[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Luftqualitätsbestimmung mit Hilfe von Aerosolpartikeln
in einem Gasgemisch.
[0002] Bekanntermaßen werden zur vollständigen Analyse von Gasgemischen (z.B. von Raumluft)
verschiedene Parameter erfasst. So werden zur vollständigen Bewertung einer Raumluftqualität
neben dem Anteil an CO
2 auch die Konzentration der gasförmigen, organischen Verbindungen sowie eine Partikelanzahl
ermittelt. Gasförmige, organische Verbindungen können leicht-flüchtig (mittlerer bis
niedriger Dampfdruck) oder semi-flüchtig (sehr niedriger Dampfdruck) sein. Semi-flüchtige
organische, gasförmige Verbindungen sind oft an Partikeln gebunden und können über
diese eingeatmet werden. Bei einer vollständigen Bewertung einer Raumluftqualität
werden die semi-flüchtigen organischen, gasförmigen Verbindungen zumeist nicht erfasst.
Herkömmlicherweise erfolgt die Erfassung und Analyse gasförmiger, organischer Verbindungen
in einem mehrstufigen und zeitintensiven Prozess.
[0003] Partikel können anorganischer (kohlenstofffrei; z.B. Salze, Staub) oder organischer
(kohlenstoffbasierend; z.B. Ruß, Reifenabrieb) Natur sein. Als Schwebepartikel in
einem Gasgemisch werden Partikel häufig als Aerosolpartikel bezeichnet. Eine schematische
Darstellung eines Gasgemisches ist in Fig. 1 dargestellt und wird im weiteren Verlauf
der Beschreibung, nachfolgend der Figurenaufzählung, beschrieben. Die Einatmung von
Aerosolpartikeln kann gesundheitsfördernd (Salze) oder auch gesundheitsschädlich (Ruß,
Reifenabrieb) sein. Die Erfassung von Aerosolpartikeln erfolgt zumeist durch Messung
einer Anzahl und/oder Masse der Partikel pro Volumen einer bestimmten Größenfraktion
eines zu untersuchenden Gasgemisches. Eine Unterscheidung zwischen anorganischen und
organischen Aerosolpartikeln wird bei Raumluftqualitätsmessungen üblicherweise nicht
vorgenommen.
[0004] Zur Bewertung einer Raumluftqualität können beispielsweise organische, gasförmige
Verbindungen und Aerosolpartikel separat und in unterschiedlichen Messvorrichtungen
bestimmt werden.
[0005] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Messvorrichtung zur Luftqualitätsbestimmung
mit Hilfe von Aerosolpartikeln in einem Gasgemisch.
[0006] Die Erfindung betrifft weiter eine Verwendung einer Heizplatte, eines Partikelzählers
und eines Luftqualitätsbestimmungs-Sensors, insbesondere eines VOC-Sensors, zur Luftqualitätsbestimmung
mit Hilfe von Aerosolpartikeln in einem Gasgemisch.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Analyse von Gasgemischen zu verbessern.
[0008] Zur Lösung der genannten Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des Anspruchs
1 vorgesehen. Insbesondere wird somit zur Lösung der genannten Aufgabe bei einem Verfahren
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass Aerosolpartikel
aufkonzentriert und durch ein Heizelement ausgeheizt werden, und wobei ein Partikelzähler
eine Anzahl der Aerosolpartikel bestimmt und wenigstens ein Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
zumindest organische Bestandteile der Aerosolpartikel vor und nach der Ausheizung
ermittelt. Hierdurch können gleichzeitig flüchtige und semi-flüchtige organische,
gasförmige Verbindungen und die Zusammensetzung von Aerosolpartikeln in einem Gasgemisch
erfasst werden. Somit kann eine Qualitätsbestimmung eines Gasgemisches vorgenommen
werden, was die Analyse eines Gasgemisches allgemein verbessert.
[0009] Mit Ausheizung wird hier ein kontrolliertes Erhitzen der Aerosolpartikel eines Gasgemisches
durch ein Heizelement über einen definierten Zeitraum verstanden. Somit können vorteilhaft
die aufkonzentrierten Aerosolpartikel und/oder die daran anhaftenden semi-flüchtigen
gasförmigen, organischen Verbindungen verdampfen oder (teilweise) oxidieren, woraufhin
deren Verbrennungsprodukte durch wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
analysiert werden. Als Luftqualitätsbestimmungs-Sensor ist jeder Sensor zu verstehen,
der zumindest organische Verbindungen detektieren kann (z.B. PID-Sensor, Pellistor,
GSS-Sensor, Halbleiter-Gassensor).
[0010] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein VOC-Sensor (Volatile Organic
Compounds) als Luftqualitätsbestimmungs-Sensor. Ein VOC-Sensor eignet sich besonders
gut zur Luftqualitätsbestimmung durch Ermittlung organische Bestandteile der Aerosolpartikel.
