[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebefenstervorrichtung, umfassend einen rechteckigen
Fensterrahmen zum Einbauen in einen Fensterausschnitt nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Sehr große öffenbare Fensterformate können nur als Schiebefenster ausgeführt werden.
Hierzu werden Rahmenprofile in Boden, Decke und Wände eingepasst, welche Fensterelemente
aufnehmen. Üblicherweise ist in dem durch die Rahmenprofile gebildeten Profilrahmen
ein erstes, feststehendes Fensterelement und ein relativ zu diesem verschiebbares
zweites Fensterelement angeordnet. Um ein leichtes Verschieben des zweiten Fensterelementes
zu gewährleisten ist ein gewisser Freiraum zwischen diesem Fensterelement und den
Rahmenprofilen bzw. dem ersten, feststehenden Fensterelement erforderlich. Hierdurch
besteht ein unerwünschter Wärmeübergang. Durch Reduzierung dieses Wärmeübergangs werden
im Stand der Technik häufig Bürstenleisten eingesetzt. Dabei gleiten die Bürsten mit
leichter Vorspannung gegen das verschiebbare zweite Flügelelement, wodurch eine gewisse
Dichtigkeit erzielt ist. Mit zunehmendem Gebrauch der Schiebefenstervorrichtung unterliegen
diese Bürstenleisten jedoch einer gewissen Verschmutzung sowie einem Verschleiß, wodurch
die Dichtwirkung über die Zeit abnimmt.
[0003] In der
EP 1 936 295 B1 wird vorgeschlagen, die bestehenden Freiräume durch ein schlauchartiges, mit einer
Druckquelle verbundenes Abdichtglied abzudichten, das in einer Nut angeordnet ist.
Zur Entfaltung einer Dichtwirkung wird des Abdichtglied mit Druck beaufschlagt, wodurch
sich sein Querschnitt vergrößert.
[0004] In der
EP 2 273 055 B1 wird bei dieser vorbekannten Vorrichtung bemängelt, dass die Druckluftquelle außerhalb
der Vorrichtung angeordnet sei. Wenn in einem Gebäude mehrere dieser Vorrichtungen
vorgesehen seien, würden die jeweiligen Dichtorgane durch Druckluft aus einer zentralen
Druckluftquelle betätigt. Dies erfordere bei der Installation solcher Geräte einen
zusätzlichen Aufwand hinsichtlich der Installation von Pneumatikleitungen im Gebäude.
Zur Lösung dieser Problematik wird eine Schiebeflügeleinrichtung vorgeschlagen, bei
der ein mit die Druckluftquelle in Form eines elektrisch betriebenen Kompressors in
dem Rahmen angeordnet ist. Zur Stromversorgung sollen entweder Anschlusskabel zum
Anschluss an eine externe Stromquelle angeordnet sein. Alternativ wird vorgeschlagen,
den Kompressor über einen in dem Rahmen angeordneten Akkumulator zu betreiben. Zum
Aufladen des Akkumulators wird weiterhin vorgeschlagen, Solarzellen vorzusehen.
[0005] Nachteilig an der vorgeschlagenen Schiebeflügeleinrichtung ist, dass der Kompressor
zur Aufrechterhaltung des im geschlossenen Zustand der Schiebeflügeleinrichtung erforderlichen
Drucks auf eine kontinuierliche Stromversorgung angewiesen ist. Zudem ist zum Ausgleich
eines schleichenden Druckabfalls über die Zeit ein Druckausgleich durch den Kompressor
erforderlich, wodurch es zu unerwarteten Lärmemissionen kommt, die als störend empfunden
werden. Zwar können diese durch Vorsehen einer entsprechenden Schalldämmung gemindert
werden, jedoch ist ein tatsächlich geräuschloser Betrieb kaum, oder nur mit hohem
Aufwand zu realisieren. Darüber hinaus ist bei der vorbekannten Lösung ein relativ
großer Hohlraumquerschnitt der schlauchförmigen Dichtung erforderlich, wodurch die
Dichtung relativ große Bauteildimensionen aufweist.
