[0001] Die Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur, umfassend eine Einstelleinrichtung zum
Einstellen der Temperatur für eine auszugebende Flüssigkeit, insbesondere Mischwasser,
und zum Einstellen einer Durchflussrate für die auszugebende Flüssigkeit, und eine
Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von Flüssigkeit mittels eines Auslaufs.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Ausgabe einer Flüssigkeit mittels
einer Sanitärarmatur, wobei die Sanitärarmatur eine Einstelleinrichtung zum Einstellen
der Temperatur für eine auszugebende Flüssigkeit, insbesondere Mischwasser, aufweist,
und zum Einstellen einer Durchflussrate für die auszugebende Flüssigkeit.
[0003] Obwohl auf beliebige Sanitärarmaturen anwendbar, wird die vorliegende Erfindung in
Bezug auf Küchenarmaturen erläutert.
[0004] Sanitärarmaturen sind in vielfältigster Weise bekannt geworden. Bekannte Sanitärarmaturen
weisen beispielsweise einen Armaturenkörper mit zumindest einem Stellglied zur Einstellung
zumindest einer Eigenschaft eines durch die Sanitärarmatur geleiteten Fluidstroms
auf. Bei der Eigenschaft kann es sich beispielsweise um die Durchflussmenge des Fluidstroms
oder die Temperatur des Fluidstroms handeln. Bei bekannten Sanitärarmaturen wird der
Fluidstrom beispielsweise aus einem getrennten Kaltwasser- und Warmwasserstrom mittels
einer Mischbatterie gemischt und von dort zu einem Auslauf geleitet.
[0005] Zur Erhöhung der Funktionalität ist beispielsweise aus der
DE 10 2013 000 773 A1 oder der
DE 10 2013 002 236 A1 eine Sanitärarmatur bekannt geworden mit zumindest einem ersten Betätigungselement
zur Temperatur- und/oder Mengeneinstellung von Mischwasser und mit zumindest einem
zweiten Betätigungselement zur Mengeneinstellung von Heißwasser. Nachteilig dabei
ist, dass mehrere Betätigungselemente zur Ausgabe von Wasser betätigt werden müssen.
Darüber hinaus muss aufwendig, wenn beispielsweise ein Topf mit Wasser gefüllt werden
soll, als erstes die Wasserausgabe initiiert werden, dann der Topf gefüllt und anschließend,
nach Beiseitestellen des Topfes, die Wasserausgabe wieder beendet werden, sodass zum
einen Wasser verschwendet wird, solange der Topf sich nicht unter der Wasserausgabestelle
befindet und zum anderen Wasser am Topf entlang fließt, und diesen verschmutzt, wenn
dieser unter der Wasserausgabestelle mit der noch andauernden Wasserausgabe entfernt
wird. Zur Lösung des Problems ist aus der
DE 10 2016 113 832 A1 weiterhin eine Armatur, umfassend einen Sockel, eine Schlauchbrause und einen an
dem Sockel gehaltenen Arm, bekannt geworden, wobei der Arm eine Schlauchbrausen-Aufnahme,
an welcher die Schlauchbrause in einer Ruheposition lösbar gehalten ist, umfasst.
Die Armatur umfasst weiter einen Sensor für die Erfassung einer Anwesenheit und/oder
einer Bewegung einer Hand einer Bedienungsperson in einem Detektionsbereich des Sensors,
wobei der Sensor an dem Arm angeordnet ist.
[0006] Nachteilig dabei ist, dass die Funktionalität eingeschränkt ist, da lediglich die
Anwesenheit einer Hand detektierbar ist. Darüber hinaus ist ebenfalls die Bedienfreundlichkeit
eingeschränkt, da zuerst eine Handbewegung unterhalb des zu erwarteten Wasserausgabestrahls
durchgeführt werden muss, anschließend ein zu befüllendes Gefäß in den Wasserausgabestrahl
eingebracht, dieses nach Befüllen wieder aus dem Wasserausgabestrahl entfernt und
dann eine erneute Handbewegung durchgeführt werden muss, um die Wasserausgabe zu beenden.
