[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Austragen von Einkomponenten- oder Mehrkomponenten-Klebstoff
auf ein körniges Gemenge, insbesondere zum Austragen von Ein- oder Mehrkomponenten-Klebstoff
auf den Schotter einer Schienentrasse. Dabei werden beispielsweise bei Zweikomponenten-Klebstoffen
über zwei getrennte Zuleitungen die beiden fluidförmigen Komponenten ab Vorratstanks
mittels Zahnradpumpen in genau steuerbaren Durchflussmengen über eine Mischereinheit
kontrolliert gefördert, womit ein fluidförmiges sprühfähiges Klebstoffgemisch erzeugt
wird. Eine Sprüheinheit mit mindestens einer Sprühdüse oder mit einem Sprühbalken
mit mehreren Austragsdüsen dient zum gezielten Austrag des Klebstoffgemisches auf
das Schotterbett. Genauso gut können mit so einer Einrichtung aber auch Einkomponenten-Klebstoffe
eingesetzt und gefördert werden, mit genau den gleichen strukturellen Merkmalen der
Einrichtung. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einsetzen dieser Einrichtung
und ihre Verwendung zum Austragen von Klebstoffen, sowohl zweikomponentigen wie auch
einkomponentigen, auf den Schotter eines Schienenstranges.
[0002] Schienenwege sind heute eine wichtige Komponente der Infrastruktur im Fernwie im
Nahverkehr. Nicht in jedem Fall kann der Schienenoberbau der steigenden Verkehrsbelastung
gerecht werden. Mit zunehmender Geschwindigkeit, grösseren Verkehrslasten oder höherer
Nutzungsintensität werden Schwächen der unterschiedlichen Bauformen deutlich. Gleiserneuerungen
sind neben regelmässiger Instandhaltung notwendige Massnahmen, um der erhöhten Beanspruchung
gerecht zu werden. Als Tragschicht dominiert im Fernverkehr der Schotteroberbau. Im
städtischen Nahverkehr, auf Brücken oder in Tunneln ist dagegen die Ausbildung einer
festen Fahrbahn zu finden. Für beide Ausführungsformen und in der Verbindung unterschiedlicher
Fahrbahnen bieten Klebesysteme eine effiziente Problemlösung. Im Schotteroberbau als
Trasse liegt der lose verlegte Gleisrost aus Schienen und Schwellen ohne eine seitliche
Befestigung in dieser ungebundenen, verdichteten Schotterbettung. Das Schotterbett
kann erhebliche Druckkräfte aufnehmen, ist aber bei Zugbelastung bloss in Grenzen
verschiebbar. Klebesysteme sichern in schwierigen Bereichen wie etwa an Schienenstössen
oder Weichen die Lagestabilität schnell und dauerhaft. Bei Umbauarbeiten und Gleiserneuerungen
auf mehrgleisigen Strecken sind besondere Massnahmen zur Lagesicherung des Schotterbettes
notwendig. Das Verkleben der Schotterschultern mit einkomponentigen Klebstoffen oder
noch besser mit zweikomponentigen Harz-Härter-Mischungen hat sich hierfür als wirksame
Methode erwiesen. Im Vergleich zu konventionellen Verbaumassnahmen werden durch die
Anwendung eines schnell aushärtenden Klebesystems Zeit und Kosten in hohem Mass eingespart.
Ein besonders schwieriger Bereich für Schienenfahrwege ist die Einbindung unterschiedlicher
Bauformen. Übergänge zwischen einem Schotteroberbau und einer festen Fahrbahn sind
wegen des unterschiedlichen Setzungsverhaltens problematisch. Hier hat sich das abgestufte
Verkleben des Schotters als wirkungsvolle Massnahme zur Angleichung unterschiedlicher
Elastizitäten bewährt. Auch dafür bieten Klebesysteme besondere Vorteile, nämlich
kurze Wartezeiten bis zur Belastbarkeit und eine sehr gute Umweltverträglichkeit des
Klebesystems. Im innerstädtischen Nahverkehr sind es vor allem feste Fahrbahnen und
Rasengleise, die das Bild der Schienenfahrwege bestimmen. Auch für diese Ausführungsformen
bieten die Zweikomponenten-Mischungen effiziente Detaillösungen zur Stabilisierung,
Versiegelung und Gestaltung der Gleisanlagen.
[0003] Das Verkleben von körnigem Gemenge findet heute in verschiedensten Bereichen Anwendung.
Im Gleisbau werden vor allem grobkörnige Steinschüttungen und Kies verklebt, im Strassenbau
neben grobkörnigen Steinschüttungen dagegen auch kleinkörnigere Steinschüttungen bzw.
Splitt. Noch feinere Gemenge werden beispielsweise beim Verkleben von dekorativen
Oberbodenbelägen verwendet. Trotz der Stabilisierung durch das Verkleben des Belages
kann dessen Wasserdurchlässigkeit bzw. Sickerfähigkeit erhalten werden. Eine besondere
Bedeutung hat das Verkleben von Schotter im Gleisbau. Hierzu werden als Klebstoffe
heute meistens Zweikomponenten-Klebstoffe auf Polyurethan-Basis verwendet. Solche
Mehrkomponenten-Klebstoffe auf Polyurethan-Basis sind im Stand der Technik bekannt.
Zweikomponenten-Mischungen können durch die Variation des Mischungsverhältnisses von
Harz und Härter in der Aushärtezeit auf die jeweilige Situation angepasst werden und
erzielen eine bessere Verklebe-Qualität als einkomponentige Klebstoffe, mit denen
ein gewisser Kompromiss eingegangen wird. Einkomponentige Klebstoff sind aber einfacher
in der Handhabung, da kein Mischer nötig ist und für die Förderung bloss eine einzige
Pumpe und Leitung nötig ist. Auch Vorrichtungen für das kontrollierte Pumpen, Dosieren,
Zusammenmischen und Ausbringen solcher Klebstoffe, seien es ein- oder zweikomponentige
Klebstoffe, unter anderem mit Hilfe von Zahnradpumpen, sind im Grundsatz bekannt.
[0004] Durch die Verklebung von Schotter im Gleisbau werden verschiedene positive Effekte
erreicht. So ermöglicht sie unter anderem die Stabilisierung der Gleise und die Reduzierung
von Stössen an Übergängen von der Schotterfahrbahn zur Festfahrbahn, beispielsweise
an Tunnel-Ein- bzw. Tunnel-Ausfahrten. Zu diesem Zweck wird der Schotter meistens
ganzflächig, also auch unter den Schienen und Schwellen, verklebt. Um eine Reduzierung
der Stösse an den Übergängen zwischen Schotter- und Festfahrbahn zu erreichen, wird
die Eindringtiefe der Verklebung zur Festfahrbahn hin sukzessive vergrössert. Durch
die Verklebung des Schotters kann neben dem Fahrkomfort aber auch die Langlebigkeit
der Fahrtrassen verbessert werden, da eine Verlagerung der Steine verhindert wird.
[0005] Oftmals ist eine Verklebung des Schotterbettes im Randbereich eines Schienenstranges
von entscheidender Wichtigkeit, wenn nahe des Schienenstranges ein Graben ausgehoben
werden soll, oder wenn ganz allgemein neben dem Schienenstrang infolge eines Bauvorhabens,
etwa der Verlegung eines weiteren parallelen Schienenstranges oder eines Gebäudes,
einer Stützmauer etc. oder wegen anderer baulichen Massnahmen Material ausgehoben
werden soll. Für die Erstellung eines neuen Schienenstranges längs eines bereits bestehenden
Schienenstranges wird ein Kanal von mehreren Metern Breite und zum Beispiel 0.5 bis
2 Metern Tiefe aus dem Untergrund ausgehoben, auf dessen Grund dann Fahrzeuge wie
Lkw, Dumper, Bagger und andere Maschinen verkehren, die im Zuge des Erstellens des
neuen Schienenstranges eingesetzt werden. Weil diese sogenannte Baupiste nahe am bestehenden
Schienenstrang entlanggeführt wird, droht eine Schwächung des Schotterbettes des angrenzenden
Schienenstranges und seine Tragfähigkeit ist bedroht. Damit der Schienenstrang in
Betrieb bleiben kann und Züge darauf verkehren können, ist die Stabilität seines Schotterbettes
von enormer Bedeutung, sonst könnten Züge mit ihren erheblichen Gewichten diese Stelle
nicht mehr passieren. Als Gegenmassnahme könnte zwar eine tiefe Spriessung oder eine
Hilfsmauer die Stabilität temporär gewährleisten, damit der Schienenstrang weiterhin
befahren werden könnte. Viel einfacher aber erweist es sich, den Schotter längs der
Seite zu verkleben, an welcher solche bauliche Veränderungen vorgenommen werden sollen,
die sonst die Schottertrasse wesentlich schwächen würden. Indem also das Schotterbett
bloss auf einem Streifen seitlich der Fahrtrasse verklebt wird, kann enorm rasch eine
stabile Schotterschulter erzeugt werden. Diese Schulter erweist sich beim Verlegen
und Instandhalten von Steuer- und Signalleitungen entlang der Gleise als vorteilhaft,
da ausserhalb des verklebten Bereiches ohne Weiteres ein Graben ausgehoben werden
kann und die verlegten Steuer- und Signalleitungen dank der definierten stabilen Schulter
des Schotterbetts einfach freigelegt und nach Erneuerung der Leitungen der Graben
wieder zugeschüttet werden kann, ohne die Grundform des Schotterbetts zu beeinträchtigen.
Die durch Verklebung stabilisierte Schotterbett-Schulter bleibt trotz des unmittelbar
neben der Schienentrasse ausgehobenen Grabens weiterhin mit den üblichen Lasten befahrbar.
