Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Nutzung der Abwärme von Rauchgasrohren
von mit festen Brennstoffen beheizten Feuerstätten, beispielsweise Öfen und Kaminen
nach der Gattung des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Vorrichtungen zur Nutzung der Abwärme von Rauchgasrohren von mit festen Brennstoffen
beheizten Feuerstätten sind in unterschiedlichsten Ausführungen und zu verschiedensten
Anwendungen bekannt. Bei derartigen Vorrichtungen handelt es sich in der Regel um
Wärmetauscher, die zur Rückgewinnung von Wärme aus den Rauchgasen von Öfen oder Kaminen
in oder an deren Abgasrohr angeordnet sind. Aus einer die gesetzlichen Forderungen
des Brandschutzes sowie der Feuerungsverordnung erfüllenden Sicht dürfen diese Wärmetauscher
in der Regel nicht in das Abgassystem der Feuerstätten eingreifen, so dass mittels
derartiger Vorrichtungen die Abwärme lediglich über eine metallisch wärmeleitende
Verbindung zwischen der Außenwandung des Abgasrohres und dem das Wärmeträgermedium
führenden Leitsystem übertragen werden kann. Von Vorteil ist es ferner, wenn derartige
Vorrichtungen auch von Nichtfachleuten an dem Abgassystem, beispielsweise dem Ofenrohr
eines mit festen Brennstoffen betriebenen Ofens oder Kamins, auf einfache Weise nachgerüstet
werden können.
[0003] Eine bekannte Nutzung der Abwärme von Kaminöfen besteht darin, eine Warmluftheizung
zu betreiben. Dies ist in zweierlei Hinsicht von Vorteil. Zum einen wird einem mit
einem Kaminofen in der Regel überheizten Raum Wärme entzogen, so dass eine Überhitzung
dieses Raumes vermieden wird, und gleichzeitig wird diese Wärme mittels einer mit
dem Wärmetauscher in Wirkverbindung stehenden Druck- oder Saugvorrichtung zur Beheizung
eines oder mehrerer zusätzlicher Räume in das Leitsystem der Warmluftheizung eingespeist.
[0004] Bekannt ist beispielsweise eine Vorrichtung zum mittelbaren Austausch von Wärme zwischen
einem Ofenrohr und der dieses umgebenden Raumluft. Das Ofenrohr ist von strahlenförmig
um dasselbe angeordneten strangförmigen Profilrippen aus einem wärmeleitfähigen Material
umgeben. Die äußeren Schmalseiten dieser Profilrippen sind an wenigsten einer Bandage,
beispielsweise einem Schnellspannverschluss im Abstand zueinander befestigt, während
deren innere freie Schmalseiten die Außenwand des Ofenrohres kraftschlüssig berühren
(
EP 0 083 379 A1).
[0005] Bekannt ist auch ein Wärmetauscher für Öfen zur Verbesserung deren Heizleistung,
der aus zwei um das Ofenrohr greifende und durch Spannmittel an demselben befestigten
Halbschalten besteht, an denen wiederum mehrere mit Abstand zueinander angeordnete
vertikale Rippen befestigt sind, zwischen denen die Raumluft durch ihren eigenen Auftrieb
hindurchströmt oder ggf. mit Hilfe eines Ventilators hindurchgeleitet wird (
DE 20 2006 014 424 U1).
[0006] Bekannt ist ferner eine Vorrichtung zur Nutzung der Abwärme von Kaminofen-Abgasrohren.