[0007] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Sanitärarmatur und ein
Verfahren zur Ausgabe einer Flüssigkeit mittels einer Sanitärarmatur bereitzustellen,
welche eine einfachere Bedienbarkeit, eine hohe Flexibilität und eine kostengünstige
Implementierung ermöglichen.
[0008] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine alternative Sanitärarmatur
und ein alternatives Verfahren zur Ausgabe einer Flüssigkeit mittels einer Sanitärarmatur
bereitzustellen.
[0009] Die vorliegende Erfindung löst die Aufgaben in einer Ausführungsform bei einer Sanitärarmatur,
umfassend
eine Einstelleinrichtung zum Einstellen der Temperatur für eine auszugebende Flüssigkeit,
insbesondere Mischwasser, und zum Einstellen einer Durchflussrate für die auszugebende
Flüssigkeit und
eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von Flüssigkeit mittels eines Auslaufs, dadurch,
dass
ein erster Sensor, ausgebildet zur Erkennung von Gesten eines Nutzers, und ein zweiter
Sensor, ausgebildet zur Erkennung von Objekten,
angeordnet ist und wobei die Sensoren, die Einstelleinrichtung und die Ausgabeeinrichtung
mit einer Steuereinrichtung verbindbar sind, derart, dass mittels der Steuereinrichtung
die Ausgabeeinrichtung derart steuerbar ist, dass die Flüssigkeit bei einer erkannten
ersten Geste mittels der Ausgabeeinrichtung ausgegeben wird, und dass die Flüssigkeit,
solange ein Objekt mittels des zweiten Sensors erkannt wird, mittels der Ausgabeeinrichtung
ausgegeben wird.
[0010] Die vorliegende Erfindung löst die Aufgaben in einer Ausführungsform mit einem Verfahren
zur Ausgabe einer Flüssigkeit mittels einer Sanitärarmatur, wobei die Sanitärarmatur
eine Einstelleinrichtung zum Einstellen der Temperatur für eine auszugebende Flüssigkeit,
insbesondere Mischwasser, und zum Einstellen einer Durchflussrate für die auszugebende
Flüssigkeit und
eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von Flüssigkeit mittels eines Auslaufs, aufweist,
und einen ersten und einen zweiten Sensor, umfassend die Schritte:
- Erkennen einer Geste eines Nutzers mittels des ersten Sensors, und im Fall einer erkannten
Geste, Ausgeben der Flüssigkeit anhand der erkannten Geste mittels der Ausgabeeinrichtung,
und
- Erkennen eines Objekts mittels des zweiten Sensors, und solange ein Objekt erkannt
wird, Ausgeben der Flüssigkeit mittels der Ausgabeeinrichtung.
[0011] Der Begriff "Sanitär" ist im weitesten Sinne zu verstehen und bezieht sich, insbesondere
in der Beschreibung, vorzugsweise in den Ansprüchen unter anderem auf jegliche Objekte,
Anordnungen, Vorrichtungen, Einrichtungen und dergleichen im Zusammenhang mit Bädern,
Küchen, Heizungen und dergleichen.
[0012] Der Begriff "Flüssigkeit" ist im weitesten Sinne zu verstehen und bezieht sich, insbesondere
in der Beschreibung, vorzugsweise in den Ansprüchen unter anderem auch auf Flüssigkeiten,
in der Gase, wie beispielsweise Kohlendioxid und/oder Feststoffe, wie beispielsweise
Mineralien oder dergleichen, ganz oder teilweise gelöst sind.
