[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines mobilen, selbstfahrenden Geräts,
insbesondere eines Mähroboters oder eines Bodenreinigungsgeräts, wie einen Saug-,
Kehr- und/oder Wischroboter, bei dem das Gerät in unterschiedlichen Kommunikationsmodi
betreibbar ist.
[0002] Mobile, selbstfahrende Geräte wie beispielsweise Saugroboter haben die Aufgabe, autonom
den Boden von Staub zu befreien und dies möglichst über die gesamte Bodenfläche zu
gewährleisten. Hierzu arbeiten sie in einem Akkubetrieb, wobei die Akkus bei Bedarf
an einer Basisstation nachgeladen werden können. Um mit einem Nutzer kommunizieren
zu können, kann der Roboter mit einer Kommunikationseinheit eine Verbindung zu einem
zur Verfügung stehenden kabellosen (lokalen) Netzwerk herstellen (WLAN, WiFi). Über
diese Verbindung können dem Nutzer Fehlermeldungen oder andere Störfunktionen mitgeteilt
werden. Dem Roboter können so Nutzerbefehle und Reinigungsaufträge übermittelt werden.
Vorzugsweise erfolgen die Nutzereingaben an einem mobilen Gerät, beispielsweise einem
Handy oder einem Smartphone.
[0003] Derartige Roboter sind herkömmlicherweise in zwei unterschiedlichen Kommunikationsmodi
betreibbar. In einem ersten Modus ist das Netzwerkmodul dauerhaft deaktiviert. Daraus
resultiert mit Vorteil ein geringer Standby Stromverbrauch des Roboters, nachteilig
ist jedoch, dass der Nutzer den Roboter nicht per App bedienen kann, ihm keine Befehle
übermitteln beziehungsweise keine Informationen oder den Status des Roboters abrufen
kann. In einem zweiten Modus ist durchgängig eine Verbindung zum Netzwerk beziehungsweise
Internet hergestellt, womit zu jeder Zeit schnellstmöglich auf Nutzerbefehle reagiert
werden kann. Dies wirkt sich jedoch negativ auf den Stromverbrauch des Roboters aus.
Der Nutzer hat die Möglichkeit zwischen dem ersten und dem zweiten Modus zu wählen.
[0004] Häufig sind die Roboter dauerhaft mit dem Internet verbunden, um auf Nutzerbefehle
zu warten. Meist arbeitet der Roboter jedoch definierte Aufträge ab, ohne dass ein
Zutun des Nutzers nötig ist. Der Nutzer hat häufig den zweiten Modus aktiviert, um
Benachrichtigungen des Roboters zu erhalten, wie beispielsweise: der Roboter steckt
fest, Akku ist leer, Staubbehälter ist voll, und Ähnliches.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Betrieb eines mobilen,
selbstfahrenden Geräts, insbesondere eines Mähroboters oder eines Bodenreinigungsgeräts,
wie ein Saug-, Kehr- und/oder Wischroboter, bereitzustellen, das sich durch einen
reduzierten Stromverbrauch bei gleichzeitiger Gewährleistung einer Informationsübermittlung
auszeichnet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betrieb eines mobilen, selbstfahrenden
Geräts mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Erfindungsgemäß ist bei einem Verfahren zum Betrieb eines mobilen, selbstfahrenden
Geräts, insbesondere eines Mähroboters oder eines Bodenreinigungsgeräts, wie ein Saug-,
Kehr- und/oder Wischroboter oder Mähroboter, das Gerät in einem ersten Kommunikationsmodus,
in einem zweiten Kommunikationsmodus und in einem dritten Kommunikationsmodus betreibbar.
Der erste Kommunikationsmodus ist ein offline-Modus. Der zweite Kommunikationsmodus
ist ein online-Modus. Der dritte Kommunikationsmodus ist ein Mischmodus, bei dem das
Gerät zumindest zeitweise offline und zumindest zeitweise online ist.
[0008] Vorliegend findet also zumindest im Mischmodus eine definierte und kontrollierte
Steuerung der Netzwerkverbindung des Gerätes statt. Dadurch kann mit Vorteil der Stromverbrauch
des Geräts insbesondere im Standby verringert werden. Es wird ein Mischbetrieb beziehungsweise
ein gesteuerter und/oder automatisierter Betrieb der Netzwerkverbindung bereitgestellt.
