[0001] Die Erfindung betrifft eine mobile Sauganlage zum Ausheben von Sauggut unter Verwendung
eines Saugvakuums. Die mobile Sauganlage umfasst einen Vakuumerzeuger zum Erzeugen
des Saugvakuums und einen Antrieb zum Antreiben des Vakuumerzeugers, wobei der Antrieb
eine Antriebswelle aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein System umfassend eine
mobile Sauganlage und einen Transportanhänger, ein Verfahren zum Steuern einer mobilen
Sauganlage und ein Computerprogrammprodukt.
[0002] Das Ausheben von Bodenmaterial ist eine der am häufigsten vorkommenden Tätigkeiten
auf Baustellen. Beim Bau von Gebäuden oder Brücken dient der Bodenaushub in der Regel
der Erstellung von Fundamenten oder Kellergeschossen. Hierfür kommen meist Löffelbagger
zum Einsatz, die große Menge von Aushub bewegen können. Auch bei der Verlegung oder
Sanierung von Rohrleitungen und Kabeln im Boden wird Bodenmaterial ausgehoben, um
die Kabel bzw. Rohre freizulegen oder um für die Verlegung vorgesehene Gräben zu schaffen.
In unbebauten Gebieten kommen auch hier meist Löffelbagger zum Einsatz. In eng bebauten
Gebieten ist der Einsatz von Löffelbaggern aber unter Umständen nicht möglich und
es besteht bei deren Einsatz zudem die Gefahr, bereits im Boden befindliche Kanäle,
Rohrleitungen oder Kabel zu beschädigen. Auch das empfindliche Wurzelwerk von Bäumen
oder anderen Pflanzen kann beschädigt werden. In vielen Fällen ist daher ein schonenderes
Ausheben von Bodenmaterial notwendig.
[0003] Saugbagger vermeiden Beschädigungen von Wurzelwerk, Rohren, Kanälen oder Kabeln beim
Ausheben von Bodenmaterial nahezu vollständig. Anstelle eines mechanischen Abtrags
durch Schaufeln verwenden Saugbagger ein Saugvakuum zum Ausheben von Sauggut. Das
auszuhebende Sauggut wird mittels Unterdruck angesaugt und dann in der Regel in einem
Sauggutbehälter des Saugbaggers gesammelt. Die Funktionsweise eines Saugbaggers ist
ähnlich zu der eines Haushaltsstaubsaugers, jedoch in deutlich größerem Maßstab. Das
benötigte Saugvakuum wird durch einen Vakuumerzeuger bereitgestellt. Das Saugvakuum,
das in diesem Zusammenhang einen unterhalb des Umgebungsdrucks liegenden Unterdruck
und kein vollständiges Vakuum bezeichnet, bedingt eine Druckdifferenz, die das auszuhebende
Material durch einen Saugschlauch in den Sauggutbehälter fördert. Saugbagger eignen
sich insbesondere zum Saugen von bindigen Böden, wie Sand, Erde, Kies und losen Steinen.
Auch Schlamm und Wasser können abgesaugt werden. Dies ermöglicht den Einsatz von Saugbaggern
zum Reinigen von Rohrleitungen und Kanälen.
[0004] Herkömmliche Saugbagger sind meist auf einem LKW-Fahrgestell aufgebaut und haben
ein Eigengewicht von 18 Tonnen und mehr. Ein solcher Saugbagger ist beispielsweise
aus
DE 20 2010 007 463 U1 bekannt. In schwer zugänglichen Bereichen wie beispielsweise auf Fußwegen oder in
unwegsamen Gelände kann diese Art von Saugbaggern nicht oder nur eingeschränkt eingesetzt
werden. Zudem ist der Einsatz herkömmlicher großer Saugbagger insbesondere für kleine
Arbeiten mit vergleichsweise geringen Aushubmengen oft nicht wirtschaftlich. Ferner
kann ein großer Saugbagger auf einem LKW-Fahrgestellt nur durch Personen bewegt werden,
die eine entsprechende Fahrerlaubnis besitzen.
[0005] Eine kompakte mobile Sauganlage zum Ausheben von Sauggut unter Verwendung eines Saugvakuums
ist aus
GB 2572193 B bekannt. Diese mobile Sauganlage umfasst einen Motor, dessen Motorwelle über eine
drehzahlbetätigte Fliehkraftkupplung mit einem Vakuumerzeuger gekoppelt ist. Bei dieser
Sauganlage erfolgt das Zuschalten des Vakuumerzeugers allein in Abhängigkeit von der
Drehzahl des Motors. Hierdurch ist eine Einsatzflexibilität der offenbarten Sauganlage
eingeschränkt. Ferner ist die Lebensdauer der Fliehkraftkupplung begrenzt, insbesondere
dann, wenn die Sauganlage in einem Schlupfbereich der Fliehkraftkupplung betrieben
wird. Aufgrund der festen Kopplung zwischen Vakuumerzeuger und Motor ist die Integration
weiterer Komponenten, die durch den Motor angetrieben werden sollen, nur bedingt möglich.
[0006] Es besteht daher der Bedarf nach mobilen Sauganlagen zum Ausheben von Sauggut unter
Verwendung eines Saugvakuums, die eine kompakte Bauweise erlauben, flexibel einsetzbar
sind, eine hohe Lebensdauer aufweisen und/oder lange Wartungszyklen erlauben.
[0007] In einem ersten Aspekt löst die Erfindung die vorstehend genannte Aufgabe durch eine
mobile Sauganlage der vorgenannten Art, die eine Vakuumerzeugerkupplung zur selektiven
Leistungsübertragung vom Antrieb zum Vakuumerzeuger aufweist, wobei die Vakuumerzeugerkupplung
eine Magnetkupplung ist. Typischerweise umfasst die mobile Sauganlage ferner einen
flexiblen Saugschlauch oder Saugrüssel, einen Sauggutbehälter zum Auffangen von angesaugtem
Sauggut, eine Kippeinrichtung zum Entleeren des Sauggutbehälters und/oder ein Fahrwerk,
insbesondere Ketten- bzw. Raupenfahrwerk. Zum Lösen der vorstehend genannten Aufgabe
ist jedoch insbesondere eine den Vakuumerzeuger und den Antrieb umfassende Antriebseinheit
der mobilen Sauganlage von großer Bedeutung, weshalb zunächst eine genauere Beschreibung
dieser Einheit erfolgt und auf die übrigen Merkmale der Sauganlage an späterer Stelle
genauer eingegangen wird.
[0008] Insbesondere zeichnet sich die erfindungsgemäße mobile Sauganlage durch die als Magnetkupplung
ausgebildete Vakuumerzeugerkupplung aus. Vorzugsweise ist die Vakuumerzeugerkupplung
eine Polreibungskupplung. Eine Magnetkupplung ist drehzahlunabhängig schaltbar. Der
Vakuumerzeuger kann so im gesamten Drehzahlbereich des Antriebs eingesetzt werden
und ist nicht abhängig von einer unveränderlichen Drehzahl einer Fliehkraftkupplung.
So kann ein Zuschalten des Vakuumerzeugers beispielsweise auch bei hohen Drehzahlen
des Antriebs verhindert werden. Die üblicherweise bei hohen Drehzahlen vorliegende
Maximalleistung des Antriebs ist so vollumfänglich für Sekundärsysteme nutzbar. Ferner
kann der Vakuumerzeuger bereits bei geringen Drehzahlen zugeschalten werden, beispielsweise
um ein nur geringes Saugvakuum bereitzustellen, das beispielsweise in sensible Bereichen
eingesetzt werden kann. Dies erlaubt einen besonders exakten Materialabtrag in kritischen
Bereichen und/oder verhindert die Beschädigung feinen Wurzelwerks.
[0009] Eine Magnetkupplung ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise, insbesondere in
Achsrichtung der Antriebswelle des Antriebs. Große mechanische Betätigungselemente
sind in der Regel nicht notwendig. Beispielsweise kann eine Magnetkupplung durch elektrische
Leitungen angeschlossen und gesteuert werden, die nur vergleichsweise wenig Bauraum
benötigen. So ist eine besonders kompakte Antriebseinheit erreichbar und es steht
mehr Bauraum für andere Komponenten zur Verfügung. Die Integration der Kupplung wird
zudem erleichtert, da elektrische Leitungen flexibel verlegt werden können. Des Weiteren
haben Magnetkupplungen im Vergleich zu herkömmlichen schaltbaren Kupplungen ein geringes
Gewicht.
[0010] Ferner eignen sich Magnetkupplungen besonders zur Verbindung von Vakuumerzeuger und
Antrieb bzw. Antriebswelle. Der Vakuumerzeuger ist vorzugsweise als Verdichter, insbesondere
Radialverdichter ausgebildet. Die Leistungsaufnahme eines solchen Verdichters ist
näherungsweise proportional zum Quadrat der Drehzahl. Bei hohen Drehzahlen kommt es
daher beim Schließen der Kupplung zu hohen Leistungsübertragungen. Die Magnetkupplung
kann besonders schnell und sicher geschlossen werden, wodurch eine hohe Lebensdauer
und lange Wartungsintervalle erreichbar sind.
[0011] Der Antrieb ist oder umfasst vorzugsweise einen Verbrennungsmotor, insbesondere einen
Dieselmotor. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Antrieb einen Elektromotor
oder eine Kleingasturbine aufweist. Es soll verstanden werden, dass der Vakuumerzeuger
zum Erzeugen eines Saugluftstroms vorgesehen ist. Im freien Raum vor einem zum Ansaugen
des Saugguts verwendeten Saugschlauchs oder dergleichen herrscht jedoch Umgebungsdruck.
Das vom Vakuumerzeuger bereitgestellte teilweise Saugvakuum (bzw. der Unterdruck)
dient zum Treiben des Saugluftstroms.
[0012] Die Vakuumerzeugerkupplung ist zur selektiven Leistungsübertragung vom Antrieb zum
Vakuumerzeuger geeignet und ausgebildet. Je nach Schaltstellung der Vakuumerzeugerkupplung
kann Leistung vom Antrieb zum Vakuumerzeuger übertragen werden oder nicht. Die Vakuumerzeugerkupplung
ist daher zum wahlweisen Übertragen von Antriebsleistung ausgebildet und kann auch
als schaltbare Kupplung bezeichnet werden. Im Gegensatz zu schaltbaren Kupplungen
verbinden starre Kupplungen den Antrieb dauerhaft mit dem Vakuumerzeuger. Drehzahlgesteuerte
Kupplungen, insbesondere Fliehkraftkupplungen, sind ebenfalls nicht zur selektiven
Leistungsübertragung ausgebildet (bzw. nicht schaltbar), da eine Leistungsübertragung
zwischen Antrieb und Vakuumerzeuger nicht frei bzw. drehzahlunabhängig wählbar ist.