[0011] Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Luftqualitätsbestimmungs-Sensor auch
anorganische Bestandteile der Aerosolpartikel bzw. anorganische Gase vor und/oder
nach der Ausheizung ermittelt. So können beispielsweise durch breitbandige Halbleiter-Gassensoren
anorganische Gase wie beispielsweise Wasserstoff und/oder Kohlenstoffmonoxid und/oder
Ozon und/oder Stickoxide ermittelt werden. Somit kann die Komplexität der Zusammensetzung
eines Gasgemischs noch besser ermittelt werden, sodass eine Luftqualitätsbestimmung
besonders verbessert sein kann.
[0012] Alternativ oder zusätzlich kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der wenigstens
eine Luftqualitätsbestimmungs-Sensor ein Signalmuster des Gasgemisches vor und/oder
nach der Ausheizung ermittelt. So können bestimmte Signalmuster, beispielsweise Konzentrationsveränderungen
von im Gasgemisch befindlicher Komponenten, erfasst werden. So können bestimmte Signalmuster
dazu dienen, um ein bestimmtes Gasgemisch, beispielsweise eine Schadstoffquelle wie
Dieselabgas oder Holzverbrennungsgase, zu indizieren. Aus dem Signalmuster wird dann
insbesondere eine Luftqualitätsbestimmung durchgeführt. Somit können vorteilhaft Luftbestimmungen
an Orten, welche keine optimalen und stabilen Luftqualitätsbestimmungen erlauben,
durchgeführt werden.
[0013] Insbesondere von Vorteil ist die Ermittlung, wenn wenigstens zwei wie hierin beschriebene
Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren, vorzugsweise ein Sensor-array, zur Luftqualitätsbestimmung
verwendet werden. Hierdurch kann die Sensitivität und/oder Selektivität auf bestimmte
organische und/oder anorganische Verbindungen sowohl bei der Erfassung insbesondere
organischer, gasförmiger Verbindungen (insbesondere semi-flüchtige organische, gasförmige
Verbindungen) als auch bei der Erfassung der Zusammensetzung der Aerosolpartikel und/oder
der Gaskomponenten des Gasgemisches erhöht werden.
[0014] Eine aus dem Signalmuster erfolgende Luftqualitätsbestimmung ist noch sensitiver
bzw. selektiver und somit verbessert, wenn die Luftqualitätsbestimmung, wie vorgesehen
sein kann, unter Verwendung von Maschinellem Lernen und/oder Künstlicher Intelligenz
erfolgt. Hierdurch können die ermittelten Signalmuster abgeglichen und schnell erkannt
und zur Luftqualitätsbestimmung zeitnah verwendet werden.
[0015] Alternativ können auch mehrere (unterschiedliche) Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren
(Sensor-Array) zur Qualitätsbestimmung verwendet werden, wodurch die Sensitivität
und/oder Selektivität auf bestimmte organische Verbindungen sowohl bei der Erfassung
organischer, gasförmiger Verbindungen (insbesondere semi-flüchtige organische, gasförmige
Verbindungen) als auch bei der Erfassung der Zusammensetzung der Aerosolpartikel erhöht
werden kann.
[0016] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren können die Aerosolpartikel so aufkonzentriert
werden, dass die Sensitivität der Qualitätsbestimmung des Gasgemisches erhöht wird,
wodurch auch wenig abundante organische Verbindungen detektiert werden können.
[0017] Ferner von Vorteil ist, dass durch einen Vergleich der Messsignale des wenigstens
einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor vor (Bestimmung eines Basissignals) und nach
Ausheizung der Anteil der anorganischen und organischen Bestandteile der Aerosolpartikeln
bestimmt werden kann.
[0018] Weiterhin kann ein erfindungsgemäßes Verfahren vor Ort durchgeführt werden, was zeit-
und kostensparend ist, da die Messungen nicht in einem ortsfernen Labor stattfinden
müssen.
[0019] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Aerosolpartikel
vorzugsweise vor der Ausheizung an dem Heizelement aufkonzentriert werden. Somit kann
die Effizienz der Ausheizung der Aerosolpartikel gesteigert werden, wodurch vorteilhaft
mehr Verbrennungsprodukte pro Zeitintervall entstehen können. Hierdurch kann die Sensitivität
zur Erfassung bestimmter organischer Verbindungen noch weiter erhöht werden.
[0020] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Ausheizung sprunghaft
oder graduell erfolgt. Aufgrund unterschiedlicher Siedepunkte verschiedener organischer
Verbindungen kann somit eine Trennung unterschiedlicher Verbindungen erfolgen, welche
vorteilhaft die Sensitivität und/oder Selektivität bei der Luftqualitätsbestimmung
mit Hilfe der Aerosolpartikel erhöhen kann.
[0021] Finden bei einem Verfahren mehrere (verschiedene) Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren
Verwendung, kann die Qualitätsbestimmung eines Gasgemisches durch eine noch gesteigerte
Sensitivität und/oder Selektivität weiter verbessert werden.