Eine optimale Kombination aus Stromverbrauch und Funktionsumfang ermöglicht sich mit
Vorteil. Im Mischmodus erhält der Nutzer dabei Benachrichtigungen des Geräts, wie
beispielsweise: das Gerät steckt fest, der Akku ist leer, oder Ähnliches. Diese Meldungen
werden jedoch nicht durchgängig, sondern je nach Modi außerhalb der definierten Zeit
als Fehlermeldung (diese können jederzeit gesendet werden) oder in der definierten
Zeit dauerhaft über das kabellose Netzwerk (WLAN, WiFi) gesendet werden. Wird außerhalb
der definierten Zeit eine Fehlermeldung gesendet, verbindet sich das Gerät kurz mit
dem Netzwerk, sendet die Nachricht und unterbricht danach wieder die Verbindung. Durch
den geringeren Energieverbrauch kann nicht nur Strom gespart werden, sondern auch
Akkuzyklen verringert werden, wodurch sich insgesamt eine Lebensdauer des Akkus des
Geräts erhöht.
[0009] Unter einem mobilen, selbstfahrenden Gerät ist insbesondere ein Bodenreinigungsgerät,
zu verstehen, welches beispielsweise im Haushaltsbereich Bodenflächen autonom bearbeiten
kann. Hierunter zählen unter anderem Saug- und/oder Kehr- und/oder Wischroboter. Beispielsweise
ist das mobile, selbstfahrende Gerät ein Kombigerät, das sowohl trocken- als auch
nassreinigen kann. Die Geräte arbeiten im Betrieb (Reinigungsbetrieb) bevorzugt ohne
oder mit möglichst wenig Nutzereingriff. Beispielsweise fährt das Gerät selbsttätig
in einen vorgegebenen Raum, um entsprechend einer vorgegebenen und einprogrammierten
Verfahrensstrategie den Boden zu reinigen. Auch Mähroboter, die dafür vorgesehen sind,
den Rasen im Garten zu mähen, sind als mobiles, selbstfahrendes Gerät im Sinne der
Erfindung zu verstehen.
[0010] Um hierbei jegliche individuellen Umgebungsbesonderheiten beachten zu können, findet
bevorzugt eine Explorationsfahrt mit dem mobilen, selbstfahrenden Gerät statt. Unter
einer Explorationsfahrt ist insbesondere eine Erkundungsfahrt zu verstehen, die dazu
geeignet ist, eine zu bearbeitende Bodenfläche nach Hindernissen, Raumaufteilung und
ähnlichem zu erkunden. Ziel einer Explorationsfahrt ist es insbesondere, Gegebenheiten
des zu bearbeitenden Bodenbearbeitungsbereich einschätzen und/oder darstellen zu können.
[0011] Nach der Explorationsfahrt kennt das mobile, selbstfahrende Gerät seine Umgebung
und kann diese in Form einer Umgebungskarte an den Nutzer weitergeben, zum Beispiel
in einer App (Reinigungs-App) an einem Mobilgerät. In der Umgebungskarte kann dem
Nutzer die Möglichkeit gegeben werden, mit dem mobilen, selbstfahrenden Gerät zu interagieren.
Der Nutzer kann mit Vorteil Informationen in der Umgebungskarte einsehen und bei Bedarf
ändern und/oder anpassen.
[0012] Unter einer Umgebungskarte ist insbesondere jegliche Karte zu verstehen, die geeignet
ist, die Umgebung des Bodenbearbeitungsbereichs mit all seinen Hindernissen und Gegenständen
darzustellen. Beispielsweise zeigt die Umgebungskarte den Bodenbearbeitungsbereich
mit den darin enthaltenen Möbeln, Teppichen und Wänden skizzenartig an.
[0013] Die Umgebungskarte mit den Hindernissen wird vorzugsweise in der App an einem tragbaren
Zusatzgerät dargestellt. Dies dient insbesondere der Visualisierung zu einer möglichen
Interaktion für den Nutzer. Unter einem Zusatzgerät ist vorliegend insbesondere jegliches
Gerät zu verstehen, das für einen Benutzer tragbar ist, das außerhalb des mobilen,
selbstfahrenden Geräts angeordnet, insbesondere extern und/oder differenziert vom
mobilen, selbstfahrenden Gerät ist, und zu einer Anzeige, Bereitstellung, Übermittlung
und/oder Übertragung von Daten geeignet ist, wie beispielsweise ein Handy, ein Smartphone,
ein Tablet und/oder ein Computer beziehungsweise Laptop.
