[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden einer Stützwand im Boden aus einem
Bodenmörtel, welcher im Boden durch Vermischen von Bodenmaterial und einer Zementsuspension
hergestellt wird, wobei vertikal gerichtete Stützträger, welche einen Baustahl aufweisen,
in den Bodenmörtel im Boden vor einem Aushärten eingestellt werden, und nach dem Aushärten
zumindest an einer Seite der Stützwand Bodenmaterial entlang eines oberen Stützwandabschnitts
abgetragen wird, während ein unterer Stützwandabschnitt weiter zu beiden Seiten von
Boden umgeben ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Stützwand im Boden aus einem Bodenmörtel ,
wobei der Bodenmörtel im Boden durch Vermischen von Bodenmaterial und einer Zementsuspension
hergestellt ist und im Boden zu der Stützwand ausgehärtet ist, vor einem Aushärten
vertikal gerichtete Stützträger, welche einen Baustahl aufweisen, in den Bodenmörtel
im Boden eingestellt sind, und nach dem Aushärten durch Abtrag von Bodenmaterial die
Stützwand an zumindest einer Seite entlang eines oberen Stützwandabschnitts freiliegt,
während ein unterer Stützwandabschnitt weiter zu beiden Seiten von Boden umgeben ist,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0003] Aus der
EP 1 452 645 B2 geht ein Verfahren zum Erstellen einer Schlitzwand im Boden hervor, bei welchem eine
Schlitzwandfräse mit drehend angetriebenen Fräsrädem in den Boden abgesenkt wird,
wobei Bodenmaterial abgeräumt und zerkleinert wird. Das abgeräumte Bodenmaterial wird
innerhalb des Frässchlitzes mit einer abbindbaren Flüssigkeit durchmischt, wobei ein
sogenannter Bodenmörtel gebildet wird. Vor einem Aushärten des Bodenmörtels wird die
Schlitzwandfräse wieder aus dem mit Bodenmörtel gefüllten Frässchlitz rückgezogen.
Weiterhin ist es möglich, vor dem Aushärten des Bodenmörtels zu der Stützwand Stützträger
über einen Kran in den Bodenmörtel einzusetzen.
[0004] Eine derartige Stützwand kann beispielsweise als eine Baugrubenumschließung dienen.
Die Stützwand kann eine Tiefe von 20 Meter und mehr sowie eine Wandicke von typischerweise
0,5 Meter bis 2 Meter aufweisen.
[0005] Ein derartiges Verfahren zum Herstellen einer Stützwand im Boden aus einem Bodenmörtel
wird auch als CSM
™ - Verfahren bezeichnet.
[0006] Grundsätzlich ist es auch bekannt, mittels einer Bohr- und Mischschnecke und insbesondere
einer Anordnung von parallelen nebeneinander angeordneten Bohr- und Mischschnecken
in ähnlicher Weise eine Stütz- oder Bohrwand im Boden aus einem Bodenmörtel zu bilden.
Dabei wird das beim Bohren abgetragene Bodenmaterial noch in der Bohrung mit einer
abbindbaren Flüssigkeit zum Bilden eines Bodenmörtels vermengt. Zum Erreichen einer
gewünschten Tragfähigkeit der Wand werden in den Bodenmörtel Stützträger vertikal
eingesetzt.
[0007] Ein großer Vorteil der Verfahren zur Erstellung einer Stützwand mit einem Bodenmörtel
besteht darin, dass kaum oder idealerweise kein Abraum an abgetragenen Bodenmaterial
anfällt, der entsorgt werden muss. Dies reduziert Transport- und Deponiekosten für
abgetragenes Bodenmaterial. Zudem wird ein Verbrauch von Kies und Sand und damit verbundenen
Kosten entsprechend reduziert oder im Idealfall sogar ganz vermieden.