[0022] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass zur Bestimmung organischer
Bestandteile vor der Ausheizung das Gasgemisch durch einen Nebenzulauf zu dem wenigstens
einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor zugeführt wird und dass zur Bestimmung organischer
Bestandteile nach der Ausheizung das Gasgemisch durch einen Zulauf zu dem wenigstens
einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor zugeführt wird. Hierbei kann die Zufuhr des
Gasgemisches hinter dem Heizelement erfolgen. Somit können unerwünschte Akkumulationen
von Aerosolpartikeln an der Heizplatte während der Messung des Basissignals vermindert
oder vermieden werden. Dadurch werden die Messungen nach der Ausheizung noch genauer,
wodurch die Qualitätsbestimmung eines Gasgemisches erhöht werden kann.
[0023] Durch beispielsweise Ventile kann eine unerwünschte Zufuhr des Gasgemisches bei der
Erfassung des Basissignals (geschlossenes Ventil an dem Zulauf) oder bei der Erfassung
organischer Verbindung nach Ausheizung (geschlossenes Ventil an dem Nebenzulauf) verhindert
werden.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann zur Bestimmung des Basissignals das einströmende
Gasgemisch durch eine Filterkonstruktion, insbesondere durch einen Aktivkohlefilter,
einem katalytischen Heizelement oder einer Kombination der soeben genannten Elemente,
gereinigt werden. Hierdurch wird ein noch genaueres Basissignal bestimmt, wodurch
die Qualitätsbestimmung eines Gasgemisches noch weiter verbessert werden kann.
[0025] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass während und/oder
nach der Ausheizung ein Masseverlust der Aerosolpartikel ermittelt wird. Der Masseverlust
der Aerosolpartikel kann somit vorteilhaft als zusätzlicher Parameter zur Qualitätsbestimmung
eines Gasgemisches herangezogen werden.
[0026] Ferner kann vorteilhaft sein, dass die Erfassung einer Masse bzw. eines Masseverlusts
Aufschluss über die Reinheit der verwendeten Messvorrichtung geben kann, was insbesondere
für die Genauigkeit für nachfolgende Messungen wichtig ist.
[0027] Insbesondere wird ein Masseverlust der Aerosolpartikel an dem Heizelement ermittelt.
Hierbei kann das Heizelement direkt als Mikrowaage ausgebildet sein. Vorteilhaft ist
dies insbesondere dann, wenn die Aerosolpartikel an dem Heizelement aufkonzentriert
werden.
[0028] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass eine Teilmenge oder
die Gesamtmenge eines Gasgemisches dem wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
zugeführt wird. Somit kann dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor eine definierte Menge
eines Gasgemisches zugeführt werden. Beispielsweise kann dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
zur Bestimmung des Basissignals eine Hälfte der Gesamtmenge und für die Bestimmung
eines Signals nach Ausheizung die zweite Hälfte der Gesamtmenge zugeführt werden.
Somit kann zur exakten Bestimmung der Qualität eines Gasgemisches die optimale Menge
eines Gasgemisches dem oder einem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor zugeführt werden.
[0029] Zur Lösung der genannten Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des nebengeordneten,
auf eine Messvorrichtung gerichteten Anspruchs vorgesehen. Insbesondere wird somit
zur Lösung der genannten Aufgabe bei einer Messvorrichtung der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Messvorrichtung ein Heizelement, einen
Partikelzähler und wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor aufweist, wobei
das Heizelement dem wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor vorgelagert ist.
Somit können vorteilhaft gleichzeitig der Anteil gasförmiger, organischer Verbindungen,
eine Aerosolpartikelanzahl in einem Gasgemisch sowie ein Anteil von Aerosolpartikeln
organischen Ursprungs erfasst werden. Eine erfindungsgemäße Messvorrichtung kann insbesondere
dazu ausgebildet sein, ein wie zuvor beschriebenes oder nachfolgend beanspruchtes
Verfahren durchzuführen.
[0030] Bei einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung ist ferner von Vorteil, dass organische,
gasförmige Verbindungen und Aerosolpartikel in einer Messvorrichtung gemessen und
analysiert werden können, wodurch die Qualitätsbestimmung eines Gasgemisches schneller
und kostengünstiger ermittelt werden kann.
[0031] Weiterhin kann eine Messvorrichtung derart ausgestaltet sein, dass eine Messung vor
Ort und nicht in einem Labor stattfinden kann. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn die Raumluftqualität einer Werkstätte, einer Küche oder eines anderen Ortes,
an dem organische Aerosolpartikel entstehen, ermittelt werden sollen. Somit kann schneller
auf eine zu hohe Aerosolpartikel- bzw. Schadstoffbelastung reagiert werden. Eine erfindungsgemäße
Messvorrichtung kann kostengünstig ausgestaltet sein, da sie lediglich ein Heizelement,
einen Partikelzähler und wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor benötigt.
