[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zentrifuge zum Reinigen einer Reaktionsgefäßeinheit
mit einem Rotor und einem Rotorraum, in welchem der Rotor angeordnet und drehbar gelagert
ist, wobei der Rotor einen Aufnahmebereich zum Aufnehmen der Reaktionsgefäßeinheit
aufweist.
[0002] Die
EP 937502 A2 beschreibt ein Verfahren zur Handhabung einer Mikrotiterplatte, wobei die Mikrotiterplatte
mittels Zentrifugation gereinigt wird. Hierfür wird die Mikrotiterplatte über ein
Förderband in dem Rotationsgehäuse platziert, so dass die Öffnungen der Mikrotiterplatte
von der Rotationsachse weggerichtet sind.
[0003] Aus der
WO 2015/018878 A1 geht eine weitere Zentrifuge hervor, welche einen elastischen Arm aufweist, mit welchem
Mikrotiterplatten in ein Rotor der Zentrifuge gezogen werden können bzw. aus dem diesem
Rotor geschoben werden können. Dabei weist der Rotor nur einen sehr geringen Abstand
zu dem umliegenden Gehäuse und auch zu der im unteren Bereich angeordneten Abflussrinne
auf. Dieser kurze Abschnitt ist beabsichtigt, um durch den entstehenden Zirkulationswind
die aus den Reaktionsgefäßen ausgetretene Flüssigkeit in die Abflussrinne zu treiben
und sie dann mittels einer Pumpe abzupumpen. Durch den geringen Abstand besteht die
Gefahr, dass der Flüssigkeitspegel über der Abflussrinne liegt. Hierdurch kann der
Rotor beim Drehen in die Flüssigkeit eintauchen. Dies ist insbesondere dann kritisch,
wenn die Flüssigkeit eine Waschlösung mit Detergentien ist, da dann der Rotor die
Flüssigkeit zu Schaum schlägt. Dieser Schaum kann schnell einen Großteil des Volumens
des Rotors füllen und bei der Tür austreten. Auch kann das aufschäumende Material
durch die beschriebene Pumpe nicht gut abgepumpt werden, sondern verbleibt vielmehr
im Rotorraum bzw. in der Abflussrinne. Der nahe Abstand des Rotors zu der Abflussrinne
ergibt sich vor allem durch die zylindrische Form des Rotorraums, welcher derart gewählt
ist, um den gewünschten Zirkulationswind zu erzeugen.
[0005] Aus der
WO 2018/234420 A1 geht eine weitere Zentrifuge zum Reinigen von Reaktionsgefäßeinheiten hervor. Diese
Zentrifuge weist einen Rotor und einen Rotorraum auf, in welchem der Rotor drehbar
gelagert ist. Eine Reaktionsgefäßeinheit wird in die Zentrifuge mit ihren Öffnungen
nach außen weisend eingesetzt, so dass sich beim Drehen des Rotors die darin befindlichen
Reagenzien aus den jeweiligen Reaktionsgefäßen getrieben werden. Hierdurch können
die Reaktionsgefäße im Wesentlichen rückstandsfrei gereinigt werden. Diese Zentrifuge
kann eine. Dispensiereinheit aufweisen, wobei die Dispensiereinheit mehrere Dispensierdüsen
aufweist. Die Dispensierdüsen sind vorzugsweise entlang einer Linie nebeneinanderliegend
angeordnet, wobei sich diese Linie quer zur Bewegungsrichtung der Reaktionsgefäßeinheit
beim Be- oder Entladen der Zentrifuge erstreckt. Die Düsen der Dispensiereinheit sind
benachbart zu einer Öffnung zum Be- und Entladen der Zentrifuge mit der Reaktionsgefäßeinheit
angeordnet.
[0006] Aus der
WO2017/125598 A1 geht noch eine weitere Zentrifuge hervor, welche wiederum eine Beladungs- und Entladungseinrichtung
aufweist, bei welcher Reaktionsgefäßeinheiten mittels einer starren Verschiebestange
positioniert werden.
[0007] CN 102175855 A offenbart einen vollautomatischen 360° Grad Plattenwaschautomaten. Die Rotationsachse
dieses Automaten läuft parallel zur horizontalen Ebene und erlaubt so das Waschen
mehrerer Platten gleichzeitig in einem Gehäuse, wodurch die Effektivität gesteigert
und die Kosten stark reduziert werden können.
[0008] US 4,953,575 betrifft eine Waschvorrichtung für Küvetten. Hierfür werden die Küvetten in einer
Halterung in einem Rotor platziert. Durch Drehen des Rotors wird die Flüssigkeit aus
den Küvetten entfernt. Das offenbarte Zentrifugengehäuse weist an seiner tiefsten
Stelle eine Öffnung auf, durch welche die entfernte Flüssigkeit das Gehäuse verlassen
kann.
[0009] JP 2009264927 A offenbart eine Vorrichtung umfassend eine Trommel, in welcher eine Mikroplatte platziert
werden kann. Die Trommel kann mit mehreren Mikrotiterplatten beladen werden, welche
sich dann um eine horizontale Rotationsachse drehen. Die Trommel wird derart mit der
Mikrotiterplatte beladen, dass deren Öffnungen in Richtung des Inneren der Trommel
gerichtet sind.
[0010] Die
JP 2007/178355 A offenbart ein System zum Reinigen von Leiterplatten, bei dem ein oder mehrere Mikrotiterplatten
in eine Rotationseinheit aufgebracht werden, deren Rotationsachse vertikal ist. Die
Vorrichtung weist mehrere Düsen auf, die von außen die Mikrotiterplatten mit einer
Reinigungsflüssigkeit besprühen können.
[0011] Aus der
JP S51 439 67 U geht eine Zentrifuge mit vertikaler Drehachse hervor, in der offenbart ist, dass
der Rotor durch Einfüllen von Wasser in die Kammer und Drehen des Rotors gereinigt
werden kann.
[0012] In der
CN 113 000 230 A ist ebenfalls eine Zentrifuge mit vertikaler Drehachse zur automatischen Reinigung
von Desinfektionsmitteln offenbart.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zentrifuge zum Reinigen einer Reaktionsgefäßeinheit
zu schaffen, welche einen Rotor und einen Rotorraum aufweist, in welchem der Rotor
drehbar gelagert ist, wobei mit der Zentrifuge eine Kontamination vermieden werden
soll und ein zuverlässiger Betrieb auf Dauer möglich sein soll.
[0014] Die Aufgabe wird durch die Gegenstände gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben.
[0015] Eine erfindungsgemäße Zentrifuge zum Reinigen einer Reaktionsgefäßeinheit weist einen
Rotor und einen Rotorraum auf, in welchem der Rotor angeordnet und gelagert ist, wobei
der Rotor einen Aufnahmebereich zum Aufnehmen der Reaktionsgefäßeinheit aufweist.
Der Rotorraum ist von einem Gehäuse begrenzt, wobei das Gehäuse einen Ablauf aufweist,
um aus den Reaktionsgefäßen ausgetragene Flüssigkeit abzuführen und ist mit einem
Zulauf versehen, um den Rotorraum mit einer Reinigungslösung derart zu füllen, dass
die Reinigungslösung durch Drehen des Rotors ohne Reaktionsgefäßeinheiten im Rotorraum
durch Kontakt mit dem Rotor verteilt wird, so dass der Rotorraum gereinigt wird. Die
Rotationsachse des Rotors verläuft parallel zu einer Standfläche.