[0008] Allerdings ist bei der Nutzung von Bodenmörtel, welcher in situ in einem Frässchlitz
oder einem Bohrloch erzeugt wird, hinsichtlich einer Querkraftbelastung, welche eine
Stützwand im Boden ausgesetzt ist, kein definierter Festigkeitswert zuordbar. Für
diese Belastung ist es bei der Erstellung von Stützwänden mit Bodenmörtel üblich,
Stützträger so auszulegen und in der Stützwand anzuordnen, dass eine geforderte Soll-Wandsteifigkeit
schon allein durch die Gesamtträgersteifigkeit der eingestellten Stützträger gegeben
und sichergestellt ist. Die Stützträger sind somit für eine Stützfunktion bei einer
Stützwand aus Bodenmörtel von besonderer Bedeutung.
[0009] Verfahrensbedingt sind bei einem Bodenmörtel der Aufbau und die Zusammensetzung nicht
exakt bekannt, so dass auch weitere Eigenschaften des Bodenmörtels unsicher sind,
insbesondere die Hitzebeständigkeit bei Brand und eine Durchlässigkeit von Tausalzen.
Diese Eigenschaften sind insbesondere dann von Bedeutung, wenn eine Stützwand, etwa
bei einer Baugrube, teilweise freigelegt wird und auch am Bauwerk unter Sicherstellung
der Stützfunktion verbleiben soll.
[0010] Zur Erhöhung einer Brandschutzeigenschaft ist es aus der
DE 31 19 474 A1 bekannt, einen Stahlträger in einer Betonmasse einzugießen, wobei eine Betonsäule
mit einem Stahlträgerkern gebildet ist. Allerdings hat ein so hergestellter Träger
einen relativ großen und massiven Querschnitt, so dass ein derartiger Träger nicht
oder allenfalls nur mit sehr hohem Aufwand in eine zähe Bodenmörtelmasse im Boden
eingestellt werden kann. Ein in Beton eingegossener Stahlträger ist zudem kostenaufwändig
und würde bei größeren Wandtiefen zu einem kaum noch handhabbaren Gewicht führen.
[0011] Aus der
DE 10 2005 013 994 B4 geht ein gitterartiger Träger zum Einsetzen in einen Bodenmörtel hervor. Durch den
Aufbau aus dünnen Stäben und Bindeblechen kann dieser gut in eine Bodenmörtelmasse
eingesetzt werden. Die Stäbe können mit einer Korrosionsschutzfarbe beschichtet sein.
Ein besonderer Brandschutz ist nicht gegeben.
[0012] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Stützwand anzugeben, mit welchen eine gute Wirtschaftlichkeit
in der Herstellung und eine besonders hohe Sicherheit bei einer Stützwand aus Bodenmörtel
erreicht werden.
[0013] Die Aufgabe wird zum einen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und zum anderen durch eine Stützwand mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem
Stützträger ein Mantelelement aus Betonmaterial angeordnet wird, welches sich entlang
eines oberen Stützträgerabschnitts erstreckt, und dass der Stützträger derart in den
Bodenmörtel eingestellt wird, dass sich der obere Stützträgerabschnitt mit dem Mantelelement
aus Betonmaterial entlang des oberen Stützwandabschnitts erstreckt.
[0015] Eine Grundidee der Erfindung liegt darin, an einem Stützträger aus einem Baustahl
bereichsweise ein dünnwandiges Mantelelement aus Betonmaterial anzubringen, welches
sich entlang eines oberen Stützträgerabschnitts erstreckt. Dabei kann der Stützträger
derart in den Bodenmörtel eingestellt werden, dass sich der obere Stützträgerabschnitt
mit dem dünnwandigen Mantelelement aus Betonmaterial entlang des oberen Wandabschnitts
erstreckt. Das Mantelelement kann dabei so ausgebildet und angeordnet werden, dass
eine Schmalseite des dünnwandigen Mantelelementes in eine Einbringrichtung beim Einsetzen
oder Einstellen in die Betonmörtelmasse gerichtet ist. Der Stützträger kann so relativ
einfach in die zähe Betonmörtelmasse im Boden eingesetzt werden und darin absinken.
