[0001] Die Erfindung betrifft einen Geruchsverschluss zum Einsetzen in einen Aufnahmekörper
mit einem Abgangsstutzen. Zudem betrifft die Erfindung ein System aus einem Aufnahmekörper
und einem solchen Geruchsverschluss.
[0002] Ein derartiger Geruchsverschluss dient dem geruchsdichten Verschließen eines Abgangsstutzens
des Aufnahmekörpers. Der Aufnahmekörper kann beispielsweise ein Bodeneinlauf eines
Raumes in einem Betrieb der Nahrungsmittel-, chemischen oder pharmazeutischen Industrie
sein. Der Abgangsstutzen des Aufnahmekörpers kann dem Abführen von Flüssigkeiten aus
dem Raum insbesondere durch eine Entwässerungsrinne dienen. Die abzuführende Flüssigkeit
durchläuft den in den Abgangsstutzen ragenden Geruchsverschluss und gelangt über den
Abgangsstutzen zum Beispiel in eine Kanalisation. Bei derartigen Geruchsverschlüssen
ist üblicherweise ein Wasserreservoir als Wasservorlage ausgebildet, wozu ein Siphoneinsatz
in das Wasserreservoir hineinragt. Der Geruchsverschluss verhindert einen Gasaustausch
zwischen der Kanalisation und dem abzutrennenden Raum. So können Gerüche aus der Kanalisation
nicht durch den Abgangsstutzen in den Raum gelangen. Es ist stets wünschenswert, dass
ein Geruchsverschluss eine möglichst lange Lebensdauer aufweist.
[0003] Bei üblichen Geruchsverschlüssen wird zur Bildung des Wasserreservoirs eine Dichtung
zwischen Abgangsstutzen und Geruchsverschluss benötigt, um das Wasserreservoir zu
bilden.
[0004] DE 20 2018 104 912 U1 beschreibt einen solchen Geruchsverschluss zum Einsetzen in eine Aufnahmeöffnung
eines Aufnahmekörpers, wobei der Geruchsverschluss einen Überlaufbehälter mit einer
Überlauföffnung und einen in den Überlaufbehälter aufgenommenen, die Überlauföffnung
verdeckenden Siphoneinsatz umfasst und wobei der Überlaufbehälter einen Haltegriff
aufweist, der dazu ausgebildet ist, den Überlaufbehälter an einem die Aufnahmeöffnung
begrenzenden Einlassrand des Aufnahmekörpers zu halten.
[0005] Der Erfindung liegt ausgehend vom erläuterten Stand der Technik die Aufgabe zugrunde,
einen Geruchsverschluss zur Verfügung zu stellen, bei dem eine Wasservorlage unabhängig
von einer Abdichtung des Abgangsstutzens entsteht und erhalten bleibt.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch einen Geruchsverschluss gemäß Anspruch
1 sowie durch ein System aus einem Geruchsverschluss und einem Aufnahmekörper gemäß
Anspruch 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche
und der Beschreibung sowie der Figuren.
[0007] Die folgende Beschreibung und die Ansprüche beziehen sich, sofern keine anderslautenden
Informationen angegeben sind, auf einen zusammengebauten Zustand, bei dem die Einzelteile
des Geruchsverschlusses zusammengesetzt und in den Aufnahmekörper eingesetzt sind.
Dabei beziehen sich auch Orts- und Richtungsangaben wie bspw. "oben", "unten", "vertikal",
"horizontal", "innen", "außen", "radial" usw. auf diesen zusammengebauten Zustand,
wobei sich die Kanalisation unten befindet, die vertikale Richtung von oben nach unten
verläuft, eine vertikale Symmetrieachse des Geruchsverschlusses innen liegt und die
radiale Richtung senkrecht zu der Symmetrieachse von innen nach außen zeigt.
