Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung geht aus von einem System zur Rückgewinnung von Energie,
- wobei das System eine Hauptanlage aufweist, bei deren Betrieb ein heißes Abgas entsteht,
- wobei die Hauptanlage eine Abführeinrichtung aufweist, welche von dem Abgas durchströmt
wird und über welche das Abgas aus der Hauptanlage abgeführt wird.
Stand der Technik
[0002] Derartige Systeme sind allgemein bekannt. Rein beispielhaft kann auf die
EP 10 770 810 B1 verwiesen werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0003] Bei vielen industriellen Prozessen fallen große Mengen an "minderwertiger" Wärmeenergie
an. Diese Energiemengen werden oftmals nicht oder nur in geringem Umfang genutzt.
Die Abwärme wird vielmehr einfach in die Umwelt abgegeben oder in der kalten Jahreszeit
- wenn auch meist nur zu einem kleinen Teil - beispielsweise zum Heizen von Bürogebäuden
oder Wohnungen verwendet. Beispielsweise bei einem Brammenofen eines Walzwerks liegt
die eingesetzte thermische Leistung oftmals in der Größenordnung von etwa 100 MW.
Es wird geschätzt, dass davon etwa 70 % tatsächlich in die Brammen fließt. Der Rest
bleibt - bei einer typischen Abgastemperatur von etwa 300 °C - ungenutzt. Bei anderen
industriellen Anlagen, beispielsweise einem Elektrostahlwerk, fallen manchmal noch
größere Mengen an Abwärme an.
[0004] In vielen industriellen Anlagen werden weiterhin oftmals größere Mengen an Druckluft
benötigt. Beispielsweise werden bei einer Kühlstrecke einer Warmbandstraße oftmals
die Ventile, mittels derer Kühlwasser auf das gewalzte flache Walzgut aufgebracht
wird, mit Druckluft betrieben. Auch wird die Druckluft beispielsweise dazu verwendet,
überschüssiges Kühlwasser von der Oberseite des gewalzten flachen Walzguts abzublasen
oder einen von Messgeräten weg gerichteten Luftstrom zu erzeugen, so dass diese nicht
verschmutzen. Die Druckluft wird - sowohl bei einem Stahlwerk als auch bei anderen
industriellen Anlagen - mittels Kompressoren erzeugt, die mit elektrischer Energie
angetrieben werden.
[0005] Die vielen Lösungen des Standes der Technik werden in der Praxis meist nicht eingesetzt.
Insbesondere ist der Wirkungsgrad oftmals nur sehr gering und stehen die mit der Implementierung
dieser Lösung verbundenen Kosten in keinem vernünftigen Verhältnis zur möglichen Rückgewinnung
von Energie.
[0006] Es ist bekannt, in der Abführeinrichtung einen Wärmetauscher zu installieren, der
ein Thermoöl aufheizt. Mittels des erwärmten Thermoöls wird in einem weiteren Wärmetauscher
ein Kältemittel aufgeheizt, das seinerseits eine Gasturbine antreibt. Das Kältemittel
kann nach Bedarf gewählt werden, je nach Temperaturniveau des Abgases. Diese Lösung
des Standes der Technik erscheint noch am vielversprechendsten. Auch sie wird oftmals
jedoch nicht eingesetzt, da auch sie nicht wirtschaftlich ist. Vorteilhaft bei dieser
Lösung ist zwar, dass kein Dampfkreislauf installiert werden muss. Nachteilig ist
jedoch, dass das Thermoöl verwendet werden muss. Ein Thermoöl wird jedoch bei Temperaturen
oberhalb von ca. 300 °C chemisch zersetzt. Daher ist die Anwendung dieser Technik
prinzipbedingt auf Abgase von maximal ca. 300 °C beschränkt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen,
mittels derer die Rückgewinnung von Energie aus der Abwärme des industriellen technischen
Prozesses, d.h. aus der Wärme des heißen Abgases der Hauptanlage, verbessert werden
kann.
[0008] Die Aufgabe wird durch ein System zur Rückgewinnung von Energie mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Systems sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche 2 bis 14.
[0009] Erfindungsgemäß wird ein System zur Rückgewinnung von Energie der eingangs genannten
Art dadurch ausgestaltet,
- dass das System eine eine Anzahl von Kompressoren aufweisende Kompressoranordnung
aufweist, mittels derer der Kompressoranordnung zugeführte, eine Anfangstemperatur
aufweisende Luft von einem Anfangsdruck auf einen Enddruck und eine Zwischentemperatur
komprimiert wird,
- dass das System einen der Kompressoranordnung nachgeordneten Wärmetauscher aufweist,
der von der auf den Enddruck und die Zwischentemperatur komprimierten Luft durchströmt
wird und mittels dessen der den Wärmetauscher durchströmenden Luft die Wärme des die
Abführeinrichtung durchströmenden Abgases zugeführt wird und so die Luft auf eine
Endtemperatur erwärmt wird, und
- dass das System einen dem Wärmetauscher nachgeordneten Druckluftmotor aufweist, dem
die auf die Endtemperatur erwärmte und den Enddruck aufweisende Luft zugeführt wird,
der mit dieser Luft betrieben wird und von dem die Luft mit einer Abgabetemperatur
und einem Abgabedruck abgegeben wird.
[0010] Die Hauptanlage kann nach Belieben ausgebildet sein, sofern sie das heiße Abgas generiert.
Oftmals ist die Hauptanlage eine Anlage der Stahlindustrie, insbesondere ein Brammenofen,
ein Hochofen, ein Konverter oder ein Elektrostahlwerk. Die vorliegende Erfindung ist
aber nicht auf derartige Anlagen beschränkt.
[0011] In der Regel wird von dem Druckluftmotor ein elektrischer Generator angetrieben,
mittels dessen elektrische Energie erzeugt wird. In manchen Fällen kann die von dem
Druckluftmotor erzeugte mechanische Energie aber auch anderweitig verwertet werden.
[0012] Vorzugsweise ist die Anzahl an Kompressoren größer als 1 und sind die Kompressoren
in Serie hintereinander angeordnet, so dass die Luft, ausgehend von dem Anfangsdruck,
in mehreren Stufen auf den Enddruck komprimiert wird. In diesem Fall weist das System
vorzugsweise zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Kompressoren angeordnete Kühleinrichtungen
auf, mittels derer die von dem der jeweiligen Kühleinrichtung vorgeordneten Kompressor
zu dem der jeweiligen Kühleinrichtung nachgeordneten Kompressor geförderte Luft gekühlt
wird. Dadurch kann der zum Betreiben der Kompressoren erforderliche Energieaufwand
reduziert werden, gleichzeitig die Menge an komprimierter Luft maximiert werden und
weiterhin auch die Zwischentemperatur relativ gering gehalten werden. Somit kann die
Wärme des heißen Abgases in weit besserem Umfang zum Aufheizen der komprimierten Luft
genutzt werden. Gleichzeitig kann das Abgas in stärkerem Umfang gekühlt werden. Das
Kühlen der Luft in den Kühleinrichtungen erfolgt in der Regel so weit wie möglich,
nach Möglichkeit bis auf die Anfangstemperatur.
[0013] Es ist möglich, dass das System einen weiteren Wärmetauscher aufweist, der in der
Abführeinrichtung angeordnet ist und mittels dessen die Wärme des Abgases auf ein
Zwischenmedium übertragen wird, und das Zwischenmedium direkt oder indirekt auf den
die Luft aufheizenden Wärmetauscher wirkt. Das Zwischenmedium kann beispielsweise
ein Thermoöl sein. Die Verwendung des weiteren Wärmetauschers bietet sich insbesondere
dann an, wenn das Abgas eine Temperatur von 300 °C oder weniger aufweist.