[0016] Dieser Zentrifuge kann somit eine Reinigungslösung zugeführt werden und diese im
Rotorraum verteilt werden. Der Rotor wird hierbei zum Verteilen der Reinigungslösung
verwendet. Dies wird unten bei der Erläuterung des Verfahrens zum Reinigen der Zentrifuge
näher diskutiert.
[0017] Beim Drehen des Rotors kann dieser zumindest teilweise in die Reinigungslösung eintauchen
und diese im Rotorraum verteilt und/oder der Zulauf ist so ausgebildet, dass die Reinigungslösung
beim Zuführen durch den sich drehenden Rotor im Rotorraum verteilt wird. Hierbei kann
die Reinigungslösung mit dem Rotor in Kontakt kommen und durch die am Rotor auftretenden
Zentrifugalkräfte verteilt werden und/oder durch die durch den Rotor erzeugte Luftströmung
mitgenommen und hierdurch verteilt werden.
[0018] Dadurch, dass die Rotationsachse des Rotors parallel zu einer Standfläche verläuft,
wird bei einem partiellen Füllstand des Rotorraums durch das teilweise Eintauchen
des Rotors in die Reinigungslösung die Reinigungslösung im gesamten Rotorraum verteilt.
Es ist nicht nötig, den gesamten Rotorraum vollständig mit der Reinigungslösung zu
füllen. Daher muss der Rotorraum auch nicht perfekt abgedichtet sein. Des Weiteren
wird im Gegensatz zu einer Anordnung, bei der die Rotationsachse des Rotors senkrecht
zu einer Standfläche verläuft, die Reinigungslösung nicht durch Zentrifugalkraft nur
nach radial außen verteilt, ohne im gesamten Rotorraum verteilt zu werden.
[0019] Durch die parallele Ausrichtung der Rotationsachse und dem Eintauchen wird die Reinigungslösung
im Rotorraum vom Rotor nach oben mitgenommen und durch die hierbei entshende Luftströmung
im Rotorraum gleichmäßig verteilt.
[0020] Beim Reinigen einer Reaktionsgefäßeinheit in einer Zentrifuge, bei der aus den Reaktionsgefäßen
der Reaktionsgefäßeinheit der Inhalt der Reaktionsgefäße herausgeschleudert wird,
besteht die Gefahr, dass Reste des Inhalts der Reaktionsgefäße im Rotorraum verbleiben
und eventuell auf eine weitere Reaktionsgefäßeinheit übertragen werden. Dies ist vor
allem dann kritisch, wenn chemische oder biologische Proben in den Reaktionsgefäßeinheiten
enthalten sind. Bei biologischen Proben kann ein einzelnes Molekül, wie zum Beispiel
ein Abschnitt eines DNA-Stranges, der auf eine andere Reaktionsgefäßeinheit übertragen
wird, eine nicht tolerierbare Kontamination darstellen.
[0021] Solche Zentrifugen zum Reinigen einer Reaktionsgefäßeinheit werden mittlerweile mit
großem Erfolg eingesetzt. Sie müssen jedoch in regelmäßigen Abständen gereinigt werden.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Zentrifuge erlaubt ein selbstständiges bzw.
automatisches Reinigen der Zentrifuge. Hierdurch kann die Zentrifuge Bestandteil eines
automatischen Prozesses sein und von Zeit zu Zeit einem Reinigungsvorgang unterzogen
werden, ohne dass ein Operator hierzu manuell eingreifen muss. Die Zentrifuge kann
so beispielsweise in einem mehrere Stunden dauernden Arbeitsablauf mehrfach gereinigt
werden, ohne dass hierzu jemand manuell eingreifen muss. Dies ist ein wesentlicher
Vorteil gegenüber herkömmlichen Zentrifugen zum Reinigen von Reaktionsgefäßeinheiten.
[0022] Der Ablauf des Gehäuses kann auch den Zulauf bilden. Beispielsweise kann eine Öffnung
im Gehäuse, welche den Ablauf oder den Zulauf bildet, mit einer Fluidleitung verbunden
sein, welche eine Zweigstelle aufweist, so dass die Fluidleitung in eine Zulaufleitung
und eine Ablaufleitung verzweigt. Die Ablaufleitung ist zum Abführen eines Fluides
und die Zulaufleitung zum Zuführen eines Fluides ausgebildet. Die Ablaufleitung weist
ein Sperrelement zum Sperren der Ablaufleitung auf. Ist die Ablaufleitung mittels
des Sperrelementes gesperrt, kann über die Zulaufleitung das Fluid bzw. eine Reinigungslösung
zugeführt werden, ohne dass sie über die Ablaufleitung abfließt und ausschließlich
dem Rotorraum zugeführt wird.
[0023] Das Sperrelement kann ein Ventil oder eine vorzugsweise automatisch betätigbaren
Schlauchklemme sein, wenn zumindest ein Teil der Ablaufleitung als Schlauch ausgebildet
ist. Die Schlauchklemme kann mit einem Aktuator versehen sein, um sie automatisch
zu betätigen. Der Aktuator kann als Exzenter oder als elektrischer oder pneumatischer
Kolbenmechanismus ausgebildet sein.
[0024] Die Zulaufleitung kann auch fluidisch an eine in der Zentrifuge integrierten Dispensiereinrichtung
gekoppelt sein, so dass mittels der Dispensiereinrichtung die Zulaufleitung eine Reinigungslösung
zuführbar ist. Bei einer solchen Ausführungsform der Zentrifuge hat die Dispensiereinrichtung
sowohl die Funktion zum Dispensieren von Lösungen in Reaktionsgefäße der Reaktionsgefäßeinheiten
als auch zum Zuführen der Reinigungslösung dem Rotorraum.
[0025] Der Ablauf kann mit einer Saugpumpe und einem Siphon versehen sein, wobei der Siphon
so ausgebildet ist, dass bei nicht-betätigter Saugpumpe eine Flüssigkeit mit einem
Füllstand unterhalb eines vorbestimmten Füllstandes im Rotorraum verbleibt. Hierdurch
kann durch Nicht-Betätigen der Saugpumpe sichergestellt werden, dass eine im Rotorraum
vorhandene Reinigungslösung im Rotorraum verbleibt, sofern der Füllstand der Reinigungslösung
nicht oberhalb des vorbestimmten Füllstandes liegt. Das Niveau dieses vorbestimmten
Füllstandes ist vorzugsweise so gewählt, dass ein Rotor beim Drehen in die Flüssigkeit
eintaucht und diese zumindest teilweise mitnimmt. Der Siphon bildet somit das Sperrelement,
mit dem die Ablaufleitung bis zu einem bestimmten Füllstand gesperrt ist, sofern die
Saugpumpe nicht betätigt wird.
[0026] Im Rotorraum kann ein Füllstandsensor zum Detektieren des Füllstandes vorgesehen
sein. Der Füllstandsensor kann ein Ultraschallsensor sein, mit dem die Oberfläche
der Flüssigkeit abgetastet wird. Hierbei ist es zweckmäßig den Rotor in eine Position
zu drehen, so dass er nicht die Messung behindert. Der Füllstand kann auch durch einen
oder mehrere Temperatursensoren ausgebildet sein, welche an der Innenfläche des Gehäuses
angebracht sind und zum Messen eines jeweils bestimmten Niveaus der Flüssigkeit dienen.