Sie besteht aus einem unten und oben offenen zylindrischen Körper, der durch eine
Vielzahl von miteinander verbundenen Plattensegmenten gebildet wird und zweiteilig
in Form von zwei Halbschalen ausgebildet ist. An der Innenseite der Plattensegmente
sind abgewinkelte Blechstützen angeordnet, über die die Plattensegmente auf Abstand
zum Abgasrohr gehalten werden, so dass sich um das Abgasrohr ein ringförmiger Strömungskanal
bildet. Die beiden Halbschalen der Vorrichtung werden über bekannte Verbindungsmittel,
wie scharnierartige Gelenke oder Verbindungsschrauben miteinander verbunden und wie
eine Manschette um das Abgasrohr des Kaminofens gelegt und mit diesem verspannt. Durch
den ringförmigen Strömungskanal strömt Raumluft nach oben, die durch zusätzliche Einbauten
in ihrer Strömungsgeschwindigkeit beeinflussbar ist. Den Strömungskanal einschnürende
Einbauten erhöhen die Strömungsgeschwindigkeit. Die eine bestimmte Dicke aufweisenden
Plattensegmente können aus einem wärmespeichernden Material, beispielsweise Grauguss
oder Keramik besteht. Die an deren Innenseite aufsteigende, vom dem Abgasrohr erwärmte
Luft heizt diese auf, wobei die gespeicherte Wärme über deren Außenflächen an den
Raum abgegeben wird (
DE 20 2017 000 457 U1).
[0007] Der Nachteil dieser Wärmetauscher-Vorrichtungen besteht darin, dass die zu der unmittelbar
von dem Ofen oder Kamin abgestrahlten durch eine gezielte Nutzung der Abwärme der
Rauchgase zusätzlich gewonnene Wärme in dem Raum verbleibt, so dass der Raum in der
Regel überheizt wird. Öfen und Kamine ohne eigene Mittel zur Wärmespeicherung haben
erfahrungsgemäß die unangenehme Eigenschaft, trotz einer sparsamen Brennstoffzufuhr
den Raum insbesondere dann zu überheizen, wenn der Raum verhältnismäßig klein ist.
Auch der Einsatz einer Luftumwälzpumpe oder von Ventilatoren können diesen Nachteil
nur begrenzt beheben.
[0008] Bekannt ist ferner ein zwei- oder mehrteiliges Schornsteinformstück, das aus einem
tragenden Außenmantel, einem durch Stege an diesem befestigten Rauchgasrohr und einem
ein Wärmemedium führenden Rohrsystem besteht. Zwischen dem Außenmantel und dem Rauchgasrohr
ist eine Isolierung vorgesehen, die eine Abwanderung der von den in dem Rauchgasrohr
aufsteigenden heißen Rauchgasen ausgehenden Wärme verhindert. Das Wärmemedium führende
Rohrsystem ist zur Vermeidung einer zu starken Abkühlung der Rauchgase in der Isolierung
oder in von dem zylindrischen Innenumfang des Rauchgasrohres entfernten Eckbereichen
des Rauchrohres angeordnet. Das Rohrsystem ist an einen Wärmeträger-Kreislauf anschließbar
(
DE 27 31 835 A1). Der Nachteil dieses Schornsteinformstücks besteht darin, dass es aufgrund seiner
Bestimmung zur Montage eines Schornsteins nicht zur Nachrüstung an Abgasrohren von
in Wohnräumen aufgestellten Kaminen geeignet ist.
[0009] Zum Stand der Technik gehören darüber hinaus auch Warmluftheizungen, bei denen die
von einer Energiequelle erwärmte Luft mittels Luftsaug- oder -druckeinrichtungen über
ein Luftleitsystem in dem Raum selbst oder in andere Räume des Gebäudes gleitet wird.
Bekannt ist hierzu ein bevorzugt an der Rückwand eines Kamins anzuordnender Luft-Wärmetauscher,
bei dem ein Luftgebläse oder eine Luftpumpe die Warmluft direkt aus dem Kaminzimmer
über ein Schlauch- oder Kanalsystem saugt oder drückt (
DE 20 2010 014 475 U1). Diese leicht nachrüstbare Warmluftheizung hat allerdings den Nachteil, dass der
direkt mit dem Kamin in Wirkverbindung stehende Luft-Wärmetauscher für eine hohe Wärmeausbeute
verhältnismäßig groß sein muss und daher einen großen Platzbedarf beansprucht.
