[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spülvorrichtung zur Spülung eines Kontrollabschnitts
einer gasführenden Leitung. Ferner betrifft die Erfindung ein Spülverfahren zur Spülung
eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung durch eine Spülvorrichtung. Auch
betrifft die Erfindung ein Spülsystem mit einer Spülvorrichtung und einer gasführenden
Leitung mit einem Kontrollabschnitt.
[0002] Die derzeitig öffentlich bekannten Gasnetze umfassen eine Vielzahl an Vorrichtungen,
die beispielsweise für Wartungsarbeiten, Reparaturen und/oder ein Austauschen gegen
das Gasnetz fluidkommunizierend gesperrt werden können. Die Vorgaben für den Betrieb
von beispielsweise Gasdruckregel- und Messanlagen unterliegt in Deutschland dem Regelwerk
des DVGWs. Insbesondere werden in den DVGW-Arbeitsblättern DVGW G491 und G495 Vorgaben
getroffen, die den Stand der Technik abbilden und die notwendigen Arbeitsschritte
vorgeben.
[0003] Beispielhaft werden bei bekannten Gasdruckregel- und Messanlagen und auch bei anderen
gastechnische Anlagen mit gleicher Problematik von Emissionen, aktuell bei Funktionskontrollen,
Wartungsarbeiten und/oder anderen Arbeiten das in den abgesperrten Teilen der Anlange
mit erhöhtem Druck stehende Gas über einen Regler in das nachgelagerte Netz abgeführt.
Nachdem der Druckausgleich oder ein minimal technischer Restdruck gegenüber dem nachgelagerten
Netz hergestellt ist, wird zumeist eine hintere Absperrarmatur geschlossen. Das restliche
Gas wird nun zumeist über Ausblaseleitungen gegen Atmosphäre entspannt. Dabei entweichen
die Restmengen an Gas mit Atmosphärendruck in den Leitungen beim Öffnen von Filtern,
Reglern oder anderen Armaturen.
[0004] Nach den entsprechenden Arbeiten, beispielsweise Wartungsarbeiten, wird die Luft
in den Anlagenteilen durch Öffnen eines vorderen Absperrelements über die Ausblaseleitungen
mit Hilfe des regulären Transportmediums in die Atmosphäre geschoben. Dabei entweichen
zumeist erneut unbestimmte Mengen des Mediums.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile
im Stand der Technik zu beheben oder zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere
ist es Aufgabe der Erfindung, eine Spülvorrichtung bereitzustellen, mit der eine Spülung
eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders einfach ermöglicht wird,
insbesondere wobei ein Austritt des Gases in die Atmosphäre reduziert und/oder verhindert
wird. Insbesondere ist es ferner die Aufgabe der Erfindung ein Spülverfahren zur Spülung
eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung durch eine Spülvorrichtung sowie
ein Spülsystem umfassend eine Spülvorrichtung und eine gasführende Leitung mit einem
Kontrollabschnitt bereitzustellen.
[0006] Die erfinderische Lösung hilft bei der Reduktion von Emissionen von brennbaren Gasen
aus der gasführenden Leitung in die Atmosphäre, die durch die Arbeiten, wie beispielsweise
Funktionskontrollen und/oder Wartungsarbeiten an Anlagenteilen, derzeit zumeist entstehen.
[0007] Die voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Insbesondere wird
die Aufgabe gelöst durch eine Spülvorrichtung zur Spülung eines Kontrollabschnitts
einer gasführenden Leitung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Ferner
wird die Aufgabe gelöst durch ein Spülverfahren zur Spülung eines Kontrollabschnitts
einer gasführenden Leitung durch eine Spülvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 11 und durch ein Spülsystem umfassend eine Spülvorrichtung und eine gasführende
Leitung mit einem Kontrollabschnitt mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 13.
Weitere Vorteile und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale, die im Zusammenhang mit der
erfindungsgemäßen Spülvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Spülverfahren, dem erfindungsgemäßen Spülsystem und jeweils
umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets
wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
[0008] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Spülvorrichtung
zur Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung, die Spülvorrichtung
umfassend eine Zuführschnittstelle zur Kopplung der Spülvorrichtung mit dem Kontrollabschnitt
und zur Zuführung von Spülgas in den Kontrollabschnitt, eine Spülgasschnittstelle
zum Kopplung einer Spülgasquelle mit der Spülvorrichtung, wobei die Zuführschnittstelle
und die Spülgasschnittstelle fluidkommunizierend miteinander verbunden sind und eine
Entnahmeschnittstelle zur Kopplung der Spülvorrichtung mit dem Kontrollabschnitt und
zur Entnahme von Gas aus dem Kontrollabschnitt, wobei die Spülvorrichtung ferner eine
Messvorrichtung stromabwärts der Entnahmeschnittstelle zur Messung des Gases aus dem
Kontrollabschnitt umfasst.
[0009] Die gasführende Leitung ist im Rahmen der Erfindung bevorzugt als Erdgas- und/oder
Wasserstoffleitung zu verstehen. Die erfindungsgemäße Spülvorrichtung setzt in der
Praxis bevorzugt nach dem voranstehend beschriebenen Arbeitsschritt des Druckausgleichs
des Kontrollabschnitts gegenüber der gasführenden Leitung und/oder bei einem Kontrollabschnitt
mit minimalem technischen Restdruck gegenüber einem stromabwärts nachgelagerten Netz
und einem Schließen einer hinteren Sperrvorrichtung, beispielsweise in Form einer
Absperrarmatur, am hinteren Ende des Kontrollabschnitts an. Die erfindungsgemäße Spülvorrichtung
ermöglicht bevorzugt die Zuführung eines Spülgases, bevorzugt eines Inertisierungsgas,
beispielsweise Stickstoff, in den Kontrollabschnitt, um das restliche Gas in dem Kontrollabschnitt
mit einem passenden Überdruck aus einer Spülgasquelle, beispielsweise einer Gasflasche,
und/oder durch eine Fördervorrichtung der Spülgasquelle aus dem Kontrollabschnitt
zu drücken. Eine Verwendung von Luft als Spülgas ist aufgrund des Explosionsschutzes
selbstverständlich nicht zulässig. Der Kontrollabschnitt ist ferner bevorzugt durch
eine vordere Sperrvorrichtung fluidkommunizierend gegen die gasführende Leitung stromaufwärts
des Kontrollabschnitts gesperrt. Mit anderen Worten ist der Kontrollabschnitt bevorzugt
durch eine vordere und eine hintere Sperrvorrichtung gegen die gasführende Leitung
gesperrt.
