[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wasserlöschanlage, umfassend eine zur Bereitstellung
eines Löschfluids eingerichtete Löschfluidversorgung, mindestens eine zum Fördern
des Löschfluids von der Löschfluidversorgung in eine Zuleitung zum Rohrsystem der
Wasserlöschanlage eingerichtete Pumpe, eine zum steuerbaren Betreiben der mindestens
einen Pumpe eingerichtete Steuereinheit, die ausgebildet ist, bei Bereitstellung eines
Startsignals die Pumpe für einen Pumpentestlauf zu starten und zu betreiben und bei
Bereitstellung eines Stoppsignals den Pumpentestlauf zu beenden und die Pumpe anzuhalten.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Wasserlöschanlage
mit einer zur Bereitstellung eines Löschfluids eingerichteten Löschfluidversorgung,
mindestens einer zum Fördern des Löschfluids von der Löschfluidversorgung in eine
Zuleitung zum Rohrsystem der Wasserlöschanlage eingerichteten Pumpe und einer zum
steuerbaren Betreiben der mindestens einen Pumpe eingerichteten Steuereinheit, die
ausgebildet ist, bei Bereitstellung eines Startsignals die Pumpe für einen Pumpentestlauf
zu starten und zu betreiben und bei Bereitstellung eines Stoppsignals den Pumpentestlauf
zu beenden und die Pumpe anzuhalten, umfassend die folgenden Schritte: Starten und
Betreiben der Pumpe zum Zwecke des Pumpentestlaufs mittels der Steuereinheit, bei
bereitgestelltem Startsignal, Beenden des Pumpentestlaufs und Anhalten des Betriebs
der Pumpe, im Fall eines bereitgestellten Stoppsignals.
[0003] Derartige Wasserlöschanlagen bzw. Spinkleranlagen finden bei der Brandbekämpfung
Anwendung. Im Brandfall wird vorzugsweise eine Pumpe gestartet, welche ein Löschfluid
zu den Düsen oder Sprinklern fördert. Als Löschfluid kommt Wasser oder Wasser mit
Löschmittelzusätzen, wie beispielsweise Schaum oder Netzmittel, zum Einsatz. Unter
Wasserlöschanlagen werden daher vorliegend sämtliche Löschanlagen verstanden, die
mittels eines fluidförmigen Löschmittels betrieben werden. In der Praxis umfassen
derartige Wasserlöschanlagen regelmäßig Druckschaltvorrichtungen, die beispielsweise
als Druckschalter ausgebildet sind. Solche Druckschalter erzeugen bei Druckabfall,
bei einem vordefinierten bzw. vorbestimmten Schwellenwert, ein Schaltsignal. Dieses
Schaltsignal kann beispielsweise zur Initiierung weitere Vorgänge, beispielsweise
zum genannten Start einer Pumpe oder mehrerer Pumpen verwendet werden. Auch kann das
Schaltsignal als Meldesignal für einen Druckabfall einer zentralen Steuereinheit zur
Weiterverarbeitung zugeführt werden.
[0004] In Wasserlöschanlagen, insbesondere Sprinkleranlagen, öffnet sich im Brandfall eine
Düse oder ein Sprinkler, so dass ein Löschfluid, vorzugsweise Wasser oder Wasser mit
brandhemmenden Zusätzen, zur Bekämpfung des Brandes ausgebracht werden kann. Bei Wasserlöschanlagen
mit offenen Düsen öffnet ein Alarmventil, um die Bereitstellung des Löschfluids an
den Düsen oder Sprinklern zu bewirken. Das Alarmventil wird beispielsweise über eine
Brandmeldezentrale angesteuert. Durch das Öffnen eines Sprinklers oder einer Düse
entsteht im löschfluidführenden Rohrsystem ein Druckabfall. Derartige Druckschaltvorrichtungen,
insbesondere für Sprinklerpumpen, unterliegen unter anderem nationalen Normen und
Richtlinien, beispielsweise der VdS CEA 4001 2000-04 : 2021-01 (07).
[0005] Insbesondere sieht die Richtlinie vor, dass zum Starten jeder Pumpe mindestens ein
Druckschalter vorgesehen ist. Möglich ist es auch, dass zwei solcher Druckschalter
elektrisch in Serie geschaltet sind. Maßgeblich sind hier auch die Normen EN 12845:2020-11
und EN 5 12845:2015+A1:2019. Zur Erhaltung der Betriebsbereitschaft solcher Löschanlagen
sind regelmäßige Kontrollen und Wartungen erforderlich. So schreibt die Richtlinie
VdS 2212 z.B. wöchentliche Kontrollen durch den Anlagenbetreiber an der Wasserlöschanlage
vor.
[0006] Da der zuverlässige Start der Pumpe zum Fördern des Löschfluids essenziell für das
Funktionieren der Löschanlage ist, umfassen die Tests auch eine Kontrolle des Pumpenstarts
der Pumpe. Beispielsweise wird bei elektrisch betriebenen Pumpen nach den Richtlinien
von FM Global oder der NFPA ein monatlicher Testlauf gefordert sowie für Dieselpumpen
ein wöchentlicher Pumpentestlauf. Nach VdS CEA 4001 und EN 12845 wird auch für Elektropumpen
ein wöchentlicher Pumpentestlauf gefordert. Solche Pumpentestläufe dienen der Überprüfung
der Funktionsfähigkeit der gesamten Kette der Komponenten in ihrer Wechselwirkung,
von der Erzeugung eines Druckabfalls, der korrekten Funktionsfähigkeit der Druckschaltvorrichtung
bis zum Start der Pumpe bzw. der Pumpen.
[0007] In der Praxis ist zu diesem Zweck in solchen Wasserlöschanlagen eine Druckschaltvorrichtung
vorgesehen, welche zwei in Serie geschaltete Druckschalter als Druckerfassungseinrichtungen
aufweist. Alternativ sind zwei Druckschaltvorrichtung parallel geschaltet, die derart
eingerichtet sind, dass diese als elektrische Schließer arbeiten. Beide Druckschalter
müssen in einem solchen Pumpentestlauf auf Funktionsfähigkeit getestet werden. Geprüft
werden muss die Bereitstellung des Schaltsignals bei dem vorbestimmten Schwellenwert
des Drucks für beide Druckschalter und das Starten der Pumpe durch Schaltsignal-Initiierung.