Eine kostengünstige Messvorrichtung kann somit an Privatkunden oder Kleinunternehmer
(Autowerkstattbetreiber, Restaurantbesitzer) vertrieben werden.
[0032] Das Heizelement ist dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor vorgelagert, da die Verbrennungsprodukte
somit einfach mit dem Gasstrom von dem Heizelement zu dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
hingeführt werden können. Somit werden dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor nicht schon
vor der Ausheizung unkontrolliert Aerosolpartikel zugeführt, was eine Qualitätsbestimmung
eines Gasgemisches verfälschen könnte.
[0033] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Partikelzähler
dem Heizelement und/oder dem wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor nachgelagert
ist. Hierdurch können Verschleppungen organischer Verbindungen zu dem Partikelzähler
minimiert oder gar verhindert werden, was für die Langlebigkeit des Partikelzählers
bzw. der Messvorrichtung von Vorteil ist.
[0034] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Heizelement
mit einem Absorbermaterial ausgestattet ist. Das Absorbermaterial kann zu einer effizienteren
Aufkonzentrierung der Aerosolpartikel führen, wodurch mehr organisches Material verbrannt
werden kann, was die Qualitätsbestimmung eines Gasgemisches noch weiter verbessern
kann.
[0035] Sollte in einer weiteren Ausführungsform die Aufkonzentrierung zusätzlich oder alternativ
an einer anderen Stelle der Messvorrichtung stattfinden, kann auch diese Stelle ein
Absorbermaterial aufweisen.
[0036] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Heizelement
als Mikrowaage ausgebildet ist. Somit kann vorteilhaft der Masseverlust der Aerosolpartikel
bei der Bestimmung der organischen Bestandteile der Aerosolpartikel registriert werden.
[0037] Insbesondere kann das Heizelement als Quarzkristall-Mikrowaage ausgebildet sein.
Quarzkristall-Mikrowaagen können besonders stabil bei hohen Temperaturen sein, wodurch
die Messvorrichtung langlebiger ausgebildet sein kann. Ferner können Quarzkristall-Mikrowaagen
nebst Massebestimmung als Sensoren für weitere Parameter verwendet werden.
[0038] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Messvorrichtung
wenigstens zwei Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren aufweist. Durch die Verwendung mehrerer
Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren kann die Sensitivität (bei Verwendung von Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren
gleichen Bautyps) und/oder die Selektivität (bei Verwendung von Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren
unterschiedlichen Bautyps) von zu messenden organischen Verbindungen erhöht werden.
[0039] Alternativ oder zusätzlich kann dabei vorgesehen sein, dass der oder ein", insbesondere
der zweite der wenigstens zwei Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren, insbesondere VOC-Sensor
und/oder ein Photoionisationsdetektor und/oder ein Pellistor und/oder ein Halbleiter-Gassensor
ist. Derartige Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren sind kommerziell und kostengünstig
für die Einbringung in eine Messvorrichtung verfügbar. Somit können Herstellungs-
und Reparaturkosten einer Messvorrichtung gering gehalten werden. Ferner sind derartige
Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren thermostabil ausgebildet, um risikofrei zur Analyse
von Gasgemischen unter Erhitzung verwendet werden zu können.
[0040] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Messvorrichtung
wenigstens eine Pumpe zur Zuführung des Gasgemisches zum Partikelzähler hin aufweist.
Somit kann autark durch die Pumpe das Gasgemisch dem Partikelzähler zugeführt werden.
[0041] Eine Pumpe kann zum Aufbau und/oder zur Aufrechterhaltung eines definierten Gasstroms
verwendet werden. Beispielsweise kann die Pumpe ein definiertes Volumen eines Gasgemisches
der Messvorrichtung zuführen.
[0042] Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Pumpe dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
nachgelagert ist. Somit kann ein Einfluss der Pumpe auf den VOC-Sensor verringert
oder gar vermieden werden. Beispielsweise kann somit ein Eintrag von Schmierstoffen
und/ oder Abrieb von Dichtungsmaterial der Pumpe in den Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
verringert oder gar vermieden werden, sodass Messungen des Luftqualitätsbestimmungs-Sensors
besonders genau sein können.
[0043] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Messvorrichtung
einen Zulauf und einen Nebenzulauf für das oder ein Gasgemisch aufweist. Somit kann
zur Bestimmung des Basissignals das Gasgemisch der Messvorrichtung über den Nebenzulauf
zur Verfügung gestellt werden. Dabei kann die Hauptleitung (mitsamt Zulauf) insbesondere
durch ein Ventil versperrt sein, wodurch die Messgenauigkeit der Messvorrichtung zur
Qualitätsbestimmung eines Gasgemisches erhöht wird.
[0044] Dabei weist der Nebenzulauf vorzugsweise einen Filter auf, wobei der Filter besonders
bevorzugt als ein katalytisches Heizelement und/oder als ein Aktivkohlefilter ausgebildet
ist. Durch derartige oder weitere dem Fachmann bekannte Filter kann ein Gasgemisch
gereinigt werden, wodurch eine noch präzisere Bestimmung des Basissignals und somit
eine noch verbesserte Qualitätsbestimmung erreicht werden kann.