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde,
eine Schiebefenstervorrichtung bereitzustellen, deren verschiebbarer Flügel in geschlossener
Position vollständig abdichtbar ist, wobei in dieser Stellung keine Lärmemissionen
auftreten und keine kontinuierliche Stromversorgung erforderlich ist. Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe durch eine Schiebefenstervorrichtung mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Mit der Erfindung ist eine Schiebefenstervorrichtung bereitgestellt, deren verschiebbarer
Flügel in geschlossener Position vollständig abdichtbar ist, wobei in dieser Stellung
keine Lärmemissionen auftreten und keine kontinuierliche Stromversorgung erforderlich
ist. Dadurch, dass das wenigstens eine Dichtelement durch ein elastisches Dichtungsprofil
gebildet ist, das an dem Fensterrahmen angeordnet ist und derart dimensioniert ist,
das es gegen das verschiebbare Fensterelement dichtend vorgespannt ist, wobei das
elastische Dichtungsprofil eine Hohlkammer aufweist, die mit einer Pumpeinrichtung
verbunden ist, wobei ein Ventil zur Steuerung des Luftstroms aus dem und in das Dichtungsprofil
angeordnet ist, ist eine Aktivierung der Pumpeinrichtung lediglich bei geöffnetem
Zustand der Vorrichtung erforderlich. Hierbei wird der Hohlkammerquerschnitt reduziert,
wodurch der Dichtungsquerschnitt vermindert wird. Der zur Erzielung der erforderlichen
Verminderung des Dichtungsquerschnitts erforderliche Hohlraumquerschnitt ist gegenüber
der im Stand der Technik bekannten Vorrichtung deutlich kleiner, wodurch eine deutlich
geringere Bauteildimension erzielt ist. Im geschlossenen Zustand ist die gewünschte
Abdichtung durch das Dichtelement im entspannten Zustand erzielt.
[0008] Unter einem entspannten Dichtungsprofil ist vorliegend ein Dichtungsprofil zu verstehen,
dessen Hohlraum nicht durch einen Saugvorgang der Pumpe reduziert ist. Unter einem
Entspannungsvorgang wird vorliegend der Prozess verstanden, bei dem ein vakuumiertes
Dichtungsprofil das in dessen Hohlraum vorliegende Vakuum durch Einströmen von Luft
ausgleicht.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist die Pumpeinrichtung eine elektrisch betriebene
Vakuumpumpe, wobei das Ventil als elektromagnetisches Ventil ausgebildet ist und wobei
eine Steuereinrichtung angeordnet ist, über welche die Vakuumpumpe und das elektromagnetische
Ventil ansteuerbar ist. Hierdurch ist eine bedienungsfreundliche Steuerung des Dichtungsprofilzustands
ermöglicht. Selbstverständlich kann das Ventil auch mechanisch betätigbar ausgeführt
sein.
[0010] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Pumpeinrichtung eine
mechanisch betriebene Pumpe, wobei ein Hebel angeordnet ist, durch dessen Bewegung
die Pumpe betreibbar ist. Vorzugsweise ist hierbei ein mechanisch betätigbares Ventil
angeordnet. Hierdurch ist eine autarke Pumpeinrichtung ermöglicht, bei der keinerlei
Anschluss an einer Stromversorgung erforderlich ist.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist durch den Hebel zugleich auch ein Fensterelement
an dem Fensterrahmen festlegbar. Hierdurch ist parallel zur Öffnung der Vorrichtung
über den Hebel eine Betätigung der Pumpe erzielt.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist ein elastisches Dichtungsprofil zumindest bereichsweise
an dem bodenseitigen und/oder dem deckenseitigen Profilteil angeordnet. Hierdurch
ist eine bodenseitige sowie auch eine deckenseitige Abdichtung erzielt. Besonders
bevorzugt ist das Dichtungsprofil umlaufend der von dem wenigstens einen verschiebbar
gelagerten Fenster verschließbaren Öffnung an dem Fensterrahmen angeordnet. Hierdurch
ist eine umlaufende Abdichtung erzielt. Ein umlaufendes Dichtungsprofil ist auch durch
eine Verbindung mehrerer einzelner Dichtungsprofile über Verbindungsmittel realisierbar.