Bei einer fachmännisch verklebten Schottertrasse kann diese gewissermassen seitlich
abgestochen werden und unmittelbar neben dem Schotterbett kann zum Beispiel ein Aushub
vorgenommen werden. Dank der Verklebung bleibt die nötige Stabilität der Schottertrasse
für das gewohnte Befahren mit Zügen erhalten, was enorme Vorteile bietet. Selbstverständlich
kann mit der gleichen Einrichtung die Schienentrasse auch über ihre ganze Breite mittels
Schotterverklebung verstärkt werden.
[0006] Das Austragen der Klebstoffe zum Erzeugen einer solchen stabilen Verklebung setzt
aber voraus, dass die Eindringtiefe des Klebstoffes in das Schotterbett eine genau
vorgegebene Tiefe überall erreicht und auch die Menge an Klebstoff bei einer definierten
Sprühbreite pro Laufmeter exakt gleichbleibend ausgetragen wird, wobei bei Mehrkomponenten-Klebstoffen
diese immer im korrekten Mischungsverhältnis des zusammengesetzten Klebstoffs ausgebracht
werden müssen. Weiter soll eine solche Verklebung nicht bloss über wenige Meter, sondern
über grössere Teilstücke rasch und zuverlässig vorgenommen werden können. Alle nötigen
Randbedingungen müssen dabei äusserst genau eingehalten werden, bei mehrkomponentigen
Klebstoffen etwa die Temperaturen der Klebstoff-Komponenten und ein absolut gleichbleibendes,
laufend überwachtes Mischverhältnis, und weiter ein gleichförmiges Austragen des Klebstoffs
über die Behandlungsstrecke mit gleichbleibender Geschwindigkeit des Sprühstrahls
über dem Schotter zur Einhaltung einer gleichbleibenden Eindringtiefe in das Schotterbett.
Nur so wird sichergestellt, dass der Schotter über eine definierte Tiefe mit einer
genau definierten Menge Klebstoff pro Schotter-Volumen verklebt wird, abhängig auch
von der Grösse der Steine des Schotters und der gewünschten Eindringtiefe. Nur wenn
diese Vorgaben strikte eingehalten werden, kann eine solche Verklebung in dem Sinne
zertifiziert werden, dass ein Eisenbahnzug von einem bestimmten Gewicht einen Schienenabschnitt
weiterhin befahren darf, seitlich dessen wie oben erwähnt Baumassnahmen getroffen
werden, also Gräben für Leitungsbauten oder Stützmauern oder Baugruben aller Art ausgehoben
werden.
[0007] Nach dem Stand der Technik kann der Austrag von Klebstoffen sehr professionell erfolgen,
wie das im Dokument
WO 2018/010860 A1, publiziert am 18. Januar 2018 umfassend dargestellt ist. Die dort gezeigte Einrichtung erlaubt das Ausbringen der
Klebestoffe in einer Dosierung, mit der pro Laufmeter eine ganz bestimmte Menge Klebstoff
auf das Schotterbett gesprüht wird und damit eine bestimmte vorberechnete Eindringtiefe
sichergestellt werden kann. Deswegen ist das mit dieser Einrichtung durchgeführte
Verfahren heute sogar von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB zertifiziert, das heisst,
seine Anwendung garantiert, dass das Schienenbett hernach eine bestimmte gewünschte
Tragfähigkeit bietet und deshalb wie gewohnt von Zügen mit mehreren 100 Tonnen Gewicht
befahren werden kann. Solches ist nämlich nicht gegeben, wenn das Austragen wie zuvor
praktiziert, bloss manuell mittels Giesskannen oder durch Handlanzen erfolgt, mit
von Hand oder motorisch betätigter Pumpen. Für einen solchen händischen Austrag werden
die beiden Grundkomponenten eines zweikomponentigen Klebstoffs zum Beispiel auf einem
Eisenbahnwagen mitgeführt und auf diesem vermischt. Anschliessend wird das Gemisch
in Giesskannen abgefüllt oder über eine Leitung direkt den Handlanzen zugeführt. Um
einen m
3 Schotter zu verkleben benötigt man 15 Liter KlebstoffGemisch. Bei einem Ausbringen
mittels einer Giesskanne können bloss ca. 4 m
3 Schotter pro Stunde behandelt werden. Zudem ist die Ausbringqualität in hohem Masse
ungleichmässig, da sie von der Geschicklichkeit der Person abhängt, welche mit der
Giesskanne giesst oder die Handlanze bedient und damit zu Fuss entlang der Eisenbahn-Schienentrasse
geht. Bei einem Austrag des Klebstoffes von Hand erfolgen auch unweigerlich Unterbrechungen
des Austrags, um eine Giesskanne nachzufüllen, oder um den Nachschub, das heisst die
Behälter und die Maschinerie zum Pumpen des Klebstoffes an die Lanze etappenweise
vorzurücken, denn diese Behälter und Geräte werden entweder auf einem Eisenbahnwagen
mitgeführt oder auf der Strasse antransportiert und seitlich des Schienenabschnittes
aufgestellt. Wenn aus irgendeinem Grund eine Störung auftritt, zum Beispiel eine Pumpe
nicht korrekt läuft oder ausfällt, kann ein Versprühen einer einzigen, für sich genommen
giftigen Komponente in grösserer Menge passieren, was fatale Folgen für das Grundwasser
nach sich ziehen kann. Die Komponenten mehrkomponentiger Klebstoffe dürfen nämlich
nur im vorgeschriebenen Mischungsverhältnis innig vermischt ausgebracht werden. Dann
härtet das Gemisch zuverlässig aus und keine Einzelkomponente kann isoliert ins Erdreich
gelangen.
[0008] Diese Problematiken wurden mit der Einrichtung und dem Verfahren nach
WO 2018/010860 A1 erfolgreich überwunden. Folgende Einschränkung aber bleibt für die Einrichtung nach
WO 2018/010860 A1 und das damit betriebene Verfahren bestehen: Es muss für das Verkleben des Schotterbettes
stets ein Schienenfahrzeug oder mindestens ein optional auf Schienen fahrbares Strassenfahrzeug
auf dem Schienenstrang verkehren, dessen Schotterbett verklebt wird. Das erfordert
eine Sperrung dieses Schienenstrangs und alle Arbeiten müssen daher eng mit der Leitstelle
koordiniert werden. Die Einrichtung ist daher nur für solche Einsätze geeignet, bei
denen es sich lohnt, einen Schienenabschnitt temporär für den Zugverkehr zu sperren.
[0009] Das Verkleben muss immer rasch erfolgen und bestimmt die Eindringtiefe mit, denn
der ausgebrachte Klebstoff rinnt durch den Schotter abwärts und indem er alsbald verklebt
und aushärtet, wird die Eindringtiefe begrenzt. Die Arbeiten zum Ausbringen müssen
bisher in der Regel ausserhalb der Verkehrszeiten und oftmals nachts erfolgen, und
ausserdem ist trockenes Wetter eine Vorausaussetzung zum Ausbringen des Klebstoffes.
Man erkennt, dass es viele Randbedingungen gibt und sich daraus die Forderung ergibt,
dass ein gleichmässiger Austrag mit genau definierten Vorgaben maschinell zuverlässig
und vor Ort sehr rasch erfolgen sollte.
[0010] Soll eine Verklebung irgendwo an einem Schienenabschnitt erfolgen, etwa in einem
Bahnhof, oder an schwer zugänglichen Stellen wie Brücken, Unter- oder Überführungen,
oder allgemein an Orten, wo der Schienenstrang nicht mit Fahrzeugen seitlich zugänglich
ist, so ist es eine besondere Herausforderung, dort einen gleichmässigen Austrag rasch
vornehmen zu können, möglichst in einem Nu, also ohne irgendwelche Unterbrechungen.
Rechnet man mit etwa 15 Litern KlebstoffGemisch pro m
3 zu behandelndem Gleis-Schotter, so reichen diese bei einem halben Meter zu verklebender
Bett-Tiefe und einem halben Meter Bett-Breite seitlich der Schiene für 4 Laufmeter,
und zwei 200-Liter-Fässer reichen dann für wenig mehr als 100 Meter Schienenabschnitt,
weil man 3.75 Liter/Laufmeter benötigt, und wenn die Verklebung über die volle Schotterbett-Breite
von ca. 4 Metern erfolgen soll, kann bloss ein Abschnitt von ca. 13.3 Metern in einem
Durchgang verklebt werden. Als Formel gilt: Faktor x Tiefe x Breite, zum Beispiel
1.5 x 5 m x 0.5 m = 3.75 Liter/Laufmeter, oder 1.5 x 5 m x 4 m = 30 Liter/Laufmeter.
[0011] Eine besondere Herausforderung für das rasche und kontrollierte Austragen von Klebstoff
- in perfekter Mischung der Komponenten bei einem mehrkomponentigen Klebstoff - und
mit gleichbleibender Eindringtiefe über grössere Distanzen in einem Nu ist die Tatsache,
dass für die nötige Maschinerie und die Vorratsbehälter grosse Massen nötig sind.
Nötig sind zum Beispiel leistungsfähige Pumpen. Weiter ist eine autarke Energieversorgung
nötig, sowohl für die Pumpen wie auch je nach Situation zum Temperieren des auszubringenden
Klebstoffes bzw. seiner Komponenten, die in grosser Menge vorrätig sein müssen. Und
dann sollten diese ganzen Einrichtungen längs einer Trasse verschoben werden können.