[0008] Eine solche aus dem Stand der Technik bekannte Druckschaltvorrichtung kann als Bestandteil
einer Pumpentesteinrichtung betrachtet werden, welche die genannte zentrale Steuereinheit,
insbesondere einen Pumpenschaltschrank, einen Sprinklerpumpenschaltschrank oder eine
Kombination aus Brandmeldezentrale und Pumpenschaltschrank umfasst. Die Pumpentesteinrichtung
ist eingerichtet, die Pumpe bei Erzeugung eines vordefinierten Druckabfalls zu starten.
[0009] Die Druckschalter der Druckschaltvorrichtung sind hierbei mit einer Zuleitung zu
einer Hauptleitung versehen, welche das Löschfluid vom Pumpenausgang zum Rohrsystem
mit den Düsen oder Sprinklern führt. Die Zuleitung stellt eine fluidleitende Verbindung
von der Hauptleitung zu den beiden in Serie geschalteten Druckschaltern her. Optional
teil diese sich auf in eine erste Zuleitung zu einem ersten Druckschalter und in eine
zweite Zuleitung zu einem zweiten Druckschalter. Die Zuleitung weist im Stand der
Technik beispielsweise Absperrventile, vorzugsweise in Form eines ersten Absperrventils
und eines zweiten Absperrventils auf, sowie Ventile zum Ablassen von Löschfluid zur
Erzeugung des notwendigen Druckabfalls zum Start der Sprinklerpumpe sowie Manometer.
[0010] Gemäß dem Stand der Technik wird der wöchentliche Testlauf der Pumpe durch eine geschulte
Person manuell ausgeführt. Es ist also nach dem in Normen und Richtlinien veröffentlichtem
Stand der Technik in jedem Fall erforderlich, dass geschultes Personal vor Ort während
eines solchen Testlaufes anwesend ist.
[0011] Ein solcher aus dem Stand der Technik bekannter Pumpentestlauf wird beispielsweise
bei mit zwei der Druckschalter ausgestatteten Wasserlöschanlagen wie folgt durchgeführt:
Ein erstes Absperrventil in der ersten Zuleitung wird manuell betätigt, damit die
fluidleitende Verbindung von der Hauptleitung zu dem ersten Druckschalter unterbrochen
wird, damit bei Erzeugung eines Druckabfalls für den Testlauf, der erste Druckschalter
diesen Druckabfall nicht erfasst und somit kein Schaltsignal erzeugen kann. Auf diese
Weise wird ausschließlich die Funktion des zweiten Druckschalters und der nachfolgenden
Komponenten getestet wird. Bei Vorhandensein eines Druckschalters oder Drucksensor
kann mittels eines 2/3-Wege Magnetventils, aktiviert vom dem "Pumpencontroller", der
Start erfolgen.
[0012] Danach wird das Ventil in der zweiten Zuleitung zur Erzeugung eines Druckabfalls
manuell geöffnet. Der zweite Druckschalter erzeugt nun bei dem erzeugten Druckabfall,
bei einem bestimmten Schaltdruck-Messwert, welcher vom Wartungspersonal am Manometer
abgelesen wird, ein Schaltsignal, welches über eine signalleitende Verbindung an die
zentrale Steuereinheit zum Starten der Pumpe gesendet wird. Die Pumpe wird gestartet
und in der Praxis wird der Testlauf beendet, wenn die normalen Betriebskennwerte der
Pumpe erreicht sind.
[0013] Anschließend erfolgt der Testlauf mit dem Start der Pumpe über den ersten Druckschalter.
Hierzu wird manuell ein zweites Absperrventil in der zweiten Zuleitung betätigt, damit
die fluidleitende Verbindung von der Hauptleitung zu dem zweiten Druckschalter unterbrochen
wird, damit bei Erzeugung eines Druckabfalls für den Testlauf, der zweite Druckschalter
diesen Druckabfall nicht erfasst und kein Schaltsignal erzeugen kann. Danach wird
das Ventil in der ersten Zuleitung zur Erzeugung eines Druckabfalls manuell geöffnet.
Der erste Druckschalter erzeugt nun bei dem erzeugten Druckabfall, bei einem bestimmten
Schaltdruck-Messwert, welcher vom Wartungspersonal am Manometer abgelesen wird, ein
Schaltsignal, welches über eine signalleitende Verbindung an die zentrale Steuereinheit
zum Starten der Pumpe gesendet wird.
[0014] Die so erfassten Schaltdruck-Messwerte der beiden Druckschalter, werden dann vom
Wartungspersonal mit den vorgegebenen Schwellenwerten der Druckschalter verglichen,
um festzustellen, ob die erfassten Schaltdruck-Messwerte den vordefinierten Schwellenwerten
innerhalb der erlaubten bzw. vorgegeben Toleranz entsprechen.
[0015] Bekannte Wasserlöschanlagen sind alternativ auch mit nur einem Druckschalter ausgestattet.
Die Durchführung des Pumpentestlaufs erfolgt grundsätzlich wie oben beschrieben, jedoch
nur mit dem dort beschriebenen ersten Druckschalter.
[0016] Nachteilig an den bekannten Wasserlöschanlagen und dem genannten bekannten Verfahren
ist, dass der Pumpentestlauf jeweils manuell durchgeführt werden muss. Insbesondere
ist es erforderlich, dass eine entsprechend geschulte Person während eines solchen
Pumpentestlaufes vor Ort zur Überwachung der Parameter anwesend sein muss. Die Durchführung
eines solchen Pumpentestlaufes ist daher sehr personalintensiv. Tritt während eines
Pumpentestlaufes ein Brandereignis ein, so besteht zudem insbesondere bei einer Automatisierung
die Gefahr, dass zum Ende des Pumpentestlaufes mit Bereitstellung des Stoppsignals
die Pumpe angehalten wird. Während der Durchführung eines solchen Pumpentestlaufes
besteht also die Problematik, dass trotz eingetretenem Brand die Pumpe angehalten
und die Löschmittelzufuhr in unzulässiger und gefährlicher Weise unterbrochen wird.
[0017] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Wasserlöschanlage vorzuschlagen,
die stets eine zuverlässige Bereitstellung der Löschmittelzufuhr gewährleistet. Zudem
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Wasserlöschanlage vorzuschlagen, mittels
derer ein Pumpentestlauf automatisch unter steter Gewährleistung der Löschmittel zuvor
im Brandfall sichergestellt ist. Des Weiteren besteht die Aufgabe darin, ein entsprechendes
Verfahren vorzuschlagen.