[0014] Auf dem tragbaren Zusatzgerät ist die App, insbesondere die Reinigungs-App, installiert,
die zur Kommunikation des mobilen, selbstfahrenden Geräts mit dem Zusatzgerät dient
und insbesondere eine Visualisierung des Bodenbearbeitungsbereichs, insbesondere des
zu reinigenden Wohnraums oder der zu reinigenden Wohnung beziehungsweise Wohnbereichs,
beispielsweise Innenbereichs, ermöglicht. Die App zeigt dem Nutzer dabei vorzugsweise
den zu reinigenden Bereich als Umgebungskarte an.
[0015] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform kann ein Nutzer zwischen den Kommunikationsmodi
wählen. Dem Nutzer wird also die Möglichkeit gegeben, beispielsweise in der Reinigungs-App
oder durch Tasten am Gerät selbst, zu wählen, ob dauerhaft eine Netzwerkverbindung
zum Gerät notwendig ist, ob es ausreichend ist, wenn sich das Gerät zeitweise verbindet,
Aufgaben und Ähnliches vom Backend synchronisiert, und anschließend wieder offline
geht, oder ob das Gerät erst garnicht online geht und durchgängig offline bleibt.
[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist in dem Mischmodus ein erstes
Zeitintervall wählbar, in dem das Gerät offline ist, und wobei sich das Gerät nach
dem ersten Zeitintervall online mit einem Netzwerk verbindet. Vorzugsweise verbindet
sich das Gerät nach dem ersten Zeitintervall für ein zweites Zeitintervall online,
und trennt sich nach dem zweiten Zeitintervall wieder für das erste Zeitintervall
offline von dem Netzwerk. Beispielsweise verbindet sich das Gerät stündlich für das
erste Zeitintervall und geht anschließend für das zweite Zeitintervall offline, um
nach dem zweiten Zeitintervall wieder für das erste Zeitintervall online zu gehen.
Die Zeitintervalle wechseln sich dabei regelmäßig ab. Das erste und/oder zweite Zeitintervall
kann für den Nutzer jederzeit änderbar sein, beispielsweise in der Reinigungs-App
einstellbar sein.
[0017] Bevorzugt kann der Nutzer neben den Zeitintervallen unterschiedliche Leistungsklassen
des Geräts in der Reinigungs-App auswählen. Beispielsweise stehen dem Nutzer folgende
Möglichkeiten zur Auswahl:
- stündlich (0,6 Wh / Tag)
- zwei stündlich (0,3 Wh / Tag)
- Zeitraum oder Zeiträume von X bis Y Uhr (mit Abschätzung des zusätzlichen Energieverbrauchs
in kWh)
- Nutzer spezifischer Wert.
[0018] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Gerät im dritten Kommunikationsmodus
an einem Beginn und/oder an einem Ende eines Reinigungsauftrags online, und während
des Reinigungsvorgangs offline. Das Gerät ist vorliegend also lediglich zu Beginn
und am Ende des Reinigungsvorgangs online. Während der Reinigung ist das Gerät in
einem offline-Betrieb.
[0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wechselt das Gerät im ersten Kommunikationsmodus
und/oder im dritten Kommunikationsmodus bei einer Fehlermeldung in den zweiten Kommunikationsmodus
oder verbindet sich zumindest zeitweise online mit einem Netzwerk. Sollte während
des Reinigungsvorgangs demnach ein Fehler auftreten, besteht die Möglichkeit, dass
sich das Gerät automatisch kurz mit dem Netzwerk verbindet, um so die Fehlermeldung
direkt an die App des Nutzers oder über das Backend zur App des Nutzers zu senden,
welches es dann weiter zur App des Nutzers schicken kann. Je nach Fehler oder Nutzereinstellung
ist es dann möglich, dass das Gerät mit dem Netzwerk verbunden bleibt, zum Beispiel
für eine weitere Diagnose mit Kamera und Fernsteuerungsmodus, um das Gerät manuell
aus einer Situation zu befreien, oder dass sich das Gerät nach Absetzen der Fehlermeldung
wieder vom Netzwerk trennt. Hierdurch kann im Fehlerfall mit Vorteil die Stand-by
Zeit des Geräts verlängert werden.