[0008] Der erfindungsgemäße Geruchsverschluss zum Einsetzen in einen Aufnahmekörper mit
einem Abgangsstutzen umfasst ein Standrohr mit einer Überlauföffnung an einem oberen
Ende und mit einem unter Ende, das in den Abgangsstutzen ragt, eine Siphonglocke,
die mit einer Deckelwand das obere Ende des Standrohrs überdeckt und die mit einer
Seitenwand das Standrohr umfasst, sowie ein Dichtelement, das zwischen Abgangsstutzen
und Standrohr gas- und flüßigkeits-dichtend abschließt und ist dadurch gekennzeichnet,
dass ein Innentopf mit einer Seitenwand, einem Grund und mit einer Öffnung in dem
Grund, durch die das Standrohr so gesteckt ist, dass sich das obere Ende des Standrohrs
oberhalb des Grundes des Innentopfs befindet, vorhanden ist, das Dichtelement unterhalb
des Innentopfes angeordnet ist, die Seitenwand des Innentopfs die Seitenwand der Siphonglocke
umfasst, ein Abstandhalter die Siphonglocke in einem Abstand zu dem Grund des Innentopfs
hält und die Siphonglocke eine Wasservorlage mit der Seitenwand des Innentopfs und
dem Standrohr bildet.
[0009] Das erfindungsgemäße System umfasst einen Geruchsverschluss nach einem der vorhergehenden
Ansprüche und einen Aufnahmekörper, der einen Abgangsstutzen und einen Außentopf umfasst,
wobei der Außentopf eine Seitenwand und einen Grund umfasst, der Grund des Außentopfs
eine Öffnung aufweist mit der der Abgangsstutzen bündig abschließt, die Seitenwand
des Außentopfs die Seitenwand des Innentopfs umschließt und der Geruchsverschluss
auf dem Außentopf oder dem Abgangsstutzen aufliegt.
[0010] Der Geruchsverschluss funktioniert folgendermaßen. Flüssigkeit, die in den Aufnahmekörper
geschüttet wird, fließt in den Innentopf. Die Öffnung des Innentopfs ist mit dem Standrohr
flüssigkeitsdicht verbunden, sodass aus der Öffnung, durch die das Standrohr gesteckt
ist, keine Flüssigkeit aus dem Innentopf ablaufen kann. Sobald sich im Innentopf so
viel Flüssigkeit angesammelt hat, dass die Flüssigkeit höher reicht als das obere
Ende des Standrohrs, fließt das Wasser durch die Überlauföffnung des Standrohrs in
das Standrohr und von dort in den Abgangsstutzen des Aufnahmekörpers. Die geschlossene
Siphonglocke deckt die Überlauföffnung des Standrohrs ab und ragt mit ihren Seitenwänden
in im Innenstopf stehende Flüssigkeit. Dabei hält der Abstandhalter die Siphonglocke
in einem Abstand zum Grund des Innentopfs, sodass die Seitenwände der Siphonglocke
den Grund des Innentopfes nicht berühren. Die Seitenwände der Siphonglocke sind so
hoch, dass in dem zusammengebauten Zustand, in dem die Siphonglocke in den Innentopf
eingesetzt ist, die Deckelwand der Siphonglocke von der Abflussöffnung des Standrohres
beabstandet ist. Die Flüssigkeit kann und muss, bis sie durch die Überlauföffnung
abfließen kann, unter der Siphonglocke hindurchströmen. Die Siphonglocke unterteilt
im Innentopf befindliche Flüssigkeit in einen inneren und äußeren Bereich, wobei der
innere Bereich direkt an das Standrohr angrenzt und durch die Siphonglocke überdeckt
ist, während der äußere Bereich an die Seitenwand des Innentopfs angrenzt. Der äußere
Bereich und der innere Bereich sind nur durch einen Bereich verbunden, der keinen
Kontakt zur Flüssigkeitsoberfläche hat. Diese beiden, ohne Oberflächenkontakt verbundenen
Flüssigkeits-Bereiche werden auch Wasservorlage genannt. Durch das Standrohr aufsteigendes
Gas aus der Kanalisation wird durch die Deckelwand der Siphonglocke und die Wasservorlage
am Ausströmen gehindert. Die Wasservorlage dient folglich dazu, dass ein Abschluss
gegen Gerüche aus der Kanalisation vorliegt.