[0027] Der Zulauf kann oberhalb einer Drehachse des Rotors angeordnet sein, so dass beim
Zuführen der Reinigungslösung diese in Kontakt mit dem Rotor kommen kann. Der Rotor
kann sich selbstverständlich in einer Position befinden, bei welcher er nicht in Kontakt
mit der mittels des Zulaufs geführten Reinigungslösung kommt, z.B., wenn er vertikal
ausgerichtet ist. Hierdurch wird eine derart zugeführte Reinigungsflüssigkeit von
einem sich drehenden, insbesondere schnell drehenden Rotor mitgenommen und im Rotorraum
verteilt. Hierfür genügen bereits geringe Drehzahlen von einigen U/min. In der Regel
wird der Rotor mit Drehzahlen von zumindest 10 U/min bzw. zumindest 50 U/min oder
mehr gedreht. Der Rotor sollte nicht schneller als mit 100 U/min gedreht werden, wenn
die Reinigungslösung bis zu einem vorbestimmten Niveau in den Rotorraum eingebracht
ist, so dass der Rotor in die Reinigungslösung eintauchen kann. Wird hingegen die
Reinigungslösung in der Rotorraum bspw. durch Zerstäuben eingebracht, ohne dass sich
die Reinigungslösung unten im Rotorraum sammelt, dann kann der Rotor auch mit höheren
Drehzahlen von z.B. zumindest 100 U/min betrieben werden. Hierbei können Drehzahlen
auch von zumindest 500 U/min oder zumindest 1000 U/min zweckmäßig sein.
[0028] Der Zulauf kann auch eine oder mehrere Düsen aufweisen, um die Reinigungslösung in
den Rotorraum zu zerstäuben. Auch eine derart im Rotorraum zerstäubte Reinigungsflüssigkeit
kann durch Drehen des Rotors im Rotorraum gleichmäßig verteilt werden.
[0029] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen einer Zentrifuge
zum Reinigen einer Reaktionsgefäßeinheit, wobei die Zentrifuge einen Rotor und einen
Rotorraum aufweist, in welchem der Rotor angeordnet und drehbar gelagert ist, wobei
der Rotor einen Aufnahmebereich zum Aufnehmen der Reaktionsgefäßeinheit aufweist und
wobei die Rotationsachse des Rotors parallel zu einer Standfläche verläuft. Bei diesem
Verfahren werden die folgenden Schritte ausgeführt:
- Der Rotorraum wird mit einer Reinigungsflüssigkeit entweder mindestens bis zu einem
vorbestimmten Niveau gefüllt, so dass beim Drehen des Rotors dieser zumindest teilweise
in die Reinigungslösung eintaucht, und/oder die Reinigungslösung wird dem Rotorraum
so zugeführt, dass sie entweder mit dem Rotor in Kontakt kommen kann und/oder in einen
Bereich des Rotorraums eingebracht wird, in dem sie bei drehenden Rotor von einem
Luftstrom mitgenommen wird,
- der Rotor wird gedreht / bewegt, wodurch die Reinigungslösung im Rotorraum verteilt
wird, und
- die Reinigungslösung wird aus dem Rotorraum entfernt.
[0030] Mit dem Entfernen der Reinigungslösung werden die Verunreinigungen im Rotorraum mitgenommen.
Die Reinigungslösung kann über den Ablauf abfließen und so aus dem Rotorraum entfernt
werden. Dies kann beispielsweise durch Öffnen eines Sperrelementes in einer Ablaufleitung
gesteuert werden.
[0031] Der Rotor hat bei einer solchen Zentrifuge zwei Funktionen. Einerseits dient der
Rotor zum Entleeren der Reaktionsgefäßeinheiten, indem der Inhalt durch Drehen des
Rotors aus den einzelnen Reaktionsgefäßen der Reaktionsgefäßeinheiten herausgeschleudert
wird. Andererseits dient der Rotor auch zum Verteilen der Reinigungslösung im Rotorraum
und so zu einer gleichmäßigen und zuverlässigen Reinigung des Rotorraumes. Das Verteilen
der Reinigungslösung kann einerseits dadurch erfolgen, dass der Rotor beim Drehen
zumindest zum Teil in die Reinigungslösung eintaucht und diese mitnimmt. Die Reinigungslösung
kann jedoch auch derart zugeführt werden, dass sie unmittelbar vom Rotor bzw. mit
dem vom Rotor erzeugten Luftzug mitgenommen und im Rotorraum verteilt wird. Dies gilt
insbesondere, wenn die Reinigungslösung in den Rotorraum zerstäubt wird, dann wird
durch Drehen des Rotors ein Nebel der Reinigungslösung gleichmäßig im Rotorraum verteilt.
[0032] Die Reinigungslösung kann eine nicht-schäumende Reinigungslösung sein, welche beispielsweise
Formaldehyd oder Paraformaldehyd enthält. Eine solche nicht-schäumende Reinigungslösung
kann selbstständig, ohne weitere Aktivitäten aus dem Rotorraum ablaufen. Das Drehen
des Rotors kann dazu dienen, die Reinigungslösung zum Ablauf zu treiben und sie aus
dem Rotorraum zu entfernen. Die Reinigungslösung kann jedoch auch bei stillstehendem
Rotor selbsttätig ablaufen, wenn die Ablaufleitung entsprechend entsperrt ist.
[0033] Die Reinigungslösung kann auch eine schäumende Reinigungslösung sein, insbesondere
eine Reinigungslösung, die Tenside enthält. Beim Verteilen der Reinigungslösung durch
den Rotor schäumt die Reinigungslösung im Rotorraum. Zum Entfernen der aufgeschäumten
Reinigungslösung kann eine einen Schaum abbauende Lösung dem Rotorraum zugeführt werden,
welche beispielsweise Alkohol enthält. Hierdurch fällt der Schaum zusammen und fließt
durch den Ablauf ab. Das Abfließen bzw. Entfernen der Reinigungslösung aus dem Rotorraum
kann hier auch durch Drehen des Rotors genauso wie bei der nicht-schäumenden Reinigungslösung
unterstützt werden.
[0034] Die einen Schaum abbauende Lösung kann während oder nach dem Zuführen auch durch
Drehen des Rotors im Rotorraum verteilt werden, um die einen Schaum abbauende Lösung
im Rotorraum wirksam zu verteilen.
[0035] Bei diesem Verfahren kann eine oben erläuterte Zentrifuge verwendet werden.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Die Zeichnungen zeigen in:
Figur 1 ein Teil eines Gehäuses einer Zentrifuge in perspektivischer Ansicht,
Figur 2 das Teil des Gehäuses aus Figur 1 in einer Schnittansicht mit Blickrichtung
von schräg vorne,
Figur 3 das Teil des Gehäuses aus Figur 1 in einem Längsschnitt,
Figur 4a die Zentrifuge nach einem ersten Ausführungsbeispiel mit dem Gehäuseteil
aus Figur 1 in einem Längsschnitt, und
Figur 4b die Zentrifuge nach einem zweiten Ausführungsbeispiel mit dem Gehäuseteil
aus Figur 1 in einem Längsschnitt.
[0037] Eine erfindungsgemäße Zentrifuge 1 (Figur 4a) weist einen Rotor 2, ein Gehäuse 3,
eine Antriebseinrichtung 4 zum Drehen des Rotors 2 um eine Rotationsachse 5 auf.