[0016] Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt darin, dass durch ein Mantelelement aus Betonmaterial
eine hohe Korrosionsschutzeigenschaft und auch eine gute Brandschutzeigenschaft gewährleistet
sind. Das Mantelelement ist dabei maßgeblich an dem oberen Abschnitt des Stützträgers
angeordnet, welcher nach Einbau in die Stützwand in dem Bereich liegt, welcher durch
Abtrag von Bodenmaterial freigelegt wird. Der Stützträger mit dem Mantelelement ist
dabei weiter von der Bodenmörtelmasse umgeben. Das zusätzlich in die Betonmörtelmasse
eingebundene Mantelelement aus Betonmaterial bildet für den Stützträger sozusagen
ein zusätzliches Schutzschild gegen Hitze und gegen das Eindringen von Tausalzen.
Das Betonmaterial kann Zement mit geeigneten Beimengungen und gegebenenfalls Verstärkungselementen
aufweisen.
[0017] Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung, dass der
untere Stützträgerabschnitt ohne ein Mantelelement aus Beton gebildet ist und innerhalb
des unteren Stützwandabschnitts angeordnet wird. Der Stützträger kann so besonders
einfach in den noch nicht abgebundenen Bodenmörtel eingestellt werden.
[0018] Der Stützträger mit dem Mantelelement kann in die abbindende Bodenmörtelmasse in
jeder gewünschten Position eingehängt sein. Die Bodenmörtelmasse härtet aus, so dass
der Stützträger endgültig in die Stützwand in der gewünschten Position eingebunden
ist. Der Stützträger kann dabei so positioniert werden, dass sich das mindestens eine
dünnwandige Mantelelement zumindest in den oberen Stützwandabschnitt erstreckt und
den Stützträger in dem Bereich schützt, in welchem die Stützwand durch Abtrag von
Bodenmaterial freigelegt wird. Besonders vorteilhaft ist es nach einer Ausführungsform
der Erfindung, dass der untere Stützträgerabschnitt auf eine Bodensohle aufgesetzt
wird. Somit kann sich der Stützträger vorzugsweise über die gesamte Tiefe der Stützwand
im Boden, von der Sohle bis nahe an das obere Ende, erstrecken.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung liegt darin, dass das Mantelelement
mit einer Wandstärke zwischen 1 cm bis 10 cm, vorzugsweise zwischen 4 cm bis 8 cm,
gebildet wird. Das Mantelelement kann hülsenförmig oder in einer sonstigen Weise ausgebildet
sein. Das Mantelelement kann durch Angießen an einen Bereich des Stützträgers oder
durch ein lösbares Verbinden, mittels Schraub-, Haken- oder sonstigen mechanischen
Verbindungen an dem Stützträger befestigt werden.
[0020] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass das Mantelelement
plattenförmig ausgebildet ist und zumindest an der Seite des Stützträgers angeordnet
wird, welche zu einer freien Seite des oberen Stützwandabschnitts gerichtet ist, an
welcher Bodenmaterial abgetragen wird. Das plattenförmige Mantelelement ist so zwischen
einer freien Außenseite der Stützwand und dem innenliegenden Stützträger angeordnet
und stellt so eine zusätzliche Barriere oder ein Schutzschild gegen korrosive Stoffe
und/oder gegen Hitzeeinwirkung von außen dar.
[0021] Das mindestens eine plattenförmige Mantelelement verläuft dabei im Wesentlichen parallel
zu einer Außenseite der Stützwand in vertikaler Richtung. Das Mantelelement ist in
die Betonmörtelmasse im Boden eingebunden.
[0022] Insbesondere für Anwendungen, bei welchen die Stützwand in einem oberen Bereich zu
beiden Wandseiten freigelegt wird, ist es nach einer Weiterentwicklung der Erfindung
vorteilhaft, dass an dem Stützträger zumindest zwei gegenüberliegende plattenförmige
Mantelelemente angeordnet werden, welche parallel zueinander verlaufen. Hierdurch
kann ein besonders guter zweiseitiger Schutz des innenliegenden Stützträgers bewirkt
werden.
