(19)
(11) EP 4 480 361 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.12.2024  Patentblatt  2024/52

(21) Anmeldenummer: 24183725.1

(22) Anmeldetag:  21.06.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47K 3/02(2006.01)
E03C 1/22(2006.01)
E03C 1/244(2006.01)
E03C 1/182(2006.01)
A47K 3/14(2006.01)
E03C 1/232(2006.01)
E03C 1/14(2006.01)
E03C 1/186(2019.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E03C 1/14; E03C 1/182; E03C 1/186; E03C 1/232; E03C 1/22; E03C 1/244; A47K 3/14; A47K 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 21.06.2023 DE 102023116244

(71) Anmelder: Viega Technology GmbH & Co. KG
57439 Attendorn (DE)

(72) Erfinder:
  • Hennes, Frank
    57413 Finnentrop (DE)
  • Beele-Grobel, Simone
    57368 Lennestadt (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack 
Patent- & Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB Bleichstraße 14
40211 Düsseldorf
40211 Düsseldorf (DE)

   


(54) SANITÄRE WANNE, INSBESONDERE BADEWANNE


(57) Die Erfindung betrifft eine sanitäre Wanne (1), insbesondere Badewanne, mit einem Wannenboden (1.2), mit zumindest einer relativ zu dem Wannenboden (1.2) im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufenden Wannenwand (1.3), mit einer Ablauföffnung (1.4), die mit einem Ablaufventil (2) versehen ist, und mit einem Überlauf (3). Um eine derartige Wanne hinsichtlich ihrer Funktion und Optik zu verbessern, in dem eines oder mehrere der beim Stand der Technik aufgezeigten Probleme, wie etwa die direkte Sichtbarkeit von Verschmutzungen am Ablauf und Überlauf und/oder ein beeinträchtigter Komfort beim Sitzen bzw. Anlehnen in der Wanne durch am Überlauf oder Ablauf in die Wanne vorstehende Anbauteile, reduziert oder beseitigt werden, sieht die Erfindung vor, dass die Ablauföffnung (1.4) und der Überlauf (3) hinter einer wanneninnenseitigen Abdeckung (5), die in die im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufende Wannenwand (1.3) lösbar eingebunden ist, sichtverdeckt angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine sanitäre Wanne, insbesondere Badewanne, mit einem Wannenboden, mit mindestens einer relativ zu dem Wannenboden im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufenden Wannenwand, mit einer Ablauföffnung, die mit einem Ablaufventil versehen ist, und mit einem Überlauf.

[0002] Sanitäre Wannen wie Duschwannen und Badewannen sind in vielfältigen Ausführungen bekannt. Solche Wannen werden meist aus Stahl-Emaille oder Kunststoffmaterial, insbesondere Acryl, hergestellt.

[0003] Bei herkömmlichen Dusch- und Badewannen liegen der Ablauf und der Überlauf im direkten Sichtbereich. Entsprechend sind Verschmutzungen am Ablauf oder Überlauf direkt sichtbar und unansehnlich. Der Ablauf und der Überlauf herkömmlicher Dusch- und Badewannen lassen sich in der Regel nur unzureichend oder aufwendig sauber halten. Der Ablauf einer sanitären Wanne wird als Ablauföffnung im Wannenboden ausgeführt, während der Überlauf üblicherweise in einem oberen Bereich der Wannenwand ausgebildet ist. Insbesondere die Überlauföffnung mit einem üblichen Anbauteil, beispielsweise einem Drehgriff zur Betätigung des Ablaufventils, aber mitunter auch eine haubenförmige Abdeckung des Ablaufventils, die gegenüber dem Wannenboden nach oben vorsteht, werden in einer Badewanne als störend empfunden. Durch ein solches in die Wanne vorstehendes Anbauteil kann der Komfort beim Sitzen bzw. Anlehnen in der Wanne für den Nutzer beeinträchtigt sein. Des Weiteren werten es manche Nutzer von Badewannen als unbefriedigend, dass sie die Stellung des Ablaufventils, also dessen Offen- oder Schließstellung, bei gefüllter Wanne aufgrund von Badeschaum nicht erkennen können. Ferner bemängeln manche Nutzer von Badewannen, deren Ablaufventil als sogenanntes Klickventil ausgeführt ist, dass das Klickventil bei gefüllter Badewanne unterhalb des Wasserspiegels bedient werden muss. Insbesondere bemängeln Nutzer von Badewannen, dass bei im Sanitärhandel erhältlichen Badewannen kein abgestimmtes bzw. einheitliches Design zwischen Badewanne und Ab- und Überlauftechnik angeboten wird. Des Weiteren ist der Platzbedarf unterhalb bzw. außerhalb herkömmlicher Badewannen aufgrund einer komplexen Überlaufverrohrung groß, was zu Einbauproblemen führen kann. Herkömmliche Dusch- und Badewannen sind mit Handbrausen ausgestattet, wobei der die Handbrause mit Wasser versorgende Schlauch üblicherweise in die Wanne hängt. Allerdings sind auch technische Lösungen bekannt, bei denen der an der Handbrause angeschlossene Wasserzufuhrschlauch in einem separat hergestellten, neben der Badewanne angeordneten Schlauchkasten aufgenommen und aus diesem bei Bedarf herausgezogen bzw. entnommen und nach Gebrauch wieder eingeführt werden kann. Ein solcher Schlauchkasten benötigt normalerweise eine Entwässerung, da beim Gebrauch der Handbrause oftmals nachfließendes Restwasser von der Handbrause über den Schlauch in den Schlauchkasten gelangt. Des Weiteren sind Badewannen bekannt, die mit einer kombinierten Zulauf- und Überlaufarmatur ausgestattet sind. Bei solchen kombinierten Zulauf- und Überlaufarmaturen bedarf es einer zusätzlichen Absicherung der Trinkwassergüte. Hierzu werden gegebenenfalls in der Trinkwasserleitung sogenannte Rohrunterbrecher installiert. Ferner ist der Überlauf einer herkömmlichen Badewanne am Ablaufgehäuse des Wannenablaufs angeschlossen, wobei im Ablaufgehäuse üblicherweise ein hydraulischer Geruchverschluss mit Sperrwasser ausgebildet ist. Bei Austrocknen des hydraulischen Geruchverschlusses, zum Beispiel bei längerer Nichtbenutzung der Badewanne und hohen Umgebungstemperaturen, können übelriechende Ablaufkanalgase über die Überlaufverrohrung in das Badezimmer gelangen, und zwar auch dann, wenn das Ablaufventil der Badewanne geschlossen ist.