[0013] Der Begriff "berührungslos" in Bezug auf eine Sensoreinrichtung oder Sensor ist im
weitesten Sinne zu verstehen und bezieht sich insbesondere in den Ansprüchen, vorzugsweise
in der Beschreibung auf eine Sensoreinrichtung oder Sensor, welche einen bestimmten
Bereich, ein bestimmtes Gebiet, Fläche oder Volumen überwacht und ausgelöst werden
kann, wenn eine Veränderung, beispielsweise die Bewegung einer Hand, in dem bestimmten
Bereich, Gebiet, Fläche oder Volumen, eintritt, ohne dass die Sensoreinrichtung oder
der Sensor direkt berührt werden muss und/oder eine Kraft mittelbar oder unmittelbar
durch die Berührung auf die Sensoreinrichtung wirkt. Eine berührungslos auslösende
Sensoreinrichtung ist beispielsweise eine Sensoreinrichtung, welche auf einer Rückseite
einer Holzplatte oder dergleichen angeordnet ist und insbesondere ausgelöst wird,
wenn auf der Vorderseite der Holzplatte eine Veränderung in dem von der Sensoreinrichtung
überwachten Bereich eintritt. Eine Veränderung wird dabei auch im Bereich der Platte
selbst detektiert, sofern diese in dem von der Sensoreinrichtung überwachten Bereich
liegt. Insbesondere wird die Sensoreinrichtung durch eine Berührung oder ein Überstreichen
der Oberfläche der Vorderseite, insbesondere durch einen Finger, eine Hand, einen
Arm oder dergleichen, ausgelöst, wobei das Auslösen unabhängig von der Kraft oder
dem Druck, der durch die Berührung erzeugt wird, erfolgt.
[0014] Der Begriff "Geste" ist im weitesten Sinne zu verstehen und bezieht sich insbesondere
in den Ansprüchen, vorzugsweise in der Beschreibung auf eine Bewegung eines Objekts,
beispielsweise eines Topfes, einer Hand oder eines Fingers einer Hand, insbesondere
in einem Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung oder des Sensors.
[0015] Die Formulierungen "Erkennen eines Objekts" oder "Erkennen einer Geste" im Zusammenhang
mit einem Sensor sind im weitesten Sinne zu verstehen und beziehen sich insbesondere
in den Ansprüchen, vorzugsweise in der Beschreibung auf das Vorhandensein eines Objekts
und/oder das Eintauchen und/oder Verlassen des Sensorbereichs beziehungsweise des
Erfassungsbereichs des Sensors durch ein Objekt.
[0016] Einer der damit erzielten Vorteile ist, dass keine Berührung der Sanitärarmatur zur
Initiierung der Flüssigkeitsausgabe erforderlich ist. Des Weiteren können Objekte
wie Töpfe, Karaffen, Gläser und dergleichen von dem zweiten Sensor erfasst und erkannt
werden. Solange das jeweilige Objekt von dem zweiten Sensor erkannt wird, wird Flüssigkeit
ausgegeben. Die Handhabung wird damit für einen Nutzer erheblich vereinfacht und die
Nutzerzufriedenheit wird verbessert. Weitere Vorteile sind eine einfache Bedienbarkeit,
eine hohe Flexibilität und eine kostengünstige Implementierung.
[0017] Weitere Merkmale, Vorteile und weitere Ausführungsformen der Erfindung sind im Folgenden
beschrieben oder werden dadurch offenbar.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der erste Sensor und/oder
der zweite Sensor als berührungsloser Sensor ausgebildet, insbesondere wobei der erste
Sensor und/oder der zweite Sensor als Infrarotsensor oder ToF-Sensor ausgebildet ist.
Einer der damit erzielten Vorteile ist, dass eine zuverlässige Detektion von Objekten
sowie eine einfache Auslösung der Flüssigkeitsabgabe mittels einer Geste ermöglicht
wird.
