[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten einer Schubkastenzarge aus Metall
mit Furnier gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, in Möbeln, insbesondere Küchenmöbeln und
Büromöbeln, Schubladen oder Schubkästen einzusetzen, die aus Kostengründen nicht aus
Massivholz gefertigt sind, sondern seitliche sowie auch rückseitige Stahlzargen verwenden,
welche mit dem Front- und Rückenteil durch Schraubverbindungen oder Steckverbindungen
verbunden sind und den Grundkörper des Schubkastens bilden. Diese Stahlzargensysteme
werden häufig in automatisierten Montageprozessen in der Küchenmöbelindustrie vormontiert
und dann in die Küchenkorpusse eingesetzt.
[0003] Für das obere Preissegment werden jedoch zunehmend höherwertige Lösungen nachgefragt,
insbesondere Holzschubkästen, deren Fertigung gegenüber den Stahlzargensystemen eine
erheblich aufwendigere Logistik mit sich bringt. Zudem erfordern die Holzschubkästen
den Einsatz von technisch anders ausgestalteten Führungssystemen, so dass sich aufgrund
der damit einhergehenden Konstruktionsänderungen und dem deutlich höheren Montageaufwand
beim Zusammenbau der Holzschubkästen erhebliche Kostennachteile ergeben.
[0004] Es werden daher immer wieder Holzschubkastensysteme entwickelt, die eine gewisse
Kompatibilität mit bestimmten Stahlzargen haben und dadurch einfacher als klassische
Massivholzschubkästen in die industriellen Abläufe der Küchenmöbelfertigung integriert
werden können. Die derzeit auf dem Markt erhältlichen Systeme werden diesem Anspruch
aber nur begrenzt gerecht, weil die Funktionalität der Stahlzargen mit einer Holz-
oder Holzwerkstoffzarge kaum erreicht werden kann.
[0005] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen,
mit welchem sich industriell gefertigte Stahlzargen-Schubkastensysteme mit einem geringen
Aufwand unter Beibehaltung ihrer produktionstechnischen Vorteile in der Weise so umgestalten
lassen, dass ihr äußeres Erscheinungsbild dem eines Holzschubkastens entspricht. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1
gelöst.
[0006] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Ummantelungsteil und dessen
Verwendung bereit zu stellen, mit denen sich die Zargen, insbesondere Metallzargen
eines Stahlzargen-Schubkastensystems, mit geringem Aufwand von ihrem optischen Aussehen
her an Zargen eines Holz-Schubkastens anpassen lassen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ummantelungsteil sowie eine Verwendung
desselben mit den Merkmalen von Anspruch 14 und 15 gelöst.
[0008] Nach der Erfindung umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden Verfahrensschritte:
- Bereitstellen eines langgestreckten, im Querschnitt U-förmigen Ummantelungsteils mit
einem Rückenabschnitt, der eine der Breite der oberen Längskante der Zarge entsprechende
Breite besitzt, und zwei sich von diesem aus im Wesentlichen parallel zueinander weg
erstreckenden Seitenabschnitten aus Furnier, die eine im Wesentlichen der Höhe der
Zarge entsprechende Höhe und eine der Länge der Zarge entsprechende Länge aufweisen,
wobei die einander zugewandten Innenflächen der Seitenabschnitte einen sich zumindest
über einen Teil der Höhe eines jeden Seitenabschnitts erstreckenden Klebeabschnitt
mit einem thermisch nachvernetzbaren Klebstoff und optional einen zwischen dem Klebeabschnitt
und dem Rückenabschnitt angeordneten klebstofffreien Übergangsabschnitt aufweisen,
- Aufbringen von weiterem Klebstoff, insbesondere von Flüssigklebstoff, einem durch
Wärme reaktivierbaren und/oder einem thermisch nachvernetzbaren Klebstoff, auf die
obere Längskante der Zarge oder auf die Innenseite des Rückenabschnitts des Ummantelungsteils,
- Aufspreizen der freien Enden der Seitenabschnitte des Ummantelungsteils,
- Aufsetzen des aufgespreizten Ummantelungsteils auf die obere Längskante der Zarge,
- Bewegen der freien Enden der Seitenabschnitte des Ummantelungsteils aufeinander zu,
derart, dass die Klebeabschnitte auf den Innenflächen des ersten und zweiten Seitenabschnitts
an der Außenfläche der Zarge anliegen, und
- Aushärten des thermisch nachvernetzbaren Klebstoffs in den Klebeabschnitten durch
Erwärmen der Zarge.
[0009] Die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gefertigten Schubkästen, bzw. Schubläden
besitzen den Vorteil, dass diese eine optisch sehr ansprechende Echtholz-Anmutung
aufweisen, und die damit hergestellten Schubladen von den Benutzern im Gegensatz zu
ausdruckslosen, einfarbigen Stahlzargen, als besonders wertige Holzschubladen empfunden
werden.
[0010] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen, dass die mit
Furnier beschichteten Schubkastensysteme in der für Stahlzargen-Schubkastensysteme
üblichen Weise kostengünstig und mit hoher Fertigungsgeschwindigkeit mit den in der
Industrie vorhanden Anlagen montiert werden können.
[0011] Hierbei liegt der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens im Fertigungsprozess selbst,
da die bekannten Stahlzargen mit den klassischen Methoden des Furnierens nicht ummantelt
werden können.
[0012] Bei den Seitenteilen/Zargen handelt es sich um Stahlblechkonstruktionen, in die funktionale
Elemente integriert sind. Dadurch wird beispielsweise ein einfaches Aufschnappen der
FrontBlende, sowie eine Höhen-, Seiten- und Neigungsverstellung und eine einfache
Montage des Schubkastens nach der Beschichtung mit dem Ummantelungsteil ermöglicht.
[0013] Gemäß der Erfindung werden geeignete Beschichtungsmaterialien wie z.B. Holzfurniere
oder auch Bezugsmaterialien wie Leder, Linoleum, und Laminate, mit welchem die Zarge
beschichtet werden soll, bevorzugt als Balg oder Rollenware mit einem Klebesubstrat
beschichtet, beispielsweise mit einem doppelseitigen Klebefilm, dessen außenliegende
Klebefläche nach dem Aufkleben in bekannter Weise durch eine abziehbare Schutzfolie
abgedeckt ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt
die Beschichtung der Holzfurniere vollflächig mit einem thermisch nachvernetzbaren
Schmelzklebstoff, der beispielsweise eine Schmelztemperatur von bevorzugt 50°C besitzt
und der durch Erwärmen auf eine Vernetzungstemperatur von bevorzugt 70°C thermisch
nachvernetzbar ist. Ein solcher Schmelzklebstoff in Form eines doppelseitig hitzeaktivierbaren
Klebefilms wird beispielsweise von der Firma Lohmann GmbH &Co. KG, D-56504 Neuwied
unter der Produktbezeichnung "DuploTEC 12223 SBF LTC" vertrieben. Der thermisch nachvernetzbare
Schmelzklebstoff kann hierzu beispielsweise auf eine Temperatur oberhalb der Verflüssigungstemperatur
und unterhalb der Vernetzungstemperatur erwärmt werden und dann im verflüssigten Zustand
(und noch nicht endvernetzten Zustand) z.B. über bekannte Auftragswalzen vollflächig
auf das bandförmige Furniermaterial, bzw. die Furnierteile aufgebracht werden, so
dass nach dem Abkühlen ein nicht klebendes (trockenes) Furnierteil entsteht, welches
gewünschten Falls wieder zu einem Wickel aufgerollt werden kann. Das nicht klebende
Furnierteil kann danach ebenfalls auf sehr einfache Weise mit geringem Aufwand in
herkömmlichen Bearbeitungsstationen für Furnierteile weiterverarbeitet werden, um
z.B. durch Stanzen und Schneiden die für die Herstellung der beschichteten Zarge erforderlichen
Zuschnitte mit den individuell eingebrachten Ausschnitten maßgenau zu erzeugen.