Es bietet sich an, diese Einrichtungen mit einem Lastwagen längs einer Schienentrasse
mitzuführen, aber dieser kann nicht so gleichförmig der Schiene entlanggefahren werden,
dass mit einem an ihm angebauten Sprühbalken die richtige Menge Klebstoff pro Laufmeter
zuverlässig ausgebracht werden könnte. Oder ein Eisenbahnwagen könnte gesondert die
Klebstoffe und die Einrichtung für ihre Temperierung, Mischung und ihr Pumpen mitführen,
aber das gleichförmige Ausbringen der Klebstoffe direkt ab einem Eisenbahnwagen ist
schwierig zu realisieren, denn er ist antriebslos und weist eine grosse Eigenmasse
auf.
[0012] Im Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen zum kontrollierten Zusammenmischen
von Komponenten zu einem definierten Gemisch bekannt, und mit dem Verfahren und der
Einrichtung nach
WO 2018/010860 A1 werden viele Probleme überzeugend gelöst und es wird das kontrollierte und präzise
Ausbringen von Klebstoffen zwecks Verklebung von Schotterbetten längs von Schienentrassen
über viele hundert Meter in einem Nu ermöglicht, solange das Fahrzeug zum Ausbringen
auf beiden Schienen stehen und darauf gefahren werden kann.
[0013] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es angesichts dieses Standes der Technik,
eine Einrichtung und ein Verfahren zu schaffen, das noch rascher und flexibler einsatzfähig
ist, sodass eine Schotterverklebung längs eines Schienenstranges je nach Situation
ohne Sperrung des betreffenden Schienenstranges erfolgen kann, das heisst, dass die
Zeitabschnitte zwischen dem Passieren von Zügen ausgenutzt werden können und der reguläre
Zugverkehr ohne Störung weitergeführt werden kann.
[0014] Die Lösung der Aufgabe ist durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 definiert, sowie durch das Verfahren nach Anspruch 12 und durch die Verwendung der
Einrichtung nach Anspruch 15. Diese komplette Einrichtung kann strassentransportiert
oder auf der Scheine an Ort und Stelle gebracht werden. In einer Ausführung fährt
das Fahrzeug mit der ganzen Einrichtung für die Bereitstellung und das Pumpen des
Klebstoffs bzw. der Klebstoff-Komponenten für die Klebstoffmischung im Einsatz im
Wesentlichen parallel neben dem Schienenstrang her, unabhängig vom Zugverkehr bzw.
so, dass der reguläre Zugverkehr nicht behindert wird. Für das regelmässige Ausbringen
von Klebstoff wird eine Laufkatze oder ein leichter Schienenwagen innert kürzester
Zeit, etwa innert Sekunden, auf die Schienen aufgesetzt. Diese Laufkatze oder dieser
Schienenwagen trägt einen Ausleger mit mindestens einer Sprühdüse. Die Laufkatze oder
dieser leichte Schienenwagen kann elektrisch angetrieben mit einer wählbaren gleichförmigen
Geschwindigkeit auf der Schiene fahren, womit der an der Laufkatze bzw. dem Schienenwagen
montierte bzw. angeformte Ausleger mit einer daran montierten mindestens einen Sprühdüse
in genau der gleichen gleichförmigen Geschwindigkeit der Schiene entlangfährt. Das
stellt sicher, dass eine einstellbare Klebstoffmenge mit definiertem Sprühbild pro
Laufmeter Fahrstrecke ausgebracht werden kann, womit eine vordefinierte Eindringtiefe
eingehalten werden kann. Die Laufkatze oder dieser leichte Schienenwagen kann in der
Praxis rasch auf eine Schiene aufgesetzt werden und innert weniger Sekunden in Betrieb
genommen werden und ebenso rasch wieder von der Schiene entfernt werden, um die Durchfahrt
für einen Zug freizugeben. Die Schienenlaufkatze bzw. der Schienenwagen wird vorzugsweise
mit einer Fernbedienung gesteuert. Die gefahrenen Fahrgeschwindigkeiten wie auch die
GPS-Koordinaten können zudem aufgezeichnet oder in einer Cloud live übertragen und
gespeichert werden. Dies ermöglicht es, in Verbindung mit einer dem Stand der Technik
entsprechenden Förder- und Mischanlage mit Datenaufzeichnung eine nachweisbare und
somit berechen- und belastbare Schotterverklebung auszuführen. Diese Laufkatze oder
dieser leichte Schienenwagen kann als Variante anstatt von einem neben der Schiene
mitfahrenden Lastwagen auch von einem auf einem Parallelgleis oder dem gleichen Gleis
fahrenden Eisenbahnwagen versorgt werden, der dann unregelmässig nach und nach mit
der Sprüheinrichtung von einer leichten Lok oder einer Draisine mitgezogen oder mitgeschoben
wird. Einzig die Laufkatze oder dieser leichte Schienenwagen sorgt dann für das gleichmässige
Ausbringen des Klebstoffes, genau abhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit der Düsen
wird eine definierte Menge Klebstoff ausgebracht und somit eine genau definierte Eindringtiefe
sichergestellt. Entweder fährt ein gesonderter leichter Schienenwagen oder eine Laufkatze
als Sprühwagen auf der Schiene gleichförmig vorwärts, oder auf diesem Schienenwagen
oder Sprühwagen können die Sprühdüsen gleichförmig hin und her gefahren werden, sodass
letztlich eine vordefinierte Eindringtiefe eingehalten wird.
[0015] Anhand der Zeichnungen wird diese Einrichtung zum Erzeugen der Verklebungen eines
körnigen Gemisches präsentiert und beschrieben und ihre Funktionen werden erklärt.
Dann wird das damit durchführbare Verfahren und die Verwendung der Einrichtung näher
beschrieben und erklärt. Hierzu zeigen die Zeichnungen eine beispielsweise Ausführung
der Einrichtung, und auch die Aufgabenstellung und der Zweck der Erfindung werden
anhand der Abbildungen aufgezeigt und erläutert.
[0016] Es zeigt:
- Figur 1:
- Eine abgestochene, durch vorgängige Verklebung stabilisierte Schottertrasse, an welcher
gerade ein Zug vorbeifährt;
- Figur 2:
- Eine abgestochene stabilisierte Schottertrasse längs eines Schienenstranges vor einem
Tunnelportal;
- Figur 3:
- Die Laufkatze der Einrichtung nach der Erfindung zum Austragen von Klebstoff auf einen
Bereich neben einer Schiene, perspektivisch von schräg oben gesehen und aufgesetzt
auf eine einzelne Schiene;
- Figur 4:
- Die Laufkatze der Einrichtung nach der Erfindung in einer Frontansicht und aufgesetzt
auf eine einzelne Schiene;
- Figur 5a-d:
- Vier Momentaufnahmen beim schnellen Aufsetzen der Laufkatze auf die Schiene;
- Figur 6:
- Die Laufkatze der Einrichtung mit dem daran montierten Ausleger und einem Sprühbalken;
- Figur 7:
- Eine autarke Laufkatze der Einrichtung mit im Ausleger integrierter elektronischer
Steuereinheit, Display und Tastenfeld sowie einem Akku im Laufkatzen-Gehäuse;
- Figur 8:
- Die komplette Einrichtung mit zugehörigem beispielsweisen Versorgungsfahrzeug, auf
dem alle Elemente für die elektrische Energieversorgung und Steuerung für das Pumpen,
für das allfällige Mischen von Klebstoffkomponenten und für das kontrollierte Austragen
des Klebstoffs bzw. der Komponenten eines Mehrkomponentenklebstoffes via Schlauchverbindung
zum Ausleger vorhanden sind;
- Figur 9:
- Die komplette Einrichtung mit zugehörigem beispielsweisen, hier auf den Schienen fahrbarem
Versorgungsfahrzeug, auf dem alle Elemente für das Mischen und kontrollierte Austragen
des Klebstoffs bzw. der Komponenten eines Mehrkomponentenklebstoffes via Schlauchverbindung
zum Ausleger vorhanden sind;
- Figur 10:
- Eine Laufkatze in Form eines leichten Schienenwagens auf einer Schiene, mit einem
Ausleger zur Abstützung auf der jeweils anderen Schiene in einem Aufriss gezeigt,
wobei diese Laufkatze keine von unten an der Schiene abrollende Räder aufweist;
- Figur 11:
- Die Laufkatze bzw. der leichte Schienenwagen auf einer Schiene, mit einem Ausleger
zur Abstützung auf der jeweils anderen Schiene nach Figur 10 in perspektivischer Ansicht
gezeigt;
- Figur 12:
- Die Laufkatze bzw. der leichte Schienenwagen auf einer Schiene, mit einem Ausleger
zur Abstützung auf der jeweils anderen Schiene nach Figur 10 in vergrösserter Darstellung;
- Figur 13:
- Eine Laufkatze zum Aufsetzen auf eine Einzelschiene in vergrösserter Darstellung;
- Figur 14:
- Die Laufkatze nach Figur 10 bis 12 in einem vergrösserten Aufriss dargestellt;
- Figur 15:
- Die Laufkatze nach Figur 10 bis 12 allein, in einem Aufriss und vergrössert dargestellt;
- Figur 16:
- Die Laufkatze nach Figur 10 bis 12 allein, in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
[0017] In Figur 1 ist eine verklebte Schotterbettschicht gezeigt, nämlich eine knapp aussen
längs eines Schienenstrangs abgestochene Schottertrasse, die zuvor mittels Aufsprühen
eines hier zweikomponentigen Kunstharzes verklebt wurde, sodass sie einen quasi monolithischen
Block bildet. In diesem Zustand kann die abzubauende Schottertrasse mit einer Baggerschaufel
abgestochen werden, wie hier gezeigt, und die verklebte Schotterschulter bleibt trotzdem
stabil, sodass sich senkrechte Wände freilegen lassen, ohne dass die befahrbare Schottertrasse
wesentlich in ihrer Tragfestigkeit und Stabilität einbüsst. Wenn immer zum Beispiel
Kabel oder Rohre längs eines solchen Schienenstranges verlegt werden müssen, ergeben
sich grosse Herausforderungen für den Erhalt der Stabilität der Schienentrasse, wenn
diese weiterhin mit Zügen befahren werden soll, das heisst während der Einbauarbeiten
für die Leitungen und Rohre. Ohne die Möglichkeit einer Trassenstabilisierung gemäss
der vorliegenden Erfindung müsste der Schienenstrang für den Schienenverkehr gesperrt
werden, was grosse Einschränkungen und teure Ausfälle für die Bahnbetreiber bedeuten
würde.