[0013] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist die Vakuumerzeugerkupplung unmittelbar
mit der Antriebswelle des Antriebs verbunden. Die direkte Verbindung mit der Antriebswelle
wird durch die Kompakte Bauform der als Magnetkupplung ausgebildeten Vakuumerzeugerkupplung
ermöglicht. Eine direkte Verbindung erfolgt insbesondere ohne Zwischenschaltung eines
Getriebes. Es kann aber auch bei einer direkten Verbindung ein Adapter, eine Zwischenhülse
oder ein ähnliches Verbindungselement zwischen Vakuumerzeugerkupplung und Antriebswelle
vorhanden sein. Eine direkte Verbindung ist insbesondere durch eine im Wesentlichen
identische Drehzahl der Antriebswelle und des direkt damit verbundenen Teilelements
der Vakuumerzeugerkupplung gekennzeichnet. Durch die unmittelbare Verbindung kann
die Magnetkupplung zudem vorteilhaft bei vergleichsweise geringen absoluten Drehzahlen
betrieben werden.
[0014] Vorzugsweise weist die mobile Sauganlage ferner ein Vakuumerzeugergetriebe auf, das
zwischen der Vakuumerzeugerkupplung und einer Vakuumerzeugerwelle des Vakuumerzeugers
angeordnet ist. Die Vakuumerzeugerwelle ist eine Eingangswelle des Vakuumerzeugers,
die zu dessen Antrieb verwendet wird. Bei einem als Radialverdichter ausgebildeten
Vakuumerzeuger treibt die Eingangswelle den Rotor des Radialverdichters an. Das Vakuumerzeugergetriebe
ist vorzugsweise als Riemengetriebe ausgebildet oder weist ein solches Riemengetriebe
auf. Ein Riemengetriebe ermöglich auf einfache und kompakte Weise eine hohe Übersetzung
bzw. ein signifikantes Übersetzungsverhältnis. Zudem sind Riemengetriebe besonders
leicht, wodurch das Gesamtgewicht der Sauganlage gering gehalten werden kann. Der
Riemen kann ferner um weitere Komponenten der Antriebseinheit geführt werden und erlaubt
so eine besonders kompakte Bauweise. Das Vakuumerzeugergetriebe weist vorzugsweise
ein Übersetzungsverhältnis kleiner 1 auf. Bei geschlossener Vakuumerzeugerkupplung
ist die Drehzahl der Vakuumerzeugerwelle dann größer als die Drehzahl der Antriebswelle
des Antriebs. Insbesondere in dieser Ausgestaltung ist die unmittelbare Verbindung
der Vakuumerzeugerkupplung mit der Antriebswelle vorteilhaft, da die Kupplung vergleichsweise
geringen Drehzahlen ausgesetzt ist. Die Vakuumerzeugerkupplung kann noch kompakter
ausgeführt werden, da diese für geringere mechanische Belastungen ausgelegt werden
muss.
[0015] In einer bevorzugten Weiterbildung weist die mobile Sauganlage ferner einen Kompressor
zum Bereitstellen von Druckluft auf. Vorzugsweise umfasst die mobile Sauganlage zudem
eine Kompressorkupplung zur selektiven Leistungsübertragung vom Antrieb zum Kompressor.
Auch die Kompressorkupplung kann eine Magnetkupplung sein oder aufweisen. Der Kompressor
ist vorzugsweise ein Kolbenkompressor, kann aber auch als Turbokompressor oder Schraubenkompressor
ausgebildet sein. Der Kompressor stellt Druckluft bereit, die für verschiedene Zwecke
genutzt werden kann. In bevorzugten Varianten weist die Sauganlage einen Druckluftapplikator
auf, der zum Lösen von Saugmaterial mittels eines Druckluftstrahls ausgebildet ist.
Der Druckluftapplikator kann beispielsweise an einem Saugschlauch der Sauganlage befestigt
sein. So kann abzutragendes Saugmaterial zunächst mittels Druckluft gelockert und
anschließend durch Vakuum abgesaugt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Druckluft
aber auch zum Reinigen von Filtern der Sauganlage, zum Betätigen pneumatischer Zylinder
und/oder zum Betrieb externer Geräte genutzt werden. Durch die Integration des Kompressors
wird ein Einsatzbereich der Sauganlage vergrößert und deren Flexibilität erhöht. Das
gesonderte Mitführen eines Kompressors auf einer Baustelle ist nicht mehr notwendig.
Die bevorzugte Kompressorkupplung ermöglicht das selektive Zu- und Wegschalten des
Kompressors. Die Leistung des Antriebs kann so besonders gezielt genutzt werden. So
steht im Einzelbetrieb eine besonders große Leistung zur Verfügung. Ferner ist ein
besonders nachhaltiger Betrieb möglich und die Umwelt wird geschont.
[0016] Die mobile Sauganlage weist in einer bevorzugten Weiterbildung ein Kompressorgetriebe
auf, das besonders bevorzugt zwischen der Kompressorkupplung und der Antriebswelle
des Antriebs vorgesehen ist. Das Kompressorgetriebe ist vorzugsweise als Riemengetriebe
ausgebildet. Durch das Vorsehen eines Kompressorgetriebes kann der Kompressor in einem
idealen Drehzahlbereich betrieben werden, wodurch die Effizienz der mobilen Sauganlage
gesteigert wird. Ferner ermöglicht das Vorsehen eines Kompressorgetriebes eine erhöhte
Flexibilität bei der relativen Anordnung von Antrieb, Vakuumerzeuger und Kompressor
zueinander. Diese Flexibilität ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise der Saugraupe.
Vorzugsweise weist das Kompressorgetriebe ein Übersetzungsverhältnis von kleiner 1
auf. Das Übersetzungsverhältnis des Kompressorgetriebes ist bevorzugt kleiner als
das Übersetzungsverhältnis des Vakuumerzeugergetriebes, sofern dieses vorgesehen ist.
[0017] In einer bevorzugten Variante der mobilen Sauganlage ist eine Vakuumerzeugerwelle
des Vakuumerzeugers im Wesentlichen achsparallel zur Antriebswelle des Antriebs und/oder
ist eine Kompressorwelle des Kompressors im Wesentlichen achsparallel zur Antriebswelle
des Antriebs ist. Winkelgetriebe sind nicht notwendig, wodurch ein besonders hoher
Wirkungsgrad der Sauganlage erreichbar sein kann. Die Vakuumerzeugerwelle, die Kompressorwelle
und die Antriebswelle können in einer gemeinsamen Ebene liegen, müssen dies aber nicht.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform sind der Vakuumerzeuger und der Kompressor in
einer Achsrichtung des Antriebs in einer Tandemkonfiguration hintereinander angeordnet,
wobei der Antrieb quer zur Achsrichtung versetzt zum Vakuumerzeuger und zum Kompressor
angeordnet ist. Die Achsrichtung ist durch die Längsachse der Antriebswelle definiert.
Die Tandemkonfiguration beschreibt eine Anordnung des Vakuumerzeugers und des Kompressors
hintereinander. Die Achsen des Vakuumerzeugers und des Kompressors können dabei kongruent
sein. Durch die bevorzugte Anordnung mit Vakuumerzeuger und Kompressor in Tandemkonfiguration
und mit in Achsrichtung quer zu diesem Tandem versetztem Antrieb ist eine besonders
kompakte Bauform erreichbar. So kann eine axiale Länge des Vakuumerzeugers und des
Kompressors geringer sein als eine axiale Länge des Antriebs. Die Tandemkonfiguration
ermöglicht im Vergleich zu einem relativen Versatz von Kompressor und Vakuumerzeuger
zueinander quer zur Achsrichtung eine flache Bauweise. Zudem kann eine zentrale und
tiefe Lage des Schwerpunkts der mobilen Sauganlage erreicht werden, wodurch ein Kippen
der mobilen Sauganlage auch in unwegsamem Gelände verhindert wird. Vorzugsweise sind
der Vakuumerzeuger und der Kompressor quer zu einer Achsrichtung des Antriebs im selben
Quadranten angeordnet. Diese Anordnung ist unabhängig von der Tandembauweise bevorzugt.
Die Antriebsachse erstreckt sich durch den Mittelpunkt des Bezugssystems, in dem die
Quadranten definiert sind, und steht senkrecht darauf. Die Quadranten haben eine identische
Größe.
[0019] Vorzugsweise umfasst die mobile Sauganlage ferner eine Steuereinheit, wobei die Steuereinheit
dazu ausgebildet ist, den Antrieb zu steuern und die Vakuumerzeugerkupplung zum selektiven
Übertragen von Antriebsleistung vom Antrieb zum Vakuumerzeuger zu schließen oder zu
öffnen. Die Steuereinheit kann aber auch nur zum Steuern des Antriebs oder nur zum
Öffnen und Schließen der Vakuumerzeugerkupplung ausgebildet sein. Die Integration
beider Funktionalitäten in einer Steuereinheit ermöglicht jedoch einen besonders sicheren
Betrieb der Sauganlage, da beispielsweise ein Schließen der Vakuumerzeugerkupplung
in dafür ungeeigneten Betriebspunkten des Antriebs vermieden wird. Beispielsweise
kann die Steuereinheit ein Schließen der Vakuumerzeugerkupplung bei zu hoher Drehzahl
des Motors verhindern. Die Steuereinheit ist vorzugsweise zum Steuern der Drehzahl
des Antriebs ausgebildet. Die Steuereinheit kann den Antrieb insbesondere auch Regeln.
[0020] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist die Steuereinheit dazu ausgebildet,
die Drehzahl des Antriebs in Antwort auf eine Sauganforderung von einer Ausgangsdrehzahl
unter den Drehzahlschwellwert zu reduzieren, die Vakuumerzeugerkupplung bei unter
den Drehzahlschwellwert reduzierter Drehzahl zu schließen, und vorzugsweise die Drehzahl
nach dem Schließen der Vakuumerzeugerkupplung automatisch auf die Ausgangsdrehzahl
zu erhöhen. Eine Sauganforderung ist eine durch einen Benutzer oder eine Zentraleinheit,
die auch die Steuereinheit sein kann, bereitgestellte Aufforderung zum Bereitstellen
von Saugvakuum. So kann beispielsweise ein Benutzer der Sauganlage durch Betätigen
eines Schalters oder eines Symbols auf einem Touchscreen oder drahtlos per Funk oder
über einen Cloud-Dienst eine Sauganforderung an der Steuereinheit bereitstellen. In
Antwort auf die Sauganforderung reduziert die Steuereinheit die Drehzahl des Antriebs
unterhalb einen Drehzahlschwellwert. Dieser Drehzahlschwellwert kann vordefiniert
sein, beispielsweise und bevorzugt auf einen Wert von 1200 U/min oder weniger, bevorzugt
1100 U/min oder weniger, bevorzugt 1000 U/min oder weniger, besonders bevorzugt von
900 U/min oder weniger. Erst wenn die Drehzahl des Antriebs den Drehzahlschwellwert
unterschreitet, schließt die Steuereinheit die Vakuumerzeugerkupplung.