[0014] Alternativ kann der zuvor beschriebene Schmelzklebstoff als trockene Folienlage mit
einer gewünschten Dicke auf das bevorzugt bandförmige Furniermaterial oder alternativ
die bereits zugeschnittenen Furnierteile aufgelegt und durch Erwärmen auf eine Temperatur
oberhalb der Schmelztemperatur und unterhalb der Vernetzungstemperatur angeschmolzen
und im Anschluss daran wieder abgekühlt werden, um das Furnierteil mit dem thermisch
nachvernetzbaren Klebstoff zu verbinden, bzw. insbesondere vollflächig mit diesem
zu beschichten. Hierzu besitzt der Schmelzklebstoff die Eigenschaft, dass die Schmelztemperatur
und die Vernetzungstemperatur wenigstens ca. 5 °C, bevorzugt jedoch wenigstens ca.
10°C und besonders bevorzugt ca. 20°C auseinanderliegen.
[0015] Alternativ kann der Klebefilm in den Klebeabschnitten eine wärmehärtende PU-Folie
umfassen, die einen thermisch nachvernetzbaren Klebstoff in Folienform mit einer Dicke
von z.B. 0,05mm enthält und bevorzugt mit einem Trennpapier auf eine Rolle aufgewickelt
ist, ähnlich einem doppelseitigen Klebeband. Eine solche wärmehärtende PU-Folie wird
beispielsweise unter der Markenbezeichnung "DuploTec 12223 SBF LTC" von der Firma
Lohmann GmbH & Co. KG in Neuwied, Deutschland vertrieben.
[0016] Diese PU-Folie wird zunächst mit einer relativ niedrigen Temperatur von z.B. 50°C
auf das Furnier aufkaschiert, ähnlich wie ein doppelseitiges Klebeband. Danach wird
das Ummantelungsteil in nachfolgend noch näher beschriebener Weise verleimt und nach
Aufspreizen der Seitenteile auf die Metallzarge aufgezogen. Nach dem Aufziehen wird
die Metallzarge in einem Ofen oder alternativ für z.B. ca. 1 Minute induktiv auf bevorzugt
ca. 90° erwärmt und dabei das Ummantelungsteil angepresst. Durch die Erwärmung wird
der thermisch nachvernetzbare Klebstoff der Schmelzklebefolie über die Vernetzungstemperatur
erwärmt und die Vernetzungsreaktion gestartet. Wie die Anmelderin gefunden hat, ist
die dadurch erzielbare Festigkeit und Langzeitbeständigkeit deutlich höher als bei
bekannten doppelseitigen Klebebändern, deren Acrylat-Klebefilme bekannter Maßen einen
"kalten Fluss" aufweisen, der bei extremen und längerfristigen Klimaschwankungen zum
Lösen der Klebefugen führen kann.
[0017] Alternativ zur Verwendung der wärmevernetzenden PU-Klebefolie kann auch ein Flüssigklebstoff
bevorzugt in Form einer thermisch nachvernetzbaren PU-Dispersion oder ein ähnlicher
Nasskleber zum Einsatz kommen.
[0018] Der Flüssigklebstoff wird bevorzugt auf die Innenseite des fertige bearbeiteten Ummantelungsteils
über Düsen aufgespritzt, oder alternativ über Rollen aufgerollt und durch Lufteinwirkung
z.B. 30 min getrocknet. Anschließend wird das Ummantelungsteil mit der getrockneten
Klebstoffschicht innerhalb von ca. 4 Std. auf die Metallzarge aufgebracht. Die Aktivierung
des getrockneten Flüssigklebstoffs erfolgt dann ähnlich wie bei der wärmehärtenden
Folie durch Erwärmen der Zarge mit dem aufgesetzten Ummantelungsteil, bevorzugt in
einem Ofen oder alternativ durch die induktive Erwärmung der Metallzarge auf eine
Temperatur, die die Vernetzungsreaktion und damit die vollständige Nachvernetzung
des Klebstoffs auslöst. Diese liegt beispielsweise bei dem zuvor genannten PU-Dispersionsklebstoff
mit der Markenbezeichnung "JOWAPUR", der von der Fa. JOWAT in Detmold, Deutschland
vertrieben wird, bei ca. 80°C. Durch den Einsatz eines durch Lufteinwirkung trocknenden,
und durch Erwärmen auf eine Vernetzungstemperatur von z.B. 80 °C thermisch nachvernetzenden
flüssigen PU-Dispersionsklebstoffs kann das Vorsehen von klebstofffreien Bereichen,
wie sie bei der Beschichtung mit einem herkömmlichen Flüssig Klebstoff erforderlich
sind, entfallen, da beim Spritzen des flüssigen Klebstoffs das Ummantelungsteil innen
vollständig beschichtet wird. Hierdurch wird der Fertigungsprozess in vorteilhafter
Weise vereinfacht.
[0019] Vorzugsweise werden als Beschichtungsmaterial, Furniere, insbesondere aus Holz, verwendet,
die bereits eine weitgehend fertige Oberfläche besitzen und als Rollenware bereitgestellt
werden. Bei Furnieren ist hierfür bevorzugt die Verwendung von vlieskaschierter und
geschliffener sowie grundierter und/oder lackierter Ware vorteilhaft.
[0020] In einem nächsten Schritt werden aus der Rohware passgenaue Zuschnitte für die Beschichtung
erzeugt, z.B. durch Stanzen, Fräsen Sägen sowie auch Laser- oder Wasserstrahlschneiden,
die die Außenabmessungen der jeweiligen Außenfläche der zu verkleidendem Zarge besitzen,
und in die ebenfalls die benötigten Öffnungen eingebracht werden, welche nach dem
Verkleiden der Zarge einen Zugang zu den in dieser geformten Ausnehmungen, insbesondere
für Verschraubungen, bereit stellen.
[0021] Die vorgefertigten Einzelteile werden danach zu einem kompletten passgenauen Ummantelungsteil
zusammengefügt, was bevorzugt durch Verleimen mit einer dünnen Holzleiste an der Oberkante
erfolgt, um die Stabilität zu erhöhen und ein Überschleifen zu ermöglichen.
[0022] Bei einer Ausführungsform der Erfindung, wird das Ummantelungsteil dadurch erstellt,
dass auf das erste und zweite streifenförmige Furnierteil, welches jeweils nach dem
Beschnitt eine geradlinige Oberkante und Unterkante sowie eine der Außenfläche der
Zarge zugewandte Innenfläche aufweist, eine Klebstofflage des thermisch nachvernetzbaren
Klebstoffs in der zuvor beschriebenen Weise aufgebracht wird, sodass der jeweilige
Klebeabschnitt und optional ein zwischen der Oberkante des jeweiligen Furnierteils
und dem ersten Klebeabschnitt angeordneter klebstofffreier Übergangsabschnitt entstehen.