[0011] Die Dichtung dient dazu, dass Flüssigkeit welche in den Aufnahmekörper geschüttet
wird, auch tatsächlich durch den Innentopf abfließt und nicht seitlich zwischen Standrohr
und Abgangsstutzen vorbeifließt. Außerdem sorgt sie dafür, dass kein Gas aus der Kanalisation
seitlich an dem Standrohr vorbeiströmen kann und in den Raum oberhalb des Geruchsverschlusses
gelangt. Die Dichtung wird hingegen nicht zwangsläufig benötigt, um die Wasservorlage
zu bilden. Erfindungsgemäß bleibt die Wasservorlage zwischen Innentopf und Standrohr
auch erhalten, wenn die Dichtung beschädigt oder nicht mehr funktionsfähig ist.
[0012] Der Aufnahmekörper kann so ausgeformt sein, dass der oberste Teil des Geruchsverschlusses,
üblicherweise die Deckelwand der Siphonglocke, bündig mit dem Außentopf des Aufnahmekörpers
abschließt, sodass der Geruchsverschluss eben im Boden des abzuschließenden Raums
eingebracht ist. Auch andere Ausführungsformen sind möglich, die eine dem Zweck angemessene
geometrische Beziehung zwischen Aufnahmekörper, Geruchsverschluss und Rohrende der
Kanalisation bilden. Auch die genaue Anbindung von Außentopf und Abgangsstutzen ist
der spezifischen Anwendung anzupassen und kann verschieden ausgebildet sein. Dabei
ist es üblich, dass Außentopf, Abgangsstutzen, Innentopf, Standrohr und Siphonglocke
rotationssymmetrisch ausgebildet sind.
[0013] Erfindungsgemäß bilden der Innentopf und das Standrohr eine Einheit, die dem Überlaufbehälter
eines konventionellen Geruchsverschlusses entspricht. Durch die erfindungsgemäße Aufteilung
eines einteiligen Überlaufbehälters, wie ihn Geruchsverschlüssen nach der eingangs
geschilderten Bauart aufweisen, in Innentopf und Standrohr kann das Standrohr in den
Abgangsstutzen ragen, ohne dass sich der Innentopf im Abgangsstutzen befindet. Die
sich im Innentopf bildende Wasservorlage kann so oberhalb der Dichtung angeordnet
sein. In den Aufnahmekörper geschüttete Flüssigkeit fließt erfindungsgemäß immer durch
den Innentopf und anschließend durch das Standrohr, um in die Kanalisation zu gelangen.
Auch wenn die Dichtung aufgrund von Material alterung oder einer Beschädigung nicht
mehr ordentlich dichtet, gelangt trotzdem ein Großteil der Flüssigkeit durch den Geruchsverschluss
in die Kanalisation, wobei sich die Wasservorlage immer wieder erneuert. Auch bleibt
die Wasservorlage unabhängig vom Zustand der Dichtung zwischen Innentopf und Standrohr
erhalten. Die Dichtung wird folglich nicht mehr dazu benötigt, dass sich die Wasservorlage
bilden kann und erhalten bleibt, sodass der Geruchsverschluss eine höhere Lebensdauer
aufweist. Das ist besonders gegenüber solchen konventionellen Geruchsabschlüssen vorteilhaft,
die über keinen Innentopf verfügen und bei denen die Wasservorlage zwischen dem Standrohr
und einer Wand der Aufnahmeöffnung, die das Standrohr umgibt, ausgebildet ist. Dabei
ist davon auszugehen, dass selbst eine alternde Dichtung immer noch eine ausreichende
Dichtwirkung gegenüber aus der Kanalisation aufsteigendem Gas aufweist, selbst wenn
sie nicht mehr vollständig flüssigkeitsabdichtend ist.
[0014] Insbesondere können Innentopf und Standrohr aus zwei einzelnen Teilen gefertigt sein,
die anschließend gefügt werden. Durch die Aufteilung in zwei separate Bauteile können
diese beiden einzelnen Bauteile besonders einfach gefertigt werden.
[0015] Nach einer Ausgestaltung ist das Dichtelement ein Rollring. Eine Rollring-Dichtung
ist günstig und bietet günstige Dichteigenschaften. Im Vergleich zu anderen Dichtungen,
wie bspw. Lippendichtungen, dichten Rollring-Dichtungen auch, wenn das Standrohr nicht
exakt in dem Abgangsstützen ausgerichtet ist. Auch bei einer Verkippung liegt die
Rollring-Dichtung umfassend an dem Standrohr und an dem Abgangsstutzen an, um so die
Abdichtung zu gewährleisten. Eine Rollring-Dichtung zu verwenden, erlaubt auch eine
besonders einfache Montage des Geruchsverschlusses in dem Aufnahmekörper.
