Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung für die Durchführung von Schneidoperationen
offener Formatkanten mindestens eines Druckprodukts, nämlich für die Beschneidung
mindestens einer Kopf-, Front-, Fusskante gemäss den Ausführungen der Anmeldung sowie
auch wie verschiedentlich aus dem Stand der Technik bekannt geworden sind. Im Folgenden
wird auch von einem «Dreischneider» gesprochen, der kommerziell von der Anmelderin
«InfiniTrim» benannt wird.
[0002] Unter dem Begriff der "offenen Formatkanten" werden also Kopf- Front- und Fusspartien
(auch Kopfkante, Frontkante, Fusskante, genannt) des Druckprodukts verstanden, unabhängig
davon, ob sich dieses aus individuellen Seiten oder Signaturen zusammensetzt, und
auch unabhängig davon, wie die Schlusskonfektionierung solcher Druckprodukte durchgeführt
wurde.
[0003] Für die industrielle Herstellung von Druckprodukten, welche vorliegender auch Buchblocks
oder Broschüren genannt werden, in kleiner oder kleinster Auflage bis Auflage eins,
operiert man mit sogenannten Dreischneidern, welche in der Lage sind, Produkte mit
gleichen oder variablen Formaten und Dicken aneinander folgend mit hoher Taktleistung
und ununterbrochen in der Produktion bei höchster Schneidqualität auf die gewünschten
Formate zu beschneiden.
[0004] Bei einer Schneideinrichtung mit drei Schneidstationen werden die Druckprodukte,
also regelmässig Buchblocks oder Broschüren, bei vorgegebener Dicke am Kopf-, Fuss-,
Frontkante auf das Endformat geschnitten. Die Druckprodukte sind bestimmungsgemäss
rückenseitig zu einer Einheit gebunden. Als Bindung kommen alle bekannten Betriebsverfahren
in Betracht, wie beispielsweise; Fadenheftung, Klebebindung, Sammelheftung, etc.
[0005] Ein solcher Dreischneider der neueren Generation lässt sich sowohl als Solomaschine,
als auch als Maschine in einem Linienverbund mit anderen Fertigungseinrichtungen resp.
Fertigungsstrassen einsetzen, als Beispiel sei hier unter vielen auf einen Klebebinder
hingewiesen.
Stand der Technik
[0006] Die Aufgabe der Einrichtung, im Folgenden auch «Dreischneider» genannt, besteht darin,
die beigebrachten Druckprodukte, also meistens Buchblocks und/oder Broschüren, allgemein
auch Druckprodukte genannt, an deren drei offenen Kanten zu beschneiden. Dies erfolgt,
indem der Buchblock oder die Broschüre unmittelbar vor der Schneidoperation zwischen
Pressaggregaten, vorzugsweise Pressleisten oder Pressplatten, geklemmt wird, worauf
sie über drei Schneidoperationen (Kopf-, Front-, Fusskante) auf Mass beschnitten werden.
An sich ist die Reihenfolge dieser Schneidoperationen nicht starr vorgegeben, sie
kann auch produktbezogen variieren.
[0007] Es sind ferner Dreischneider bekannt geworden, bei denen die Buchblocks für die Schneidoperation
zwischen Pressstempeln und Schneidkassetten gepresst und festgehalten werden. Bei
angehobenem Pressstempel wird der geschnittene Buchblock ausgefördert und ein neu
zu schneidendes Druckprodukt eingebracht. Durch eine Zentriereinrichtung wird das
Druckprodukt in seine Position gebracht und dann durch den herunterfahrenden Pressstempel
geklemmt. Die Messer bewegen sich mittels eines Schwingschnitts, der gegen das Buch
gerichtet ist und führen so die Schneidoperation aus. Nachdem die Schneidoperationen
aller Kanten erfolgt ist, wird der Pressstempel angehoben und der nächste Arbeitstakt
kann beginnen. Diese Dreischneiderausführung eignet sich aber nicht für eine rasche
Formatumstellung. Der Pressstempel und auch die Schneidkassette sind auf das zu verarbeitende
Format zugeschnitten und können nur durch ein Stoppen der Maschine ausgetauscht resp.
umgestellt werden.
[0008] Aus
EP 3 285 978 B1 ist eine Einrichtung zur Durchführung von druckproduktbezogenen Schneidoperationen
bekannt geworden, wobei diese Einrichtung grundsätzlich eine Zustellvorrichtung aufweist,
über welche das Druckprodukt in die erste Schneidstation überführt wird, wobei die
Einrichtung ebenso über eine Ausförderungsvorrichtung verfügt, über welche das Druckprodukt
nach Durchlauf der dritten Schneidstation weiterbefördert wird, wobei dazwischen ist
die zweite Schneidstation angeordnet, welche den Frontschnitt durchführt. Das Druckprodukt
wird also subsequent von einer zur nächsten Schneidstation transportiert, dergestalt,
dass vom ersten Schneidort, in welchem die Schneidoperation der ersten Formatkante
des Druckprodukts stattfindet, sei es als Kopf- oder Fussschnitt, zum zweiten Schneidort
überführt wird, in welchen den Frontschnitt erfolgt, anschliessend wird das Druckprodukt
zum dritten Schneidort transportiert, in welchem die Schneidoperation für die dritte
Formatkante stattfindet, sei es als Fuss- oder Kopfschnitt, wobei von einem Schneidort
zum nächsten anhand mindestens einer Transporteinheit transportiert wird, und wobei
die Transporteinheit mindestens ein Erfassungsmittel (Greifer) aufweist, mit welchem
das Druckprodukt rückenseitig kraftschlüssig erfasst, und von einem Schneidort zum
nächsten hängend befördert wird, was ein wesentlichen Kennzeichen dieser Einrichtung
darstellt.
[0009] Des Weiteren wird zum Stand der Technik auf
EP 3 482 892 A2 verwiesen, welche im Wesentlichen der vorangehenden
EP 3 285 978 B1 zugrunde liegt, wobei diese Anmeldung dergestalt weiter entwickelt worden ist, dass
die kantenbezogene Schneidoperation nunmehr an mindestens einem Schneidort, nach Bedarf
an allen drei Schneidorten, durch ein Schneidwerkzeug erfolgt, wobei nach einer ersten
kantenbezogenen Schneidoperation optional mindestens eine zweite subsequent erfolgende
kantenbezogene Schneidoperation durchführbar wird.
Am Beispiel des zweiten subsequenten Teilschnitts an der Frontpartie des Druckprodukts,
also am zweiten Schneidort, wird zum Erzielen dieses zusätzlichen Teilschnittes wie
folgt verfahren:
- a) Nach dem durchgeführten ersten Teilschnitt wird das Druckprodukt kurzfristig durch
einen zur Transporteinheit der Transportvorrichtung gehörenden Greifer kraftschlüssig
festgeklemmt, worauf die gegenüber dem Druckprodukt zur Durchführung der Schneidoperation
wirkende Klemmvorrichtung leicht öffnet, so dass das Druckprodukt von dieser Klemmvorrichtung
bewegungsmässig nicht mehr konditioniert ist, d.h. das Druckprodukt wird nunmehr vom
Greifer hängend gehalten;
- b) Intermediär übt der zur Transporteinheit gehörende Greifer am Ort einen Kraftschluss
auf das Druckprodukt aus, wodurch das Druckprodukt dann bei geöffneter Klemmvorrichtung
eine intertemporäre örtliche Positionierung einnimmt;
- c) Während die Klemmvorrichtung geöffnet bleibt, verschiebt die zur Transporteinrichtung
gehörende Transporteinheit das eingeklemmte Druckprodukt um einen Betrag nach unten,
genau um jenen Betrag, der für den zweiten Teilschnitt disponiert worden ist, womit
auch für diesen subsequenten Schnitt die ursprüngliche Ebene des Messers unverändert
bleibt.
- d) Nach erfolgter Verschiebung um den Schnittbetrag üben die Klemmaggregate der Klemmvorrichtung,
in zeitlicher Übereinstimmung mit dem Greifer der Transporteinheit, wieder einen Kraftschluss
auf das Druckprodukt aus;
- e) Unmittelbar vor Beginn des zweiten Teilschnitts erfolgt wiedereingreifend ein Andrücken
des Druckprodukts durch ein schneidortsbezogen vorzugsweise balkenförmiges Pressaggregat,
welches im Bereich der Schnittebene die ultimative Pressung auf das Druckprodukt ausübt;
- f) Nach Beendigung des zweiten Teilschnitts fährt das Pressaggregat in zeitlicher
Abstimmung mit dem Schneidwerkzeug zurück, die Klemmbacken oder Pressleisten der Klemmvorrichtung
öffnen, und das Druckprodukt wird dann durch die weitere Transporteinheit der Transporteinrichtung
zum dritten Schneidort weiterbefördert.
[0010] Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen des Vorgangs wird stellvertretend auf die
Figur 17 und deren Beschreibung in
EP 3 482 892 A2 verwiesen.
Darstellung der Erfindung
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine als Dreischneider ausgebildete
Einrichtung zu schaffen, welche von den oben genannten Schutzrechten ausgeht, indessen
erfinderisch dergestalt weitergebildet wird, dass nebst dem herkömmlichen Betrieb,
diese erfindungsgemässe Einrichtung nunmehr bei Bedarf-ohne Taktunterbrechungen- in
der Lage ist, auch Druckprodukte zu verarbeiten, welche mit mindestens einem Klappenfalz
oder Umschlag erweitert sind.
[0012] Erfindungsgemäss geht es hier um die Schneidoperation im Bereich des Frontschnitts,
der, wie bereits erwähnt, sich einerseits nach bekannter Betriebsweise durchführen
lässt, andererseits aber durch eine Schneidoperation charakterisiert ist, bei welcher
neu um die taktmässige Erfassung von Druckprodukten geht, welche mit einem Klappenfalz
oder Umschlag erweitert sind, welche aber im Verlauf des durchzuführenden Frontschnitts
in ihrer ursprünglichen Konfiguration intakt bleiben müssen, also nicht mitbeschnitten
werden dürfen, was direkt zu einer Zerstörung derselben führen würde. Dies erfolgt,
indem vor diesem Frontschnitt Vorkehrungen getroffen werden, welche auf vollumfängliche
Wahrung der Konfiguration des zugrunde liegenden Umfangs des Klappenfalzes oder des
Umschlags gerichtet sind. Die übrigen Schneidoperationen, also Kopf- und Fussschnitt
bleiben davon unberührt, sie können im üblichen Rahmen durchgeführt werden.
[0013] Bei einem Klappenfalz oder Umschlag geht es um eine spezielle Ausführung der Umhüllung
des Druckprodukts, das mit mindestens einer nach innen oder nach aussen des Druckprodukts
implementierten Ausbildung, wobei, wenn von Druckprodukten die Rede ist, dann fallen
darunter auch Bücher, Broschüren, Zeitschriften, etc.
[0014] Es geht also vorliegend erfindungsgemäss darum, dass insbesondere bei diesem Frontschnitt
die stattfindende Schneidoperation einerseits grundsätzlich wie bis anhin durchgeführt
werden, andererseits wird erfindungsgemäss eine Einrichtung und ein Verfahren vorgeschlagen,
bei welcher die Klappenfalze oder Umschläge des Druckprodukts durch den Frontschnitt
nicht tangiert werden. Will heissen, die Schneidoperation(en) beim Frontschnitt wird
solcherart durchgeführt, dass der Klappenfalz oder Umschlag gemäss ursächlicher Konfiguration
nicht davon betroffen werden. Dies wird erreicht, indem vor dieser Schneidoperation
eine prädisponierte und prädominante Öffnung (Spreizung) des Klappenfalzes oder des
Umschlags eingeleitet wird, deren Grösse mindestens bis nach Beendigung dieser Schneidoperation
aufrechterhalten wird.
[0015] Weshalb auch bei einem reinen Umschlag, also ohne Klappenfalz, auf eine Spreizung
hingewirkt wird, liegt daran, dass dieser mit einer speziellen Abmessung gegenüber
der frontbeschnittenen Kante konfiguriert werden kann, welche durch eine Schneidoperation
zerstört werden könnte, dies beispielsweise immer in jenen Fällen, bei welchen der
Umschlag bewusst leicht zurückstehend oder leicht vorstehend gegenüber der beschnittenen
Kante vorgesehen wird.