[0010] Effektivere Warmluftheizungen, wie sie beispielsweise in den Gebrauchsmusterschriften
DE G 81 14 795.3 U1 oder
DE 202 04 993 U1, beschrieben sind, erfordern die Anordnung des Luft-Wärmetauschers unmittelbar in
dem Brennraum des Kamins oder Herdes, was wiederum den Nachteil des Eingriffs in den
Brennraum und damit einer aufwändigen, in der Regel nur von Fachleuten durchführbaren
Nachrüstung zur Folge hat.
[0011] Bekannt ist ferner ein Rekuperator zur Ausnutzung der Rauchgaswärme von Herden, Öfen
und/oder Kaminen. Er besteht aus einem das Rauchgasrohr umgebenden Außenmantel, der
mit dem Außenmantel des Rauchgasrohres, einer oberen und einer unteren Abdeckung einen
allseitig geschlossenen Hohlkörper bildet. Das Luftströmungsrohr weist eine Lufteintrittsöffnung
und eine Luftaustrittsöffnung auf. Ein Gebläse erzeugt eine Zwangsumwälzung der Luft
durch ein Luftströmungsrohr. Zwischen dem Rauchgasrohr und dem Luftströmungsrohr sind
Luftleiteinrichtungen angeordnet (
DE G 85 05 894 U1). Der Nachteil dieses Rekuperators besteht darin, dass er mit dem integrierten Rauchgasrohr
ein kompaktes Abgassystem bildet und somit nicht an vorhandene Rauchgasrohre montierbar
ist.
[0012] Schließlich ist noch ein Belüftungssystem für Gebäude bekannt, das einen Kamin als
Teil des Belüftungssystems einsetzt. Der Kamin verfügt über einen Feuerraum und einen
an den Feuerraum angeschlossenen Abgaskanal zur Ableitung des Gases aus dem Feuerraum
in die Außenumgebung. Ein Lüftungskanal leitet die Außenluft in das Gebäudeinnere.
Ein motorgetriebener Zugbegrenzer wird an den Abgaskanal angeschlossen, um den Abgasstrom
ins Freie zu leiten. Ein motorgetriebenes Gebläse treibt den Luftstrom durch den Kanal,
um die durch die Abgase verloren gegangene Luft im Gebäudeinneren zu ersetzen (
CA 2 494 239 A1).
[0013] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die bekannten Vorrichtungen zur Nutzung
der Abwärme von Rauchgasrohren von mit festen Brennstoffen beheizten Feuerstätten
derart zu verändern, dass sie an dem Rauchgasrohr leicht nachrüstbar sind, eine effektive
Wärmeübertragung und eine gezielte Verteilung der erwärmten Raumluft ermöglichen.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur Nutzung der Abwärme von
Rauchgasrohren mit den Merkmalen gemäß dem Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung und ihre Vorteile
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, dass sie ohne die Hilfe eines Installateurs
und ohne großen Aufwand an herkömmlichen Rauchgasrohren befestigt und die in ihr erwärmte
Raumluft direkt in ein Kanal- oder Leitsystem einer Warmluftheizung eingespeist werden
kann. Dadurch wird das Rauchgas gekühlt, d. h. die Heizenergie des in der Feuerstätte
verwendeten Brennstoffes besser ausgenutzt und die gewonnene Wärmeenergie zur Beheizung
weiterer Räume genutzt. Gleichzeitig wird auch eine Überhitzung der Luft in dem Raum,
in dem sich die Feuerstätte befindet, vermieden. Das wird dadurch erreicht, dass der
Wärmetauscher aus einem doppelwandigen allseitig geschlossenen Hohlkörper mit einem
Kaltlufteintritt und einem Warmluftaustritt besteht, dessen Innenmantel im montierten
Zustand an dem Außenmantel des Rauchgasrohres so anliegt, dass zwischen dem Rauchgasrohr
und dem Wärmetauscher eine metallisch wärmeleitende Verbindung besteht und dass der
Warmluftaustritt mit einem Luftleitkanal einer Warmluftheizung verbunden ist. Der
Wärmetauscher kann mit dem Rauchgasrohr als kompaktes Teil fest verbunden sein oder
mittels Spannmitteln nachträglich mit einem bereits installierten Rauchgasrohr fest
verbunden werden.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der doppelwandige allseitig
geschlossene Hohlkörper in einer Ebene seiner Längsachse geteilt ausgeführt, um ihn
nachträglich mit einem bereits installierten Rauchgasrohr verbinden zu können. In
dem Fall ist an dem Hohlkörper mindestens ein Befestigungsmittel angeordnet, mit dem
er an dem Rauchgasrohr befestigt und auch wieder von diesem gelöst werden kann. Als
Befestigungsmittel können Spannmittel, wie beispielsweise Schrauben, Spannschellen
oder Spannbänder verwendet werden. Auch magnetische Befestigungsmittel sind verwendbar.