[0018] Die Aufgabe wird durch eine Wasserlöschanlage mit den eingangs genannten Merkmalen
dadurch gelöst, dass die Steuereinheit eine Signalunterdrückungseinheit aufweist,
die eingerichtet ist, die Bereitstellung des Stoppsignales im Brandfall jedenfalls
temporär zu unterdrücken und die Signalunterdrückungseinheit computerprogrammablauffrei
ausgebildet ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass im Brandfall ein Abschalten
der Pumpe stets verhindert wird. Anders ausgedrückt ist die erfindungsgemäße Steuereinheit
als Vorrangschaltung ausgebildet, die im Brandfall die Bereitstellung des Stoppsignals
unterdrückt. So wird gewährleistet, dass beim Eintreten eines Brandereignis während
eines Pumpentestlauf eine zuverlässige Löschmittelversorgung stets gewährleistet ist.
Dies bietet erstmalig die Möglichkeit, einen Pumpentestlauf weitestgehend automatisch
durchzuführen. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Steuereinheit derart eingerichtet,
dass die Unterdrückung der Bereitstellung des Stoppsignals zumindest während des Pumpentestlauf
unterdrückt wird.
[0019] Weiter bevorzugt ist diese eingerichtet, die Bereitstellung des Stoppsignals für
eine vorgegebene Sperrzeit zu unterdrücken, die über die eigentliche Pumpentestlaufdauer
hinausgeht. Zudem wird auf diese Weise eine hohe Zuverlässigkeit und stete Funktionstüchtigkeit
der Signalunterdrückungseinheit gewährleistet. Die Signalunterdrückung ist hierzu
vorzugsweise mittels Analog- oder Digitalschaltkreisen realisiert. Weiter bevorzugt
ist Unterdrückung mittels Relais- oder Schützkombinationen fest verdrahtet ausgeführt.
[0020] Die Aufgabe wird alternativ auch durch eine Wasserlöschanlage mit den eingangs genannten
Merkmalen dadurch gelöst, dass die Steuereinheit eine Signalunterdrückungseinheit
aufweist, die eingerichtet ist, die Bereitstellung des Stoppsignales im Brandfall
jedenfalls temporär zu unterdrücken. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass im
Brandfall ein Abschalten der Pumpe stets verhindert wird. Anders ausgedrückt ist die
erfindungsgemäße Steuereinheit als Vorrangschaltung ausgebildet, die im Brandfall
die Bereitstellung des Stoppsignals unterdrückt. So wird gewährleistet, dass beim
Eintreten eines Brandereignis während eines Pumpentestlauf eine zuverlässige Löschmittelversorgung
stets gewährleistet ist. Dies bietet erstmalig die Möglichkeit, einen Pumpentestlauf
weitestgehend automatisch durchzuführen. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Steuereinheit
derart eingerichtet, dass die Unterdrückung der Bereitstellung des Stoppsignals zumindest
während des Pumpentestlauf unterdrückt wird. Weiter bevorzugt ist diese eingerichtet,
die Bereitstellung des Stoppsignals für eine vorgegebene Sperrzeit zu unterdrücken,
die über die eigentliche Pumpentestlaufdauer hinausgeht.
[0021] Vorzugsweise ist die Steuereinheit als separate Steuereinheit eingerichtet, die zusätzlich
zu einem ohnehin zur Steuerung der Wasserlöschanlage vorhandenen Schaltschrank in
der erfindungsgemäßen Wasserlöschanlage verbaut ist. Auch ist es möglich, dass die
erfindungsgemäße Steuereinheit in dem genannten Schaltschrank integriert ausgeführt
ist.
[0022] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Wasserlöschanlage weiter eine Brandmeldezentrale umfasst, die eingerichtet ist, im
Brandfall ein Brandmeldesignal bereitzustellen, wobei die Signalunterdrückungseinheit
eingerichtet ist, bei bereitgestelltem Brandmeldesignal die Bereitstellung des Stoppsignals
zu unterdrücken. Die Brandmeldezentrale ist vorteilhafterweise eingerichtet, über
eine Mehrzahl an Brandmeldern festzustellen, ob ein Brandereignis vorliegt. Stellt
die Brandmeldezentrale das Vorliegen eines Brandereignisses fest, stellt diese das
Brandmeldesignal bereit. Vorteilhafterweise ist die Brandmeldezentrale ferner ausgebildet,
die Bereitstellung des Stoppsignals jedenfalls während des Pumpentestlauf zu unterdrücken,
um ein Abschalten der Pumpe im Brandfall zuverlässig zu verhindern.
[0023] Eine weitere zweckmäßige Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Zuleitung und dem Rohrsystem ein Strömungswächter angeordnet ist, der
eingerichtet ist, beim Erfassen eines Volumenstromes des Löschfluids durch den Strömungswächter
die Signalunterdrückungseinheit zu veranlassen, die Bereitstellung des Stoppsignals
zu unterdrücken. Mittels des Strömungswächters wird so zuverlässig erkannt, ob bereits
eine oder mehrere Sprinkler durch ein Brandereignis geöffnet sind oder nicht. Sind
sämtliche Sprinkler oder das Alarmventil im geschlossenen Zustand, so baut die Pumpe
während eines Testlaufes einen statischen Vordruck in der Zuleitung auf. Der Volumenstrom
durch den Strömungswächter ist in diesem Fall gleich Null.
[0024] Ist/sind jedoch durch einen Brand einer oder mehrere der Sprinkler oder des Alarmventils
bei Anlagen mit offenen Düsen geöffnet, fließt von der Zuleitung durch den Strömungswächter
Löschfluid in das Rohrsystem, sodass der Strömungswächter einen von Null abweichende
Volumenstrom detektiert. Der zuvor beschriebene erfindungsgemäße Strömungswächter
ist damit als Branderkennungssystem ausgebildet, mittels dessen auch während eines
Pumpentestlaufes das Eintreten eines Brandereignis detektiert und sodann mittels der
Signalunterdrückungseinheit die Unterdrückung des Stoppsignals veranlasst wird. Auf
diese Weise ist es möglich, ein auftretendes Brandereignis zuverlässig während eines
laufenden Pumpentestlauf zu erkennen und ein Anhalten der Pumpe und damit eine zuverlässige
kontinuierliche Löschmittel Fluidversorgung stets zu gewährleisten.
[0025] Eine weitere zweckmäßige Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit eine Pumpenstarteinrichtung umfasst, wobei die Pumpenstarteinrichtung
ausgebildet ist, beim Erfassen des Volumenstromes mittels des Strömungswächters das
Startsignal bereitzustellen, um die Pumpe zu starten. Vorzugsweise wird hierzu das
Löschfluid in der Zuleitung mit einem statischen Vordruck beaufschlagt.