[0016] Dabei wird zugrunde gelegt, dass die vorliegende Erfindung vom einem Dreischneider
und ein Verfahren zum Betreiben desselben ausgeht, der bei hoher Schneidleistung und
Schnittqualität in der Lage ist, fortlaufend Druckprodukte gleicher oder unterschiedlicher
Formate und Dicken zu verarbeiten, also definitionsgemäss auf Formatgrösse zu beschneiden,
auch dann, wenn die Druckprodukte mit mindestens einem Klappenfalz oder Umschlag ausgebildet
sind, wobei diese zudem unterschiedlich gestaltet sein können, so wenn sie einzeln
oder beidseitig vorgesehen und diese sowohl nach innen oder nach aussen disponiert
sind. Danebst sind mithin weitere erfindungsgemässe Ausführungen erfasst, welche die
Beschneidung von Druckprodukten mit Klappenfalz oder Umschlag zum Inhalt haben.
[0017] Unter Einbezug eines Prozesses, wonach das Druckprodukt mit mindestens einem Klappenfalz
oder Umschlag ausgestattet ist, kommen im Bereich des Frontschnitts, erfindungsgemäss,
verschiedene Translationen und Vorkehrungen für das Druckprodukt zur Umsetzung. Zentral
ist dabei die Vorkehrung, dass das Druckprodukt (auch Buchblock genannt) vor dem Frontschnitt
eine integrierte intermediäre Station (Zwischenstation) durchläuft, welche mit Elementen
versehen ist, die zum einen die Einleitung und Konsolidierung der Spreizung des Klappenfalzes
oder Umschlags durchführen, zum anderen sodann weitere Vorkehrungen disponiert sind,
welche die Spreizung bis zum Frontschnitt bewahren resp. verstärken können.
[0018] Dabei ist es erfindungswesentlich, dass der Frontschnitt grundsätzlich im bisherigen
beschriebenen Rahmen durchgeführt werden kann, auch dann, wenn erfindungsgemäss mindestens
ein Klappenfalz oder ein Umschlag vorhanden ist. In einem solchen Fall sollen die
eingeleiteten Vorkehrungen dafür sorgen, dass die Schneidoperation unter 100%iger
Wahrung der vorgegebenen geometrischen Konfiguration des Klappenfalzes oder des Umschlags
stattfindet kann. So soll demzufolge sichergestellt werden, dass der Klappenfalz oder
der Umschlag bei dieser Schnittoperation, sowohl bei einseitig als auch doppelseitig
ausgelegter Ausführung, seien sie beim Klappenfalz innen- und/oder aussenseitig des
Druckprodukts angeordnet, unberührt bleiben, d.h., die eingesetzten erfindungsgemässen
Elemente sorgen dafür, dass die Durchführung des Frontschnitts auf den Druckproduktkörper
beschränkt bleibt, der von einem Umschlag des Druckprodukts losgelöst zu betrachten
ist, dies ist indessen nur dann sicher zu erzielen, wenn die Spreizung des Klappenfalzes
oder des Umschlags während der ganzen Dauer dieser Schneidoperation eine wirksame
und nachhaltige Öffnung einnimmt und aufrechterhält, wobei bei der Bildung dieser
Spreizung aus Qualitätsgründen darauf zu achten ist, dass Klappenfalz oder Umschlag
keine bleibenden Falten oder Knickungen erfahren, also die körperlich bezogene Spreizung
sich jederzeit nach vollzogenem Frontschnitt Form- und Strukturreversibel verhält.
[0019] Bei der durchzuführenden Translation des Buchblocks nach erfolgter erster Schnittoperation
(Kopf- oder Fusskante) durchläuft das Druckprodukt intermediär, also stromauf der
Schnittoperation für den Frontschnitt, eine Zwischenstation, in welcher der Klappenfalz
oder der Umschlag durch die dort wirkenden Elemente eine flexibilisierte Spreizung
erfährt (erfahren), dergestalt, dass damit die Voraussetzungen geschaffen werden,
dass beim Frontschnitt eine (Mit)Beschneidung des Klappenfalzes oder des Umschlags
ausgeschlossen bleibt, wobei diese Öffnung als solche darin besteht, dass die Endpartie
des Klappenfalzes oder des Umschlags vor dem eigentlichen Frontschnitt flexibel angehoben
wird, also eine Spreizung erfährt, soweit aber, dass eine bleibende Deformation der
Struktur des Klappenfalzes oder des Umschlags unterbleibt, wobei dasselbe auch für
den weiteren Transport des Klappenfalzes oder des Umschlags innerhalb dieser Schneidstation
gilt. Ziel dieser Vorgehensweise ist es also, dass die ursprüngliche Struktur (Elastizität)
und Beschaffenheit des Klappenfalzes oder des Umschlags während dieser Spreizung unbeschadet
bleibt, d.h., dass es absolut zu keiner bleibenden Deformation des Klappenfalzes oder
des Umschlags kommen wird.
[0020] Bei einem Dreischneider mit einer kraftschlüssigen Erfassung des Druckprodukts entlang
einer Überführungsstrecke, also von einer Schneidstation zur nächsten, werden grundsätzlich
angepasste Translationen des Druckprodukts vorgesehen, welche mit der jeweiligen Schneidoperation
maximiert korrespondieren, wobei es vorliegend erfindungsgemäss darum geht, jene Translationen
des Druckprodukts hervorzuheben, welche mit dem Frontschnitt in Wirkverbindung stehen.
[0021] Diese hier fokussierte erste Translation betrifft die Überführung des Druckprodukts
von der vorangehenden Schneidstation zur frontschnittausführenden Station hin, welche
sich verschiedentlich durchführen lässt:
- a) Zum einen kann diese Translation durch eine gestufte Vorgehensweise erfolgen, bei
welcher das Druckprodukt vom Ort der vorangehenden Schneidoperation zunächst eine
vertikale oder vertikalisierte Strecke vollführt, bis die operative Höhe der Zwischenstation
am Anfang der Schneidstation für den Frontschnitt erreicht ist, worauf dann in der
Folge das Druckprodukt in eine horizontale Translation vollführt, zunächst bis es
zur Zwischenstation übergeführt wird, die mit Elementen bestückt ist, welche eine
Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags einleiten resp. konsolidieren resp.
verstärken können. Diese Verstärkung der Spreizung ist für jene Fälle gedacht, bei
welcher die daraus entstehende Öffnung des Klappenfalzes oder des Umschlags knapp
sein könnte um den finalen Zweck sicherzustellen.
- b) Zum anderen lässt sich eine solche Translation auch soweit bewerkstelligen, indem
das Druckprodukt ausgehend von dem Ort der vorangehenden Schneidoperation anhand einer
kontinuierlichen intersektoriellen Wegstrecke, von der Art einer transversalen Hyperbelkurve,
an die Zwischenstation überführt wird, worauf sich der weitere Verlauf dann wiederum
nach a) richtet.
[0022] Die dafür vorgesehenen Elemente der Zwischenstation haben demnach die Funktion, Vorkehrungen
einzuleiten, welche ursächlich dazu dienen, die Integrität des Klappenfalzes oder
des Umschlags beim späteren frontschnittbezogenen Schneidvorgang vollumfänglich zu
bewahren, also durch eine taugliche Spreizung sowohl Klappenfalz als Umschlag soweit
zu sichern, dass die anschliessend stattfindende Schneidoperation bei optimalen Bedingungen
erfolgreich durchgeführt werden kann, insbesondere auch unter Einbezug der presstechnischen
Vorkehrungen zur Erzielung einer optimalen Pressung des Druckprodukts vor und während
des Frontschnitts zu gewährleisten.
[0023] Insbesondere soll also durch die Einleitung dieser auf den Klappenfalz oder den Umschlag
bezogenen Spreizung (Öffnung bei einem Abheben und/oder einem Ablenken) jene Platzverhältnisse
geschaffen werden, damit die Schneidoperation unter bestmöglicher kraftbezogener Anpressung
des Druckprodukts vollzogen werden kann, mit unmittelbarer Wirkung auf die Dynamik
der Schneidvorrichtung, welche vorzugsweise durch mindestens einem Messer betrieben
wird. Behufs, die Zwischenstation besteht aus einem Körper vorzugsweise von der Form
eines Öffnungsschwertes, über dessen Kontur hinweg das Druckprodukt (Buchblock) mit
Klappenfalz oder Umschlag transportiert wird. Dieses Öffnungsschwert dringt mit dessen
Spitze in den Buchblock zwischen Klappenfalz oder Umschlag und Druckproduktkörper
ein, und leitet somit jene Dynamik ein, welche zu einer spreizenden Öffnung führt.
Diese Spitze leitet zunächst eine positionsabhängige Öffnung ein, woraus die Voraussetzungen
geschaffen werden, dass der Klappenfalz oder der Umschlag in der Folge über die Öffnungskante
des Öffnungsschwertes gleitet, mithin eine bestimmte Spreizung des Klappenfalzes oder
des Umschlags gegenüber dem Buchblockkörper eingeleitet wird, und so grundsätzlich
die Voraussetzungen geschaffen werden, dass die nun folgende Schneidoperation losgelöst
von der Dimensionierung und Konfiguration des Klappenfalzes oder des Umschlags sicher
durchgeführt werden kann.
[0024] In unserem Fall weist die Umhüllung des Druckprodukts verschiedene Ausgestaltungen
auf, die als Klappenfalz oder Umschlag ausgebildet sind, wobei der Klappenfalz selbst
nach innen oder nach aussen des Buchblocks angeordnet sein kann, wobei beidseitig
des Buchblocks je solche Klappenfalze resp. Umschläge vorhanden sein können. Betreffend
die Spreizung eines Umschlags wird auf die Ausführungen unter Paragraphen [0015] verwiesen.
Das Öffnungsschwert selbst besteht:
- a) Aus einer anfänglicher in Strömungsrichtung disponierten Öffnungskante, welche
horizontal, quasi-horizontal bis schräg verläuft;
- b) Aus einer Öffnungsklinge, welche der Öffnungskante nachgeordnet ist, und mit einer
Öffnungsklinge von der Form einer angespitzten Kante beginnt.
- c) Der Öffnungspunkt des Druckprodukts wird allgemein durch Öffnungskante und Öffnungsklinge
in Wirkverbindung zueinander definiert, insbesondere ist dieser Öffnungspunkt dann
gegeben, wenn das Druckprodukt am Öffnungsschwert anliegt und das Öffnen des Klappenfalzes
oder des Umschlags beginnt resp. eingeleitet wird.
[0025] Die Translation zur Einleitung und Erzeugung der Öffnung des Klappenfalzes oder des
Umschlags kann durchgehend, also ohne Anhalten vor der der Öffnungskante des ersten
Elements erfolgen, oder aber auch durch ein intertemporäres Anhalten unmittelbar vor
der genannten Öffnungskante stattfinden, mithin werden dadurch die Voraussetzungen
geschaffen, dass die Einleitung der Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags
mit einem statisch wirkenden Luftstrahl wirkungseffizient unterstützt werden kann,
wobei dieser Luftstrahl auch bei einem durchgehenden Transport des Druckprodukts,
also ohne Anhalten vor der Öffnungskante, zur Umsetzung kommen kann, unabhängig davon,
ob die geschnittene oder die noch nicht geschnittene Partie des Druckprodukts auf
die Öffnungskante zuläuft.
[0026] Darüber hinaus steht die Zwischenstation mit ihrem ersten Element von der Form des
bereits erwähnten Öffnungsschwertes, welches der Einleitung und Konsolidierung der
Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags dient, in Wirkverbindung mit weiteren
Elementen, welche sich vorzugsweise über den ganzen operativen Verlauf der für die
Ausführung des Frontschnitts bestimmten Schneidstation erstrecken, und welche bei
Bedarf der Aufrechterhaltung und der Erhöhung der anfänglichen Spreizung des Klappenfalzes
oder des Umschlags dienen, d.h., das Öffnungsschwert leitet zunächst die erzeugte
Spreizung an eine oder zwei parallel zueinander im Bereich des Frontschnitts verlaufenden
Schienen, welche sich, wie oben bereits beschrieben, entlang des ganzen operativen
Verlaufs der Schneidstation erstreckt, wobei diese Schienen beidseitig des Durchgangs
des Druckprodukts parallel verlaufen, dergestalt, dass damit auch Druckprodukte mit
zwei, d.h., mit beidseitigen oder doppelten Klappenfalzen oder Umschlägen verarbeitet
werden können
Die Beabstandung der beiden parallel verlaufenden Schienen zueinander richtet sich
nach der Dicke des jeweiligen Druckprodukts, wobei dieser Abstand durch gesteuerte
Aggregate einstellbar ist, und wobei vorzugsweise nur eine Schiene durch einen mechanische,
hydraulische, pneumatische, elektrische Antrieb die verlangte Beabstandung umsetzt,
indessen ist es aber auch möglich, dass beide Schienen gleichzeitig oder phasenverschoben
die notwendige Ansteuerung zur Bildung eines neuen Abstands übernehmen, wobei im letztgenannten
Fall dann noch zu berücksichtigen ist, dass sich dadurch eine seitliche Verschiebung
der Pressleisten resp. Pressbalken gegenüber den ursprünglichen schneidtechnischen
Abläufen ergeben könnte, welche dadurch aufgefangen werden könnte, dass ebendiese
Pressleisten resp. Pressbalken die Verschiebung der Schienen zueinander betragsmässig
kompensieren, dadurch eine neue angepasste Schnittebene des Druckprodukts definiert
wird, dergestalt, dass durch solche Korrekturen qualitativ suboptimale Schnittqualitäten
vermieden werden können.