[0017] Nach einer diesbezüglich vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Längsteilung
des Außenmantels des Hohlkörpers als Scharnier ausgebildet. Das hat den Vorteil, dass
der Hohlkörper einteilig bleibt, d. h. zur Montage an dem Rauchgasrohr lediglich aufgeklappt,
um dieses herum gelegt und an der Nahtstelle verschraubt zu werden braucht. Eine andere
Variante besteht darin, eine Längsteilung des Außenmantels des Hohlkörpers als eine
lösbare Falzverbindung auszubilden, so dass der Wärmetauscher zweiteilig ist.
[0018] Eine anderweitig vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, den doppelwandig
allseitig geschlossenen Hohlkörper als einen Dreiviertel-Hohlzylinder auszubilden.
Das Rauchgasrohr wird dann allerdings nicht vollständig von dem Wärmetauscher umschlossen.
In dem freien Viertel können beispielsweise der Eintrittsstutzen zum Ansaugen der
Kaltluft und der Austrittsstutzen für die Warmluft zur Verbindung mit dem Luftleitkanal
der Warmluftheizung sowie die Befestigungsmittel für den Wärmetauscher vorgesehen
werden. Der Dreiviertel-Hohlzylinder kann dann so angeordnet werden, dass das freie
Viertel zu einer Wand hin gerichtet ist, so dass die Anschlüsse und Befestigungsmittel
von vorne nicht sichtbar sind.
[0019] Um die erwärmte Luft möglichst schnell aus dem Wärmetauscher ab- und dem oder den
zusätzlich zu beheizenden Räumen zuzuführen, ist es von Vorteil, die Kaltluft mittels
eines Gebläses in den Wärmetauscher anzusaugen. Die gleiche Wirkung wird erzielt,
wenn der Warmluftaustritt des Wärmetauschers mit der Saugseite und der Luftleitkanal
der Warmluftheizung mit der Druckseite eines Gebläses verbunden werden.
[0020] Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind in dem Hohlkörper
Luftleitbleche angeordnet, die eine Zwangsführung der Luft in dem Wärmetauscher bewirken,
wodurch die Abwärme des Rauchgasrohres besser ausgenutzt wird. Die Luftleitbleche
können je nach gewünschter Strömungsführung in Längsrichtung und/oder auch horizontal
in mehreren Ebenen des Hohlkörpers angeordnet sein. Zusätzlich können in dem Hohlkörper
noch Rippen angeordnet sein, die mit mindestens einer ihrer Kanten in wärmeleitendem
Kontakt mit dem Rauchgasrohr und/oder den Luftleitblechen stehen.
[0021] In einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist nahe des Warmluftaustritts
des doppelwandigen Hohlkörpers eine Lüftungsklappe angeordnet, über die eine zusätzliche
Regelung des Warmluftstromes in dem Raum, in dem sich der Ofen oder Kamin befindet,
und damit auch des in die Warmluftheizung weitergeleiteten Warmluftstromes möglich
ist.
[0022] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen entnehmbar.