Die Seitenabschnitte der so erstellten ersten und zweiten Furnierteile werden im Anschluss
daran im Bereich der jeweiligen geradlinigen Oberkanten derselben mit den parallelen
Seitenflächen eines bereitgestellten leistenförmigen Rückenelements zu dem Ummantelungsteil
verklebt.
[0023] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der die beiden Furnierteile
vollflächig mit dem in der zuvor beschriebenen Weise aufgebrachten thermisch nachvernetzbaren
Schmelzklebstoff beschichtet sind, werden das jeweilige erste und zweite Furnierteil
im Bereich der jeweiligen geradlinigen Oberkanten mit den parallelen Seitenflächen
des leistenförmigen Rückenelements durch Anlegen der beiden parallel zueinander verlaufenden
Furnierteile und Anpressen derselben im Bereich der geradlinigen Oberkanten gegen
die parallelen Seitenflächen des leistenförmigen Rückenelements unter gleichzeitiger
Erwärmung des ersten und zweiten Furnierteils auf eine Temperatur oberhalb der Vernetzungstemperatur
verbunden. Hierbei wird die Wärmeenergie bevorzugt ausschließlich im Bereich des leistenförmigen
Rückenelements, insbesondere im Bereich der parallelen Seitenflächen des leistenförmigen
Rückenelements eingebracht, sodass der thermisch nachvernetzbare Schmelzklebstoff
ausschließlich in diesem Bereich aushärtet und die beiden Furnierteile mit dem leistenförmigen
Rückenelement zum Ummantelungsteil verbindet.
[0024] Bevorzugt werden die beiden parallel zueinander verlaufenden Furnierteile hierzu
durch zwei einander gegenüberliegende beheizte Andruckleisten gegen die parallelen
Seitenflächen des leistenförmigen Rückenelements gepresst, die z.B. durch Pneumatikzylinder
mit dem erforderlichen Pressdruck beaufschlagt werden.
[0025] Die beiden Furnierteile des so erzeugten Ummantelungsteil besitzen dadurch einander
gegenüberliegende, mit dem nachvernetztbaren Schmelzklebstoff beschichtete Innenflächen,
in denen der Schmelzklebstoff zwar nicht mehr flüssig, jedoch in vorteilhafter Weise
noch nicht endvernetzt ist.
[0026] Optional besteht die Möglichkeit, das Ummantelungsteil durch Einbringen von V-förmigen
Nuten entlang der oberen beiden Längskanten des Ummantelungsteils auf der Seite, welche
im fertigen Ummantelungsteil die an der Außenseite der Zarge anliegenden Innenflächen
bildet, und Umfalzen der beiden Seitenabschnitte des Zuschnitts, welche die Schenkel
des im Querschnitt U-förmigen Ummantelungsteils bilden, in orthogonaler Richtung zu
der Ebene des Zuschnitts, zu formen.
[0027] Durch die Verwendung von ca. 1-3 mm starken Holzleisten, die insbesondere zwischen
den beiden V-förmigen Nuten auf das Furnier aufgeklebt sein können, oder von Furnieren,
die an der Oberkante, d.h. dem Rücken des Ummantelungsteils, mehrfach verleimt sind,
ergeben sich in vorteilhafter Weise stark belastbare Längskanten, ähnlich Massivholz-Anleimern
an Tischplatten. Hierbei ist es von Vorteil, wenn vor oder nach dem Umfalzen der Seitenabschnitte
Klebstoff in die V-förmigen Nuten eingebracht wird, welcher nach dem Aushärten dafür
sorgt, das die Seitenabschnitte ihre orthogonale Stellung relativ zum Rückenabschnitt
behalten.
[0028] Danach kann das Ummantelungsteil endbearbeitet werden, z.B. durch Fräsen und Schleifen,
was bevorzugt vorwiegend an der Oberkante erfolgt. Die außenliegenden Sicht-Flächen
des Ummantelungsteils werden dabei bevorzugt schon vorab weitgehend oberflächenfertig
vorgerichtet, so dass diese keine Überarbeitung mehr benötigen.
[0029] Weiterhin kann es optional vorgesehen sein, dass die Oberfläche des Ummantelungsteils
abhängig vom Rohmaterial in einem weiteren Schritt veredelt wird, z.B. durch Lackieren.
[0030] Das fertige Ummantelungsteil wird danach auf die Schubkastenzarge aufgebracht. Dazu
werden die Schutzfolien sofern diese eingesetzt werden, entfernt und die Seitenflanken
z.B. durch Vakuumsauger geöffnet, die an den Seitenabschnitten angreifen und diese
V-förmig auseinanderspreizen.
[0031] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt auf der Oberkante der Zarge
vor dem Aufsetzen des Ummantelungsteils auf die Zarge ein Auftrag eines weiteren Klebstoffs,
insbesondere von flüssigem Klebstoff, da ein Klebefilm in diesem Bereich das Aufbringen
erschweren würde. Dieser weitere Klebstoff ist besonders bevorzugt ebenfalls ein durch
Wärme nachvernetzbarer Flüssigklebstoff, der bevorzugt im Wesentlichen dieselbe Schmelztemperatur
und Vernetzungstemperatur wie der thermisch nachvernetzbare Schmelzklebstoff besitzt,
der auf die Innenflächen des ersten und zweiten Furnierteils als bahnförmiges Material
in einer der zuvor beschriebenen Weisen aufgebracht, bzw. als PU-Dispersionsklebstoff
aufgesprüht wird, sei es nun vollflächig oder optional unter Freilassung eines klebstofffreien
Übergangsabschnitts.
[0032] Alternativ besteht die Möglichkeit, das Ummantelungsteil mit dem Rücken nach unten
anzuordnen, durch die Vakuumsauger aufzuspreizen, den weiteren Klebstoff von oben
auf die Innenfläche des Rückenabschnitts aufzutragen, und dann die Zarge auch von
oben her in das Ummantelungsteil einzusetzen.
[0033] An Stelle eines doppelseitigen Klebefilms kann auch ein reaktvierbarer Klebstoff
aufgetragen werden, z.B. ein Schmelzkleber, der entweder heiß montiert wird oder nach
dem Aufsetzen des Ummantelungsteils auf die Zarge mit Wärme reaktiviert, bzw. in der
zuvor beschriebenen Weise thermisch nachvernetzt wird.
[0034] Alternativ ist auch eine klassische Nassverleimung denkbar. Im Gegensatz zur Verwendung
von einem Klebefilm oder von einem thermisch nachvernetzbaren, bzw. reaktivierbaren
Klebstoff und weiteren Klebstoff ist bei dieser Ausführungsform des Verfahrens das
Aufbringen eines notwendigen Pressdrucks erforderlich, der eine entsprechend stabil
ausgeführte Zarge erfordert.