[0027] Diese Schienen sind grundsätzlich konvex oder quasi-konvex in Form von Rinnen ausgebildet,
und haben die Aufgabe, die von dem Öffnungsschwert indizierte Spreizung fortgängig
zu übernehmen und deren Öffnungsgrad bis zum Frontschnitt mindestens aufrechtzuerhalten,
wobei die Konvexität oder der Neigungsverlauf der Schienen auch so gestaltet werden
kann, dass eine solche Spreizung bis zum Frontschnitt eine zunehmende Stärke erfahren
kann.
[0028] Ein Mehrfachschnitt bei einem Druckprodukt mit Klappenfalz oder Umschlag soll ebenfalls
Bestandteil des vorliegenden Erfindungsgegenstands sein, wobei dann zu berücksichtigen
ist, dass betreffend die beiden Ausbildungen bei einem ersten Teilschnitt unter Umständen
auf eine anfängliche Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags verzichtet werden
könnte, und erst bei der subsequent erfolgenden weiteren Schnitt davon Gebrauch gemacht
wird, wobei aber aus operativen Gründen einfacher sein wird, die Spreizung des Klappenfalzes
oder des Umschlags von Anfang an durch eine genügend starke Spreizung vorzusehen,
wobei dann die Infrastruktur der Schneidoperationen prozessbegleitend entsprechend
angepasst werden müsste, weshalb als Variante ohne Weiteres in Betracht zu ziehen
ist, dass nach dem ersten Teilschnitt das Druckprodukt ante Öffnungsschwert rückgeführt
wird, dort dann die Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags vorgenommen wird,
wie dies weiter oben detailliert beschrieben ist, womit durch diesen Ablauf die körperlichen
Integrität des Klappenfalzes oder des Umschlags sicher gewahrt bleibt.
[0029] Durch den hier zugrunde gelegten Dreischneider, der erfindungsgemässen mit einer
Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags integriert werden soll, lassen sich
neue Konfigurationen von Druckprodukten (Klappenfalz, Umschlag) verarbeiten, wobei
sich die operative Umsetzung der neuen Druckproduktarten auch bei Gross- und Kleinstauflagen,
die letzteren bis zu Stückzahl 1, realisieren lässt, so dass sich dieser Betrieb durchwegs
im Takt durchführen lässt, ohne Stillstände wegen maschineninterner fortlaufender
Anpassungen bei unterschiedlichen Formaten und Dicken der Druckprodukte vorzunehmen,
dies unabhängig davon, ob die Schnittprozedur mono oder durch Teilschnitte vorgenommen
wird.
[0030] Zusammenfassend lässt sich die Erfindung wie folgt charakterisieren, wobei diese
aufgabengemäss durch eine Einrichtung und ein Verfahren gelöst wird, bei welchen Schneidoperationen
an mindestens einer offenen Formatkante mindestens eines Druckprodukts durchgeführt
werden. Was die Einrichtung betrifft, weist diese mindestens eine Zustellvorrichtung
auf, welche in Wirkverbindung mit einer ersten Schneidstation steht, bei welcher auf
eine erste dort vorliegende Formatkante mindestens eine Schneidoperation stattfindet.
Des Weiteren weist die Einrichtung mindestens eine Ausförderungsvorrichtung auf, welche
in Wirkverbindung mit einer letzten Schneidstation steht, in welcher eine auf eine
zweite Formatkante gerichtete Schneidoperation des Druckprodukts durchgeführt wird,
wobei zwischen der ersten und der letzten Schneidoperation mindestens eine weitere
intermediäre Schneidstation angeordnet ist, in welcher eine auf den Frontschnitt des
Druckprodukts gerichtete Schneidoperation stattfindet.
[0031] Das Druckprodukt selbst wird bei den Schneidoperationen durch mindestens eine Klemmvorrichtung,
bisweilen auch Pressvorrichtung genannt, erfasst, welche für die Ausübung einer in
Wirkverbindung mit einer Schneidvorrichtung stehenden Presskraft ausübt, wobei das
Druckprodukt von einer zur nächsten Schneidstation durch mindestens eine Transporteinheit
mit einem kraftausübenden Greifmittel hängend befördert wird, wobei die für den Frontschnitt
betreibbare Schneidstation eingangsseitig mit mindestens einem ersten Element bestückt
ist, dessen Kontur so beschaffen ist, dass diese in Transportrichtung eine Spreizung
auf einen Klappenfalz oder einen Umschlag des Druckprodukts einleitet und nach Bedarf
auch so umsetzt, dass an diesem Ort eine solche Spreizung erstellt wird, deren Öffnung
so beschaffen ist, dass der nachgelagerte Frontschnitt allgemein ohne Einschränkungen
durchgeführt werden kann, sei es gleich am Ort der Spreizung, oder stromab am Ort
der ursprünglich vorgesehenen Schneidoperation. So gesehen wird beim direkt ausgeführten
Frontschnitt am Schneidort der Entstehung der Spreizung, die Schneidoperation gegenüber
der ursprünglichen Disposition vorverlegt. Dies böte den Vorteil, dass die Spreizung
des Klappenfalzes oder des Umschlags über weitere Dispositive nicht mehr geführt werden
müsste.
[0032] Indessen, ausgehend von dem erfindungsgemäss erweiterten Dreischneider wird bei Druckprodukten
mit einem implementierten Klappenfalz oder Umschlag auf den vorgegebenen Prozess gesetzt,
indem unmittelbar stromab des ersten Elements mindestens ein zweites Element angeordnet
ist, welches mindestens die von dem ersten Element vorgegebene Spreizung übernimmt,
diese bis zum Frontschnitt grössenmässig aufrechterhält oder diese Spreizung bei regelmässigem
oder unregelmässigem Verlauf steigert, mit dem finalen Zweck, dass die Frontschnittoperation
mit einem genügenden Sicherheitsabstand gegenüber dem Klappenfalz oder dem Umschlag
zur Durchführung gelangt.
[0033] Im Normalfall weist das Druckprodukt mindestens einen Klappenfalz oder Umschlag auf,
wobei der Klappenfalz nach innen oder nach aussen konfiguriert sein kann. Weist das
Druckprodukt zwei buchseitig angeordnete Klappenfalze oder Umschläge (vgl. oben unter
Par. 0015) auf, lässt sich eine sichere Spreizung nur dann durchführen, wenn die dafür
vorgesehenen Elemente beidseitig des transportierten Druckprodukts im Einsatz stehen.
In einem solchen Fall, der üblicherweise die erfindungsgemässe Grundausführung der
Einrichtung darstellt, sind zwei ersten und zwei zweiten Elementen disponiert, welche
zueinander beabstandet angeordnet und parallel geführt sind, wobei der Grad dieser
Beabstandung durch mechanische, pneumatische, hydraulische oder elektrische Mittel
so angesteuert wird, dass daraus einen Abstand entsprechend der jeweiligen Dicke des
Druckprodukts erstellt wird, d.h., es können demnach durch einen solchen Mechanismus
fortlaufend Druckprodukte mit unterschiedlicher Dicke zum Frontschnitt zugeführt werden.
Eine solche Anpassung des Abstands soll vorzugsweise auch bei einem einseitig vorliegenden
Klappenfalz oder Umschlag umgesetzt werden, wodurch das Druckprodukt beim Transport
entlang des nicht im Einsatz stehenden zweiten Elements zum Frontschnitt hin einen
angemessenen seitlichen Halt erhält.
[0034] Was die Form und den Betrieb des Öffnungskörpers (als Öffnungsschwert ausgebildet)
betrifft, wird hier zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen auf die Paragraphen [0023]
- [0029] verwiesen. Detailliert geht es hier bei dieser grundsätzlichen Beschreibung
der Erfindung also darum, darzulegen, dass das Öffnungsschwert eine weichenstellende
Öffnungsklinge aufweist, welche bei Anbeginn der dort stattfindenden Translation ein
Eindringen in das Druckprodukt im Bereich des Klappenfalzes oder des Umschlags vollführt,
und so die ursächliche Spreizung zwischen Klappenfalz oder Umschlag und Druckproduktkörper
einleitet. Die weitere Ausbildung des Öffnungsschwertes weist eine in Transportrichtung
allmählich zunehmende strömungskonforme Kontur auf, welche dafür sorgt, dass die Spreizung
des Klappenfalzes oder des Umschlags schonend bis zu einem gewissen Betrag aufgeweitet
wird, bis zu einer Öffnung, bei welcher der Frontschnitt unbelastet gegenüber Klappenfalz
oder Umschlag durchgeführt werden kann. Soll diese anfängliche Spreizung bis zum weiter
abwärts gelegenen Frontschnitt innerhalb dieser Schneidstation aufrechterhalten werden,
so greift das bereits erwähnte zweite Element ein, das sich entlang der Transportstrecke
erstreckt und vorzugsweise die Form einer konvex oder quasi-konvex verlaufenden Rinne
aufweist. Diese Rinne kann in Transportrichtung einen regelmässigen Verlauf aufweisen,
womit sich die durch das Öffnungsschwert erstellte Spreizung bis zum effektiven Frontschnitt
aufrechterhalten lässt. Diese Rinne kann aber auch einen auf Steigerung der Spreizung
ausgelegten Verlauf aufweisen, dergestalt, dass die anfängliche Spreizung in Transportrichtung
eine Zunahme der Öffnung erfährt, um dann beim Frontschnitt mehr Freiraum gegenüber
dem Klappenfalz oder dem Umschlag aufweisen zu können. Zur Unterstützung der Rinne
können noch Leitbleche vorgesehen werden.
[0035] Die in der zweiten Schneidstation angeordnete Klemmvorrichtung für die Bereitstellung
der Anpresskraft wirkt auf der einen Seite des Druckprodukts stationär, während auf
der anderen die Klemmvorrichtung zustellend erfolgt. Es ist indessen auch möglich,
dass die Anpresskraft auf beiden Seiten des Druckprodukts durch eine zustellende Bewegung
erfolgen kann. Diese Klemmvorrichtung besteht mindestens auf der zustellenden Seite
des Druckprodukts aus einzelnen vertikal oder quasi-vertikal nachgeordneten Pressleisten,
welche bei einer Spreizung nur einzeln zum Einsatz kommen, wobei bei der Anpressung
des Druckprodukts unmittelbar im Bereich der Schneidoperation die unterhalb des gespreizten
Klappenfalzes oder des Umschlags angeordneten festen und/oder beweglichen Pressleisten
als Teil des Verbunds wirken, diese schliesslich die ultimative Presskraft für die
Schnittoperation erbringen.
[0036] Die Einrichtung ist ferner mit einer Zustellvorrichtung bestückt, welche, wie die
Bezeichnung sagt, Zustellungsoperationen für die Aufnahme und Ausrichtung des herangeführten
Druckprodukts umsetzen, wobei dieses nach erfolgter Ausrichtung unmittelbar der dort
angeordneten ersten Schneidoperation zugeführt wird. Die Zustellvorrichtung besteht
vorzugsweise aus einem drehbaren rechenartig aufgebauten Rad, das ein zunächst auf
dem Rücken liegenden Druckprodukt übernimmt, dieses durch eine Krafteinwirkung einspannt
und es durch eine entsprechende partielle Drehung in eine rückenbezogene hängende
Lage übergeführt wird, in welcher Lage dann die Schneidoperation durchgeführt wird,
wobei dann in der Folge das Druckprodukt von der Transporteinheit übernommen und zur
nächsten Schneidoperation überführt wird.
[0037] Die Einrichtung besteht des Weiteren aus einer Ausförderungsvorrichtung, welche im
Umfeld der dritten Schneidoperation operiert, und nach den folgenden Kriterien betrieben
wird:
- a) Die Ausförderungsvorrichtung wird über ein mehrteilig operierendes Rad betrieben;
- b) Die Ausförderungsvorrichtung weist eine Pressvorrichtung auf, welche aus mindestens
einem ersten und mindestens einem zweiten Pressbalken und mindestens einer zweiten
Pressbalken besteht, welche die Presskraft für die Schneidoperation ausüben;
- c) Nach der Schneidoperation an diesem dritten Schneidort führt das mehrteilige Rad
eine Teildrehung aus, durch welche das Druckprodukt in eine Ausschleusungsposition
überführt wird;
- d) Mindestens ein Pressbalken wird durch einen mechanischen, pneumatischen, hydraulischen
oder elektrischen Antrieb betrieben.