[0021] Die Leistungsaufnahme des Vakuumerzeugers ist direkt proportional zu dessen Drehzahl
und kann im Falle eines Radialverdichters sogar proportional zum Quadrat zur Drehzahl
sein. Der Vakuumerzeuger nimmt also bei hohen Drehzahlen besonders viel Leistung auf.
Ferner muss beim Zuschalten des Vakuumerzeugers zunächst dessen Trägheit überwunden
werden. Wird nun die Vakuumerzeugerkupplung bei hohen Drehzahlen der Antriebswelle
geschlossen, resultiert daraus eine besonders hohe Belastung auf die die Leistung
übertragenden Komponenten und den Antrieb. Indem die Steuereinheit die Vakuumerzeugerkupplung
erst schließt, sobald die Drehzahl des Antriebs unterhalb des Drehzahlschwellwerts
liegt, können die Antriebswelle, die Vakuumerzeugerwelle, das Vakuumerzeugergetriebe,
die Vakuumerzeugerkupplung und/oder der Antrieb selbst kleiner dimensioniert werden.
Dies ermöglicht zum einen eine hohe Kosteneinsparung und zum anderen die Verwendung
kompakterer Komponenten. Die mobile Sauganlage kann so besonders leicht und kompakt
ausgebildet werden. Wenn die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die Drehzahl des
Antriebs nach dem Schließen der Kupplung automatisch zu erhöhen, ist eine Benutzung
erheblich vereinfacht. Eine Akzeptanz durch menschliche Benutzer wird verbessert.
[0022] Vorzugsweise ist die mobile Sauganlage eine selbstfahrende mobile Sauganlage. Die
mobile Sauganlage umfasst dann bevorzugt einen Fahrantrieb. Der Fahrantrieb ist zum
Antreiben eines Ketten- bzw. Raupenfahrwerks vorgesehen. Alternativ kann der Fahrantrieb
aber beispielsweise auch Räder der Sauganlage antreiben. Die selbstfahrende Sauganlage
kann sich selbsttätig zu einem Einsatzort bewegen und muss nicht mittels eines Krans
oder Anhängers final positioniert werden. Es soll jedoch verstanden werden, dass das
Selbstfahren der Sauganlage nur zum Umsetzen auf der Baustelle oder zum Einnehmen
der finalen Position dienen kann, während der An- und Abtransport zu einer Baustelle
mittels eines Anhängers, Tiefladers oder ähnlichen Hilfsmittels erfolgt. Der Fahrantrieb
ist vorzugsweise ein hydraulischer Fahrantrieb.
[0023] Bevorzugt ist die mobile Sauganlage eine fahrerlose mobile Sauganlage. Eine fahrerlose
Sauganlage kann durch einen menschlichen Benutzer gesteuert werden, muss also nicht
vollkommen autonom gesteuert sein. Ein Aufenthalt eines Bedieners auf der Sauganlage
während der Fahrt ist nicht notwendig. So kann die Sauganlage insbesondere fernsteuerbar
sein, wobei eine Fernsteuerbarkeit der Sauganlage aber auch in nicht fahrerlosen Varianten
bevorzugt ist. Eine fahrerlose Sauganlage erfordert nicht, dass ein menschlicher Fahrer
während des Fahrens auf der Sauganlage sitzt oder steht. Es kann aber vorgesehen sein,
dass die Sauganlage ein Trittblech oder ähnliches aufweist, auf dem ein Fahrer mit
der Sauganlage fahren kann. Eine fahrerlose Sauganlage ist insbesondere ohne Cockpit
bzw. Cockpitlos ausgebildet. Bevorzugt umfasst die fahrerlose Sauganlage keine an
der Sauganlage fixierte Mansch-Maschine-Schnittstelle, die zum Steuern einer Fahrt
der mobilen Sauganlage vorgesehen ist. So kann insbesondre auf ein Lenkrad und ein
Fahrpedal verzichtet werden. Es soll jedoch verstanden werden, dass eine fahrerlose
Sauganlage nicht jegliche Möglichkeit des Mitfahrens eines Menschen verhindern muss.
So könnte sich beispielsweise ein Mensch während der Fahrt auf einen Sauggutbehälter
setzen, obwohl dies nicht beabsichtigt und insbesondere aus Sicherheitsgründen unzulässig
ist.
[0024] Vorzugsweise umfasst die Sauganlage eine Saugeinheit, die den Vakuumerzeuger umfasst.
Diese Saugeinheit kann einen Filter aufweisen, der insbesondere zum Filtern von Sauggut
aus einem Saugluftstrom ausgebildet ist. Die Sauganlage kann dazu ausgebildet sein,
den Filter zur Reinigung mit Druckluft aus dem Kompressor zu beaufschlagen. Vorzugsweise
ist die Saugeinheit dazu ausgebildet, den Filter zyklisch durch Beaufschlagung mit
Druckluft zu reinigen.
[0025] In einer bevorzugten Variante umfasst die mobile Sauganlage einen Sauggutbehälter
zum Auffangen von Sauggut, das unter Verwendung des Saugvakuums angesaugt wird. Es
kann ferner eine Vibrationseinrichtung vorgesehen sein, die dazu ausgebildet ist,
Vibrationen auf den Sauggutbehälter aufzubringen. Die Vibrationseinrichtung umfasst
beispielsweise einen Vibrationsmotor, der eine Unwucht antreibt. Reste von Sauggut
werden durch das Aufbringen von Vibrationen besonders zuverlässig aus dem Sauggutbehälter
entfernt. Vorzugsweise umfasst die Sauganlage einen Kippmechanismus zum Entleeren
des Sauggutbehälters. So kann der Sauggutbehälter beispielsweise als Wanne ausgebildet
sein oder eine Wanne umfassen, die zum Entleeren um eine Kippkante gekippt bzw. geschwenkt
wird. Die Wanne umfasst bevorzugt einen Deckel. Vorzugsweise umfasst der Kippmechanismus
zumindest einen hydraulischen oder pneumatischen Zylinder zum Kippen des Sauggutbehälters.
Das Kippen erfolgt vorzugsweise um eine Schwenkachse des Sauggutbehälters. Die Schwenkachse
ist besonders bevorzugt an einer Oberseite des Sauggutbehälters bzw. in nicht gekippter
Ausgangsposition in vertikaler Richtung zum Boden des Sauggutbehälters beabstandet
angeordnet. Die Schwenkachse legt eine Kippkante, über die Sauggut aus dem Sauggutbehälter
geschüttet wird, fest. Eine hohe Kippkante erleichtert das Überführen von Sauggut
aus dem Sauggutbehälter in einen Schuttcontainer oder andere Behältnisse. Ein Grundrahmen
der mobilen Sauganlage kann die Schwenkachse definierende Kopplungspunkte zum Sauggutbehälter
aufweisen. Diese Kopplungspunkte sind vorzugsweise an sich zumindest teilweise vertikal
(schräg oder lotrecht) nach oben erstreckenden Stützarmen des Rahmens angeordnet.
[0026] In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die mobile Sauganlage eine Füllstandsmesseinrichtung,
die zum Messen eines Füllstands des Sauggutbehälters ausgebildet ist. Eine Füllstandsmesseinrichtung
ist auch bevorzugt, falls kein Vibrationsmotor vorgesehen ist. Die Füllstandsmesseinrichtung
ist vorzugsweise zum berührungslosen Messen des Füllstands vorgesehen. Insbesondere
kann die Füllstandsmesseinrichtung eine Radareinheit sein oder umfassen. Durch die
Füllstandsmesseinrichtung kann insbesondere dann, wenn die Sauganlage ferngesteuert
wird oder, wenn der Sauggutbehälter keinen Einblick von außen erlaubt, ein Füllstand
sicher erfasst werden. Ein Überladen der Sauganlage oder ein Saugkraftverlust aufgrund
eines übervollen Sauggutbehälters kann vermieden werden.
[0027] Die Sauganlage kann vorzugsweise einen Neigungssensor aufweisen, der zum Ermitteln
einer Neigung der Sauganlage in einer oder mehreren Achsen aus der Horizontalen heraus
ermitteln kann. Vorzugsweise ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, ein Warnsignal
auszugeben und/oder einen Fahrantrieb der Sauganlage zu stoppen, falls eine ermittelte
Neigung der Sauganlage einen Neigungsgrenzwert übersteigt. So kann ein Umkippen der
Sauganlage effektiv verhindert werden. Die Gefahr von Verletzungen für Bedienpersonal
wird erheblich reduziert.
[0028] Vorzugsweise umfasst die Sauganlage einen Saugarm zum Aufsaugen des Saugguts, der
mit dem Vakuumerzeuger verbunden ist. Der Saugarm kann auch als Saugrüssel bezeichnet
werden. In einer besonders bevorzugten Variante ist der Saugarm als Kraftarm ausgebildet.
Ein Kraftarm kann manuell durch einen Benutzer geführt werden, unterstützt den Bediener
aber bei der Bewegung. So können beispielsweise Pneumatikzylinder, hydraulische Zylinder
oder Elektroantriebe vorgesehen sein, die eine Bewegung des Saugarms unterstützen.
Bedienpersonal muss dann nur wenig Kraft einsetzen, um den Saugarm zu bewegen. Hierdurch
kann die Sauganlage lange ohne bzw. mit nur geringer Ermüdung eingesetzt werden. Alternativ
kann der Kraftarm auch vollkommen fernsteuerbar sein. Ein vorstehend beschriebener
Saugarm kann auch zur Verwendung mit anderen Sauganlagen oder Saugbaggern vorgesehen
sein. Ein Saugarm, der einen oder mehrere der vorgenannten Aspekte und/oder eines
oder mehrere der an späterer Stelle mit Bezug zu Fig. 4 genannten Merkmale aufweist,
soll daher auch unabhängig von der Sauganlage und einem Sauganschluss der Sauganlage
beanspruchbar sein.
[0029] In bevorzugten Weiterbildungen erlaubt die mobile Sauganlage eine Fernwartung. Vorzugsweise
umfasst die mobile Sauganlage eine Kommunikationseinheit. Die mobile Kommunikationseinheit
kann zur drahtlosen Kommunikation, insbesondere mittels eines der Mobilfunkstandards
GPRS, EDGE (2G), UMTS (3G), LTE (4G) oder 5G und/oder mittels Bluetooth, ausgebildet
sein. Vorzugsweise ist die Kommunikationseinheit dazu angepasst, Sensordaten und/oder
Steuerungsdaten einer Steuereinheit der mobilen Sauganlage zu senden. Alternativ oder
ergänzend kann die Kommunikationseinheit auch einen Fernzugriff auf die Steuereinheit
zulassen. Die mobile Sauganlage kann beispielsweise und bevorzugt einen oder mehrere
Sensoren zum Erfassen von Betriebsdaten aufweisen. Solche Betriebsdaten sind oder
repräsentieren beispielsweise eine oder mehrere Betriebstemperaturen, eine Anzahl
von Betriebsstunden, eine oder mehrere Schwingungsgrößen, ein oder mehrere Öldrücke
und/oder einen Füllstand des Sauggutbehälters. Betriebsdaten können dann von der Kommunikationseinheit
an einen Empfänger gesendet und/oder durch Fernzugriff auf die Steuereinheit bereitgestellt
werden.