[0019] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Ausgabeeinrichtung
ein manuell betätigbares Ausgabebedienelement und/oder die Einstelleinrichtung ein
manuell betätigbares Einstellbedienelement auf. Einer der damit erzielten Vorteile
ist eine zuverlässige Betätigung der Ausgabe- und/oder Einstelleinrichtung für einen
Nutzer. Der Begriff "manuell" ist insbesondere in den Ansprüchen, vorzugsweise in
der Beschreibung dahingehend zu verstehen, dass das jeweilige Bedienelement durch
Bewegen durch einen Nutzer betätigt wird. Insbesondere ist darunter nicht zu verstehen,
dass insgesamt die jeweilige Einrichtung manuell betätigbar ist oder lediglich manuelle
Komponenten aufweist.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung
ausgebildet, die Ausgabeeinrichtung unabhängig von der Stellung des Ausgabebedienelements
zu steuern. Einer der damit erzielten Vorteile ist eine verbesserte freihändige Bedienung.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung
ausgebildet, die Ausgabe von Flüssigkeit mittels der Ausgabeeinrichtung zu beenden,
wenn das Ausgabebedienelement innerhalb einer vorgebbaren Zeitspanne in zwei unterschiedliche
Richtungen bewegt wird. Vorteil hiervon ist, dass eine zusätzliche Alternative zum
Beenden der Flüssigkeitsausgabe bereitgestellt wird, was die Flexibilität bei der
Bedienung und die Nutzerzufriedenheit erhöht.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Einstelleinrichtung
und die Ausgabeeinrichtung in Form einer Einhebeleinrichtung ausgebildet, derart,
dass mittels des einen Hebels sowohl die Ausgabe initiierbar als auch die Temperatur
einstellbar sind. Vorteil hiervon ist eine besonders einfache Betätigung mittels eines
einzelnen Hebels.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zumindest einer
der Sensoren, insbesondere der erste Sensor, an einem Grundkörper angeordnet und zumindest
der andere der Sensoren, insbesondere der zweite Sensor, ist an einer Halteeinrichtung
und/oder an der Ausgabeeinrichtung, insbesondere an dem Auslauf, angeordnet. Vorteil
hiervon ist, dass eine zuverlässige Betätigung des jeweiligen Sensors ermöglicht wird.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Halteeinrichtung
einen Haltearm, der am Grundkörper angeordnet ist. Einer der damit erzielten Vorteile
ist eine einfachere Handhabung des Auslaufs der Sanitärarmatur.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung
ausgebildet, mittels der Ausgabeeinrichtung kaltes Wasser auszugeben, solange ein
Objekt mittels des zweiten Sensors erkannt wird. Vorteil hiervon ist eine vereinfachte
Bedienung der Sanitärarmatur. Befindet sich ein Objekt im Erfassungsbereich des zweiten
Sensors wird kaltes Wasser ausgegeben, beispielsweise um einen Topf zu füllen. Es
ist dabei denkbar, die Temperatur des bei der Objekterkennung auszugebenden Wassers
vorab, insbesondere separat von der Wasserabgabe mittels des ersten Sensors, einzustellen.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine Mengenvorgabeeinrichtung
zur Vorgabe einer auszugebenen Menge an Flüssigkeit angeordnet. Vorteil hiervon ist,
dass eine vorbestimmte und vom Nutzer einstellbare Menge an auszugebender Flüssigkeit
individuell eingestellt werden kann.
[0027] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung
ausgebildet, mittels der Ausgabeeinrichtung eine vorbestimmte Menge an Flüssigkeit
nach erkannter Geste mittels des ersten Sensors auszugeben. Vorteil hiervon ist wiederum,
dass bei Erkennen einer Geste mittels des ersten Sensors eine vorbestimmte Menge an
Flüssigkeit, gegebenenfalls nutzerindividuell, ausgegeben wird.
[0028] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Erfassungsbereiche
des ersten und zweiten Sensors in unterschiedliche Raumrichtungen orientiert, insbesondere
wobei die Raumrichtungen senkrecht zueinander orientiert sind. Dies erhöht die Zuverlässigkeit
der Erkennung von Gesten und Objekten mittels der Sensoren und vermeidet im Wesentlichen
eine simultane Erkennung durch beide Sensoren.
[0029] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine Anzeigeeinrichtung
zur Anzeige zumindest eines Betriebszustands der Sanitärarmatur angeordnet, insbesondere
wobei die Anzeigeeinrichtung an der Halteeinrichtung angeordnet ist. Vorteil hiervon
ist eine einfache Störungs-, Betriebs- und Statusanzeige der Sanitärarmatur für einen
Nutzer der Sanitärarmatur.