[0038] Die erzeugbare Presskraft für die schnittkonforme Anpressung des Druckprodukts und
die Erbringung der Schnittkraft für den Betrieb der Schneidvorrichtung am betreffend
Schneidort können durch einen und denselben Antrieb beigestellt werden, unabhängig
davon, ob die Pressbalken direkt oder indirekt operieren. Es ist indessen auch möglich,
die Erzeugung der beiden Kräfte, durch individuelle Antriebe vorzunehmen, womit sich
dann operative Vorteile ergeben, nämlich, dass jede Kraft individuell beigebracht
werden kann.
[0039] Aufgabengemäss wird die Erfindung des Weiteren durch ein Verfahren zum Betrieb der
Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an mindestens einer offenen Formatkante
mindestens eines Druckprodukts eingelöst, wobei auch das Verfahren mindestens eine
Zustellvorrichtung aufweist, welche in Wirkverbindung mit einer ersten Schneidstation
steht, bei welcher auf eine erste dort schnittbereite Formatkante mindestens eine
Schneidoperation durchgeführt wird. Die Einrichtung weist ferner auch mindestens eine
Ausförderungsvorrichtung auf, welche in Wirkverbindung mit einer letzten Schneidstation
steht, in welcher eine auf eine zweite Formatkante gerichtete Schneidoperation des
Druckprodukts durchgeführt wird, wobei zwischen der ersten und der letzten Schneidoperation
mindestens eine intermediäre Schneidstation angeordnet ist, in welcher eine auf den
Frontschnitt des Druckprodukts gerichtete Schneidoperation durchgeführt wird. Das
Druckprodukt wird bei den Schneidoperationen allgemein durch mindestens eine Pressvorrichtung
erfasst, welche die Ausübung der benötigten Presskraft für den Betrieb der Schneidvorrichtung
umsetzt, wobei das Druckprodukt durch mindestens einer Transporteinheit mit integrierten
kraftausübenden Greifmitteln von einer zur nächsten Schneidstation befördert wird.
Das Verfahren weist des Weiteren folgende Prozessschritte und Ausbildungen auf:
[0040] Die für den Frontschnitt betreibbare Schneidstation ist eingangsseitig mit einer
Zwischenstation ergänzt, welche aus mindestens einem ersten Element besteht, dessen
Kontur so beschaffen, dass in Transportrichtung eine Spreizung der mit einem Klappenfalz
oder einem Umschlag gebildeten Umhüllung des dort zur Bearbeitung anstehenden Druckprodukts
stattfindet, wobei unmittelbar stromab des ersten Elements mindestens ein zweites
Element angeordnet ist, durch welches mindestens die von dem ersten Element gebildete
Spreizung übernommen wird, und diese bis zum Frontschnitt weiterleitet, wobei der
Öffnungsgrad dieser Spreizung wird nach Bedarf durch das zweite Element gesteigert
wird, sei es durch einen regelmässigen oder unregelmässigen Verlauf.
[0041] Was die Veränderung der durch das erste Element injizierten Spreizung des Klappenfalzes
oder des Umschlags betrifft, wird diese vorgegebene Spreizung durch das zweite Element,
vorzugsweise von der Form einer konvex oder quasi-konvex ausgebildeten Rinne, übernommen,
die Spreizung entweder unverändert bis zum Frontschnitt gesichert, oder diese wird
im Verlauf der der weiteren Transportstrecke zum Frontschnitt vorzugsweise sukzessiv
vergrössert, indem die Konvexität der Rinne entsprechend ausgelegt wird, so dass sich
der Druckproduktkörper im Bereich des Frontschnitts über eine grössere Freizone gegenüber
der Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags auszeichnet.
[0042] Was die Form des ersten Elements betrifft, weist dieses die Konfiguration eines Öffnungsschwertes
auf, welches eingangsseitig durch eine Öffnungsklinge gebildet ist, welche bei Anbeginn
der dort auf das Druckprodukt bezogenen Translation ein Eindringen zwischen des Klappenfalzes
oder des Umschlags gegenüber dem Druckproduktkörper stattfindet, dergestalt, dass
dadurch eine Spreizung eingeleitet wird. Die weitere Ausbildung des Öffnungsschwertes
weist in Transportrichtung eine allmählich zunehmende Kontur auf, deren strömungsmässige
Konfiguration dafür sorgt, dass die Spreizung des Klappenfalzes fortlaufend und schonend
bis zu einem gewissen Öffnungsgrad zunimmt, dergestalt, dass damit mindestens jene
Spreizung erreicht wird, bei welcher der Frontschnitt unbelastet durchgeführt werden
kann. Soll diese anfängliche Spreizung eine genügende Öffnung für die Durchführung
eines unbelasteten Frontschnitts aufweisen, wird sie entlang des zweiten Elements
nicht weiter vergrössert, anders aber, wenn diese Spreizung aus dem ersten Element
eine ungenügende Öffnung aufweist, dann greift in solchen Fällen das zweite Element
ein, welches nicht mehr nur auf Wahrung des Öffnungsgrads ausgelegt ist, sondern eine
Verstärkung desselben erzeugen kann. Dies lässt sich beispielweise durch flexible
Veränderungen der konvexen oder quasi-konvexen Rinnen und/oder Leitbleche bewerkstelligen.
[0043] Das erste Element weist, wie oben bereits dargelegt, die Form eines Öffnungsschwertes
auf, welches im Wesentlichen aus einer eingangsseitig gebildeten Öffnungsklinge besteht,
durch deren Eindringen in das Druckprodukt im Bereich des Klappenfalzes oder des Umschlags
während einer ersten Translation die Spreizung der klappenfalz- oder umschlagserweiterten
Umhüllung des Druckprodukts eingeleitet wird, welche Spreizung dann durch die weitere
Translation entlang der Kontur dieses Öffnungsschwertes weiter gesteigert werden kann,
indem dessen Kontur flankenseitig volumenzunehmend gestaltet ist.
[0044] Sollen die Klappenfalze oder Umschläge sowie die verschiedenen Dimensionen der Druckprodukte
erfasst und deren taktkonforme Verarbeitung sichergestellt werden, weist auch das
erfindungsgemässe Verfahren, wie oben bereits bei der erfindungsgemässen Einrichtung
dargelegt, auf beiden Seiten des Druckprodukts zwei erste und zwei zweite Elemente
auf, welche mit mindestens einem Antrieb gekoppelt sind, um deren Beabstandung zueinander
genau nach der Dicke des zu bearbeitenden Druckprodukts zu vollziehen. Der so geschaffene
Zwischenraum muss 100%ig, mit einem eng begrenzten Zuschlag, mit der Dicke des Druckprodukts
korrespondieren, damit die ersten und die zweiten Elemente in Wirkverbindung miteinander
eine sichere Spreizung der Klappenfalze oder der Umschläge gewährleisten können.
[0045] Allgemein, aber insbesondere in der zweiten Schneidstation zur Durchführung des Frontschnitts,
sollen die dort angeordneten Pressvorrichtungen für die Bereitstellung der Anpresskraft
auf das Druckprodukt, auf der einen Seite stationär vorliegen, während auf der anderen
Seite die Anpressung durch eine zustellende Bewegung erfolgen kann. Es ist indessen
auch möglich, dass die Anpresskraft auf beiden Seiten des Druckprodukts durch eine
zustellende Bewegung umgesetzt wird. Diese Pressvorrichtung besteht mindestens auf
der zustellenden Seite des Druckprodukts aus einzelnen vertikal oder quasi-vertikal
nachgeordneten Pressleisten, vor der Schneidoperation ist es wichtig, dass oberhalb
der Spreizung nur jene Pressleisten zum Einsatz gelangen, welche dafür sorgen, dass
es zu keiner Beschädigung des Klappenfalzes oder des Umschlags kommt. Unterhalb der
Spreizung ist nunmehr genügend Platz geschaffen worden, dass dort der Druckproduktkörper
unmittelbar im Bereich des Frontschnitts beidseitig durch je mindestens einen festen
und/oder beweglichen Pressbalken für die Ansetzung der finalen Presskraft erfasst
wird, wodurch dann der sichere Betrieb für den auszuführenden Frontschnitt gewährleistet
ist.
[0046] Aufgabengemäss wird die Erfindung des Weiteren durch ein Verfahren zum Betrieb der
Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an mindestens einer offenen Formatkante
mindestens eines Druckprodukts umgesetzt, bei welchem Verfahren es darum geht, der
Transport mit einer weiteren erfindungsgemässen Durchführung zu gestalten, eingedenk
der Tatsache, dass einige Aspekte davon unverändert übernommen werden können. Die
hier zugrunde liegende Einrichtung weist mindestens eine Zustellvorrichtung auf, welche
in Wirkverbindung mit einer ersten Schneidstation steht, bei welcher auf eine erste
dort vorliegende Formatkante mindestens eine Schneidoperation durchgeführt wird, und
mindestens eine Ausförderungsvorrichtung aufweist, welche in Wirkverbindung mit einer
letzten Schneidstation steht, in welcher eine auf eine zweite Formatkante gerichtete
Schneidoperation des Druckprodukts durchgeführt wird, wobei zwischen der ersten und
der letzten Schneidoperation mindestens eine weitere intermediäre Schneidstation angeordnet
ist, in welcher eine auf den Frontschnitt des Druckprodukts gerichtete Schneidoperation
durchgeführt wird, wobei das Druckprodukt bei den Schneidoperationen durch mindestens
eine Pressvorrichtung erfasst wird, durch welche in Wirkverbindung mit einer Schneidvorrichtung
die Presskraft auf das Druckprodukt ausgeübt wird, wobei das Druckprodukt von einer
zur nächsten Schneidstation durch mindestens eine Transporteinheit mit einem kraftausübenden
Greifmittel befördert wird.
[0047] Die für den Frontschnitt betreibbare Schneidstation ist eingangsseitig mit mindestens
einem ersten Element bestückt, dessen Kontur so beschaffen ist, dass in Transportrichtung
eine Spreizung der mit einem Klappenfalz oder einem Umschlag gebildeten Umhüllung
des dort eingeführten Druckprodukts eingeleitet wird, wobei unmittelbar stromab des
ersten Elements mindestens ein zweites Element angeordnet ist, welches mindestens
die von dem ersten Element gebildete Spreizung übernimmt, und sie bis zum Frontschnitt
entweder öffnungsbewahrend oder verstärkend weiterbefördert, wie oben bereits erläutert.
Soll der Frontschnitt einem Mehrfachschnitt unterworfen werden, so lässt sich als
eine Ausführungsvariante vorsehen, dass die Spreizung durch das erste und oder das
zweite Element soweit gesteigert wird, dass am Schneidort die Frontschnittoperation
durch Nachlegen des zu beschneidenden Abschnitts unmittelbar subsequent durchgeführt
werden können.
[0048] Zur Durchführung von Mehrfachschnitten am Frontschnitt, ausgehend von einer bereits
beschriebenen Einrichtung, lässt sich als weitere Ausführungsvariante vorsehen, dass
die erste Schneidoperation ohne Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags vorgenommen
wird, also wie dies herkömmlich der Fall ist; nach diesem ersten Schnitt, der ohne
weiteres durch einen nachfolgenden ergänzt werden kann, wird das Druckprodukt darauf
an die Zwischenstation mit erstem und zweitem Element zur Vornahme der Spreizung rückgeführt
wird, worauf dann die abschliessende Schneidoperation des Frontschnitts erfolgen kann.
[0049] Die Einrichtung weist mehrere Transporteinheiten auf, welche entlang einer umlaufenden
Führungsstrecke geführt werden, wobei jede Transporteinheit im Bereich der verschiedenen
Schneidstationen jeweils individuell mit mindestens einem Druckprodukt für die jeweilige
Schneidoperation beladen ist, wobei jede Transporteinheit nach Verlassen der letzten
Schneidstation unbeladen über eine Umlaufstrecke zur ersten Schneidstation rückgeführt
wird, um dort ein nachgebrachtes Druckprodukt vor oder nach der ersten Schneidoperation
aufzunehmen, und es nach einem bestimmten Takt zu den übrigen Schneidstationen zur
Durchführung der anstehenden Schneidoperationen zu führen, wobei es sich bei einer
solchen Transportkonfiguration ohne weiteres vorsehen lässt, dass sämtliche Schneidoperationen
am Druckprodukt an einer zentralen Schneidstation durchgeführt werden können, dergestalt,
dass das jeweils erfasste Druckprodukt durch die Transporteinheit, auch wenn eine
solche durchlaufend aufgebaut ist, direkt an eine zentrale Schneidstation geführt
wird, und dort sämtliche Schnittoperationen zur Durchführung gelangen, solcherart,
dass die Bewegungsdynamiken der kraftentfaltenden Presselemente und der Schneidvorrichtungen
zueinander durch nichtkollidierende Schneidabläufe abgestimmt sind.