[0030] In einem zweiten Aspekt löst die Erfindung die eingangs genannte Aufgabe durch ein
System umfassend eine mobile Sauganlage gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und
einen Transportanhänger für die mobile Sauganlage. Das Systemgewicht bzw. die Gesamtmasse
des Systems liegen vorzugsweise bei 3,5 t oder weniger. Der Transportanhänger ist
zum Transport der Sauganlage vorgesehen. Beispielsweise kann die Sauganlage auf dem
Transportanhänger zu einer Baustelle transportiert werden. Es soll verstanden werden,
dass die Sauganlage dennoch selbstfahrend sein kann. Das Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen
oder weniger ermöglicht den Einsatz von regulären PKW als Zugfahrzeug. Das Bedienpersonal
benötigt dann in den meisten Ländern keine besondere Fahrerlaubnis zum Ziehen des
Systems mit einem PKW. Der Transportanhänger ist vorzugsweise ein zweiachsiger Anhänger,
insbesondere zweiachsiger Zentralachsanhänger. Bevorzugt hat der Transportanhänger
eine Breite von 2 m oder weniger.
[0031] In einem dritten Aspekt löst die Erfindung die eingangs genannte Aufgabe durch ein
Verfahren zum Steuern einer mobilen Sauganlage zum Ausheben von Sauggut unter Verwendung
eines Saugvakuums, das Verfahren aufweisend die Schritte: Erfassen einer Sauganforderung,
vorzugsweise eines Benutzers oder einer übergeordneten Einheit; Ermitteln einer Ausgangsdrehzahl
eines Antriebs der mobilen Sauganlage, der zum Antreiben eines Vakuumerzeugers der
mobilen Sauganlage vorgesehen ist; Reduzieren einer Drehzahl des Antriebs unter einen
Drehzahlschwellwert, falls die Ausgangsdrehzahl über dem Drehzahlschwellwert liegt,
in Antwort auf das Erfassen der Sauganforderung; Schließen einer Vakuumerzeugerkupplung
zum Übertragen von Antriebsleistung des Antriebs auf den Vakuumerzeuger bei reduzierter
Drehzahl; Erhöhen der Drehzahl des Antriebs auf die Ausgangsdrehzahl nach dem Schließen
der Vakuumerzeugerkupplung. Das Verfahren kann ein Schließen der Vakuumerzeugerkupplung
und damit ein Zuschalten des Vakuumerzeugers bei hoher Drehzahl des Antriebs verhindern.
So können hohe und insbesondre sprunghaft auftretende Belastungen des Antriebs und
der die Leistung übertragenden Komponenten vermieden werden. Das Verfahren ist vorzugsweise
zum Steuern einer mobilen Sauganlage gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung vorgesehen.
[0032] Vorzugsweise erfolgt das Erhöhen der Drehzahl des Antriebs mit einer ersten Drehzahlrampe
von 1000 (U/min)/sek oder weniger, bevorzugt 700 (U/min)/sek oder weniger, bevorzugt
600 (U/min)/sek oder weniger, bevorzugt 500 (U/min)/sek oder weniger, bevorzugt 400
(U/min)/sek oder weniger, bevorzugt 350 (U/min)/sek oder weniger.
[0033] In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Verfahren ferner die Schritte: Erfassen
einer Kompressoranforderung eines Benutzers; Ermitteln einer zweiten Ausgangsdrehzahl
des Antriebs, der ferner zum Antreiben eines Kompressors der mobilen Sauganlage vorgesehen
ist; Reduzieren einer Drehzahl des Antriebs unter einen zweiten Drehzahlschwellwert,
falls die Ausgangsdrehzahl über dem zweiten Drehzahlschwellwert liegt, in Antwort
auf das Erfassen der Kompressoranforderung; Schließen einer Kompressorkupplung zum
Übertragen von Antriebsleistung des Antriebs auf den Kompressor bei reduzierter Drehzahl;
Erhöhen der Drehzahl des Antriebs auf die zweite Ausgangsdrehzahl nach dem Schließen
der Kompressorkupplung. Der zweite Drehzahlschwellwert kann auch identisch zum ersten
Drehzahlschwellwert sein. Die Drehzahl wird dann sowohl in Antwort auf eine Kompressoranforderung
als auch in Antwort auf eine Sauganforderung unter diesen Drehzahlschwellwert reduziert,
sofern die Drehzahl des Antriebs vor dem Erfassen der entsprechenden Anforderung oberhalb
dieser Drehzahl liegt. Das Erhöhen der Drehzahl nach dem Schließen der Kompressorkupplung
kann ebenfalls mit einer Drehzahlrampe erfolgen, die identisch oder verschieden zur
ersten Drehzahlrampe sein kann. Vorzugsweise werden die Kompressorkupplung und die
Vakuumerzeugerkupplung zeitgleich geschlossen, falls sowohl eine Sauganforderung als
auch eine Kompressoranforderung ermittelt werden. Es kann aber auch vorgesehen sein,
dass die Kompressorkupplung in einem solchen Fall vor oder nach der Vakuumerzeugerkupplung
geschlossen wird.
[0034] In einem vierten Aspekt löst die Erfindung die eingangs genannte Aufgabe mit einem
Computerprogrammprodukt, umfassend Programmcodemittel, die beim Ausführen des Computerprogrammproduktes
auf einer Datenverarbeitungseinheit ein Verfahren gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung
umsetzt. Vorzugsweise wird das Verfahren auf einer Steuereinheit einer mobilen Sauganlage,
insbesondere einer mobilen Sauganlage gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ausgeführt.
[0035] Es soll verstanden werden, dass die mobile Sauganlage gemäß dem ersten Aspekt der
Erfindung, das System gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung, das Verfahren gemäß
dem dritten Aspekt der Erfindung und das Computerprogrammprodukt gemäß dem vierten
Aspekt der Erfindung gleiche und ähnliche Unteraspekte aufweisen können, wie sie insbesondere
in den abhängigen Ansprüchen zur mobilen Sauganlage gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
niedergelegt sind. Für das System, das Verfahren und das Computerprogrammprodukt wird
daher vollumfänglich auf vorstehende Ausführungen zur mobilen Sauganlage gemäß dem
ersten Aspekt der Erfindung Bezug genommen.
[0036] Ausführungsformen der Erfindung werden nun nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Diese sollen die Ausführungsformen nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen,
vielmehr sind die Zeichnungen, wenn dies zur Erläuterung dienlich ist, in schematisierter
und/oder leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus den
Zeichnungen unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik
verwiesen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Änderungen
betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden können,
ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die in der Beschreibung,
in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Weiterbildung der Erfindung
wesentlich sein. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kombinationen aus zumindest
zwei der in der Beschreibung, den Zeichnungen und/oder den Ansprüchen offenbarten
Merkmale. Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form
oder das Detail der im Folgenden gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
oder beschränkt auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in
den Ansprüchen beanspruchten Gegenstand. Bei angegebenen Bemessungsbereichen sollen
auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig
einsetzbar und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische
oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen
verwendet.
[0037] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in:
- Fig. 1
- eine isometrische Ansicht einer mobilen Sauganlage;
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf die Antriebseinheit der mobilen Sauganlage;
- Fig. 3
- eine Ansicht der Antriebseinheit in Achsrichtung;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Saugarms der mobilen Sauganlage;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der mobilen Sauganlage mit zum Entleeren gekipptem Sauggutbehälter;
- Fig. 6a
- ein schematisches Blockdiagramm, das den Ablauf eines Verfahrens zum Steuern einer
mobilen Sauganlage illustriert;
- Fig. 6b
- ein Diagramm, das den zeitlichen Verlauf der Drehzahl des Antriebs der mobilen Sauganlage
während des in Fig. 6a illustrierten Verfahrens darstellt; und in
- Fig. 7
- eine Ansicht der mobilen Sauganlage auf einem handelsüblichen Hänger.
[0038] Fig. 1 zeigt eine isometrische Ansicht einer mobilen Sauganlage 1. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die mobile Sauganlage 1 eine selbstfahrende mobile Sauganlage 1, die über ein
Raupenfahrwerk 3 verfügt. Das Raupenfahrwerk 3 ist über eine nicht dargestellte Fernsteuerung
bedienbar. Die mobile Sauganlage 1 ist hier also eine fahrerlose mobile Sauganlage
1. So ist im gezeigten Ausführungsbeispiel auch kein Cockpit für einen menschlichen
Fahrer vorgesehen.
[0039] Das Raupenfahrwerk 3 trägt einen Grundrahmen 5, auf dem ein Sauggutbehälter 7 und
eine Antriebseinheit 9 angeordnet sind. Die mobile Sauganlage 1 ist dazu vorgesehen,
Sauggut unter Verwendung eines Saugvakuums anzusaugen. Das Saugvakuum wird durch einen
Vakuumerzeuger 13 (vgl. Fig. 2) der Antriebseinheit 9 bereitgestellt. Mittels eines
in Fig. 1 nicht dargestellten Saugarms 15 (vgl. Fig. 4), wird das Sauggut angesaugt
und in den Sauggutbehälter 7 gefördert. Zum Anschließen des Saugarms 15 ist an einem
Deckel des Sauggutbehälters 7 ein Sauganschluss 17 vorgesehen.
[0040] Das vom Vakuumerzeuger 13 bereitgestellte Saugvakuum erzeugt ähnlich zum Prinzip
eines Haushaltsstaubsaugers einen Luftstrom, der das auszuhebende Sauggut mitreißt
und durch den Saugarm 15 in den Sauggutbehälter 7 fördert. Der Aufbau des Saugarms
15 wird an späterer Stelle mit Bezug zu Fig. 4 weiter erläutert. Die mobile Sauganlage
1 ermöglicht das Ausheben von Gräben oder Löchern ohne unmittelbare mechanische Einwirkung
auf das Bodenmaterial. Insbesondere ist keine Schaufel vorgesehen, die sich in den
Boden hineingräbt, um Bodenmaterial zu entfernen. Die mobile Sauganlage 1, die auch
als Saugraupe bezeichnet werden kann, eignet sich so insbesondere zum schnellen Freilegen
von Baumwurzeln, Pflanzen und erdverlegten Versorgungsleitungen, ohne diese zu beschädigen.