[0038] Der Rotor besitzt zumindest einen Aufnahmebereich 6 zum Aufnehmen einer Reaktionsgefäßeinheit
7. Die Reaktionsgefäßeinheit 7 ist üblicherweise eine Mikrotiterplatte. Derartige
Mikrotiterplatten können mit einer unterschiedlichen Anzahl von Reaktionsgefäßen ausgebildet
sein. Es sind Mikrotiterplatten mit sechs bis 4096 Reaktionsgefäßen üblich, wobei
Mikrotiterplatten mit 96, 384 oder 1536 Reaktionsgefäßen die üblichsten Versionen
sind. Bei Mikrotiterplatten mit 384 oder 1536 Reaktionsgefäßen sind die einzelnen
Reaktionsgefäße so dünn, dass eine Flüssigkeit normalerweise darin alleine aufgrund
von Kapillarkräften haftet, so dass selbst beim Anordnen einer solchen Mikrotiterplatte
mit ihren Öffnungen nach unten die Flüssigkeit nicht ausfließt. Für Mikrotiterplatten
mit weniger Reaktionsgefäßen, die jeweils größer sind, gilt dies nicht. Eine solche
Reaktionsgefäßeinheit 7 kann alleine in ein Aufnahmebereich 6 eingefügt werden oder
auf einer Trägereinheit. Vorzugsweise wird eine Trägereinheit verwendet, welche ein
Koppelelement aufweist, das mit einer Beladungs- und Entladungseinrichtung 8 gekoppelt
werden kann. Eine solche Beladungs- und Entladungseinrichtung ist beispielsweise in
der
DE 10 2016 101 163 beschrieben. Sie wird unten noch näher erläutert.
[0039] Das Gehäuse 3 begrenzt einen Rotorraum 9. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
der den Rotorraum 9 begrenzende Bereich des Gehäuses 3 aus einer unteren Schale 10,
oberen Schale 11, vorderseitigen Stirnwandung 12 und rückseitigen Stirnwandung 13
ausgebildet. An die rückseitige Stirnwandung schließen sich weitere Teile des Gehäuses
an, welche in den beigefügten Figuren nicht dargestellt sind.
[0040] In der vorderseitigen Stirnwandung 12 und rückseitigen Stirnwandung 13 befinden sich
jeweils ein Kugellager 14, in welcher eine durchgehende Welle 15 des Rotors 2 drehbar
gelagert ist. Die Mittellinie der Welle 15 bildet die Rotationsachse 5. Die Rotationsachse
5 verläuft parallel zu einer Standfläche 16, welche durch die Unterseite der unteren
Schale 10 ausgebildet ist.
[0041] Das rückseitige Ende der Welle 15 ist an die Antriebseinrichtung 4 gekoppelt. Der
weitere Teil des Gehäuses, der sich an der Rückseite des Gehäuses anschließt, enthält
die Antriebseinrichtung 17, die Beladungs- und Entladungseinrichtung 8 sowie eine
zentrale Steuereinrichtung (nicht dargestellt), mit der alle Komponenten der Zentrifuge
1 gesteuert werden.
[0042] An der vorderseitigen Stirnwandung 12 ist außenseitig ein Balkon 18 angebracht, der
zur Aufnahme einer Reaktionsgefäßeinheit 7 dient. Auf Höhe des Balkons 18 ist in der
vorderseitigen Stirnwandung 12 eine Be- und Entladeöffnung 19 ausgebildet, durch welche
eine Reaktionsgefäßeinheit 7 in den Rotorraum 9 eingeführt und wieder herausgeschoben
werden kann. Die Be- und Entladeöffnung 19 ist mit einer schwenkbaren Tür 20 versehen,
so dass der Rotorraum geschlossen werden kann.
[0043] Benachbart zu dieser Tür 20 kann eine Dispensiereinheit 39 mit mehreren Dispensierdüsen
40 und/oder eine optische Detektionseinheit, insbesondere in Form einer Zeilenkamera,
vorgesehen sein.
[0044] Die Beladungs- und Entladungseinrichtung 8 weist eine Verschiebestange (nicht dar-gestellt)
auf, welche durch eine Durchgangsöffnung 21 in der rückseitigen Stirnwandung 13 mit
ihrem freien Ende horizontal durch den Rotorraum 9 verfahren werden kann. Die Beladungs-
und Entladungseinrichtung 8 weist hierzu einen Linearantrieb auf, so dass die Verschiebestange
entlang ihrer Längsrichtung linear verfahren werden kann. Die Verschiebestange weist
an ihrem freien Ende ein Koppelelement auf, das mit einem entsprechenden Koppelelement
an der Trägereinheit bzw. an einer Reaktionsgefäßeinheit 7 gekoppelt werden kann,
so dass die Trägereinheit mit einer Reaktionsgefäßeinheit oder die Reaktionsgefäßeinheit
direkt durch Bewegen der Verschiebestange vom Balkon 18 durch die Be- und Entladeöffnung
19 in den Rotorraum 9 bewegt werden kann, wobei der Rotor 2 hierbei mit einem Aufnahmebereich
6 benachbart zur Be- und Entladeöffnung 19 angeordnet ist, so dass die Trägereinheit
bzw. die Reaktionsgefäßeinheit in den Aufnahmebereich 6 des Rotors 2 verschoben wird.
Die Kopplung zwischen der Verschiebestange und der Trägereinheit bzw. der Reaktionsgefäßeinheit
7 kann gelöst werden, so dass sich die Trägereinheit bzw. die Reaktionsgefäßeinheit
frei beweglich im Rotor 2 befindet und der Rotor mit dieser Einheit entsprechend gedreht
werden kann.
[0045] Mittels der Verschiebestange der Beladungs- und Entladungseinrichtung 8 kann die
Trägereinheit bzw. Reaktionsgefäßeinheit 7 aus dem Aufnahmebereich 6 des Rotors 2
durch die Be- und Entladeöffnung 19 wieder zurück auf den Balkon 18 geschoben werden.
Am Balkon 18 kann die Reaktionsgefäßeinheit 7 beispielsweise mittels eines Roboters
entnommen werden.
[0046] Die untere Schale 10 weist eine Rinne 22 auf, welche etwa parallel zur Rotationsachse
5 verläuft. Die Rinne 22 erstreckt sich von der rückseitigen Stirnwandung 13 bis in
den Bereich zur vorderseitigen Stirnwandung 12, wobei sie nach vorne hin geneigt bzw.
abfallend ausgebildet ist (Figur 4a). An der Vorderseite der unteren Schale 10 ist
eine Auslassöffnung 23 ausgebildet, an welcher die Rinne 22 mündet. An der Auslassöffnung
23 ist ein Anschlusszapfen 24 angeordnet, an dem ein Schlauch 25 angeschlossen werden
kann. Der Schlauch 25 mündet in der Regel in einem Aufnahmebehälter (nicht dargestellt),
in dem die Flüssigkeiten aufgenommen werden, welche in der Zentrifuge 1 aus den Reaktionsgefäßen
der Reaktionsgefäßeinheit 7 herausgeschleudert werden. Der Behälter weist vorzugsweise
eine Belüftungsöffnung auf oder der Schlauch durchgreift mit etwas Spiel den Behälter,
so dass aus der Zentrifuge durch den Schlauch 25 auslaufende Flüssigkeit keinen Gegendruck
im Behälter erzeugt.
[0047] Die untere Schale 10 weist angrenzend an der Rinne 22 Innenflächen auf, welche sich
von einem oberen Rand der Rinne 22 jeweils nach außen hin schräg ansteigend verlaufen
(Fig. 2). Diese Innenflächen bilden somit einen Trichter 26 aus und werden im Folgenden
als Trichterflächen 27 bezeichnet. Die Trichterflächen 27 sind mit einem Winkel von
etwa 30° bis 60° gegenüber der Horizontalen geneigt. Im Wesentlichen ebenflächig bedeutet,
dass die Trichterflächen einen Krümmungsradius von mehr als 0,5 m und vorzugsweise
mehr als 1 m aufweisen. Die Trichterflächen 27 erstrecken sich beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
seitlich in Richtung über den Bereich des Rotors 2 hinaus, selbst wenn er sich in
seiner horizontalen Stellung befindet.