[0026] Beim Öffnen eines oder mehrere der Sprinkler oder des Alarmventils bei Anlagen mit
offenen Düsen im Brandfall strömt so jedenfalls eine Mindestmenge des Löschfluids
durch den Strömungswächter Infolge des erfassten Volumenstromes wird mittels der Programmstarteinrichtung
das genannte Startsignal bereitgestellt, um die Pumpe zu starten. Auf diese Weise
erfüllt der erfindungsgemäße Strömungswächter eine Doppelfunktion. Einerseits ist
dieser ausgebildet, während eines Pumpentestlaufes das Öffnen eines oder mehrere Sprinkler
im Brandfall zu detektieren und ein Abschalten der Pumpe zunächst temporär zu sperren
und andererseits ist diese eingerichtet, bei ausgeschalteter Pumpe und vorhandenem
statischen Vordruck in der Zuleitung, das durch ein Brandereignis veranlasste Öffnen
eines oder mehrerer der Sprinkler oder des Alarmventils bei Anlagen mit offenen Düsen
zuverlässig zu detektieren.
[0027] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Strömungswächter
ausgebildet ist, die Bereitstellung des Stoppsignals zu unterdrücken, wenn der erfasste
Volumenstrom einen vorgegebenen Mindestvolumenstrom übersteigt. Übersteigt der erfasste
Volumenstrom die Größe des vorgegebene Mindestvolumenstromes, ist dies ein klarer
Indikator für ein eingetretenes Brandereignis. Ein Abschalten der Pumpe zum Ende des
Pumpentestlauf wird somit im Falle eines Brandes zuverlässig vermieden und die Löschfluidversorgung
sichergestellt.
[0028] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist der Strömungswächter
als Strömungsschalter ausgebildet. Der Strömungswächter ist so vorteilhafter Weise
besonders robust gegen Störeinflüsse und Fehlauslösungen eingerichtet.
[0029] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Signalunterdrückungseinheit einen ersten steuerbaren elektromagnetischen
Schalter mit einem steuerbaren ersten Arbeitskontakt umfasst, wobei das Stoppsignal
elektrisch über den ersten Arbeitskontakt derart geführt ist, dass die Bereitstellung
des Stoppsignals bei bereitgestelltem Brandmeldesignal unterdrückt wird, indem der
erste Arbeitskontakt öffnet. Dies bietet den Vorteil, dass die Unterdrückung des Stoppsignals
hardwareseitig erfolgt. Die Unterdrückung des Stoppsignals ist also schaltungstechnisch
vorgegeben und frei von weiteren steuerungstechnischen Komponenten insbesondere von
solchen, die computerprogrammbasiert sind. Bevorzugt ist die Unterdrückung des Stoppsignals
so zudem redundant zu den weiteren steuerungstechnischen Komponenten eingerichtet.
Auf diese Weise wird erreicht, dass die Unterdrückung des Stoppsignals im Brandfall
stets gewährleistet ist und zwar unabhängig davon, ob andere Steuerungskomponenten,
insbesondere solche, die mikroprozessorbasiert sind, ordnungsgemäß funktionieren oder
nicht. Hierdurch wird stets eine zuverlässige Unterdrückung des Stoppsignals im Brandfall
gewährleistet.
[0030] Eine weitere zweckmäßige Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
der erste steuerbare elektromagnetische Schalter derart eingerichtet ist, dass die
Bereitstellung des Stoppsignals bei Ausfall der Stromversorgung selbsttätig unterdrückt
wird, indem der erste Arbeitskontakt bei fehlender Stromversorgung selbsttätig öffnet.
Vorteilhafterweise wird so selbst bei einem Ausfall der elektrischen Stromversorgung
stets gewährleistet, dass die Bereitstellung des Stoppsignals in jedem Fall zuverlässig
unterdrückt wird. Ein Ausfall bzw. ein Abschalten der Stromversorgung lässt damit
die erfindungsgemäße Unterdrückung der Bereitstellung des Stoppsignals unbeeinflusst.
[0031] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Signalunterdrückungseinheit
einen zweiten steuerbaren elektromagnetischen Schalter mit einem steuerbaren zweiten
Arbeitskontakt umfasst, wobei das Stoppsignal elektrisch über den zweiten Arbeitskontakt
derart geführt ist, dass die Bereitstellung des Stoppsignals bei erfasstem Volumenstromes
des Löschfluids durch den Strömungswächter unterdrückt wird, indem der zweite Arbeitskontakt
öffnet. Diese erfindungsgemäße Weiterbildung hat den Vorteil, dass neben den zuvor
genannten Maßnahmen zur Unterdrückung des Stoppsignals zusätzlich bei erfasstem Volumenstrom
der zweite Arbeitskontakt öffnet.
[0032] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind der erste Arbeitskontakt und
der zweite Arbeitskontakt in Serie geschaltet. Der erste Arbeitskontakt und der zweite
Arbeitskontakt bilden auf diese Weise eine Unterbrechungskette, die eingerichtet ist,
bereits beim Öffnen eines der beiden Arbeitskontakte die Bereitstellung des Stoppsignals
zu unterdrücken. Mit anderen Worten sind die Arbeitskontakte als Sicherheitsmeldekette
eingerichtet, über die das Stoppsignal geführt ist. Das Öffnen eines oder beider Arbeitskontakte
führt stets zu einer Unterdrückung der Bereitstellung des Stoppsignals und gewährleistet
in den genannten Fällen den Weiterlauf der Pumpe.
[0033] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung umfasst die Wasserlöschanlage
eine Steuerzentrale, die eingerichtet ist auf manuelle Eingabe und/oder automatisch
einen Pumpentestlauf zu veranlassen und ausgebildet ist, zum Initiieren des Pumpentestlaufs
und zum Starten der Pumpe das Startsignal sowie zum Beenden des Pumpentestlaufs und
zum Anhalten der Pumpe das Stoppsignal bereitzustellen.
[0034] Die Steuerzentrale ist vorzugsweise als Logikeinheit, beispielsweise als speicherprogrammierbare
Steuerung oder dergleichen ausgebildet, und bildet eine Untereinheit der Steuereinheit.
[0035] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuerzentrale
und/oder die Steuereinheit ausgebildet ist, die Bereitstellung des Stoppsignals im
Brandfall zu unterdrücken. Beispielsweise erfolgt die Unterdrückung der Bereitstellung
des Stoppsignals in der Steuerzentrale und/oder der Steuereinheit softwaremäßig. Im
Zusammenspiel mit den zuvor genannten Ausführungsformen der Signalunterdrückungseinheit
ist die Unterdrückung der Bereitstellung des Stoppsignals redundant ausgelegt. Insbesondere
ist so gewährleistet, dass bei einem Ausfall oder einer Störung der Steuerzentrale
und/oder der Steuereinheit im Brandfall jedenfalls stets mittels der Signalunterdrückungseinheit
die Bereitstellung des Stoppsignals verhindert wird, um stets die Löschfluidversorgung
sicherzustellen.