[0023] Grundsätzlich kann der Stützträger aus Baustahl in jeder geeigneten Weise ausgebildet
sein. Nach einer Ausführungsvariante der Erfindung ist es bevorzugt, dass der mindestens
eine Stützträger als ein massiver, vorzugsweise gewalzter Stahlträger, insbesondere
mit einem H-, T-, C- oder I-Profil, oder als ein gitterartiger oder gerüstartiger
Träger aus Streben ausgebildet ist. Ein Stahlprofilträger kann kostengünstig produziert
werden, wobei das dünnwandige Mantelelement vor einem Einstellen des Stahlprofilträgers
in die Betonmörtelmasse an dem vorgesehenen oberen Bereich angebracht wird, etwa durch
Schraub- oder Hakenverbindungen. Alternativ kann der Stützträger aus relativ dünnen
Streben oder Stäben aus Stahl hergestellt sein, welche durch Biegen und/oder Verschweißen
einen gitter- oder gerüstartigen Aufbau erhalten.
[0024] An einer Außenseite des so hergestellten Stützträgers kann das dünnwandige Mantelelement
angeordnet werden. Ein derartiger gitterartiger oder gerüstartiger Träger kann besonders
effizient in eine zähe Betonmörtelmasse zum Bilden einer Stützwand im Boden verwendet
werden.
[0025] Grundsätzlich kann die Stützwand im Boden mit dem Bodenmörtel in jeder geeigneten
Weise hergestellt werden. Besonders zweckmäßig ist es nach einer Ausführungsform der
Erfindung, dass ein Frässchlitz im Boden durch Fräsen gebildet wird, wobei abgetragenes
Bodenmaterial im Frässchlitz durch Zuleiten von und Vermengen mit einer Zementsuspension
zu dem Bodenmörtel verarbeitet wird. Der Bodenmörtel wird somit In Situ innerhalb
des Frässchlitzes durch Vermengen des abgefrästen Bodenmateriales mit zugeführter
Zementsuspension gebildet. Die Zementsuspension kann dabei unmittelbar an einer Schlitzwandfräse
in den Bereich der Fräsräder zugeführt werden. Die Fräsräder können dabei eine mehrfache
Funktion übernehmen, nämlich das Abfräsen des Bodenmateriales und gleichzeitig ein
Vermischen des abgefrästen Bodenmateriales mit der zugeführten Zementsuspension. Hierdurch
kann in besonders zweckmäßiger Weise ein Bodenmörtel unmittelbar in dem Frässchlitz
erstellt werden.
[0026] Eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung besteht darin, dass ein
Bohrloch im Boden durch Bohren gebildet wird, wobei abgetragenes Bodenmaterial im
Bohrloch zu Zuleiten von und Vermengen mit einer Zementsuspension zu dem Bodenmörtel
verarbeitet wird. Das Bohrloch kann insbesondere durch ein Erdbohrgerät mit einem
länglichen Bohrwerkzeug erstellt werden, welches an seiner Unterseite eine Abtragseinrichtung
zum Abtragen von Bodenmaterial aufweist. Das abgetragene Bodenmaterial kann über eine
Förderschnecke in einen rückwärtigen Bereich des Bohrlochs abgefördert werden. In
diesem Bereich können radial an einem Bohrstrang vorstehende Mischelemente angeordnet
sein, durch welche das abgebohrte und zerkleinerte Bodenmaterial mit zugeführter Zementsuspension
zu dem Bodenmörtel vermischt wird. Die Zementsuspension kann vorzugsweise über einen
hohlen Bohrstrang des Bohrwerkzeuges zugeleitet werden und am unteren Ende des Bohrstranges
und/oder durch Austrittsöffnungen entlang des Bohrstranges in das Bohrloch austreten.