[0045] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Messvorrichtung
wenigstens zwei Hauptleitungen aufweist. Dabei weist jede Hauptleitung wenigstens
einen Partikelzähler und einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor auf. Somit können die
Erfassung eins Basissignals und die Erfassung eines Signals nach Ausheizung parallel
erfolgen, wodurch Messungen noch genauer und schneller ausgeführt werden können.
[0046] Zur Kosteneinsparung verfügt vorzugsweise lediglich eine Hauptleitung zur Erfassung
eines Signals nach Ausheizung über ein Heizelement.
[0047] Zur Lösung der genannten Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des nebengeordneten,
auf eine Verwendung gerichteten Anspruchs vorgesehen. Insbesondere wird somit zur
Lösung der genannten Aufgabe bei einer Verwendung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
vorgeschlagen, dass vorzugsweise gleichzeitig eine Aerosolpartikelanzahl und ein Anteil
organischer Bestandteile von Aerosolpartikeln eines Gasgemisches bestimmt werden.
Hierdurch kann schnell und kostengünstig die Qualität eines Gasgemisches ermittelt
werden, was von Vorteil ist.
[0048] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ist jedoch
nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben
sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Ansprüche untereinander
und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
[0049] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausschnitt eines Gasgemisches,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Messvorrichtung während der Erfassung des Basissignals,
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Messvorrichtung während der Ausheizung,
- Fig. 4
- eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung,
- Fig. 5
- eine weitere alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung,
- Fig. 6
- eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung mit einem
Nebenzulauf und einem katalytischen Heizelement,
- Fig. 7
- eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung mit einem
Nebenzulauf und einem Aktivkohlefilter,
- Fig. 8
- eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung mit zwei
Hauptleitungen.
[0050] Ein Ausschnitt eines zu untersuchenden Gasgemisches 2 ist in Fig. 1 dargestellt.
Wie eingangs schon erläutert, können sich in einem Gasgemisch 2 verschiedene Aerosolpartikel
1, 3, 4 befinden. Aerosolpartikel 1 können anorganisch 3 oder organisch 4 sein, wobei
vor allem organische Aerosolpartikel 1, 4 (wie Ruß oder Reifenabrieb) gesundheitsschädlich
sind. Semi-flüchtige organische Verbindungen 5 können an Aerosolpartikeln 1, 3, 4
anhaften und über diese eingeatmet werden und ebenfalls die Gesundheit beeinträchtigen.
Leicht-flüchtige organische Verbindungen 6 schweben zumeist losgelöst von Aerosolpartikeln
1, 3, 4 in dem Gasgemisch 2. Um eine umfassende Qualitätsbestimmung eines Gasgemisches
2, insbesondere einer Raumluft, zu ermitteln, sollten viele, unter anderem die eingangs
beschriebenen, Parameter eines Gasgemisches 2 gemessen werden.
[0051] Das in den Figuren 2 und 3 dargestellte Verfahren, oder auch die zuvor beschriebenen
oder nachfolgend beanspruchten Verfahren, erweitern die Qualitätsbestimmung eines
Gasgemisches 2 dahingehend, da hierbei gleichzeitig der Anteil gasförmiger, organischer
Verbindungen 5, 6, eine Anzahl an Aerosolpartikeln 1, 3, 4, sowie ein Anteil von Aerosolpartikeln
1, 4 organischen Ursprungs erfasst werden können.
[0052] Fig. 2 und Fig. 3 zeigen eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung
10 vor (Fig. 2) und während der Ausheizung (Fig. 3) eines Gasgemisches 2. Das in diesen
Figuren dargestellte Verfahren kann wie folgt ablaufen.
[0053] Ein definiertes Gasgemisch 2, beispielsweise ein definiertes Volumen des Gasgemisches
2, wird mit Hilfe einer Pumpe 11 von einem Zugang 13 durch eine Hauptleitung 15 zu
einem Partikelzähler 8 geführt, welcher die Anzahl an Aerosolpartikeln 1, 3, 4 des
Gasgemisches 2 registriert.
[0054] Die Messvorrichtung 10 weist eine Einbuchtung 16, zu dem Heizelement 7 hinführend,
auf. Die Einbuchtung 16 kann so ausgebildet sein, dass ein Gasgemisch 2, insbesondere
eine Teilmenge eines Gasgemisches 2, dem Heizelement 7, 24 zugeführt werden kann,
sodass Aerosolpartikel 1, 3, 4 aufkonzentriert werden können.
[0055] Dem Heizelement 7, 24 wird eine Teilmenge oder die Gesamtmenge des definierten Gasgemisches
2 zugeführt, sodass Aerosolpartikel 1, 3, 4 an dem Heizelement 7, 24 anhaften können.