[0036] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die Signalunterdrückungseinheit
computerprogrammablauffrei ausgebildet. Auf diese Weise wird eine hohe Zuverlässigkeit
und stete Funktionstüchtigkeit der Signalunterdrückungseinheit gewährleistet. Die
Signalunterdrückung ist hierzu vorzugsweise mittels Analog- oder Digitalschaltkreisen
realisiert. Weiter bevorzugt ist Unterdrückung mittels Relais- oder Schützkombinationen
fest verdrahtet ausgeführt.
[0037] Des Weiteren wird die Aufgabe durch ein entsprechendes Verfahren mit den eingangs
genannten Merkmalen jedenfalls durch temporäres Unterdrücken der Bereitstellung des
Stoppsignales im Brandfall mittels einer Signalunterdrückungseinheit der Steuereinheit,
wobei die Signalunterdrückungseinheit computerprogrammablauffrei ausgebildet ist,
gelöst.
[0038] Die Aufgabe wird des Weiteren durch ein entsprechendes Verfahren mit den eingangs
genannten Merkmalen jedenfalls durch temporäres Unterdrücken der Bereitstellung des
Stoppsignales im Brandfall mittels einer Signalunterdrückungseinheit der Steuereinheit
gelöst.
[0039] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Vorteile entsprechen den bereits
zuvor mit der erfindungsgemäßen Wasserlöschanlage genannten Vorzügen. Vorliegend und
im Folgenden wird daher zur Vermeidung von Wiederholungen nur auf ausgewählte Aspekte
des erfindungsgemäßen Verfahrens näher eingegangen, im Übrigen gelten die zuvor gemachten
und im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Wasserlöschanlage genannten Vorteile
und Ausführungen in analoger Weise auch für das erfindungsgemäße Verfahren.
[0040] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich durch Bereitstellen eines
Brandmeldesignals mittels einer Brandmeldezentrale im Brandfall und Unterdrücken der
Bereitstellung des Stoppsignals mittels der Signalunterdrückungseinheit bei bereitgestelltem
Brandmeldesignal aus.
[0041] Eine weitere zweckmäßige Ausbildung der Erfindung ist durch Erfassen eines Volumenstromes
des Löschfluids durch einen zwischen der Zuleitung und dem Rohrsystem angeordneten
Strömungswächter und Veranlassen der Signalunterdrückungseinheit zum Unterdrücken
der Bereitstellung des Stoppsignals, falls mittels des Strömungswächters ein Volumenstromes
des Löschfluids durch den Strömungswächter erfasst wird, gekennzeichnet.
[0042] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch Bereitstellen
des Startsignals zum Starten der Pumpe, falls mittels des Strömungswächters der Volumenstrom
erfasst wird.
[0043] Eine weitere zweckmäßige Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
mittels des Strömungswächters die Bereitstellung des Stoppsignals unterdrückt wird,
wenn der erfasste Volumenstrom einen vorgegebenen Mindestvolumenstrom übersteigt.
[0044] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich durch
Veranlassen eines Pumpentestlaufes mittels einer Steuerzentrale durch manuelle Eingabe
und/oder automatisch, umfassend die Schritte: Initiieren des Pumpentestlaufs und Starten
der Pumpe durch Bereitstellen des Startsignals und optional Beenden des Pumpentestlaufs
zum Anhalten der Pumpe durch Bereitstellen des Stoppsignals aus.
[0045] Eine weitere zweckmäßige Ausbildung der Erfindung ist durch Unterdrücken der Bereitstellung
des Stoppsignals im Brandfall mittels der Steuerzentrale und/oder der Steuereinheit
gekennzeichnet.
[0046] Weitere bevorzugte und/oder zweckmäßige Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen
werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Anhand der Zeichnungen werden
sowohl die erfindungsgemäße Wasserlöschanlage als auch das erfindungsgemäße Verfahren
erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Wasserlöschanlage gemäß einer
ersten Ausführungsvariante,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Wasserlöschanlage gemäß einer
zweiten Ausführungsvariante,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Wasserlöschanlage gemäß einer
dritten Ausführungsvariante,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Wasserlöschanlage gemäß einer
weiteren Ausführungsvariante,
- Fig. 5
- Schaltplan einer Ausführungsvariante der Signalunterdrückungseinheit mit nicht aktiviertem
Strömungswächter
und
- Fig. 6
- Schaltplan der Signalunterdrückungseinheit mit aktiviertem Strömungswächter.
[0047] Anhand der Fig. 1 werden die erfindungsgemäße Wasserlöschanlage sowie das erfindungsgemäße
Verfahren im Folgenden näher erläutert.
[0048] Die erfindungsgemäße Wasserlöschanlage sowie das Verfahren umfassen eine Löschfluidversorgung
10, die zum Bereitstellen eines - in der Zeichnung nicht gezeigten - Löschfluids ausgebildet
und eingerichtet ist. Die Löschfluidversorgung 10 ist beispielsweise als Löschfluidtank
oder Löschmittelzuleitung eingerichtet.
[0049] Weiter umfasst die erfindungsgemäße Wasserlöschanlage mindestens eine zum Fördern
des Löschfluids von der Löschfluidversorgung 10 in eine Zuleitung 12 zu einem Rohrsystem
13 der Wasserlöschanlage eingerichtete Pumpe 14. Die Pumpe 14 umfasst einen Motor
15, der vorzugsweise als Dieselmotor oder elektrischer Motor ausgebildet ist. Vorzugsweise
ist dem Motor 15 eine Motorsteuereinheit 16 vorgeschaltet, die eingerichtet ist den
Motor 15 der Pumpe 14 steuervariabel zu betreiben.
[0050] Zum steuerbaren Betreiben der Pumpe 14 bzw. des Motors 15 ist eine Steuereinheit
17 eingerichtet, bei Bereitstellung eines Startsignals die Pumpe 14 für einen Pumpentestlauf
zu starten und zu betreiben und bei Bereitstellung eines Stoppsignals den Pumpentestlauf
zu beenden und die Pumpe 14 anzuhalten. Vorzugsweise stellt die Steuereinheit 17 das
Start- und Stoppsignal bereit, welches von der Motorsteuereinheit 16 verarbeitet wird,
um den Motor 15 der Pumpe 14 wie zuvor beschrieben steuervariabel zu betreiben.