[0013] In Ausgestaltung der Erfindung sind zwei vorzugsweise gegenüberliegende Seitenwände
der Hohlkammer des Dichtungsprofils faltenbalgartig mit einer Knickfalz versehen.
Hierdurch ist eine gerichtete Komprimierung des Dichtungsprofils durch Erzeugung eines
Vakuums erzielt.
[0014] In Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Rahmen zumindest bodenseitig eine U-förmige
oder C-förmige Aufnahme angeordnet, die in Richtung eines verschiebbaren Fensterelementes
geöffnet ist und in die das Dichtungsprofil zumindest bereichsweise eingesetzt ist.
Hierdurch ist eine geführte Expansion des Dichtungsprofils während eines Entspannungsvorgangs
erzielt.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Dichtungsprofil zumindest bereichsweise
auf einer zwischen zwei Fensterelementen verlaufenden Ebene angeordnet. Hierdurch
ist eine Abdichtung zwischen zwei verschiebbar gelagerten Fenstern ermöglicht.
[0016] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die schematische Darstellung einer Schiebefenstervorrichtung in der Vorderansicht;
- Figur 2
- die schematische Darstellung eines Bodenprofilabschnitts des Fensterrahmens der Schiebefenstervorrichtung
gemäß Figur 1 mit stirnseitig angeordneter Profildichtung im vakuumierten Zustand
- a) in einer ersten räumlichen Darstellung;
- b) in einer zweiten räumlichen Darstellung;
- c) in der Draufsicht;
- Figur 3
- das Profilteil gemäß Figur 2 mit Profildichtung im entspannten Zustand (Dichtzustand)
- a) in einer ersten räumlichen Darstellung;
- b) in einer zweiten räumlichen Darstellung;
- c) in der Draufsicht;
- Figur 4
- die schematische Darstellung eines Bodenprofilabschnitts des Fensterrahmens der Schiebefenstervorrichtung
gemäß Figur 1 mit seitlich angeordneter Profildichtung im vakuumierten Zustand
- a) in einer ersten räumlichen Darstellung;
- b) in einer zweiten räumlichen Darstellung;
- c) in der Draufsicht;
- Figur 5
- das Profilteil gemäß Figur 4 mit Profildichtung im entspannten Zustand (Dichtzustand)
- a) in einer ersten räumlichen Darstellung;
- b) in einer zweiten räumlichen Darstellung;
- c) in der Draufsicht;
- Figur 6
- die schematische Darstellung eines Bodenprofilabschnitts des Fensterrahmens der Schiebefenstervorrichtung
gemäß Figur 1 mit beidseitig angeordneter Profildichtung im vakuumierten Zustand
- a) in einer ersten räumlichen Darstellung;
- b) in einer zweiten räumlichen Darstellung;
- c) in der Draufsicht;
- Figur 7
- das Profilteil gemäß Figur 6 mit Profildichtung im entspannten Zustand (Dichtzustand)
- a) in einer ersten räumlichen Darstellung;
- b) in einer zweiten räumlichen Darstellung;
- c) in der Draufsicht
- Figur 8
- die schematische Darstellung eines zweispurigen Profilabschnitts der eine Schiebefenstervorrichtung
in einer weiteren Ausführungsform mit auf dem Mitteldom angeordneter Profildichtung
im entspannten Zustand (Dichtzustand);
- a) in einer ersten räumlichen Darstellung;
- b) in einer zweiten räumlichen Darstellung;
- c) in der Draufsicht;
- Figur 9
- die Darstellung des zweispurigen Profilabschnitts aus Figur 8 mit zwei verschiebbaren
Fensterelementen in Anschlagposition
- a) in einer ersten räumlichen Darstellung;
- b) in einer zweiten räumlichen Darstellung;
- c) in der Draufsicht;
- Figur 10
- den zweispurigen Profilabschnitt aus Figur 8 mit Profildichtung
- a) in einer ersten räumlichen Darstellung;
- b) in einer zweiten räumlichen Darstellung;
- c) in der Draufsicht;
- Figur 11
- die schematische Darstellung eines an einer über einen Bedienhebel betätigbaren mechanischen
Pumpe angeschlossenen Dichtungsprofils
- a) in der Seitenansicht mit angedeuteter Pumpbewegung des Bedienhebels und entspanntem
Dichtungsprofil;
- b) in der Vorderansicht mit Bedienhebel in Halteposition und vakuumiertem Dichtungsprofil.