[0030] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine Energieversorgungseinrichtung
zur Versorgung der Sanitärarmatur mit elektrischer Energie angeordnet. Vorteil hiervon
ist ein zuverlässiger Betrieb der Sanitärarmatur.
[0031] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Energieversorgungseinrichtung
ein Gehäuse auf, mit welchem die Energieversorgungseinrichtung lösbar, insbesondere
werkzeuglos, an einem Gehäuse der Steuereinrichtung verbindbar ist. Vorteil hiervon
ist eine einfache und schnelle Anordnung, beispielsweise einer Batterie- oder Akkubox
an der Steuereinrichtung, was eine einfache Austauschbarkeit derselben ermöglicht.
[0032] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Ausgabe von
Flüssigkeit mittels der Ausgabeeinrichtung beendet, wenn ein Ausgabebedienelement
der Ausgabeeinrichtung innerhalb einer vorgebbaren Zeitspanne in zwei unterschiedliche
Richtungen durch einen Nutzer bewegt wird. Vorteil hiervon ist, dass eine Ausgabe
von Flüssigkeit unabhängig von der erkannten Geste, der abgegebenen Menge oder eines
erkannten Objekts beendet werden kann. Damit wird die Bedienfreundlichkeit für einen
Nutzer weiter erhöht.
[0033] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird mittels der Ausgabeeinrichtung
eine vorbestimmte Menge an Flüssigkeit nach erkannter Geste mittels des ersten Sensors
ausgegeben. Vorteil hiervon ist wiederum, dass bei Erkennen einer Geste mittels des
ersten Sensors eine vorbestimmte Menge an Flüssigkeit, gegebenenfalls nutzerindividuell,
ausgegeben wird.
[0034] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird mittels der Ausgabeeinrichtung
kaltes Wasser ausgegeben, solange ein Objekt mittels des zweiten Sensors erkannt wird.
Vorteil hiervon ist eine vereinfachte Bedienung der Sanitärarmatur. Befindet sich
ein Objekt im Erfassungsbereich des zweiten Sensors wird kaltes Wasser ausgegeben,
beispielsweise um einen Topf oder ein Glas zu füllen. Es ist dabei denkbar, die Temperatur
des bei der Objekterkennung auszugebenden Wasser vorab, insbesondere separat von der
Wasserabgabe mittels des ersten Sensors, einzustellen.
[0035] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen, und aus dazugehöriger Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0036] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0037] Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich
gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder
Elemente beziehen.
[0038] Dabei zeigt
- Figur 1
- Teile einer Sanitärarmatur in dreidimensionaler Ansicht gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
- Figur 2
- eine Sanitärarmatur gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; sowie
- Figur 3
- Schritte eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0039] Figur 1 zeigt Teile einer Sanitärarmatur in dreidimensionaler Ansicht gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0040] In Figur 1 ist eine Sanitärarmatur 1 dargestellt. Die Sanitärarmatur 1 weist einen
sich nach oben erstreckenden länglichen zylinderförmigen Grundkörper 2 auf, an dessen
Oberseite ein horizontal angeordneter Haltearm 7 angeordnet ist. Seitlich an dem Grundkörper
2 ist ein sich vertikal erstreckender Infrarot-Sensor 21 angeordnet und auf dessen
gegenüberliegender Seite ist ein Einhebelmischer 3 angeordnet. Mittels des Einhebelmischers
3 kann ein Nutzer manuell die Temperatur von auszugebendem Mischwasser durch Rotation
des Hebels 3a einstellen und durch seitliches Abklappen desselben kann eine Wasserausgabe
initiiert werden oder gestoppt werden. Der Einhebelmischer 3 ist mit Sensoren (nicht
gezeigt) verbunden, die eine Rotation beziehungsweise ein Abklappen des Hebels 3a
sensieren und entsprechende Signale an eine Steuereinrichtung 101 (siehe Figur 2)
zur Steuerung der Mischwassertemperatur und -ausgabe übermitteln. Darüber hinaus kann
in der geschlossenen Stellung des Hebels 3a eine Temperaturvoreinstellung für die
Ausgabe von Mischwasser eingestellt werden, wenn ein Nutzer den Infrarot-Sensor 21
betätigt. Der Infrarot-Sensor 21 erkennt eine Geste beispielsweise dadurch, dass eine
Handfläche vor den Infrarot-Sensor 21 gehalten wird. Es wird dann Mischwasser ausgegeben,
solange, bis die Handfläche wieder entfernt wird. Ebenso ist es möglich, dass eine
erste Wischbewegung eines Nutzers an dem Sensor 21 vorbei eine Wasserabgabe auslöst
und gegebenenfalls eine zweite Wischbewegung diese wieder stoppt.