[0035] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
[0036] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung zweier streifenförmiger Furnierteile mit jeweils einem
durch Stanzen geformten Seitenabschnitt, auf den doppelseitiges Klebeband zur Bereitstellung
der ersten und zweiten Klebeabschnitte aufgebracht wird,
- Fig. 2
- eine schematische räumliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Ummantelungsteils
vor dem Verleimen der Seitenabschnitte mit dem Rückenabschnitt,
- Fig. 3
- eine schematische räumliche Darstellung des fertig verklebten Ummantelungsteils von
Fig. 2 beim Überschleifen,
- Fig. 4
- eine schematische räumliche Darstellung eines fertig verklebten Ummantelungsteils
beim Aufsprühen eines farbgebenden oder imprägnierenden Beschichtungsmaterials,
- Fig. 5
- eine Frontansicht des durch Sauger aufgespreizten Ummantelungsteils vor dem Aufsetzen
auf eine zu beschichtende, bzw. zu verkleidende Schubkastenzarge,
- Fig. 6
- eine räumliche Darstellung einer fertig beschichteten Schubkastenzarge, und
- Fig. 7
- eine räumliche Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, bei der das
Ummantelungsteil aus einem zusammenhängenden einzelnen streifenförmigen Furnierteil
geformt wird, in welches zwei V-förmige Nuten eingebracht sind, entlang von denen
die Seitenabschnitte in orthogonaler Richtung zur Ebene des Furnierteils gefalzt werden.
[0037] Wie in den Figuren 1 bis 7 gezeigt ist, wird zur Beschichtung einer in Fig. 5 und
6 dargestellten Schubkastenzarge 1, die bevorzugt eine Metallzarge ist, mit Furnier
2, zunächst ein langgestrecktes, im Querschnitt U-förmiges Ummantelungsteil 4 bereitgestellt,
welches z.B. in der Endform in Fig. 4 gezeigt ist. Dieses besitzt einen Rückenabschnitt
4.r, der eine der Breite B der oberen Längskante 1.r der Zarge 1 entsprechende Breite
b aufweist, und zwei sich von diesem aus im Wesentlichen parallel zueinander im rechten
Winkel weg erstreckende Seitenabschnitte 4.1, 4.2 aus Furnier 2 besitzt. Die Seitenabschnitte
4.1, 4.2, weisen jeweils eine im Wesentlichen der Höhe H der zu beschichtenden oder
zu verkleidenden Zarge 1 entsprechende Höhe h und eine der Länge L der Zarge 1 entsprechende
Länge 1 auf.
[0038] Wie in den Figs. 2, 4 und 5 erkennbar ist, sind die einander zugewandten Innenflächen
4.1i, 4.2i der Seitenabschnitte 4.1, 4.2 mit einem Klebeabschnitt 6.1, 6.2 versehen,
der sich zumindest über einen Teil der Höhe h eines jeden Seitenabschnitts 4.1, 4.2
erstreckt. Die beiden Seitenabschnitte 4.1, 4.2 weisen bei der dargestellten Ausführungsform
weiterhin jeweils einen optionalen, zwischen dem Klebeabschnitt 6.1, 6.2 und dem Rückenabschnitt
4.r angeordneten klebstofffreien Übergangsabschnitt 8.1, 8.2 auf, wie dies in Fig.
1 und 2 gezeigt ist.
[0039] Um das Ummantelungsteil 4 auf der zu beschichtenden Zarge 1 zu befestigen, wird auf
die obere Längskante 1.r der Zarge 1 oder auf die Innenseite 4.ri des Rückenabschnitts
4.r des Ummantelungsteils 4 Klebstoff 10, insbesondere Flüssigklebstoff, ein durch
Wärme reaktivierbarer oder thermisch nachvernetzbarer Klebstoff oder Klebefilm aufgebracht,
wie dies in der Schnittdarstellung von Fig. 5 angedeutet ist.
[0040] Im Anschluss daran werden die freien Enden 4.1.a, 4.2.a der Seitenabschnitte 4.1,
4.2 des Ummantelungsteils 4 aufgespreizt und das aufgespreizte Ummantelungsteil 4
auf die obere Längskante 1.r der Zarge 1 aufgesetzt, was durch die nicht näher bezeichneten
Pfeile in Fig. 5 angedeutet ist.
[0041] Schließlich werden die abgespreizten freien Enden 4.1a, 4.2a der Seitenabschnitte
4.1, 4.2, die bevorzugt durch lediglich schematisch angedeutete Saugeinrichtungen
20 in der auseinander gespreizten Stellung von Fig. 5 gehalten werden, aufeinander
zu bewegt, so dass die Klebeabschnitte 6.1, 6.2 auf den Innenflächen 4.1i, 4.2i des
ersten und zweiten Seitenabschnitts 4.1, 4.2 an der jeweiligen Außenfläche 1.1, 1.2
der Zarge 1 anliegen, und mit dieser verklebt werden.
[0042] Um hierbei eine besonders gute Anlage der Innenflächen 4.1i, 4.2i auch im Bereich
der Längskanten der Zarge 1 zu erhalten, kann die Zarge 1 nach dem Aufsetzen des Ummantelungsteils
4 auf die obere Längskante 1.r der Zarge 1 in eine nicht näher gezeigte Vakuumkammer
mit flexiblen Seitenwänden, insbesondere in eine verschließbare Silikontasche, eingebracht
werden. Diese wird anschließend verschlossen und mit Vakuum beaufschlagt, so dass
alle Bereiche des Ummantelungsteils 4 mit einem gleichmäßigen Anpressdruck an der
Außenseite der Zarge 1 anliegen. Im Anschluss daran wird die verschlossene, evakuierte
Vakuumkammer mit der darin aufgenommenen Zarge 1 für eine vorgegebene Zeitdauer von
z.B. in etwa 10 min auf eine Temperatur erwärmt wird, die oberhalb der Vernetzungstemperatur
des thermisch nachvernetzbaren Klebstoffs liegt. Die Erwärmung erfolgt dabei bevorzugt
in einem bekannten Ofen und/oder durch Bestrahlen mit einer IR-Wärmequelle und/oder
durch induktives Erwärmen der aus Metall bestehenden Zarge.
[0043] Nach dem Aushärten des thermisch nachvernetzbaren Klebstoffs, bzw. des weiteren flüssigen
Klebstoffs 10 durch Erwärmung der Metallzarge 1 mit dem darauf aufgesetzten Ummantelungsteil
4 über die Vernetzungstemperatur von z.B. 70 - 80° hinaus für eine Zeitdauer von bevorzugt
10 min, der dadurch in den Klebeabschnitten 6.1 und 6.2 polymer vernetzt, entsteht
eine in Fig. 6 dargestellte, mit Furnier 2 verkleidete Zarge 1, deren Metallkern in
der für derartige industriell gefertigte Schubkastensysteme bekannten Weise durch
die üblichen Befestigungselemente der Schubkastensysteme, wie Schrauben und/oder Metallhaken,
mit den nicht näher gezeigten standardisierten Frontplatten und Rückwänden der jeweiligen
Systeme zu einem Schubkasten verbunden werden kann, der für den Betrachter den Eindruck
eines handgefertigten Schubkastens aus Holz erweckt.