[0050] Bei dieser zentralen Schneidstation werden des Weiteren Vorkehrungen implementiert,
welche auf eine vorzunehmende Spreizung eines zum Druckprodukt gehörenden Klappenfalzes
oder Umschlags gerichtet sind, wobei die Mittel zur Erzeugung dieser Spreizung beim
Frontschnitt, auf Grund der zentral vorgenommenen Schnittoperationen, sich nicht hindernd
auf den ganzen Schneidprozess verhalten, dergestalt, dass diese Mittel entweder eine
zugewiesene örtliche Positionierung einnehmen oder intertemporär zu- und wegschaltbar
sind. Es liegt auf der Hand, dass bei einer solcher Konfiguration die Spreizung unmittelbar
jene Öffnung erstellen muss, bei welcher Klappenfalz oder Umschlag durch den Frontschnitt
in ihrer Struktur vollumfänglich unberührt bleiben.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0051] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme der zu der Zeichnung gehörenden Figuren
näher dargestellt. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht wesentlichen
Elemente sind weggelassen worden. Im Folgenden wird das Druckprodukt, auch als Buchblock
bezeichnet, wobei darin auch andere Ausführungsarten von Druckprodukten darunterfallen,
beispielweise Broschüren.
[0052] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1:
- Translationsbewegungen der Transporteinheit und Greifer innerhalb der X- und Y- Ebenen
bei einer Einrichtung;
- Figur 2:
- eine Gesamtansicht des Dreischneiders, durch eine Momentaufnahme der Transporteinheit
erfasst;
- Figur 3:
- eine weitere Ansicht des Dreischneiders mit einer weiteren Momentaufnahme der Transporteinheit;
- Figur 4:
- Einlaufvorrichtung für die Buchblocks in den Dreischneider;
- Figur 5:
- ein Einschubrad als Zustellvorrichtung;
- Figur 6:
- eine Transportklammer;
- Figur 7:
- eine modulare Schneidvorrichtung beinhaltend die drei Schneidstationen;
- Figur 8:
- eine Momentaufnahme beim Einsatz der Pressleisten beim Frontschnitt;
- Figur 9:
- eine weitere Momentaufnahme beim Betrieb der Pressleisten beim Frontschnitt;
- Figur 10:
- eine weitere Momentaufnahme beim Betrieb der Pressleisten während der Schneidoperation
am Frontschnitt;
- Figur 11:
- verschiedene Ausgestaltungen von Klappenfalz und Umschlag;
- Figur 12
- Translationen des Druckprodukts über die Zwischenstation an der zweiten Schneidstation,
mit den spreizungsauslösenden Elementen;
- Figur 13
- eine Konfiguration der spreizungsauslösenden Elemente in Verbund zueinander;
- Figur 14
- die Dynamik der Spreizung gekoppelt mit der Anpressung des Druckprodukts;
- Figur 15
- eine Gesamtschau der Elemente der Zwischenstation, mit der Darstellung, wie das Druckprodukt
zur Spreizung von Klappenfalz oder Umschlag herangeführt wird;
- Figur 16
- ein Blockdiagramm über die Abläufe bei subsequenten Schneidoperationen an den Schneidstationen,
wobei die Abläufe an der zweiten Schneidstation für den Frontschnitt hervorgehoben
werden;
- Figur 17
- ein drehbares Vierklammersystem als Klemmvorrichtung und Ausförderungsvorrichtung;
- Figur 18:
- die ultimative Anpressung des Buchblocks anlässlich der Schneidoperation;
- Figur 19:
- Verlauf der Kräfteentfaltung verschiedener Klemmelemente während einer Schneidoperation;
- Figur 20:
- einen Bündigschieber für die vertikale Druckausübung auf das Druckprodukt;
- Figur 21:
- einen Bündigschieber für die horizontale Druckausübung auf das Druckprodukt und
- Figur 22:
- eine weitere Transportkonfiguration der Transporteinheiten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
[0053] Figur 1 zeigt schematisch die Translationsbewegungen einer zu einem Dreischneider
100 gehörenden Transporteinheit, deren Bewegungen aus zwei druckproduktbezogenen bewegbaren
Transporteinheiten 101, 102 ausgeführt werden, wobei diese Transporteinheiten, wie
später bei der Beschreibung der übrigen Figuren noch detailliert zur Ausführung gelangen
wird, in operativer Wirkverbindung zueinanderstehen. Die Transporteinheiten weisen
endseitig druckproduktbezogene Greifer 103, 104 mit Klemmbacken auf, welche das zu
beschneidende Druckprodukt A (es wird vielfach von einem Buchblock gesprochen, gleichzeitig
sind aber sinngemäss auch andere Druckprodukte, beispielsweise Broschüren gemeint)
buchrückenseitig A
R taktmässig und kraftschlüssig nacheinander erfassen. Die Transporteinheiten selbst
führen gegenüber den Schneidorten 1, 2, 3, auch Schneidstationen genannt, folgende
abgestimmte steuerungsunterstützte Translationsbewegungen aus:
[0054] Die erste Transporteinheit 101 übernimmt aktiv das Druckprodukt A am ersten Schneidort
1 nachdem dort die erste Schneidoperation erfolgt ist. Sodann wird dieses Druckprodukt
A durch die erste Transporteinheit zu dem zweiten Schneidort 2 überführt, und kehrt
nach vollzogener Abgabe des Druckprodukts zur Ausgangsposition am ersten Schneidort
1 zurück, um dort für eine erneute Übernahme eines nachgelieferten Druckprodukts A
zur Verfügung zu stehen, um dies nachdem die erste Schneidoperation am ersten Schneidort
1 durchgeführt worden ist. Zwischenzeitlich übernimmt die zweite Transporteinheit
102 das Druckprodukt A unmittelbar nach beendeter Schneidoperation am zweiten Schneidort
2 und überführt dieses zu dem dritten Schneidort 3, wo die dritte Schneidoperation
stattfindet. Danach kehrt die zweite Transporteinheit 102 zu dem zweiten Schneidort
2 zurück, wo bereits wieder ein von der ersten Transporteinheit gelieferten und bereits
beschnittenes weiteres Druckprodukt A zur Abholung und Überführung desselben zu dem
dritten Schneidort 3 bereitsteht.
[0055] Die Translationsbewegungen der Transporteinheiten 101, 102, mit den integrierten
Greifern 103, 104, erfassen zwei resp. drei Ebenen des Systems, nämlich, in der ersten
Ebene X wird durch die Überführung des Druckprodukts von einem Schneidort zum nächsten
durchgeführt; in der zweiten Ebene Y wird die Ladung und Entladung des Druckprodukts
am jeweiligen Schneidort vollzogen. Optional kommt dann noch eine dritte Ebene Z (nicht
näher gezeigt) zum Einsatz, in welcher nach Bedarf eine laterale Anpassung (Offset-Bewegung)
gegenüber den druckproduktbezogenen stationären Klemmelementen am jeweiligen Schneidort
des Dreischneiders 100 stattfindet.
[0056] Im Folgenden wird die Wirkung der Translationsbewegungen der Transporteinheiten anhand
der Greifer beschrieben, da diese den Prozessablauf des Dreischneiders am besten wiedergeben.
[0057] Figuren 2 und 3 zeigen den Dreischneider 100 in einer 3D Darstellung. Die Buchblocks
A
n werden liegend, mit dem Buchblockrücken voran und mit ungefähr gleichem Intervall,
über ein Transportband 110 dem Dreischneider 100 zugeführt. Die ungefähr gleichmässige
Zuführung der Buchblocks wird entweder durch eine getaktete Zuführung der Buchblocks
zum Transportband des Dreischneiders erzielt, oder sie wird durch zum Stand der Technik
gehörende bekanntgewordene Vorrichtungen ante Transportband eingeleitet.
[0058] In einer anderen nicht näher dargestellten Ausführungsform werden die Buchblocks
mit einer unregelmässigen Teilung dem Transportband 110 des Dreischneiders 100 zugeführt.
Eine Taktvorrichtung sorgt dafür, dass Minimalteilungen (Abstand von einer vorauseilenden
Buchrückenkante zur Buchrückenkante des nächsten Buchblocks) nicht unterschritten
werden.
[0059] Durch einen nicht näher gezeigten Sensor wird jener Zeitpunkt erfasst, bei welchem
ein Buchblock am Transportband des Dreischneiders eintrifft. Ist der Abstand der Buchblocks
nun grösser als die Minimalteilung, so wird durch die Steuerung die Geschwindigkeit
der Translationsbewegungen des Dreischneiders reduziert, worauf der Dreischneider
auf den Takt des gelieferten Buchblocks synchronisiert wird. Überschreitet die Teilung
einen Maximalwert, so ist die Steuerung so programmiert, dass sie in der Lage ist,
Leertakte am Dreischneider zu generieren.
[0060] Die Buchblocks A
n werden auf dem Transportband 110 durch einen festen Anschlag kopf- oder fussseitig
ausgerichtet. Dies kann durch eine Transportstrecke mit leicht schief angeordneten
Transportrollen, oder durch andere aus dem Stand der Technik bekanntgewordenen Vorkehrungen
erfolgen. Die übrigen Module des Dreischneiders gemäss den Darstellungen in den Figuren
2 und 3 werden detailliert in den folgenden Figuren beschrieben.
[0061] Ein Bündigschieber 125 (Siehe die Figuren 3 und 14) steht in Wirkverbindung mit dem
Einschubrad 120 (Zustellvorrichtung), und soll zu den bereits erläuterten Massnahmen
als Ergänzung dienen, um eine sichere Positionierung des Buchblocks gegenüber dessen
Anschlagflächen zu erzielen.
[0062] Eine Anschlagfläche wird zum einem bei Einzelbuchblocks, bei gestapelten Buchblocks
oder bei gestapelten Broschüren für die Ausrichtung nach der Rückenseite der Druckprodukte
gegenüber einer fest vorgegebenen Auflagefläche innerhalb des Einschubrads 120 zugrunde
gelegt. Zum anderen muss sichergestellt werden, dass kopf- und/oder fussseitig der
Druckprodukte vor der ersten Schneidoperation eine entsprechend nach unten gerichteter
Positionierung in Transportrichtung aufweisen.
[0063] Bei Buchblocks geschieht dies insoweit, als die formatmässige Übernahme eines oder
mehrerer Druckprodukte von dem Einschubrad 120 durch die Transportklemmvorrichtung
130 von einem Sensor gesteuert wird, der auf die äussere Kante des überhängenden Klappenfalzes
oder des Umschlags (Umhüllung) resp. des Buchblocks selbst im Bereich der kopf-, resp.
fussseitigen Partie anspricht. Damit wird erreicht, dass die dort geschnittene Randzone
beim Buchblock eine abgestimmte Grösse aufweist.
[0064] Bei einem gestapelten Paket aus einzelnen Broschüren sollten dann vorzugsweise vor
der ersten Schneidoperation seitliche Mittel vorgesehen werden, welche eine einheitliche
Ausrichtung der schneidortsseitigen Kanten dieses Pakets sicherstellen.
[0065] Die Funktion des Einschubrads 120 besteht demnach darin, eine klappbare, rechenartig
ausgeführte Führung gegen den Buchblock zu schwenken, so dass dieser nach einer 90°
Drehung, auf dem Rücken liegend, nicht auffächern und nicht umfallen resp. umkippen
kann. Die rechenartige Führung ist mit dem Klemmaggregat gekoppelt, welches den Buchblock
in einer auf dem Rücken liegenden Stellung kurzfristig klemmt und kinematisch so gestaltet
ist, dass diese rechenartige Führung in eine buchdickenabhängige Position überführt
werden kann. Danach öffnet das Klemmaggregat nochmals leicht, so dass der Buchblock,
der Schwerkraft folgend, die Lage seiner Buchblockrückenseite gegen die Anschlagfläche
des Einschubrads korrigierend ausrichtet. Dann schliesst das Klemmaggregat erneut,
worauf der Buchblock in einer definierten Position festgehalten ist. Diese an sich
optimierte Vorgehensweise bietet sonach Gewähr, dass die Buchblock-Rückenseite eine
definierte Position einnimmt, welche für die folgenden Schneidoperationen ausschlaggebend
ist.