[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine sanitäre Wanne, insbesondere Dusch- oder Badewanne, der eingangs genannten Art, hinsichtlich ihrer Funktion und Optik zu verbessern, indem eines oder mehrere der voranstehend beim Stand der Technik aufgezeigten Probleme reduziert oder beseitigt werden.

[0005] Diese Aufgabe wird durch eine sanitäre Wanne mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung sind Gegenstand der auf Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.

[0006] Die erfindungsgemäße sanitäre Wanne, insbesondere Dusch- oder Badewanne, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ablauföffnung und der Überlauf hinter einer wanneninnenseitigen Abdeckung, die in die im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufende Wannenwand lösbar eingebunden ist, sichtverdeckt angeordnet sind.

[0007] Hierdurch wird erreicht, dass der Ablauf und der Überlauf sowie am Ablauf und/oder am Überlauf gegebenenfalls anliegende Verschmutzungen nicht im direkten Sichtbereich der Wanne liegen. Da bei der erfindungsgemäßen Wanne die Ablauföffnung und der Überlauf gemeinsam hinter der Abdeckung sichtverdeckt angeordnet sind, kann die im Stand der Technik sonst übliche wannenaußenseitige Überlaufverrohrung entfallen und die Wanne dadurch möglicherweise auch an Orten mit beschränktem Bauraum (Platzangebot) aufgestellt werden. Da die Abdeckung lösbar in die im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufende Wannenwand integriert ist, ermöglicht die erfindungsgemäße Wanne eine einfache Reinigung und Wartung der Ablauftechnik sowie des Überlaufs.

[0008] Die erfindungsgemäße Lösung, wonach die Ablauföffnung und der Überlauf gemeinsam hinter der Abdeckung verdeckt angeordnet sind, ermöglicht insbesondere eine vereinfachte Montage des Ablaufventils zusammen mit dem Überlauf. Hierzu sind das Ablaufventil und der Überlauf beispielsweise an einem gemeinsamen Ablaufgehäuse angeordnet oder gelagert. In diesem Fall lassen sich durch eine Montage des gemeinsamen Ablaufgehäuses an der sanitären Wanne das Ablaufventil und der Überlauf gleichzeitig mit der sanitären Wanne verbinden. Dies spart Montagezeit. Die erfindungsgemäße Wanne kann dabei für den Ablauf und den Überlauf eine gemeinsame Bodendurchgangsöffnung aufweisen, an welcher das Ablaufgehäuse montiert werden kann bzw. ist. Das gemeinsame Ablaufgehäuse für den Ablauf und den Überlauf kann auch als zentraler Anschluss oder gemeinsamer Anschluss bezeichnet werden.

[0009] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wannenwand eine Nische aufweist, in welcher die Ablauföffnung und der Überlauf angeordnet sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, eine sichtverdeckte Anordnung von Ablauföffnung und Überlauf in kompakter Bauweise und mit geringem zusätzlichen Materialaufwand für die Abdeckung zu realisieren. Insbesondere ermöglicht diese Ausgestaltung, die Innenfläche der sanitären Wanne im Wesentlichen als geschlossene, vorzugsweise weitestgehend versatzfreie, flächenbündige Innenfläche auszuführen.

[0010] Dementsprechend sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Wannenwand der erfindungsgemäßen Wanne und die Abdeckung im montierten Zustand der Abdeckung horizontal betrachtet innenseitig der Wanne im Wesentlichen flächenbündig zueinander ausgebildet sind.

[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind an und/oder in der Nische Führungen zur formschlüssigen Anbindung der Abdeckung ausgebildet oder befestigt. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine einfache Montage sowie eine genaue und zuverlässige Positionierung der Abdeckung an der im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufenden Wannenwand. Die Führungen sind dabei vorzugsweise beabstandet von der vertikal oder steil verlaufenden Wandung der Nische angeordnet. Die Anordnung der Führungen mit Abstand von der vertikal oder steil verlaufenden Wandung der Nische hat den Vorteil, dass dadurch die Qualität der Führungen unabhängig von Fertigungstoleranzen der Nische der sanitären Wanne ist. Somit lassen sich insbesondere der Abstand der Führungen zueinander sowie die Parallelität der Führungen zueinander in hoher Maßhaltigkeit bzw. hoher Genauigkeit unabhängig von Fertigungstoleranzen der Nische der sanitären Wanne realisieren. Eine getrennte Herstellung der Führungen und deren beabstandete Anordnung relativ zu der vertikal oder steil verlaufenden Wandung der Nische ist insbesondere in solchen Fällen von Vorteil, bei denen die erfindungsgemäße Wanne aus Material gefertigt wird, das erhebliche Fertigungstoleranz mit sich bringen kann, wie dies beispielsweise bei Keramikmaterial oder Mineralguss vorkommt.

[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Führungen als säulenförmige Führungselemente, beispielsweise als gerade Stangen mit kreisrundem Querschnittsprofil ausgebildet. Solche Führungselemente ermöglichen eine hohe Funktionszuverlässigkeit für eine leichtgängige Verschiebbarkeit der Abdeckung. Des Weiteren sind die Führungselemente vorzugsweise mit einem an der Ablauföffnung festgelegten Ablaufgehäuse verbunden. Hierdurch kann die Anzahl von Durchgangsöffnungen bzw. Befestigungslöchern und zugehörigen Dichtungen im Wannenkörper auf ein Minimum reduziert werden. Im Bodenbereich der Nische genügt gegebenenfalls eine einzelne Durchgangsöffnung, an der das Ablaufgehäuse unter Verwendung einer Dichtung festgelegt werden kann, wobei das Ablaufgehäuse außer dem Ablaufventil und dem Überlauf vorzugsweise auch Befestigungselemente, z.B. in das Ablaufgehäuse eingegossene Gewindehülsen, zur Befestigung der besagten säulenförmigen Führungselemente aufweisen kann.

[0013] Wie voranstehend bereits angemerkt, sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Abdeckung beweglich, vorzugsweise verschiebbar, gelagert ist. Hierdurch lässt sich insbesondere eine komfortable Zugänglichkeit des Ablaufventils hinsichtlich einer Reinigung und Wartung des Ablaufventils erzielen. Die beweglich gelagerte Abdeckung kann hierzu beispielsweise in eine Wartungsposition bewegt, vorzugsweise hochgeschoben werden, und nach der Wartung des Ablaufventils wieder in eine Funktions- oder Betätigungsstellung zurückbewegt werden.