[0041] In der gezeigten bevorzugten Ausführungsform ist die mobile Sauganlage 1 besonders
kompakt ausgebildet und hat eine Breite (quer zu den Ketten des Raupenfahrwerks 3
bzw. in einer Querrichtung R2) von unter 1,5 m. Hierdurch kann die Sauganlage 1 auch
an schwer erreichbaren Einsatzorten verwendet werden. So kann die mobile Sauganlage
1 beispielsweise Gehwege befahren. Das Raupenfahrwerk 3 erlaubt eine Fortbewegung
auf losem Untergrund und verhindert ein Einsinken der mobilen Sauganlage 1. Anschlagpunkte
11 am Grundrahmen 5 der mobilen Sauganlage 1 erlauben ein Heben der mobilen Sauganlage
1 mittels eines Krans oder Baggers. So kann die mobile Sauganlage 1 besonders einfach
zu einem Einsatzort transportiert werden.
[0042] Der Vorteil der mobilen Sauganlage 1 besteht insbesondere in ihrer Kompaktheit, die
in der gezeigten Ausführungsform wesentlich durch die Gestaltung der Antriebseinheit
9 erreicht wird. Eine Antriebseinheit 9, die nur geringen Bauraum benötigt, bietet
den Vorteil, dass bei insgesamt sehr kompakter Baugröße der mobilen Sauganlage 1 dennoch
ein Sauggutbehälter 7 mit großem Volumen vorgesehen werden kann. Ein großvolumiger
Sauggutbehälter 7 muss während des Einsatzes der mobilen Sauganlage 1 seltener entleert
werden, wodurch die absolute Arbeitsleistung unter Einsatz der mobilen Sauganlage
1 verbessert wird.
[0043] Neben dem Vakuumerzeuger 13 umfasst die Antriebseinheit 9 der mobilen Sauganlage
1 einen Antrieb 19 und einen Kompressor 21 (Fig. 2). Der Kompressor 21 stellt Druckluft
bereit. Diese Druckluft kann über einen Druckluftschlauch (in den Figuren nicht dargestellt)
auf den Untergrund aufgebracht werden, um das Sauggut zu lockern und so die Abtragleistung
der mobilen Sauganlage 1 zu verbessern. Alternativ oder ergänzend kann die Druckluft
aber auch zum Antreiben weiterer Komponenten, insbesondere zum Antreiben externer
Druckluftwerkzeuge, verwendet werden. Hierfür kann an der mobilen Sauganlage 1 eine
Versorgungkupplung vorgesehen sein, die den Anschluss herkömmlicher Druckluftkupplungen
erlaubt. Die Integration des Kompressors 21 erweitert den Einsatzbereich der mobilen
Sauganlage 1 und erleichtert zudem die Baustellenlogistik, da auf das Mitführen eines
gesonderten Kompressors verzichtet werden kann. Der zusätzliche Kompressor 21 stellt
jedoch eine zusätzliche Herausforderung beim Erreichen der kompakten Bauweise dar,
die durch die gezeigte Variante der mobilen Sauganlage 1 erfolgreich bewältigt wurde.
[0044] Fig. 2 illustriert die Anordnung des Antriebs 19, des Vakuumerzeugers 13 und des
Kompressors 21. Fig. 2 entspricht dabei einer Draufsicht auf die Antriebseinheit von
oben, also in Richtung des in Fig. 1 gezeigten Pfeils 23. Die Komponenten der Antriebseinheit
9 sind in Fig. 2 zur Vereinfachung durch Blöcke dargestellt. Der Antrieb 19 weist
eine Antriebswelle 25 auf, die hier im Wesentlichen parallel zu einer Längsrichtung
R1 der mobilen Sauganlage 1 ausgerichtet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel treibt
der Antrieb 19 über die Antriebswelle 25 sowohl den Vakuumerzeuger 13 als auch den
Kompressor 21 an. Durch das Antreiben sowohl des Kompressors 21 als auch des Vakuumerzeugers
13 über denselben Antrieb 19 kann die Antriebseinheit 9 besonders kompakt ausgebildet
werden, da auf separate Antriebe verzichtet werden kann.
[0045] Die Kompaktheit der Antriebseinheit 9 wird ferner durch die in Fig. 2 gezeigte Tandemkonfiguration
von Vakuumerzeuger 13 und Kompressor 21 erreicht. Der Vakuumerzeuger 13 und der Kompressor
21 sind hier in einer Achsrichtung R1 des Antriebs 19, die hier der Längsrichtung
R1 der mobilen Sauganlage 1 entspricht, hintereinander angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind sowohl eine Vakuumerzeugerwelle 27 des Vakuumerzeugers 13 als auch eine Kompressorwelle
29 des Kompressors 21 im Wesentlichen achsparallel zur Antriebswelle 25 des Antriebs
19. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Vakuumerzeugerwelle 27 und/oder die
Kompressorwelle 29 einen Winkel mit der Antriebswelle 25 einschließen.
[0046] Das Tandem aus Kompressor 21 und Vakuumerzeuger 13 ist quer zur Achsrichtung R1 des
Antriebs 19, hier also in Querrichtung R2 der mobilen Sauganlage 1, seitlich versetzt
zum Antrieb 19 angeordnet. Hierdurch kann die Baulänge der Antriebseinheit 9 in Längsrichtung
R1 der Sauganlage 1 reduziert werden. Der in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel als
Dieselmotor ausgebildet Antrieb 19 hat eine größere axiale Länge (in Achsrichtung
R1) als der Vakuumerzeuger 13 und der Kompressor 21. Der seitliche Versatz erlaubt
eine kompakte Bauweise.
[0047] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Vakuumerzeuger 13 ein Radialverdichter,
dessen Rotor über die Vakuumerzeugerwelle 27 angetrieben wird, um das Saugvakuum bereitzustellen.
Der Kompressor 21 ist ein Kolbenkompressor, kann aber in Varianten beispielsweise
auch als Schraubenkompressor ausgebildet sein.
[0048] Die Vakuumerzeugerwelle 27 des Vakuumerzeugers 13 ist über ein Vakuumerzeugergetriebe
31 mit dem Antrieb 19 verbunden. Das Vakuumerzeugergetriebe 31 ist hier ein Riementrieb
33. Ein direkt mit der Vakuumerzeugerwelle 27 verbundene Abtriebsscheibe 35 des Riementriebs
33 ist über einen Riemen 37 mit einer Antriebsscheibe 39 des Riementriebs 33 verbunden.
Ein Durchmesser der Abtriebsscheibe 35 ist geringer als ein Durchmesser der Antriebsscheibe
39, sodass der Riementrieb 33 hier ein Übersetzungsverhältnis von kleiner 1 aufweist.
Die Vakuumerzeugerwelle 27 läuft daher mit einer höheren Drehzahl als die Antriebswelle
25 des Antriebs 19.
[0049] Zum selektiven Übertragen von Antriebsleistung des Antriebs 19 zum Vakuumerzeuger
13 ist eine schaltbare Vakuumerzeugerkupplung 41 vorgesehen. Die Vakuumerzeuger 41
ist dazu ausgebildet, die Wirkverbindung zwischen dem Antrieb 19 und dem Vakuumerzeuger
13 herzustellen und zu unterbrechen. Dies wird auch als Öffnen und Schließen der Vakuumerzeugerkupplung
41 bezeichnet. Im geöffneten Zustand der Vakuumerzeugerkupplung 41 steht die Vakuumerzeugerwelle
27 nicht in Wirkverbindung mit der Antriebswelle 25 des Antriebs 19. Soll nun zum
Absaugen von Sauggut ein Saugvakuum bereitgestellt werden, wird die Vakuumerzeugerkupplung
41 geschlossen, sodass Antriebsleistung vom Antrieb 19 auf den Vakuumerzeuger 13 übertragen
wird. Bei geschlossener Vakuumerzeugerkupplung 41 besteht also eine Wirkverbindung
zwischen Antrieb 19 und Vakuumerzeuger 13.
[0050] Die Vakuumerzeugerkupplung 41 ist zwischen der Antriebswelle 25 des Antriebs 19 und
dem Vakuumerzeugergetriebe 31 angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die
Vakuumerzeugerkupplung 41 zwischen der Antriebswelle 25 und der Antriebsscheibe 39
des Riementriebs 33 vorgesehen. Bei geöffneter Vakuumerzeugerkupplung 41 dreht sich
die Antriebswelle 25 unabhängig von der Antriebsscheibe 39. Ist die Vakuumerzeugerkupplung
41 hingegen geschlossen, dreht sich die Antriebsscheibe 39 im Wesentlichen im Gleichlauf
mit der Antriebswelle 25 mit.
[0051] Der als Radialverdichter ausgebildete Vakuumerzeuger 13 hat eine hohe Leistungsaufnahme.
Durch die vorgesehene schaltbare Vakuumerzeugerkupplung 41 kann die Leistungsübertragung
vom Antrieb 19 zum Vakuumerzeuger 13 selektiv unterbrochen werden. Dies ermöglicht
das Wegschalten des Vakuumerzeugers 13, falls kein Saugvakuum benötigt wird, wodurch
der Gesamtenergieverbrauch der mobilen Sauganlage erheblich reduziert werden kann.
Ferner kann die Leistung des Antriebs 19 bei geöffneter Vakuumerzeugerkupplung 41
vollumfänglich zum Antreiben weiterer Komponenten genutzt werden.
[0052] Die Vakuumerzeugerkupplung 41 ist als Magnetkupplung 43 ausgebildet. Durch das Verwenden
einer Magnetkupplung 43 als Vakuumerzeugerkupplung 41 wird eine besonders kompakte
Antriebseinheit 9 erreicht. So kann die Magnetkupplung 43 entgegen der vereinfachten
Darstellung in Fig. 2 im Wesentlichen radial zwischen der Antriebsscheibe 39 des Riementriebs
33 und der Antriebswelle 25 des Antriebs 19 angeordnet sein. Hierdurch wird axialer
Bauraum bzw. Bauraum in Achsrichtung R1 eingespart. Ferner ist die Magnetkupplung
43 elektrisch steuerbar. Dies ermöglicht zum einen eine teil- oder vollautomatisierte
elektronische Steuerung der Magnetkupplung 43 durch eine Steuereinheit 45 und zum
anderen kann auf mechanische oder hydraulische Betätigungselemente der Vakuumerzeugerkupplung
41 verzichtet werden. Die zum Bereitstellen der benötigten elektrischen Energie benötigten
elektrischen Leitungen sind im Vergleich zu Hydraulikleitungen klein und leicht zu
verlegen.
[0053] Die Magnetkupplung 43 ist vorzugsweise geschlossen, wenn diese bestromt wird. Das
heißt, dass die Magnetkupplung 43 Antriebsleistung des Antriebs 19 zum Vakuumerzeuger
13 überträgt, sofern diese (in ausreichendem Maß) mit elektrischem Strom versorgt
wird. Hierdurch wird die Sicherheit der mobilen Sauganlage 1 erhöht, da die Magnetkupplung
43 automatisch öffnet, falls die Steuereinheit 45 aufgrund eines Fehlers ausfällt
oder die Stromversorgung anderweitig unterbrochen wird. Beispielsweise kann so im
Falle eines elektrischen Fehlers der mobilen Sauganlage 1 eine Überlastung des Antriebs
19 verhindert werden, da die Magnetkupplung 43 automatisch öffnet und die Wirkverbindung
zwischen Antrieb 19 und Vakuumerzeuger 13 unterbricht.