[0016] Nach einer Ausgestaltung weist das Standrohr auf einer Außenseite eine umlaufende
Vertiefung auf, in der sich der Rollring befindet. Durch das Aufbringen der Vertiefung
kann der Dichtring auf dem Standrohr vormontiert werden und zusammen mit dem Geruchsverschluss
in den Aufnahmekörper eingesetzt werden. Die Vertiefung erleichtert folglich die Montage.
Weiterhin sorgt die Vertiefung dafür, dass der Dichtungsring sicher sitzt und auch
im Betrieb nicht nach unten in den Abgangsstutzen rutschen kann. Üblicherweise wird
die Vertiefung als Dichtsicke bezeichnet.
[0017] Nach einer Ausgestaltung berührt der Innentopf den Aufnahmekörper nicht. Sofern sowohl
der Außentopf als auch der Innentopf aus Metall gefertigt sind, wird ein Kontakt von
Metall auf Metall verhindert. Ein solcher Metall-zu-Metall-Kontakt kann zu einer beschleunigten
Abnutzung führen und ist daher zu vermeiden. Insbesondere fördert ein solcher Kontakt
Korrosion.
[0018] Nach einer Ausgestaltung ist der Grund des Innentopfs an das Standrohr angeschweißt.
Anschweißen erlaubt den Einsatz einfach geformter Blechteile, sodass günstige Fertigungseigenschaften
und somit geringe Fertigungskosten erzielt werden. Weiterhin ist Schweißen sowohl
einfach handzuhaben als auch günstig.
[0019] Nach einer Ausgestaltung weist die Siphonglocke ein Griffelement auf, mit der das
Siphonelement von dem Geruchsverschluss abnehmbar ist. Das Griffelement erlaubt ein
einfaches Anheben der Siphonglocke. Das ermöglich sowohl eine einfache Montage als
auch eine einfache Demontage. Außerdem ist es durch die einfache Demontage problemlos
möglich, die Siphonglocke zur Reinigung abzunehmen.
[0020] Nach einer Ausgestaltung weist das Standrohr eine Aufweitung auf, die sich zwischen
dem Dichtelement und dem Innentopf befindet, und mit der das Standrohr auf dem Aufnahmekörper
aufliegt. Die Aufweitung stellt einen Bereich des Standrohres dar, dessen Durchmesser
größer ist als der Durchmesser des Bereiches, der in den Abgangsstutzen ragt. Der
Durchmesser ist insbesondere größer als der des Abgangsstutzens. Der Geruchsverschluss
liegt, wenn das untere Ende des Standrohres in den Abgangsstutzen gesteckt ist, mit
der Aufweitung auf dem Abgangsstutzen oder auf dem Aufnahmekörper auf. Die Aufweitung
definiert dadurch eine vertikale Lage des Geruchsverschlusses relativ zu dem Aufnahmekörper
in dem zusammengebauten Zustand. Auf diese Weise ist klar definiert, wo das untere
Ende des Standrohres ist, das in den Abgangsstutzen ragt. Dadurch wird insbesondere
eine Positionierung der Dichtung und des Innentopfs bei der Konstruktion erleichtert,
um die vorteilhafte Positionierung der Wasservorlage oberhalb der Dichtung zu ermöglichen.
[0021] Auch die definierte Montage ist durch die Aufweitung einfach. Darüber hinaus ist
eine solche Aufweitung des Standrohres einfach zu fertigen, sodass die zu erzielende
vertikale Positionierung nur mit geringen Fertigungskosten verbunden ist. Weiterhin
kann die Aufweitung den gesamten Umfang abdecken, sodass alleine durch die Berührung
infolge des Aufliegens des Standrohres auf dem Aufnahmekörper mit der Aufweitung eine
gewisse Dichtwirkung erzielt wird. Diese Dichtwirkung unterstützt das erfindungsgemäße
Ziel, die Bereitstellung eines Abschlusses von Gerüchen aus der Kanalisation von dem
Zustand der Dichtung stärker zu entkoppeln als bisher im Stand der Technik üblich.