[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ablaufventil mittels der beweglich gelagerten Abdeckung betätigbar ist. Diese Erweiterung des Funktionsumfangs der Abdeckung trägt zu einem schlichten Design sowie zu einer einfachen Reinigbarkeit der sanitären Wanne bei.

[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung umfasst die erfindungsgemäße Wanne eine Sperrspannmechanik, wobei die Wannenwand ein Gegenlager zur Abstützung der Sperrspannmechanik aufweist, wobei die Abdeckung einen Mitnehmer aufweist, der bei einer abwärts gerichteten Verschiebung der Abdeckung die Sperrspannmechanik spannt, und wobei die Sperrspannmechanik in einer bestimmten Position des Mitnehmers ihre Sperrfunktion ausübt. Hierdurch lässt sich bezüglich der Abdeckung eine zuverlässige sowie komfortable Betätigungsfunktion verwirklichen.

[0016] Hinsichtlich einer einfachen, zuverlässigen und komfortablen Betätigung des Ablaufventils sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das Ablaufventil als federbelastetes Ventil ausgeführt und/oder mit einer Sperrspannmechanik versehen ist.

[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Ablauföffnung ein Ablaufgehäuse befestigt ist, welches mit dem Überlauf versehen ist, wobei der Überlauf in Form eines an einer Oberseite des Ablaufgehäuses nach oben ragenden Überlaufrohres ausgeführt ist. Hierdurch lässt sich die Ablauf- und Überlauftechnik der erfindungsgemäßen sanitären Wanne besonders platzsparend realisieren. Dabei ist das Überlaufrohr vorzugsweise über eine lösbare Verbindung, beispielsweise eine Steckverbindung oder Schraubverbindung, mit dem Ablaufgehäuse verbunden. Die lösbare Verbindung ist in fertigungstechnischer Hinsicht günstig. Zudem erleichtert diese Ausgestaltung eine Reinigung des Überlaufs und auch des Ablaufs. Das obere Ende des Überlaufrohres endet mit vertikalem Abstand relativ zu der Oberseite der sanitären Wanne bzw. zu der Unterseite eines horizontalen Steges der Abdeckung.

[0018] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Überlaufrohr aus mehreren miteinander lösbar verbundenen Rohrsegmenten zusammengesetzt oder teleskopierbar ausgebildet. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine variable Anpassung des durch das Überlaufrohr definierten Überlaufniveaus, wobei die Anpassung auf einfache Weise durch Weglassen oder Hinzufügen eines der Rohrsegmente bzw. durch Zusammenschieben oder Auseinanderziehen der Teleskopsegmente ausgeführt werden kann.

[0019] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Ablaufventil in dem Ablaufgehäuse gelagert, vorzugsweise entnehmbar gelagert ist. Diese Ausgestaltung ermöglich eine gemeinsame Montage des Ablaufgehäuses zusammen mit dem Ablaufventil. Ist das Ablaufventil entnehmbar in dem Ablaufgehäuse gelagert, erleichtert diese Ausgestaltung eine Reinigung des Ablaufgehäuses und eines daran angeschlossenen Abwasserrohres.

[0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die erfindungsgemäße Wanne eine Handbrause mit einem daran angeschlossenen Schlauch, wobei der Schlauch an einem hinter der Abdeckung angeordneten Schlauchanschlussstück angeschlossen ist, und wobei der Schlauch durch eine in der Abdeckung oder der Wannenwand ausgebildete Durchgangsöffnung hindurch ausziehbar und umgekehrt einführbar ist. Die Handbrause lässt sich somit griffbereit an der Abdeckung lagern, wobei der an der Handbrause angeschlossene Schlauch bei Nicht-Benutzung der Handbrause verdeckt hinter der Abdeckung angeordnet ist. Der hinter der Abdeckung verstaute Schlauch hängt somit nicht in den Wannenkörper. Der Nutzer der sanitären Wanne wird durch den hinter der Abdeckung verstauten Schlauch nicht gestört. Aus der Handbrause nach deren Benutzung möglicherweise nachfließendes Restwasser kann durch die Durchgangsöffnung der Abdeckung hindurch, entlang des Schlauchs, in Richtung Ablaufventil fließen. Eine zusätzliche Entwässerung, wie sie bei bekannten, separat gefertigten Handbrause-Schlauchkästen für Badewannen vorgesehen ist, ist bei dieser Ausgestaltung der erfindungsgemäßen sanitären Wanne nicht erforderlich.

[0021] In diesem Zusammenhang sieht eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wanne vor, dass eine Nischenwand der Wanne mit einer Halterung zur formschlüssigen Aufnahme der Handbrause versehen ist. Hierdurch ist eine lösbare Lagerung der Handbrause unabhängig von der Abdeckung möglich. Die vorzugsweise verschiebbar gelagerte Abdeckung kann somit unabhängig von der in der Halterung gelagerten Handbrause verschoben werden. Die Verschiebung der Abdeckung lässt sich dadurch leichtgängiger ausführen.

[0022] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Nischenwand der Wanne mit einem Wasserzulauf versehen ist, wobei die Auslaufmündung des Wasserzulaufs vorzugsweise mit vertikalem Abstand oberhalb eines durch den Überlauf definierten Überlaufniveaus angeordnet ist. Diese Ausgestaltung trägt zu einem reduzierten Design im Bereich der sanitären Wanne bei, indem der im Stand der Technik üblicherweise sichtbare Wasserzulauf zum Befüllen der Wanne entfällt und stattdessen an der Nischenwand der Wannenwand ein Wasserzulauf angeordnet ist, der durch die Abdeckung sichtverdeckt ist. Ist die Auslaufmündung des Wasserzulaufs mit vertikalem Abstand oberhalb eines durch den Überlauf definierten Überlaufniveaus angeordnet, so wird auch dann, wenn der Füllstand der sanitären Wanne dem durch den Überlauf definierten Überlaufniveau entspricht, eine freie Fließstrecke am Wasserzulauf und damit eine Absicherung der Trinkwassergüte sichergestellt. Ein zusätzlicher Rohrunterbrecher zur Absicherung der Trinkwassergüte ist insoweit nicht erforderlich. Der vertikale Abstand der Auslaufmündung des durch die Abdeckung sichtverdeckten Wasserzulaufs relativ zu dem durch den Überlauf definierten maximalen Überlaufniveau beträgt beispielsweise mindestens 20 mm, vorzugsweise mindestens 50 mm.