[0017] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Schiebefenstervorrichtung besteht im Wesentlichen
aus einem Fensterrahmen 1, der aus einem umlaufenden Profil 2 gebildet ist, das ein
feststehendes Fensterelement 3 sowie ein verschiebbares Fensterelement 4 aufnimmt.
Das umlaufende Profil 2 ist die durch das feststehende Fensterelement 4 begrenzte
Öffnung einrahmend mit einem Dichtungsprofil 5 versehen, das mit einer Pumpe 6 verbunden
ist.
[0018] Das umlaufende Profil 2 ist im Ausführungsbeispiel als Aluminiumprofil ausgebildet
und umfasst ein bodenseitiges Profilteil 21, ein deckenseitiges Profilteil 22 sowie
zwei seitliche Profilteile 23, welche einen rechteckförmigen Fensterrahmen 1 begrenzen.
[0019] In Figur 3 ist der Querschnitt des bodenseitigen Profilteils 21 im Bereich des verschiebbaren
Fensterelements 4 dargestellt. Das bodenseitigen Profilteil 21 weist eine U-förmige
Innenkontur 211 auf, in die das - lediglich angedeutete - verschiebbare Fensterelement
4 eingreift. Auf der Grundplatte 212 der Innenkontur 211 ist eine U-förmige Aufnahme
213 angeordnet, in die das Dichtungsprofil 5 eingebracht ist, das derart dimensioniert
ist, dass es gegen das verschiebbare Fensterelement 4 vorgespannt ist. Das Dichtungsprofil
5 weist eine sich in seine Längsrichtung erstreckende Hohlkammer 51 auf, deren gegenüberliegende
Seitenwände 511 faltenbalgartig mit einer Knickfalz 52 versehen sind. In Figur 2 ist
diese Anordnung mit durch die Pumpe 6 vakuumiertem Dichtungsprofil 5 gezeigt. Die
beiden Seitenwände der Hohlkammer 51 sind durch die U-förmige Aufnahme 213 geführt
eingeklappt, wodurch die dem verschiebbaren Fensterelement 4 zugewandte Dichtfläche
512 des Dichtungsprofils 5 zu diesem Fensterelement 4 beabstandet ist.
[0020] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 4 und 5 ist an eine Seitenwand der U-förmigen
Innenkontur 211 des bodenseitigen Profilteils 21 eine C-förmige Aufnahme 214 angeordnet,
in die das Dichtungsprofil 5 eingebracht ist. In Figur 5 ist das Dichtungselement
5 im entspannten Zustand gezeigt, wobei dieses seitlich gegen das verschiebbaren Fensterelement
4 vorgespannt ist. In Figur 4 ist diese Anordnung mit durch die Pumpe 6 vakuumiertem
Dichtungsprofil 5 gezeigt. Die beiden Seitenwände der Hohlkammer 51 sind wiederum
durch die C-förmige Aufnahme 214 geführt eingeklappt, wodurch die Dichtfläche 512
des Dichtungsprofils 5 zu dem Fensterelement 4 beabstandet ist.
[0021] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 6 und 7 ist an beiden Seitenwänden der U-förmigen
Innenkontur 211 des bodenseitigen Profilteils 21 eine C-förmige Aufnahme 214 angeordnet,
in die jeweils ein Dichtungsprofil 5 eingebracht ist, das entsprechend der vorstehenden
Anordnung im entspannten Zustand gegen das verschiebbaren Fensterelement 4 vorgespannt
ist und dessen Dichtfläche 512 im vakuumierten Zustand des Dichtungsprofils 5 zu diesem
Fensterelement 4 beabstandet ist.