[0044] Bei einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden, wie in
Fig. 1 gezeigt, ein erstes und ein zweites streifenförmiges Furnierteil 100.1, 100.2
bereitgestellt, welche jeweils eine geradlinige Oberkante 102.1 und Unterkante sowie
eine der Außenfläche 1.1 und 1.2 der Zarge 1 zugewandte Innenfläche 100.1.i und 100.2.i
aufweisen. Auf diese Innenfläche 100.1i, 100.2i des jeweiligen streifenförmigen Furnierteils
100.1, 100.2 wird dann eine erste Klebstofflage 10 vollflächig, oder wie dargestellt
optional in einem Abstand von der geradlinigen Oberkante 102.1, bzw. 102.2 in der
Weise aufgebracht, dass der erste Klebeabschnitt 6.1 und der zwischen der Oberkante
102.1, des ersten Furnierteils 100.1 und dem ersten Klebeabschnitt 6.1 angeordnete
optionale erste klebstofffreie Übergangsabschnitt 8.1 sowie der zweite Klebeabschnitt
6.2 und der zwischen der Oberkante 102.2 des zweiten Furnierteils 100.2 und dem zweiten
Klebeabschnitt 6.2 angeordnete optionale zweite klebstofffreie Übergangsabschnitt
8.2 entstehen. Der optionale erste und zweite klebstofffreie Übergangsabschnitt werden
dabei bevorzugt nur beim Einsatz von selbstklebendem Klebeband oder Klebstoff bereit
gestellt, um eine exakte Positionierung des Ummantelungsteils 4 relativ zur Zarge
1 nach dem Aufsetzen des Ummantelungsteils 4 zu ermöglichen.
[0045] Weiterhin wird ein in Fig. 2 gezeigtes leistenförmiges Rückenelement 12 mit einem
äußeren Längsabschnitt, welcher den Rückenabschnitt 4r bildet, und zwei in einem rechten
Winkel zu diesem angeordneten parallelen Seitenflächen 12.1 und 12.2 aufweist bereitgestellt.
Dieses wird im Falle der bereit gestellten optionalen Übergangsabschnitte mit dem
jeweiligen Übergangsabschnitt 8.1, 8.2 des ersten und zweiten Furnierteils 100.1,
100.2 im Bereich der jeweiligen geradlinigen Oberkanten 102.1, 102.2 mit den parallelen
Seitenflächen 12.1 und 12.2 des leistenförmigen Rückenelements 12 zu einem Ummantelungsteil
4 verklebt, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist.
[0046] Im Falle des bevorzugt eingesetzten thermisch nachvernetzbaren Schmelzklebstoffs,
der z.B. wie zuvor beschrieben durch kurzzeitiges Anschmelzen und Abkühlen einer entsprechenden
Folie aus Schmelzkleber vollflächig auf das Furniermaterial aufgebracht wird, erfolgt
das Verkleben der beiden parallelen Seitenflächen 12.1 und 12.2 mit dem leistenförmigen
Rückenelement 12 in besonders vorteilhafter Weise dadurch, dass das jeweilige erste
und zweiten Furnierteil 100.1, 100.2 im Bereich der jeweiligen geradlinigen Oberkanten
102.1, 102.2 durch zwei einander gegenüberliegende beheizte Andruckleisten gegen die
parallelen Seitenflächen 12.1 und 12.2 des leistenförmigen Rückenelements 12 gepresst
wird.
[0047] Wie von der Anmelderin in diesem Zusammenhang gefunden wurde, kann der thermisch
nachvernetzbare Schmelzklebstoff durch die Wärmeenergie, welche von den beheizten,
in den Zeichnungen nicht näher gezeigten Andruckleisten durch das Furniermaterial
hindurch in die Lage aus Schmelzklebstoff eingebracht wird, ausschließlich in diesem
schmalen Bereich der Seitenflächen 12.1 und 12.2 vollständig nachvernetzt werden,
ohne die Struktur und Oberfläche des Furniermaterials auf der Außenseite des Ummantelungsteils
4 optisch zu beeinträchtigen. Im übrigen Bereich der Klebeabschnitte 6.1, 6.2 erfolgt
hingegen keine Endvernetzung des Schmelzklebstoffs, so dass das fertig verklebte Ummantelungsteil
4 mit den auf den Innenseiten des Furniermaterials angeordneten, bei Raumtemperatur
nicht klebrigen Klebeabschnitten 6.1, 6.2, in der zuvor beschriebenen Weise aufgeweitet
und unter Zugabe des weiteren Klebstoffs als ein Bauteil über die Zarge 1 geführt
werden kann, um die Furnierteile 100.1, 100.2 anschließend durch Erwärmen über die
Vernetzungstemperatur hinaus mit der Zarge 1 untrennbar zu verkleben.
[0048] Nach dem Verkleben können die Seitenabschnitte 4.1, 4.2 des im Querschnitt U-förmigen
Ummantelungsteils 4 vor dem Verkleben mit dem leistenförmigen Rückenelement 12 ggf.
bearbeitet werden, insbesondere auf die gewünschte Höhe und/oder Breite und/oder Länge
zugeschnitten sowie bevorzugt mit Stanzöffnungen 14 versehen werden, durch die hindurch
dann z.B. die Spannelemente zum Befestigen der Zarge 1 an den Front- und Rückwänden
der Schubkästen betätigt werden können.
[0049] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es alternativ vorgesehen
sein, ein in Fig. 7 gezeigtes zusammenhängendes einzelnes streifenförmiges Furnierteil
200, bevorzugt durch entsprechendes Schneiden oder Stanzen aus Rollenmaterial zu formen.
Das zusammenhängende streifenförmige Furnierteil 200 besitzt eine Breite, die im Wesentlichen
der Summe der Höhen h des ersten und zweiten Seitenabschnitts 4.1, 4.2 zuzüglich der
Breite des Rückenabschnitts 4.r entspricht,
[0050] In das zusammenhängende einzelne streifenförmige Furnierteil 200 werden dann eine
erste, bevorzugt V-förmige Nut 200.1 und eine zweite, bevorzugt V-förmigen Nut 200.2
im Abstand der halben Breite des Rückenabschnitts 4.r beiderseits einer zentralen
Längsachse 210 über die Länge des einzelnen streifenförmigen Furnierteils 200 hinweg,
eingebracht, wie dies in Fig. 7 angedeutet ist.
[0051] Vor oder auch nach dem Einbringen der beiden Nuten 200.1 und 200.2 wird auf die Oberseite
des einzelnen streifenförmigen Furnierteils 200, d.h. auf die Seite des Furnierteils,
auf der die Nuten 200.1, 200.2 eingebracht sind, eine erste und zweite Klebstofflage
im Abstand von der ersten und zweiten V-förmigen Nut 200.1, 200.2 aufgebracht, welche
den ersten und zweiten Klebeabschnitt 6.1, 6.2 bilden und ggf. den jeweils optional
zwischen den Klebeabschnitten 6.1, 6.2 und dem Rückenabschnitt 4.r angeordneten klebstofffreien
Übergangsabschnitt 8.1, 8.2 definieren.
[0052] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann als nächstes Klebstoff,
insbesondere Flüssigklebstoff 10, entlang der ersten und zweiten V-förmigen Nut 200.1,
200.2 in diese eingebracht werden, und der jeweils außerhalb des Rückenabschnitts
4.r angeordnete Abschnitt des einzelnen streifenförmigen Furnierteils 200 danach in
einem rechten Winkel zu dem im Querschnitt U-förmigen Ummantelungsteil 4 umgefalzt
werden, wie dies in der Fig. 7 durch die gestrichelten Pfeile angedeutet ist. Nach
dem Aushärten des Klebstoffs 10 kann das in seiner Form stabile Ummantelungsteil 4,
wie in Fig. 3 angedeutet auf seiner Außenseite verschliffen und/oder gewünschten Falls,
wie in Fig. 4 gezeigt, lackiert werden.