[0022] Nach einer Ausgestaltung ist der Abstandhalter durch mindestens zwei Bleche gebildet,
die mit dem Siphon fest verbunden sind, die zwischen dem Innentopf und dem Siphon
angeordnet sind, die sich in der vertikalen Richtung erstrecken und die über den Umfang
der Seitenwand des Siphons verteilt sind. Zur Ausbildung der Wasservorlage darf die
Siphonglocke mit der Stoßkante ihrer Seitenränder nicht auf dem Grund des Innentopfs
aufliegen. Andernfalls könnte Flüssigkeit nicht vom Innentopf zur Überflussöffnung
gelangen und Flüssigkeit könnte folglich auch nicht durch den Geruchsverschluss abfließen.
Damit die Siphonglocke nicht umfällt, müssen die Bleche eine entsprechende Größe aufweisen
und über den Umfang der Siphonglocke verteilt sein. Um die Strömung beim Abfließen
möglichst wenig zu behindern, können mindestens zwei, sich vertikal erstreckende Bleche
verwendet werden, die mit der Siphonglocke verbunden sind.
[0023] Sofern die Siphonglocke nicht aus Metall gefertigt ist, sind auch die Bleche nicht
aus Metall gefertigt. Dann meint die Bezeichnung "Blech" lediglich ein flächiges,
flaches Element mit zwei Hauptausdehnungsrichtungen.
[0024] Nach einer Ausgestaltung ist der Abstandhalter durch drei Bleche gebildet, die sich
in radialer Richtung erstrecken, und die mit ihren innenliegenden Stoßkanten an dem
Standrohr anliegen. Die radiale Erstreckung der Bleche ermöglicht günstige Strömungseigenschaften,
die ein zügiges Ablaufen von eingeschütteter Flüssigkeit ermöglichen, die von außen
nach innen fließt. Das wirkt sich positiv auf das Schluckvermögen des Geruchsverschlusses.
Weiter sorgen die innenliegenden Stoßkanten der Bleche dafür, dass die Siphonglocke
in radialer Richtung zentriert gegenüber dem Innentopf und dem Standrohr ist. Es wird
so verhindert, dass die Siphonglocke an einem Bereich unerwünschten Kontakt zu den
inneren Bereichen der Seitenwände des Innentopfes hat. Durch die Zentrierung ist zudem
die Platzierung der Siphonglocke bei der Montage stark vereinfacht. Die genaue Montage
ermöglicht, dass bei der Konstruktion bereits entsprechend geplant und günstige Abflusseigenschaften
vorgesehen werden können.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine seitliche Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Geruchsverschlusses und Aufnahmekörpers;
- Fig. 2
- eine seitliche Schnittansicht einer Version des Geruchsverschlusses mit einem Hebebügel.
[0026] In Fig. 1 ist der Geruchsverschluss 1 dargestellt. Er weist in der gezeigten Ausführungsform
ein Standrohr 2, einen Innentopf 3, eine Siphonglocke 4, einen Abstandhalter 5 und
ein Dichtelement 6 auf. Der Geruchsverschluss 1 ist in den Aufnahmekörper 7 eingesetzt.
Der Aufnahmekörper 7 weist einen Außentopf 8 und einen Abgangsstutzen 9 auf. Der Abgangsstutzen
9 führt zu einer nicht dargestellten Kanalisation. Alle Bauteile sind in dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel rund, was auch durch die eingezeichnete Symmetrielinie verdeutlicht
ist. Grundsätzlich ist aber auch eine andere Formgebung möglich, wie bspw. eine ovale
oder eckige Ausprägung.