[0023] Nach einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wanne weist deren Überlauf eine mechanische Geruchssperre auf. Hierdurch kann ein Aufsteigen und Eindringen von Ablaufkanalgas über die Überlaufverrohrung unabhängig von einem vorhandenen hydraulischen Geruchverschluss, der seine wirksame Sperrwasserhöhe zum Beispiel bei längerer Nichtbenutzung der betreffenden Badewanne und hohen Umgebungstemperaturen durch Verdunstung von Sperrwasser verlieren kann, verhindert werden. Ein Eindringen von Ablaufkanalgas über das Ablaufventil kann dabei durch Schließen des Ablaufventils verhindert werden. Die mechanische Geruchssperre des hinter der Abdeckung angeordneten Überlaufs der Wanne kann beispielsweise aus einem federbelasteten Klappenventil, einem glockenförmigen Membranventil oder einem Entenschnabelventil gebildet sein. Nach einer weiteren oder alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann auch das Ablaufgehäuse mit einer solchen mechanischen Geruchssperre versehen sein.

[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer mehrere Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße sanitäre Wanne mit wanneninnenseitiger Abdeckung, in einer perspektivischen Längsseitenansicht;
Fig. 2
die sanitäre Wanne aus Fig. 1 mit wanneninnenseitiger Abdeckung, in einer perspektivischen Querseitenansicht;
Fig. 3a
einen Abschnitt der Wannenwandung der sanitären Wanne aus Fig. 2 ohne die wanneninnenseitige Abdeckung, in einer perspektivischen Innenansicht;
Fig. 3b
einen Abschnitt der Wannenwandung einer erfindungsgemäßen sanitären Wanne nach einem weiteren Ausführungsbeispiel, ohne die wanneninnenseitige Abdeckung, in einer perspektivischen Innenansicht;
Fig. 4
einen Abschnitt der erfindungsgemäßen sanitären Wanne, in einer perspektivischen Außenansicht mit Blick auf das Ablaufgehäuse;
Fig. 5
das Ablaufgehäuse aus Fig. 4 mit dem Überlaufrohr aus Fig. 3a oder 3b, in einer perspektivischen Darstellung, mit einer vergrößerten Darstellung einer im Überlaufrohr integrierten mechanischen Geruchssperre;
Fig. 6
den Abschnitt der erfindungsgemäßen Wanne aus Fig. 4 mit dem Ablaufgehäuse in einer Vertikalschnittansicht; und
Fig. 7
einen unteren Abschnitt der in Fig. 3a gezeigten Nische der Wannenwandung ohne die wanneninnenseitige Abdeckung, mit gestrichelt dargestelltem, nach oben herausgezogenem Überlaufrohr, in einer perspektivischen Innenansicht.


[0025] Die in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße sanitäre Wanne 1 ist in Form einer Badewanne ausgeführt. Die sanitäre Wanne 1 weist oberseitig einen seitlich vorstehenden, umlaufenden Kragen 1.1 auf. Die Wanne 1 kann mit dem Kragen 1.1 auf eine Wanneneinfassung (nicht gezeigt), die einen den Wannenkörper aufnehmenden Hohlraum begrenzt, aufgelegt werden.

[0026] Die sanitäre Wanne (Badewanne) 1 hat, wie an sich bekannt, einen Wannenboden 1.2, eine relativ zu dem Wannenboden 1.2 im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufende Wannenwand (Wandung) 1.3, eine Ablauföffnung 1.4, die mit einem Ablaufventil 2 versehen ist, und einen Überlauf 3. Erfindungsgemäß sind die Ablauföffnung 1.4 und der Überlauf 3 hinter einer wanneninnenseitigen Abdeckung 5, die in die im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufende Wannenwand 1.3 lösbar eingebunden ist, sichtverdeckt angeordnet. Hierzu weist die Wannenwand 1.3 vorzugsweise eine Nische 1.6 auf, in welcher die Ablauföffnung 1.4 und der Überlauf 3 gemeinsam angeordnet sind (vgl. Figuren 1 bis 3a).

[0027] Die Abdeckung 5 ist beispielsweise plattenförmig ausgebildet und hat oberseitig einen abgewinkelten, sich im Wesentlichen horizontal erstreckenden Plattenbereich oder Flansch 5.1. Die Abdeckung 5 ist nach unten bzw. oben verschiebbar geführt, beispielsweise durch die Wannen- oder Nischengeometrie. Vorzugsweise sind hierzu in der Nische 1.6 parallel zueinander verlaufende Führungen 7 ausgebildet oder angeordnet, an denen die Abdeckung 5 formschlüssig angebunden ist bzw. angebunden werden kann. Die Führungen 7 können beispielsweise in Form von parallel zueinander verlaufenden Rippen verwirklicht sein, die sich an den einander zugewandten schmalen Nischenseiten (Nischenwänden 1.61, 1.62) vertikal oder steil erstrecken. Die Abdeckung 5 kann an ihren vertikal oder steil verlaufenden Kanten die Führungen mit geringem Spiel formschlüssig umgreifende Element, zum Beispiel Flansche mit den Rippen (Führungen 7) zugeordneten Nuten aufweisen. Die Führungen 7 können unmittelbar mit den einander zugewandten seitlichen Nischenwänden 1.61, 1.62 verbunden oder mit besagten Nischenwänden 1.61, 1.62 einstückig ausgebildet sein (vgl. Fig 3a).

[0028] Für Reinigungs- oder Wartungszwecke kann die Abdeckung 5 in eine Wartungsposition hochgeschoben oder gezogen und erforderlichenfalls entfernt werden (vgl. Fig. 3a).

[0029] In Fig. 3b ist eine Variante der erfindungsgemäßen Wanne 1 gezeigt, bei der die der beweglichen Abdeckung 5 zugeordneten Führungen 7 beabstandet von der vertikal oder steil verlaufenden Wandung 1.3 der Nische 1.6, beispielsweise beabstandet von den einander zugewandten seitlichen Nischenwänden 1.61, 1.62 angeordnet sind. Die Führungen 7 sind dabei bevorzugt als säulenförmige Führungselemente 7' ausgebildet. Eine (nicht gezeigte) weitere Ausgestaltung der Führungselemente 7' sieht vor, dass die Führungselemente 7' mit einem an der Ablauföffnung 1.4 festgelegten Ablaufgehäuse 8 verbunden sind.