[0041] Ausgehend von dem Grundkörper 2 erstreckt sich oberhalb des Haltearms 7 ein flexibler
bogenförmiger Brauseschlauch 4, der in einen Auslauf 5 mündet. Der Auslauf 5 ist dabei
lösbar an dem Haltearm 7 festlegbar. An dem Auslauf 5 ist weiterhin eine Taste 5a
angeordnet, mit der ein Nutzer zwischen verschiedenen Strahlarten für die Ausgabe
des Mischwassers umschalten kann, wenn die Taste 5a gedrückt wird. Auf der Oberseite
des Haltearms 7 ist eine LED-Anzeige 6 angeordnet, welche durch unterschiedliche Farben
und/oder unterschiedliche Frequenz des Aufleuchtens der LED einen Betriebs-, Status-
oder Störungszustand der Sanitärarmatur 1 anzeigt. Auf der Unterseite des Haltearms
7 ist ein sogenannter Time-Of-Flight-Sensor 20, ToF-Sensor, angeordnet, dessen Erfassungsbereich
im Wesentlichen in Richtung der Wasserausgabe, also vertikal nach unten orientiert
ist. Wird ein Objekt in dem Erfassungsbereich detektiert, wird kaltes Wasser ausgegeben,
solange sich das Objekt in dem Erfassungsbereich des Sensors 20 befindet.
[0042] Figur 2 zeigt eine Sanitärarmatur 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
[0043] Die Sanitärarmatur 1 ist dabei mit einer Steuerbox 101 verbunden, die neben elektrischen
und elektronischen Komponenten wie einem Mikroprozessor oder dergleichen auch Steuerventile
aufweist, die eine vorgebbare Menge und eine vorgebbare Temperatur von Mischwasser,
initiiert durch einen der beiden Sensoren 20, 21 und/oder den Hebel 3a des Einhebelmischers
3, ausgeben. Hierzu sind wasserführende Leitungen 104, 106 angeordnet, die einerseits
mit einer zentralen Wasserversorgung verbunden sind, beispielsweise einem Heiß-/Kaltwasseranschluss,
als auch einer oder mehreren elektrischen Leitungen 105, die mit dem Einhebelmischer
3, den Sensoren 20, 21 und der Taste 5a verbunden sind. Zur elektrischen Energieversorgung
ist eine Batteriebox 102 und/oder ein Netzteil 103 mit der Steuerbox 101 verbindbar.
Die Batteriebox 102 kann dabei beispielsweise mittels Magnetkraft an dem Gehäuse der
Steuerbox 101 festgelegt werden.
[0044] Figur 3 zeigt Schritte eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
[0045] In Figur 3 sind Schritte eines Verfahrens zur Ausgabe einer Flüssigkeit mittels einer
Sanitärarmatur 1 gezeigt. Die Sanitärarmatur 1 umfasst hierzu eine Einstelleinrichtung
zum Einstellen der Temperatur für eine auszugebende Flüssigkeit, insbesondere Mischwasser,
und zum Einstellen einer Durchflussrate für die auszugebende Flüssigkeit ebenso wie
eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von Flüssigkeit mittels eines Auslaufs 5 und einen
ersten Sensor 21 und einen zweiten Sensor 20.