[0014] Im Falle der Verwendung des weiteren Wärmetauschers und des Zwischenmediums besteht
eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, dass das System einen Wärmespeicher aufweist,
dass der Wärmetauscher zumindest im oberen Bereich des Wärmespeichers angeordnet ist
und vorzugsweise die den Wärmetauscher durchströmende Luft den Wärmespeicher von unten
nach oben durchströmt und dass zumindest im unteren Bereich des Wärmespeichers eine
Wärmeabgabeeinrichtung angeordnet ist und vorzugsweise das Zwischenmedium den Wärmespeicher
von oben nach unten durchströmt, so dass das Zwischenmedium über die Wärmeabgabeeinrichtung
Wärme in den Wärmespeicher einbringt.
[0015] Aufgrund des Wärmespeichers kann insbesondere eine gewisse Pufferkapazität bereitgestellt
werden, so dass trotz variierender Mengen des heißen Abgases ein gleichmäßiger Betrieb
des Druckluftmotors erreicht werden kann.
[0016] Es ist möglich, dass die Wärmeabgabeeinrichtung schlichtweg ein Speiserohr ist, über
das das Zwischenmedium in den Wärmespeicher eingespeist wird. In diesem Fall befindet
sich im Wärmespeicher ein Teil des Zwischenmediums. Das Zwischenmedium und das Speichermedium
des Wärmespeichers sind in diesem Fall ein und dasselbe Medium. Alternativ kann es
sich bei der Wärmeabgabeeinrichtung um einen (weiteren) Wärmetauscher handeln, so
dass das Medium des Wärmespeichers vom Zwischenmedium getrennt ist.
[0017] Alternativ ist es möglich, dass der Wärmetauscher in der Abführeinrichtung angeordnet
ist, so dass die Wärme des Abgases direkt auf den Wärmetauscher übertragen wird. Diese
Lösung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Abgas eine Temperatur oberhalb
von 300 °C aufweist. Denn bei derartigen Temperaturen sind übliche Zwischenmedien,
beispielsweise ein Thermoöl, oftmals nicht mehr stabil.
[0018] Vorzugsweise weist das System einen Druckluftspeicher auf, der zwischen dem Wärmetauscher
und dem Druckluftmotor angeordnet ist. Dadurch kann - innerhalb der Kapazität des
Druckluftspeichers - Druckluft auf Vorrat erzeugt und gespeichert werden. Der Betrieb
des Druckluftmotors kann somit vergleichmäßigt werden.
[0019] In einer besonders einfachen Ausgestaltung wird die der Kompressoranordnung zugeführte
Luft der Umgebung entnommen. Dadurch ist eingangsseitig der Kompressoranordnung kein
Druckluftspeicher erforderlich. Auch ist keine Vorkomprimierung der Luft erforderlich.
Es kann jedoch erforderlich sein, die Luft vor dem Zuführen zu der Kompressoranordnung
zu reinigen. In analoger Weise wird in einer besonders einfachen Ausgestaltung auch
die von dem Druckluftmotor abgegebene Luft in die Umgebung abgegeben.
[0020] Vorzugsweise weist das System eine Regeleinrichtung auf, mittels derer die Kompressoranordnung
und/oder der Druckluftmotor derart geregelt werden, dass die Abgabetemperatur und
der Abgabedruck zumindest näherungsweise mit dem Anfangsdruck und der Anfangstemperatur
übereinstimmen. Dadurch kann der resultierende Wirkungsgrad der Gesamtanordnung optimiert
werden.
[0021] Die Kompressoren der Kompressoranordnung können nach Bedarf ausgebildet sein. In
manchen Fällen kann es möglich sein, dass die Kompressoranordnung als Kompressoren
Gasturbinen aufweist. Oftmals sind jedoch andere Ausgestaltungen vorteilhafter.
[0022] Beispielsweise können die Kompressoren jeweils wie folgt ausgebildet sein:
- die Kompressoren weisen eine erste und eine zweite Welle auf, deren Wellenachsen mit
einem seitlichen Versatz parallel zueinander angeordnet sind und die im Betrieb synchron
und mit gleicher Drehzahl rotieren, so dass die beiden Wellen aneinander abrollen
und gegeneinander luftdicht abgedichtet sind,
- die Kompressoren weisen ein Gehäuse auf, das die erste Welle ringförmig umgibt,
- die erste Welle weist auf ihrer Außenseite eine Nase auf, die abdichtend an dem Gehäuse
umläuft,
- die zweite Welle weist auf ihrer Außenseite eine Ausnehmung auf, in welche die Nase
der ersten Welle beim Rotieren der Wellen temporär eintaucht und aus dem die Nase
der ersten Welle sich später wieder löst,
- in dem Gehäuse sind eine Zuführöffnung und eine Auslassöffnung angeordnet, die in
Drehrichtung der ersten Welle gesehen von der Nase kurz nach dem Lösen aus der Ausnehmung
bzw. kurz vor dem Eintauchen in die Ausnehmung passiert werden, so dass die Nase einen
von der ersten Welle und dem umgebenden Gehäuse gebildeten jeweiligen Hohlraum in
einen ersten und in einen zweiten Abschnitt unterteilt, wobei der erste Abschnitt
sich von der Winkelposition, an der die Nase der ersten Welle sich von der Ausnehmung
der zweiten Welle löst, bis zur momentanen Winkelposition der Nase erstreckt und der
zweite Abschnitt sich von der momentanen Position der Nase bis zu der Winkelposition
erstreckt, an der die Nase der ersten Welle in die Ausnehmung der zweiten Welle eintaucht,
- die Einlassöffnung ist permanent geöffnet, so dass dem ersten Abschnitt kontinuierlich
Luft zugeführt wird,
- über die Auslassöffnung wird die komprimierte Luft abgegeben,
- der Auslassöffnung ist eine Schließvorrichtung zugeordnet, von der die Auslassöffnung
während einer Zeitspanne, in der sich die Nase kurz vor dem Eintauchen der Nase der
ersten Welle in die Ausnehmung der zweiten Welle befindet, kurzzeitig geöffnet und
danach wieder geschlossen wird.
[0023] Das Öffnen und Schließen der Auslassöffnung kann durch die Formgebung der ersten
und der zweiten Welle erreicht werden. Solange die Auslassöffnung geöffnet ist, kann
die komprimierte Luft dem jeweiligen Kompressor entnommen werden.
[0025] Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Kompressoren als Schraubenverdichter
ausgebildet sind. Schraubenverdichter sind Fachleuten allgemein bekannt. Rein beispielhaft
kann auf den Eintrag "Zahnradpumpe" und den dortigen Abschnitt "Schraubenpumpe" in
der deutschen Wikipedia, abgerufen am 05.05.2023, verwiesen werden. Schraubenverdichter
sind auch käuflich am Markt erhältlich. Typischerweise weist ein Schraubenverdichter
zwei gegenläufig rotierende Wellen auf, die zwischen sich Luft in einer Kammer einschließen.
Die Kammer bewegt sich bei Drehung der beiden Wellen in Axialrichtung, wobei eine
Verringerung des Kammervolumens auftritt.