[0018] Die Figur 2 zeigt eine weitere durch Verklebung stabilisierte und dann abgestochene
Schottertrasse längs eines Schienenstranges vor einem Tunnelportal. Wie man sieht,
muss ein Graben oftmals über ansehnliche Strecken ausgehoben werden, und hier nun
stellt sich besonders das Problem, wie man eine Schottertrasse über grössere Distanzen
so zuverlässig und sicher stabilisieren kann, dass sie für das Befahren mit Zügen
mit Normallast zertifiziert werden kann. Bei einem Austragen von Hand kann niemand
die Homogenität der Verklebung garantieren. Zudem geht das Verkleben von Hand viel
zu langsam vonstatten, ist personalintensiv, ungenau und entsprechend teuer. Hier
setzt die vorliegende Erfindung an und ermöglicht es in einer ganz anderen Dimension,
Schottertrassen zu verkleben, und zwar viel schneller und rationeller, dazu komplett
homogen, mit genau gleichbleibender wählbarer Breite der Verklebung und mit über die
ganze Verklebung hinweg genau definierbarer Eindringtiefe des Klebstoffes. Nur ein
solches maschinelles Austragen des Klebstoffes kann so genau erfolgen, dass die Verklebung
und Stabilisierung zertifizierbar ist, sodass ein Bahnbetreiber die Gewissheit haben
kann, dass Züge ohne Weiteres diese verklebte Trasse bedenkenlos befahren können und
versicherungstechnisch auch dürfen.
[0019] Die Figur 3 zeigt eine schienenfahrbare Laufkatze 1 der erfindungsgemässen Einrichtung
zum Aufsetzen auf eine Einzelschiene und zum Austragen von Klebstoff auf einen Bereich
neben der Schiene. Man sieht sie hier perspektivisch von schräg oben gesehen und aufgesetzt
auf eine einzelne Schiene 16, somit im schienengekoppelten bzw. schienengebundenen
Zustand. Die Laufkatze 1 bildet einen Rahmen 40 oder Kasten, in dessen Innerem Räder
2, 3, 4 montiert sind. Zunächst sind zwei Räder 2 so am Rahmen 40 oder Kasten angeordnet,
dass sie in die Ecke 7 zwischen dem Schienenkopf 8 und dem Schienensteg 9 gerichtet
sind. Die Räder 2 sind hierzu im gezeigten Beispiel der Laufkatze 1 an einer Abkantung
5 auf einer Seite des Rahmens 40 gelagert angebaut. Auf der gegenüberliegenden Seite
des Rahmens 40 ragt mindestens ein Führungsrad 3 rechtwinklig zum vertikalen Rahmenteil
6 gegen den Schienensteg 9 hin und rollt an dieser jenseitigen Seite bzw. Flanke des
Schienenkopfs 8 auf ihm ab. Vorzugsweise werden auf dieser Seite des Schienenkopfs
8 zwei Führungsräder 3 gegenüber den Rädern 2 angeordnet. Von oben im Rahmen 40 drückt
hier mindestens ein antreibbares Rad 4 auf den Schienenkopf 8. Hierzu kann das Rad
4 am Rahmen 40 schwenkbar angelenkt sein, zum Beispiel indem es wie hier gezeigt zwischen
zwei Schwenkarmen 10 gelagert ist, die ihrerseits am Rahmen 40 um eine horizontale
Achse schwenkbar sind und hier federbelastet nach unten drücken und damit das Rad
4 bei aufgesetzter Laufkatze 1 auf die Oberseite des Schienenkopfes 8 drücken. Oben
auf dem Rahmen 40 der Laufkatze 1 ist hier ein Elektromotor 11 angeordnet, dessen
Abtriebswelle 12 einen Zahnkranz 13 für eine Rollenkette 14 oder ein Zahnrad für einen
Zahnriemen antreibt. Die Rollenkette 14 oder der Zahnriemen treibt dann einen zugehörigen
Zahnkranz 15 oder ein Zahnrad neben dem Rad 4 an, der oder das fest mit demselben
verbunden ist. Damit gelingt es, die Laufkatze 1 durch die Auflagekraft des Antriebsrades
4 erstens nach oben zu drücken, gegen die Rückhaltekraft der beiden Führungsräder
2, während das mindestens eine äussere Führungsrad 3 auf der Seite des Schienenkopfes
8 abläuft und zusammen mit den Führungsrädern 2 die Laufkatze 1 gegen Verschwenkungen
in jeder Richtung sichert. Im gezeigten Beispiel ist diese Laufkatze 1 mit zwei solchen
Führungsrädern 3 zum Abrollen auf der Seite des Schienenkopfes 8 ausgeführt. Ihr einziger
Bewegungs-Freiheitsgrad ist die Verschiebung in Richtung der Schiene 16, auf der ihre
Räder 2-4 abrollen. Mit einer elektronischen Steuerung des Elektromotors 11 gelingt
es, eine wählbare gleichförmige Bewegung dieser Laufkatze 1 auf einer Schiene 16 sicherzustellen.
[0020] Die Figur 4 zeigt diese Laufkatze 1 der Einrichtung nach der Erfindung in einer Frontansicht
und aufgesetzt auf eine einzelne Schiene 16. Deutlich erkennt man hier, wie die Räder
2, 3, 4 auf verschiedenen Oberflächen der Schiene 16 abrollen. Die Räder 2 zeigen
in die Ecke 7 zwischen dem Schienenkopf 8 und Schienensteg 9. Sie sind an der Abkantung
5 des Rahmens 40 angebaut, wobei diese Abkantung 5 nach innen und schiefwinklig nach
oben ausgerichtet ist und die Räder 2 hier unten an der Abkantung 5 angebaut sind.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Schiene 16 ist mindestens ein Führungsrad 3 hier
zwischen zwei Ohren 17, 18 auf einer Achse 19 geführt. Dieses Führungsrad 3 rollt
hier auf einer Seite des Schienenkopfes 8 auf demselben ab. Zur Feineinstellung dieses
als Stützrad wirkenden Führungsrades 3 sind die beiden Ohren 17, 18 hier mittels der
Stellschrauben 42 verstellbar, wie mit den Doppelpfeilen angedeutet ist, sodass das
Führungsrad 3 an allenfalls variierende Gleiskopf-Breiten anpassbar ist. Von oben
wirkt mindestens ein weiteres Rad, das als Antriebsrad 4 dient, und das hier federbelastet
auf der Oberseite des Schienenkopfes 8 ruht und abrollt. Hierzu ist es im gezeigten
Beispiel zwischen zwei am Rahmen 40 angebauten Schwenkarmen 10, die an der horizontalen
Achse 20 schwenkbar an einem Aufsatz 21 angelenkt sind, auf der Achse 20b gehalten.
Auf einer Seite des Rades 4 ist dieses mit einem Zahnkranz 15 oder einem Zahnrad ausgerüstet.
Über diesen Zahnkranz 15 läuft hier eine Rollenkette 14, die oben über einen weiteren
Zahnkranz 13 läuft, der seinerseits von der Abtriebswelle 12 des Elektromotors 11
angetrieben wird. Anstelle einer Rollenkette 14 kann ein Zahnriemen oder eine Zahnradübersetzung
treten, um die Kraft des Elektromotors 11 auf das Antriebsrad 4 zu übertragen. Anhand
dieser Darstellung kann man erkennen, dass diese Laufkatze 1, das heisst ihr Rahmen
40 bzw. ihr Gehäuse, sehr rasch auf eine Schiene 16 aufsetzbar oder wieder von ihr
weghebbar ist. Aus der hier gezeigten Position lässt sie sich durch Anheben auf der
linken Seite und dann Aushängen der beiden Räder 2 durch abwärts und gegen aussen
Bewegen der Abkantung 5 bzw. des Rahmens 40 hernach von der Schiene 16 wegheben und
entfernen. Umgekehrt kann die Laufkatze 1 mit ihren Führungsrädern 2 rasch an der
Schiene 16 eingehängt und in Position gebracht werden. Zunächst werden die beiden
Räder 2 in schiefer Lage des Rahmens 40 zur Schiene 16 in Position gebracht und dann
wird der Rahmen 40 im gezeigten Bild im Gegenuhrzeigersinn niedergeschwenkt, bis das
Antriebsrad 4 auf der Oberseite des Schienenkopfes 8 ruht. Dann liegt das Rad 3 auf
der anderen Seite des Schienenkopfes 8 an und die Laufkatze 1 ist stabil längs der
Schiene geführt. Alle beschriebenen Räder können in Lage, Typ und Form verschiedenen
Schienenprofiltypen angepasst werden. Die Zahl der Räder 2, 3, 4 kann zudem variieren,
solange sie die beschriebene Funktion erfüllen können. Desgleichen können eine oder
mehrere Raupen ergänzend oder anstelle der Räder 2, 3, 4, zum Einsatz gelangen, womit
die Laufkatze 1 sicher gehalten entlang des Schienenstrangs 9 antreibbar ist.