[0030] Der Wannenboden 1.2 der erfindungsgemäßen Wanne 1 ist mit Gefälle ausgebildet, wobei sich die Ablauföffnung 1.4 der Wanne 1 im bestimmungsgemäß montierten Zustand der Wanne 1 in dem am tiefsten liegenden Flächenbereich 1.21 des Gefälles befindet. Dieser am tiefsten liegende Flächenbereich 1.21 des Gefälles befindet somit in der in der Wannenwand 1.3 ausgebildeten Nische 1.6. Bei einer Normal- oder Ausgangsposition der in die Nische 1.6 eingesetzten Abdeckung 5, bei welcher die Oberseite der Abdeckung 5 im Wesentlichen oder nahezu flächenbündig mit der Oberseite des Kragens 1.1 der Wanne 1 liegt, ist die im Wannenboden 1.2 ausgebildete Ablauföffnung 1.4 nicht direkt oder zumindest kaum sichtbar. Entsprechendes gilt für den durch die Abdeckung 5 sichtverdeckten Überlauf 3. In diesem Fall ist von dem Wannenboden 1.2 von oben aus im Wesentlichen nur der vor der Abdeckung 5 liegende vollständig geschlossene Abschnitt des Wannenbodens 1.2 einsehbar.

[0031] Die Abdeckung 5 und die ihr zugeordneten, in der Nische 1.6 angeordneten Führungen 7, 7' sind vorzugsweise so ausgebildet, dass die Wannenwand 1.3 und die Abdeckung 5 im montierten Zustand horizontal betrachtet innenseitig im Wesentlichen flächenbündig zueinander verlaufen (vgl. Figuren 1 und 2).

[0032] Die im Wannenboden 1.2 ausgebildete Ablauföffnung 1.4 ist beispielsweise kreisrund ausgeführt. Neben der Ablauföffnung 1.4 ist in dem Wannenboden 1.2 eine Überlauföffnung 3.1 für den Überlauf 3 der Wanne 1 ausgebildet. Die Überlauföffnung 3.1 ist mit horizontalem Abstand von der Ablauföffnung 1.4 ebenfalls in der Nische 1.6 angeordnet und vorzugsweise ebenfalls kreisrund ausgeführt (s. Figuren 3a und 3b).

[0033] Es liegt allerdings auch im Rahmen der Erfindung, die Ablauföffnung 1.4 mit anderer Form auszuführen, beispielsweise als ovales Durchgangsloch oder Langloch. Sofern die Ablauföffnung 1.4 als ovales Durchgangsloch oder Langloch ausgebildet ist, dient die Ablauföffnung 1.4 vorzugsweise zugleich als Öffnung für den Überlauf 3, d.h. die längliche Ablauföffnung ist dann eine gemeinsame Durchgangsöffnung für den Ablauf 6 und den Überlauf 3 der Wanne 1.

[0034] An der Unterseite des Wannenbodens 1.2 ist im Bereich der Ablauföffnung 1.4 ein Ablaufgehäuse 8 angeordnet, welches die Ablauföffnung 1.4 wasserdicht umgibt. Das Ablaufgehäuse 8 definiert einen gemeinsamen Anschluss für den Ablauf 6 und den Überlauf 3. Das Ablaufgehäuse 8 ist länglich, beispielsweise rinnenförmig ausgebildet. Es weist an seiner länglichen Öffnung 8.1 einen umlaufenden Befestigungsflansch 8.2 zur Anordnung an der Unterseite des Wannenbodens 1.2 auf. Die längliche Öffnung 8.1 und der Befestigungsflansch 8.2 umgeben die Ablauföffnung 1.4 und die Überlauföffnung 3.1. Der Befestigungsflansch 8.2 ist oberseitig mit einer Ringdichtung 9 versehen. Die Ringdichtung 9 ist beispielsweise in eine umlaufende Nut des Befestigungsflansches 8.2 eingelegt.

[0035] Das Ablaufventil 2 ist im Ablaufgehäuse 8 gelagert und vorzugsweise von der Innenseite der Wanne 1 bzw. deren Nische 1.6 aus entnehmbar. Der in der Nische 1.6 angeordnete Überlauf 3 ist in Form eines an einer Oberseite des Ablaufgehäuses 8 nach oben ragenden Überlaufrohres 3.2 ausgeführt. Das Überlaufrohr 3.2 ist vorzugsweise über eine lösbare Verbindung, beispielsweise eine Steckverbindung, mit dem Ablaufgehäuse 8 verbunden. Das mit dem Ablaufgehäuse 8 verbundene Überlaufrohr 3.2 ist somit bei Bedarf vom Ablaufgehäuse 8 trennbar und aus der Wanne 1 entnehmbar. Das obere Ende des montierten Überlaufrohres 3.2 endet mit vertikalem Abstand von dem horizontalen Flansch (Steg) 5.1 der Abdeckung 5.

[0036] Zur Befestigung des Ablaufgehäuses 8 an der Wanne 1 wird in die Ablauföffnung 1.4 von oben ein Ablaufventilkelch 6.1 eingesetzt, der beispielsweise einen kreiszylindrischen Rohrstutzen mit Außengewinde aufweist, mittels dem der Ablaufventilkelch 6.1 mit einem im Ablaufgehäuse 8 ausgebildeten Innengewinde verschraubbar ist. In die dem Überlauf 3 zugeordnete Überlauföffnung 3.1 im Wannenboden 1.2, die mit horizontalem Abstand von der Ablauföffnung 1.4 neben der Ablauföffnung 1.4 liegt, wird ein Überlaufventilkelch 3.3 eingesetzt. Der Überlaufventilkelch 3.3 kann ebenfalls einen kreiszylindrischen Rohrstutzen mit Außengewinde aufweisen, mittels dem der Überlaufventilkelch 3.3 mit einem im Ablaufgehäuse 8 ausgebildeten Innengewinde verschraubbar ist. Alternativ kann der Überlaufventilkelch 3.3 einen mehrere Durchgangsöffnungen enthaltenden Kelchboden 3.31 aufweisen, wobei mittig in dem Kelchboden 3.31 ein Durchgangsloch zur formschlüssigen Aufnahme einer einen konus- oder linsenförmigen Kopf aufweisenden Schraube (nicht gezeigt) ausgebildet ist, und wobei im Ablaufgehäuse 8 eine Gewindehülse zum Einschrauben der Schraube ausgebildet oder eingegossen ist.