[0027] Eine besonders effiziente Verfahrensvariante ergibt sich dabei dadurch, dass zum
Bilden der Stützwand mehrere Bohrlöcher nebeneinander im Boden durch Bohren gebildet
werden. Die Bohrwerkzeuge können dabei parallel zueinander so angeordnet und ausgebildet
sein, dass diese sich überschneidende Bohrlöcher erstellen, so dass längliche Schlitzelemente
im Boden erstellt werden können.
[0028] materialdass der Stützträger derart in den Bodenmörtel eingestellt ist, dass sich
der obere Stützträgerabschnitt mit dem Mantelelement aus Betonmaterial entlang des
oberen Stützwandabschnitts erstreckt. Die Stützwand kann insbesondere durch das zuvor
beschriebene erfindungsgemäße Verfahren gebildet sein. Hierbei können sich die zuvor
beschriebenen Vorteile ergeben.
[0029] Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass der untere
Stützträgerabschnitt ohne ein Mantelelement aus Beton gebildet ist und innerhalb des
unteren Stützwandabschnitts angeordnet ist. Der Stützträger kann so besonders einfach
in den noch nicht abgebundenen Bodenmörtel eingestellt werden.
[0030] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung liegt darin, dass das Mantelelement
mit einer Wandstärke zwischen 1 cm bis 10 cm, vorzugsweise zwischen 4 cm bis 8 cm,
gebildet ist. Das Mantelelement kann hülsenförmig oder in einer sonstigen Weise ausgebildet
sein. Das Mantelelement kann durch Angießen an einen Bereich des Stützträgers oder
durch ein lösbares Verbinden, mittels Schraub-, Haken- oder sonstigen mechanischen
Verbindungen an dem Stützträger befestigt werden.
[0031] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass das Mantelelement
plattenförmig ausgebildet ist und zumindest an der Seite des Stützträgers angeordnet
ist, welche zu einer freien Seite des oberen Stützwandabschnitts gerichtet ist, an
welcher Bodenmaterial abgetragen wird. Das plattenförmige Mantelelement ist so zwischen
einer freien Außenseite der Stützwand und dem innenliegenden Stützträger angeordnet
und stellt so eine zusätzliche Barriere oder ein Schutzschild gegen korrosive Stoffe
und/oder gegen Hitzeeinwirkung von außen dar.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsformen weiter beschrieben,
welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Stützwand von oben;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der Stützwand von Fig. 1; und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Stützwand der Figuren 1 und 2.
[0033] In den Figuren 1 bis 3 ist stark schematisiert ein Teil einer erfindungsgemäßen Stützwand
10 in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Stützwand 10 wird zunächst insgesamt
im Boden 5 erstellt. Die Stützwand 10 wird in grundsätzlich bekannter Weise aus einem
Bodenmörtel im Boden 5 erstellt. Dabei wird ein Loch durch Fräsen oder Bohren erzeugt,
wobei das dabei abgetragene Bodenmaterial vorzugsweise in situ noch innerhalb des
Loches mit einer Zementsuspension zu dem Bodenmörtel vermengt wird. In dem so erstellten
Loch, welches in den Figuren 1 bis 3 ein Frässchlitz mit rechteckigem Querschnitt
sein kann, kann der in situ erzeugte Bodenmörtel zu einer festen Stützwand 10 aushärten.
Vor dem Aushärten kann mindestens ein Stützträger 20 in den noch weichen Bodenmörtel
eingestellt werden.
[0034] Anschließend kann eine Baugrube bis zu einer Baugrubensohle 9 durch Abtrag von Boden
5 ausgehoben werden. Ein unterer Stützwandabschnitt 14 befindet sich dabei weiterhin
innerhalb des Bodens 5 unterhalb der Baugrubensohle 9, während ein oberer Stützwandabschnitt
12 gegenüber dem Boden 5 vorsteht. An zumindest einer Seite liegt der obere Stützwandabschnitt
12 frei. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind anschaulich alle Seiten des
oberen Stützwandabschnittes 12 freigelegt.