[0010] Die Spülvorrichtung ermöglicht eine Kopplung der Zuführschnittstelle und der Entnahmeschnittstelle
jeweils mit dem Kontrollabschnitt. Die Kopplung der Zuführschnittstelle und der Entnahmeschnittstelle
jeweils mit dem Kontrollabschnitt ist bevorzugt lösbar, insbesondere werkzeuglos lösbar,
ausgestaltet. Somit ermöglicht die Spülvorrichtung eine Zufuhr von Spülgas in den
Kontrollabschnitt durch die Zuführschnittstelle und eine Entnahme von Gas und/oder
Spülgas aus dem Kontrollabschnitt durch die Entnahmeschnittstelle. Mit anderen Worten
ermöglicht die Spülvorrichtung eine Spülung des Kontrollabschnitts mit Spülgas und
somit eine Entnahme des Gases aus dem Kontrollabschnitt.
[0011] Die Entnahmeschnittstelle ist bevorzugt, wie in einem späteren Abschnitt ausführlich
beschrieben, stromabwärts mit der gasführenden Leitung oder einer Speichervorrichtung
zur Abführung des Gases aus dem Kontrollbereich verbunden.
[0012] Die Spülvorrichtung ist besonders vorteilhaft, weil sie eine Messvorrichtung stromabwärts
der Entnahmeschnittstelle zur Messung des Gases aus dem Kontrollabschnitt umfasst.
Somit ermöglicht die Messvorrichtung eine Fortschrittsüberprüfung des Spülvorgangs
und/oder eine Überprüfung, ob noch Gas aus dem Kontrollabschnitt durch das zugeführte
Spülgas gedrückt wird. Beispielhaft und anschaulich formiert wird durch die Spülvorrichtung
der Gehalt an brennbarem Gas über zumindest einen entsprechenden Sensor der Messvorrichtung
erfasst. Alternativ oder zusätzlich ist der Massenfluss durch zumindest einen entsprechenden
Sensor der Messvorrichtung detektierbar. Damit besteht die Möglichkeit das geförderte
Volumen in dem entsprechenden Anlagenabschnitt mit dem Restgehalt an brennbarem Gas
zu vergleichen um beispielsweise eine Verifizierung der Messergebnisse sicherzustellen.
Der Arbeitsschritt des Spülens kann nun manuell oder automatisiert durch die Spülvorrichtung
und/oder einen Anwender ausgeführt und/oder gestoppt werden.
[0013] Die Spülvorrichtung ist bevorzugt als mobile Spülvorrichtung zu verstehen. Mit anderen
Worten ist die Spülvorrichtung bevorzugt als tragbare Spülvorrichtung zu verstehen
und somit für einen Anwender vorteilhaft, flexibel und schnell an einer Vielzahl an
Kontrollabschnitten von gasführenden Leitungen einsetzbar. Anschaulich und bespielhaft
formuliert ist die Spülvorrichtung innerhalb eines Gehäuses und/oder eines Koffers
ausgestaltet.
[0014] Eine derart ausgestaltete Spülvorrichtung ist besonders vorteilhaft, da eine Spülung
eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders einfach ermöglicht wird,
wobei ein Austritt von Gas aus dem Kontrollabschnitt in die Umgebung vorteilhaft reduziert
oder vermieden wird.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer Spülvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Messvorrichtung eine Druckmessvorrichtung zur Messung zumindest
eines Drucks innerhalb der Messvorrichtung, eine Konzentrationsmessvorrichtung zur
Messung zumindest einer Gaskonzentration innerhalb der Messvorrichtung und/oder in
der Umgebung der Messvorrichtung und/oder eine Massenstrommessvorrichtung zur Messung
zumindest eines Massenstroms innerhalb der Messvorrichtung umfasst. Die Messvorrichtung
dient im Rahmen der Erfindung der Überprüfung, ob der Kontrollabschnitt frei von brennbarem
Gas ist und folglich ausschließlich oder im Wesentlichen ausschließlich mit Spülgas
gefüllt worden ist. Die Formulierung "X oder im Wesentlichen X" soll im Rahmen der
Erfindung als mögliche, geringe Abweichung, beispielsweise aufgrund von Fertigungstoleranzen,
Material- und/oder Prozesseigenschaften verstanden werden, ohne die zugrundeliegende,
beabsichtigte Funktion des Merkmals zu verändern. Die Messvorrichtung umfasst zumindest
eine Druckmessvorrichtung zur Messung zumindest eines Drucks innerhalb der Messvorrichtung.
Die Messvorrichtung umfasst zusätzlich oder alternativ zumindest eine Konzentrationsmessvorrichtung
zur Messung zumindest einer Gaskonzentration innerhalb der Messvorrichtung und/oder
in der Umgebung der Messvorrichtung. Die Messung der Gaskonzentration in der Umgebung
der Messvorrichtung ist dabei bevorzugt als Messung einer möglichen Leckage der Spülvorrichtung
und/oder der gasführenden Leitung zu verstehen. Die Messvorrichtung umfasst zusätzlich
oder alternativ zumindest eine Massenstrommessvorrichtung zur Messung zumindest eines
Massenstroms innerhalb der Messvorrichtung. Durch eine derart ausgestaltete Messvorrichtung
wird beispielsweise vorteilhaft ermöglicht das geförderte Volumen aus dem entsprechenden
Kontrollabschnitt mit dem Restgehalt an brennbarem Gas zu vergleichen um beispielsweise
eine Verifizierung der Messergebnisse sicherzustellen. Bevorzugt umfasst die Messvorrichtung
zumindest eine optische und/oder akustische Ausgabevorrichtung zur Ausgabe von Daten
und oder Warnungen.