[0021] In den Figuren 5a bis 5d ist die Abfolge des Aufsetzens der Laufkatze 1 auf die Schiene
16 in vier aufeinanderfolgenden Sequenzbildern dargestellt. Die Laufkatze 1 wird in
einer Lage gemäss Figur 5a um ihre Längsachse um etwa 30-40° gekippt und über die
Schiene 16 geführt. Schliesslich müssen die Führungsräder 2 aus dieser Lage heraus
unterhalb des Schienenkopfes 8 eingehängt werden, wie das mit dem Pfeil angedeutet
ist, welcher deren beabsichtigten Weg anzeigt. Dazu wird die Laufkatze 1 in dieser
gekippten Lage, wie in Figur 5b gezeigt, abgesenkt, bis die Führungsräder 2 sich unterhalb
des Schienenkopfes 8 befinden. Dann werden die Räder 2 mit ihrer freien, dem Inneren
des Rahmens 40 oder Kastens zugewandten Seite in die Ecke 7 zwischen dem Schienenkopf
8 und dem Schienensteg 9 herangeführt, wie mit dem Pfeil angedeutet. Im nächsten Schritt
wird die Laufkatze 1 um ihre Längsachse abgeschwenkt, wie in Figur 5c gezeigt und
mit einem Pfeil angedeutet, bis das Antriebsrad 4 auf der Oberseite des Schienenkopfes
8 eine Auflage findet und dann kraft der auf seine Schwenkarme 10 wirkenden Feder
auf den Schienenkopf 8 gedrückt wird. In diesem Zustand mit aufrecht auf dem Schienenkopf
8 aufliegendem Antriebsrad 4 liegt das Führungsrad 3 oder - je nach Ausführung die
Führungsräder 3 - satt an der Seite des Schienenkopfes 8 an und die Laufkatze 1 ist
in jeder Richtung verdrehsicher und satt auf der Schiene 16 gehalten, wie in Figur
5d gezeigt. Die Laufkatze 1 kann jetzt einzig noch längs der Schiene 16 hin und her
rollen. Das Entfernen der Laufkatze 1 von der Schiene 16 erfolgt in genau entgegengesetzter
Reihenfolge. Das Koppeln und Sichern der Laufkatze 1 kann somit vonstattengehen, ohne
dass hierfür eigens eine Anpassung der Laufkatze 1 an die Schiene 16 nötig wäre. Die
Laufkatze 1 ist vielmehr einzig durch das Aufsetzen auf die Schiene 16 wie beschrieben
in jeder Richtung gegen eine Verdrehung auf der Schiene 16 gesichert und schienengeführt
verfahrbar. Desgleichen bedarf die Demontage der schienengebundenen und also gesicherten
Laufkatze 1 einzig ihres Weghebens von der Schiene 16, in umgekehrter Reihenfolge
zu ihrem Aufsetzen. Dieses Aufsetzen der Laufkatze 1 auf die Schiene 16 oder wieder
Wegheben der Laufkatze 1 von der Schiene 16 ist eine Sache von wenigen Sekunden und
bedarf üblicherweise nicht mehr als 5 Sekunden. Es kann von vorzugsweise zwei Arbeitern
durchgeführt werden, womit der personelle Aufwand zur Inbetriebnahme der erfindungsgemässen
Einrichtung sehr gering gehalten werden kann. Sofort ist die Laufkatze 1 nach dem
Aufsetzen zum Fahren auf der Schiene 16 bereit, in Vorwärts- oder in Rückwärtsrichtung.
Diese Tatsachen werden nun für das Ausbringen von Klebstoff ausgenützt, wie im Folgenden
beschrieben wird.
[0022] In der Figur 6 ist die Laufkatze 1 auf die Schiene 16 aufgesetzt und auf derselben
gewissermassen verriegelt, sodass sie also nur noch längs der Schiene 16 durch Abrollen
ihrer Führungsräder 2, 3 und des Antriebsrades 4 auf derselben verschiebbar ist. An
der Laufkatze 1 ist nun weiter ein Ausleger 22 mit einem Sprühbalken 28 und weiter
ein Schwenkarm 23 angelenkt, der sich in Richtung der Schiene 16 erstreckt. Am vorderen
Ende dieses Schwenkarms 23 ist ein Messrad 24 mit Gummi-Lauffläche montiert. Dieses
Messrad 24 liegt satt auf der Oberseite des Schienenkopfes 8 auf und bei jeder Bewegung
der Laufkatze 1 auf der Schiene 16 rollt dieses Laufrad 24 exakt auf der Schiene 16
ab, sodass es als Messrad dienen kann. Mittels dieses Messrades 24 kann entsprechend
jede Verschiebung der Laufkatze 1 auf der Schiene 16 exakt bzw. millimetergenau vermessen
bzw. aufgenommen werden. Auch die Räder 2, 3 und 4 können als Messrad dienen, durch
Anbau eines Drehzahlmessers. In diesem Fall kann auf ein gesondertes Messrad 24 verzichtet
werden.
[0023] Die Figur 7 zeigt eine alternative Ausführung der Laufkatze 1 mit einem Ausleger
22. Es handelt sich hier um eine autarke Laufkatze 1, indem sie über einen eigenen,
vorzugsweise wieder aufladbaren Akku 42 verfügt. Dieser ist im gezeigten Beispiel
auf einer Akku-Halterung 43 innerhalb des Rahmens 40 bzw. Gehäuses der Laufkatze 1
in dasselbe eingeschoben. Innerhalb des Auslegers 22 ist des Weiteren die elektronische
Steuereinheit untergebracht, mittels welcher der Antrieb der Laufkatze 1 sowie die
Pumpförderung des Klebstoffes bzw. die Mischung seiner Komponenten bei einem gemischtkomponentigen
Klebstoff gesteuert wird. Die Mischung der Klebstoffkomponenten kann auch erst am
Sprühbalken 28 erfolgen, indem die Mischeinheiten in denselben eingebaut sind. Zur
Bedienung der elektronischen Steuereinheit ist hier ein Display 44 in den Ausleger
22 eingebaut, mit zugehörigem Tastenfeld 45, um dort die gewünschten Werte für die
Fahrgeschwindigkeit, den Fahrweg, bei Klebstoffen zusätzlich das Mischverhältnis,
und den Start und Stopp des Fahrens und Pumpens einzugeben. Zudem kann ein portables
elektronisches Gerät, etwa ein Laptop, ein Tablet oder ein Smartphone an die elektronische
Steuereinheit, vorzugsweise drahtlos, angeschlossen werden. Diesfalls ist ein Display
44 und ein Tastenfeld 45 vom portablen elektronischen Gerät zur Verfügung gestellt
und Eingaben können über dieses getätigt werden, womit eine Fernbedienung und Fernüberwachung
erreicht wird. Schliesslich ist die Laufkatze 1 und ihr Ausleger 22 vorzugsweise mit
Handgriffen 46, 47 ausgerüstet, damit die Laufkatze 1 etwa von bloss zwei Arbeitern
rasch auf eine Schiene 16 aufsetzbar ist und bei Bedarf ebenso schnell wieder von
der Schiene 16 entfernbar ist. Es sind hierzu die Bewegungen gemäss den Darstellungen
in Figur 5a bis 5d zu vollführen.
[0024] An der äusseren Seite der Laufkatze 1 ist der Ausleger 22 mit hier zwei Schenkeln
montiert, der ab der Laufkatze 1 schräg nach oben ragt und an seinem Ende 25 in einer
Halterung 26 ein Rohr 27 trägt, das in dieser Halterung 26 gegenüber dem Ende 25 des
Auslegers 22 verdrehbar ist. Unten trägt dieses Rohr 27 eine einzelne Sprühdüse 29
oder wie hier gezeigt einen um die Rohrachse drehbaren Sprühbalken 28. Idealerweise
ist der Sprühbalken 28 horizontal und vertikal motorgesteuert verschiebbar und in
allen Richtungen schwenkbar gelagert. Der Sprühbalken 28 ist mit einer oder mehreren
Sprühdüsen 29-31 ausgerüstet. Optimal sind am Sprühbalken 28 eine Vielzahl Düsen angeordnet
zur Erzeugung verschiedener Sprühbilder. Im gezeigten Beispiel enthält der Sprühbalken
28 drei Sprühdüsen 29-31. Je nach seiner Drehlage kann durch ihn über eine mehr oder
weniger gross gewählte Breite das Schotterbett 32 mit Klebstoff besprüht werden, wobei
der Klebstoff über einen oder mehrere Schläuche 35 (Figuren 8, 9) an die Sprühdüsen
29-31 zugeführt wird. Dieser eine Schlauch oder diese mehreren Schläuche 35 kommen
vom Versorgungsfahrzeug, das für den Betrieb der Laufkatze 1 im Wesentlichen parallel
neben dem Schienenstrang entlangfährt. Es gilt, dieses Schotterbett 32 seitlich der
Schienen 16 zu verkleben, um es stabil dafür zu machen, dass ausserhalb des verklebten
Schotterbettes 32 das Gelände 38 vertikal abgestochen und abgetragen werden kann,
um dort einen Graben auszuheben oder eine Baute zu errichten, oder eine weitere Schienentrasse
anzulegen, etc.
[0025] Die Figur 8 zeigt die Gesamtsituation aus grösserer Distanz. Im Zuge der Erstellung
einer Baute neben dem Gleis oder eines neuen parallelen Schienenstranges neben dem
bestehenden Gleis wird nach dem Aushub der hier gezeigte Untergrund 33 des entstandenen
Grabens oftmals als sogenannte Baupiste benützt. Auf dieser Baupiste verkehren dann
Lastwagen, Dumper, Bagger oder andere Maschinen für die Erstellung der Schienentrasse.