[0054] Vorzugsweise ist die Vakuumerzeugerkupplung 41 eine Polreibungskupplung. Die Polreibungskupplung
ist hier eine Reibungskupplung, die eine oder mehrere Polflächen aufweisen kann.
[0055] Die Polreibungskupplung umfasst einen Spulenkörper, eine Ankerscheibe und einen Rotor.
Der Spulenkörper umfasst eine Magnetspule. Beim Bestromen der Magnetspule baut sich
ein Magnetfeld auf. Eine durch das Magnetfeld bedingte Magnetkraft presst den an der
Antriebswelle 25 angeordneten Rotor gegen eine mit der Antriebsscheibe 39 verbundene
Ankerscheibe der Magnetkupplung 43. Die Magnetkupplung 43 wird so zur Leistungsübertragung
geschlossen. Der Spulenkörper selbst ist dabei stationär, wodurch der Aufbau der Magnetkupplung
43 erheblich vereinfacht wird. Wenn die Stromversorgung der Magnetspule unterbrochen
wird, stellt sich zwischen dem Rotor und der Ankerscheibe ein Luftspalt ein, sodass
keine mechanische Leistung zwischen Antriebsscheibe 39 und Antriebswelle 25 übertragen
wird. Das Separieren von Rotor und Ankerscheibe kann durch umpolen der Magnetspule
oder durch eine Rückstelleinrichtung, insbesondre eine Membran unterstützt werden.
[0056] Ein Kompressorgetriebe 47 verbindet die Antriebswelle 25 mit dem Kompressor 21. Das
Kompressorgetriebe 47 ist hier ebenfalls als Riementrieb 33 ausgebildet. Das Kompressorgetriebe
47 hat jedoch ein größeres Übersetzungsverhältnis als das Vakuumerzeugergetriebe 31.
Eine zweite Antriebsscheibe 49 des Kompressorgetriebes 47 hat einen geringeren Durchmesser
als die Antriebsscheibe 39 des Vakuumerzeugergetriebes 33. Ferner ist der Durchmesser
einer zweiten Abtriebsscheibe 51 des Kompressorgetriebes 47 kleiner als ein Durchmesser
der Abtriebsscheibe 35 des Vakuumerzeugergetriebes 31. Die Verbindung zwischen der
zweiten Antriebsscheibe 49 und der zweiten Abtriebsscheibe 51 erfolgt analog zum Vakuumerzeugergetriebe
31 auch beim Kompressorgetriebe 47 mittels eines Riemens 37. Die Größenverhältnisse
von Vakuumerzeugergetriebe 31 und Kompressorgetriebe 47 sind insbesondere auch aus
Fig. 3 ersichtlich.
[0057] Im gezeigten Ausführungsbeispiel hat das Vakuumerzeugergetriebe 31 ein Übersetzungsverhältnis
von 0,15 und das Kompressorgetriebe 47 ein Übersetzungsverhältnis von 0,75. Vorzugsweise
hat das Vakuumerzeugergetriebe 31 ein Übersetzungsverhältnis von 0,25 oder weniger,
bevorzugt 0,23 oder weniger, bevorzugt 0,21 oder weniger, bevorzugt 0,2 oder weniger,
bevorzugt 0,19 oder weniger, bevorzugt 0,18 oder weniger, bevorzugt 0,17 oder weniger,
bevorzugt 0,16 oder weniger, bevorzugt 0,15 oder weniger, bevorzugt 0,14 oder weniger,
bevorzugt 0,13 oder weniger, bevorzugt 0,12 oder weniger, bevorzugt 0,11 oder weniger,
bevorzugt 0,10 oder weniger. Das Kompressorgetriebe 47 hat vorzugsweise ein Übersetzungsverhältnis
in einem Bereich von 0,2 bis 1, vorzugsweise 0,3 bis 1, vorzugsweise 0,3 bis 0,9,
vorzugsweise 0,4 bis 0,9, vorzugsweise 0,5 bis 0,9, vorzugsweise 0,6 bis 0,9, vorzugsweise
0,6 bis 0,8, vorzugsweise 0,7 bis 0,8. Eine Übersetzungsrelation (Übersetzungsverhältnis
des Kompressorgetriebes / Übersetzungsverhältnis des Vakuumerzeugergetriebes) hat
hier einen Wert von 5, kann aber vorzugsweise auch einen Wert in einem Bereich von
2 bis 8, vorzugsweise 3 bis 7, besonders bevorzugt 4 bis 6 aufweisen.
[0058] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die zweite Antriebsscheibe 49 des Kompressorgetriebes
47 direkt mit der Antriebswelle 25 des Antriebs 19 verbunden. Die direkte Verbindung
kann beispielsweise durch eine Keilwellenverbindung oder eine Passfederverbindung
erfolgen. Zwischen der zweiten Abtriebsscheibe 51 des Kompressorgetriebes 47 und der
Kompressorwelle 29 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Kompressorkupplung 53
vorgesehen. Die Kompressorkupplung 53 ermöglicht analog zur Vakuumerzeugerkupplung
41 eine selektive Leistungsübertragung vom Antrieb 19. Der Kompressor 21 kann also
je nach Bedarf zum Bereitstellen von Druckluft durch den Antrieb 19 angetrieben werden
oder nicht. Auch die Kompressorkupplung 53 ist hier als Magnetkupplung 43 ausgebildet.
Alternativ kann die Kompressorkupplung 53 aber beispielsweise auch eine hydraulische
Kupplung sein oder umfassen.
[0059] Die in Fig. 2 gezeigte Antriebseinheit 9 ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise
der mobilen Sauganlage 1 bei gleichzeitig hoher Flexibilität. Die Anordnung des Vakuumerzeugergetriebes
31 zwischen Vakuumerzeugerkupplung 41 und Vakuumerzeugerwelle 27 einerseits und die
Anordnung des Kompressorgetriebes 47 zwischen der Antriebswelle 25 des Antriebs 19
und der Kompressorkupplung 53 andererseits führen zu einer optimalen Ausnutzung des
zur Verfügung stehenden Bauraums. So ist nur eine der Kupplungen 41, 53 direkt mit
der Antriebswelle 25 des Antriebs 19 verbunden, wodurch die axiale Länge reduziert
wird. Die direkte Verbindung von Vakuumerzeugerkupplung 41 und Antriebswelle 25 ermöglicht
hierbei einen Betrieb der Vakuumerzeugerkupplung 41 bei vergleichsweise geringer Drehzahl.
Die Vakuumerzeugerkupplung 41 kann dadurch vergleichsweise klein dimensioniert werden,
da geringere Fliehkräfte auf ihre Komponenten wirken.
[0060] Fig. 3 verdeutlicht die bevorzugte Anordnung des Kompressors 21, des Vakuumerzeugers
13 und des Antriebs 19 anhand einer Ansicht in Achsrichtung R1. Zur Vereinfachung
sind in Fig. 3 nur die Wellen der genannten Komponenten und die Riemen 37 des Kompressorgetriebes
47 und des Vakuumerzeugergetriebes 31 dargestellt. Der Verlauf der Riemen 37 zeigt
auch das deutlich geringe Übersetzungsverhältnis des Vakuumerzeugergetriebes 31 im
Vergleich zum Kompressorgetriebe 47. Ferner verdeutlicht Fig. 3, dass die Vakuumerzeugerwelle
27 und die Kompressorwelle 29 trotz Tandemkonfiguration nicht kongruent sein müssen.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Vakuumerzeugerwelle 27 einen kleineren
absoluten Achsabstand zur Antriebswelle 25 auf als die Kompressorwelle 29. Ein erster
Achsabstand A1 zwischen Vakuumerzeugerwelle 27 und Antriebswelle 25 ist daher geringer
als ein zweiter Achsabstand A2 zwischen Kompressorwelle 29 und Antriebswelle 25. In
einem orthogonalen Koordinatensystem 57, dessen Achsen 59 senkrecht zueinander und
zur Antriebswelle 25 sind, liegen die Kompressorwelle 29 und die Vakuumerzeugerwelle
27 in demselben Quadranten 61. In alternativen Ausgestaltungen kann aber auch vorgesehen
sein, dass die Kompressorwelle 29 und die Vakuumerzeugerwelle 27 in verschiedenen
Quadranten 61, insbesondre benachbarten oder gegenüberliegenden Quadranten 61 angeordnet
sind.
[0061] Ein Zentrum des orthogonalen Koordinatensystems 57 bzw. ein Schnittpunkt der Achsen
59 liegt in der Längsachse der Antriebswelle 25. Wie in Fig. 3 gezeigt, müssen die
Achsen 59 des Koordinatensystems 57 nicht horizontal bzw. vertikal verlaufen. Es kann
jedoch auch vorgesehen sein, dass zumindest eine Achse des Koordinatensystems im Wesentlichen
parallel zur Querrichtung R2 der mobilen Sauganlage 1 ist.
[0062] Zum Antreiben des Kettenfahrwerks 3 umfasst die Antriebseinheit 9 ferner einen Hydraulikmotor
63. Der Hydraulikmotor 63 ist direkt mit dem Antrieb 19 gekoppelt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Hydraulikmotor 63 sowohl zum Antreiben des Kettenfahrwerks 3 als auch zum
Bereitstellen einer Schmiermittelversorgung der Antriebseinheit 9 vorgesehen. Neben
der Vakuumerzeugung mittels Vakuumerzeuger 13 und der Druckluftversorgung durch den
Kompressor 21 dient der Antrieb 19 hier also zusätzlich der Fortbewegung der mobilen
Sauganlage 1.
[0063] Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung des Saugarms 15. Ein Maschinenende 65
des Saugarms 15 ist zum Anschließen an den Sauganschluss 17 des Sauggutbehälters 7
vorgesehen. Ein Anschlussstück 67 des Saugarms 15 ermöglicht dabei ein Schwenken des
Saugarms 15 um eine Anschlussachse AN. In einer bevorzugten Variante ist der Saugarm
15 um 360° um die Anschlussachse AN schwenkbar. Es kann aber auch vorgesehen sein,
dass der Saugarm 15 in einem Bereich von kleiner 360°, insbesondere zwischen 0° und
270° um die Anschlussachse AN schwenkbar ist. Die Anschlussachse AN ist bevorzugt
im Wesentlichen vertikal, wenn die mobile Sauganlage 1 auf einem ebenen Untergrund
steht. Ein zum Aufsaugen von Sauggut vorgesehenes Saugende 69 des Saugarms 15 kann
so von einem Benutzer verschwenkt werden, ohne dass die Grundposition der mobilen
Sauganlage 1 verändert werden muss. Der Saugarm 15 erlaubt ferner eine Höhenverstellung
des Saugendes 69 parallel zur Anschlussachse AN und eine Längsverschiebung des Saugendes
69 quer zur Anschlussachse AN. Innerhalb bestimmter Grenzen, kann das Saugende 69
also von einem Benutzer im Wesentlichen frei positioniert werden, wodurch eine Benutzung
der mobilen Sauganlage 1 erheblich erleichtert wird.