[0051] Die Motorsteuereinheit 16 ist je nach verwendetem Motortyp entsprechend eingerichtet,
den Motor 15 zu starten bzw. anlaufen zulassen und zu betreiben. Handelt es sich bei
dem Motor 15 beispielsweise um eine Brennkraftmaschine, wie beispielsweise einen Dieselmotor,
so umfasst die Motorsteuereinheit 16 den erforderlichen Elektrostarter sowie sämtliche
zum Betrieb des Motors 15 erforderlichen Steuerungskomponenten. Im Falle der Verwendung
eines Elektromotors bzw. eines Drehstromsynchron- oder Asynchronmotors umfasst die
Motorsteuereinheit 16 beispielsweise einen entsprechend programmierten und konfigurierten
Frequenzumformer, um die genannten Funktionen steuervariabel auszuführen.
[0052] Erfindungsgemäße umfasst die Steuereinheit 17 eine Signalunterdrückungseinheit 18,
die eingerichtet ist, die Bereitstellung des Stoppsignales im Brandfall jedenfalls
temporär zu unterdrücken. Mit anderen Worten ist die Signalunterdrückungseinheit 18
ausgebildet, zu verhindern, dass während eines Brandes das Stoppsignal an die Steuereinheit
17 geleitet wird, um in jedem Fall ein Anhalten der Pumpe 15 zu verhindern. Unter
temporärer Unterdrückung ist zu verstehen, dass die Unterdrückung des Stoppsignals
für eine vorbestimmte Mindest- bzw. Sperrzeit erfolgt oder aber auch dauerhaft. Vorzugsweise
werden das Stopp- und Startsignal mittels einer signalleitenden Verbindung 19 von
der Steuereinheit 17 an die Motorsteuereinheit 16 übermittelt. Die signalleitende
Verbindung 19 ist vorzugsweise als kabelgebundene oder drahtlose Schnittstelle eingerichtet,
beispielsweise als Signalbussystem.
[0053] Vorzugsweise sind saug- und druckseitig der Pumpe 14 jeweils Manometer 19, 20 angeordnet,
mittels derer der Druck des Löschfluids sowohl auf der Saugseite als auch auf der
Druckseite der Pumpe 14 gemessen und angezeigt wird. Die Manometer 19, 20 sind alternativ
als Drucksensoren ausgeführt. Weiter bevorzugt ist die Saugseite der Pumpe 14 mittels
einer ersten Absperrarmatur 21 von der Löschfluidversorgung 10 absperrbar eingerichtet.
Druckseitig der Pumpe 14 ist eine zweite Absperrarmatur 22 angeordnet, mittels derer
die Druckseite der Pumpe 14 mit der Zuleitung 12 von dem Rohrsystem 13 absperrbar
eingerichtet ist.
[0054] Wie in Fig. 3 gezeigt, umfasst gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung
die Wasserlöschanlage weiter eine Brandmeldezentrale 23. Die Brandmeldezentrale 23
ist eingerichtet, im Brandfall ein Brandmeldesignal bereitzustellen. Die Brandmeldezentrale
23 ist insbesondere eingerichtet, über eine Mehrzahl an - in der Zeichnung nicht gezeigten
- Brandmeldern festzustellen, ob ein Brandereignis vorliegt. Erfasst die Brandmeldezentrale
23 ein solches Brandereignis, stellt diese -wie zuvor beschrieben - das Brandmeldesignal
bereit. Die Signalunterdrückungseinheit 18 ist dabei eingerichtet, bei bereitgestelltem
Brandmeldesignal die Bereitstellung des Stoppsignals zu unterdrücken, um ein Abschalten
der Pumpe 14 bzw. des Motors 15 im Brandfall zuverlässig zu verhindern.
[0055] Die Signalunterdrückungseinrichtung 18 ist bevorzugt als integraler Bestandteil der
Steuereinheit 17 ausgebildet. Die Steuereinheit 17 stellt damit sämtliche Funktionalitäten
zur Steuerung des Motors 15 bzw. der Pumpe 14 einschließlich der zuvor beschriebenen
Signalunterdrückung bereit. Alternativ ist die Signalunterdrückungseinrichtung 18
- wie in Fig. 2 schematisch dargestellt - als separate Einheit ausgeführt.
[0056] Weiter bevorzugt ist zwischen der Zuleitung 12 und dem Rohrsystem 13 ein Strömungswächter
24 angeordnet. Dieser ist eingerichtet, beim Erfassen eines Volumenstromes des Löschfluids
durch den Strömungswächter 24 die Signalunterdrückungseinheit 18 zu veranlassen, die
Bereitstellung des Stoppsignals zu unterdrücken. Der Strömungswächter 24 ist also
eingerichtet, zu erkennen, ob bereits einer oder mehrere der Sprinkler durch ein Brandereignis
geöffnet sind oder nicht. Sind sämtliche Sprinkler im geschlossenen Zustand, so baut
die Pumpe 14 während eines Testlaufes in der Löschfluidversorgung 10 einen statischen
Vordruck in der Zuleitung 12 auf. Der Volumenstrom durch den Strömungswächter 24 ist
in diesem Fall gleich Null.
[0057] Im Brandfall mit geöffneten Sprinklern bzw. Alarmventilen fließt Löschmittel von
der Zuleitung 12 durch den Strömungswächter 24 in das Rohrsystem 13, sodass dieser
einen von Null abweichende Volumenstrom detektiert. Auf diese Weise ist es möglich,
ein auftretendes Brandereignis zuverlässig während eines Pumpentestlauf zu erkennen
und ein Anhalten der Pumpe 14 zu verhindern und damit eine zuverlässige kontinuierliche
Löschmittelfluidversorgung stets zu gewährleisten.
[0058] Eine weitere zweckmäßige Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit 17 eine - in der Zeichnung nicht gezeigte - Pumpenstarteinrichtung
umfasst. Die Pumpenstarteinrichtung ist ausgebildet, beispielsweise beim Erfassen
des Volumenstromes mittels des Strömungswächters 24 das Startsignal bereitzustellen,
um die Pumpe zu starten. An die Pumpenstarteinrichtung ist vorzugsweise zusätzlich
ein Drucksensor 25 oder Druckschalter 25 angeschlossen. Dieser ist eingerichtet, bei
einem mit dem Drucksensor 25 erfassten Druckabfall das Startsignal bereitzustellen.
Vorzugsweise ist zwischen der Zuleitung 12 und dem Rohrsystem 13 ein Rückflussverhinderer
26 angeordnet.