Zeichnung
[0023] Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Gegenstands sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine räumliche Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine räumliche Darstellung einer zweiten Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3
- eine räumliche Darstellung der zweiten Variante aus Fig. 2 im aufgeklappten Zustand,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung aus Fig. 2,
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch die Vorrichtung aus Fig. 2,
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch die Vorrichtung aus Fig. 2 und
- Fig. 7
- eine räumliche Darstellung einer Ausführungsform eines horizontalen Luftleitbleches.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0024] Da Warmluftheizungen an sich bekannt sind, wurde in den Zeichnungen auf deren Darstellung
verzichtet und lediglich der mit ihr zu verbindende Luft-Wärmetauscher einschließlich
Rauchgasrohr dargestellt.
[0025] Fig. 1 zeigt die einfachste Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der
ein separater Luft-Wärmetauscher auf ein Kaminrohr 1 aufgeschoben ist. Der Luft-Wärmetauscher
besteht aus einem doppelwandigen, oben und unten geschlossenen Hohlzylinder 2 der
einen Außenmantel 3 und einen Innenmantel 4 aufweist, wobei der Außenmantel 3 und
der Innenmantel 4 jeweils an ihrer Oberkante durch eine obere Abdeckung 5 und an ihrer
Unterkante durch eine untere Abdeckung 6 luftdicht miteinander verbunden sind. In
seinem unteren Bereich, nahe der unteren Abdeckung 6 weist der Außenmantel einen Eintrittsstutzen
7 für die Kaltluft und in seinem oberen Bereich, nahe der oberen Abdeckung 5 einen
Austrittsstutzen 8 für die Warmluft auf. Zur Regulierung des Warmluftstromes ist die
obere Abdeckung 5 mit einer Lüftungsklappe 9 versehen.
[0026] Der Innendurchmesser des Innenmantels 4 des Hohlzylinders 2 ist geringfügig größer
als der Außendurchmesser des Kaminrohres 1, um den Luft-Wärmetauscher leicht über
das Kaminrohr 1 schieben oder umgekehrt das Kaminrohr 1 leicht in den Luft-Wärmetauscher
einschieben zu können. Diese Passung muss andererseits so gewählt sein, dass noch
ein ausreichend großer Flächenkontakt zwischen dem Kaminrohr 1 und dem Innenmantel
4 des Hohlzylinders 2 für eine intensive Wärmeübertragung vom Kaminrohr 1 in den Luft-Wärmetauscher
gewährleistet ist. Es versteht sich von selbst, dass der Innenmantel immer an die
Form des Kaminrohres 1 angepasst sein muss. Bei einer von der im Querschnitt kreisförmigen
Auslegung des Kaminrohres 1 abweichenden Form, beispielsweise bei einem polygonen
Querschnitt, muss der Innenmantel 4 des Hohlzylinders 2 einen dementsprechenden polygonen
Querschnitt aufweisen.
[0027] Eine wesentlich intensivere Wärmeübertragung wird dadurch erzielt, wenn zwischen
dem Kaminrohr 1 und dem Innenmantel 4 des Hohlzylinders 2 eine metallische Presspassung
erzeugt wird. Das wird erfindungsgemäß durch eine Teilung des Hohlzylinders 2 und
eine gelenkige Verbindung der beiden Hälften miteinander erreicht. Durch an sich bekannte
Spannmittel werden die beiden Hälften auf Pressung miteinander verbunden, wodurch
eine metallisch wärmeleitende Verbindung zwischen dem Kaminrohr 1 und dem Hohlzylinder
2 des Luft-Wärmetauschers erzielt wird.