[0035] Die Stützwand 10 kann dabei unmittelbar in ein zu erstellendes Bauwerk integriert
werden, etwa eine Tiefgaragenwand.
[0036] Um eine ausreichende Beständigkeit des eingestellten Stützträgers 20 etwa entsprechend
den Bauanforderungen gegen Brand und dem Einwirken von Tausalzen zu sicherzustellen,
ist gemäß der Erfindung an dem Stützträger 20 an mindestens einer Seite ein Mantelelement
30 angebracht. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel können an zwei gegenüberliegenden
Längsseiten des Stützträgers 20 je ein plattenförmiges Mantelelement 30 angebracht
sein. Das mindestens eine Mantelelement kann sich vorzugsweise entlang des oberen
Stützträgerabschnitts 22 von der Baugrubensohle 9 bis zum oberen Ende der Stützwand
10 erstrecken.
[0037] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der eingestellte Stützträger 20 aus
Vertikalstreben 25 und Querstreben 26 aus einem Baustahl gefertigt. Die Vertikalstreben
25 und die Querstreben 26 können vorzugsweise durch Verschweißen miteinander verbunden
sein. An einem oberen Stützträgerabschnitt 22 des Stützträgers 20 wird mindestens
ein Mantelelement 30 vor einem Einstellen in den noch weichen Bodenmörtel angebracht.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist zu den beiden Langseiten des Stützträgers
20 jeweils ein plattenförmiges Mantelelement 30 angebracht, so dass der Stützträger
in dem oberen Stützträgerabschnitt 22 zu beiden Seiten gestützt ist.
[0038] Durch den vorzugsweise gitterartigen Aufbau des Stützträgers 20 aus den Vertikalstreben
25 und den Querstreben 26 in Kombination mit den seitlich angebrachten dünnwandigen
Mantelelementen 30 aus einem Betonmaterial kann der Stützträger 20 weiter mit einem
relativ geringen Widerstand in einen relativ zähen Bodenmörtel vorzugsweise bis auf
eine Bodensohle 7 des Lochs eingestellt werden, wobei durch das mindestens eine dünnwandige
Mantelelement 30 der Stützträger 20 in seinem oberen Stützträgerabschnitt 22 sehr
gut gegen Hitze- und Korrosionseinflüsse geschützt ist.
[0039] Das mindestens eine Mantelelement 30 ist so ausgebildet und angeordnet, dass sich
das Mantelelement 30 in dem oberen Stützwandabschnitt 12 der Stützwand 10 befindet.
Das Mantelelement 30 kann sich in einen gewissen, begrenzten Umfang in den Bereich
im Boden 5 hineinerstrecken. Hingegen ist der untere Stützträgerabschnitt 24 von einem
Mantelelement freigehalten, da in diesem Bereich kein zusätzlicher Schutz benötigt
wird. Denn der untere Stützträgerabschnitt 24 ist der Bereich des Stützträgers 20,
welcher sich in dem unteren Stützwandabschnitt 14 befindet, welcher in seinem Seitenbereich
weiterhin von Boden 5 umgeben ist.