[0026] Auch der Druckluftmotor kann nach Bedarf ausgebildet sein. Beispielsweise kann der
Druckluftmotor als Gasturbine ausgebildet sein. Ebenso kann der Druckluftmotor wie
folgt ausgebildet sein:
- der Druckluftmotor weist eine erste und eine zweite Welle auf, deren Wellenachsen
mit einem seitlichen Versatz parallel zueinander angeordnet sind und die im Betrieb
synchron und mit gleicher Drehzahl rotieren, so dass die beiden Wellen aneinander
abrollen und gegeneinander luftdicht abgedichtet sind,
- der Druckluftmotor weist ein Gehäuse auf, das die erste Welle ringförmig umgibt,
- die erste Welle weist auf ihrer Außenseite eine Nase auf, die abdichtend an dem Gehäuse
umläuft,
- die zweite Welle weist auf ihrer Außenseite eine Ausnehmung auf, in welche die Nase
der ersten Welle beim Rotieren der Wellen temporär eintaucht und aus dem die Nase
der ersten Welle sich später wieder löst,
- in dem Gehäuse sind eine Zuführöffnung und eine Auslassöffnung angeordnet, die in
Drehrichtung der ersten Welle gesehen von der Nase kurz nach dem Lösen aus der Ausnehmung
bzw. kurz vor dem Eintauchen in die Ausnehmung passiert werden, so dass die Nase einen
von der ersten Welle und dem umgebenden Gehäuse gebildeten ringförmigen Hohlraum in
einen ersten und in einen zweiten Abschnitt unterteilt, wobei der erste Abschnitt
sich von der Winkelposition, an der die Nase der ersten Welle sich von der Ausnehmung
der zweiten Welle löst, bis zur momentanen Winkelposition der Nase erstreckt und der
zweite Abschnitt sich von der momentanen Position der Nase bis zu der Winkelposition
erstreckt, an der die Nase der ersten Welle in die Ausnehmung der zweiten Welle eintaucht,
- der Zuführöffnung ist eine Schließvorrichtung zugeordnet, von der die Zuführöffnung
während einer Zeitspanne, in der sich die Nase kurz nach dem Lösen der Nase der ersten
Welle aus der Ausnehmung der zweiten Welle befindet, kurzzeitig geöffnet und danach
wieder geschlossen wird, so dass dem ersten Abschnitt temporär komprimierte Luft zugeführt
wird,
- die Auslassöffnung ist permanent geöffnet, so dass die Luft über die Auslassöffnung
kontinuierlich abgegeben wird.
[0027] Dieser Aufbau entspricht im Kern dem Motorteil eines Astronmotors. Ein derartiger
Druckluftmotor ist im Prinzip invers zum Verdichterteil eines Astronmotors ausgebildet.
[0028] Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Druckluftmotor als Schraubenmotor ausgebildet
ist. Schraubenmotoren sind Fachleuten allgemein bekannt. Rein beispielhaft kann auf
die Doktorarbeit "Grundlagen des Zweiphasen-Schraubenmotors" von Bernhard Paul Kliem,
Fakultät Maschinenbau der Universität Dortmund (Deutschland) verwiesen werden. Prinzipiell
ist ein Schraubenmotor invers zu einem Schraubenverdichter aufgebaut. Typischerweise
weist ein Schraubenmotor zwei gegenläufig rotierende Wellen auf, die zwischen sich
Luft in einer Kammer einschließen. Die Kammer bewegt sich bei Drehung der beiden Wellen
in Axialrichtung, wobei eine Vergrößerung des Kammervolumens auftritt.
[0029] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Systems weist das System eine elektrische
Maschine auf, die ihrerseits ein Gehäuse aufweist, in dem koaxial zueinander eine
erste und eine zweite Welle gelagert sind. Die erste und die zweite Welle tragen bei
dieser Ausgestaltung jeweils ein Aktivteil der elektrischen Maschine, so dass zwischen
den beiden Aktivteilen eine elektromotorische Kraft wirken kann. Die erste Welle ist
bei dieser Ausgestaltung mit dem Druckluftmotor verbunden, die zweite Welle mit den
Kompressoren der Kompressoranordnung. Die elektrische Maschine wirkt somit als elektrische
Differenzmaschine.
[0030] Diese Ausgestaltung weist den besonderen Vorteil auf, dass - anstelle eines mit dem
Druckluftmotor verbundenen elektrischen Generators und (mindestens) eines mit den
Kompressoren verbundenen Elektromotors nur eine einzige elektrische Maschine erforderlich
ist, die darüber hinaus kleiner ausgelegt werden kann als dies bei den beiden einzelnen
elektrischen Maschinen (Generator und Motor) erforderlich wäre.
[0031] Die letztgenannte Ausgestaltung kann dadurch noch weiter verbessert werden, dass
das System eine weitere elektrische Maschine aufweist, deren Stator drehfest angeordnet
ist und deren Rotor mit dem Druckluftmotor oder den Kompressoren der Kompressoranordnung
verbunden ist. Dadurch können der Betrieb des Druckluftmotors und der Betrieb der
Kompressoranordnung innerhalb der Leistungsgrenzen der weiteren elektrischen Maschine
voneinander entkoppelt werden. Die weitere elektrische Maschine kann oftmals erheblich
kleiner als die erstgenannte elektrische Maschine dimensioniert werden, beispielsweise
um eine Größenordnung (= Faktor 10) kleiner.
[0032] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung weist das System mindestens eine Zapfstelle
auf, an welcher der Kompressoranordnung Luft entnommen werden kann, wobei die der
Kompressoranordnung entnommene Luft einen Entnahmedruck aufweist, der größer als der
Anfangsdruck und maximal so groß wie der Enddruck ist. Dadurch ist eine eigenständige
Generierung von Druckluft für die Hauptanlage nicht erforderlich. Gegebenenfalls kann
auch ein bestehendes Druckluftsystem der Hauptanlage so umgebaut und nachgerüstet
werden, dass es ein erfindungsgemäßes System bildet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0033] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im
Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Dabei zeigen:
- FIG 1
- eine Hauptanlage und eine Rückgewinnungseinrichtung,
- FIG 2
- einen strukturellen Aufbau einer Rückgewinnungseinrichtung,
- FIG 3
- eine Hauptanlage und einen Wärmetauscher,
- FIG 4
- eine Struktur zur Wärmeübertragung,
- FIG 5
- eine Regelstruktur,
- FIG 6
- eine Kompressoranordnung, einen Druckluftmotor und eine elektrische Maschine,
- FIG 7
- eine Abwandlung von FIG 6 und
- FIG 8
- eine weitere Abwandlung von FIG 6.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0034] Gemäß FIG 1 weist ein System zur Rückgewinnung von Energie eine Hauptanlage 1 auf.
Beim Betrieb der Hauptanlage 1 entsteht ein heißes Abgas 2. Das heiße Abgas 2 durchströmt
eine Abführeinrichtung 3 der Hauptanlage 1 und wird so aus der Hauptanlage 1 abgeführt.
Die Hauptanlage 1 ist oftmals eine Anlage der Stahlindustrie, beispielsweise ein Brammenofen
oder ein Elektrostahlwerk. Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf Anlagen der
Stahlindustrie beschränkt.
[0035] Das System weist weiterhin weitere Anlagenkomponenten auf, mittels derer die thermische
Energie des heißen Abgases 2, also die Abwärme der Hauptanlage 1, zur Erzeugung zunächst
von mechanischer und in der Regel hierauf aufbauend von elektrischer Energie verwertet
werden soll. Die weiteren Anlagenkomponenten in ihrer Gesamtheit werden nachstehend
als Rückgewinnungseinrichtung 4 bezeichnet. Die Rückgewinnungseinrichtung 4 ist an
das heiße Abgas 2, das die Abführeinrichtung 3 durchströmt, thermisch angekoppelt.
Die thermische Ankopplung ist in FIG 1 durch einen Doppelpfeil 5 angedeutet. Der strukturelle
Aufbau der Rückgewinnungseinrichtung 4 wird in Verbindung mit FIG 2 erläutert.