[0016] Eine derart ausgestaltete Spülvorrichtung ist durch die Ausgestaltung der Messvorrichtung
besonders vorteilhaft, da eine Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden
Leitung sowie die Erfassung der Spülung besonders einfach ermöglicht wird, wobei ein
Austritt von Gas aus dem Kontrollabschnitt in die Umgebung vorteilhaft reduziert oder
vermieden wird.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer Spülvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Messvorrichtung eine Auswertevorrichtung zur Auswertung
der erfassten Messwerte umfasst und/oder dass die Messvorrichtung eine Sende- und/oder
Empfangsvorrichtung zum Senden und/oder Empfangen der gemessenen und/oder ausgewerteten
Messwerte umfasst. Die erfindungsgemäße Auswertevorrichtung ermöglicht bevorzugt eine
Gasauswertung des Gases und/oder des Spülgases aus dem Kontrollabschnitt. Eine Auswertung
umfasst bevorzugt eine Auswertung der Zusammensetzung des Fluides, insbesondere einer
prozentualen Zusammensetzung. Die gemessenen und/oder ausgewerteten Messwerte werden
bevorzugt an eine Servervorrichtung und/oder eine Speichervorrichtung gesendet und/oder
von diesen Vorgabedaten und/oder Vergleichsdaten empfangen. Die Servervorrichtung
und/oder Speichervorrichtung sind bevorzugt separat von der Spülvorrichtung oder als
Bestandteil der Spülvorrichtung definiert und/oder ausgestaltet. Eine derart ausgestaltete
Spülvorrichtung ist durch die Auswertevorrichtung und/oder durch die Sende- und/oder
Empfangsvorrichtung besonders vorteilhaft, da eine Spülung eines Kontrollabschnitts
einer gasführenden Leitung sowie die Auswertung der Spülung besonders einfach ermöglicht
wird, wobei ein Austritt von Gas aus dem Kontrollabschnitt in die Umgebung vorteilhaft
reduziert oder vermieden wird.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer Spülvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Spülgasschnittstelle mit einer Spülgasquelle der Spülvorrichtung
gekoppelt ist, insbesondere wobei die Spülgasquelle als mobile Spülgasquelle oder
als stationäre Spülgasquelle ausgestaltet ist. Die Spülgasquelle ist als Bestandteil
der Spülvorrichtung oder als separate Spülgasquelle ausgestaltet. Die Spülgasquelle
ist als mobile Spülgasquelle, beispielsweise als Spülgastank, oder als stationäre
Spülgasquelle, beispielsweise als Spülgasnetz, zu verstehen. Eine mobile Spülgasquelle
ist in Kombination mit einer mobilen Spülvorrichtung besonders vorteilhaft, da somit
eine vollständig mobile und damit flexible Verwendung der Spülvorrichtung ermöglicht
wird. Eine stationäre Spülgasquelle ist besonders vorteilhaft, da keine Volumenbegrenzung
der Spülgasquelle den Vorgang der Spülung des Kontrollabschnitts begrenzt. Die Spülgasquelle
ermöglicht eine Bereitstellung von Spülgas für die Spülvorrichtung zur Spülung eines
Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung. Die Förderung des Spülgases erfolgt
bevorzugt durch das Druckverhältnis der Spülgasquelle in Relation zum Kontrollabschnitt.
Alternativ oder zusätzlich umfasst die Spülgasquelle eine Fördervorrichtung zur Förderung
des Spülgases in den Kontrollabschnitt. Das Spülgas ist, wie voranstehend beschrieben,
bevorzugt als Inertisierungsgas, insbesondere als Stickstoff, zu verstehen. Stickstoff
ist als Spülgas zur Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders
vorteilhaft, da Stickstoff kostengünstig, schwerer als Erdgas und nicht brennbar ist.
Eine derart ausgestaltete Spülvorrichtung ist durch die Ausgestaltung der Spülgasquelle
besonders vorteilhaft, da eine Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden
Leitung besonders einfach ermöglicht wird, wobei ein Austritt von Gas aus dem Kontrollabschnitt
in die Umgebung vorteilhaft reduziert oder vermieden wird.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer Spülvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Zuführschnittstelle und/oder die Entnahmeschnittstelle zur
lösbaren Kopplung mit dem Kontrollabschnitt ausgestaltet sind und/oder dass die Spülgasschnittstelle
zur lösbaren Kopplung mit der Spülgasquelle ausgestaltet ist. Die Kopplung der Zuführschnittstelle
und/oder der Entnahmeschnittstelle jeweils mit dem Kontrollabschnitt ist bevorzugt
lösbar, insbesondere werkzeuglos lösbar, ausgestaltet. Somit ermöglicht die Spülvorrichtung
eine einfache Kopplung der Spülvorrichtung mit dem Kontrollabschnitt und/oder der
gasführenden Leitung und anschließend eine Zufuhr von Spülgas in den Kontrollabschnitt
durch die Zuführschnittstelle und eine Entnahme von Gas und/oder Spülgas aus dem Kontrollabschnitt
durch die Entnahmeschnittstelle. Mit anderen Worten ermöglicht die Spülvorrichtung
eine einfache Montage, eine Spülung des Kontrollabschnitts mit Spülgas und somit eine
Entnahme des Gases aus dem Kontrollabschnitt sowie eine anschließende einfache Demontage
der Spülvorrichtung. Die lösbaren Kopplungen sind beispielsweise als Verschraubungen
und/oder Steckkopplungen ausgestaltet. Die Kopplungen umfassen bevorzugt flexible
Schläuche und/oder sind bevorzugt für Drücke bis 70 bar oder bis 100 bar ausgestaltet.