[0064] Das Saugende 69 kann vorzugsweise als Adapter ausgebildet sein, der zum Anschluss
verschiedener Saugaufsätze ausgebildet ist. So kann der Saugarm 15 auf einfache Weise
an das aufzusaugende Sauggut angepasst werden.
[0065] Die Benutzbarkeit der mobilen Sauganlage 1 wird zudem dadurch verbessert, dass der
mobile Saugarm 15 hier als Kraftarm 71 ausgebildet ist. Der Kraftarm 71 umfasst einen
Saugschlauch 73, durch den das Sauggut zum Sauggutbehälter 7 gefördert wird und eine
Kompensationseinrichtung 75. Die Kompensationseinrichtung 75 ist zur teilweise oder
vollständigen Kompensation des Gewichts des Saugarms 15 ausgebildet. Das heißt ein
Benutzer wird durch die Kompensationseinrichtung 75 zumindest teilweise beim Bewegen
des Saugarms 15 unterstützt, wodurch ein vorzeitiges Ermüden des Bedienpersonals verhindert
wird.
[0066] Die Kompensationseinrichtung 75 umfasst hier mehrere Stützsegmente 77, die über Gelenke
79 miteinander verbunden sind. Der Saugschlauch 73 ist über Aufnahmen 81 mit der Kompensationseinrichtung
75 verbunden. Zur Gewichtskompensation des Saugarms 15 umfasst die Kompensationseinrichtung
75 mehrere Kompensationszylinder 83. Hier sind die Kompensationszylinder 83 Gasdruckfedern,
die das Gewicht des Saugarms 15 aufnehmen und die Verstellung des Saugarms 15 durch
einen Benutzer erleichtern. Alternativ oder ergänzend kann die Kompensationseinrichtung
75 aber auch einen oder mehrere elektrische Kompensationsantriebe aufweisen. Beispielsweise
kann ein solcher elektrischer Kompensationsantrieb den Saugarm 15 über entsprechende
Zahnstangen oder andere Übertragungselemente antreiben.
[0067] Wie vorstehend bereits erläutert wurde, nutzt die mobile Sauganlage 1 das vom Vakuumerzeuger
13 bereitgestellte Vakuum zum Ansaugen von Sauggut. Das Sauggut gelangt über den Saugarm
15 in den daran angeschlossenen Sauggutbehälter 7. Ein Füllstand des Sauggutbehälters
7 kann mittels einer Füllstandsmesseinrichtung 85 überwacht werden. Die Füllstandsmesseinrichtung
85 umfasst vorzugsweise einen Radarsensor 87 der zum kontaktlosen Ermitteln des Füllstands
des Sauggutbehälters 7 ausgebildet ist. Im in fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Radarsensor 87 mit der Steuereinheit 45 verbunden und stellt daran entsprechende
Radarsignale bereit. Die Steuereinheit 45 ermittelt aus den Radarsignalen den Füllstand
des Sauggutbehälters 7 und zeigt den ermittelten Füllstand auf einem Bildschirm 89
bereit. Ferner kann die Steuereinheit 45 den Füllstand auch an eine Fernsteuerung
(nicht gezeigt) übertragen.
[0068] Sobald ein maximaler Füllstand des Sauggutbehälters 7 erreicht ist, muss dieser zunächst
geleert werden, um die Arbeit fortsetzen zu können. Hierfür weist die mobile Sauganlage
1 einen Kippmechanismus 91 für den Sauggutbehälter 7 auf. Der Kippmechanismus 91 ist
dazu ausgebildet, den Sauggutbehälter 7 um eine Kippachse AK zu kippen. Hier ist die
Kippachse AK im Wesentlichen parallel zur Querrichtung R2 der mobilen Sauganlage 1.
Die Kippachse AK wird durch Kopplungspunkte 93 zwischen dem Sauggutbehälter 7 und
dem Rahmen 5 der mobilen Sauganlage 1 definiert. Der Sauggutbehälter 7 ist an den
Kopplungspunkten 93 um die Kippachse AK drehbar am Rahmen 5 befestigt. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel umfasst der Kippmechanismus 91 zwei Hydraulikzylinder 95, die
dazu ausgebildet sind, den Sauggutbehälter 7 anzuheben und um die Kippachse AK zu
kippen.
[0069] Im in Fig. 5 illustrierten Zustand ist der Sauggutbehälter 7 maximal um die Kippachse
AK gekippt und im Sauggutbehälter 7 befindliches Sauggut kann durch eine Entleerungsöffnung
97, aus dem Sauggutbehälter 7 entleert werden. Die mobile Sauganlage 1 weist hier
zusätzlich einen Vibrationsmotor 99 auf, der das Entleeren des Sauggutbehälters 7
unterstützt. So ist der Vibrationsmotor 99 dazu vorgesehen, Vibrationen auf den Sauggutbehälter
7 aufzubringen. Der Sauggutbehälter 7 überträgt dieses Vibrationen auf das darin befindliche
Sauggut, welches durch die Vibrationen gelockert und von den Wänden des Sauggutbehälters
7 gelöst wird. Der Vibrationsantrieb 99 erleichtert so ein vollständiges Entleeren
des Sauggutbehälters 7. Im Saugbetrieb ist die Entleerungsöffnung 97 durch eine Verschlussklappe
101 weitgehend dicht verschlossen.
[0070] Um einen Abtransport des im Sauggutbehälter 7 gesammelten Saugguts zu erleichtern,
ist es in vielen Fällen gewünscht, den Sauggutbehälter 7 in einen auf einer Baustelle
bereitgestellten Container oder dergleichen zu entleeren. Hierfür ist es in der Regel
notwendig, dass eine Kippkante 103 des Sauggutbehälters 7 beim Entleeren eines gewisse
Mindesthöhe überschreitet. In vorbekannten Sauganlagen wird dies durch einen komplexen
und damit teuren und störanfälligen Kippmechanismus erreicht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Rahmen 5 starr und die Kopplungspunkte 93 sind fix am Rahmen 5 angeordnet.
Beim Entleeren wir der Sauggutbehälter 7 im Wesentlichen nur von den Hydraulikzylindern
95 um die Kippachse AK verkippt. Trotz dieses sehr einfachen Aufbaus ist ein Kippkante
95 des Sauggutbehälters 7 ausreichend hoch über dem Fahrwerk 3 angeordnet. Dies wird
durch zumindest teilweise in einer Höhenrichtung R3 hervorstehende Stützarme 105 des
Rahmens 5 der mobilen Sauganlage 1 erreicht, an deren Enden die Kopplungspunkte 93
angeordnet sind. Drehpunkte des Sauggutbehälters (hier also die Kopplungspunkte 93)
sind daher nicht im Bereich des Raupenfahrwerks 3 sondern dazu in Höhenrichtung R3
beabstandet angeordnet.
[0071] Es soll verstanden werden, dass anstelle mehrerer Hydraulikzylinder 95 auch nur ein
einzelner Hydraulikzylinder 95 vorhanden sein kann. Ferner kann der Kippmechanismus
91 auch pneumatisch und/oder elektrisch angetrieben sein.
[0072] Die Steuereinheit 45 ist zum Steuern der mobilen Sauganlage 1 vorgesehen. Die Steuereinheit
45 kann beispielsweise zum individuellen Steuern des Antriebs 19, der Vakuumerzeugerkupplung
41 und der Kompressorkupplung 53 vorgesehen sein. In einer bevorzugten Variante ist
die Steuereinheit 45 aber zum teilweise automatisierten Steuern der Vakuumerzeugerkupplung
41 und der Kompressorkupplung 53 ausgebildet. In dieser besonders bevorzugten Ausgestaltung
kann ein Benutzer lediglich die Drehzahl des Antriebs 19 individuell steuern. Die
Steuerung des Vakuumerzeugers 13 und des Kompressors 21 durch den Benutzer ist auf
das Bereitstellen einer Sauganforderung 202 bzw. einer Kompressoranforderung 204 beschränkt.
Hierdurch wird verhindert, dass Bedienpersonal der mobilen Sauganlage 1 die Kompressorkupplung
53 und/oder die Vakuumerzeugerkupplung 41 schließt während der Antrieb 19 in einem
dafür ungeeigneten Drehzahlbereich betrieben wird. Die Sauganforderung 202 bzw. die
Kompressoranforderung 204 können beispielsweise durch Druck auf ein entsprechendes
Feld des als Touchscreen ausgebildeten Bildschirms 89 bereitgestellt werden. Alternativ
zu einer Steuerung der Drehzahl des Antriebs 19 kann aber beispielsweise auch eine
Saugleistungssteuerung erfolgen, wobei die Saugleistung des Vakuumerzeugers 13 direkt
proportional zur Drehzahl des Antriebs 19 ist. Anstelle eine Motordrehzahl gibt ein
Benutzer dann eine gewünschte Saugleistung vor, beispielsweise durch Auswahl eines
Prozentwerts oder durch Betätigen eines Drehschalters. Fig. 6 illustriert ein Verfahren
200 zum Steuern einer mobilen Sauganlage 1, das ein Schlie-ßen der Vakuumerzeugerkupplung
41 und/oder der Kompressorkupplung 53 in dafür ungeeigneten Drehzahlbereichen des
Antriebs 19 verhindert. Fig. 6a zeigt ein Blockdiagramm, dass den Verfahrensablauf
illustriert während Fig. 6b einen korrespondierenden zeitlichen Verlauf einer Drehzahl
n des Antriebs 19 verdeutlicht. In einem ersten Schritt des Verfahrens (S1) wird eine
Sauganforderung 202 eines Benutzers ermittelt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird
im ersten Schritt S1 zusätzlich auch eine Kompressoranforderung 204 ermittelt. Ein
Benutzer der mobilen Sauganlage 1 fordert also im Wesentlichen zeitgleich eine Saugleistung
und Druckluft an. Während des Betriebs der mobilen Sauganlage 1 ermittelt die Steuereinheit
45 kontinuierlich die Drehzahl des Antriebs 19. In Antwort auf das Ermitteln der Sauganforderung
202 und der Kompressoranforderung 204 ermittelt die Steuereinheit 45 in einem zweiten
Schritt S2 die Ausgangsdrehzahl n_aus des Antriebs 19, die im Moment des Bereitstellens
der Sauganforderung 202 und der Kompressoranforderung 204 vorliegt.
[0073] In einem anschließenden Schritt S3 reduziert die Steuereinheit 45 die Drehzahl n
des Antriebs 19 unter einen Drehzahlschwellwert n_grenz, da die Ausgangsdrehzahl n_aus
hier über dem Drehzahlschwellwert n_grenz liegt. Erst wenn die Drehzahl n des Antriebs
19 den Drehzahlschwellwert n_grenz unterschreitet, werden die Vakuumerzeugerkupplung
41 und die Kompressorkupplung 53 in einem anschließenden vierten Schritt S4 geschlossen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bestromt die Steuereinheit 45 hierzu die Vakuumerzeugerkupplung
41 und die Kompressorkupplung 53. Sodann wird Antriebsleistung des Antriebs 19 auf
den Vakuumerzeuger 13 und den Kompressor 21 übertragen.