[0027] Der Grund 10 des Innentopfs 3 weist eine Öffnung 11 auf, durch die das Standrohr
2 gesteckt ist. Im Bereich der Öffnung 11 sind das Standrohr 2 und der Grund des Innentopfs
10 flüssigkeits- und gas-dicht miteinander verschweißt. Die Überlauföffnung 12 am
oberen Ende des Standrohrs 2 befindet sich ungefähr auf derselben Höhe wie die Stoßkante
der Seitenwand 13 des Innentopfs 3. Die Seitenwand 13 begrenzt ein nach oben geöffnetes
Volumen, das nach unten durch den Grund 10 begrenzt ist. Die Siphonglocke 4 ist so
platziert, dass ihre Seitenwand 14 zwischen der Seitenwand des Innentopfs 13 und dem
Standrohr 13 platziert ist. Die Deckelwand 15 der Siphonglocke 4 befindet sich oberhalb
der Überlauföffnung 12. Im Gegensatz zum Innentopf 3 ist die Siphonglocke 4 somit
nach unten geöffnet. Zwischen den Stößen der Seitenwand 14 der Siphonglocke 4 und
dem Grund 10 des Innentopfs 3 befindet sich der Abstand 16, der durch den Abstandhalter
5 definiert ist. Der Abstandhalter 5 ist mit der Siphonglocke 4 fest verbunden und
liegt auf dem Grund 10 des Innentopfs 3 auf. Die Siphonglocke kann bei der Montage
und zum Abnehmen an dem Griffelement 17 hochgehoben werden. Sobald die Siphonglocke
abgenommen ist, lässt sich der Geruchsverschluss 1 einfach reinigen.
[0028] Der Außentopf 8 weist eine Öffnung 18 auf, an die direkt der Abgangsstutzen 9 bündig
anschließt. Das Standrohr 2 weist eine Aufweitung 19 auf, welche auf dem Außentopf
8 aufliegt und in einem zusammengesetzten Zustand die vertikale Position des Geruchsverschlusses
1 relativ zum Aufnahmekörper 7 definiert. Der Geruchsverschluss 1 ist somit so gefertigt
und in dem Aufnahmekörper 7 montiert, dass das Standrohr 2 mit einem unteren Ende
20 in den Abgangsstutzen 9 ragt. Weiterhin ist der Innentopf 3 so an dem Standrohr
2 angeschweißt, dass der Grund 10 einen Abstand 21 zum Außentopf 8 in vertikaler Richtung
aufweist. Der Außentopf 8 weist zudem einen größeren Durchmesser als der Innentopf
3 auf, sodass der Innentopf 3 vom Außentopf 8 umfasst ist. Unterhalb des Innentopfs
3 weist der Geruchsverschluss 1 eine Dichtung 6 auf, welche in eine Dichtsicke 22
des Standrohres 2 eingelassen ist. Die Dichtung ist als Rollringdichtung ausgeführt
und umfasst das Standrohr 2, sodass der umlaufende Spalt zwischen Abgangsstutzen 9
und Standrohr 2 flüßigkeits- und gasdicht abgedichtet ist.
[0029] Flüssigkeit, die in den Aufnahmekörper 7 geschüttet wird, kann aufgrund der Dichtung
6 nur durch das Standrohr 2 in die Kanalisation gelangen. Allerdings überdeckt die
Deckelwand 15 der Siphonglocke 4 die Überlauföffnung 12, sodass die Flüssigkeit nicht
direkt in das Standrohr 2 gelangen kann. Eingeschüttete Flüssigkeit sammelt sich beim
Einschütten zunächst im Innentopf 3. Sobald ausreichend viel Flüssigkeit vorhanden
ist, übersteigt das Flüssigkeitsniveau die Höhe des oberen Teils des Standrohres 2,
der über den Grund 10 des Innentopfs 3 hinausragt. Dann fließt die Flüssigkeit durch
die Überlauföffnung 12 in die Kanalisation ab. Wenn keine weitere Flüssigkeit mehr
nachgeschüttet wird, verbleibt der Teil der Flüssigkeit, der sich im Innentopf 3 befindet,
auch in diesem. Dabei ist die sich weiterhin im Innentopf 3 befindliche Flüssigkeit
durch die Seitenwand 14 der Siphonglocke in zwei Bereiche geteilt. Der erste, äußere
Bereich hat Kontakt zum Raum oberhalb des Geruchsverschlusses 1, befindet sich im
äußeren Bereich des Innentopfs 3 und hat Kontakt zu der Seitenwand 13 des Innentopfs
3. Der zweite, innere Bereich befindet sich im inneren Bereich des Innentopf 3, der
an das Standrohr 2 grenzt. Der innere und der äußere Bereich sind nur im Bereich des
Abstands 16 miteinander verbunden. Der innere Bereich hat keinen Kontakt zum Raum
oberhalb des Geruchsverschlusses 1, weil sich über ihm die Deckelwand 15 der Siphonglocke
4 befindet. Diese, aus innerem und äußerem Bereich bestehende Flüssigkeitsansammlung
im Innentopf 3 heißt Wasservorlage. Die Wasservorlage verhindert, dass Gas, das aus
der Kanalisation aufsteigt, in den Raum oberhalb des Geruchsverschlusses gelangt und
sich stattdessen nur unterhalb der Deckelwand 15 ansammelt.