[0022] In Figur 8 ist ein zweispurigen Profilteil 24 einer Schiebefenstervorrichtung einer
weiteren Ausführungsform mit einer W-förmigen Innenkontur 241 der Schiebefenstervorrichtung
gezeigt, auf deren Mitteldom 242 eine in Richtung einer Spur gerichtete C-förmige
Aufnahme 243 angeordnet ist, in die das Dichtungsprofil 5 eingebracht ist. Das Dichtungsprofil
5 ist im entspannten Zustand gegen ein in diese Spur eingreifendes verschiebbares
Fensterelement 4 vorgespannt. Die C-förmige Aufnahme 243 ist in diesem Ausführungsbeispiel
durch ein an den Mitteldom 242 angelegtes L-Profil 244 gebildet.
[0023] In Figur 9 ist das zweispurige Profilteil 24 mit zwei verschiebbaren Fensterelementen
4 in Anschlagposition (Schließstellung) gezeigt. Hierbei liegen die an den verschiebbaren
Fensterelementen 4 angeordneten Anschlagleisten 41 aneinander an. Das an den Mitteldom
242 angelegte L-Profil 244 ist kürzer, als das Dichtungsprofil 5 ausgebildet, wodurch
das Dichtungsprofil 5 ein Stück aus der durch die L-Profil 244 gebildete C-förmige
Aufnahme 243 hervorsteht. Dieser hervorstehende Abschnitt des Dichtungsprofils 5 ist
im geschlossenen Zustand der verschiebbaren Fensterelemente 4 unter den aneinander
liegenden Anschlagleisten 41 angeordnet und liegt dichtend seitlich an den beiden
verschiebbaren Fensterelementen 4 sowie nach oben an den beiden Anschlagleisten 41
an.
[0024] Das dem feststehenden Fensterelement 3 gegenüberliegende seitliche Profilteil 23
weist eine Ausnehmung 231 auf, in der ein Hebel 61 eingelassen ist über den ein -
nicht gezeigter - Schließmechanismus zum Feststellen des an diesem in Schließposition
anliegenden verschiebbaren Fensterelements 4 bedienbar ist. Der Hebel 61 ist weiterhin
mit einer als mechanische Kolbenpumpe ausgeführten Pumpe 6 verbunden, die in dem seitlichen
Profilteil 23 angeordnet ist und die an die Hohlkammer 51 des umlaufend angeordneten
Dichtungsprofils 5 angeschlossen ist. Zwischen der Pumpe 6 und dem Dichtungsprofil
5 ist ein Ventil 62 angeordnet. Durch Verschwenken des Hebels 61 kann die Luft aus
der Hohlkammer 51 des Dichtungsprofils 5 abgesaugt werden, sodass ein Vakuum entsteht,
durch das ein Einfalten des Dichtungsprofils entlang seiner Knickfalze bewirkt ist.
Die Dichtung liegt nun nicht mehr an dem verschiebbaren Fensterelement 4 an, sodass
dieses geöffnet werden kann.
[0025] An dem seitlichen Profilteil 23 ist weiterhin ein Bedienknopf 63 angeordnet, über
den das Ventil 62 betätigbar ist. Durch Drücken des Bedienknopfes 63 nach Verschließen
des verschiebbaren Fensterelements 4 wird das Ventil 62 geöffnet, wodurch Luft in
die Hohlkammer 52 einströmet. Das Dichtungsprofil entspannt und legt sich wieder dichtend
an das verschiebbare Fensterelement 4 an.
[0026] Das seitliche Profilteil 23 mit angeordnetem Hebel 61, Ventil 62, Bedienknopf 63
und dem Anschluss an das Dichtprofil 5 ist in Figur 11 schematisch skizziert.
[0027] Die Pumpe 6 kann in einer weiten Ausführung als Elektropumpe ausgebildet sein, die
mit einer zusätzlich vorzusehenden Stromquelle zu verbinden ist. Hierbei ist die Pumpe
6 mit einer Steuereinrichtung verbunden, die über den Hebel 61, beispielsweise über
einen ersten Endlagenschalter betätigbar ist. Das Ventil 62 kann dabei als elektromagnetisches
Ventil ausgebildet sein, das vorzugsweise ebenfalls über den Hebel 61, beispielsweise
über einen zweiten Endlagenschalter betätigbar ist. Eine solche Anordnung ermöglicht
es, die Schiebefenstervorrichtung zu öffnen, in dem das an dem seitlichen Profilteil
23 anliegende verschiebbare Fensterelement 23 durch Verschwenken des Hebels 61 entriegelt
wird. In einer 180 Grad Schwenkposition wird der erste Endlagenschalter betätigt,
wodurch die Pumpe 6 angesteuert wird, wodurch das Dichtungsprofil 5 vakuumiert wird,
wonach dieses nicht mehr an dem verschiebbaren Fensterelement 23 anliegt.