[0020] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wechselt das Gerät im ersten Kommunikationsmodus
und/oder im dritten Kommunikationsmodus bei einem Nutzerbefehl in den zweiten Kommunikationsmodus
oder verbindet sich zumindest zeitweise online mit einem Netzwerk. Ist der Nutzer
beispielsweise zu Hause und hat ein dringendes Anliegen an das Gerät, welches nicht
warten kann, weil er zum Beispiel etwas verschüttet hat, was zeitnah aufgesaugt werden
soll, so besteht die Möglichkeit, dass der Nutzer durch einen Tastendruck am Gerät
direkt eine Netzwerkverbindung aufbaut, um neue Nutzerbefehle abrufen zu können. Im
dritten Kommunikationsmodus bleiben dabei die vorgesehenen zweiten Zeitintervalle,
in denen das Gerät automatisch online geht, erhalten. Durch den Nutzerbefehl kommt
folglich ein weiterer, bisher ungeplanter online-Modus zwischen den offline-Modi hinzu.
[0021] Es versteht sich, dass neben dem Verfahren auch ein Computerprogramm, das Befehle
umfasst, die bei der Ausführung des Programms durch ein mobiles, selbstfahrendes Gerät
dieses veranlassen, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen, zum Umfang dieser
Erfindung gehört. Ebenso gehört ein computerlesbares Medium, auf dem ein solches Computerprogramm
gespeichert ist, zum Umfang dieser Erfindung.
[0022] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden, lediglich Beispiele darstellenden Ausführungen
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1A, 1B, 1C:
- jeweils schematische Ansichten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Betriebsverfahrens in verschiedenen Kommunikationsmodi, und
- Figur 2:
- Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens
mit den verschiedenen Kommunikationsmodi.
[0023] Die Figuren 1A bis 1C zeigen ein Betriebsverfahren eines mobilen, selbstfahrenden
Geräts 10, insbesondere eines Saugroboters, bei dem der Saugroboter während seines
Reinigungsauftrags in unterschiedlichen Kommunikationsmodi betrieben wird. Ein Nutzer
hat die Möglichkeit, zwischen den einzelnen Kommunikationsmodi während des Betriebs
des Saugroboters und insbesondere während seines anstehenden Reinigungsauftrags zu
wählen.
[0024] Figur 1A zeigt den Saugroboter im Betrieb in einem zweiten Kommunikationsmodus, der
insbesondere ein online-Modus ist. In diesem zweiten Kommunikationsmodus hat der Saugroboter
dauerhaft eine Netzwerkverbindung beziehungsweise Internetverbindung, beispielsweise
eine Verbindung 1a zu einem Router 2 eines Heimnetzwerkes. In diesem Kommunikationsmodus
hat der Saugroboter also durchgängig eine Verbindung zum Netzwerk über den Router
2 hergestellt, auch während seines Reinigungsauftrags und bei der Durchführung seines
Reinigungsauftrags, um zu jeder Zeit schnellstmöglich auf Befehle eines Nutzers reagieren
zu können. Der Saugroboter ist also ständig auf Abruf aufgrund seiner dauerhaften
Verbindung 1a. Die Nutzerbefehle kann der Nutzer beispielsweise über sein Smartphone
3 an den Router 2 des Heimnetzwerks über eine Verbindung 1b senden, der diese Nutzerbefehle
dann zeitgleich an den Saugroboter über die dauerhafte Verbindung 1a weiterleitet.
[0025] Figur 1B zeigt den Saugroboter im Betrieb in einem ersten Kommunikationsmodus, der
insbesondere ein offline-Modus ist. In diesem ersten Kommunikationsmodus ist das Netzwerkmodul
dauerhaft deaktiviert. In diesem Kommunikationsmodus hat der Saugroboter demnach keine
Netzwerkverbindung beziehungsweise Internetverbindung, zu einem Router 2 eines Heimnetzwerkes.
Bevorzugt besteht während seines Reinigungsauftrags niemals (also in keinem Zeitintervall)
eine Verbindung des Saugroboters zum Netzwerk. Die dauerhafte Verbindung 1a der Figur
1A besteht in diesem ersten Kommunikationsmodus nicht. Der Saugroboter ist demnach
niemals online für den Nutzer steuerbar, beispielsweise über sein Smartphone 3. Dies
resultiert in einem geringen Standby Stromverbrauch des Saugroboters, hat jedoch den
Nachteil, dass der Nutzer den Saugroboter nicht über sein Smartphone 3, das beispielsweise
weiterhin mit dem Router 2 des Heimnetzwerks in Verbindung 1b steht, bedienen kann
oder Informationen beziehungsweise einen Status des Saugroboters abrufen kann.