Für die Verklebung des Schotterbettes 32 in seinem hier linken Randbereich kann nun
das Versorgungsfahrzeug 34 wie es hier als Beispiel im Einsatz gezeigt ist, eingesetzt
werden. Solche Versorgungsfahrzeuge 34 mit der ganzen Einrichtung zum Mitführen von
Klebstoff bzw. Klebstoffkomponenten, zum exakten Mischen derselben und zum Pumpen
sind bereits bekannt. Im Fall von mehrkomponentigen Klebstoffen erfolgt das Mischen
vorzugsweise durch Statik-Mischer unter Einsatz von Zahnradpumpen und die Mengendosierung
mittels Massendurchfluss-Messgeräten. Diese gesamte Einrichtung wie sie auf einem
solchen Fahrzeug verbaut ist, wird in
WO 2018/010860 A1 erschöpfend beschrieben und gezeigt. Es können mit derselben Einrichtung ohne irgendwelche
Modifikationen sofort auch Einkomponenten-Klebstoffe eingesetzt werden.
[0026] In Figur 8 sieht man wie das Versorgungsfahrzeug 34 auf der Baupiste 33 dem Schienenstrang
entlangfährt und über einen oder mehrere Schläuche 35 die Laufkatzenvorrichtung 1
mit dem Ausleger 22 und den Sprühdüsen 29-31 versorgt. Ebenfalls führen Kabel 36 für
die elektrische Versorgung und Steuerung des Elektromotors 11 des Antriebsrades 4
im Innern des Rahmens 40 bzw. Gehäuses der Laufkatze 1 vom Versorgungsfahrzeug 34
zur Laufkatze 1. Weitere Kabel 37 führen vom optional angebrachten Messrad 24 oder
- wenn als Messräder ausgeführt - auch von den Rädern 2, 3, 4 zur elektronischen Steuereinheit,
die vorzugsweise an Bord des Versorgungsfahrzeuges 34 mitgeführt wird bzw. von einem
portablen elektronischen Gerät bereitgestellt ist. Die Schlauchverbindung 35 und die
Kabel 36, 37 werden hier längs eines schwenkbaren Auslegers 39 geführt, der wegnehmbar
an der Front des Versorgungsfahrzeuges 34 angelenkt ist. Hinter der Laufkatze 1 nachgeschleppt
erkennt man das Messrad 24 bzw. je nach Ausführung das als Messrad fungierende Rad
2, 3, 4, welches zuverlässige Daten über die Fahrgeschwindigkeit der Laufkatze 1 an
die elektronische Steuereinheit auf dem Versorgungsfahrzeug 34 bzw. auf dem portablen
elektronischen Gerät liefert. Das Messrad 24 könnte statt geschleppt auch vor der
Laufkatze 1 geschoben werden. Nach Massgabe dieser gleichförmigen Geschwindigkeit
werden die zuvor errechneten Durchflussmengen des Klebstoffs bzw. der Klebstoff-Komponenten
errechnet und hernach entsprechend die Pumpen mittels Feedback von den Massendurchfluss-Messgeräten
gesteuert. Damit gelingt es, eine ganz genaue Menge Klebstoff pro Laufmeter auszubringen
und dadurch eine zuvor festgelegte Eindringtiefe in das Schotterbett 32 sicherzustellen
- so sicher, dass dieses Verfahren gar zertifizierbar ist mit dem Ziel, dass eine
in dieser Weise verklebte Schotterbett-Schulter 32 eine hinreichende Tragfähigkeit
für Züge von je nach Bedarf bis zu mehreren hundert Tonnen bietet. Nach dieser Verklebung
der Schotterbettschulter 32 kann das Material 38 längs der Schienentrasse ausgehoben
und abtransportiert werden. Dieser Bereich kann also gefahrlos freigelegt werden,
während die benachbarte Schiene 16 weiterhin befahrbar sind. Die Verklebung der Schotterbett-Schulter
soll es schliesslich ermöglichen, den hier schraffierten Bereich 38 der Trasse abzustechen
und zu entfernen, unter Beibehaltung der nötigen Stabilität der Trasse für das Passieren
der Züge.
[0027] Es ist offensichtlich, dass die Laufkatze 1 mitsamt ihrem Ausleger 22 innert weniger
Sekunden auf eine einzelne Schiene 16 aufsetzbar ist und anschliessend in Betrieb
genommen werden kann und umgekehrt, wenn ein Zug angesagt ist, kann diese Laufkatze
1 genauso schnell wieder von der Schiene 16 genommen und entfernt werden, damit ein
Zug die Arbeitsstelle ungehindert passieren kann.
[0028] Die Pumpentechnik und das Sprühmaterial wie auch die Stromversorgung usw., mit anderen
Worten, alles was nötig ist, um den Klebstoff bzw. den Mehrkomponenten-Klebstoff sauber
gemischt und kontrolliert über Schlauchleitungen 35 zur Schienenlaufkatze 1 zu befördern,
können nicht nur auf einem parallel zum Gleis fahrenden Fahrzeug 34 mittransportiert
werden. Wenn nämlich keine Eile geboten ist und das Verkleben nicht bloss in kurzen
Zeitfenstern von in diesem Fall üblicherweise ein paar Minuten erfolgen muss, das
heisst wenn eine Schiene extra für die Durchführung der Verklebungsarbeiten gesperrt
wird, kann ebenso gut auch ein auf dem Gleis stehender und mitfahrenden Eisenbahnwagen
diese Einrichtungen für die Versorgung der Laufkatze 1 mittransportieren. Dieser Eisenbahnwagen
kann dann von einer Lokomotive, einer Draisine oder einem Gleisbagger in mehr oder
weniger gleichbleibendem Abstand zur Schienen-Laufkatze 1 hinter dieser her geschoben
oder ihr vorausgezogen werden. Und ebenso versteht es sich, dass der Mittransport
dieser Einrichtungen auch durch ein selbstfahrendes Zweiwegefahrzeug, also durch ein
Fahrzeug erfolgen kann, das sowohl auf der Strasse wie auch der Schiene fahrbar ist.
Dieses Fahrzeug versorgt dann in gleicher Weise wie ein neben der Schienentrasse mitfahrendes
Strassen- oder Geländefahrzeug 34 die Laufkatzeneinrichtung 1 über Kabel 36, 37 und
Schläuche 35 mit dem bereits gemischten Klebstoff oder den zu mischenden Klebstoff-Komponenten.
[0029] Ein solches auf Schienen fahrbares Fahrzeug 48, hier mit hydraulisch bei Bedarf absenkbaren
Schienenrädern 49, ist in Figur 9 als Beispiel dargestellt und es kann hinter der
Laufkatze 1 hinterher fahren oder alternativ auch der Laufkatze 1 vorausfahren. In
genau gleicher Weise kann an die Stelle eines solchen Fahrzeuges 48 ein Eisenbahnwagen
treten, auf welchen die ganze Einrichtung zur Temperierung, zum Pumpen und Mischen
der Komponenten des Klebstoffes aufgebaut ist. Dieser Eisenbahnwagen trägt dann auch
die Komponenten für die Energieversorgung, zum Beispiel einen Verbrennungsmotor mit
Generator und Akkus für den Betrieb der elektrischen Pumpen sowie für die Aufheizung
des Klebstoffes auf die Idealtemperatur. Als Alternative kann auch Bahnstrom von der
Oberleitung abgenommen werden und für den Betrieb der Einrichtung verfügbar gemacht
werden. Ein solcher Eisenbahnwagen kann dann auf einem Parallel-Gleis zu dem Gleis
fahren, auf welche die Laufkatze aufgesetzt ist, die von ihm über Pumpschläuche 35
mit konditioniertem Klebstoff versorgt wird, sowie über Kabel 36, 37 für die Steuerung
und Stromversorgung mit der Laufkatze verbunden ist. Er wird nach und nach von einer
Draisine oder einer leichten Lok der Laufkatze nachgeschoben oder nachgezogen und
muss sich also nicht genau gleichförmig mit der Laufkatze 1 bewegen. Wenn es die Verhältnisse
erlauben, kann dieser Eisenbahnwagen auch auf dem gleichen Gleis verkehren, auf dem
die Laufkatze 1 aufgesetzt ist. Das schienenfähige Strassenfahrzeug in Figur 9 ist
dann einfach von einem solchen Eisenbahnwagen ersetzt.
[0030] Das kontrollierte Vermischen der mehreren Klebstoff-Komponenten kann optional auch
erst auf der Schienenlaufkatze 1 passieren. Dazu wird der Mischer, vorzugsweise ein
Statik-Mischer, in dem das Sprühmaterial gemischt wird, direkt an der Schienenlaufkatze
1 befestigt.
[0031] In den Figuren 10 bis 16 ist eine alternative Konstruktion der Einrichtung gezeigt,
die auch ohne Räder auskommen kann, die von unten am Schienenkopf abrollen. Es handelt
sich dann um einen leichten Schienenwagen, der von Hand auf ein Gleis aufsetzbar ist.
Das bietet den Vorteil, dass die Laufkatze 1 nicht in der Schiene eingehängt ist,
sondern vertikal nach oben von ihr weggehoben werden kann. Zur Verbesserung der Stabilität
kann sie gegenüber ihrem Ausleger 22 mit der Sprüheinrichtung einen weiteren Ausleger
50 aufweisen, der sich zur gegenüberliegenden Schiene hin erstreckt, auf welcher der
Ausleger 50 mit einem oder mehreren Stützrädern 55 aufliegt, sodass ein leichter Schienenwagen
gebildet ist.