Eine derart ausgestaltete Spülvorrichtung ist durch die Ausgestaltung der Kopplungen
besonders vorteilhaft, da eine Montage der Spülvorrichtung, Demontage der Spülvorrichtung
und Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders einfach
ermöglicht wird, wobei ein Austritt von Gas aus dem Kontrollabschnitt in die Umgebung
vorteilhaft reduziert oder vermieden wird.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer Spülvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Zuführschnittstelle, die Entnahmeschnittstelle und/oder
die Spülgasschnittstelle zumindest eine Sperrvorrichtung umfasst, wobei die zumindest
eine Sperrvorrichtung fluiddicht sperrbar ist. Eine Sperrvorrichtung ist im Rahmen
der Erfindung bevorzugt als Ventil, als Absperrarmatur, als manuelle Sperrvorrichtung
und/oder als automatische Sperrvorrichtung zu verstehen. Die zumindest eine Sperrvorrichtung
ermöglicht bevorzugt eine Sperrung einer fluidkommunizierenden Verbindung des entsprechenden
Abschnitts. Beispielsweise ermöglicht eine Sperrvorrichtung der Zuführschnittstelle
in Kombination mit einer Sperrvorrichtung der Entnahmeschnittstelle bevorzugt eine
Sperrung des Kontrollabschnitts nach abgeschlossenem Spülvorgang. Eine derart ausgestaltete
Spülvorrichtung ist durch die zumindest eine Sperrvorrichtung besonders vorteilhaft,
da eine Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders einfach
ermöglicht wird, wobei ein Austritt von Gas aus dem Kontrollabschnitt in die Umgebung
vorteilhaft reduziert oder vermieden wird. Ferner ermöglicht die zumindest eine Sperrvorrichtung
vorteilhaft die Sperrung von fluidkommunizierenden Verbindungen und somit eine vorteilhafte
Umgebung für Wartungsarbeiten, Reparaturen und/oder Messungen an dem Kontrollabschnitt
und/oder der gasführenden Leitung.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer Spülvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Spülvorrichtung stromabwärts der Entnahmeschnittstelle und
der Messvorrichtung eine Abführschnittstelle zur Kopplung der Spülvorrichtung mit
der gasführenden Leitung, insbesondere stromabwärts des Kontrollabschnitts, und/oder
mit einer Spülspeichervorrichtung zur Abführung des entnommenen Gases aus dem Kontrollabschnitt
umfasst. Die Entnahmeschnittstelle ist über die Abführschnittstelle bevorzugt stromabwärts
mit der gasführenden Leitung, insbesondere stromabwärts des Kontrollabschnitts, oder
einer Speichervorrichtung zur Abführung des Gases aus dem Kontrollbereich verbunden.
Das entnommene Gas aus dem Kontrollabschnitt wird folglich bevorzugt dem nachgelagerten
Gasnetz oder einer Spülspeichervorrichtung zugeführt. Die Spülspeichervorrichtung
ist beispielsweise als ein Gastank ausgestaltet und dient der Abführung des entnommenen
Gases aus dem Kontrollabschnitt. Bevorzugt wird jedoch die Kopplung der Abführschnittstelle
mit der gasführenden Leitung stromabwärts des Kontrollabschnitts. Die Abführschnittstelle
ist bevorzugt lösbar, insbesondere werkzeuglos lösbar, mit der gasführenden Leitung
und/oder der Spülspeichervorrichtung koppelbar. Eine derart ausgestaltete Spülvorrichtung
ist durch die Abführschnittstelle besonders vorteilhaft, da eine Spülung eines Kontrollabschnitts
einer gasführenden Leitung besonders einfach ermöglicht wird, wobei eine definierte
Abführung von Gas aus dem Kontrollabschnitt in die gasführende Leitung und/oder in
die Spülspeichervorrichtung ermöglicht wird.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer Spülvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Entnahmeschnittstelle, die Messvorrichtung und/oder die
Abführschnittstelle eine Filtervorrichtung zur Filterung des entnommenen Gases aus
dem Kontrollabschnitt umfasst. Die erfindungsgemäße Filtervorrichtung ist bevorzugt
als Membran zur Filterung des entnommenen Gases aus dem Kontrollabschnitt ausgestaltet.
Zusätzlich oder alternativ ist die erfindungsgemäße Filtervorrichtung bevorzugt als
Membran zur Separierung von Gas und Spülgas aus dem Kontrollabschnitt ausgestaltet,
insbesondere um einen unnötigen und/oder technisch nicht zugelassen Anteil an Spülgas
im nachgelagerten Netz zu reduzieren und/oder vermeiden und/oder die Abgabe von brennbarem
Gas in die Atmosphäre zu reduzieren und/oder vermeiden. Bevorzugt umfasst die Entnahmeschnittstelle
stromabwärts der Filtervorrichtung eine Ausbläservorrichtung. Die Ausbläservorrichtung
dient bevorzugt der Abführung des Gases in Verbindung mit einer Filtervorrichtung,
insbesondere einer Separationsmembrane zur Separierung von Gas und Spülgas, um geringe
Mengen Mischgas und/oder abgeschiedenes Spülgas in die Atmosphäre zu geben. Bevorzugt
ermöglicht die Filtervorrichtung eine Filterung und einen Durchlass des Gases aus
dem Kontrollabschnitt und eine Blockierung des Spülgases und/oder anderer Fluide.
Eine derartige Filtervorrichtung ermöglicht vorteilhaft eine Qualitätssicherung des
Gases in der gasführenden Leitung und eine Vermeidung von Unreinheiten in dem Gas.