[0036] Gemäß FIG 2 weist die Rückgewinnungseinrichtung 4 eine Kompressoranordnung 6 auf.
Mittels der Kompressoranordnung 6 wird Luft 7, die der Kompressoranordnung 6 mit einer
Anfangstemperatur T1 und einem Anfangsdruck p1 zugeführt wird, auf einen Enddruck
p2 und eine Zwischentemperatur Tc komprimiert. Die Kompressoranordnung 6 weist zu
diesem Zweck eine Anzahl von Kompressoren 8 auf.
[0037] Die Anzahl an Kompressoren 8 kann nach Bedarf sein. In vielen Fällen ist die Anzahl
an Kompressoren 8 größer als 1. In diesem Fall sind die Kompressoren 8 in Serie hintereinander
angeordnet. Die in FIG 2 dargestellte Anzahl von drei Kompressoren 8 ist nur beispielhaft.
Aufgrund der Anordnung der Kompressoren 8 in Serie wird die Luft 7 mittels der Kompressoren
8, ausgehend von dem Anfangsdruck p1, in mehreren Stufen auf den Enddruck p2 komprimiert.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel komprimiert der vorderste Kompressor 8 die Luft 7 ausgehend
vom Anfangsdruck p1, auf den Zwischendruck pa. Ausgangsseitig dieses Kompressors 8
weist die Luft 7 die Temperatur Ta auf. Die Temperatur Ta ist größer als die Anfangstemperatur
T1. In analoger Weise komprimiert der mittlere Kompressor 8 die Luft 7, ausgehend
vom Zwischendruck pa, auf den Zwischendruck pb. Ausgangsseitig dieses Kompressors
8 weist die Luft 7 die Temperatur Tb auf. In analoger Weise komprimiert der letzte
Kompressor 8 die Luft 7, ausgehend vom Zwischendruck pb, auf den Enddruck p2. Ausgangsseitig
dieses Kompressors 8 weist die Luft 7 die Zwischentemperatur Tc auf. Somit entstehen
innerhalb der Kette von Kompressoren 8 mehrere Drücke pa, pb.
[0038] Im Falle mehrerer Kompressoren 8 weist das System entsprechend der Darstellung in
FIG 2 vorzugsweise weiterhin Kühleinrichtungen 9 auf, die zwischen je zwei aufeinanderfolgenden
Kompressoren 8 angeordnet sind. Mittels der Kühleinrichtungen 9 wird die Luft 7 gekühlt,
die von dem der jeweiligen Kühleinrichtung 9 vorgeordneten Kompressor 8 zu dem der
jeweiligen Kühleinrichtung 9 nachgeordneten Kompressor 8 gefördert wird. Nach Möglichkeit
erfolgt ein Abkühlen jeweils bis auf die Anfangstemperatur T1. Zum Kühlen der Luft
7 kann ein nahezu beliebiges Kühlmedium dienen, beispielsweise Kühlwasser, das für
die Kühlung eines Walzguts nach dem Durchlaufen einer Walzstraße verwendet wird.
[0039] Das System weist weiterhin einen Wärmetauscher 10 auf. Der Wärmetauscher 10 ist der
Kompressoranordnung 6 nachgeordnet. Der Wärmetauscher 10 wird von der Luft 7, die
bereits den Enddruck p2, aber noch die Zwischentemperatur Tc aufweist, durchströmt.
Mittels des Wärmetauschers 10 wird der den Wärmetauscher 10 durchströmenden Luft 7
die Wärme des Abgases 2 zugeführt, das die Abführeinrichtung 3 durchströmt. Dadurch
wird die Luft 7 auf eine Endtemperatur T2 erwärmt.
[0040] Schließlich weist das System einen Druckluftmotor 11 auf. Der Druckluftmotor 11 ist
dem Wärmetauscher 10 nachgeordnet. Dem Druckluftmotor 11 wird die Luft 7 zugeführt,
die zu diesem Zeitpunkt auf die Endtemperatur T2 erwärmt ist und weiterhin den Enddruck
p2 aufweist. Somit wird der Druckluftmotor 11 mit dieser Luft 7 betrieben. Von dem
Druckluftmotor 11 wird die Luft 7 mit einer Abgabetemperatur T3 und einem Abgabedruck
p3 abgegeben.
[0041] Mittels des Druckluftmotors 11 wird zunächst mechanische Energie erzeugt. In vielen
Fällen ist der Druckluftmotor 11 jedoch mit einer elektrischen Maschine 12 gekuppelt,
die dadurch generatorisch betrieben wird. Die von der elektrischen Maschine 12 erzeugte
elektrische Energie kann somit - beispielsweise über einen Umrichter 13 - in ein elektrisches
Netz 14 eingespeist werden.
[0042] FIG 2 zeigt nicht nur die vorstehend erläuterte minimale Ausgestaltung der Rückgewinnungseinrichtung
4, sondern zugleich auch einige Ausgestaltungen. Diese Ausgestaltungen sind unabhängig
voneinander realisierbar.
[0043] Eine Ausgestaltung besteht darin, dass das System einen Druckluftspeicher 15 aufweist.
Der Druckluftspeicher 15 ist zwischen dem Wärmetauscher 10 und dem Druckluftmotor
11 angeordnet. Dem Druckluftspeicher 15 wird die auf die Endtemperatur T2 erwärmte
und den Enddruck p2 aufweisende Luft 7 zugeführt. Von dem Druckluftspeicher 15 aus
wird die auf die Endtemperatur T2 erwärmte und den Enddruck p2 aufweisende Luft 7
dem Druckluftmotor 11 zugeführt.
[0044] Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, dass die der Kompressoranordnung 6 zugeführte
Luft 7 der Umgebung entnommen wird. Die der Kompressoranordnung 6 zugeführte Luft
7 weist somit vor dem Komprimieren in der Kompressoranordnung 6 als Anfangsdruck p1
den normalen Luftdruck von ca. 100.000 Pa und als Anfangstemperatur T1 eine ortsübliche
Temperatur auf, die je nach Tageszeit und Jahreszeit beispielsweise zwischen -20 °C
und +40 °C variieren kann.
[0045] Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, dass die von dem Druckluftmotor 11 abgegebene
Luft 7 in die Umgebung abgegeben wird.
[0046] Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, dass das System mindestens eine Zapfstelle
16 aufweist. An den Zapfstellen 16 kann der Kompressoranordnung 6 Luft 7 entnommen
werden. Die Zapfstellen 16 können beispielsweise als Ventile ausgebildet sein. Die
entnommene Luft 7 weist einen Entnahmedruck auf, der größer als der Anfangsdruck p1
und maximal so groß wie der Enddruck p2 ist. Entsprechend der Darstellung in FIG 2
kann der Kompressoranordnung 6 beispielsweise Luft 7 mit dem Zwischendruck pa, Luft
7 mit dem Zwischendruck pb und Luft 7 mit dem Enddruck p2 entnommen werden.
[0047] Zum Zuführen der Wärme des Abgases 2 zur Luft 7 sind verschiedene Ausgestaltungen
möglich. Die einfachste Ausgestaltung besteht darin, dass entsprechend der Darstellung
in FIG 3 der Wärmetauscher 10 in der Abführeinrichtung 3 angeordnet ist, so dass der
Wärmetauscher 10 direkt von dem Abgas 2 umströmt wird und somit die Wärme des Abgases
2 direkt auf den Wärmetauscher 10 übertragen wird.
[0048] Alternativ ist es entsprechend der Darstellung in FIG 4 möglich, dass das System
einen weiteren Wärmetauscher 17 aufweist, der in der Abführeinrichtung 3 angeordnet
ist und von dem Abgas 2 umströmt wird. In diesem Fall wird die Wärme des Abgases 2
zunächst auf ein Zwischenmedium 18 übertragen, das den weiteren Wärmetauscher 17 durchströmt.