Dabei kann das Heizelement 7, 24, wie in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt, ein Absorbermaterial
17 aufweisen, welches die Anhaftung der Aerosolpartikel 1, 3, 4 noch weiter verstärkt.
[0056] Zur Aufkonzentrierung der Aerosolpartikel 1, 3, 4 können auch zusätzliche oder alternative
Anhaftungstechniken Verwendung finden. So kann ein Teil der Hauptleitung 15 angeraut
bzw. so ausgebildet sein, dass die Aerosolpartikel 1, 3, 4 daran haften. Zusätzlich
kann dieser Teil der Hauptleitung 15 teilweise oder vollständig als Heizelement 7,
24 ausgebildet sein.
[0057] Im Falle des in den Figuren 2 und 3 beschriebenen Verfahrens wird durch das Heizelement
7, welches als Mikrowaage 24 ausgebildet ist, zusätzlich ein Masseverlust der Aerosolpartikel
1, 3, 4 während der Ausheizung (Fig. 3) registriert. Die hier gezeigte Mikrowaage
24 ist eine Quarzkristallwaage, kann jedoch auch jede andere dem Fachmann bekannte
Mikrowaage 24 sein.
[0058] Das Gasgemisch 2 wird während bzw. nach Ausheizung 12 (gestrichelter Pfeil) an wenigstens
einem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor 9 vorbeigeführt, wo organische Komponenten detektiert
werden. Als Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren 9 können insbesondere ein Photoionisationsdetektor
und/oder ein Pellistor und/oder ein vorzugsweise oxidischer Halbleiter-Gasensor eingesetzt
werden.
[0059] In den Ausführungen gezeigt ist zumindest ein VOC-Sensor als Luftqualitätsbestimmungssensor
9.
[0060] Der in Fig. 2 gezeigte Verfahrensschritt erfolgt ohne Ausheizung, weswegen der wenigstens
eine Luftqualitätsbestimmungs-Sensor 9 hauptsächlich die leichtflüchtigen organischen
Verbindungen 6 und gegebenenfalls anorganische Verbindungen detektiert. Vor der Ausheizung
wird durch diesen Verfahrensschritt also ein Basissignal ermittelt, das unter anderem
eine Anzahl von Aerosolpartikeln 1, 3, 4 und eine Konzentration leicht-flüchtiger
organischer Verbindungen 6 beinhaltet.
[0061] Über einen Ablauf 14 wird das Gasgemisch 2 von der Messvorrichtung 10 ab- bzw. weitergeführt.
[0062] Nach einem bestimmten Registrierungsintervall (Basissignal) wird das Heizelement
7 erwärmt (Fig. 3). Über einen bestimmten Zeitraum und bei steigender bzw. erhöhter
Temperatur T verdampfen organische Verbindungen der Aerosolpartikel 1, 4 bzw. die
semi-flüchtigen organischen Verbindungen 5 des Gasgemisches 2. Deren Verbrennungsprodukte
werden anschließend von dem wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor 9 detektiert.
[0063] Je nach Applikationsbereich kann die Messvorrichtung 10 so eingerichtet sein, dass
der Anstieg der Temperatur T graduell oder sprunghaft erfolgt. Aufgrund unterschiedlicher
physikalischer Eigenschaften verschiedener organischer Komponenten kann somit eine
höhere Selektivität bzw. Sensitivität des Verfahrens bzw. einer Messvorrichtung 10
erreicht werden. Somit können und werden auch Signalmuster des Gasgemisches während
des Verfahrens ermittelt.
[0064] Durch Vergleich der Signale des wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensors
9 vor (Fig. 2; Basissignal) und nach der Ausheizung (Fig. 3) kann der Anteil organischer,
gasförmiger Verbindungen 5 an den Aerosolpartikeln 1, 3, 4 bestimmt werden. Durch
die Registrierung des Massenverlusts der Aerosolpartikel 1, 3, 4 durch die heizbare
Mikrowaage 7, 24 wird die Bestimmung der organischen Komponenten der Aerosolpartikel
1,3, 4 noch genauer ermittelt.
[0065] In den Figuren 4 bis 8 sind alternative Messvorrichtungen 10 zu der in den Figuren
2 und 3 dargestellten Messvorrichtung 10 offenbart. Auch diese alternativen Messvorrichtungen
10 können das soeben beschriebene Verfahren bzw. die zuvor beschriebenen oder nachfolgend
beanspruchten Verfahren, durchführen. Funktionell und/oder konstruktiv zu dem vorangehenden
Ausführungsbeispiel gleichartige oder identische Bauteile und Funktionseinheiten sind
mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht noch einmal gesondert beschrieben.
Die Ausführungen zu den Figuren 2 und 3 gelten daher zu den Figuren 4 bis 8 entsprechend.
[0066] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich von dem vorangehenden Ausführungsbeispiel
(der Figuren 2 und 3) dadurch, dass die Pumpe 11 dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
9 nachgelagert ist.