[0028] Beim Feststellen eines an dem seitlichen Profilteil 4 anliegenden verschiebbaren
Fensterelements 4 kann über den Hebel 61 durch Verschwenken ein Schließmechanismus
betätigt werden, wodurch dieses festgelegt wird. In einer wiederum 180 Grad Schwenkposition
wird der zweite Endlagenschalter betätigt, wodurch nach Verriegelung des verschiebbaren
Fensterelements 4 das Ventil 62 betätigt wird, wodurch Luft in die Hohlkammer 51 des
Dichtungsprofils 5 einströmt. Das Dichtungsprofil 5 entspannt und legt sich wieder
dichtend an das verschiebbare Fensterelement 4 an. Selbstverständlich können an Stelle
der Endlagenschalter auch sonstige Betätigungselemente angeordnet sein.
1. Schiebefenstervorrichtung, umfassend einen rechteckigen, aus Profilteilen (21, 22,
23) gebildeten Fensterrahmen (1) zum Einbauen in einen Fensterausschnitt, in welchem
Fensterrahmen (1) wenigstens zwei Fensterelemente (3, 4) angeordnet sind, von denen
wenigstens ein Fensterelement (4) in dem Fensterrahmen (1) verschiebbar gelagert ist,
wobei wenigstens ein Dichtelement zur Abdichtung des verschiebbaren Fensterelementes
(4) gegenüber dem Fensterrahmen (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Dichtelement durch ein elastisches Dichtungsprofil (5) gebildet
ist, das an dem Fensterrahmen (1) angeordnet ist und derart dimensioniert ist, das
es gegen das verschiebbare Fensterelement (4) dichtend vorgespannt ist, wobei das
elastische Dichtungsprofil (5) eine Hohlkammer (51) aufweist, die mit einer Pumpeinrichtung
verbunden ist, wobei ein Ventil (62) zur Steuerung des Luftstroms aus dem und in das
Dichtungsprofil (5) angeordnet ist.
2. Schiebefenstervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpeinrichtung eine elektrisch betriebene Vakuumpumpe ist, wobei das Ventil
(62) als elektromagnetisches Ventil ausgebildet ist und wobei eine Steuereinrichtung
angeordnet ist, über welche die Vakuumpumpe und das elektromagnetische Ventil ansteuerbar
ist.
3. Schiebefenstervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpeinrichtung eine mechanisch betriebene Pumpe (6) umfasst, wobei ein Hebel
(61) angeordnet ist, durch dessen Bewegung die Pumpe (6) betreibbar ist.
4. Schiebefenstervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Bewegung des Hebels (6) zusätzlich ein verschiebbares Fensterelement (4)
an dem Fensterrahmen (1) festlegbar ist.
5. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Dichtungsprofil (5) zumindest bereichsweise an dem bodenseitigen und/oder
dem deckenseitigen Profilteil (21, 22) angeordnet ist.
6. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (5) umlaufend der von dem wenigstens einen verschiebbar gelagerten
Fenster (4) verschließbaren Öffnung an dem Fensterrahmen (1) angeordnet ist.
7. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei vorzugsweise gegenüberliegende Seitenwände (511) der Hohlkammer (51) des Dichtungsprofils
(5) faltenbalgartig mit einer Knickfalz (52) versehen sind.
8. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Rahmen zumindest bodenseitig eine U-förmige oder C-förmige Aufnahme (213,
214) angeordnet ist, die in Richtung eines verschiebbaren Fensterelementes (4) geöffnet
ist und in die das Dichtungsprofil (5) zumindest bereichsweise eingesetzt ist.
9. Schiebefenstervorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (5) zumindest bereichsweise auf einer zwischen zwei Fensterelementen
(3, 4) verlaufenden Ebene angeordnet ist.