Eine derart ausgestaltete Spülvorrichtung ist durch die Filtervorrichtung besonders
vorteilhaft, da eine Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders
einfach ermöglicht wird, wobei eine definierte Abführung von Gas, insbesondere ausschließlich
Gas, aus dem Kontrollabschnitt bevorzugt in die gasführende Leitung ermöglicht wird.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer Spülvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Entnahmeschnittstelle, die Zuführschnittstelle, die Spülgasschnittstelle,
die Messvorrichtung und/oder die Abführschnittstelle eine Rücksperrventilvorrichtung
zur Sperrung eines Fluidstroms des Gases und/oder des Spülgases in zumindest eine
Richtung umfasst. Eine Rücksperrventilvorrichtung ermöglicht eine lediglich einseitige
Durchströmung des entsprechenden Leitungsabschnitts und folglich eine Sperrung eines
Gasflusses entgegen der definierten Flussrichtung der Rücksperrventilvorrichtung.
Dadurch ermöglicht die Spülvorrichtung unabhängig von den jeweiligen Druckverhältnissen
eine Sicherung der Flussrichtung des Gases und/oder des Spülgases und/oder eine Verhinderung
einer ungewollten Flussrichtung des Gases und/oder des Spülgases. Beispielhaft verhindert
eine Rücksperrventilvorrichtung der Spülgasschnittstelle einen Rückfluss des Spülgases
zur Spülgasquelle, falls in der Spülgasquelle der Druck auf ein Niveau unterhalb des
Kontrollabschnitts fällt. Eine derart ausgestaltete Spülvorrichtung ist durch die
zumindest eine Rücksperrventilvorrichtung besonders vorteilhaft, da eine Spülung eines
Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders einfach ermöglicht wird, wobei
eine definierte Führung von Gas und/oder Spülgas ermöglicht wird.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einer Spülvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Spülvorrichtung und/oder die Messvorrichtung eine aktive
und/oder passive Explosionsschutzvorrichtung umfasst. Eine Explosionsschutzvorrichtung
ist bevorzugt zum Schutz der Spülvorrichtung gegen Explosionen und/oder gegen explosionsfördernde
Umstände zu verstehen. Beispielhaft ist eine passive Explosionsschutzvorrichtung als
eine Vergussmasse zumindest abschnittsweise um die Messvorrichtung zu verstehen, um
eine Vermeidung von Hitze- und/oder Funkenquellen in der Nähe der gasführenden Leitung
zu vermeiden. Eine aktive Explosionsschutzvorrichtung ist beispielsweise als Erfassungsvorrichtung
zum Erfassen von Gasleckagen, Hitzeentwicklungen und/oder zur Fehlererfassung der
Spülvorrichtung zu verstehen. Eine derart ausgestaltete Spülvorrichtung ist durch
die zumindest eine Explosionsschutzvorrichtung besonders vorteilhaft, da eine Spülung
eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders einfach ermöglicht wird,
wobei eine Sicherheit des Betriebs der Spülvorrichtung und/oder der gasführenden Leitung
vorteilhaft ermöglicht wird.
[0025] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Spülverfahren
zur Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung durch eine Spülvorrichtung
gelöst. Das Spülverfahren umfassend:
- Kopplung einer Zuführschnittstelle der Spülvorrichtung mit einem Kontrollabschnitt
der gasführenden Leitung,
- Kopplung einer Spülgasschnittstelle der Spülvorrichtung mit einer Spülgasquelle,
- Kopplung einer Entnahmeschnittstelle der Spülvorrichtung mit einem Kontrollabschnitt
der gasführenden Leitung,
- Zuführung von Spülgas in den Kontrollabschnitt durch die Zuführschnittstelle,
- Entnahme von Gas aus dem Kontrollabschnitt durch die Entnahmeschnittstelle,
- Messen des entnommenen Gases aus dem Kontrollabschnitt.
[0026] Die zuvor und die im Nachfolgenden beschrieben Verfahrensschritte können, wenn nicht
explizit anderweitig angegeben, einzeln, zusammen, einfach, mehrfach, zeitlich parallel
und/oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden. Eine Benennung
als beispielsweise "erster Verfahrensschritt" und "zweiter Verfahrensschritt" bedingt
keine zeitliche Reihenfolge und/oder Priorisierung. Eine bevorzugte Reihenfolge der
Verfahrensschritte sieht vor, dass die Verfahrensschritte in der aufgeführten Reihenfolge
ausgeführt werden.
[0027] Bevorzugt ist die Spülvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt ausgestaltet, sodass sich
bei dem beschriebenen Spülverfahren sämtliche Vorteile ergeben, die bereits zu der
Spülvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind. Bevorzugt
umfasst das Spülverfahren eine Auswertung des gemessenen Gases. Bevorzugt umfasst
das Spülverfahren ein Abführen des entnommenen Gases aus dem Kontrollabschnitt über
eine Abführschnittstelle der Spülvorrichtung in die gasführende Leitung, insbesondere
stromabwärts des Kontrollabschnitts, und/oder in eine Spülspeichervorrichtung der
Spülvorrichtung. Bevorzugt umfasst das Spülverfahren ein Sperren zumindest einer Sperrvorrichtung
der Spülvorrichtung, insbesondere der Zuführschnittstelle, der Entnahmeschnittstelle
und/oder der Spülgasschnittstelle. Das Sperren erfolgt bevorzugt in Abhängig von dem
gemessenen entnommenen Gas aus dem Kontrollabschnitt. Ein derart ausgestaltetes Spülverfahren
ist besonders vorteilhaft, da eine Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden
Leitung besonders einfach ermöglicht wird, wobei ein Austritt von Gas aus dem Kontrollabschnitt
in die Umgebung vorteilhaft reduziert oder vermieden wird.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Spülverfahren
vorgesehen sein, dass die Zuführung von Spülgas in den Kontrollabschnitt und/oder
die Entnahme von Gas aus dem Kontrollabschnitt in Abhängigkeit von dem gemessenen
entnommenen Gas aus dem Kontrollabschnitt erfolgt. Für die abhängige Zuführung und/oder
Entnahme umfasst die Spülvorrichtung bevorzugt Sperrvorrichtungen und/oder Stellvorrichtungen
für die Sperrvorrichtungen, wobei beispielsweise die Stellvorrichtungen die Sperrvorrichtungen
in Abhängigkeit von dem gemessenen entnommenen Gas aus dem Kontrollabschnitt öffnen
und/oder schließen. Bevorzugt ermöglicht das Spülverfahren einen Vergleich des gemessenen
Gases mit zumindest einem Grenzwert, wobei bei Erreichen oder Unterschreiten des Grenzwerts
die Zuführung von Spülgas gestoppt wird. Somit ermöglicht das erfindungsgemäße Spülverfahren
vorteilhaft eine Überprüfung der Spülung und ein bevorzugt automatisches Stoppen des
Spülverfahrens, wenn nur noch der Grenzwert des Gases oder kein Gas mehr aus dem Kontrollabschnitt
gemessen wird. Ein derart ausgestaltetes Spülverfahren ist besonders vorteilhaft,
da eine Spülung eines Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders einfach
und effizient ermöglicht wird, wobei ein Austritt von Gas aus dem Kontrollabschnitt
in die Umgebung vorteilhaft reduziert oder vermieden wird.