[0030] Die Dichtung 6 verhindert, dass Flüssigkeit zwischen Geruchsverschluss 1 und Abgangsstutzen
9 vorbei gelangen kann. Beim Einfüllen von Flüssigkeit sammelt sich somit auch Flüssigkeit
zwischen Außentopf 8 und Innentopf 3. Nachdem sich die so aufstauende Flüssigkeit
ausreichend hoch angestaut hat, fließt sie über die Seitenwand 13 in den Innentopf
3 und so schließlich durch die Überlauföffnung 12 in die Kanalisation. Auch wenn die
Dichtung 6 durch Alterung nicht mehr optimal dichtet, hindert sie dennoch ein Vorbeiströmen
der Flüssigkeit in größerem Umfang, sodass der Großteil der Flüssigkeit über den Geruchsverschluss
1 abfließt, wobei sich die Wasservorlage erneuert. Das Entstehen der Wasservorlage
ist somit bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weniger als bei herkömmlichen Geruchsabschlüssen
abhängig von einem Intaktsein der Dichtung. Auch bleibt die Wasservorlage unabhängig
vom Zustand der Dichtung erhalten.
[0031] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, das durch einen Bügelgriff 23 gekennzeichnet
ist. Dieser ist durch Löcher 24 in der Seitenwand 13 gesteckt. In der Figur ist er
in einer Verstaudarstellung eingezeichnet. In dieser Stellung ist der Bügelgriff 23
so geklappt, dass er an der Seitenwand 13 anliegt. Seine Form korrespondiert mit der
Form der Seitenwand 13, sodass er bündig anliegt. Der Bügelgriff 23 kann auch aufgestellt
werden, sodass er halbkreisförmig nach oben zeigt. Dann kann das halbkreisförmige
Stück des Bügelgriffs 24 einfach gefasst werden, um den Geruchsverschluss 1 hochzuheben.
[0032] Die in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Geruchsverschlüsse 1 weisen gemeinsame Eigenschaften
auf. Der Bodeneinlauf ist vollständig selbstentleerbar, was bedeutet, dass durch ein
Ziehen des Geruchsverschlusses 1 aus dem Aufnahmekörper 7 das Sperrwasser vollständig
abläuft. Ferner liegt das Dichtelement 6 zur Herstellung der Gasdichtigkeit zwischen
Kanalisation und dem darüber angeordnetem Raum, d.h. zwischen Abwasserseite und Fabrikhalle,
unterhalb des Sperrwassers. Die vorliegende Konstruktion dichtet gegen die Innenwand
des Abgangsstutzens 9 ab, nicht wie herkömmliche Lösungen gegen die Innenwand des
Außentopfes 8. Das ist besonders für zweiteilige Bodeneinläufe ein großer Vorteil,
weil die Trennfuge zwischen Außentopf 8 und Abgangsstutzen 9 ein Gasleck zwischen
Kanalisation und dem darüber angeordnetem Raum darstellen kann. Weiter hält der Geruchsverschluss
1 im eingesetzten Zustand das Sperrwasser unabhängig von Zustand oder Vorhandensein
des Dichtelements 6.