[0053] Wie die Anmelderin gefunden hat, stellt es in Hinblick auf eine einfache und kostengünstige
Fertigung sowie Handhabung der vorbereiteten Ummantelungsteile 4 einen besonderen
Vorteil dar, wenn die Bereitstellung des im Querschnitt U-förmigen Ummantelungsteils
4 mit dem der Breite der oberen Längskante 1.r der Zarge 1 entsprechenden Rückenabschnitt
4.r und den beiden auf ihrer Innenseite 4.1i, 4.2i mit einer jeweiligen ersten und
zweiten Klebstofflage 10.1, 10.2 versehenen Seitenabschnitten 4.1, 4.2 aus Furnier
2 durch Abrollen und Bearbeiten von zu einem Wickel aufgerolltem bandförmigem Furnier
2 erfolgt. Weiterhin können die Klebeabschnitte 6.1, 6.2 auf dem ersten und zweiten
Seitenabschnitt 4.1, 4.2 nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken
wie zuvor bereits ausgeführt, durch ein thermisch nachvernetzbares doppelseitiges
Klebeband gebildet werden, dessen Oberseite bevorzugt nach dem Aufkleben durch eine
abziehbare Schutzfolie abgedeckt ist. Das doppelseitige Klebeband kann als Rollenware
beim Längsschneiden und Ablängen sowie Stanzen der jeweiligen Zuschnitte der streifenförmigen
Furnierteile 200 fortlaufend mit auf deren Oberseite aufgeklebt werden. Hierzu kann
es im Falle einer bevorzugt eingesetzten thermisch nachvernetzbaren PU-Klebefolie
vorgesehen sein, dass das Furnier des Ummantelungsteils 4 zuvor auf eine Temperatur
von z.B. 50°C erwärmt wird, die unterhalb der Vernetzungstemperatur des PU-Werkstoffs
liegt. Die Schutzfolie wird bevorzugt bereits vor dem Aufsprühen des thermisch aktivierbaren
Flüssigklebers auf die Innenseite des leistenförmigen Rückenelements (12) entfernt.
Alternativ besteht die Möglichkeit, die Schutzfolie bereits vor dem Verkleben der
beiden Furnierteile (100.1, 100.2) mit dem leistenförmigen Rückenelement (12) zu entfernen.
Schließlich ist es ebenso möglich, die Schutzfolie nach dem Aufspreizen der freien
Enden 4.1a, 4.2a der Seitenabschnitte 4.1, 4.2 und vor dem Aufsetzen des aufgespreizten
Ummantelungsteils 4 auf die obere Längskante 1.r der Zarge 1 (Fig. 5) zu entfernen.
[0054] Wie die Anmelderin gefunden hat, beträgt die Breite des optionalen klebstofffreien
Übergangsabschnitts 8.1, 8.2 des ersten und zweiten Seitenabschnitts 4.1, 4.2 in vorteilhafter
Weise 3 mm bis 20 mm, insbesondere 10 mm. Der klebstofffreie Übergangsabschnitt 8.1,
8.2 ermöglicht es, dass das fertig erstellte Ummantelungsteil 4 nach dem Abziehen
der Schutzfolie vom doppelseitigen Klebeband mit den abgespreizten Seitenabschnitten
4.1 und 4.2 durch Vor- und Zurückschieben präzise an der gewünschten Position über
der Zarge 1 positioniert werden kann, wodurch bei hinreichend präzise gefertigten
Zargen 1 und Ummantelungseilen 4 eine Nachbearbeitung der beschichteten Zarge 1 (Fig.
6) entfallen kann.
[0055] Gemäß der Darstellung von Fig. 5 kann das Aufspreizen der freien Enden 4.1a, 4.2a
der Seitenabschnitte 4.1, 4.2 des Ummantelungsteils 4 durch motorisch betätigte Saugeinrichtungen
20 erfolgen, die die Seitenabschnitte 4.1 und 4.2 ansaugen und danach beispielsweise
durch einen zugehörigen Pneumatikzylinder oder einen elektrisch betätigten Aktuator
(nicht gezeigt) von der Zarge 1 weg in Richtung der nicht näher bezeichneten Pfeile
nach außen bewegt werden.
[0056] Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung eines zuvor beschriebenen Ummantelungsteils
4 zur Verwendung in einem eingangs beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren, wobei
das Ummantelungsteil einen Rückenabschnitt 4.r, der eine der Breite B der oberen Längskante
1.r einer zu beschichtenden Zarge 1 entsprechende Breite b besitzt, und zwei sich
von diesem aus im Wesentlichen parallel zueinander weg erstreckende Seitenabschnitte
4.1, 4.2 aus Furnier umfasst, die eine im Wesentlichen der Höhe H der Zarge 1 entsprechende
Höhe h und eine der Länge L der Zarge 1 entsprechende Länge 1 aufweisen, wobei die
einander zugewandten Innenflächen 4.1i und 4.2i der Seitenabschnitte 4.1, 4.2 einen
sich über einen Teil der Höhe eines jeden Seitenabschnitts 4.1, 4.2 erstreckenden
Klebeabschnitt 6.1, 6.2 und optional einen zwischen dem jeweiligen Klebeabschnitt
6.1, 6.2 und dem Rückenabschnitt 4.r angeordneten klebstofffreien Übergangsabschnitt
8.1, 8.2 aufweisen.
[0057] Das Ummantelungsteil 4 wird bevorzugt zur Beschichtung oder Verkleidung einer Schubkastenzarge,
insbesondere Metallzarge, für ein Schrankmöbel, insbesondere einen Küchenschrank,
Wohnzimmerschrank, Schlafzimmerschrank oder eine Kommode, mit Furnier verwendet.