[0037] Das Ablaufventil 2 ist mittels der verschiebbar gelagerten Abdeckung 5 betätigbar. Hierzu ist das Ablaufventil 2 als federbelastetes Ventil ausgeführt und vorzugsweise mit einer Sperrspannmechanik 30 bzw. 30'versehen. Die Sperrspannmechanik (auch Klick-Klack-Mechanik genannt) ermöglicht verschiedene Betriebsstellungen (Funktionsstellungen), und zwar eine (erste) Betriebsstellung, in welcher das Ablaufventil 2 geöffnet ist (vgl. Figuren 3a, 6 und 7), und eine (zweite) Betriebsstellung, in welcher das Ablaufventil 2 geschlossen ist. Die verschiebbare Abdeckung 5 weist auf ihrer der Nische 1.6 zugewandten Innenseite einen Mitnehmer 5.2 auf, der bei einer abwärts gerichteten Verschiebung der Abdeckung 5 einen Ventilkörper 2.1 des Ablaufventils 2 in eine Schließstellung bewegt und die Sperrspannmechanik 30 bzw. 30' spannt, wobei die Sperrspannmechanik 30 bzw. 30' in einer bestimmten Position des Mitnehmers 5.2 ihre Sperrfunktion ausübt. In den Figuren 3a und 6 ist gezeigt, dass die Wannenwand 1.3 in der Nische 1.6 ein Gegenlager 10 zur Abstützung einer Sperrspannmechanik 30' aufweist. Die Sperrspannmechanik 30 bzw. 30' wird bei einer abwärts gerichteten Verschiebung der Abdeckung 5 mittels des Mitnehmers 5.2 bzw. mittels des nach hinten in die Nische 1.6 ragenden Flansches (Steges) 5.1 der Abdeckung betätigt. Der Flansch (Steg) 5.1 kann auch als Mitnehmer bezeichnet werden.

[0038] Die verschiebbar gelagerte Abdeckung 5 ist so bemessen, dass sie in einer Normal- oder Ausgangsstellung, wie in den Figuren 2 und 6 gezeigt, in welcher die Oberseite des Flansches 5.1 der Abdeckung 5 vorzugsweise flächenbündig zu der Oberseite des Kragens 1.1 der Wanne 1 liegt, mit dem Wannenboden 1.2 einen Spalt (Ablaufspalt S) in Richtung zum Ablaufventil 2 bzw. Überlauf 3 begrenzt.

[0039] Bei einer abwärts gerichteten Verschiebung der Abdeckung 5 zum Betätigen des Ablaufventils 2, beispielsweise um das Ablaufventil 2 zu schließen, wird die Höhe des Ablaufspalts S reduziert. In einer bestimmten Position des Mitnehmers 5.1 bzw. 5.2 der Abdeckung 5, in welcher das Ablaufventil 2 geschlossen ist, übt die Sperrspannmechanik 30 bzw. 30' ihre Sperrfunktion aus. Das Ablaufventil 2 bleibt solange geschlossen bis die Sperrspannmechanik erneut mittels des Mitnehmers 5.1 oder 5.2 der Abdeckung 5 betätigt wird. Vorzugsweise ist der Abdeckung 5 ein Rückstellmechanismus 32 zugeordnet, der die Abdeckung 5 nach einer mittels der Abdeckung 5 ausgeführten Schließbestätigung des Ablaufventils 2 automatisch gegenüber dem Wannenboden 1.2 anhebt, sodass sich zwischen der Abdeckung 5 und dem Wannenboden 1.2 wiederum ein Ablaufspalt ergibt. Der Rückstellmechanismus 32 kann in der auf dem Gegenlager abgestützten Sperrspannmechanik (Klick-Klack-Mechanik) 30' integriert sein.

[0040] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Überlaufrohr 3.2 an seinem oberen Ende einen Griffbügel 3.5 auf. Das untere Ende des Überlaufrohres 3.2 kann außenseitig mit einem Dichtungsring 3.6 versehen sein (vgl. Figuren 3a, 5 und 7). Der Außenumfang des Dichtungsrings 3.6 ist vorzugsweise konisch ausgebildet. Der Dichtungsring 3.6 dichtet das Überlaufrohr 3.2 wasserdicht gegen die konische Wandung des Überlaufventilkelchs 3.3 ab. Das Überlaufrohr kann einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein. Beispielsweise kann das Überlaufrohr 3.2 aus mehreren miteinander lösbar verbundenen Rohrsegmenten zusammengesetzt oder teleskopierbar ausgebildet sein. Es lassen sich somit bei Bedarf unterschiedlich hohe Überlaufniveaus variabel einstellen.

[0041] Die Abdeckung 5 kann ebenso wie die Wanne 1 beispielsweise aus Stahl-Emaille, Kunststoff, Keramik oder Mineralguss hergestellt sein. Auch liegt es Rahmen der Erfindung, dass die Abdeckung 5 aus einem anderen Material als die Wanne 1 hergestellt ist. Der im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufende Abschnitt 5.0 der Abdeckung 5 hat vorzugsweise eine vollständig geschlossen ausgebildete Sichtfläche ohne Durchgangsloch. Auch der abgewinkelte, obere Plattenbereich oder Flansch (Steg) 5.1 der Abdeckung 5 kann eine vollständig geschlossen ausgebildete Sichtfläche ohne Durchgangsloch aufweisen. In dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel hat der abgewinkelte, obere Plattenbereich oder Flansch 5.1 der Abdeckung 5 allerdings eine Durchgangsöffnung 5.4 für eine optionale Handbrause 12 und einen daran angeschlossenen Schlauch (Wasserzufuhrschlauch) 13. Bei Nicht-Benutzung der Handbrause 12 ist der Schlauch 13 in der Nische 1.6 aufgenommen und durch die Abdeckung 5 sichtverdeckt (vgl. Fig. 2 und 3a).