[0028] In Fig. 2 ist ein solcher geteilter Luft-Wärmetauscher in einer perspektivischen
Draufsicht dargestellt. Die Besonderheit dieser Ausführung besteht darin, dass dieser
Luft-Wärmetauscher als ein geteilter Dreiviertel-Hohlzylinder 10 ausgebildet ist,
dessen freiliegende vertikale Teilungsflächen durch jeweils eine vertikale Abdeckung
11 luftdicht verschlossen ist. Die im geschlossenen Zustand aneinandergrenzenden Teilungsflächen
sind offen. In diesem Bereich sind die beiden Hälften des Dreiviertel-Hohlzylinders
10 mit einem vertikalachsigen Scharnier 12 miteinander verbunden. Im vorliegenden
Beispiel ist in die eine vertikale Abdeckung 11 der Eintrittsstutzen 7 für die Kaltluft
und die andere der Austrittsstutzen 8 für die Warmluft eingesetzt. Die beiden Hälften
des Dreiviertel-Hohlzylinders 10 sind mittels zweier in seinem oberen und unteren
Bereich angeordneten Spannbändern 13 miteinander verbindbar, die nach dem Prinzip
einer Schlauchschelle mittels Spannschrauben 14 spannbar sind und dabei gleichzeitig
die beiden Hälften des Dreiviertel-Hohlzylinders 10 an das Kaminrohr 1 anpressen.
[0029] Fig. 3 zeigt den geteilten Luft-Wärmetauscher im aufgeklappten Zustand, wobei eine
Hälfte bereits an das Kaminrohr 1 angelegt ist. Die Befestigung des Luft-Wärmetauschers
an dem Kaminrohr 1 kann auch in beliebig anderer Weise erfolgen. Beispielsweise ist
es auch möglich, die beiden freien Enden der Spannbänder durch eine Gewindebuchse
zu führen, durch die eine Spannschraube gedreht wird, die an ihrem freien Schaftende
ein der Form des Kaminrohres angepasstes Druckblech aufweist. Durch Festziehen der
Spannschraube, die sich über das Druckblech an dem Kaminrohr abstützt, wird das Spannband
gestrafft und so die beiden Hälften des Luft-Wärmetauschers das Kaminrohr gepresst.
[0030] Bei der in Fig. 4 gezeigten Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung ist die
obere Abdeckung 5 teilweise offen dargestellt, so dass der Innenraum des Luft-Wärmetauschers
sichtbar wird. Daraus ist zu erkennen, dass sich in dem Innenraum vertikale und horizontale
Einbauten befinden. Diese habe allesamt die Aufgabe, den Wärmeübergang von dem Kaminrohr
1 auf die von unten über den Eintrittsstutzen 7 einströmende Kaltluft zu intensivieren.
Nachfolgend werden diese Einbauten in Verbindung mit dem in Fig. 5 dargestellten Längsschnitt
und dem in Fig. 6 dargestellten Querschnitt durch den Dreiviertel-Hohlzylinder 10
näher erläutert. Wie aus den genannten Figuren erkennbar, ist der Innenraum des Dreiviertel-Hohlzylinders
10 durch vertikale Leibleche 15 in einzelne Kammern unterteilt, wobei im vorliegenden
Beispiel in jeder Hälfte des Dreiviertel-Hohlzylinders 10 durch jeweils zwei vertikale
Leitbleche 15 jeweils drei Kammern gebildet werden, von denen die jeweils an die Teilungsebene
anschließenden Kammern eine gemeinsame größere Kammer bilden. Wie aus Fig. 5 erkennbar,
sind die vertikalen Leitbleche 15 allesamt in ihrer Länge so ausgelegt und mit jeweils
einer Längskante an dem Innenmantel 4 des Dreiviertel-Hohlzylinders 10 so befestigt,
dass sie abwechselnd den Luftstrom an der unteren Abdeckung 4 und anschließend an
der oberen Abdeckung 5 passieren lassen, d. h. sie bewirken ein Mäandern des Luftstromes
innerhalb des Dreiviertel-Hohlzylinders 10. Wie aus den Fig. 4 und 6 zu erkennen ist,
enden die vertikalen Leitbleche kurz vor dem Außenmantel 3 des Dreiviertel-Hohlzylinders
10, damit sie keine Abkühlung von diesem erfahren. Durch das Mäandern wird der Luftstrom
über eine längere Strecke nahe dem Kaminrohr 1 entlanggeführt, wodurch der Wärmeaustausch
intensiviert wird. Ein zusätzlicher Wärmeaustausch findet über die vertikalen Leitbleche
15 selbst statt, die sich durch ihre metallische Verbindung mit dem Innenmantel 4,
der wiederum metallisch wärmeleitend mit dem Kaminrohr 1 verbunden ist, aufheizen.