[0066] Dessen ungeachtet, es ist aus qualitativen Aspekten richtig, wenn zusätzliche Massnahmen
vorgesehen werden, welche in jenen Fällen eingreifen können, wenn bei verschiedenen
Ausgestaltungen der Buchblocks die Schwerkraftwirkung allein nicht mehr genügt, um
die angestrebte definierte Position der Buchblockrückenseite gegenüber der zugehörigen
Anschlagfläche sicherzustellen.
[0067] Es muss in diesem Zusammenhang davon ausgegangen werden, dass die Buchblocks in den
meisten Fällen mit einem Umschlag konfektioniert werden, der allseitig (Kopf-, Fuss-,
Frontpartie) einen relativ grossen Überhang gegenüber dem ursprünglichen Buchblockkörper
aufweist. Insbesondere sind auch schneidbezogene Massnahmen zu treffen, wenn die Buchblocks
mit fertigen Klappenfalzen oder Umschlägen zur Frontfläche gerichtet eingeschleust
werden, wenn es also darum geht, dass jene anlässlich der Durchführung des Frontschnitts
nicht mitbeschnitten werden dürfen. Dieser Überhang bildet an sich für den Schneidvorgang
keine Einschränkungen, aber auf Grund einer Format-Vereinheitlichung logistische Vorteile
bieten könnte, insofern, als mit der gleichen Umschlaggrösse eine grosse Bandbreite
verschiedener Buchblockformate erfasst werden kann. Demnach ist davon auszugehen,
dass ein verhältnismässig grösserer Überhang mehrheitlich zum Einsatz kommen wird.
[0068] Um die sichere definierte Position zwischen Buchblock-Rückenseite und Anschlagfläche
innerhalb des Einschubrads 120, um auch bei Umschlägen mit einem grossen Überhang
im Bereich der Kopf-, Fuss- und Frontpartien zu bewerkstelligen, wird zur erfindungsgemässen
Bereicherung des Standes der Technik vorgeschlagen, während der kurzen Öffnung des
Klemmaggregats, um die Schwerkraft auf den Buchblock einwirken zu lassen, mindestens
mit einem formmässig adäquaten Bündigschieber 125, 126 (Siehe Figuren 14 , 15 ) operieren
wird, solcherart, dass die nötige Andruckkraft via Umschlagüberhänge direkt oder indirekt
auf den Buchblock ausgeübt wird, damit die Buchblockrückenseite sicher auf der zugehörigen
Anschlagfläche aufliegt oder seitlich ausgerichtet wird.
[0069] Zu diesem Zweck werden die beiden frontseitigen Umschlagüberhänge des Buchblocks
in der Andruckebene durch die winklig optimal ausgerichteten Bürstenkämme (Siehe Figuren
14, 15) oder durch anderweitige flexible mechanische oder pneumatisch angesteuerte
Mittel erfasst, so dass sich die resultierende Andruckkraft via Umschlagüberhänge
auf den Körper des Buchblocks A überträgt, dergestalt, dass dieser dann sicher auf
der innerhalb des Einschubrads 120 disponierten Anschlagfläche aufliegt oder sonst
horizontal positioniert ist.
[0070] Am Beispiel eines Bürstenkammes (Siehe Figuren 14, 15) wird dessen materialmässige
Flexibilität so erzielt, dass der freie resultierende Teilbereich des Bürstenkammes
zwischen den beiden Umschlagüberhängen durch die vertikale oder quasivertikale Andruckbewegung
zusätzlich bis zur Frontpartie des Buchblocks vordringen kann, um dort eine zusätzliche
oder prädominante Andruckkraft ausüben zu können.
[0071] Grundsätzlich lässt sich diese Andruckkraft auch disponieren, wenn es darum geht,
eine durch adäquate Mittel in Form eines weiteren Bündigschiebers 126 (siehe Figuren
3 und 15) eine auf Kopf- oder Fusspartie des Druckprodukts eine seitliche ausgerichtete
Andruckkraft ausüben zu können, mit dem Ziel, die Bildung einer einheitlichen Ebene
über alle Druckprodukte des Pakets zu bewerkstelligen, damit dessen Kante dann durch
einen Sensor sicher erfasst werden kann, um jene optimale Positionierung innerhalb
der Transportklammervorrichtung 130 erstellen zu können, damit die nachfolgenden Schneidoperationen
(Kopf- und Fussschnitt) massrichtig durchgeführt werden können.
[0072] Wie diesbezüglich aus Figur 4 hervorgeht, werden die Buchblocks durch leicht schief
stehende Transportrollen 113 in Transportrichtung 112 gegen einen festen Anschlag
111 angedrückt und darauffolgend zum Dreischneider 100 befördert. Der feste Anschlag
111 kann mit einem mitlaufenden nicht näher gezeigten Riemen ausgebildet werden oder
auch nur als eine feste Platte vorliegen. Die Buchblocks A
n gelangen danach in eine Übergabeposition, aus der sie beispielsweise durch ein rotierendes
Einschubrad 120 angehoben und durch Drehung in die operative Position gebracht werden.
[0073] Wie diesbezüglich aus Figur 5 hervorgeht, wird während einer ersten 90° Drehung des
Einschubrads 120, das die Funktion einer Zustellvorrichtung gegenüber einer nachfolgenden
Operation erfüllt. Eine klappbare, rechenartig gebildete Führung 121 schwenkt gegen
den Buchblock A ein, so dass dieser nach der 90° Drehung auf dem Rücken liegt, so
dass er nicht mehr auffächern oder umfallen kann. Die rechenartige Führung 121 ist
an ein Klemmaggregat 122 gekoppelt, welches den auf dem Rücken liegenden Buchblock
kurzfristig klemmt, wobei das Klemmaggregat kinematisch so gestaltet ist, dass der
Buchblock durch die zum Klemmaggregat gehörende rechenartige Führung 121 in eine buchdickenabhängige
Position überführt werden kann. Danach öffnet das Klemmaggregat 122 nochmals ein wenig,
so dass der Buchblock A resp. dessen Buchblockrücken, der Schwerkraft folgend, an
die Anschlagfläche 123 des Einschubrads 120 stösst und sich danach dort ausrichtet.
[0074] Darauf schliesst das Klemmaggregat 122 erneut, so dass der Buchblock in einer definierten
Position festgehalten ist. Das vierteilige Einschubrad 120 dreht sich nun über zwei
Takte um jeweils 90° weiter und überführt das Druckprodukt in eine nun hängende Lage
für den Weitertransport und die weitere Bearbeitung. Während dieser Drehbewegung werden
die erste rechenartige Führung 121 und eine mit ihr in Wirkverbindung stehende zweite,
ebenfalls rechenartige Führung 124 leicht vom Buchblock weg geschwenkt, so dass die
Bestandteile des Buchblocks, allein durch die Schwerkraft, vertikal nach unten hängen,
währenddessen der Buchblock am Buchblockrücken durch das Klemmaggregat 122 kraftschlüssig
gehalten wird. In dieser Lage fährt eine geöffnete Transportklammer (gut ersichtlich
in Figur 2, Pos.130) horizontal in Richtung des Buchblockrückens über den Buchblock
vor und übernimmt diesen grossflächig.
[0075] Wie detailliert aus Figur 6 hervorgeht, besteht diese Transportklammer 130 aus zwei
Klemmbacken 131, 132, welche so operiert, dass die eine Klemmbacke 131 keinen Hub
ausführt, während die andere Klemmbacke 132 die ganze Hubbewegung ausführt. Gemeinsam
führen die beiden Klemmbacken 131, 132, zwei verschiedene Offsets-Bewegungen aus,
welche transporttechnisch dahingehend zusammenhängen, ob das Druckprodukt (Buchblock,
Broschüre, etc.) dann allgemein transportiert wird oder eine Leerfahrt durchführt.
Optional kann bei bestimmten variablen und/oder inkonsistenten Buchblockdicken vorgesehen
werden, dass der Hub der beiden Klemmbacken 131, 132 individuell gestaltet wird, demnach
gleiche oder unterschiedliche Wege gefahren werden, bis die Endpressstellung erreicht
ist.
[0076] Die Transportklammer 130 lässt sich durch eine Linearbewegungsvorrichtung 133 horizontal
bewegen. Ein nicht näher gezeigter gesteuerter Antrieb bewegt die Transportklammer
130 positionsgenau gegenüber einer buchblockkonformen Übernahmeposition. Diese ist
dabei immer von der Grösse des Abschnitts abhängig, der an der Kopf- oder Fussskante
des Buchblocks vorgenommen wird. Sodann, in der Übernahmeposition schliesst die Transportklammer
130 und klemmt dabei den Buchblock zwischen dessen Front- und Rückfläche grossflächig
ein. Nur der Rückenbereich und der jeweils zu beschneidende Abschnittbereich des Buchblocks
bleiben frei. Hierzu wird auf die Beschreibung von Figur 18 verwiesen. Das Klemmaggregat
122 (siehe Figur 5) öffnet nun und gibt den Buchblockrücken frei. Die Transportklammer
130 bewegt sich daraufhin horizontal und transportiert den Buchblock zur ersten Schneidposition
(siehe auch Figur 1, Pos. 1), welche aus einer modular aufgebauten Mehrschneidvorrichtung
besteht.
[0077] Die beiden Klemmbacken 131, 132 können auch nach den folgenden Kriterien betrieben
werden: Jede Klemmbacke steht direkt oder indirekt mit einem für die kraftschlüssige
Klemmwirkung operierenden Antrieb in Wirkverbindung. Die durch die Antriebe geführten
Klemmbacken weisen einstellbare und/oder prädiktiv geregelte Hub- und Kraftschlussprofile
für eine beliebige Formatausprägung des vorgelegten Druckprodukts auf, so dass die
durch die Klemmbacken erfolgte kraftschlüssige Erfassung des Druckprodukts gegenüber
dessen Mittellinie auf Symmetrie oder quasi-Symmetrie ausgelegt ist. Die Klemmbacken
führen mindestens während der operativen Phase zur Ausübung der Klemmwirkung auf das
Druckprodukt ein gegenseitig abgestimmtes gleichförmiges, ungleichförmiges oder adaptives
Geschwindigkeitsprofil aus. Dieser Betrieb lässt sich für alle in Wirkverbindung zueinanderstehenden
Klemmbacken vorsehen, welche Bestandteile der hier zugrundeliegenden Einrichtung sind.
[0078] Wie diesbezüglich aus Figur 7 hervorgeht, umfasst die modulare Schneidvorrichtung
140 drei Schneidstationen, welche aus einer ersten Station 141 am Schneidort 1 (siehe
Figur 1), einer zweiten Schneidstation 142 am Schneidort 2 (siehe Figur 1) und einer
dritten Schneidstation 143 am Schneidort 3 (siehe Figur 1) bestehen. Für die jeweilige
Schneidoperation wird der Buchblock durch eine Pressplatte 145 und zusätzlich durch
einen Pressbalken 144 angepresst, dergestalt, dass jener durch die genannten Presselemente
144, 145 im Bereich zwischen der Transportklammer und der Schneidkante während der
Schneidoperation maximiert geklemmt resp. gepresst wird. Ein Messer 150b bewegt sich
vorzugsweise entlang eines schrägangelegten Schnitts gegen eine feste, diametral entgegengesetzt
angeordnete Schneidleiste.
[0079] Der jeweilige Pressbalken 144 steht also unmittelbar in Wirkverbindung mit der jeweiligen
Schneidvorrichtung 140, welche durch die Schneidmesser 150a, 150b, 150c gebildet ist,
wobei der Pressbalken 144 dafür sorgt, dass jene Presskraft auf das Druckprodukt ausgeübt
wird, welche für einen sauberen Schnitt unabdingbar ist.
[0080] Grundsätzlich stehen zur Ausübung der Presskraft und zum Betrieb der Schneidvorrichtung
zwei Hauptvarianten im Vordergrund:
- a) Zum einen, wie dies Pos. 250 in Figur 7 symbolisieren will, besteht eine kraftmässige
Kopplung zwischen Pressbalken und Schneidvorrichtung, d.h., die Pressbalkenkraft weist
dementsprechend einen festen Wert auf, wobei dann in der Regel auch das Geschwindigkeitsprofil
(Pressgeschwindigkeit/Beschleunigung) monoton verläuft.
- b) Eine andere Variante, wie dies Pos. 251 in Figur 7 symbolisieren will, besteht
darin, die Kraftausübung von Schneidmesser und Pressbalken zueinander zu entkoppeln,
so dass der Pressbalken 144 dann autonom nach den folgenden Kriterien betrieben wird:
[0081] Der Aufbau einer bestimmten Kraft am Pressbalken erfolgt über den Aufbau eines entsprechenden
Drehmoments am Servomotor durch einen Servoantrieb. Auf Grund einer Dickenmessung
wird die optimale benötigte Presskraft auf das Druckprodukt bestimmt, was leicht durch
abgelegte Steuerungsprofile erfolgen kann. In der Regel genügt es eine einzige Eichung
für die Erfassung einer bestimmten Dickenvariabilität der Druckprodukte vorzunehmen,
soweit die zugrunde gelegte Presskraftkennlinie als konstant betrachtet werden kann,
dies weil die Differenzen der Buchblockdicken innerhalb eines Jobs relativ klein sind.