[0042] Der Schlauch 13 ist an einem hinter der Abdeckung 5 sichtverdeckt angeordneten Schlauchanschlussstück 14 angeschlossen. Das Schlauchanschlussstück 14 ist vorzugsweise in einem oberen Bereich, beispielsweise im obersten Viertel der Nische 1.6 angeordnet, wobei das Schlauchanschlussstück 14 eine Durchgangsöffnung einer seitlichen Nischenwand 1.61 durchdringt, die abgewinkelt zu der Wannenwand 1.3 ausgebildet ist. Der Schlauch 13 ist durch die im abgewinkelten Steg oder Flansch 5.1 der Abdeckung 5 ausgebildete Durchgangsöffnung 5.4 hindurch ausziehbar und umgekehrt einführbar. Des Weiteren ist die hintere Nischenwand 1.63 der Wanne 1 im oberen Bereich, beispielsweise im obersten Fünftel der Nische 1.6, mit einer Halterung 15 zur formschlüssigen Aufnahme (Lagerung) der Handbrause 12 versehen. Die Halterung 15 ist unterhalb des umlaufenden Kragens 1.1 der Wanne 1, und zwar tiefer als die Oberseite des Kragens 1.1 in der Nische 1.6 angeordnet. Die Halterung 15 weist einen hülsen- oder klemmringförmigen Abschnitt 15.1 zur formschlüssigen Aufnahme eines rohrförmigen Griffabschnitts 12.1 der Handbrause 12 auf. Der hülsen- oder klemmringförmige Abschnitt 15.1 der Halterung 15 ist mittels eines konsol- oder winkelförmigen Befestigungselements mit der Nischenwand 1.63 fest verbunden. Der Abschnitt 15.1 der Halterung 15 kann auch Brauseschlauchführung bezeichnet werden.

[0043] Des Weiteren ist eine der Nischenwände 1.61, 1.62 mit einem optionalen Wasserzulauf 17 versehen. Beispielsweise ist der Wasserzulauf 17 an der Nischenwand 1.62 angeordnet, die der das Schlauchanschlussstück 14 aufweisenden Nischenwand 1.61 zugewandt ist. Der Wasserzulauf 17 ist im oberen Bereich, beispielsweise im obersten Viertel oder Fünftel der Nische 1.6 angeordnet, wobei die Auslaufmündung 17.1 des Wasserzulaufs 17 vorzugsweise mit vertikalem Abstand oberhalb eines durch den Überlauf 3 definierten Überlaufniveaus liegt.

[0044] Mit 19, 20 sind Bedienelemente bezeichnet, mittels denen eine Aktivierung des Wasserzulaufs 17 oder eine Aktivierung der Handbrause 12 ausgewählt und ein Wasservolumenstrom bzw. eine Wassertemperatur eingestellt werden können. Die auf der Oberseite des Kragens 1.1 der sanitären Wanne 1 angeordneten Bedienelemente 19, 20 sind beispielsweise als Dreharmaturen ausgeführt.

[0045] Wie in den Figuren 4, 5 und 6 gezeigt, ist das Ablaufgehäuse 8 mit einem hydraulischen Geruchverschluss 21 versehen. Der Geruchverschluss 21 ist beispielsweise aus einem rohrartigen Hohlkörper 21.1 gebildet, der einen nach oben vorstehenden Eingangsstutzen 21.2 und einen davon horizontal beabstandeten, ebenfalls nach oben vorstehenden Ausgangsstutzen 21.3 aufweist, wobei an dem Eingangsstutzen 21.2 ein nach unten vorstehender Ausgangsstutzen 8.4 des höher liegenden, mit der Unterseite des Wannenbodens 1.2 verbundenen Ablaufgehäuses 8 angeschlossen ist, während an dem Ausgangsstutzen 21.3 des rohrartigen Hohlkörpers 21.1 ein mit einer Überwurfmutter versehener Rohrwinkel 22 angeschlossen ist. Die Verbindung zwischen dem Ausgangsstutzen 8.4 des Ablaufgehäuses 8 und dem Eingangsstutzen 21.2 des rohrartigen Hohlkörpers 21.1 sowie die Verbindung zwischen dem Ausgangsstutzen 21.3 des rohrartigen Hohlkörpers 21.1 und dem Rohrwinkel 22 sind jeweils als wasserdichte Drehverbindung ausgeführt. Der rohrartige Hohlkörper 21.1 des Geruchverschluss 21 definiert somit eine einem Siphon entsprechende vertikale Wasserumlenkung mit einer bestimmten Sperrwasserhöhe.

[0046] Um zu verhindern, dass Ablaufkanalgase bei Verlust einer wirksamen Sperrwasserhöhe aufgrund von Verdunstung von Sperrwasser bei längerer Nichtbenutzung der sanitären Wanne 1 über den Überlauf 3 in das betreffende Badezimmer aufsteigen, weist der Überlauf 3 eine mechanische Geruchssperre 25 auf. Die mechanische Geruchssperre 25 ist beispielsweise aus einer glockenförmigen Membran 25.1 gebildet, die als elastisch verformbarer Ventilkörper in einer käfigartigen Halterung 25.2 gelagert ist (vgl. Fig. 5). Die Halterung 25.2 hat beispielsweise einen hülsen- oder rohrstutzenförmigen Basisabschnitt 25.3, an dem oberseitig mehrere Arme 25.4 ausgebildet sind, die sich nach oben erstrecken und an einem mittigen Verbindungsabschnitt 25.5 miteinander verbunden sind. Der Basisabschnitt 25.3, die Arme 25.4 und der Verbindungsabschnitt 25.5 begrenzen eine der Anzahl der Arme 25.4 entsprechende Anzahl von Durchgangsöffnungen 25.6. An dem Verbindungsabschnitt 25.5 ist die glockenförmige Membran 25.1 angebunden. Hierzu weist der Verbindungsabschnitt 25.5 ein Durchgangsloch auf, in das ein oberseitiges, zapfenförmiges Element 25.8 der Membran 25.1, das einen radialen Vorsprung oder durchmessererweiterten Kopf aufweist, eingeknöpft ist. Die glockenförmige Membran 25.1 liegt im wasserlosen Zustand des Überlaufs 3 gasdicht an der Innenseite des hülsen- oder rohrstutzenförmigen Basisabschnitts 25.3 an. Läuft ein bestimmtes Volumen an Wasser in das Überlaufrohr 3.2, so drückt dieses Wasser die gummielastische Membran 25.1 von der Innenseite des Basisabschnitts 25.3 nach innen und passiert somit die Geruchssperre 25.