[0046] Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Erkennen S1 einer Geste eines Nutzers mittels des ersten Sensors 21, und im Fall einer
erkannten Geste, Ausgeben S2 der Flüssigkeit anhand der erkannten Geste mittels der
Ausgabeeinrichtung,
- Erkennen S3 eines Objekts mittels des zweiten Sensors 20, und solange ein Objekt erkannt
wird, Ausgeben S4 der Flüssigkeit mittels der Ausgabeeinrichtung.
[0047] Zusammenfassend kann zumindest eine der Ausführungsformen der Erfindung zumindest
einen der folgenden Vorteile und/oder zumindest eines der folgenden Merkmale aufweisen:
- Abgabe der angeforderten Menge der Flüssigkeit je nach Sensor.
- Automatisches Stoppen nach der Abgabe.
- Hohe Flexibilität.
- Einfache Herstellung und Implementierung.
- Einfache Durchführung.
- Zuverlässige und flexible Abgabe.
- Einfache Handhabung und Bedienbarkeit.
- Verbesserte Nutzerzufriedenheit.
- Seitlicher Sensor (IR) mit Temperaturvoreinstellung.
- ToF-Sensor unter dem Haltearm erkennt die Objekte solange diese sich im Signalbereich
befinden. Es fließt solange Wasser, wie sich das Objekt im Signalbereich befindet.
- Mit Hilfe von zusätzlichen Batterien kann die Sanitärarmatur ohne Netzstrom betrieben
werden.
[0048] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Sanitärarmatur
- 2
- Grundkörper
- 3
- Einhebelmischer
- 3a
- Hebel
- 4
- Brauseschlauch
- 5
- Auslauf
- 5a
- Taste
- 6
- LED-Anzeige
- 7
- Haltearm
- 20
- ToF-Sensor
- 21
- IR-Sensor
- 101
- Steuerbox
- 102
- Batteriebox
- 103
- Netzteil
- 104
- Wasserführende Leitung
- 105
- Elektrische Leitung
- 106
- Wasserführende Leitung
- R, R1, R2
- Richtung
- S1-S4
- Schritte eines Verfahrens
1. Sanitärarmatur (1), umfassend
eine Einstelleinrichtung (3, 3a) zum Einstellen der Temperatur für eine auszugebende
Flüssigkeit, insbesondere Mischwasser, und zum Einstellen einer Durchflussrate für
die auszugebende Flüssigkeit, und
eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von Flüssigkeit mittels eines Auslaufs (5), dadurch gekennzeichnet, dass
ein erster Sensor (21), ausgebildet zur Erkennung von Gesten eines Nutzers, und ein
zweiter Sensor (20), ausgebildet zur Erkennung von Objekten,
angeordnet ist und wobei die Sensoren (20, 21), die Einstelleinrichtung (3) und die
Ausgabeeinrichtung mit einer Steuereinrichtung (101) verbindbar sind, derart, dass
mittels der Steuereinrichtung (101) die Ausgabeeinrichtung derart steuerbar ist, dass
die Flüssigkeit anhand einer erkannten ersten Geste mittels der Ausgabeeinrichtung
ausgegeben wird, und dass
die Flüssigkeit, solange ein Objekt mittels des zweiten Sensors (20) erkannt wird,
mittels der Ausgabeeinrichtung ausgegeben wird.
2. Sanitärarmatur (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sensor (21) und/oder der zweite Sensor (20) als berührungsloser Sensor
ausgebildet ist, insbesondere wobei der erste Sensor (21) und/oder der zweite Sensor
(20) als Infrarotsensor oder ToF-Sensor ausgebildet ist.
3. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeeinrichtung ein manuell betätigbares Ausgabebedienelement (3a, 5a) und/oder
die Einstelleinrichtung (3) ein manuell betätigbares Einstellbedienelement (3a) aufweist,
vorzugsweise wobei die Steuereinrichtung (101) ausgebildet ist, die Ausgabeeinrichtung
unabhängig von der Stellung des Ausgabebedienelements (3a, 5a) zu steuern.
4. Sanitärarmatur (1) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (101) ausgebildet ist, die Ausgabe von Flüssigkeit mittels
der Ausgabeeinrichtung zu beenden, wenn das Ausgabebedienelement (3a, 5a) innerhalb
einer vorgebbaren Zeitspanne in zwei unterschiedliche Richtungen (R) bewegt wird.
5. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (3) und die Ausgabeeinrichtung in Form einer Einhebeleinrichtung
ausgebildet sind, derart, dass mittels des einen Hebels (3a) sowohl die Ausgabe initiierbar
als auch die Temperatur einstellbar sind.
6. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Sensoren (20, 21), insbesondere der erste Sensor (21), an einem
Grundkörper (2) angeordnet ist und dass zumindest der andere der Sensoren (20), insbesondere
der zweite Sensor, an einer Halteeinrichtung und/oder an der Ausgabeeinrichtung, insbesondere
an dem Auslauf (5), angeordnet ist, vorzugsweise wobei die Halteeinrichtung einen
Haltearm (7) umfasst, der am Grundkörper (2) angeordnet ist.
7. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (101) ausgebildet ist, mittels der Ausgabeeinrichtung kaltes
Wasser auszugeben, solange ein Objekt mittels des zweiten Sensors (20) erkannt wird.
8. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mengenvorgabeeinrichtung zur Vorgabe einer auszugebenen Menge an Flüssigkeit
angeordnet ist.
9. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (101) ausgebildet ist, mittels der Ausgabeeinrichtung eine
vorbestimmte Menge an Flüssigkeit nach erkannter Geste mittels des ersten Sensors
(21) auszugeben.
10. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungsbereiche des ersten (21) und zweiten (20) Sensors in unterschiedliche
Raumrichtungen orientiert sind, insbesondere wobei die Raumrichtungen senkrecht zueinander
orientiert sind.
11. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzeigeeinrichtung (6) zur Anzeige zumindest eines Betriebszustands der Sanitärarmatur
(1) angeordnet ist, insbesondere wobei die Anzeigeeinrichtung (6) an der Halteeinrichtung
(7) angeordnet ist.
12. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Energieversorgungseinrichtung (102, 103) zur Versorgung der Sanitärarmatur mit
elektrischer Energie angeordnet ist, vorzugsweise wobei die Energieversorgungseinrichtung
(102, 103) ein Gehäuse aufweist, mit welchem die Energieversorgungseinrichtung (102,
103) lösbar, insbesondere werkzeuglos, an einem Gehäuse der Steuereinrichtung (101),
verbindbar ist.
13. Verfahren zur Ausgabe einer Flüssigkeit mittels einer Sanitärarmatur (1), wobei die
Sanitärarmatur (1) eine Einstelleinrichtung (3) zum Einstellen der Temperatur für
eine auszugebende Flüssigkeit, insbesondere Mischwasser, und zum Einstellen einer
Durchflussrate für die auszugebende Flüssigkeit und
eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von Flüssigkeit mittels eines Auslaufs (5) aufweist,
und einen ersten (21) und einen zweiten (20) Sensor, umfassend die Schritte:
- Erkennen (S1) einer Geste eines Nutzers mittels des ersten Sensors (21), und im
Fall einer erkannten Geste, Ausgeben (S2) der Flüssigkeit anhand der erkannten Geste
mittels der Ausgabeeinrichtung,
- Erkennen (S3) eines Objekts mittels des zweiten Sensors (20) und solange ein Objekt
erkannt wird, Ausgeben (S4) der Flüssigkeit mittels der Ausgabeeinrichtung.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe von Flüssigkeit mittels der Ausgabeeinrichtung beendet wird, wenn ein
Ausgabebedienelement der Ausgabeeinrichtung innerhalb einer vorgebbaren Zeitspanne
in zwei unterschiedliche Richtungen durch einen Nutzer bewegt wird.
15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13-14, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Ausgabeeinrichtung eine vorbestimmte Menge an Flüssigkeit nach erkannter
Geste mittels des ersten Sensors (21) ausgegeben wird und/oder dass mittels der Ausgabeeinrichtung
kaltes Wasser ausgegeben wird, solange ein Objekt mittels des zweiten Sensors (20)
erkannt wird.