[0082] Demgegenüber muss aber in Betracht gezogen werden, dass durch die Optimierung des
Presshubs vor allem bei steifen und/oder dünnen Druckprodukten eine wesentliche Reduktion
der Pressgeschwindigkeit und vor allem der Beschleunigung erreichbar ist. Vorteilhaft
ist es aber bei diesem Konzept, dass unabhängig von der Produktionsgeschwindigkeit
die jeweiligen Schneidvorrichtung(en) immer mit der maximalen Geschwindigkeit arbeiten,
die hierbei nicht durch die Schnittgeschwindigkeit, sondern durch die von der Mechanik
bestimmten Grenzen limitiert wird. Wesentlich ist zudem, dass bei tiefer Maschinengeschwindigkeit
eine vergrösserte Zykluszeit zur Verfügung steht, insbesondere betreffend das operationelle
Transportieren, Ausrichten und Pressen, da für den Schneidvorgang immer gleich viel
Zeit benötigt wird.
[0083] Die übrigen zwei Schneidorte werden durch die Messer 150a und 150c betrieben, welche
im Wesentlichen dieselbe Anpressung und Schneidphilosophie verfolgen, wie dies oben
erläutert wird. In der ersten Schneidstation wird der Kopfbereich des Buchblocks geschnitten
(siehe auch Figur 1). Es ist aber nicht ausgeschlossen, die erste Schneidoperation
mit dem Fussbereich des Buchblocks zu beginnen, allerdings würde dies bei bestimmten
Konfigurationen eine Anpassung des Wirkungsorts der Klammer und allenfalls der Schneidvorrichtung
140 bedingen, wobei mithin auch auf die Stärke der jeweiligen Schnitte eingegangen
werden müsste, dies alles unter Berücksichtigung der Art des buchrückenseitigen Klemmens
A
R (siehe Figur 1).
[0084] Zurückkehrend auf Figuren 1, 2, 3, greift während der Schneidoperation sowohl in
vertikaler (Y-Ebene, siehe Figur 1) als auch in horizontaler Richtung (X-Ebene, siehe
Figur 1) einen bewegbaren, geöffneten ersten Greifer 103 ein, wobei dieser in vertikaler
Richtung gegen den Buchblockrücken gerichtet ist. Nach dem ersten Schnitt übernimmt
der erste Greifer 103 den Buchblock rückenseitig, worauf die Transportklammer 130
öffnet. Diese fährt danach in die Übernahmeposition für den nächsten Buchblock. Der
erste Greifer 103 transportiert den Buchblock von dieser ersten Schneidoperation (Figur
1, Pos. 1) vertikal nach oben (Y-Ebene) und fährt dann durch eine übergelagerte, horizontale
Bewegung zur zweiten Schneidposition (Figur 1, Pos. 2) hin.
[0085] Die Bewegungsstrecke des ersten Greifers 103 in vertikaler Richtung wird durch die
Maschinensteuerung in Abhängigkeit der Breite des Buchblock-Schnitts gesteuert, wobei
auch die Bewegungsstrecke des Greifers allgemein in horizontaler Richtung gegenüber
dem Buchblock individuell gesteuert werden kann, so wenn eine spezielle Greiflage
angestrebt wird. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn das Format und die abzuschneidenden
Abschnitte beim jeweiligen Buchblock eine asymmetrische oder quasi-asymmetrische oder
eine einseitig schwerpunktbedingte Klemmwirkung benötigen.
[0086] In der zweiten Schneidposition (Figur 1, Pos. 2) wird der Buchblock durch eine Mehrzahl
von Pressleisten, die zu einer Pressleistenbatterie (Fig. 8-10, Pos. 200) gehören,
mit welchen die Buchblocks zwischen der Frontseite und der Rückseite geklemmt werden.
Figur 10 gibt die Pressleistenbatterie in geschlossenem Zustand wieder, während in
den Figuren 8,9 sind die Pressleistenbatterie in teilgeöffnetem Zustand dargestellt.
[0087] Wie in den Figuren 8 und 9 ersichtlich ist, schliessen die einzelnen Pressleisten
200
1-n, oben beginnend am Buchblockrücken, nacheinander, damit durch dieses Anpressvorgehen
gleichzeitig die Luft zwischen den einzelnen Blättern zur Schneidkante gezielt ausgepresst
werden kann, gleichzeitig eine ganzheitliche Glättung des Druckprodukts stattfindet.
Wie aus Figur 9 des Weiteren hervorgeht, kommen nur so viele Pressleisten den Pressprozess
zum Einsatz, wie sie zwischen der Position des Greifers 103 mit den jeweiligen Klemmbacken
103a, 103b und der zweiten Schneidstation 142 am zweiten Schneidort 2 (siehe Figur
1) Platz finden können. Die gleichen Klemmbacken 104a und 104 b (nicht näher gezeigt)
sind dem anderen Greifer 104 (siehe Figur 1) zugehörig, wodurch wiederum eine grossflächige
Pressung des Buchblocks erreicht werden kann. In der zweiten Schneidstation 142 erfährt
nun die Frontseite des Buchblocks einen Schnitt, dies geschieht in analoger Weise
wie in der ersten und die dritten Schneidstationen 141, 143 für Kopf- resp. Fusskante.
[0088] Nachdem die zum Einsatz kommenden Pressleisten 200
1-n der Pressleistenbatterie 200 den betreffenden Buchblock am zweiten Schneidort 2 (siehe
Figur 1, Pos. 2) krafttauglich geklemmt haben, wie dies aus Figur 10 hervorgeht, kann
der erste Greifer 103 den Buchblock loslassen und in seine Übernahmeposition (Schneidort
1, Figur 1) für die Übernahme des nächsten Buchblocks zurückbewegt werden.
[0089] Des Weiteren geht aus Figur 10 jene ultimative kraftbezogene Halterung des Buchblocks
A anlässlich der Schneidoperation hervor, um sicher zu gehen, dass der Schnitt mit
Hilfe des gezeigten Messers 150b hochqualitativ ausgeführt werden kann. Wenn also
die zum Einsatz kommenden Pressleisten 200
1-n (siehe die Figuren 8, 9) den Buchblock A von dem Greifer 103 übernommen haben, greifen
dann die Pressbalken (Pos. 144) ein, welche im unmittelbaren Schneidbereich die definitive
Anpresskraft auf den Buchblock ausüben. Dabei muss diese Kraft prädominant gegenüber
anderen Anpresskräften sein, damit der durch Messer 150b ausgeführte Schnitt eine
rechtwinklig scharfgeschnittene Schneidkante gewährleistet. Die zur Presskraft aus-übende
Einrichtung besteht auf der anderen Seite des Buchblocks aus einem fest positionierten
Anschlag 152, als Bestandteil einer Pressplatte 145 (siehe auch Figur 7), welche bisweilen
so gestaltet ist, dass dieser auch eine zustellende Bewegung ausführen kann, dies
im Sinne des gegenüberliegenden bewegbaren Pressbalkens 144, dessen Anpressung auf
den Buchblock von über einen Pressbolzen 151 betreibbar ist. Dieser Pressbolzen 151
kann beispielsweise motorisch, hydraulisch, pneumatisch, angetrieben werden, und so
die im Voraus festgelegte Presskraft auf den Buchblock auszuüben.
[0090] Der Anschlag 152 kann auch bei einer weitergehenden Ausführungsart beweglich gestaltet
werden, um die Dicke und/oder die Körperkonsistenz des jeweiligen zugeführten Buchblocks
zu erfassen, mit anderen Worten, dem Zweck entsprechend, wird die vorauseilenden Kanten
des zugestellten Buchblocks keine Behinderung erfahren. Diese dynamische Anpassung
des Anschlags 152 kann durch die bereits erwähnte Maschinensteuerung erfolgen.
[0091] Nach demselben Prinzip funktionieren auch die übrigen Pressbalken (siehe Figur 7,
Pos. 144) an den übrigen Schneidorten 1, 3, welche nunmehr die Presskraft in vertikaler
Ebene ausüben. Auch hier geht es darum, eine rechtwinklige scharfgeschnittene Schneidkante
zu gewährleisten.
[0092] Sobald der Buchblock durch die Pressleisten 200
1-n seine Anpressung erfahren hat, kann dann die zweite Schneidoperation (Frontschnitt)
ausgeführt werden. Nach Beendigung dieser Schneidoperation wird ein zweiter Greifer
104 (siehe Figur 1) in Position vorgefahren, der den Buchblock ergreift, dies in analoger
Weise wie dies beim ersten Greifer 103 der Fall gewesen ist. Die kraftumsetzende Position
des zweiten Greifers 104 richtet sich nach den Dimensionen der zu bearbeitenden Buchblocks,
also im Wesentlichen auch von der Qualitätssicherung des auszuführenden Schnitts.
Der zweite Greifer 104 wird in eine festgelegte Greifposition überführt, so dass für
die nachfolgende dritte Schneidoperation (siehe Figur 1, Pos. 3) die festgelegte Höhe
des Buchblocks festgelegt wird.
[0093] Die hier beschriebene Prozessdurchführung am zweiten Schneidort 2 wird erweitert,
wenn es darum geht, den Frontschnitt unter Berücksichtigung eines gespreizten Klappenfalzes
resp. eines gespreizten Umschlags beim Buchblock durchzuführen. Hierzu wird auf die
Figuren 12 bis 16 verwiesen.
[0094] Nachdem die zweite Schneidoperation (Frontschnitt) ausgeführt ist, öffnen die Pressleisten
der Pressleistenbatterie 200, worauf der zweite Greifer 104 das Druckprodukt (Buchblock,
Broschüre, etc.) erfasst, dieses zunächst von der Schneidposition vertikal abhebt,
um es dann in eine horizontale Translation zu überführen, schliesslich dieses in der
Ebene der nächsten Schneidposition, in welcher die dritte Beschneidung (normalerweise
Fusskante des Druckprodukts) durchgeführt wird (siehe Figuren 1, 2), vertikal abzusenken..
Bei diesen vertikalen Translationen im Bereich mindestens einer Schneidposition führt
der durch mindestens einen Buchblock beladene Greifer nach Bedarf, gegenüber einer
Pressfläche der Klemmvorrichtung noch eine laterale positionsnotwendige Offset-Bewegung
aus.
[0095] Figur 11 zeigt die Bandbreite der möglichen Ausführungen bei Vorhandensein eines
Klappenfalzes oder eines Umschlags, welche durch die Einrichtung und das Verfahren
erfindungsgemäss erfasst werden können, so betreffend die Ausführungen der Klappenfalze
nach 401 a) - c) und 402 a) - c), und darüber hinaus auch die Ausführungen der Umschläge
nach 403 a) - c) folgende Konfigurationen:
- a) Klappe innenliegend 401: a) beidseitig; b) einseitig links; c) einseitig rechts.
- b) Klappe aussenliegend 402: a) beidseitig; b) einseitig links; c) einseitig rechts.
- c) Nur Umschlag 403, also ohne Klappenfalz, aber bei derselben zugrunde liegenden
Konfiguration: a) beidseitig; b) einseitig links oder c) rechts.
Bei allen hier zugrunde gelegten Ausführungsarten erfolgt die Spreizung nach denselben
Prinzipien, womit ein durchgehender Betrieb auch bei ständig wechselnden Ausführungsarten
sichergestellt ist. Eine beliebige Kombination der hier aufgelisteten Ausführungsvarianten
untereinander ist jederzeit möglich.
[0096] Figur 12 zeigt den Prozessverlauf bei der Einbringung eines mit einem Klappenfalz
AKF oder einem Umschlag AU ausgebildeten Buchblocks Ain den Bereich des Öffnungsschwertes
530 für die Vornahme einer Spreizung SP, welche ursächlich implementiert wird, um
einen unbelasteten Frontschnitt durchführen zu können. Dieselbe Vorgehensweise lässt
sich gleichermassen bei einem Klappenfalz oder einem Umschlag durchführen. Dabei liegen
hier zur Durchführung die folgenden Schritte zugrunde:
- a) Über eine kurvenbezogene Translation 501 wird der Buchblock A, der von dem Kantenschnitt
am ersten Schnittort 1 (siehe Figur 1) herkommt, via Unterseite des Öffnungsschwertes
530 (zu beiden Elementen, wenn dies nach 401-403 a) zutreffend ist) zum Öffnungspunkt
521 transportiert, der sich am Ende einer relativ kurzen als Öffnungskante 520 ausgebildeten
Strecke befindet. Sonach befindet sich der Klappenfalz AKF oder der Umschlag AU des
Buchblocks A bei dieser Position oberhalb der Öffnungskante 520 und unmittelbar vor
der Öffnungsklinge 540. Der Buchblockkörper, bei beidseitiger Ausbildung des Klappenfalzes
oder des Umschlags, bleibt immer zwischen den gegenüberliegenden Öffnungsschwerten
geführt.