[0048] Vom äußeren Rand des Trichters 26 bzw. der Trichterflächen 27 erstrecken sich die
Innenflächen der unteren Schale 10 etwa vertikal nach oben. Sie bilden somit Vertikalflächen
28.
[0049] Am oberen Rand der unteren Schale 10 ist die obere Schale 11 befestigt, welche eine
rinnenförmige Form einer im Querschnitt halbkreisförmigen Form aufweist. Die Innenfläche
der oberen Schale 11 geht bündig auf die Vertikalfläche 28 über. Der Querschnitt des
Gehäuses 3 ist also nicht zylinderförmig, sondern weist nur im oberen Bereich der
Schale 11 eine zylinderförmige Krümmung auf, wohingegen die untere Schale 10 im Querschnitt
trichterförmig zuläuft und in der Rinne 22 endet. Die Rinne 22 ist von der trichterförmigen
unteren Schale 10 nach unten etwas abgesetzt und weist zwei etwa vertikal angeordnete
Seitenwände 37a, 37b auf. Die Rinne selbst ist mit einer Neigung ausgebildet, so dass
eine darin befindliche Flüssigkeit abläuft.
[0050] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die untere Schale 10 und die obere Schale
11 aus Metall ausgebildet. Die Innenflächen der unteren Schale 10 und der oberen Schale
11 sind mit einer glatten Kunststoffschicht beschichtet, so dass Flüssigkeiten, die
aus den Reaktionsgefäßen der Reaktionsgefäßeinheiten 7 herausgeschleudert werden,
schnell entlang der Innenflächen ablaufen, vom Trichter 26 zur Rinne 22 geführt werden
und dort aus dem Rotorraum 9 austreten. Die Kunststoffschicht ist aus PTFE ausgebildet.
[0051] Der obere Rand der Rinne 22 ist von der Rotationsachse 5 zumindest mit dem 1,32-fachen
des maximalen Radius des Rotors 2 beabstandet. Hierdurch ist im Trichter 26 ein Freiraum
gebildet, der nicht vom Rotor 2 bei einer Umdrehung berührt wird. In diesem Freiraum
kann sich Flüssigkeit ansammeln. In Figur 2 ist ein maximales Niveau 29 der Flüssigkeit
eingezeichnet, die sich im Trichter 26 ansammeln kann, ohne dass sie in Kontakt mit
dem Rotor kommt. Hierdurch ist es möglich, bei großvolumigen Reaktionsgefäßen einer
Reaktionsgefäßeinheit 7 den Hauptteil der darin befindlichen Flüssigkeit auf einmal
auszuleeren, diesen im Trichter 26 zu sammeln, so dass er allmählich durch die Auslassöffnung
23 abfließen kann.
[0052] Weiterhin ist aufgrund des großen Abstandes der Rinne 22 vom Rotor und den damit
großen Querschnitt eine durch den Rotor beim Drehen erzeugte Luftströmung in diesem
Bereich am geringsten, so dass sich Flüssigkeit am Boden des Trichters, d.h. in der
Rinne 22, absetzen kann und aus der Rinne 22 durch die Auslassöffnung 23 ausfließt.
Aufgrund der geringen Strömungsgeschwindigkeit ist die Gefahr auch gering, dass Flüssigkeiten,
welche sich im trichterförmigen Bereich benachbart zur Rinne 22 befinden, von der
Luftströmung nach oben getrieben werden.
[0053] Da die Rinne durch etwa vertikale Seitenwände 37a, 37b begrenzt ist, kann selbst,
wenn eine Luftströmung in Drehrichtung 38 erzeugt wird, diese die Flüssigkeit nicht
mehr aus der Rinne treiben. Eine einmal in der Rinne 22 befindliche Flüssigkeit ist
somit darin gefangen und kann nur durch die Auslauföffnung 23 austreten. Bei dem in
Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann eine Luftströmung an der Seitenwandung
37a anschlagen, welche in Drehrichtung 38 des Rotors nachfolgend in der Rinne 22 angeordnet
ist. Aber da die Seitenwand 37a in etwa senkrecht zur Strömungs-richtung steht, kann
die in der Rinne befindliche Flüssigkeit nicht mehr zurück in den Rotorraum getrieben
werden. Grundsätzlich genügt eine Rinne mit einer etwa vertikalen Seitenwandung an
der in Drehrichtung 38 nachfolgenden Seite der Rinne 22. Fertigungstechnisch ist es
jedoch zweckmäßig, eine Rinne mit zwei etwa vertikalen Seitenwandungen 37a, 37b herzustellen.
[0054] Durch diese Ausbildung des Trichters 26 und der Rinne 22 erübrigt sich die Verwendung
einer Absaugpumpe.
[0055] Die Dispensiereinheit 30, die auch als Dispensierkopf bezeichnet werden kann, weist
mehrere der Dispensierdüsen 31 auf, welche entlang einer geraden Linie angeordnet
sind und mit ihren Öffnungen nach unten zeigen. Die Dispensiereinheit 30 ist mit einer
Reagenzienleitung 32 verbunden, über welche der Dispensiereinheit 30 Reagenzien zugeführt
werden, die dann verteilt über die einzelnen Dispensierdüsen 31 nach unten ausgegeben
werden. Die Dispensiereinheit hat grundsätzlich die aus der
WO 2018/234420 A1 bekannte Funktion, dass Reaktionsgefäße einer Reaktionsgefäßeinheit 7 mit Reagenzien
gefüllt werden können, wenn die Reaktionsgefäßeinheit 7 mittels der Beladungs- und
Entladungseinrichtung 8 an der Dispensiereinheit 30 vorbei bewegt wird.
[0056] Beim ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung (Figur 4a) ist der Balkon
18 im Bereich unterhalb der Dispensiereinheit 30 mit einer nach oben offenen Rinne
33 ausgebildet, in welcher die von den Dispensierdüsen 31 abgegebenen Reagenzien aufgefangen
werden, wenn unterhalb der Dispensierdüsen 31 keine Reaktionsgefäßeinheit 7 angeordnet
ist, wie es in Figur 4a gezeigt ist. Die Rinne 33 ist mit einem Sammelschlauch 34
kommunizierend verbunden, so dass die in der Rinne 33 gesammelten Reagenzien über
den Sammelschlauch 34 abfließen. Der Sammelschlauch 34 mündet an einer Verzweigung
35 in den Schlauch 25. Bezüglich des Rotorraums 9 bildet ausgehend von der Verzweigung
35 der Sammelschlauch eine Zulaufleitung und der Schlauch 25 eine Ablaufleitung zum
Abführen von Flüssigkeiten aus dem Rotorraum 9. Im Schlauch 25 ist stromabwärts von
der Verzweigung 35 ein Sperrelement 36 angeordnet, mit welchem der Durchgang des Schlauches
25 abgesperrt werden kann. Das Sperrelement 36 kann ein vorzugsweise elektrisch betätigbares
Ventil sein, um den Durchgang des Schlauches zu öffnen bzw. zu schließen. Das Sperrelement
kann auch eine Schlauchklemme sein, welche beispielsweise mit einem Aktuator oder
mittels eines Exzenters geöffnet bzw. geschlossen werden kann.