[0059] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Strömungswächter
24 ausgebildet ist, die Bereitstellung des Stoppsignals zu unterdrücken, wenn der
erfasste Volumenstrom einen vorgegebenen Mindestvolumenstrom übersteigt. Übersteigt
der erfasste Volumenstrom die Größe des vorgegebene Mindestvolumenstromes, ist dies
ein klarer Indikator für ein eingetretenes Brandereignis. Ein Abschalten der Pumpe
14 bzw. des Motors 15 zum Ende des Pumpentestlauf wird somit im Falle eines erkannten
Brandes zuverlässig vermieden und die Löschfluidversorgung sichergestellt. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist der Strömungswächter 24 als Strömungsschalter
ausgebildet. Der Strömungswächter ist so vorteilhafter Weise besonders robust gegen
Störungen und Fehlauslösungen.
[0060] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsvariante der bereits in den Figuren 1 und 2
gezeigten Ausführungen. In Fig. 4 sind ergänzend Alarmventile 27, 28 gezeigt. An das
Alarmventil 27 sind beispielsweise die gezeigten Düsen/Sprinkler 29 hydraulisch angeschlossen.
Das Alarmventil 27 ist steuerungstechnisch mit der Brandmeldezentrale 23 gekoppelt.
[0061] Figur 5 zeigt ein Schaltbild der Signalunterdrückungseinheit 18, das schematisch
als vereinfachter Signal- bzw. Stromlaufplan dargestellt ist. Vorzugsweise ist die
Signalunterdrückungseinheit 18 als ein erster steuerbarer elektromagnetischer Schalter
30 mit einem steuerbaren ersten Arbeitskontakt 31 ausgebildet. Das Stoppsignal ist
beispielsweise elektrisch über diesen ersten Arbeitskontakt 31 derart geführt, dass
die Bereitstellung des Stoppsignals bei bereitgestelltem Brandmeldesignal unterdrückt
wird, indem der erste Arbeitskontakt 31 öffnet.
[0062] In Fig. 5 ist der Strömungswächter 24 nicht aktiviert dargestellt, also im Ruhezustand
geschlossen. Das von einer Steuerzentrale 32 bereitstellbare Stoppsignal ist über
den Strömungswächter 24 beispielsweise an den ersten steuerbaren elektromagnetischen
Schalter 30 geführt. So lange der Strömungswächter 24 elektrisch geschlossen ist,
wird die Haltespule 33 mit Strom versorgt und der Schalter 30 führt ein ggf. bereitgestelltes
Stoppsignal über den ersten Arbeitskontakt 31 an die Motorsteuereinheit 16.
[0063] Die Steuerzentrale 32 ist insbesondere dazu ausgebildet, auf manuelle Eingabe hin
und/oder automatisch einen Pumpentestlauf zu veranlassen. Weiter ist die Steuerzentrale
32 zum Initiieren des Pumpentestlaufs und zum Starten der Pumpe 14 durch Bereitstellen
des Startsignals sowie zum Beenden des Pumpentestlaufs und zum Anhalten der Pumpe
14 durch Bereitstellen des Stoppsignals ausgebildet und eingerichtet.
[0064] Vorzugsweise ist die Steuerzentrale 32 und/oder die Steuereinheit 17 ausgebildet,
die Bereitstellung des Stoppsignals im Brandfall zu unterdrücken. Insbesondere bzw.
erfindungsgemäß ist die Signalunterdrückungseinheit 18 computerprogrammablauffrei
ausgebildet.
[0065] Die Steuerzentrale 32 ist vorzugsweise als Logikeinheit, beispielsweise als speicherprogrammierbare
Steuerung oder dergleichen ausgebildet, und bildet eine Untereinheit der Steuereinheit
17.
[0066] Weiter bevorzugt ist der erste steuerbare elektromagnetische Schalter 30 derart eingerichtet,
dass die Bereitstellung des Stoppsignals bei Ausfall der Stromversorgung selbsttätig
unterdrückt wird, indem der erste Arbeitskontakt 31 bei fehlender Stromversorgung
selbsttätig öffnet. Wie in Fig. 6 gezeigt, fällt die Haltespule 33 bei einem Ausfall
der Stromversorgung ab, sodass die Bereitstellung des Stoppsignals an die Motorsteuereinheit
16 unterdrückt wird.
[0067] Optional umfasst die nur in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Signalunterdrückungseinheit
18 einen - in der Zeichnung nicht gezeigten - zweiten steuerbaren elektromagnetischen
Schalter mit einem steuerbaren zweiten Arbeitskontakt. Das Stoppsignal ist elektrisch
über den zweiten Arbeitskontakt derart geführt, dass die Bereitstellung des Stoppsignals
bei erfasstem Volumenstrom des Löschfluids durch den Strömungswächter 24 unterdrückt
wird, indem der zweite Arbeitskontakt öffnet. Der zweite Arbeitskontakt wird alternativ
durch den Strömungswächter 24 selbst gebildet. Bevorzugt sind der erste Arbeitskontakt
31 und der zweite Arbeitskontakt in Serie geschaltet.
[0068] Figur 6 zeigt einen Schaltplan der Signalunterdrückungseinheit 18, jedoch im Gegensatz
zur Figur 5 mit aktiviertem Strömungswächter 24. Öffnet der Strömungswächter 24, so
wird der Haltespule 33 die Versorgungsspannung entzogen, so dass der erste elektromagnetische
Schalter 30 abfällt und den ersten Arbeitskontakt 31 öffnet, sodass im Brandfall die
Bereitstellung des Stoppsignals in jedem Fall unterbrochen wird.
1. Wasserlöschanlage, umfassend
eine zur Bereitstellung eines Löschfluids eingerichtete Löschfluidversorgung (10),
mindestens eine zum Fördern des Löschfluids von der Löschfluidversorgung (10) in eine
Zuleitung (12) zum Rohrsystem (13) der Wasserlöschanlage eingerichtete Pumpe (14),
eine zum steuerbaren Betreiben der mindestens einen Pumpe (14) eingerichtete Steuereinheit
(17), die ausgebildet ist, bei Bereitstellung eines Startsignals die Pumpe (14) für
einen Pumpentestlauf zu starten und zu betreiben und bei Bereitstellung eines Stoppsignals
den Pumpentestlauf zu beenden und die Pumpe (14) anzuhalten,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (17) eine Signalunterdrückungseinheit (18) aufweist, die eingerichtet
ist, die Bereitstellung des Stoppsignales im Brandfall jedenfalls temporär zu unterdrücken
und zwischen der Zuleitung (12) und dem Rohrsystem (13) ein Strömungswächter (24)
angeordnet ist, der eingerichtet ist, beim Erfassen eines Volumenstromes des Löschfluids
durch den Strömungswächter (24) die Signalunterdrückungseinheit (18) zu veranlassen,
die Bereitstellung des Stoppsignals zu unterdrücken.