[0058] Liste der Bezugszeichen
- 1
- Schubkasten-Zarge
- 1.1
- Außenfläche der Zarge
- 1.2
- Außenfläche der Zarge
- 1.r
- obere Längskante der Zarge
- 2
- Furnier
- 4
- Ummantelungsteil
- 4.1
- erster Seitenabschnitt
- 4.2
- zweiter Seitenabschnitt
- 4.1i
- Innenfläche des ersten Seitenabschnittes
- 4.2i
- Innenfläche des zweiten Seitenabschnittes
- 4.1.a
- freies Ende des ersten Seitenabschnitts
- 4.2.a
- freies Ende des zweiten Seitenabschnitts
- 4.r
- Rückenabschnitt
- 6.1
- erster Klebeabschnitt auf Innenfläche des ersten Seitenteils,
- 6.2
- zweiter Klebeabschnitt auf Innenfläche des zweiten Seitenteils
- 8.1
- optionaler klebstofffreier Übergangsabschnitt
- 8.2
- optionaler klebstofffreier Übergangsabschnitt
- 10
- Klebstoff
- 10.1
- erste Klebstofflage
- 10.2
- zweite Klebstofflage
- 12
- leistenförmiges Rückenelement
- 12.1
- erste Seitenfläche (Klebefläche) des Rückenabschnitts
- 12.2
- zweite Seitenfläche (Klebefläche) des Rückenabschnitts
- 14
- Stanzöffnung
- 20
- Saugeinrichtungen zum Öffnen der Ummantelungsteile
- 100.1
- erstes streifenförmiges Furnierteil
- 100.1i
- Innenfläche des ersten streifenförmigen Furnierteils
- 100.2
- zweites streifenförmiges Furnierteil
- 100.2i
- Innenfläche des zweiten streifenförmigen Furnierteils
- 102.1
- geradlinige Oberkante des ersten Furnierteils
- 102.2
- geradlinige Oberkante des zweiten Furnierteils
- 200
- einzelnes streifenförmiges Furnierteil
- 200.1
- erste V-förmige Nut
- 200.2
- zweite V-förmige Nut
- 210
- zentrale Längsachse des einzelnen streifenförmigen Furnierteils
- B
- Breite der oberen Längskante der Zarge
- H
- Höhe der Zarge
- L
- Länge der Zarge
- 1
- Länge des Ummantelungsteils
- h
- Höhe des Ummantelungsteils
- b
- Breite des Rückenabschnitts des Ummantelungsteils
1. Verfahren zum Beschichten einer Schubkastenzarge (1) aus Metall mit Furnier (2), umfassend
die folgenden Verfahrensschritte:
- Bereitstellen eines langgestreckten, im Querschnitt U-förmigen Ummantelungsteils
(4) mit einem Rückenabschnitt (4.r), der eine der Breite (B) der oberen Längskante
(1.r) der Zarge (1) entsprechende Breite (b) besitzt, und zwei sich von diesem aus
im Wesentlichen parallel zueinander weg erstreckenden Seitenabschnitten (4.1, 4.2)
aus Furnier, die eine im Wesentlichen der Höhe (H) der Zarge (1) entsprechende Höhe
(h) und eine der Länge (L) der Zarge (1) entsprechende Länge (1) aufweisen, wobei
die einander zugewandten Innenflächen der Seitenabschnitte (4.1i, 4.2i) einen sich
zumindest über einen Teil der Höhe (h) eines jeden Seitenabschnitts (4.1, 4.2) erstreckenden
Klebeabschnitt (6.1, 6.2) mit einem thermisch nachvemetzbaren Klebstoff und optional
einen zwischen dem Klebeabschnitt (6.1, 6.2) und dem Rückenabschnitt (4.r) angeordneten
klebstofffreien Übergangsabschnitt (8.1, 8.2) aufweisen,
- Aufbringen von weiterem Klebstoff (10), insbesondere von Flüssigklebstoff, einem
durch Wärme reaktivierbaren und/oder einem thermisch nachvernetzbaren Klebstoff, auf
die obere Längskante (1.r) der Zarge (1) oder auf die Innenseite (4.ri) des Rückenabschnitts
(4.r) des Ummantelungsteils (4),
- Aufspreizen der freien Enden (4.1.a, 4.2.a) der Seitenabschnitte (4.1, 4.2) des
Ummantelungsteils (4),
- Aufsetzen des aufgespreizten Ummantelungsteils (4) auf die obere Längskante (1.r)
der Zarge (1),
- Bewegen der freien Enden (4.1a, 4.2a) der Seitenabschnitte (4.1, 4.2) des Ummantelungsteils
(4) aufeinander zu, derart, dass die Klebeabschnitte (6.1, 6.2) auf den Innenflächen
(4.1i, 4.2i) des ersten und zweiten Seitenabschnitts (4.1, 4.2) an der Außenfläche
(1.1, 1.2) der Zarge (1) anliegen, und
- Aushärten des thermisch nachvernetzbaren Klebstoffs (10) in den Klebeabschnitten
(6.1, 6.2) durch bevorzugt induktives Erwärmen der Zarge (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Verfahrensschritte:
- Bereitstellen eines ersten und zweiten streifenförmigen Furnierteils (100.1, 100.2),
welches jeweils eine geradlinige Oberkante und Unterkante sowie eine der Außenfläche
(1.1, 1.2) der Zarge (1) zugewandte Innenfläche aufweist,
- Aufbringen einer ersten Klebstofflage (10) des thermisch nachvernetzbaren Klebstoffs
auf die Innenfläche (100.1i, 100.2i), des ersten Furnierteils (100.1), derart, dass
der erste Klebeabschnitt (6.1) und optional ein zwischen der Oberkante (102.1), des
ersten Furnierteils (100.1) und dem ersten Klebeabschnitt (6.1) angeordneter erster
klebstofffreier Übergangsabschnitt (8.1) entstehen,
- Aufbringen einer zweiten Klebstofflage (10) des thermisch nachvernetzbaren Klebstoffs
auf die Innenfläche (100.2i) des zweiten Furnierteils (100.2), derart, dass der zweite
Klebeabschnitt (6.2) und optional ein zwischen der Oberkante (102.2) des zweiten Furnierteils
(100.2) und dem zweiten Klebeabschnitt (6.2) angeordneter zweiter klebstofffreier
Übergangsabschnitt (8.2) entstehen,
- Bereitstellen eines leistenförmigen Rückenelements (12) mit einem äußeren Längsabschnitt
(12r) und zwei in einem rechten Winkel dazu angeordneten parallelen Seitenflächen
(12.1 und 12.2), und
- Verkleben der Seitenabschnitte (4.1, 4.2) des ersten und zweiten Furnierteils (100.1,
100.2) im Bereich der jeweiligen geradlinigen Oberkanten (102.1, 102.2) mit den parallelen
Seitenflächen (12.1 und 12.2) des leistenförmigen Rückenelements (12) zu einem Ummantelungsteil
(4).