[0057] Sperrt das Sperrelement 36 den Durchgang des Schlauches 25 und wird mit der Dispensiereinheit
30 über den Sammelschlauch 34 eine Reinigungslösung zugeführt, dann fließt die Reinigungslösung
über den Schlauch 25 und die Auslassöffnung 23 in den Rotorraum 9. Die Auslassöffnung
23 dient dann als Zulauf für die Reinigungslösung. Grundsätzlich wäre es möglich,
Reinigungslösung bis zum Niveau der Oberseite des Balkons 18 dem Rotorraum 9 zuzuführen.
Es ist jedoch zweckmäßig, die Kugellager 14 der Welle 15 nicht mit Reinigungslösung
zu fluten. Der Rotorraum 9 wird bis über das Niveau 29 (Figur 2) mit Reinigungslösung
gefüllt, so dass beim Drehen des Rotors 2 dieser in die Reinigungslösung eintaucht
und einen Teil der Reinigungslösung mitnimmt und im Rotorraum 9 verteilt. In der Praxis
hat sich gezeigt, dass der Rotorraum 9 bis zu einem Niveau 43 zumindest gefüllt wird,
wie es Figur 2 gezeigt ist. Das Niveau 43 liegt etwa um 5% des Radius des Rotors 2
und vorzugsweise um zumindest 10% des Radius des Rotors 2 oberhalb des Niveaus 29,
das bei einer Drehung des Rotors 2 gerade nicht berührt wird.
[0058] Durch Drehen des Rotors 2 wird die Reinigungslösung im Rotorraum 9 verteilt, so dass
alle Stellen des Rotorraums 9 mit der Reinigungslösung in Berührung kommen.
[0059] Während des Verteilens der Reinigungslösung durch Drehen des Rotors 2 kann weiterhin
über die Dispensiereinheit 30 Reinigungslösung nachgefördert werden, um das Absenken
des Niveaus der Reinigungslösung zu verlangsamen oder zu vermeiden.
[0060] Ist die Reinigungslösung ausreichend im Rotorraum 9 verteilt, dann kann eine vorbestimmte
Zeitdauer abgewartet werden, damit die Reinigungslösung die Verunreinigungen aufnehmen
kann. Hierbei kann die Drehung des Rotors eingestellt werden oder der Rotor wird weitergedreht,
um durch den Luftzug eine kontinuierliche Verwirbelung der Reinigungslösung im Rotorraum
zu bewirken.
[0061] Ist dieser Reinigungsschritt beendet, dann wird das Sperrelement 36 geöffnet, so
dass die Reinigungslösung durch die Auslassöffnung 23 abläuft. Dies kann durch ein
weiteres Drehen mit dem Rotor unterstützt werden, so dass die Reinigungslösung in
die Rinne 22 getrieben wird.
[0062] Dieses Reinigungsverfahrendes Rotorraums 9 kann vollautomatisch ausgeführt werden
und wird von der zentralen Steuereinrichtung gesteuert.
[0063] Als Reinigungslösung wird vorzugsweise eine nicht-schäumende Reinigungslösung, wie
zum Beispiel Formaldehyd oder Paraformaldehyd verwendet, mit welcher der vollständige
Rotorraum 9 zuverlässig desinfiziert werden kann.
[0064] Bei biologischen Proben, insbesondere Bakterien enthaltenden Proben, ist es jedoch
vorteilhaft, wenn die Reinigungslösung Tenside enthält, welche zu einem Aufschäumen
der Reinigungslösung beim Drehen des Rotors führen. Ein Aufschäumen der Reinigungslösung
bewirkt eine sehr schnelle und gleichmäßige Verteilung der Reinigungslösung im Rotorraum
9, weshalb die Drehgeschwindigkeit und/oder Dauer, mit welcher der Rotor im Rotorraum
9 gedreht wird, gegenüber dem Verteilen von nicht-schäumender Reinigungslösung wesentlich
reduziert werden kann bzw. werden soll. Um die aufgeschäumte Reinigungslösung wieder
vollständig aus dem Rotorraum 9 zu entfernen, wird über die Dispensiereinheit 30 und
den Sammelschlauch 34 eine einen Schaum abbauende Lösung dem Rotorraum 9 zugeführt
und durch Drehen des Rotors 2 verteilt. Hierdurch fällt der Schaum im Rotorraum 9
zusammen und die Reinigungslösung fließt zusammen mit der den Schaum abbauenden Lösung
aus dem Rotorraum 9 ab. Eine solche, einen Schaum abbauende Lösung, kann zum Beispiel
Alkohol enthalten. Eine alkoholhaltige Lösung hat zudem den Vorteil, dass sie sehr
schnell verdampft und der Rotorraum 9 hierdurch entsprechend schnell trocknet.
[0065] Ein zweites Ausführungsbeispiel der Zentrifuge 1 (Figur 4b) ist im Wesentlichen genauso
wie das erste Ausführungsbeispiel ausgebildet, sofern nachfolgend nichts anderes erläutert
ist, weshalb gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind und nicht
nochmals erläutert werden. Das zweite Ausführungsbeispiel muss keine Dispensiereinheit
aufweisen. An der rückseitigen Stirnwandung 13 ist im Bereich oberhalb der Welle 15
eine Zuführöffnung 39 ausgebildet, die mit der Reagenzienleitung 32 verbunden ist
und im Rotorraum 9 mündet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist in der Zuführöffnung
39 eine Zerstäubungsdüse 40 angeordnet, mit welcher über die Reagenzienleitung 32
zugeführte Reagenzien in den Rotorraum 9 zerstäubt werden. Durch Zuführen einer Reinigungslösung
über die Zuführöffnung 39 wird diese in den Rotorraum 9 eingetragen und durch die
Zerstäubungsdüse 40 zu einem Nebel zerstäubt, welcher durch Drehen des Rotors 2 gleichmäßig
im Rotorraum 9 verteilt wird. Ein Teil der Reinigungslösung setzt sich in der Rinne
22 ab und läuft über die Auslassöffnung 23 und den Schlauch 25 aus dem Rotorraum 9
ab. Hierdurch kann kontinuierlich Reinigungslösung im Rotorraum 9 umgewälzt und abgeführt
werden, um Kontaminationen aus dem Rotorraum 9 zu entfernen. Im Schlauch 25 kann optional
ein Sperrelement 36 vorgesehen sein, um den Durchgang des Schlauches 25 abzusperren
und Reinigungslösung im Rotorraum 9 zurückzuhalten.
[0066] Es kann auch zweckmäßig sein, während des Reinigungsprozesses den Rotor abwechselnd
in unterschiedliche Drehrichtungen zu drehen, um eine möglichst gleichmäßige Verteilung
der Reinigungslösung im Rotorraum zu erzielen.
[0067] Grundsätzlich ist es auch möglich, keine Zerstäubungsdüse 40 in der Zuführöffnung
39 anzuordnen. Dies hängt von den Dimensionen des Rotorraums, des Rotors und des hierdurch
erzeugten Luftstroms während des Drehens des Rotors ab. So kann alleine durch das
Drehen des Rotors und des hierdurch erzeugten Luftstromes eine ausreichende Verteilung
der Reinigungslösung ohne die Notwendigkeit von Zerstäubungsdüsen erzielt werden.
Andererseits kann es auch zweckmäßig sein, mehrere Zuführöffnungen 39, insbesondere
auch an der oberen Schale 11 vorzusehen, um eine gleichmäßige Verteilung über die
gesamte Breite des Rotorraums 9 in Richtung der Rotationsachse 5 zu erzielen.