[0029] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Spülsystem umfassend
eine Spülvorrichtung und eine gasführende Leitung mit einem Kontrollabschnitt gelöst.
Die Spülvorrichtung ist gemäß dem ersten Aspekt ausgestaltet, sodass sich bei dem
beschriebenen Spülsystem sämtliche Vorteile ergeben, die bereits zu der Spülvorrichtung
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind. Die gasführende Leitung
weist bevorzugt entsprechende Gegenkopplungen für die Kopplung mit der Zuführschnittstelle,
der Entnahmeschnittstelle und/oder der Abführschnittstelle auf. Ein derart ausgestaltetes
Spülsystem ist besonders vorteilhaft, da eine Spülung eines Kontrollabschnitts einer
gasführenden Leitung besonders einfach ermöglicht wird, wobei ein Austritt von Gas
aus dem Kontrollabschnitt in die Umgebung vorteilhaft reduziert oder vermieden wird.
[0030] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Spülsystem
vorgesehen sein, dass der Kontrollabschnitt durch zumindest eine Sperrvorrichtung
der gasführenden Leitung, bevorzugt durch zwei Sperrvorrichtungen, gegen die gasführende
Leitung fluiddicht sperrbar ist. Um einen definierten Abschnitt für Wartungsarbeiten
und/oder Reparaturen in dem Kontrollabschnitt zu schaffen, ist es besonders vorteilhaft
die fluidkommunizierende Verbindung dieses Abschnitts gegen den Rest der gasführenden
Leitung durch die zumindest eine Sperrvorrichtung sperren zu können. Ein derart ausgestaltetes
Spülsystem ist durch die zumindest eine Sperrvorrichtung besonders vorteilhaft, da
eine Spülung eines definierten Kontrollabschnitts einer gasführenden Leitung besonders
einfach ermöglicht wird, wobei ein Austritt von Gas aus dem Kontrollabschnitt in die
Umgebung vorteilhaft reduziert oder vermieden wird.
[0031] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Spülsystem
vorgesehen sein, dass das Spülsystem zum Ausführen des Spülverfahrens gemäß dem zweiten
Aspekt ausgestaltet ist, sodass sich bei dem beschriebenen Spülsystem sämtliche Vorteile
ergeben, die bereits zu dem Spülverfahren gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung beschrieben
worden sind.
[0032] Eine erfindungsgemäße Spülvorrichtung, ein Spülsystem sowie ein Spülverfahren werden
nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch:
- Figur 1
- in einer perspektivischen Ansicht ein Spülsystem mit einer Spülvorrichtung und einer
gasführenden Leitung mit einem Kontrollabschnitt,
- Figur 2
- in einer perspektivischen Ansicht ein weiteres Spülsystem mit einer Spülvorrichtung
und einer gasführenden Leitung mit einem Kontrollabschnitt, und
- Figur 3
- in einem Flussdiagramm eine erfindungsgemäße Ausgestaltung des Spülverfahrens.
[0033] Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den Fig. 1 bis 3 jeweils
mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0034] In Fig. 1 ist schematisch in einer perspektivischen Ansicht ein Spülsystem 190 mit
einer Spülvorrichtung 10 und einer gasführenden Leitung 100 mit einem Kontrollabschnitt
110 gezeigt. Die Spülvorrichtung 10 ist zur Spülung des Kontrollabschnitts 110 der
gasführenden Leitung 100 ausgestaltet. Die Spülvorrichtung 10 umfasst eine Zuführschnittstelle
30 zur Kopplung der Spülvorrichtung 10 mit dem Kontrollabschnitt 110 und zur Zuführung
von Spülgas I in den Kontrollabschnitt 110, eine Spülgasschnittstelle 40 zum Kopplung
einer Spülgasquelle 150 mit der Spülvorrichtung 10, wobei die Zuführschnittstelle
30 und die Spülgasschnittstelle 40 fluidkommunizierend miteinander verbunden sind
und eine Entnahmeschnittstelle 20 zur Kopplung der Spülvorrichtung 10 mit dem Kontrollabschnitt
110 und zur Entnahme von Gas G aus dem Kontrollabschnitt 110, wobei die Spülvorrichtung
10 ferner eine Messvorrichtung 50 stromabwärts der Entnahmeschnittstelle 20 zur Messung
des Gases G aus dem Kontrollabschnitt 110 umfasst. Die Messvorrichtung 50 umfasst
eine Druckmessvorrichtung 52 zur Messung eines Drucks innerhalb der Messvorrichtung
50, eine Konzentrationsmessvorrichtung 54 zur Messung einer Gaskonzentration innerhalb
der Messvorrichtung 50 und in der Umgebung der Messvorrichtung 50 und eine Massenstrommessvorrichtung
56 zur Messung eines Massenstroms innerhalb der Messvorrichtung 50. Die Messvorrichtung
50 umfasst eine Auswertevorrichtung 58 zur Auswertung der erfassten Messwerte und
eine Sende- und/oder Empfangsvorrichtung 60 zum Senden und/oder Empfangen der gemessenen
und/oder ausgewerteten Messwerte. Die Spülgasschnittstelle 40 ist mit einer Spülgasquelle
150 der Spülvorrichtung 10 gekoppelt, wobei die Spülgasquelle 150 als mobile Spülgasquelle
150 ausgestaltet ist. Die Zuführschnittstelle 30 und die Entnahmeschnittstelle 20
sind zur lösbaren Kopplung mit dem Kontrollabschnitt 110 ausgestaltet. Die Spülgasschnittstelle
40 ist ferner zur lösbaren Kopplung mit der Spülgasquelle 150 ausgestaltet. Die Entnahmeschnittstelle
20 umfasst eine Sperrvorrichtung 14, wobei die Sperrvorrichtung 14 fluiddicht sperrbar
ist. Die Spülvorrichtung 10 umfasst stromabwärts der Entnahmeschnittstelle 20 und
der Messvorrichtung 50 eine Abführschnittstelle 70 zur Kopplung der Spülvorrichtung
10 mit der gasführenden Leitung 100, hier stromabwärts des Kontrollabschnitts 110,
zur Abführung des entnommenen Gases G aus dem Kontrollabschnitt 110. Die Entnahmeschnittstelle
20 umfasst eine Filtervorrichtung 80 zur Filterung des entnommenen Gases G aus dem
Kontrollabschnitt 110. Die Zuführschnittstelle 30 umfasst eine Rücksperrventilvorrichtung
90 zur Sperrung eines Fluidstroms des Gases G und des Spülgases I in eine Richtung.