In diesem Fall wirkt das Zwischenmedium 18 auf den Wärmetauscher 10, also denjenigen
Wärmetauscher, der von der Luft 7 durchströmt wird und mittels dessen die Luft 7 aufgeheizt
wird. Die Wirkung kann direkt sein. Dies ist in FIG 4 nicht dargestellt. Dargestellt
ist hingegen eine vorteilhafte Ausgestaltung, bei welcher das Zwischenmedium 18 indirekt
auf den die Luft 7 aufheizenden Wärmetauscher 10 wirkt. Das Zwischenmedium 18 kann
beispielsweise ein Thermoöl sein.
[0049] Bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung weist das System einen Wärmespeicher 19 auf.
In dem Wärmespeicher 19 befindet sich ein geeignetes Speichermedium 20. In diesem
Fall ist der Wärmetauscher 10 zumindest im oberen Bereich des Wärmespeichers 19 angeordnet.
Noch besser ist es, wenn der Wärmetauscher 10 sich in Höhenrichtung über einen nennenswerten
Höhenbereich des Wärmespeichers 19 erstreckt. In diesem Fall durchströmt die Luft
7 den Wärmetauscher 10 und damit den Wärmespeicher 19 von unten nach oben. Weiterhin
ist zumindest im unteren Bereich des Wärmetauschers 19 eine Wärmeabgabeeinrichtung
21 angeordnet. Mittels der Wärmeabgabeeinrichtung 21 bringt das Zwischenmedium 18
die Wärme in den Wärmespeicher 19 bzw. in das Speichermedium 20 ein. Noch besser ist
es, wenn die Wärmeabgabeeinrichtung 21 sich in Höhenrichtung über einen nennenswerten
Höhenbereich des Wärmespeichers 19 erstreckt. In diesem Fall durchströmt das Zwischenmedium
18 die Wärmeabgabeeinrichtung 21 und damit den Wärmespeicher 19 von oben nach unten.
Auch das Speichermedium 20 kann ein Thermoöl sein.
[0050] Die Wärmeabgabeeinrichtung 21 ist in FIG 4 als (weiterer) Wärmetauscher dargestellt,
so dass das Zwischenmedium 18 von dem Speichermedium 20 getrennt ist. Sofern das Zwischenmedium
18 und das Speichermedium 20 gleichartig sind, kann die Wärmeabgabeeinrichtung 21
jedoch auch als einfaches Rohr ausgebildet sein, das im Wärmespeicher 19 mündet. In
diesem Fall führt - selbstverständlich - ein weiteres Rohr auch wieder vom Wärmespeicher
19 zurück zu dem Wärmetauscher 17.
[0051] Während der Komprimierungsvorgänge in den Kompressoren 8 der Kompressoranordnung
6 erwärmt sich die Luft 7. Dies ist unvermeidlich. Zur Minimierung der zum Komprimieren
der Luft 7 erforderlichen mechanischen Energie (und damit im Regelfall auch elektrischen
Energie) erfolgt das Komprimieren der Luft 7 jedoch entsprechend der Darstellung in
FIG 2 vorzugsweise stufenweise, wobei die Luft 7 zwischen den einzelnen Komprimierungsvorgängen
immer wieder abgekühlt wird. Weiterhin dehnt sich die Luft 7 im Druckluftmotor 11
aus und kühlt dabei ab. Auch dies ist unvermeidlich. Im Druckluftmotor 11 erfolgt
weiterhin in der Regel eine adiabatische Expandierung der Luft 7. Wenn mit V2 das
Volumen an Luft 7 bezeichnet wird, das dem Druckluftmotor 11 für einen einzelnen Arbeitszyklus
mit dem Enddruck p2 zugeführt wird, und mit V3 das Volumen an Luft 7 bezeichnet wird,
das von dem Druckluftmotor 11 nach diesem Arbeitszyklus, also nach dem Expandieren,
abgegeben wird, gilt in sehr guter Näherung die Beziehung

[0052] Die Luft 7 wird von dem Druckluftmotor 11 in aller Regel an ein Reservoir (das kann
auch die normale Umgebung sein) abgegeben, in welcher die Anfangstemperatur T1 und
der Anfangsdruck p1 herrschen. Im Idealfall sollte daher die Beziehung

erfüllt werden. Anders ausgedrückt: Im Idealfall stimmen die Abgabetemperatur T3
und der Abgabedruck p3 zumindest näherungsweise mit dem Anfangsdruck p1 und der Anfangstemperatur
T1 überein:

[0053] Im Idealfall sind die Betriebsweise der Kompressoranordnung 6 und die Betriebsweise
des Druckluftmotors 11 somit derart aufeinander abgestimmt, dass die Luft 7 zu dem
Zeitpunkt, zu dem sie aus dem Druckluftmotor 11 austritt, genau auf den Druck und
die Temperatur zurückgeführt sind, mit dem der Kreislauf geschlossen wird, also auf
den Anfangsdruck p1 und die Anfangstemperatur T1. Der vorstehend erwähnte Zeitpunkt
ist derjenige Zeitpunkt, zu dem der Übergang von der Expandierung der im Druckluftmotor
11 befindlichen Luft 7 zum Abgeben der im Druckluftmotor 11 befindlichen Luft 7 erfolgt.
[0054] Vorzugsweise weist das System entsprechend der Darstellung in FIG 5 eine Regeleinrichtung
22 auf, mittels derer die Kompressoranordnung 6 und/oder der Druckluftmotor 11 derart
geregelt werden, dass diese Bedingung - im Rahmen des möglichen - erfüllt ist, dass
also die Abgabetemperatur T3 und der Abgabedruck p3 zumindest näherungsweise mit dem
Anfangsdruck p1 und der Anfangstemperatur T1 übereinstimmen. Dadurch kann der Wirkungsgrad
optimiert werden.
[0055] Der Regeleinrichtung 22 werden gemäß FIG 5 als Eingangsgrößen die Anfangstemperatur
T1 und die Endtemperatur T2 und der Anfangsdruck p1 zugeführt. Denn diese Größen müssen
so hingenommen werden, wie sie sind.
[0056] Die Regeleinrichtung 22 steuert - soweit möglich - zunächst das Verhältnis der Volumina
V2 und V3, so dass das Verhältnis eine vorbestimmte, vom Verhältnis der Temperaturen
T1 und T2 abhängige Bedingung erfüllt, beispielsweise die Bedingung gemäß obiger Gleichung.
Nun können zwar die Volumina V2 und V3 eines einmal gebauten Druckluftmotors 11 nicht
mehr verändert werden. Es ist aber möglich, beispielsweise mehrere Druckluftmotoren
11, bei denen sich die Verhältnisse der Volumina V2 und V3 jeweils voneinander unterscheiden,
parallel anzuordnen und über die Ansteuerung von vorgeordneten Ventilen festzulegen,
welcher der Druckluftmotoren 11 aktiv ist. In analoger Weise kann es auch möglich
sein, mehrere Druckluftmotoren 11 in Serie hintereinander anzuordnen und die Möglichkeit
vorzusehen, einen oder mehrere der Druckluftmotoren 11 aus der Serie auszukoppeln
(zu überbrücken), um das (resultierende) Verhältnis der Volumina V2 und V3 zu optimieren.