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenabschnitte (4.1, 4.2) vor dem Verkleben mit dem leistenförmigen Rückenelement
(12) bearbeitet werden, insbesondere auf die gewünschte Höhe und/oder Breite und/oder
Länge zugeschnitten sowie bevorzugt mit Stanzöffnungen (14) versehen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der thermisch nachvernetzbare Klebstoff ein Schmelzklebstoff mit einer Schmelztemperatur
von bevorzugt 50°C ist oder einen solchen enthält, der oberhalb einer Vernetzungstemperatur
von bevorzugt 70°C thermisch nachvernetzbar ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der auf die obere Längskante (1.r) der Zarge (1) oder auf die Innenseite (4.ri) des
Rückenabschnitts (4.r) des Ummantelungsteils (4) aufgebrachte, bevorzugt aufgesprühte
weitere Klebstoff (10) ein durch Wärme nachvernetzbarer Flüssigklebstoff ist, der
im Wesentlichen dieselbe Schmelztemperatur und Vernetzungstemperatur wie der thermisch
nachvernetzbare Schmelzklebstoff besitzt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Klebeabschnitte (6.1, 6.2) auf dem ersten und zweiten Seitenabschnitt (4.1, 4.2)
des Ummantelungsteils (4) durch eine Lage des thermisch nachvernetzbaren Schmelzklebstoffs
geformt werden, die als Folienbahn vollflächig auf den jeweiligen Klebeabschnitt (6.1,
6.2) aufgebracht und durch kurzzeitiges Erhitzen über den Schmelzpunkt hinaus auf
eine oberhalb der Schmelztemperatur und unterhalb der Vernetzungstemperatur liegende
Temperatur und anschließendes Abkühlen mit dem Material des jeweiligen ersten und
zweiten Furnierteils (100.1, 100.2) verbunden wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das jeweilige erste und zweiten Furnierteil (100.1, 100.2) im Bereich der jeweiligen
geradlinigen Oberkanten (102.1, 102.2) mit den parallelen Seitenflächen (12.1 und
12.2) des leistenförmigen Rückenelements (12) durch Anlegen der beiden parallel zueinander
verlaufenden Furnierteile (100.1, 100.2) und Anpressen derselben im Bereich der geradlinigen
Oberkanten gegen die parallelen Seitenflächen (12.1 und 12.2) des leistenförmigen
Rückenelements (12) unter gleichzeitiger Erwärmung des ersten und zweiten Furnierteils
(100.1, 100.2) auf eine Temperatur oberhalb der Vernetzungstemperatur verbunden werden,
wobei die Wärmeenergie bevorzugt ausschließlich im Bereich des leistenförmigen Rückenelements
(12), insbesondere im Bereich der parallelen Seitenflächen (12.1 und 12.2) des leistenförmigen
Rückenelements (12) zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden parallel zueinander verlaufenden Furnierteile (100.1, 100.2) durch zwei
einander gegenüberliegende beheizte Andruckleisten gegen die parallelen Seitenflächen
(12.1 und 12.2) des leistenförmigen Rückenelements (12) gepresst werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Verfahrensschritte:
Bereitstellen eines zusammenhängenden einzelnen streifenförmigen Furnierteils (200),
welches eine Breite besitzt, die im Wesentlichen der Summe der Höhen des ersten und
zweiten Seitenabschnitts (4.1, 4.2) zuzüglich der Breite des Rückenabschnitts (4.r)
entspricht,
Einbringen einer ersten V-förmigen Nut (200.1) und einer zweiten V-förmigen Nut (200.2)
im Abstand der halben Breite des Rückenabschnitts (4.r) beiderseits einer zentralen
Längsachse (210) über die Länge des einzelnen streifenförmigen Furnierteils (200)
hinweg,
Aufbringen der ersten und zweiten Klebstofflage aus thermisch nachvernetzbarem Klebstoff
auf die Oberseite des einzelnen streifenförmigen Furnierteils, zur Bildung des ersten
und zweiten Klebeabschnitts (6.1, 6.2) sowie optional eines jeweils zwischen den Klebeabschnitten
(6.1, 6.2) und dem Rückenabschnitt (4.r) angeordneten klebstofffreien Übergangsabschnitts
(8.1, 8.2), Einbringen des Klebstoffs (10) entlang der ersten und zweiten V-förmigen
Nut (200.1, 200.2), und
Umfalzen der außerhalb des Rückenabschnitts (4.r) angeordneten Abschnitte des einzelnen
streifenförmigen Furnierteils (200) in einem rechten Winkel zu dem im Querschnitt
U-förmigen Ummantelungsteil (4) und
Aushärten des Klebstoffs (10) in der ersten und zweiten V-förmigen Nut (200.1, 200.2).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Klebeabschnitte (6.1, 6.2) auf dem ersten und zweiten Seitenabschnitt (4.1, 4.2)
durch doppelseitiges, thermisch nachvernetzbares Klebeband, insbesondere eine PU-Klebefolie,
gebildet werden, dessen Oberseite nach dem Aufkleben bevorzugt durch eine abziehbare
Schutzfolie abgedeckt ist, welche besonders bevorzugt bereits vor dem Aufsprühen des
thermisch aktivierbaren Flüssigklebers auf die Innenseite des leistenförmigen Rückenelements
(12) entfernt wird oder die alternativ bereits vor dem Verkleben der beiden Furnierteile
(100.1, 100.2) mit dem leistenförmigen Rückenelements (12) entfernt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Klebeabschnitte (6.1, 6.2) auf dem ersten und zweiten Seitenabschnitt (4.1, 4.2)
durch einen unter Lufteinwirkung trockenbaren, und im getrockneten Zustand thermisch
durch Hitze nachvernetzbaren Flüssigklebstoff bevorzugt eine nachvernetzende PU-Dispersion,
gebildet werden, der auf die Seitenabschnitte (4.1, 4.2) aufgebracht, insbesondere
aufgesprüht wird, und der bevorzugt vor dem Aufsetzen des Ummantelungsteils auf die
Metallzarge durch Lufteinwirkung getrocknet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der weitere Klebstoff ein unter Lufteinwirkung trockenbarer, und im getrockneten Zustand
thermisch durch Hitze nachvernetzbarer Flüssigklebstoff, bevorzugt eine nachvernetzende
PU-Dispersion ist, der auf die obere Längskante (1.r) der Zarge (1) oder auf die Innenseite
(4.ri) des Rückenabschnitts (4.r) des Ummantelungsteils (4) aufgesprüht wird, und
dass der weitere Klebstoff vor dem Aufsetzen des Ummantelungsteils (4) auf die Zarge
(1) durch Lufteinwirkung getrocknet wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zarge (1) nach dem Aufsetzen des Ummantelungsteils (4) auf die obere Längskante
(1.r) der Zarge (1) in eine Vakuumkammer mit flexiblen Seitenwänden, insbesondere
in eine verschließbare Silikontasche, eingebracht, diese verschlossen und mit Vakuum
beaufschlagt wird, und dass im Anschluss daran die verschlossene, evakuierte Vakuumkammer
mit der darin aufgenommenen Zarge (1) für eine vorgegebene Zeitdauer von bevorzugt
10 min auf eine Temperatur erwärmt wird, die oberhalb der Vernetzungstemperatur liegt,
insbesondere in einem Ofen.
14. Ummantelungsteil (4) zur Verwendung in einem Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem Rückenabschnitt (4.r), der eine der Breite (B) der oberen Längskante
(1.r) einer zu beschichtenden Zarge (1) entsprechende Breite (b) besitzt, und zwei
sich von diesem aus im Wesentlichen parallel zueinander weg erstreckenden Seitenabschnitten
(4.1, 4.2) aus Furnier, die eine im Wesentlichen der Höhe (H) der Zarge (1) entsprechende
Höhe (h) und eine der Länge (L) der Zarge (1) entsprechende Länge (1) aufweisen, wobei
die einander zugewandten Innenflächen (4.1i und 4.2i) der Seitenabschnitte (4.1, 4.2)
einen sich über wenigstens einen Teil der Höhe eines jeden Seitenabschnitts (4.1,
4.2) erstreckenden Klebeabschnitt (6.1, 6.2) mit einem thermisch nachvernetzbaren
Klebstoff und optional einen zwischen dem jeweiligen Klebeabschnitt (6.1, 6.2) und
dem Rückenabschnitt (4.r) angeordneten klebstofffreien Übergangsabschnitt (8.1, 8.2)
aufweisen.
15. Verwendung eines Ummantelungsteils (4) nach Anspruch 14 zur Beschichtung einer Schubkastenzarge
(1), insbesondere Metallzarge, eines Schrankmöbels, insbesondere eines Küchenschranks,
Wohnzimmerschranks, Schlafzimmerschranks oder einer Kommode, mit Furnier.