2. Wasserlöschanlage nach Anspruch 1 weiter umfassend eine Brandmeldezentrale (23), die
eingerichtet ist, im Brandfall ein Brandmeldesignal bereitzustellen, wobei die Signalunterdrückungseinheit
(18) eingerichtet ist, bei bereitgestelltem Brandmeldesignal die Bereitstellung des
Stoppsignals zu unterdrücken.
3. Wasserlöschanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (17) eine Pumpenstarteinrichtung umfasst, wobei die Pumpenstarteinrichtung
ausgebildet ist, beim Erfassen des Volumenstromes mittels des Strömungswächters (24)
das Startsignal bereitzustellen, um die Pumpe (14) zu starten.
4. Wasserlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungswächter (24) ausgebildet ist, die Bereitstellung des Stoppsignals zu
unterdrücken, wenn der erfasste Volumenstrom einen vorgegebenen Mindestvolumenstrom
übersteigt.
5. Wasserlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungswächter (24) als Strömungsschalter ausgebildet ist.
6. Wasserlöschanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalunterdrückungseinheit (18) einen ersten steuerbaren elektromagnetischen
Schalter (30) mit einem steuerbaren ersten Arbeitskontakt (31) umfasst, wobei das
Stoppsignal elektrisch über den ersten Arbeitskontakt derart geführt ist, dass die
Bereitstellung des Stoppsignals bei bereitgestelltem Brandmeldesignal unterdrückt
wird, indem der erste Arbeitskontakt öffnet.
7. Wasserlöschanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste steuerbare elektromagnetische Schalter derart eingerichtet ist, dass die
Bereitstellung des Stoppsignals bei Ausfall der Stromversorgung selbsttätig unterdrückt
wird, indem der erste Arbeitskontakt bei fehlender Stromversorgung selbsttätig öffnet.
8. Wasserlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalunterdrückungseinheit (18) einen zweiten steuerbaren elektromagnetischen
Schalter mit einem steuerbaren zweiten Arbeitskontakt umfasst, wobei das Stoppsignal
elektrisch über den zweiten Arbeitskontakt derart geführt ist, dass die Bereitstellung
des Stoppsignals bei erfasstem Volumenstromes des Löschfluids durch den Strömungswächter
(24) unterdrückt wird, indem der zweite Arbeitskontakt öffnet.
9. Wasserlöschanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Arbeitskontakt und der zweite Arbeitskontakt in Serie geschaltet sind.
10. Wasserlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9 weiter umfassend eine Steuerzentrale
(32), die eingerichtet ist, auf manuelle Eingabe und/oder automatisch einen Pumpentestlauf
zu veranlassen und ausgebildet ist, zum Initiieren des Pumpentestlaufs und zum Starten
der Pumpe (14) das Startsignal sowie zum Beenden des Pumpentestlaufs und zum Anhalten
der Pumpe (14) das Stoppsignal bereitzustellen.
11. Wasserlöschanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerzentrale (32) und die Steuereinheit (17) ausgebildet sind, die Bereitstellung
des Stoppsignals im Brandfall zu unterdrücken.
12. Wasserlöschanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalunterdrückungseinheit (18) computerprogrammablauffrei ausgebildet ist.
13. Verfahren zum Betreiben einer Wasserlöschanlage mit einer zur Bereitstellung eines
Löschfluids eingerichteten Löschfluidversorgung (10), mindestens einer zum Fördern
des Löschfluids von der Löschfluidversorgung (10) in eine Zuleitung (12) zum Rohrsystem
(13) der Wasserlöschanlage eingerichteten Pumpe (14) und einer zum steuerbaren Betreiben
der mindestens einen Pumpe (14) eingerichteten Steuereinheit (17), die ausgebildet
ist, bei Bereitstellung eines Startsignals die Pumpe (14) für einen Pumpentestlauf
zu starten und zu betreiben und bei Bereitstellung eines Stoppsignals den Pumpentestlauf
zu beenden und die Pumpe (14) anzuhalten, umfassend die folgenden Schritte:
Starten und Betreiben der Pumpe (14) zum Zwecke des Pumpentestlaufs mittels der Steuereinheit
(17), bei bereitgestelltem Startsignal,
Beenden des Pumpentestlaufs und Anhalten des Betriebs der Pumpe (14), im Fall eines
bereitgestellten Stoppsignals,
gekennzeichnet durch
jedenfalls temporäres Unterdrücken der Bereitstellung des Stoppsignales im Brandfall
mittels einer Signalunterdrückungseinheit (18) der Steuereinheit (17),
Erfassen eines Volumenstromes des Löschfluids durch einen zwischen der Zuleitung (12)
und dem Rohrsystem (13) angeordneten Strömungswächter (24) und
Veranlassen der Signalunterdrückungseinheit (18) zum Unterdrücken der Bereitstellung
des Stoppsignals, falls mittels des Strömungswächters (24) ein Volumenstrom des Löschfluids
durch den Strömungswächter (24) erfasst wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13 weiter umfassend
Bereitstellen eines Brandmeldesignals mittels einer Brandmeldezentrale (23) im Brandfall
und
Unterdrücken der Bereitstellung des Stoppsignals mittels der Signalunterdrückungseinheit
(18) bei bereitgestelltem Brandmeldesignal.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch Bereitstellen des Startsignals zum Starten der Pumpe (14), falls mittels des Strömungswächters
(24) der Volumenstrom erfasst wird.
16. Verfahren nach einem Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Strömungswächters (24) die Bereitstellung des Stoppsignals unterdrückt
wird, wenn der erfasste Volumenstrom einen vorgegebenen Mindestvolumenstrom übersteigt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
gekennzeichnet durch
Veranlassen eines Pumpentestlaufes mittels einer Steuerzentrale (32) durch manuelle
Eingabe und/oder automatisch, umfassend die Schritte:
Initiieren des Pumpentestlaufs und Starten der Pumpe (14) durch Bereitstellen des
Startsignals und optional
Beenden des Pumpentestlaufs zum Anhalten der Pumpe (14) durch Bereitstellen des Stoppsignals.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, gekennzeichnet durch Unterdrücken der Bereitstellung des Stoppsignals im Brandfall mittels der Steuerzentrale
(32) und der Steuereinheit (17).