[0057] Ein derartiges Variieren des Verhältnisses der Volumina V2 und V3 ist auch von erheblicher
Bedeutung für einen optimalen Betrieb. Wenn - beispielsweise - die Endtemperatur T2
bei 300 °C bzw. 573 K liegt und die Anfangstemperatur T1 (d.h. die Umgebungstemperatur)
zwischen -20 °C und +40 °C schwanken kann, so liegt das optimale Verhältnis der Volumina
V2 und V3 zwischen 7,72 und 4,535. In einem derartigen Fall kann beispielsweise für
vier Temperaturbereiche von jeweils 15 K jeweils ein eigener Druckluftmotor 11 bereitgestellt
werden, wobei die Volumenverhältnisse der Druckluftmotoren 11 bei (etwa) 4,83, 5,47,
6,25 und 7,19 liegen können. Je nach Temperaturbereich wird dann ausgewählt, welcher
der Druckluftmotoren 11 aktiv betrieben wird.
[0058] Weiterhin steuert die Regeleinrichtung 22 - gegebenenfalls nach der Festlegung, in
welcher Konfiguration der Druckluftmotor 11 betrieben wird - die Kompressoranordnung
6 und/oder den Druckluftmotor 11 derart, dass der Enddruck p2 eine vorbestimmte, vom
Verhältnis der Temperaturen T1 und T2 abhängige Bedingung erfüllt, beispielsweise
die Bedingung gemäß obiger Gleichung. Beispielsweise können - bezogen auf den Anfangsdruck
p1 - der der Kompressoranordnung 6 zugeführte Volumenstrom und der von dem Druckluftmotor
11 abgegebene Volumenstrom durch Anpassung einer Drehzahl nK der Kompressoranordnung
6 und/oder einer Drehzahl nM des Druckluftmotors 11 aufeinander abgestimmt werden,
so dass der gewünschte Enddruck p2 eingestellt wird.
[0059] Unter Zugrundelegung der gleichen Endtemperatur T2 (300 °C) und der möglichen Anfangstemperatur
T1 liegt das optimale Verhältnis von Enddruck p2 zu Anfangsdruck p1 zwischen rund
17,5 und rund 8,3. Da weiterhin auch der Anfangsdruck p1 (d.h. der Luftdruck in der
Umgebung) etwas schwanken kann, sollte der Enddruck p2 in noch etwas stärkerem Umfang
variiert werden können, beispielsweise bei einer Schwankung des Anfangsdruckes p1
um bis zu 4 % nach oben und unten zwischen 800.000 Pa und 1.820.000 Pa. Das Verhältnis
zwischen dem maximal möglichen Enddruck p2 und dem minimal möglichen Enddruck p2 liegt
somit bei etwas über 2,25. Alternativ wäre es auch möglich, zwar stets einen relativ
hohen Enddruck p2 von beispielsweise 1.820.000 Pa zu generieren, die Luft 7 aber ausgangsseitig
des Druckluftmotors 11 gegebenenfalls nicht in die Umgebung, sondern an einen Ort
innerhalb der Kompressoranordnung 6 zurückzuspeisen, beispielsweise zwischen den ersten
und den mittleren der Kompressoren 8 der Kompressoranordnung 6 von FIG 2.
[0060] Wie bereits erwähnt und auch in FIG 6 dargestellt, ist der Druckluftmotor 11 meist
mit einer elektrischen Maschine 12 gekuppelt, so dass der Druckluftmotor 11 die elektrische
Maschine 12 zur Erzeugung elektrischer Energie antreibt. Weiterhin werden auch zum
Antreiben der Kompressoren 8 elektrische Antriebe benötigt. Dies kann in vorteilhafter
Weise gemäß der Darstellung in FIG 6 dadurch erreicht werden, dass die elektrische
Maschine 12 ein Gehäuse 23 aufweist, in dem koaxial zueinander eine erste Welle 24
und eine zweite Welle 25 gelagert sind. Die Darstellung in FIG 6, gemäß der die zweite
Welle 25 sich an der ersten Welle 24 abstützt und somit indirekt im Gehäuse 23 gelagert
ist, ist nur rein beispielhaft.
[0061] Die erste Welle 24 und die zweite Welle 25 tragen jeweils ein Aktivteil 26, 27 der
elektrischen Maschine 12. Zwischen den beiden Aktivteilen 26, 27 kann eine elektromotorische
Kraft wirken. Die beiden Aktivteile 26, 27 entsprechen somit vom Ansatz her dem Rotor
und dem Stator der elektrischen Maschine 12. Aufgrund der Anordnung beider Aktivteile
26, 27 auf den Wellen 24, 25 kann sich jedoch nicht nur der "Rotor" um seine Achse
drehen, sondern auch der "Stator". Diese Ausgestaltung kann in vorteilhafter Weise
dadurch genutzt werden, dass die erste Welle 24 mit dem Druckluftmotor 11 verbunden
ist und die zweite Welle 25 mit den Kompressoren 8 der Kompressoranordnung 6 verbunden
ist. Dadurch kann erreicht werden, dass der Druckluftmotor 11 direkt die Kompressoren
8 der Kompressoranordnung 6 antreibt. Eine Wandlung der von dem Druckluftmotor 11
bereitgestellten mechanischen Energie in elektrische Energie und eine weitere Wandlung
der elektrischen Energie in mechanische Energie zum Antreiben der Kompressoren 8 entfällt
somit. Auch die mit jeder Wandlung verbundenen Verluste können so vermieden werden.
Dadurch kann der verbleibende Teil an mechanischer Energie, der von der elektrischen
Maschine 12 in elektrische Energie gewandelt werden kann, vergrößert werden.
[0062] Würde die Anordnung, so wie in FIG 6 dargestellt, keine weitere elektrische Maschine
aufweisen, so wäre ein entkoppelter Betrieb der Kompressoranordnung 6 und des Druckluftmotors
11 nicht möglich. Um einen derartigen entkoppelten Betrieb erreichen zu können, weist
das System daher gemäß den Darstellungen der FIG 7 und 8 eine weitere elektrische
Maschine 28 auf. Bei dieser elektrischen Maschine 28 ist, wie allgemein üblich, der
Stator drehfest angeordnet. Der Rotor der weiteren elektrischen Maschine 28 kann nach
Bedarf mit dem Druckluftmotor 11 (FIG 7) oder den Kompressoren 8 der Kompressoranordnung
6 (FIG 8) verbunden sein.
[0063] Die Kompressoren 8 der Kompressoranordnung 6 können nach Bedarf ausgebildet sein.
Es ist möglich, dass die Kompressoren 8 als Gasturbinen ausgebildet sind. Besser ist
es meist, wenn die Kompressoren 8 als Verdichterteile von Astronmotoren ausgebildet
sind. Der Aufbau derartiger Verdichterteile ist in der Beschreibungseinleitung ausführlich
erläutert. Noch besser ist es meist, wenn die Kompressoren 8 als Schraubenverdichter
ausgebildet sind. Insbesondere Schraubenverdichter erreichen sehr hohe relative Wirkungsgrade
von weit über 90 %. Der relative Wirkungsgrad ist definiert als der Quotient zwischen
dem tatsächlichen Wirkungsgrad und dem theoretisch möglichen Wirkungsgrad. Wenn -
beispielsweise - bei gegebenen Temperaturverhältnissen eine Berechnung gemäß dem Carnotschen
Kreisprozess einen Wirkungsgrad von 32 % ergibt und die tatsächliche Maschine einen
Wirkungsgrad von 24 % aufweist, beträgt der relative Wirkungsgrad 24 %/32 % = 75 %.