[0032] Die Figur 10 zeigt eine solche Laufkatze 1 in Form eines leichten Schienenwagens
auf einer Schiene, mit einem Ausleger 50 zur Abstützung auf der jeweils anderen Schiene
in einem Aufriss. Diese Laufkatze 1 bzw. dieser Schienenwagen weist keine von unten
an der Schiene abrollende Räder auf und kann daher jederzeit vertikal nach oben von
der Schiene gehoben werden. Ein weiterer Vorteil dieser Laufkatze bzw. dieses Schienenwagens
ist darin zu sehen, dass sie auch Weichen überrollen kann, indem die seitlich am Schienenkopf
abrollenden Räder 51, 52 hierfür kurzzeitig zum Beispiel pneumatisch oder elektrisch
nach oben weggehoben werden können und nach Passieren der Weiche wieder in ihren Ausgangszustand
zum Abrollen auf den beiden Seiten des Schienenkopfes abgesenkt werden. Der Ausleger
22 ist mit einer Vorrichtung 53 für das Verlängern oder Verkürzen des Auslegers 22
ausgerüstet, sowie mit einer Vorrichtung 54 für das Verstellen der Höhenlage des Sprühbalkens
28. Diese Vorrichtungen 53, 54 können hierzu elektromotorisch, pneumatisch oder hydraulisch
verstellbar sein. Am äusseren Ende des Auslegers 50 erkennt man ein Stützrad 55, mit
dem der Ausleger 50 auf dieser gegenüberliegenden Schiene rollend abgestützt ist.
[0033] Die Figur 11 zeigt diesen Schienewagen nach Figur 10 auf einer Schiene, mit einem
Ausleger 50 zur Abstützung auf der jeweils gegenüberliegenden Schiene mit im gezeigten
Beispiel zwei Stützrädern 55 für das äussere Ende des Auslegers 50. Die
[0034] Figur 12 zeigt den Schienenwagen mit seinen beiden Auslegern 22 und 50 in vergrösserter
Darstellung. Hier erkennt man die beiden Räder 51, 52, welche auf den beiden Seiten
des Schienenkopfes 8 abrollen und damit den Schienenwagen um seine Hochachse verdrehsicher
stabilisieren. Um die Stabilisierung um die Achse längs der Schiene sorgt der Ausleger
50 mit seiner Abstützung auf der gegenüberliegenden Schiene 57. In einer Variante
kann der Sprühbalken 28 am Schienenwagen auch bewegbar installiert sein. So kann er
zum Beispiel an einem Ausleger montiert sein, der sich über die ganze Breite des Schienenwagens
erstreckt, wobei der Sprühbalken 28 an diesem Ausleger motorisch verschiebbar gelagert
sein kann, zum Beispiel mittels eines elektrischen Antriebs. In diesem Fall kann bei
stehendem oder fahrenden Schienenwagen der Sprühbalken 28 über die ganze Breite des
Schotterbettes einer Schienentrasse gleichförmig hin und her fahren und für eine gleichmässige
Eindringtiefe des Klebstoffes in das Schotterbett sorgen. Dieser Ausleger kann auch
um eine Vertikalachse schwenkbar ausgeführt sein, sodass er sich zum Beispiel nicht
mehr quer über die Schienentrasse erstreckt, sondern in Längsrichtung, längs der Schiene.
Bei stehendem Schienenwagen kann der Sprühbalken 28 dann längs des Auslegers gleichförmig
hin und her fahren und damit einen Längsabschnitt des seitlichen Schotterbettes, das
heisst eine Schotterbett-Schulter, mit gleichbleibender Eindringtiefe des Klebstoffes
verkleben.
[0035] Die Figur 13 zeigt den Teil des Schienenwagens mit dem Antrieb, das heisst gewissermassen
seine Laufkatze 1, gesondert dargestellt, in vergrösserter und perspektivischer Darstellung.
In ihrem Innern sind die Antriebsräder 56 untergebracht, mit denen die Laufkatze 1
auf der Schiene ruht, sodass ihr ganzes Gewicht für eine gute Adhäsion sorgt. Zwischen
den beiden Antriebsräder 56, die auch als Messräder wirken können, erkennt man den
Elektromotor 11 für ihren Antrieb.
[0036] Die Figur 14 zeigt diese Laufkatze nach den Figuren 11 und 12 in einem Aufriss dargestellt.
Man erkennt den Elektromotor 11 und links daneben das hier vordere Antriebsrad 56,
sowie die beiden Führungsräder 51, 52, die auf den beiden Seiten des Schienenkopfes
8 abrollen. In Figur 15 ist das alles noch vergrössert darstellt, und in Figur 16
in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Hier erkennt man die Antriebsriemen
oder Rollenketten 14, über welche der Elektromotor 11 die Antriebsräder 56 antreibt.
Die Antriebsräder sind mit einer Lauffläche aus Gummi 57 ausgerüstet, zur Gewährleistung
einer guten Adhäsion.
[0037] Insgesamt erlaubt die hier vorgestellte Einrichtung und das damit durchgeführte Verfahren
Folgendes:
- Die kontrollierbare, nachvollziehbare, in Echtzeit dokumentierte und in Abhängigkeit
zu allen Parametern einstellbare Austragsgeschwindigkeit,
- Die kontrollierbare, nachvollziehbare, in Echtzeit dokumentierte und in Abhängigkeit
zu allen Parametern einstellbare Austragsmenge an Klebstoff pro Fläche;
- Die kontrollierbare, nachvollziehbare, in Echtzeit dokumentierte und in Abhängigkeit
zu allen Parametern einstellbare Applikationsbreite;
- Dazu ist die Mischgenauigkeit nachvollziehbar, in Echtzeit dokumentierbar, und eine
Schädigung der Umwelt kann zu jedem Zeitpunkt ausschlossen werden.
Ziffernverzeichnis
[0038]
- 1
- Laufkatze
- 2
- Führungsräder für die Ecke Schienenkopf/Schienensteg 7
- 3
- Führungsräder am Schienensteg 9
- 4
- Antriebsrad der Laufkatze 1
- 5
- Abkantung für die Räder 2
- 6
- vertikaler Rahmenteil
- 7
- Ecke Schienenkopf 8/Schienensteg 9
- 8
- Schienenkopf
- 9
- Schienensteg
- 10
- Schwenkarme für Antriebsrad 4
- 11
- Elektromotor
- 12
- Abtriebsachse des Elektromotors 11
- 13
- Zahnkranz an Abtriebsachse 12
- 14
- Rollenkette
- 15
- Zahnkranz an Antriebsrad 4
- 16
- Schiene
- 17
- Ohr für Achse 19 des Führungsrades 3
- 18
- Ohr für Achse 19 des Führungsrades 3
- 19
- Achse für Führungsrad 3
- 20a
- Achse durch Schwenkarm 10
- 20b
- Achse durch Schwenkarm 10 und Antriebsrad 4
- 21
- Aufsatz für Schwenkarme 10
- 22
- Ausleger
- 23
- Schwenkarm für Messrad 24
- 24
- Messrad
- 25
- Ende des Auslegers 22
- 26
- Halterung des Rohrs 27
- 27
- Vertikales Rohr für Sprühdüse/Schwenkbalken
- 28
- Sprühbalken
- 29
- Sprühdüse
- 30
- Sprühdüse
- 31
- Sprühdüse
- 32
- Schotterbett
- 33
- Untergrund/Baupiste
- 34
- Versorgungsfahrzeug
- 35
- Schläuche für Klebstoff bzw. Klebstoff-Komponenten
- 36
- Kabel für Elektromotor 11
- 37
- Kabel vom Messrad 24 zur Steuereinheit
- 38
- Abzustechender und abzutragender Bereich
- 39
- Ausleger am Versorgungsfahrzeug 34
- 40
- Rahmen, Kasten, Gehäuse der Laufkatze 1
- 41
- Stellschrauben zur Verstellung des Führungsrades 3
- 42
- Akkumulator
- 43
- Akkumulator-Halterung in der Laufkatze 1
- 44
- Display am Ausleger 22
- 45
- Tastenfeld zur elektronischen Einheit und zum Display 44
- 46
- Handgriffe zum Tragen der Laufkatze 1
- 47
- Handgriffe am Ausleger 22 zu seinem Anheben
- 48
- Auf Schienen 16 fahrbares Fahrzeug
- 49
- Hydraulisch auf die Schienen 16 absenkbare Schienenräder
- 50
- Ausleger an der Laufkatze zur gegenüberliegenden Schiene hin
- 51
- Seitlich aussen am Schienenkopf abrollendes Rad
- 52
- Seitlich innen am Schienenkopf abrollendes Rad
- 53
- Verstelleinheit für Länge des Auslegers 22
- 54
- Verstelleinheit für die Höhenlage des Sprühbalkens 28
- 55
- Stützrad am Ausleger 50 für auf die gegenüberliegende Schiene
- 56
- Antriebsrad
- 57
- Gummi-Lauffläche der Antriebsräder 56
1. Einrichtung zum Austragen von Ein- oder Mehrkomponenten-Klebstoff auf ein Schotterbett
(32) eines Schienenstranges einer Schienentrasse, wobei der oder die Behälter für
den Klebstoff sowie die Elemente für das Fördern zwecks Austragens des Klebstoffes
auf einem auf oder neben der Schienentrasse fahrbaren Versorgungsfahrzeug (34, 48)
installiert sind, und wobei die Einrichtung weiter entweder eine Laufkatze (1) einschliesst,
die temporär an eine Einzelschiene (16) koppelbar und daran sicherbar ist, oder einen
von Hand auf die Schienen aufsetzbaren oder darauf zusammensetzbaren Schienenwagen,
und welche vom Versorgungsfahrzeug (34, 48) über Schlauchleitungen (35) mit Klebstoff
versorgbar sind, wobei an der Laufkatze (1) oder am Schienenwagen mindestens eine
Sprühdüse (29-31) montiert ist, sodass durch gleichförmige Fahrgeschwindigkeit der
Laufkatze (1) oder des Schienenwagens oder durch gleichförmiges Bewegen der Sprühdüse
(29-31) an der Laufkatze (1) oder am Schienenwagen durch definierte Durchflussraten
des vom Versorgungsfahrzeug geförderten Klebstoffs je nach Beschaffenheit des Schotterbettes
(32) und Sprühbildes eine definierte Eindringtiefe des Klebstoffes in das Schotterbett
einhaltbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufkatze (1) schienengeführt auf derselben (16) mit gleichförmiger, wählbarer
Geschwindigkeit vom Versorgungsfahrzeug (34, 48) mit eigenem Antrieb unabhängig verfahrbar
ist, wobei die Laufkatze (1) einen Ausleger (22) trägt, an dem mindestens eine Sprühdüse
(29-31) montiert ist, und der horizontal und vertikal verschiebbar und in allen Richtungen
schwenkbar gelagert ist, sodass mittels der Einrichtung bei gleichförmiger Fahrgeschwindigkeit
der Laufkatze (1) und definierten Durchflussraten des Klebstoffs je nach Beschaffenheit
des Schotterbettes (32) und Sprühbildes eine definierte Eindringtiefe des Klebstoffes
einhaltbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Schienenwagen ein Ausleger (22) mit Sprühbalken (28) montiert ist, der horizontal
und vertikal motorisch angetrieben verschiebbar und in allen Richtungen schwenkbar
gelagert ist und der eine Vielzahl von Sprühdüsen (29-31) zur Erzeugung verschiedener
Sprühbilder aufweist.
4. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufkatze (1) oder der Schienenwagen von einem darauf montierten Elektromotor
(11) antreibbar ist und über ein portables elektronisches Gerät ferngesteuert auf
der Schiene (16) verfahrbar ist und der Sprühbalken (28) per Fernbedienung vertikal
und horizontal und in allen Richtungen schwenkbar verstellbar ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Ausleger (22) eine elektronische Steuerungseinheit untergebracht ist, sowie ein
Display (44) mit zugehörigem Tastenfeld (45) für Eingaben an die elektronische Steuerungseinheit.
6. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufkatze (1) oder der Schienenwagen so konfiguriert sind, dass sie auf die Schiene
(16) aufsetzbar sind und in auf der Schiene (16) aufgesetztem Zustand ohne weitere
Anpassung in jeder Richtung gegen eine Verdrehung auf der Schiene (16) gesichert sind.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufkatze (1) einen Ausleger (5) aufweist, der sich im eine Schiene aufgesetzten
Zustand der Laufkatze (1) zur jeweils gegenüberliegenden Schiene (57) erstreckt und
dort mittels mindestens eines Stützrades (55) auf derselben abstützbar ist, sodass
ein Schienenwagen gebildet ist, und dass die Laufkatze Räder (51, 52) aufweist, die
im auf eine Schiene aufgesetzten Zustand beidseits des Schienenkopfes (8) abrollen,
und mindestens ein Antriebsrad (56) einschliesst, welches das Gewicht der Laufkatze
und ihrer Aufleger (22, 50) trägt und oben auf dem Schienenkopf (8) abrollt.
8. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufkatze (1) einen Rahmen (40) oder ein Gehäuse einschliesst, an dem im auf
die Schiene (16) aufgesetzten Zustand der Laufkatze (1) auf seiner einen Unterseite
schräg zur Schiene (16) gerichtete Führungsräder (2) angebaut sind, die zum Abrollen
in einer Ecke (7) zwischen Schienenkopf (8) und Schienensteg (9) der Schiene (16)
bestimmt sind, während auf der gegenüberliegenden Seite des Rahmens (40) oder Gehäuses
mindestens ein Führungsrad (3) angebaut ist, das im auf die Schiene (16) aufgesetzten
Zustand der Laufkatze (1) zum Abrollen seitlich des Schienenkopfes (8) bestimmt ist,
und zwischen den obgenannten Führungsrädern (2, 3) am Rahmen (40) oder Gehäuse mindestens
ein Antriebsrad (4) angebaut ist, das dazu bestimmt ist, im auf die Schiene (16) aufgesetzten
Zustand der Laufkatze (1) auf dem Schienenkopf (8) abzurollen und die Laufkatze (1)
anzutreiben.
9. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am an die Schiene (16) gekoppelten Zustand der Laufkatze (1) oder des Schienenwagens
der Ausleger (22) seitlich zur Fahrtrichtung der Laufkatze (1) absteht und ein daran
angebautes Rohr (27) und ein unten quer zum Rohr (27) verlaufender Sprühbalken (28)
angeordnet sind, welcher Sprühbalken mit einer oder mehreren Sprühdüsen (29-31) ausgerüstet
ist und am Rohr (27) drehbar ist, in der Höhe vertikal verstellbar und in seiner Breite
horizontal verschiebbar gelagert ist, und wobei am Ausleger (22) und/oder am Rahmen
(40) oder Gehäuse der Laufkatze (1) Handgriffe (46, 47) zum erleichterten Anheben
angeformt sind.
10. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufkatze (1) oder der Schienenwagen über einen eigenen Akku (42) verfügen, sodass
sie autark ferngesteuert fahrbar sind, und dass die Laufkatze (1) oder der Schienenwagen
mit einem Messrad (24) ausgerüstet sind, das an einem um eine Horizontalachse an der
Laufkatze (1) oder dem Schienenwagen angelenkten Schwenkarm (23) angebaut oder im
Rahmen (40) oder Gehäuse der Laufkatze (1) oder des Schienenwagens integriert ist
und das dazu bestimmt ist, auf der Schiene (16) abzurollen, wenn die Laufkatze (1)
oder der Schienenwagen darauf aufgesetzt sind, und die vom Messrad (24) aufgenommenen
Messdaten elektronisch übermittelbar sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufkatze (1) oder der Schienenwagen über eine elektronische Steuereinheit verfügen,
die an ihnen angebaut ist oder über ein gesondertes portables elektronisches Gerät
ansteuerbar ist, mittels welcher Steuereinheit die Fahrgeschwindigkeit für das Verfahren
entlang der Schiene (16) aufgrund einer Rückkoppelung vom Messrad (24) steuerbar ist.
12. Verfahren zum Austragen von Ein- oder Mehrkomponenten-Klebstoff mit einer Einrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Versorgungsfahrzeug (34) neben
der Schienentrasse auf einer Bahnpiste oder einem Schienenstrang aufgestellt wird,
dann die Laufkatze (1) oder der Schienenwagen auf die parallel verlaufende Schiene
(16) aufgesetzt wird und schienengeführt verfahren wird, zum Ausbringen von Klebstoff
auf das Schotterbett (32), wobei das Versorgungsfahrzeug (34) neben der Schienentrasse
in Reichweite der Schlauchleitung (35) fährt, sodass vom Versorgungsfahrzeug (34)
aus über die mindestens eine Schlauchleitung (35) die mindestens eine Sprühdüse mit
Klebstoff versorgt wird, wobei mittels der gleichförmigen Fahrtgeschwindigkeit der
Laufkatze (1) oder des Schienenwagens oder durch gleichförmige Bewegung der Sprühdüsen
an der fahrenden oder stationären Laufkatze (1) oder dem fahrenden oder stationären
Schienenwagen und der definierten Durchflussraten je nach Beschaffenheit des Schotterbettes
(32) und Sprühbildes eine definierte Eindringtiefe des Klebstoffes eingehalten wird,
und bei Herannahen eines Zuges auf der Schienentrasse die Fahrt der Laufkatze (1)
oder des Schienenwagens gestoppt und innerhalb von so kurzen Zeitabschnitten von der
Schiene (16) entfernt werden und damit die Schiene (16) für das Passieren des Zuges
freigegeben wird, dass der reguläre Zugverkehr ununterbrochen fortgeführt werden kann.
13. Verfahren zum Austragen von Ein- oder Mehrkomponenten-Klebstoff mit einer Einrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Versorgungsfahrzeug (48) auf einer abgesperrten
Schienentrasse aufgestellt wird, dann die Laufkatze (1) oder der Schienenwagen auf
die gleiche Schiene (16) aufgesetzt wird und schienengeführt verfahren wird, zum Ausbringen
von Klebstoff auf das Schotterbett (32), wobei das Versorgungsfahrzeug (48) einerseits
und die Laufkatze (1) oder der Schienenwagen in Reichweite der Schlauchleitung (35)
hintereinander her gefahren werden, sodass vom Versorgungsfahrzeug (48) aus über die
mindestens eine Schlauchleitung (35) die mindestens eine Sprühdüse mit Klebstoff versorgt
wird, wobei mittels der gleichförmigen Fahrtgeschwindigkeit der Laufkatze (1) oder
des Schienenwagens und definierten Durchflussraten je nach Beschaffenheit des Schotterbettes
(32) und Sprühbildes eine definierte Eindringtiefe des Klebstoffes eingehalten wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Laufkatze (1) auf der Schiene (16) gefahren
wird, indem sie zuvor mittels einander entgegenstehenden Führungsrädern (2, 3) auf
die Schiene (16) gesetzt wurde, sodass sie auf derselben in jeder Richtung gegen eine
Verdrehung auf der Schiene (16) gesichert ist.
15. Verwendung einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zum Verkleben von Abschnitten
des Schotterbettes (32) einer Schienentrasse als Zusatzmodul zu bestehenden Anlagen,
welche auf nachfahrenden oder geschobenen, gleisgebundenen oder selbstfahrenden, schienengebundenen
Fahrzeugen und/oder auf Schienen und Strassen fahrbaren Zweiwegefahrzeugen oder auf
Schienenfahrzeugen aufgebaut sind, zur kontrollierten Ausbringung eines Ein- oder
Mehrkomponenten-Klebstoffes, um so eine berechen- und belastbare Schotterverklebung
zu erzeugen.