1. Verfahren zum Bilden einer Stützwand (10) im Boden (5) aus einem Bodenmörtel, welcher
im Boden (5) durch Vermischen von Bodenmaterial und einer Zementsuspension hergestellt
wird, wobei
vertikal gerichtete Stützträger (20), welche einen Baustahl aufweisen, in den Bodenmörtel
im Boden (5) vor einem Aushärten eingestellt werden, und
nach dem Aushärten zumindest an einer Seite der Stützwand (10) Bodenmaterial entlang
eines oberen Stützwandabschnitts (12) abgetragen wird, während ein unterer Stützwandabschnitt
(14) weiter zu beiden Seiten von Boden (5) umgeben ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an zumindest einem Stützträger (20) ein dünnwandiges Mantelelement (30) aus Betonmaterial
angebracht wird, welches sich entlang eines oberen Stützträgerabschnitts (22) erstreckt,
und
dass der Stützträger (20) derart in den Bodenmörtel eingestellt wird, dass sich der obere
Stützträgerabschnitt (22) mit dem Mantelelement (30) aus einem Betonmaterial entlang
des oberen Stützwandabschnitts (12) erstreckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Stützträgerabschnitt (24) ohne ein Mantelelement (30) aus Betonmaterial
gebildet ist und innerhalb des unteren Stützwandabschnitts (14) angeordnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Stützträgerabschnitt (24) auf eine Bodensohle (7) aufgesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mantelelement (30) mit einer Wandstärke zwischen 1 bis 10 cm, vorzugsweise zwischen
4 bis 8 cm, gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mantelelement (30) plattenförmig ausgebildet ist und zumindest an der Seite des
Stützträgers (20) angeordnet wird, welche zu einer freien Seite des oberen Stützwandabschnitts
(12) gerichtet ist, an welcher Bodenmaterial abgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Stützträger (20) zumindest zwei gegenüberliegende plattenförmige Mantelelemente
(30) angeordnet werden, welche parallel zueinander verlaufen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Stützträger (20) als ein massiver Stahlträger, insbesondere mit
einem H-, T-, C- oder I-Profil, oder als ein gitterartiger oder gerüstartiger Träger
aus Streben (25, 26) ausgebildet wird.
8. Verfahren nach einem Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Frässchlitz im Boden (5) durch Fräsen gebildet wird, wobei abgetragenes Bodenmaterial
im Frässchlitz durch Zuleiten von und Vermengen mir einer Zementsuspension zu dem
Bodenmörtel verarbeitet wird.
9. Verfahren nach einem Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bohrloch im Boden (5) durch Bohren gebildet wird, wobei abgetragenes Bodenmaterial
im Bohrloch durch Zuleiten von und Vermengen mir einer Zementsuspension zu dem Bodenmörtel
verarbeitet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Bilden der Stützwand (10) mehrere Bohrlöcher nebeneinander im Boden (5) durch
Bohren gebildet werden.
11. Stützwand im Boden (5) aus einem Bodenmörtel, insbesondere gebildet nach einem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Bodenmörtel im Boden (5) durch Vermischen
von Bodenmaterial und einer Zementsuspension hergestellt ist und im Boden (5) zu der
Stützwand (10) ausgehärtet ist,
vor einem Aushärten vertikal gerichtete Stützträger (20), welche einen Baustahl aufweisen,
in den Bodenmörtel im Boden (5) eingestellt sind, und
nach dem Aushärten durch Abtrag von Bodenmaterial die Stützwand (10) an zumindest
einer Seite entlang eines oberen Stützwandabschnitts (12) freiliegt, während ein unterer
Stützwandabschnitt (14) weiter zu beiden Seiten von Boden (5) umgeben ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an zumindest einem Stützträger (20) ein Mantelelement (30) aus Betonmaterial angeordnet
ist, welches sich entlang eines oberen Stützträgerabschnitts (22) erstreckt, und
dass der Stützträger (20) derart in den Bodenmörtel eingestellt ist, dass sich der obere
Stützträgerabschnitt (22) mit dem Mantelelement (30) aus Betonmaterial entlang des
oberen Stützwandabschnitts (12) erstreckt.
12. Stützwand nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein unterer Stützträgerabschnitt (24) ohne ein Mantelelement (30) aus Betonmaterial
gebildet ist und innerhalb des unteren Stützwandabschnitts (14) angeordnet ist.
13. Stützwand nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mantelelement (30) mit einer Wandstärke zwischen 1 bis 10 cm, vorzugsweise zwischen
4 bis 8 cm, gebildet ist.
14. Stützwand nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mantelelement (30) plattenförmig ausgebildet ist und zumindest an der Seite des
Stützträgers (20) angeordnet wird, welche zu einer freien Seite des oberen Stützwandabschnitts
(12) gerichtet ist, an welcher Bodenmaterial abgetragen wird.