[0067] In den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 2/3 sowie Figur 4 ist das Heizelement
7, 24 zwischen Partikelzähler 8 und Luftqualitätsbestimmungs-Sensor 9 positioniert.
Durch die dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor 9 nachgelagerte Pumpe 11 ist ein Eintrag
von Schmierstoffen und Abrieb von Dichtungsmaterial der Pumpe 11 in den Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
9 vermieden, sodass die Messungen des Luftqualitätsbestimmungs-Sensors 9 besonders
genau sind.
[0068] Ebenso kann eine Verschleppung von Aerosolpartikeln 1, 3, 4 zum Partikelsensor 8
verringert bzw. vermieden werden, wenn der Partikelzähler 8 dem Heizelement 7, 24
nachgelagert ist (Fig. 5).
[0069] Die in den Figuren 6 und 7 dargestellten Messvorrichtungen 10 bieten alternative
Möglichkeiten zur Bestimmung eines Basissignals gegenüber den vorher beschriebenen
Messvorrichtungen 10. Bei den alternativen Messvorrichtungen 10 wird das Gasgemisch
2 durch einen Nebenzulauf 18 dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor 9 zugeführt. Der
Nebenzulauf 18 ist zwischen Heizelement 7, 24 und Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
9 positioniert. Während der Messung des Basissignals ist der Zulauf 13 durch ein Hauptventil
19 verschlossen. Ein Ventil 20 des Nebenzulaufs 18 dient zur Regulierung der Zufuhr
des Gasgemisches 2.
[0070] Um ein noch genaueres Basissignal zu bestimmen, welches zu einer noch exakteren Qualitätsbestimmung
eines Gasgemisches 2 führen kann, kann das Gasgemisch 2 vor der Ausheizung durch einen
Filter 21 gereinigt werden. Dieser Filter 21 kann ein katalytisches Heizelement 22
(Fig. 6), ein Aktivkohlefilter 23 (Fig. 7), eine Kombination beider zuvor beschriebenen
Filter 21 sein, oder ein anderer dem Fachmann bekannter Filter 21. Ein derartiger
Filter 21 kann auch in Messvorrichtungen 10 ohne Nebenzulauf 18 integriert sein, wie
sie in den Figuren 2 bis 5 und Fig. 8 dargestellt sind.
[0071] Alternativ kann ein Basissignal auch durch eine Messvorrichtung 10 mit wenigstens
zwei vorzugsweise voneinander separierten Hauptleitungen 15, welche jeweils wenigstens
einen Partikelzähler 8 und einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor 9 aufweisen, bestimmt
werden (Fig. 8). Dabei wird eine erste Hauptleitung 15 zur Bestimmung des Basissignals
verwendet, während eine zweite Hauptleitung 15 Messsignale organischer Komponenten
des Gasgemisches 2 nach erfolgter Ausheizung erfasst. Die hier gezeigte erste Hauptleitung
15 weist kein Heizelement 7, 24 auf, wodurch die Messvorrichtung 10 kostengünstiger
ausgestaltet sein kann. Zur Qualitätsbestimmung des Gasgemisches 2 werden die Signale
des wenigstens einen in der ersten Hauptleitung 15 positionierten Luftqualitätsbestimmungs-Sensors
9 mit dem des wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensors 9 der zweiten Hauptleitung
15 miteinander verglichen. Bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform können ein
Basissignal und ein Signal nach der Ausheizung eines Gasgemisches 2 parallel gemessen
werden, wodurch die Qualität eines Gasgemisches 2 noch schneller bestimmt werden kann.
[0072] In den beschriebenen Verfahren werden auch anorganische Komponenten des Gasgemisch
2 durch die Messvorrichtung 10 gemessen, wie beispielsweise Stickoxide und/oder Wasserstoff.