Bezugszeichen
[0033]
- 1
- Geruchsverschluss
- 2
- Standrohr
- 3
- Innentopf
- 4
- Siphonglocke
- 5
- Ab standhalter
- 6
- Dichtelement
- 7
- Aufnahmekörper
- 8
- Außentopf
- 9
- Abgangsstutzen
- 10
- Grund des Innentopfs
- 11
- Öffnung im Grund
- 12
- Überlauföffnung
- 13
- Seitenwand des Innentopfs
- 14
- Seitenwand der Siphonglocke
- 15
- Deckelwand der Siphonglocke
- 16
- Abstand zwischen Siphon und Grund
- 17
- Griffelement
- 18
- Öffnung des Außentopfs
- 19
- Aufweitung des Standrohres
- 20
- Untere Öffnung
- 21
- Ab stand zwischen Innentopf und Außentopf
- 22
- Dichtsicke
- 23
- Bügelgriff
- 24
- Loch in der Seitenwand
1. Geruchsverschluss (1) zum Einsetzen in einen Aufnahmekörper (7) mit einem Abgangsstutzen
(9) umfassend
o ein Standrohr (2) mit einer Überlauföffnung (12) an einem oberen Ende und mit einem
unter Ende, das in den Abgangsstutzen (9) ragt,
o eine Siphonglocke (4), die mit einer Deckelwand (15) das obere Ende des Standrohrs
(2) überdeckt und die mit einer Seitenwand (14) das Standrohr umfasst,
o ein Dichtelement (6), das zwischen Abgangsstutzen (9) und Standrohr (2) gas- und
flüßigkeits-dichtend abschließt,
dadurch gekennzeichnet, dass
o ein Innentopf (3) mit einer Seitenwand (13), einem Grund (10) und mit einer Öffnung
(11) in dem Grund, durch die das Standrohr (2) so gesteckt ist, dass sich das obere
Ende des Standrohrs (2) oberhalb des Grundes (10) des Innentopfs (3) befindet, vorhanden
ist,
o das Dichtelement (6) unterhalb des Innentopfes (3) angeordnet ist,
o die Seitenwand (13) des Innentopfs (3) die Seitenwand (14) der Siphonglocke (4)
umfasst,
o ein Abstandhalter die Siphonglocke (4) in einem Abstand (16) zu dem Grund (10) des
Innentopfs (3) hält und
o die Siphonglocke (4) eine Wasservorlage mit der Seitenwand (13) des Innentopfs (3)
und dem Standrohr (2) bildet.
2. Geruchsverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (6) ein Rollring ist.
3. Geruchsverschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Standrohr (2) auf einer Außenseite eine umlaufende Vertiefung (22) aufweist,
in der sich der Rollring befindet.
4. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innentopf (3) den Aufnahmekörper (7) nicht berührt.
5. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Grund (10) des Innentopfs (3) an das Standrohr (2) angeschweißt ist.
6. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Siphonglocke (4) ein Griffelement (17) aufweist, mit der das Siphonelement (4)
von dem Geruchsverschluss (1) abnehmbar ist.
7. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Standrohr (2) eine Aufweitung (19) aufweist, die sich zwischen dem Dichtelement
(6) und dem Innentopf (3) befindet, und mit der das Standrohr (2) auf dem Aufnahmekörper
(7) aufliegt.
8. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalter durch mindestens zwei Bleche gebildet ist, die mit dem Siphon fest
verbunden sind, die zwischen dem Innentopf und dem Siphon angeordnet sind, die sich
in der vertikalen Richtung erstrecken und die über den Umfang der Seitenwand des Siphons
verteilt sind.
9. Geruchsverschluss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalter durch drei Bleche gebildet ist, die sich in radialer Richtung erstrecken
und die mit ihren innenliegenden Stoßkanten an dem Standrohr anliegen.
10. System umfassend
o einen Geruchsverschluss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und
o einen Aufnahmekörper (7), der einen Abgangsstutzen (9) und einen Außentopf (8) umfasst,
o wobei
▪ der Außentopf (8) eine Seitenwand und einen Grund umfasst,
▪ der Grund des Außentopfs (8) eine Öffnung (18) aufweist mit der der Abgangsstutzen
(9) bündig abschließt,
▪ die Seitenwand des Außentopfs (8) die Seitenwand (13) des Innentopfs (13) umschließt
und
▪ der Geruchsverschluss (1) so auf dem Außentopf (8) oder dem Abgangsstutzen (9) aufliegt,
dass zwischen Außentopf (8) und Innentopf (3) ein Abstand (21) verbleibt.