[0068] Es kann auch eine Druckdüse in die Zuführöffnung(en) 39 eingesetzt sein. Eine Druckdüse
ist eine Düse, die öffnet, wenn die Reinigungslösung mit einem vorbestimmten Druck
der Düse zugeführt wird. So kann der Zeitpunkt der Zuführung von Reinigungslösung
in den Rotorraum exakt gesteuert werden. Die Druckdüse kann zugleich eine Zerstäubungsdüse
sein.
[0069] Weiterhin kann auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel, wenn in dem Schlauch 25
das Sperrelement 36 vorgesehen ist, über die Zuführöffnung 39 so viel Reinigungslösung
in den Rotorraum 9 eingeführt werden, bis ein Füllstand entsprechend dem Niveau 43
aus Figur 2 erreicht wird. Dann kann durch Drehen des Rotors, wie es oben anhand des
ersten Ausführungsbeispiels erläutert ist, die Reinigungslösung im Rotorraum 9 gleichmäßig
verteilt werden.
[0070] Weiterhin kann das zweite Ausführungsbeispiel dahingehend abgewandelt werden, dass
der Schlauch 25 zu einem Siphon 41 geformt ist (Figur 4b), d.h., dass der Schlauch
25 von der Auslassöffnung 23 ein Stück nach oben geführt wird und dann nach unten
umgelenkt wird, so dass Flüssigkeit, die in den Schlauch 25 fließt, den Siphon nur
überwindet, wenn der Flüssigkeitsstand im Rotorraum 9 die Höhe des Siphons erreicht
hat. Bei einer solchen Anordnung des Schlauches 25 muss im Schlauch 25 entweder eine
Absaugpumpe 42 vorgesehen sein, um bei Bedarf die Flüssigkeit aus dem Rotorraum 9
vollständig über den Siphon 41 hinweg abzusaugen oder es kann ein Hubmechanismus vorgesehen
sein, der den Schlauch 25 derart absenkt, dass der Siphon 41 aufgehoben wird und die
im Schlauch 25 enthaltene Flüssigkeit allein aufgrund der Schwerkraft abfließt.
[0071] Auch beim zweiten Ausführungsbeispiel können nicht-schäumende Reinigungslösungen
oder schäumende Reinigungslösungen zugeführt werden. Falls schäumende Reinigungslösungen
verwendet werden, ist es zweckmäßig, genauso wie beim ersten Ausführungsbeispiel,
eine einen Schaum abbauende Lösung dem Rotorraum 9 zuzuführen, um die schäumende Reinigungslösung
aus dem Rotorraum 9 zu entfernen.
[0072] Die obigen Ausführungsbeispiele und Abwandlungen zeigen, dass die Reinigungslösung
bzw. die Reinigungslösungen auf unterschiedliche Art und Weise zu- bzw. aus dem Rotorraum
9 abgeführt werden können, um den Rotorraum 9 zu reinigen. Gemeinsam ist allen Ausführungsbeispielen
und Varianten, dass der Rotor 2, der in der Zentrifuge 1 von Haus aus vorhanden ist,
dazu verwendet wird, die Reinigungslösung gleichmäßig im Rotorraum 9 zu verteilen.
Die Drehgeschwindigkeit und die Dauer, mit welcher der Rotor 2 gedreht wird, ist an
die Geometrie des Rotorinnenraums 9 und des Verhaltens der Reinigungslösung entsprechend
anzupassen. Hierbei kann es insbesondere zweckmäßig (unabhängig von der baulichen
Gestaltung der Zentrifuge) sein, den Rotor 2 zumindest einmal im Uhrzeigersinn und
zumindest einmal entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen, um eine möglichst gleichmäßige
Verteilung der Reinigungslösung im Rotorraum 9 zu erhalten. Werden eine oder mehrere
Zerstäubungsdüsen 40 eingesetzt, dann ist es zweckmäßig, die Reinigungslösung unter
Druck zuzuführen, so dass die Zerstäubungsdüsen 40 eine effiziente Zerstäubung der
Reinigungslösung bewirken.
[0073] Das Zuführen und gleichmäßige Verteilen sowie das Entfernen der Reinigungslösung
aus dem Rotorraum 9 kann vollautomatisch durchgeführt werden. Hierdurch kann die Zentrifuge
1 in einem automatischen Produktionsprozess vorgesehen werden, in dem wiederholt viele
Reaktionsgefäßeinheiten 7 gereinigt werden, wobei auf Dauer sichergestellt ist, dass
keine Kontamination von einer Reaktionsgefäßeinheit 7 auf eine andere Reaktionsgefäßeinheit
7 auftritt. Die Intervalle der Reinigungsvorgänge des Rotorraums 9 sind an die Menge
und die Reaktivität der in den Reaktionsgefäßeinheiten 7 enthaltenen Reagenzien entsprechend
anzupassen. Ein solcher Reinigungsvorgang kann beispielsweise in einem Intervall von
nicht mehr als 10 Minuten bzw. nicht mehr als 60 Minuten durchgeführt werden. Bei
weniger reaktiven Reagenzien und geringen Mengen kann es jedoch auch zweckmäßig sein,
lediglich einmal am Tag einen solchen Reinigungsvorgang durchzuführen.
[0074] Mit dem Reinigungsverfahren kann eine vollständige Desinfektion des Innenraums erfolgen
und eine Kontamination beispielsweise durch Viren, Bakterien oder anderen infektiösen
Agenzien zuverlässig verhindern.
[0075] Weiterhin können bei DNA-enthaltenden Proben Agenzien als Lösungsmittel verwendet
werden, die Nukleinsäuren zerstören und damit Kontaminationen ausschließen. Diese
Agenzien sind beispielsweise Perchlorat, starke Oxidationsmittel und/oder Enzyme wie
z.B. DNAsen.
[0076] Falls eine unvorhergesehene Kontamination des Rotorraums 9 stattfindet, wie zum Beispiel
durch ein Zerbersten einer Reaktionsgefäßeinheit 7 beim Ausschleudern, kann das System
vollständig gereinigt werden, ohne dass der Innenraum oder das Gerät geöffnet werden
muss.
[0077] Die Erfindung kann folgendermaßen kurz zusammengefasst werden:
Die Erfindung betrifft eine Zentrifuge 1 zum Reinigen einer Reaktionsgefäßeinheit
7 sowie ein Verfahren zum Reinigen einer solchen Zentrifuge 1. Die Zentrifuge 1 weist
einen Rotor 2 und einen Rotorraum 9 auf, in welchem der Rotor 2 angeordnet und drehbar
gelagert ist, wobei der Rotor 2 einen Aufnahmebereich 6 zum Aufnehmen der Reaktionsgefäßeinheit
7 aufweist. Der Rotorraum 9 ist von einem Gehäuse 3 begrenzt, wobei das Gehäuse 3
einen Ablauf aufweist, um aus den Reaktionsgefäßen ausgetragene Flüssigkeit abzuführen
und mit einem Zulauf versehen ist, um den Rotorraum 9 mit einer Reinigungslösung derart
zu füllen, dass beim Drehen des Rotors 2 dieser zumindest teilweise in die Reinigungslösung
eintaucht und diese im Rotorraum 9 verteilt und/oder der Zulauf so ausgebildet ist,
dass die Reinigungslösung beim Zuführen durch den sich drehenden Rotor 2 im Rotorraum
9 verteilt wird.
[0078] Im folgenden sind Beispiele für den erfindungsgemäßen Gebrauch der Zentrifuge aufgeführt.