[0074] Nach dem Schließen erhöht die Steuereinheit 45 die Drehzahl n in einem fünften Schritt
S5 wieder zurück auf die Ausgangsdrehzahl n_aus. Das Erhöhen erfolgt hier mit einer
Drehzahlrampe 206 . Vorzugsweise erfolgt das Erhöhen mit einer ersten Drehzahlrampe
206 von 1000 (U/min)/sek oder weniger, bevorzugt 700 (U/min)/sek oder weniger, bevorzugt
600 (U/min)/sek oder weniger, bevorzugt 500 (U/min)/sek oder weniger, bevorzugt 400
(U/min)/sek oder weniger, bevorzugt 350 (U/min)/sek oder weniger. Das Erhöhen der
Drehzahl n auf die Ausgangsdrehzahl n_aus erleichtert die Steuerung der mobilen Sauganlage
1. Ausgehend von einem Ausgangszustand (vor dem ersten Schritt S1) muss ein Benutzer
der mobilen Sauganlage 1 nur die Sauganforderung 202 bzw. die Kompressoranforderung
204 bereitstellen, um die Sauganlage 1 in einen Saugbetrieb und einen Druckluftbetrieb
zu versetzen.
[0075] Fig. 7 illustriert nun einen möglichen und bevorzugten Transport der erfindungsgemäßen
mobilen Sauganlage 1 auf einem handelsüblichen Transportanhänger 250. Die erfindungsgemäße
mobile Sauganlage 1 hat unter anderem den Vorteil, dass sie im Bauraum sehr kleinbauen
ist, was durch die hierin beschriebenen Merkmale erzielt werden kann. Hierdurch lässt
sie sich auf handelsüblichen Transportanhängern 250 transportieren, sodass weder ein
Sonderanhänger noch ist es in den meisten Ländern erforderlich, dass ein Fahrzeugführer,
der ein Fahrzeug führt, das den Transportanhänger 250 zieht, eine besondere Fahrerlaubnis
benötigt. Dies macht die Handhabung der Sauganlage 1 wesentlich leichter.
Bezugszeichenliste
[0076]
- 1
- mobile Sauganlage
- 3
- Raupenfahrwerk
- 5
- Grundrahmen
- 7
- Sauggutbehälter
- 9
- Antriebseinheit
- 11
- Anschlagpunkt
- 13
- Vakuumerzeuger
- 15
- Saugarm
- 17
- Sauganschluss
- 19
- Antrieb
- 21
- Kompressor
- 23
- Pfeil
- 25
- Antriebswelle
- 27
- Vakuumerzeugerwelle
- 29
- Kompressorwelle
- 31
- Vakuumerzeugergetriebe
- 33
- Riementrieb
- 35
- Abtriebsscheibe
- 37
- Riemen
- 39
- Antriebsscheibe
- 41
- Vakuumerzeugerkupplung
- 43
- Magnetkupplung
- 45
- Steuereinheit
- 47
- Kompressorgetriebe
- 49
- zweite Antriebsscheibe
- 51
- zweite Abtriebsscheibe
- 53
- Kompressorkupplung
- 57
- orthogonales Koordinatensystem
- 59
- Achsen des Koordinatensystems
- 61
- Quadranten
- 63
- Hydraulikmotor
- 65
- Maschinenende
- 67
- Anschlussstück
- 69
- Saugende
- 71
- Kraftarm
- 73
- Saugschlauch
- 75
- Kompensationseinrichtung
- 77
- Stützsegmente
- 79
- Gelenk
- 81
- Aufnahme
- 83
- Kompensationszylinder
- 85
- Füllstandsmesseinrichtung
- 87
- Radarsensor
- 89
- Bildschirm
- 91
- Kippmechanismus
- 93
- Kopplungspunkte
- 95
- Hydraulikzylinder
- 97
- Entleerungsöffnung
- 99
- Vibrationsmotor
- 101
- Verschlussklappe
- 103
- Kippkante
- 105
- Stützarm
- 200
- Verfahren
- 202
- Sauganforderung
- 204
- Kompressoranforderung
- 206
- Drehzahlrampe
- 250
- Transportanhänger
- AK
- Kippachse
- AN
- Anschlussachse
- A1
- erster Achsabstand
- A2
- zweiter Achsabstand
- n
- Drehzahl
- n_aus
- Ausgangsdrehzahl
- n_grenz
- Drehzahlschwellwert
- R1
- Achsrichtung, Längsrichtung der mobilen Sauganlage
- R2
- Querrichtung
- R3
- Höhenrichtung
1. Mobile Sauganlage (1) zum Ausheben von Sauggut unter Verwendung eines Saugvakuums,
aufweisend
einen Vakuumerzeuger (13) zum Erzeugen des Saugvakuums,
einen Antrieb (19) zum Antreiben des Vakuumerzeugers (13), wobei der Antrieb (19)
eine Antriebswelle (25) aufweist,
eine Vakuumerzeugerkupplung (41) zur selektiven Leistungsübertragung vom Antrieb (19)
zum Vakuumerzeuger (13), und
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vakuumerzeugerkupplung (41) eine Magnetkupplung (43) ist.
2. Mobile Sauganlage (1) nach Anspruch 1, wobei die Vakuumerzeugerkupplung (41) unmittelbar
mit der Antriebswelle (25) des Antriebs (19) verbunden ist.
3. Mobile Sauganlage (1) nach Anspruch 2, ferner aufweisend ein Vakuumerzeugergetriebe
(31), das zwischen der Vakuumerzeugerkupplung (41) und einer Vakuumerzeugerwelle (27)
des Vakuumerzeugers (13) angeordnet ist.
4. Mobile Sauganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner aufweisend
einen Kompressor (21) zum Bereitstellen von Druckluft;
eine Kompressorkupplung (53) zur selektiven Leistungsübertragung vom Antrieb (19)
zum Kompressor (21), wobei die Kompressorkupplung (53) vorzugsweise eine Magnetkupplung
(43) ist.
5. Mobile Sauganlage (1) nach Anspruch 4, ferner aufweisend ein Kompressorgetriebe (47),
das zwischen der Kompressorkupplung (53) und der Antriebswelle (25) des Antriebs (19)
angeordnet ist.
6. Mobile Sauganlage (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei eine Vakuumerzeugerwelle
(27) des Vakuumerzeugers (13) im Wesentlichen achsparallel zur Antriebswelle (25)
des Antriebs (19) ist und wobei eine Kompressorwelle (29) des Kompressors (21) im
Wesentlichen achsparallel zur Antriebswelle (25) des Antriebs (19) ist.
7. Mobile Sauganlage (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche 4 bis 6, wobei der Vakuumerzeuger
(13) und der Kompressor (21) in einer Achsrichtung des Antriebs (19) in einer Tandemkonfiguration
hintereinander angeordnet sind, und wobei der Antrieb (19) quer zur Achsrichtung versetzt
zum Vakuumerzeuger (13) und zum Kompressor (21) angeordnet ist.
8. Mobile Sauganlage (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 7, ferner aufweisend
eine Steuereinheit (45), wobei die Steuereinheit (45) dazu ausgebildet ist, den Antrieb
(19) zu steuern und die Vakuumerzeugerkupplung (41) zum selektiven Übertragen von
Antriebsleistung vom Antrieb (19) zum Vakuumerzeuger (13) zu schließen oder zu öffnen.
9. Mobile Sauganlage (1) nach Anspruch 8, wobei die Steuereinheit (45) dazu ausgebildet
ist, die Drehzahl (n) des Antriebs (19) in Antwort auf eine Sauganforderung (202)
von einer Ausgangsdrehzahl (n_aus) unter den Drehzahlschwellwert (n_grenz) zu reduzieren,
die Vakuumerzeugerkupplung (41) bei unter den Drehzahlschwellwert (n_grenz) reduzierter
Drehzahl (n) zu schließen, und vorzugsweise die Drehzahl (n) nach dem Schließen der
Vakuumerzeugerkupplung (41) automatisch auf die Ausgangsdrehzahl (n_aus) zu erhöhen.
10. Mobile Sauganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die mobile Sauganlage
(1) eine selbstfahrende mobile Sauganlage (1), vorzugsweise fahrerlose mobile Sauganlage
(1) ist.
11. Mobile Sauganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, ferner aufweisend einen Sauggutbehälter
(7) zum Auffangen von unter Verwendung des Vakuums angesaugtem Sauggut, und einen
Vibrationsmotor (99) zum Aufbringen von Vibrationen auf den Sauggutbehälter (7).
12. Mobile Sauganlage (1) nach Anspruch 11, ferner aufweisend eine Füllstandsmesseinrichtung
(85), die zum berührungslosen Messen eines Füllstands des Sauggutbehälters (7) ausgebildet
ist, wobei die Füllstandsmesseinrichtung (85) vorzugsweise eine Radareinheit (87)
umfasst.
13. System umfassend eine mobile Sauganlage (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche
1 bis 12 und einen Transportanhänger für die mobile Sauganlage (1), wobei das System
eine Gesamtmasse von 3,5 t oder weniger aufweist.
14. Verfahren (200) zum Steuern einer mobilen Sauganlage (1) zum Ausheben von Sauggut
unter Verwendung eines Saugvakuums, das Verfahren aufweisend die Schritte:
- Erfassen (S1) einer Sauganforderung (202) eines Benutzers;
- Ermitteln (S2) einer Ausgangsdrehzahl eines Antriebs (19) der mobilen Sauganlage
(1), der zum Antreiben eines Vakuumerzeugers (13) der mobilen Sauganlage (1) vorgesehen
ist;
- Reduzieren (S3) einer Drehzahl (n) des Antriebs (19) unter einen Drehzahlschwellwert
(n_grenz), falls die Ausgangsdrehzahl (n_aus) über dem Drehzahlschwellwert (n_grenz)
liegt, in Antwort auf das Erfassen (S1) der Sauganforderung (202);
- Schließen (S4) einer Vakuumerzeugerkupplung (41) zum Übertragen von Antriebsleistung
des Antriebs (19) auf den Vakuumerzeuger (13) bei reduzierter Drehzahl (n);
- Erhöhen (S5) der Drehzahl (n) des Antriebs (19) auf die Ausgangsdrehzahl Q nach
dem Schließen der Vakuumerzeugerkupplung (41).
15. Computerprogrammprodukt, umfassend Programmcodemittel, die beim Ausführen des Computerprogrammproduktes
auf einer Datenverarbeitungseinheit, insbesondere einer Steuereinheit (45) einer mobilen
Sauganlage (1), ein Verfahren gemäß Anspruch 14 umsetzt.