[0031] Eine zusätzliche Intensivierung des Wärmeüberganges auf den Luftstrom wird, wie insbesondere
aus den Fig. 4 und 6 erkennbar ist, durch die Anordnung von horizontalen Leitblechen
16 erreicht, die an der Innenwandung 4 des Dreiviertel-Hohlzylinders 10 angeordnet
sind. Fig. 5 lässt erkennen, dass die Leitbleche 16 in den einzelnen Kammern in unterschiedlichen
Höhen angeordnet sind. Die Leitbleche 16 können beispielsweise als ebene oder abgewinkelte
Bleche ausgebildet sein. Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel verwendeten vertikalen
Leitbleche 16 sind, wie aus Fig. 7 zu erkennen ist, zusätzlich noch mit einer Ausnehmung
17 und einem über dieser angeordneten Prallblech 18 versehen. Ein solches Leitblech
16 kann, wie im vorliegenden Beispiel dargestellt, einteilig, beispielsweise durch
Ausstanzen und Abwinkeln des Prallbleches 18, hergestellt werden. An einem solchen
horizontalen Leitblech 16 wird der Luftstrom zweifach geteilt und umgelenkt, wodurch
eine nochmalige Intensivierung des Wärmeaustausches erreicht wird.
[0032] Alle hier dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
Bezugszahlenliste
[0033]
- 1
- Kaminrohr
- 2
- Hohlzylinder
- 3
- Außenmantel
- 4
- Innenmantel
- 5
- Obere Abdeckung
- 6
- Untere Abdeckung
- 7
- Eintrittsstutzen
- 8
- Austrittsstutzen
- 9
- Lüftungsklappe
- 10
- Dreiviertel-Hohlzylinder
- 11
- Vertikale Abdeckung
- 12
- Scharnier
- 13
- Spannband
- 14
- Spannschraube
- 15
- Vertikales Leitblech
- 16
- Horizontales Leitblech
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Prallblech
1. Vorrichtung zur Nutzung der Abwärme von Rauchgasrohren von mit festen Brennstoffen
beheizten Feuerstätten, wobei die Vorrichtung einen Luft-Wärmetauscher mit einem Kaltlufteintritt
und einem Warmluftaustritt sowie mindestens ein wärmeleitfähiges inneres Bauteil aufweist,
das zumindest teilweise mit dem Außenmantel des Rauchrohres (1) metallisch wärmeleitend
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Luft-Wärmetauscher aus einem doppelwandigen allseitig geschlossenen Hohlkörper
(2) besteht, dessen Innenmantel (4) im montierten Zustand an dem Außenmantel des Rauchgasrohres
(1) anliegt und dessen Warmluftaustritt mit einem Luftleitkanal einer Warmluftheizung
verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der doppelwandige allseitig geschlossene Hohlkörper (2) in einer Ebene seiner Längsachse
geteilt ist und mittels mindestens eines Spannmittels (13, 14) an dem Rauchgasrohr
(1) befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Längsteilung des Außenmantels (3) des Hohlkörpers (2) als ein Scharnier (12)
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Längsteilung des Außenmantels (3) des Hohlkörpers (2) als eine lösbare Falzverbindung
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der doppelwandige allseitig geschlossene Hohlkörper (2) ein Dreiviertel-Hohlzylinder
(10) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kaltlufteintritt mit der Druckseite eines Gebläses der Warmluftheizung verbunden
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Warmluftaustritt mit der Saugseite eines Gebläses der Warmluftheizung verbunden
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Hohlkörper (2) Luftleitbleche (15, 16) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Hohlkörper (2) mit dem Rauchgasrohr (1) und/oder den Luftleitblechen (15,
16) verbundene Rippen angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass nahe des Warmluftaustritts des doppelwandigen Hohlkörpers (2) eine Lüftungsklappe
(9) angeordnet ist.