[0026] Figur 1C zeigt den Saugroboter im Betrieb in einem dritten Kommunikationsmodus, der
insbesondere ein Mischmodus zwischen online-Modus und offline-Modus ist. Im Mischmodus
erfolgt also ein Mischbetrieb beziehungsweise gesteuerter, automatisierter Betrieb.
Dem Nutzer ermöglicht sich dadurch ein Saugroboterverhalten, das auf seine Bedürfnisse
angepasst ist, wodurch eine für den Nutzer optimale Kombination aus Stromverbrauch
und Funktionsumfang bereitgestellt werden kann. Das Smartphone 3 des Nutzers ist über
eine Verbindung 1b meist mit dem Router 2 des Heimnetzwerks verbunden. Der Saugroboter
dagegen ist nur über einen oder mehrere kurze Verbindungen 1c mit dem Router 2 des
Heimnetzwerks verbunden. Danach oder auch dazwischen wird die Verbindung 1c wieder
getrennt und das Netzwerkmodul des Saugroboters abgeschaltet. Ein kurzer Verbindungsaufbau
ist ausreichend, um Benachrichtigungen des Saugroboters und/oder des Nutzers weiterzuleiten.
Diese Meldungen werden dabei nicht ständig gesendet, sondern nur in dem dafür vorgesehenen
zweiten Zeitintervall. Derartige Meldungen können beispielsweise sein, dass der Saugroboter
feststeckt, dass der Akku leer ist, dass der Staubbehälter voll ist, dass der Reinigungsauftrag
abgebrochen oder geändert wird.
[0027] Im Mischmodus verbindet sich der Saugroboter beispielsweise nur stündlich kurz mit
dem Heimnetzwerk, um neue Aufgaben oder Meldungen vom Backend nach zu synchronisieren.
Das Zeitintervall des Verbindungsaufbaus ist vorzugsweise jederzeit für den Nutzer
beispielsweise über sein Smartphone 3 änderbar. Hierbei können mit Vorteil auch verschiedene
Leistungsklassen hinzugefügt werden. Beispielsweise erstreckt sich das Zeitintervall
des Verbindungsaufbaus (zweites Zeitintervall) zu einem Beginn und einem Ende des
vorgesehenen Reinigungsvorgangs, wobei dazwischen keine Netzwerkverbindung besteht
(erstes Zeitintervall). Der Saugroboter ist also nur am Anfang und Ende seines Reinigungsauftrags
online und dazwischen bei der Durchführung seines Reinigungsauftrags offline.
[0028] Tritt während des Reinigungsauftrags im offline-Betrieb ein Fehler beim Saugroboter
auf, so kann sich der Saugroboter mit dem Router über die Verbindung 1c verbinden,
um so die Fehlermeldung an das Backend zu schicken, welches es dann über die Verbindung
1b weiter an das Smartphone 3 des Nutzers weiterleitet. Je nach Fehler oder Nutzereinstellung
bleibt der Saugroboter online oder trennt die Verbindung 1c nach dem Absetzen der
Fehlermeldung wieder, wodurch sich die Standby-Zeit des Saugroboters verlängert.
[0029] Liegt in anderer Richtung ein dringendes Anliegen des Nutzers vor, welches nicht
warten kann, und welches an den Saugroboter übermittelt werden soll, kann der Nutzer
bevorzugt beispielsweise durch einen Tastendruck am Saugroboter die Verbindung 1c
des Saugroboters zum Router 2 aufbauen, um neue Nutzerbefehle abzurufen, die mittels
des Smartphones 3 über die Verbindung 1b an den Router übermittelt worden sind.
[0030] Figur 2 zeigt ein Flussdiagramm zu den einzelnen Kommunikationsmodi des Betriebsverfahrens
des Saugroboters. Bei der Auswahl des Reinigungsauftrags des Nutzers an seinem Smartphone
kann der Nutzer gleichzeitig den gewünschten Kommunikationsmodus auswählen (Schritt
100).