[0064] Analog zu den Kompressoren 8 kann auch der Druckluftmotor 11 nach Bedarf ausgebildet
sein. Beispielsweise kann der Druckluftmotor 11 als Gasturbine ausgebildet sein. Besser
ist es meist, wenn der Druckluftmotor 11 als Motorteil eines Astronmotors ausgebildet
ist. Der Aufbau eines derartigen Motorteils ist in der Beschreibungseinleitung ausführlich
erläutert. Noch besser ist es meist, wenn der Druckluftmotor 11 als Schraubenmotor
ausgebildet ist. Insbesondere Schraubenmotoren erreichen sehr hohe relative Wirkungsgrade
von weit über 90 %. Der relative Wirkungsgrad ist auf die gleiche Art definiert, wie
dies zuvor für Kompressoren 8 erläutert wurde.
[0065] Ein hoher relativer Wirkungsgrad des Druckluftmotors 11 und der Kompressoren 8 ist
für einen wirtschaftlichen Betrieb des Systems auch von großer Bedeutung. Denn bei
üblichen Anfangs- und Endtemperaturen T1, T2 liegt der absolute Wirkungsgrad des Carnotschen
Kreisprozesses bei etwas über 30 %. Jedes Prozent relativer Wirkungsgrad, das beim
Betrieb der Kompressoren 8 und beim Betrieb des Druckluftmotors 11 verloren geht,
verringert bei üblichen Temperaturverhältnissen den relativen Wirkungsgrad des Gesamtsystems
um etwa 4 %. Wenn - beispielsweise - bei idealen, völlig verlustfreien Verhältnissen
eine Wärmeleistung von 3,84 MW vorliegt und der Druckluftmotor 11 eine Leistung von
2,83 MW liefert und weiterhin die Kompressoren 8 eine Leistung von 1,66 MW benötigen,
kann das System als Nutzleistung

liefern. In der Praxis treten jedoch stets Verluste auf. Beispielsweise treten auf
Seiten des Druckluftmotors Reibungsverluste im Druckluftmotor 11 und der elektrischen
Maschine 12, elektrische Verluste in der elektrischen Maschine 12 und Wandlerverluste
in dem Umrichter 13 auf. In analoger Weise treten zum Antreiben der Kompressoren 8
Reibungsverluste in den Kompressoren 8 und den antreibenden Elektromotoren und elektrische
Verluste in den antreibenden Elektromotoren und den zugehörigen speisenden Umrichtern
auf. Nachfolgend wird angenommen, dass in beiden Fällen der relative Wirkungsgrad
der gesamten jeweiligen Kette 95 % beträgt, was in der Praxis ein sehr guter Wert
ist. Bereits bei einem derart noch hohen relativen Wirkungsgrad verringert sich die
Nutzleistung bereits auf

[0066] Die Nutzleistung verringert sich also auf ca. 80 % ihres theoretisch möglichen Maximums.
Bei einem relativen Wirkungsgrad von 90 % verringert sich die Nutzleistung auf ca.
60 % ihres theoretisch möglichen Maximums, bei einem relativen Wirkungsgrad von 85
% auf ca. 38,5 % und bei 80 % auf nur noch knapp 16 %. Bei einem relativen Wirkungsgrad
ca. 76,5 % sinkt die Nutzleistung auf 0 und wird danach negativ. Ein hoher relativer
Nutzungsgrad ist daher von großer Bedeutung.
[0067] Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Zunächst ist die Abwärme der
Hauptanlage 1 effizient nutzbar. Aufgrund der Verwendung von Luft 7 als Arbeitsmedium
sind weiterhin auch keine besonderen Vorkehrungen gegen ein Entweichen der Luft 7
erforderlich. Denn ein derartiges Entweichen führt zwar zu einer Verminderung des
Wirkungsgrades, aber nicht zu einer Umweltbelastung. Die Kompressoren 8 und der Druckluftmotor
11 können einfach und robust aufgebaut sein. Sie können bei geeigneter Auslegung mit
einem hohen relativen Wirkungsgrad (deutlich über 90 %) arbeiten.
[0068] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0069]
- 1
- Hauptanlage
- 2
- Abgas
- 3
- Abführeinrichtung
- 4
- Rückgewinnungseinrichtung
- 5
- Doppelpfeil
- 6
- Kompressoranordnung
- 7
- Luft
- 8
- Kompressoren
- 9
- Kühleinrichtungen
- 10, 17
- Wärmetauscher
- 11
- Druckluftmotor
- 12, 28
- elektrische Maschinen
- 13
- Umrichter
- 14
- elektrisches Netz
- 15
- Druckluftspeicher
- 16
- Zapfstellen
- 18
- Zwischenmedium
- 19
- Wärmespeicher
- 20
- Speichermedium
- 21
- Wärmeabgabeeinrichtung
- 22
- Regeleinrichtung
- 23
- Gehäuse
- 24, 25
- Wellen
- 26, 27
- Aktivteile
- nK, nM
- Drehzahlen
- p1, p2, p3, pa, pb
- Drücke
- T1, T2, T3, Ta, Tb, Tc
- Temperaturen
- V2, V3
- Volumina
1. System zur Rückgewinnung von Energie,
- wobei das System eine Hauptanlage (1) aufweist, bei deren Betrieb ein heißes Abgas
(2) entsteht,
- wobei die Hauptanlage (1) eine Abführeinrichtung (3) aufweist, welche von dem Abgas
(2) durchströmt wird und über welche das Abgas (2) aus der Hauptanlage (1) abgeführt
wird,
- wobei das System eine eine Anzahl von Kompressoren (8) aufweisende Kompressoranordnung
(6) aufweist, mittels derer der Kompressoranordnung (6) zugeführte, eine Anfangstemperatur
(T1) aufweisende Luft (7) von einem Anfangsdruck (p1) auf einen Enddruck (p2) und
eine Zwischentemperatur (Tc) komprimiert wird,
- wobei das System einen der Kompressoranordnung (6) nachgeordneten Wärmetauscher
(10) aufweist, der von der auf den Enddruck (p2) und die Zwischentemperatur (Tc) komprimierten
Luft (7) durchströmt wird und mittels dessen der den Wärmetauscher (10) durchströmenden
Luft (7) die Wärme des die Abführeinrichtung (3) durchströmenden Abgases (2) zugeführt
wird und so die Luft (7) auf eine Endtemperatur (T2) erwärmt wird, und
- wobei das System einen dem Wärmetauscher (10) nachgeordneten Druckluftmotor (11)
aufweist, dem die auf die Endtemperatur (T2) erwärmte und den Enddruck (p2) aufweisende
Luft (7) zugeführt wird, der mit dieser Luft (7) betrieben wird und von dem die Luft
(7) mit einer Abgabetemperatur (T3) und einem Abgabedruck (p3) abgegeben wird.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl an Kompressoren (8) größer als 1 ist und die Kompressoren (8) in Serie
hintereinander angeordnet sind, so dass die Luft (7), ausgehend von dem Anfangsdruck
(p1), in mehreren Stufen auf den Enddruck (p2) komprimiert wird, und dass das System
zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Kompressoren (8) angeordnete Kühleinrichtungen
(11) aufweist, mittels derer die von dem der jeweiligen Kühleinrichtung (11) vorgeordneten
Kompressor (8) zu dem der jeweiligen Kühleinrichtung (11) nachgeordneten Kompressor
(8) geförderte Luft (7) gekühlt wird.
3. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System einen weiteren Wärmetauscher (17) aufweist, der in der Abführeinrichtung
(3) angeordnet ist und mittels dessen die Wärme des Abgases (2) auf ein Zwischenmedium
(18) übertragen wird, und dass das Zwischenmedium (18) direkt oder indirekt auf den
die Luft (7) aufheizenden Wärmetauscher (10) wirkt.