[0047] Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind zahlreiche Varianten denkbar, die auch bei einer von den gezeigten Beispielen abweichenden Ausführungsform von der in den beigefügten Ansprüchen sowie der Beschreibung offenbarten Erfindung Gebrauch machen. Beispielsweise kann die erfindungsgemäße sanitäre Wanne 1 auch anders als in den Figuren 1 und 2 gezeigt geformt sein; sie kann insbesondere auch eine im Wesentlichen ovale, runde oder organische Form aufweisen, wobei die verschiebbar gelagerte Abdeckung 5 dann gegebenenfalls, horizontal betrachtet, eine konkav geformte Innenseite aufweisen kann. Des Weiteren liegt es auch im Rahmen der Erfindung, die Abdeckung 5 und die Nische 1.6 beispielsweise im Bereich eines länglichen Wandabschnitts 1.3' der sanitären Wanne 1 zu positionieren bzw. auszubilden. Des Weiteren liegt es im Rahmen der Erfindung, Detaillösungen der gezeigten verschiedenen Ausführungsbeispiele miteinander zu kombinieren. Je nach Anordnung der Nische 1.6 lässt sich mit der erfindungsgemäßen sanitären Wanne 1 im Vergleich zu herkömmlichen Badewannen, bei denen der Ablauf direkt einsehbar im Wannenboden 1.2 und der Überlauf 3 direkt sichtbar in einer Wannenwand 1.3 angeordnet sind, eine erhebliche Reduzierung des Platzbedarfs, den die außerhalb der Wanne 1 zu montierende Ablauf- und Überlaufverrohrung benötigt, erzielen.


Ansprüche

1. Sanitäre Wanne (1), insbesondere Badewanne,

mit einem Wannenboden (1.2),

mit mindestens einer relativ zu dem Wannenboden (1.2) im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufenden Wannenwand (1.3),

mit einer Ablauföffnung (1.4), die mit einem Ablaufventil (2) versehen ist, und mit einem Überlauf (3),

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ablauföffnung (1.4) und der Überlauf (3) hinter einer wanneninnenseitigen Abdeckung (5), die in die im Wesentlichen vertikal oder steil verlaufende Wannenwand (1.3) lösbar eingebunden ist, sichtverdeckt angeordnet sind.


 
2. Sanitäre Wanne (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wannenwand (1.3) eine Nische (1.6) aufweist, in welcher die Ablauföffnung (1.4) und der Überlauf (3) angeordnet sind.
 
3. Sanitäre Wanne (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an und/oder in der Nische (1.6) Führungen (7, 7') zur formschlüssigen Anbindung der Abdeckung (5) ausgebildet oder befestigt sind, wobei die Führungen (7, 7') vorzugsweise beabstandet von der vertikal oder steil verlaufenden Wandung der Nische (1.6) angeordnet sind.
 
4. Sanitäre Wanne (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (7') als säulenförmige Führungselemente (7') ausgebildet sind, wobei die Führungselemente (7') vorzugsweise mit einem an der Ablauföffnung (1.4) festgelegten Ablaufgehäuse (8) verbunden sind.
 
5. Sanitäre Wanne (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (5) beweglich, vorzugsweise verschiebbar, gelagert ist.
 
6. Sanitäre Wanne (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablaufventil () mittels der beweglich gelagerten Abdeckung () betätigbar ist.
 
7. Sanitäre Wanne (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Sperrspannmechanik (30, 30'), wobei die Wannenwand (1.3, 1.63) ein Gegenlager (10) zur Abstützung der Sperrspannmechanik (30') aufweist, wobei die Abdeckung () einen Mitnehmer (5.2) aufweist, der bei einer abwärts gerichteten Verschiebung der Abdeckung (5) die Sperrspannmechanik (30, 30') spannt, wobei die Sperrspannmechanik (30, 30') in einer bestimmten Position des Mitnehmers (5.2) ihre Sperrfunktion ausübt.
 
8. Sanitäre Wanne (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablaufventil (2) als federbelastetes Ventil ausgeführt und/oder mit einer Sperrspannmechanik (30, 30') versehen ist.
 
9. Sanitäre Wanne (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Ablauföffnung (1.4) ein Ablaufgehäuse (8) befestigt ist, das mit dem Überlauf (3) versehen ist, wobei der Überlauf (3) in Form eines unmittelbar an einer Oberseite des Ablaufgehäuses (8) nach oben ragenden Überlaufrohres (3.2) ausgeführt ist, wobei das Überlaufrohr (3.2) vorzugsweise über eine lösbare Verbindung, vorzugsweise eine Steckverbindung oder Schraubverbindung, mit dem Ablaufgehäuse (8) verbunden ist.
 
10. Sanitäre Wanne (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlaufrohr (3.2) aus mehreren miteinander lösbar verbundenen Rohrsegmenten zusammengesetzt oder teleskopierbar ausgebildet ist.
 
11. Sanitäre Wanne (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablaufventil (2) in dem Ablaufgehäuse (8) gelagert, vorzugsweise entnehmbar gelagert ist.
 
12. Sanitäre Wanne (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wannenwand (1.3) und die Abdeckung (5) im montierten Zustand der Abdeckung (5) horizontal betrachtet innenseitig der Wanne (1) im Wesentlichen flächenbündig zueinander ausgebildet sind.
 
13. Sanitäre Wanne (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch eine Handbrause (12) mit einem daran angeschlossenen Schlauch (13), wobei der Schlauch (13) an einem hinter der Abdeckung angeordneten Schlauchanschlussstück (14) angeschlossen ist, und wobei der Schlauch (13) durch eine in der Abdeckung (5) oder der Wannenwand (1.3) ausgebildete Durchgangsöffnung (5.4) hindurch ausziehbar und umgekehrt einführbar ist.
 
14. Sanitäre Wanne (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nischenwand (1.63) der Wanne (1) mit einer Halterung (15) zur formschlüssigen Aufnahme der Handbrause (12) versehen ist.
 
15. Sanitäre Wanne (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nischenwand (1.62) der Wanne (1) mit einem Wasserzulauf (17) versehen ist, wobei die Auslaufmündung (17.1) des Wasserzulaufs (17) vorzugsweise mit vertikalem Abstand oberhalb eines durch den Überlauf (3) definierten Überlaufniveaus angeordnet ist.
 
16. Sanitäre Wanne (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Überlauf (3) eine mechanische Geruchssperre (25) aufweist, wobei die Geruchssperre (25) vorzugsweise aus einem federbelasteten Klappenventil, einem glockenförmigen Membranventil oder einem Entenschnabelventil gebildet ist.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht









Recherchenbericht