[0031] Wählt der Nutzer den ersten Kommunikationsmodus (Schritt 101), arbeitet der Saugroboter
im offline-Modus. Selbst bei einer Fehlermeldung (Schritt 201) oder einem Tastendruck
des Nutzers am Saugroboter (Schritt 202) verbleibt der Saugroboter im offline-Modus
(Schritt 302), bis er seinen Reinigungsauftrag abgeschlossen hat (Schritt 700). Alternativ
besteht die Möglichkeit, dass auch im offline Modus (Schritt 101) bei einer Fehlermeldung
(Schritt 201) oder einem Tastendruck des Nutzers am Saugroboter (Schritt 202) der
Saugroboter in einen online Modus wechselt (Schritt 301). Nach Datenübermittlung kann
der Saugroboter wieder offline gehen (Schritt 401), um seinen Reinigungsauftrag zu
beenden (Schritt 700), oder der Saugroboter bleibt bis zu Ende des Reinigungsauftrags
(Schritt 700) online.
[0032] Wählt der Nutzer den zweiten Kommunikationsmodus (Schritt 102), arbeitet der Saugroboter
durchgängig während seines Reinigungsauftrags im online-Modus, bis sein Reinigungsauftrag
beendet ist (Schritt 700). So kann der Staubroboter jederzeit schnellstmöglich auf
Befehle und/oder Fehlermeldungen reagieren.
[0033] Wählt der Nutzer den dritten Kommunikationsmodus (Schritt 103), arbeitet der Saugroboter
in einem Mischmodus zwischen online-Modus und offline-Modus. Beispielsweise geht der
Saugroboter zu Beginn seines Reinigungsauftrags in einem zweiten Zeitintervall online
(Schritt 203), um Nutzerbefehle übermittelt zu bekommen. Nach dem zweiten Zeitintervall
geht der Saugroboter für ein erstes Zeitintervall offline (Schritt 303). Nach dem
ersten Zeitintervall erfolgt wiederum das zweite Zeitintervall, in dem der Saugroboter
online geht (Schritt 601), und das sich bevorzugt am zeitlichen Ende des Reinigungsauftrags
befindet, um den Reinigungsauftrag zu beenden (Schritt 700). Erfolgt im ersten Zeitintervall
eine Fehlermeldung des Saugroboters (Schritt 402) oder ein Tastendruck des Nutzers
am Saugroboter (Schritt 403), geht der Saugroboter vor Beenden des ersten Zeitintervalls
außerplanmäßig online (Schritt 501). Dieser online-Modus kann dann bis zum Beenden
des Reinigungsauftrags (Schritt 700) bestehen bleiben, oder alternativ wieder in den
offline-Modus wechseln (Schritt 502), um den Reinigungsauftrag zu beenden (Schritt
700).
1. Verfahren zum Betrieb eines mobilen, selbstfahrenden Geräts (10), insbesondere eines
Mähroboters oder eines Bodenreinigungsgeräts, wie ein Saug-, Kehr- und/oder Wischroboter,
bei dem das Gerät (10) in einem ersten Kommunikationsmodus, in einem zweiten Kommunikationsmodus
und in einem dritten Kommunikationsmodus betreibbar ist, wobei
- der erste Kommunikationsmodus ein offline-Modus ist,
- der zweite Kommunikationsmodus ein online-Modus ist, und
- der dritte Kommunikationsmodus ein Mischmodus ist, bei dem das Gerät (10) zumindest
zeitweise offline und zumindest zeitweise online ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Nutzer zwischen den Kommunikationsmodi wählen
kann.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Mischmodus ein erstes
Zeitintervall wählbar ist, in dem das Gerät (10) offline ist, und wobei sich das Gerät
(10) nach dem ersten Zeitintervall online mit einem Netzwerk verbindet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei sich das Gerät (10) nach dem ersten Zeitintervall
für ein zweites Zeitintervall online verbindet, und sich nach dem zweiten Zeitintervall
wieder für das erste Zeitintervall offline von dem Netzwerk trennt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gerät (10) im dritten
Kommunikationsmodus an einem Beginn und/oder an einem Ende eines Reinigungsauftrags
online ist, und während des Reinigungsvorgangs offline ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gerät (10) im ersten
Kommunikationsmodus und/oder im dritten Kommunikationsmodus bei einer Fehlermeldung
in den zweiten Kommunikationsmodus wechselt oder sich zumindest zeitweise online mit
einem Netzwerk verbindet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gerät (10) im ersten
Kommunikationsmodus und/oder im dritten Kommunikationsmodus bei einem Nutzerbefehl
in den zweiten Kommunikationsmodus wechselt oder sich zumindest zeitweise online mit
einem Netzwerk verbindet.
8. Computerprogramm, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch ein
mobiles, selbstfahrendes Gerät (10) dieses veranlassen, das Verfahren gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
9. Computerlesbarer Datenträger, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 8 gespeichert
ist.