4. System nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System einen Wärmespeicher (19) aufweist, dass der Wärmetauscher (10) zumindest
im oberen Bereich des Wärmespeichers (19) angeordnet ist und vorzugsweise die den
Wärmetauscher (10) durchströmende Luft (7) den Wärmespeicher (19) von unten nach oben
durchströmt und dass zumindest im unteren Bereich des Wärmespeichers (19) eine Wärmeabgabeeinrichtung
(21) angeordnet ist und vorzugsweise das Zwischenmedium (18) den Wärmespeicher (19)
von oben nach unten durchströmt, so dass das Zwischenmedium (18) über die Wärmeabgabeeinrichtung
(21) Wärme in den Wärmespeicher (19) einbringt.
5. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmetauscher (10) in der Abführeinrichtung (3) angeordnet ist, so dass die Wärme
des Abgases (2) direkt auf den Wärmetauscher (10) übertragen wird.
6. System nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System einen Druckluftspeicher (15) aufweist, der zwischen dem Wärmetauscher
(10) und dem Druckluftmotor (11) angeordnet ist.
7. System nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der Kompressoranordnung (6) zugeführte Luft (7) der Umgebung entnommen wird.
8. System nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von dem Druckluftmotor (11) abgegebene Luft (7) in die Umgebung abgegeben wird.
9. System nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System eine Regeleinrichtung (22) aufweist, mittels derer die Kompressoranordnung
(6) und/oder der Druckluftmotor (11) derart geregelt werden, dass die Abgabetemperatur
(T3) und der Abgabedruck (p3) zumindest näherungsweise mit dem Anfangsdruck (p1) und
der Anfangstemperatur (T1) übereinstimmen.
10. System nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kompressoranordnung (6) als Kompressoren (8) Gasturbinen oder Schraubenverdichter
aufweist oder dass die Kompressoren (8) jeweils wie folgt ausgebildet sind:
- die Kompressoren (8) weisen eine erste und eine zweite Welle auf, deren Wellenachsen
mit einem seitlichen Versatz parallel zueinander angeordnet sind und die im Betrieb
synchron und mit gleicher Drehzahl rotieren, so dass die beiden Wellen aneinander
abrollen und gegeneinander luftdicht abgedichtet sind,
- die Kompressoren (8) weisen ein Gehäuse auf, das die erste Welle ringförmig umgibt,
- die erste Welle weist auf ihrer Außenseite eine Nase auf, die abdichtend an dem
Gehäuse umläuft,
- die zweite Welle weist auf ihrer Außenseite eine Ausnehmung auf, in welche die Nase
der ersten Welle beim Rotieren der Wellen temporär eintaucht und aus dem die Nase
der ersten Welle sich später wieder löst,
- in dem Gehäuse sind eine Zuführöffnung und eine Auslassöffnung angeordnet, die in
Drehrichtung der ersten Welle gesehen von der Nase kurz nach dem Lösen aus der Ausnehmung
bzw. kurz vor dem Eintauchen in die Ausnehmung passiert werden, so dass die Nase einen
von der ersten Welle und dem umgebenden Gehäuse gebildeten jeweiligen Hohlraum in
einen ersten und in einen zweiten Abschnitt unterteilt, wobei der erste Abschnitt
sich von der Winkelposition, an der die Nase der ersten Welle sich von der Ausnehmung
der zweiten Welle löst, bis zur momentanen Winkelposition der Nase erstreckt und der
zweite Abschnitt sich von der momentanen Position der Nase bis zu der Winkelposition
erstreckt, an der die Nase der ersten Welle in die Ausnehmung der zweiten Welle eintaucht,
- die Einlassöffnung ist permanent geöffnet, so dass dem ersten Abschnitt kontinuierlich
Luft zugeführt wird,
- über die Auslassöffnung wird die komprimierte Luft abgegeben,
- der Auslassöffnung ist eine Schließvorrichtung zugeordnet, von der die Auslassöffnung
während einer Zeitspanne, in der sich die Nase kurz vor dem Eintauchen der Nase der
ersten Welle in die Ausnehmung der zweiten Welle befindet, kurzzeitig geöffnet und
danach wieder geschlossen wird.
11. System nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckluftmotor (11) als Gasturbine oder als Schraubenmotor ausgebildet ist oder
wie folgt ausgebildet ist:
- der Druckluftmotor (11) weist eine erste und eine zweite Welle auf, deren Wellenachsen
mit einem seitlichen Versatz parallel zueinander angeordnet sind und die im Betrieb
synchron und mit gleicher Drehzahl rotieren, so dass die beiden Wellen aneinander
abrollen und gegeneinander luftdicht abgedichtet sind,
- der Druckluftmotor (11) weist ein Gehäuse auf, das die erste Welle ringförmig umgibt,
- die erste Welle weist auf ihrer Außenseite eine Nase auf, die abdichtend an dem
Gehäuse umläuft,
- die zweite Welle weist auf ihrer Außenseite eine Ausnehmung auf, in welche die Nase
der ersten Welle beim Rotieren der Wellen temporär eintaucht und aus dem die Nase
der ersten Welle sich später wieder löst,
- in dem Gehäuse sind eine Zuführöffnung und eine Auslassöffnung angeordnet, die in
Drehrichtung der ersten Welle gesehen von der Nase kurz nach dem Lösen aus der Ausnehmung
bzw. kurz vor dem Eintauchen in die Ausnehmung passiert werden, so dass die Nase einen
von der ersten Welle und dem umgebenden Gehäuse gebildeten ringförmigen Hohlraum in
einen ersten und in einen zweiten Abschnitt unterteilt, wobei der erste Abschnitt
sich von der Winkelposition, an der die Nase der ersten Welle sich von der Ausnehmung
der zweiten Welle löst, bis zur momentanen Winkelposition der Nase erstreckt und der
zweite Abschnitt sich von der momentanen Position der Nase bis zu der Winkelposition
erstreckt, an der die Nase der ersten Welle in die Ausnehmung der zweiten Welle eintaucht,
- der Zuführöffnung ist eine Schließvorrichtung zugeordnet, von der die Zuführöffnung
während einer Zeitspanne, in der sich die Nase kurz nach dem Lösen der Nase der ersten
Welle aus der Ausnehmung der zweiten Welle befindet, kurzzeitig geöffnet und danach
wieder geschlossen wird, so dass dem ersten Abschnitt temporär komprimierte Luft zugeführt
wird,
- die Auslassöffnung ist permanent geöffnet, so dass die Luft über die Auslassöffnung
kontinuierlich abgegeben wird.
12. System nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System eine elektrische Maschine (12) aufweist, dass die elektrische Maschine
(12) ein Gehäuse (23) aufweist, in dem koaxial zueinander eine erste und eine zweite
Welle (24, 25) gelagert sind, dass die erste und die zweite Welle (24, 25) jeweils
ein Aktivteil (26, 27) der elektrischen Maschine (12) tragen, so dass zwischen den
beiden Aktivteilen (26, 27) eine elektromotorische Kraft wirken kann, dass die erste
Welle (24) mit dem Druckluftmotor (11) verbunden ist und dass die zweite Welle (25)
mit den Kompressoren (8) der Kompressoranordnung (6) verbunden ist.
13. System nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System eine weitere elektrische Maschine (28) aufweist, deren Stator drehfest
angeordnet ist und deren Rotor mit dem Druckluftmotor (11) oder den Kompressoren (8)
der Kompressoranordnung (6) verbunden ist.
14. System nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System mindestens eine Zapfstelle (16) aufweist, an welcher der Kompressoranordnung
(6) Luft (7) entnommen werden kann, wobei die der Kompressoranordnung (6) entnommene
Luft (7) einen Entnahmedruck aufweist, der größer als der Anfangsdruck (p1) und maximal
so groß wie der Enddruck (p2) ist.