- 1. Verfahren zum Reinigen einer Zentrifuge (1) zum Reinigen einer Reaktionsgefäßeinheit
(7), wobei die Zentrifuge (1) einen Rotor (2) und einen Rotorraum (9) aufweist, in
welchem der Rotor (2) angeordnet und drehbar gelagert ist, wobei der Rotor (2) einen
Aufnahmebereich (6) zum Aufnehmen der Reaktionsgefäßeinheit (7) aufweist, wobei die
Rotationsachse (5) des Rotors (2) parallel zu einer Standfläche (16) verläuft, und
folgende Schritte ausgeführt werden:
- der Rotorraum (9) wird mit einer Reinigungslösung entweder mindestens bis zu einem
vorbestimmten Niveau (43) gefüllt, so dass beim Drehen des Rotors (2) dieser zumindest
teilweise in die Reinigungslösung eintaucht, und/oder die Reinigungslösung wird dem
Rotorraum (9) so zugeführt, dass sie entweder mit dem Rotor (2) in Kontakt kommen
kann und/oder in den Rotorraum (9) zerstäubt wird,
- der Rotor (2) wird gedreht, wodurch die Reinigungslösung im Rotorraum (9) verteilt
wird, und
- die Reinigungslösung wird aus dem Rotorraum (9) entfernt.
- 2. Verfahren nach Beispiel 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungslösung eine nicht schäumende Reinigungslösung ist, welche bspw.
Formaldehyd oder Paraformaldehyd enthält.
- 3. Verfahren nach Beispiel 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungslösung eine schäumende Reinigungslösung, insbesondere Tenside enthaltende
Reinigungslösung ist, und zum Entfernen der Reinigungslösung eine einen Schaum abbauende
Lösung dem Rotorraum (9) zugeführt wird, welche bspw. Alkohol enthält.
- 4. Verfahren nach Beispiel 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass während oder nach dem Zuführen der einen Schaum abbauenden Lösung der Rotor (2)
gedreht wird, um die einen Schaum abbauende Lösung im Rotorraum (9) zu verteilen.
- 5. Verfahren nach einem der Beispiele 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Zentrifuge (1) nach dem Ansprüchen 1 bis 8 verwendet wird.
Bezugszeichenliste
[0079]
- 1
- Zentrifuge
- 2
- Rotor
- 3
- Gehäuse
- 4
- Antriebseinrichtung
- 5
- Rotationsachse
- 6
- Aufnahmebereich
- 7
- Reaktionsgefäßeinheit
- 8
- Beladungs- und Entladungseinrichtung
- 9
- Rotorraum
- 10
- untere Schale
- 10a
- untere Schale
- 11
- obere Schale
- 11a
- obere Schale
- 12
- vorderseitige Stirnwandung
- 12a
- vorderseitige Stirnwandung
- 13
- rückseitige Stirnwandung
- 13a
- rückseitige Stirnwandung
- 14
- Kugellager
- 15
- Welle
- 16
- Standfläche
- 17
- Rotorkammer
- 18
- Balkon
- 19
- Be- und Entlüftungsöffnung
- 20
- Tür
- 21
- Durchgangsöffnung
- 22
- Rinne
- 23
- Auslassöffnung
- 24
- Anschlusszapfen
- 25
- Schlauch
- 26
- Trichter
- 27
- Trichterfläche
- 28
- Vertikalfläche
- 29
- Niveau
- 30
- Dispensiereinheit
- 31
- Dispensierdüse
- 32
- Reagenzienleitung
- 33
- Rinne
- 34
- Sammelschlauch
- 35
- Verzweigung
- 36
- Sperrelement
- 37a
- Seitenwand
- 37b
- Seitenwand
- 38
- Drehrichtung
- 39
- Zuführöffnung
- 40
- Zerstäubungsdüse
- 41
- Siphon
- 42
- Absaugpumpe
- 43
- Niveau
1. Zentrifuge (1) zum Reinigen einer Reaktionsgefäßeinheit (7) mit einem Rotor (2) und
einem Rotorraum (9), in welchem der Rotor (2) angeordnet und drehbar gelagert ist,
wobei der Rotor (2) einen Aufnahmebereich (6) zum Aufnehmen der Reaktionsgefäßeinheit
(7) aufweist, und
der Rotorraum (9) von einem Gehäuse (3) begrenzt ist, wobei das Gehäuse (3) einen
Ablauf aufweist, um aus den Reaktionsgefäßen ausgetragene Flüssigkeit abzuführen und
mit einem Zulauf versehen ist, um den Rotorraum (9) mit einer Reinigungslösung derart
zuzuführen, dass die Reinigungslösung durch Drehen des Rotors (2) ohne Reaktionsgefäßeinheiten
(7) im Rotorraum (9) durch Kontakt mit dem Rotor (2) verteilt wird,
so dass der Rotorraum (9) gereinigt wird,
wobei die Rotationsachse (5) des Rotors (2) parallel zu einer Standfläche (16) verläuft
und wobei die Zentrifuge eine Steuereinrichtung aufweist, die derart ausgebildet ist,
dass
- der Rotorraums (9) mit einer Reinigungslösung mindestens bis zu einem Niveau (43)
befüllt wird, dass beim Drehen des Rotors (2) dieser zumindest teilweise in die Reinigungslösung
eintaucht,
- Drehen des Rotors (2), wodurch die Reinigungslösung im Rotorraum (9) verteilt wird,
und
- Entfernen der Reinigungslösung aus dem Rotorraum (9).
2. Zentrifuge (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ablauf des Gehäuses (3) auch den Zulauf bildet.
3. Zentrifuge (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Öffnung im Gehäuse (3), welche den Ablauf und den Zulauf bildet mit einer Fluidleitung
verbunden ist, welche ein Zweigstelle aufweist und in eine Zulaufleitung und in eine
Ablaufleitung verzweigt, wobei die Ablaufleitung zum Abführen eines Fluides und die
Zulaufleitung zum Zuführen eines Fluides ausgebildet ist, und die Ablaufleitung ein
Sperrelement (36) zum Sperren der Ablaufleitung aufweist.
4. Zentrifuge (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zulaufleitung fluidisch an eine in der Zentrifuge (1) integrierten Dispensiereinrichtung
gekoppelt ist, so dass mittels der Dispensiereinrichtung der Zulaufleitung eine Reinigungslösung
zuführbar ist.
5. Zentrifuge (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ablauf eine Saugpumpe und einen Siphon (41) aufweist, wobei der Siphon (41) so
ausgebildet ist, dass bei nicht betätigter Saugpumpe eine Flüssigkeit mit einem Füllstand
unterhalb eines vorbestimmten Füllstandes im Rotorraum (9) verbleibt.
6. Zentrifuge (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Füllstandsensor zum Detektieren des Füllstandes im Rotorraum (9) vorgesehen ist.
7. Zentrifuge (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zulauf oberhalb einer Drehachse des Rotors (2) angeordnet ist, so dass beim Zuführen
der Reinigungslösung diese in Kontakt mit dem Rotor (2) kommen kann.
8. Zentrifuge (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zulauf eine oder mehrere Düsen aufweist, um die Reinigungslösung in den Rotorraum
(9) zu Zerstäuben.
9. Zentrifuge (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotorraum (9) mit der Reinigungslösung bis zu einem vorbestimmten Niveau gefüllt
wird, und
dass der Rotor (2) so ausgebildet ist, dass er beim Drehen zumindest teilweise in die
Reinigungslösung eintauchen und diese im Rotorraum (9) verteilt.