[0073] Die Erfindung schlägt somit allgemein ein Verfahren sowie eine Messvorrichtung 10
zur Qualitätsbestimmung von Aerosolpartikeln 1 in einem Gasgemisch 2 vor, wobei Aerosolpartikel
1 aufkonzentriert und durch ein Heizelement 7 ausgeheizt werden, und wobei ein Partikelzähler
8 eine Anzahl der Aerosolpartikel 1 bestimmt und wenigstens ein Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
9 zumindest organische Bestandteile der Aerosolpartikel 1 und/oder Signalmuster des
Gasgemischs 2 vor und nach der Ausheizung ermittelt. Dieses Verfahren sowie die Messvorrichtung
sind insbesondere zur Qualitätsbestimmung einer Raumluftqualität geeignet, jedoch
nicht auf diese Anwendung beschränkt.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 1
- Aerosolpartikel
- 2
- Gasgemisch
- 3
- anorganische Aerosolpartikel
- 4
- organische Aerosolpartikel
- 5
- semi-flüchtige organische Verbindungen
- 6
- leicht-flüchtige organische Verbindungen
- 7
- Heizelement
- 8
- Partikelzähler
- 9
- Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
- 10
- Messvorrichtung
- 11
- Pumpe
- 12
- Gasgemisch während Ausheizung
- 13
- Zulauf
- 14
- Ablauf
- 15
- Hauptleitung
- 16
- Einbuchtung
- 17
- Absorbermaterial
- 18
- Nebenzulauf
- 19
- Hauptventil
- 20
- Ventil des Nebenzulaufs 18
- 21
- Filter
- 22
- katalytisches Heizelement
- 23
- Aktivkohlefilter
- 24
- Mikrowaage
- T
- Temperatur
1. Verfahren zur Luftqualitätsbestimmung mit Hilfe von Aerosolpartikeln (1) in einem
Gasgemisch (2), wobei Aerosolpartikel (1) aufkonzentriert und durch ein Heizelement
(7) ausgeheizt werden, und wobei ein Partikelzähler (8) eine Anzahl der Aerosolpartikel
(1) bestimmt und wenigstens ein Luftqualitätsbestimmungs-Sensor (9) zumindest organische
Bestandteile der Aerosolpartikel (1) und/oder Signalmuster des Gasgemischs (2) vor
und nach der Ausheizung ermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aerosolpartikel (1) vorzugsweise vor der Ausheizung an dem Heizelement (7) aufkonzentriert
werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausheizung sprunghaft oder graduell erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung organischer Bestandteile vor der Ausheizung das Gasgemisch (2) durch
einen Nebenzulauf (18) zu dem wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor (9)
zugeführt wird und/oder dass zur Bestimmung organischer Bestandteile nach der Ausheizung
das Gasgemisch (2) durch einen Zulauf (13) zu dem wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
(9) zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während und/oder nach der Ausheizung ein Masseverlust der Aerosolpartikel (1), insbesondere
ein Masseverlust der Aerosolpartikel (1) an dem Heizelement (7), ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Teilmenge oder die Gesamtmenge eines Gasgemisches (2) dem wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
(9) zugeführt wird.
7. Messvorrichtung (10) zur Luftqualitätsbestimmung mit Hilfe von Aerosolpartikeln (1)
in einem Gasgemisch (2), insbesondere nach einem der zuvor beanspruchten Verfahren,
aufweisend ein Heizelement (7), einen Partikelzähler (8) und wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
(9), wobei das Heizelement (7) dem wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
(9) vorgelagert ist.
8. Messvorrichtung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Partikelzähler (8) dem Heizelement (7) und/oder dem wenigstens einen Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
(9) nachgelagert ist.
9. Messvorrichtung (10) nach einem auf eine Messvorrichtung (10) gerichteten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (7) mit einem Absorbermaterial (17) ausgestattet ist.
10. Messvorrichtung (10) nach einem auf eine Messvorrichtung (10) gerichteten, vorangehenden
Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (7) als Mikrowaage (23), insbesondere als Quarzkristall-Mikrowaage,
ausgebildet ist.
11. Messvorrichtung (10) nach einem auf eine Messvorrichtung (10) gerichteten, vorangehenden
Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (10) wenigstens zwei Luftqualitätsbestimmungs-Sensoren (9) aufweist,
und/oder wobei der oder ein Luftqualitätsbestimmungs-Sensor (9) insbesondere VOC-Sensor
und/oder ein Photoionisationsdetektor und/oder ein Pellistor und/oder ein Halbleiter-Gassensor
ist und/oder umfasst.
12. Messvorrichtung (10) nach einem auf eine Messvorrichtung (10) gerichteten, vorangehenden
Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (10) wenigstens eine Pumpe (11) zur Zuführung des Gasgemisches
(2) zum Partikelzähler (8) hin aufweist, insbesondere wobei die Pumpe (11) dem Luftqualitätsbestimmungs-Sensor
(9) nachgelagert ist.
13. Messvorrichtung (10) nach einem auf eine Messvorrichtung (10) gerichteten, vorangehenden
Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (10) einen Nebenzulauf (18) für das oder ein Gasgemisch (2) aufweist,
dass der Nebenzulauf (18) vorzugsweise einen Filter (21) aufweist, wobei der Filter
(21) besonders bevorzugt als ein katalytisches Heizelement (22) und/oder als ein Aktivkohlefilter
(23) ausgebildet ist.
14. Messvorrichtung (10) nach einem auf eine Messvorrichtung (10) gerichteten, vorangehenden
Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (10) wenigstens zwei Hauptleitungen (15) aufweist.
15. Verwendung einer Heizplatte (7), eines Partikelzählers (8) und eines Luftqualitätsbestimmungs-Sensors
(9), insbesondere eines VOC-Sensors, zur Luftqualitätsbestimmung mit Hilfe von Aerosolpartikeln
(1) in einem Gasgemisch (2), wobei vorzugsweise gleichzeitig eine Aerosolpartikelanzahl
und ein Anteil organischer Bestandteile von Aerosolpartikeln (1) eines Gasgemisches
(2) bestimmt werden.