Die Messvorrichtung 50 umfasst eine passive Explosionsschutzvorrichtung 12 in Form
einer vergossenen Ummantelung. Der Kontrollabschnitt 110 ist durch zwei Sperrvorrichtungen
112 der gasführenden Leitung 100 gegen die gasführende Leitung 100 fluiddicht sperrbar.
[0035] In Fig. 2 ist schematisch in einer perspektivischen Ansicht ein weiteres Spülsystem
190 mit einer Spülvorrichtung 10 und einer gasführenden Leitung 100 mit einem Kontrollabschnitt
110 gezeigt. Über die Ausführungen zur Fig. 1 hinaus umfasst die Spülvorrichtung 10
stromabwärts der Entnahmeschnittstelle 20 und der Messvorrichtung 50 eine Abführschnittstelle
70 zur Kopplung der Spülvorrichtung 10 mit einer Spülspeichervorrichtung 72 zur Abführung
des entnommenen Gases G aus dem Kontrollabschnitt 110.
[0036] In Fig. 3 ist schematisch in einem Flussdiagramm eine erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Spülverfahrens 200 gezeigt. Für eine verbesserte Übersichtlichkeit sind in Fig.
3 nur die Bezugszeichen der Verfahrensschritte angegeben. Das Spülverfahren 200 umfasst
in einem ersten Verfahrensschritt die Kopplung 202 einer Zuführschnittstelle 30 der
Spülvorrichtung 10 mit einem Kontrollabschnitt 110 der gasführenden Leitung 100. Das
Spülverfahren 200 umfasst in einem weiteren Verfahrensschritt die Kopplung 204 einer
Spülgasschnittstelle 40 der Spülvorrichtung 10 mit einer Spülgasquelle 150. Das Spülverfahren
200 umfasst in einem weiteren Verfahrensschritt die Kopplung 206 einer Entnahmeschnittstelle
20 der Spülvorrichtung 10 mit einem Kontrollabschnitt 110 der gasführenden Leitung
100. Das Spülverfahren 200 umfasst in einem weiteren Verfahrensschritt die Zuführung
208 von Spülgas I in den Kontrollabschnitt 110 durch die Zuführschnittstelle 30. Das
Spülverfahren 200 umfasst in einem weiteren Verfahrensschritt die Entnahme 210 von
Gas G aus dem Kontrollabschnitt 110 durch die Entnahmeschnittstelle 20. Das Spülverfahren
200 umfasst in einem weiteren Verfahrensschritt das Messen 212 des entnommenen Gases
G aus dem Kontrollabschnitt 110. Die Zuführung 208 von Spülgas I in den Kontrollabschnitt
110 und die Entnahme 210 von Gas G aus dem Kontrollabschnitt 110 erfolgt in Abhängigkeit
von dem gemessenen entnommenen Gas G aus dem Kontrollabschnitt 110.
Bezupszeichenliste
[0037]
- 10
- Spülvorrichtung
- 12
- Explosionsschutzvorrichtung
- 14
- Sperrvorrichtung
- 20
- Entnahmeschnittstelle
- 30
- Zuführschnittstelle
- 40
- Spülgasschnittstelle
- 50
- Messvorrichtung
- 52
- Druckmessvorrichtung
- 54
- Konzentrationsmessvorrichtung
- 56
- Massenstrommessvorrichtung
- 58
- Auswertevorrichtung
- 60
- Sende- und/oder Empfangsvorrichtung
- 70
- Abführschnittstelle
- 72
- Spülspeichervorrichtung
- 80
- Filtervorrichtung
- 90
- Rücksperrventilvorrichtung
- 100
- Leitung
- 110
- Kontrollabschnitt
- 112
- Sperrvorrichtung
- 150
- Spülgasquelle
- 190
- Spülsystem
- 200
- Spülverfahren
- 202
- Kopplung
- 204
- Kopplung
- 206
- Kopplung
- 208
- Zuführung
- 210
- Entnahme
- 212
- Messen
- G
- Gas
- I
- Spülgas
1. Spülvorrichtung (10) zur Spülung eines Kontrollabschnitts (110) einer gasführenden
Leitung (100), die Spülvorrichtung (10) umfassend eine Zuführschnittstelle (30) zur
Kopplung der Spülvorrichtung (10) mit dem Kontrollabschnitt (110) und zur Zuführung
von Spülgas (I) in den Kontrollabschnitt (110), eine Spülgasschnittstelle (40) zum
Kopplung einer Spülgasquelle (150) mit der Spülvorrichtung (10), wobei die Zuführschnittstelle
(30) und die Spülgasschnittstelle (40) fluidkommunizierend miteinander verbunden sind
und eine Entnahmeschnittstelle (20) zur Kopplung der Spülvorrichtung (10) mit dem
Kontrollabschnitt (110) und zur Entnahme von Gas (G) aus dem Kontrollabschnitt (110),
wobei die Spülvorrichtung (10) ferner eine Messvorrichtung (50) stromabwärts der Entnahmeschnittstelle
(20) zur Messung des Gases (G) aus dem Kontrollabschnitt (110) umfasst.
2. Spülvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messvorrichtung (50) eine Druckmessvorrichtung (52) zur Messung zumindest eines
Drucks innerhalb der Messvorrichtung (50), eine Konzentrationsmessvorrichtung (54)
zur Messung zumindest einer Gaskonzentration innerhalb der Messvorrichtung (50) und/oder
in der Umgebung der Messvorrichtung (50) und/oder eine Massenstrommessvorrichtung
(56) zur Messung zumindest eines Massenstroms innerhalb der Messvorrichtung (50) umfasst.
3. Spülvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messvorrichtung (50) eine Auswertevorrichtung (58) zur Auswertung der erfassten
Messwerte umfasst und/oder dass die Messvorrichtung (50) eine Sende- und/oder Empfangsvorrichtung
(60) zum Senden und/oder Empfangen der gemessenen und/oder ausgewerteten Messwerte
umfasst.
4. Spülvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spülgasschnittstelle (40) mit einer Spülgasquelle (150) der Spülvorrichtung (10)
gekoppelt ist, insbesondere wobei die Spülgasquelle (150) als mobile Spülgasquelle
(150) oder als stationäre Spülgasquelle (150) ausgestaltet ist.
5. Spülvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuführschnittstelle (30) und/oder die Entnahmeschnittstelle (20) zur lösbaren
Kopplung mit dem Kontrollabschnitt (110) ausgestaltet sind und/oder dass die Spülgasschnittstelle
(40) zur lösbaren Kopplung mit der Spülgasquelle (150) ausgestaltet ist.
6. Spülvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuführschnittstelle (30), die Entnahmeschnittstelle (20) und/oder die Spülgasschnittstelle
(40) zumindest eine Sperrvorrichtung (14) umfasst, wobei die zumindest eine Sperrvorrichtung
(14) fluiddicht sperrbar ist.
7. Spülvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spülvorrichtung (10) stromabwärts der Entnahmeschnittstelle (20) und der Messvorrichtung
(50) eine Abführschnittstelle (70) zur Kopplung der Spülvorrichtung (10) mit der gasführenden
Leitung (100), insbesondere stromabwärts des Kontrollabschnitts (110), und/oder mit
einer Spülspeichervorrichtung (72) zur Abführung des entnommenen Gases (G) aus dem
Kontrollabschnitt (110) umfasst.
8. Spülvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entnahmeschnittstelle (20), die Messvorrichtung (50) und/oder die Abführschnittstelle
(70) eine Filtervorrichtung (80) zur Filterung des entnommenen Gases (G) aus dem Kontrollabschnitt
(110) umfasst.
9. Spülvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entnahmeschnittstelle (20), die Zuführschnittstelle (30), die Spülgasschnittstelle
(40), die Messvorrichtung (50) und/oder die Abführschnittstelle (70) eine Rücksperrventilvorrichtung
(90) zur Sperrung eines Fluidstroms des Gases (G) und/oder des Spülgases (I) in zumindest
eine Richtung umfasst.
10. Spülvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spülvorrichtung (10) und/oder die Messvorrichtung (50) eine aktive und/oder passive
Explosionsschutzvorrichtung (12) umfasst.
11. Spülverfahren (200) zur Spülung eines Kontrollabschnitts (110) einer gasführenden
Leitung (100) durch eine Spülvorrichtung (10), das Spülverfahren (200) umfassend:
- Kopplung (202) einer Zuführschnittstelle (30) der Spülvorrichtung (10) mit einem
Kontrollabschnitt (110) der gasführenden Leitung (100),
- Kopplung (204) einer Spülgasschnittstelle (40) der Spülvorrichtung (10) mit einer
Spülgasquelle (150),
- Kopplung (206) einer Entnahmeschnittstelle (20) der Spülvorrichtung (10) mit einem
Kontrollabschnitt (110) der gasführenden Leitung (100),
- Zuführung (208) von Spülgas (I) in den Kontrollabschnitt (110) durch die Zuführschnittstelle
(30),
- Entnahme (210) von Gas (G) aus dem Kontrollabschnitt (110) durch die Entnahmeschnittstelle
(20),
- Messen (212) des entnommenen Gases (G) aus dem Kontrollabschnitt (110).
12. Spülverfahren (200) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuführung (208) von Spülgas (I) in den Kontrollabschnitt (110) und/oder die Entnahme
(210) von Gas (G) aus dem Kontrollabschnitt (110) in Abhängigkeit von dem gemessenen
entnommenen Gas (G) aus dem Kontrollabschnitt (110) erfolgt.
13. Spülsystem (190) umfassend eine Spülvorrichtung (10) und eine gasführende Leitung
(100) mit einem Kontrollabschnitt (110),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spülvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 10 ausgestaltet
ist.
14. Spülsystem (190) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontrollabschnitt (110) durch zumindest eine Sperrvorrichtung (112) der gasführenden
Leitung (100), bevorzugt durch zwei Sperrvorrichtungen (112), gegen die gasführende
Leitung (100) fluiddicht sperrbar ist.
15. Spülsystem (190) nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spülsystem (190) zum Ausführen des Spülverfahrens (200) nach einem der vorangegangenen
Ansprüche 11 oder 12 ausgestaltet ist.