- b) Durch eine weitere Translation 502 wird der Buchblock A zum Frontschnitt am zweiten
Schneidort 2 (auch Schneidstation gemeint) transportiert. Während der Buchblockkörper
AK (siehe auch Figur 14) des Buchblocks A seine neutrale Lage entlang der Öffnungskante
520 gegenüber dem durch das Öffnungsschwert injizierten Spreizvorgang beibehält, wird
der Klappenfalz AKF oder der Umschlag durch das Öffnungsschwert 540 von dem Buchblockkörper
spreizend auseinander geöffnet, und durch den weiteren Transport des Buchblocks entlang
der Kontur des Öffnungsschwertes 530 kommt es zur Bildung einer echten Spreizung.
- c) Bei der Einleitung dieser Spreizung gegenüber Klappenfalz oder Umschlag in Relation
zum Buchblockkörper AK wird der Öffnungsprozess, nach Bedarf, durch mindestens einen
von unten betriebenen Luftstrahl unterstützt, mit dem Ziel, die Spreizung nachhaltiger
zu bilden, wobei der Grad dieser Performance wesentlich davon abhängt, wie die interne
Konfiguration des Buchblocks beschaffen ist, d.h., ob die Seiten kompakt oder lose
vorliegen.
- d) Durch die weitere Kontur des Öffnungsschwertes 530 in Transportrichtung wird der
Klappenfalz oder der Umschlag wird die Spreizung zunächst maximiert, dergestalt, dass
die daraus entstandene Öffnung die Voraussetzung geschaffen werden, dass durch diese
Spreizung die folgende Schneidoperation ausschliesslich den Buchblocckörper betreffen,
d.h. die ursprüngliche Konfiguration des Klappenfalzes oder des Umschlags bleibt demgemäss
100%ig gewahrt.
- e) Zur Sicherstellung der Dynamik der Spreizung gegenüber dem Klappenfalz sind in
diesem Bereich vielfach Sensoren angeordnet, welche die Überwachung übernehmen, dass
eine Spreizung nach vorbestimmten Kriterien vorliegt, und falls dies nicht der Fall
sein sollte, wird im weiteren Verlauf der Translation korrigierend eingegriffen, und
sollte eine solche Remedur nicht möglich sein, kommt es zunächst aus Qualitätsgründen
zur Ausscheidung des betreffenden Buchblocks, wobei in den meisten Fällen wird sich
eine solche Prozedur nicht einstellen, denn erfindungsgemäss weist das System Vorkehrungen
auf, welche auf dem Weg zum Frontschnitt eine Steigerung der Spreizung durchgeführt
werden kann (siehe Ausführungen unter lit. f) und Figur 16).
- f) Durch eine weitere Translation 503 wird der Buchblock bei vorgegebener Spreizung
des Klappenfalzes oder des Umschlags zum Frontschnitt transportiert, wobei stromab
des Öffnungsschwertes 530 weitere Führungen 510 vorhanden sind, welche aus konvex
oder quasi-konvex ausgeformten Rinnen und/oder Leitblechen bestehen, welche dafür
sorgen, dass die durch das Öffnungsschwert erzeugte Spreizung im weiteren Transportverlauf
mindestens bewahrt bleibt, oder die genannten Führungen so gestaltet sind, dass bis
zum Frontschnitt der Grad der Spreizung bedarfsmässig gesteigert wird, wobei entlang
dieser Führungen 510 ebenfalls Luftstrahlinjektoren wirken, welche zu einer stabilisierenden
nachhaltigen Führung des gespreizten Klappenfalzes oder des gespreizten Umschlags
beitragen können.
- g) Die Pressung des Buchblockkörpers im Bereich des Frontschnitts wird durch mindestens
einen Teil jener Pressleisten 2001-n umgesetzt, welche in den Figuren 8 bis 10 dargestellt sind. Während oberhalb des
gespreizten Klappenfalzes oder des gespreizten Umschlags aus Platzgründen nur einen
Teil davon zum Einsatz gelangen, wirkt unterseitig der Spreizung mindestens einen
Pressbalken 144, welcher die ultimative Pressung auf den Buchblockkörper ausübt, womit
die Schneidvorrichtung saubere Schnittvoraussetzung vorfindet. Die übrigen Abläufe
der Pressleisten auf beiden Seiten des Buchblocks richten sich auch im Fall einer
Schneidoperation mit Klappenfalz oder Umschlag nach der zugrundeliegenden Dynamik
gemäss den Figuren 8 bis 10, dies gilt auch gegenüber der in Wirkverbindung stehenden
Schneidvorrichtung, insbesondere wenn eine Trennung der operationellen Presskräfte
zwischen Pressbalken und Schneidvorrichtung vorgesehen ist.
- h) Dass die umgesetzte Spreizung so gestaltet ist, dass nach dem durchgeführten Frontschnitt
eine 100%ige Formreversibilität eintritt, dergestalt, dass die ursprüngliche Ausgestaltung
von Klappenfalz und Umschlag unbeschadet wiederhergestellt wird.
[0097] Figur 13 zeigt die wesentlichen Aspekte betreffend Umsetzung der Spreizung hinsichtlich
des Klappenfalzes AKF oder des Umschlags AU (siehe Figuren 11 und 14), Es sind diese
die Elemente aus E1 und E2, (siehe Figur 12), welche vorliegend in Transportrichtung
zum Frontschnitt figurativ erfasst sind. Wie detailliert aus dieser Figur 13 hervorgeht,
bilden die gegenüberliegend angeordneten Öffnungsschwerte 530 eine Beabstandung 560
zueinander, deren Abstand den ungehinderten Durchlauf des transportierte Buchblocks
sicherstellt, wobei diese Beabstandung durch das Zustellungsaggregat 550 nach der
jeweiligen Dicke des Buchblocks verändert werden kann, wobei hier, um die sichere
Durchschleusung des Buchblocks zu gewährleisten, jeweils mit einer Zugabe des Abstands
von ca. 5% gegenüber der gemessenen Dicke operiert wird, eingedenk der Tatsache, dass
der Buchblock nicht immer durch einen kompakten Körper vorliegt.
[0098] Diese an sich enge Abstandszugabe ist immer dort angezeigt resp. notwendig, wenn
es darum geht, doppelte Klappenfalze oder Umschläge an dem Buchblock gleichzeitig
zu erfassen, also eine Spreizung beidseitig des Buchblocks einzuleiten. Das steuerungsgeführte
Zustellaggregat 550 greift zur Veränderung der Beabstandung 560 auf beide Elemente
E1, E2 (siehe Figur 12) ein, nämlich auf die Öffnungsschwerte 530 zur Bildung der
ursächlichen Spreizung, und auf die nachfolgend zur Wahrung resp. Steigerung dieser
Spreizung vorgesehenen Führungen 510. Gegenüber dem gespreizten Klappenfalz AKF oder
dem gespreizten Umschlag AU erfolgt die Pressung des Buchblocks A resp. des Buchblockköpers
AK durch die Aktivierung einer bestimmten Anzahl Pressleisten 200
1-n, wobei nebst der Pressleisten auch noch Pressbalken (siehe die Figuren 10 und 14,
Pos. 152 und 144) zum Einsatz gelangen, welche im Bereich der Schneidoperation die
ultimative Pressung ausüben.
[0099] Die beiden Öffnungsschwerte 530 weisen innenseitig des Durchlaufs 560 eine weitgehend
senkrechte Fläche 531 auf, welche sich über die ganze Länge des schwertähnlichen Körpers
erstreckt. Damit lässt sich der Buchblock A, von unten her über die Translation 501
(siehe Figur 12) durchgehend einbringen, und diese so geartete Zustellung lässt sich
bis zu den Öffnungspunkten 521 der beiden Öffnungsschwerte 530 durchführen (siehe
Figur 12). Bisweilen kann vorgesehen werden, dass die Öffnungsklinge 540 zur Einleitung
der Spreizung bestimmter Buchblocks mit einer leichten seitlichen Kröpfung ausgebildet
ist, deren Eindringen zwischen Klappenfalz oder Umschlag und Buchblockkörper leichter
vonstattengehen kann.
[0100] Figur 14 zeigt den Zustand des zu beschneidenden Buchblocks durch Beschnitt BS unmittelbar
vor der Schneidoperation am zweiten für die Durchführung des Frontschnitts ausgelegten
Schneidort 2 stattfindet, wobei das Öffnungsschwert 530 als Bestandteil des Elements
E1 (siehe Figur 12) die Einleitung der Spreizung des Klappenfalzes AKF oder des Umschlags
AU wiedergibt, wobei die Darstellung der Spreizung in dieser Figur aus einer unterschiedlichen
Projektion gegenüber dem erfolgt, wobei diese Darstellung lediglich aus Verständigungsgründen
eingeflossen ist. Betreffend das nachgeordnete Element E2 mit den Führungen 510 wird
auf die Figuren 13 und 15 verwiesen. Im Wesentlichen richtet sich diese Figur 14,
was die Anpressung des Buchblocks betrifft, nach den operationellen Prozessen gemäss
Figur 10. Eine wesentliche Weiterbildung des Erfindungsgegenstands betrifft hier indessen
die neue Konfiguration des Buchblocks mit Klappenfalz oder Umschlag, bei welchem den
Frontschnitt aus qualitätserhaltenden Gründen nur dann durchgeführt wird, wenn die
Öffnung der Spreizung eine genügende grosse Marge aufweist, damit Klappenfalz oder
Umschlag durch die Schneidoperation nicht tangiert d.h. nicht mitbeschnitten werden.
[0101] Es liegt auf der Hand, dass die ursächlich disponierten Pressleisten 200
1-n gemäss Figur 10 zur Durchführung eines Frontschnitts eines üblichen Buchblocks ausgelegt
sind; indessen, bei Vorhandensein eines Klappenfalzes oder eines Umschlags lassen
sich diese Pressleisten nur teilweise, also sektorenweise zum Einsatz bringen, demnach
können sie nur insoweit ihre effektive Wirkung entfalten, wie die Spreizung des Klappenfalzes
AKF oder des Umschlags AU es zulässt, also dürfen die gespreizten Klappenfalz und
Umschlag durch den Schnitt BS des Buchblockkörpers AK nicht in Mitleidenschaft gezogen
werden.
[0102] Betreffend Umschlag AU geht aus dieser Figur 14 des Weiteren hervor, dass dieser
mit einer abgewinkelten Form gezeigt wird, welche jenen Zustand darstellen soll, wenn
die Greifer 103, 104 die Pressung auf den Buchblock aufheben resp. wegschwenken. Demnach
ist darauf zu achten, dass der reduzierte Einsatz der Pressleisten 200
1-n' nur oberhalb der Spreizungsansatzes des Klappenfalzes AKF oder des Umschlags AU zum
Einsatz gelangen, also ihre Wirkung streng genommen nur noch auf die unbelasteten
Flächen des Buchblocks entfalten, wie dies in der Figur 14 eingehend gezeigt wird.
Bei einer solchen Konfiguration ist es also vom Vorteil, wenn die Pressleisten auf
beiden Seiten des Buchblocks eine aktive Zustellungsdynamik durchführen, damit die
seitlichen Freizonen zu den Spreizungen von Klappenfalz oder Umschlag maximiert zur
Verfügung stehen. Dies gilt auch für die schneidrelevanten Anpressungen im Bereich
der Schneidoperation durch Schneidvorrichtung (Messer) 150b, Pressbalken 151 und den
entgegengesetzten Anschlag 152, der bei einer dynamischen Zustellung selbst mit einem
individuellen Antrieb A3 betrieben wird.
[0103] Die am zweiten Schneidort 2 für die Durchführung des Frontschnitts (gilt auch für
die übrigen Schneidorte 1, 3 der Einrichtung) durch Antrieb A1 beigestellte Presskraft
für die schnitttaugliche Anpressung des Druckprodukts durch Pressbalken 151 und die
durch Antrieb A2 beigestellte Schnittkraft für die Durchführung der Schneidoperation
durch die Schneidvorrichtung 150b erfolgen durch ein gemeinsames Antriebsaggregat.
Vorzugsweise soll indessen die durch Antrieb A1 beigestellte Presskraft für die schnittkonforme
Anpressung des Druckprodukts und die durch Antrieb A2 beigestellte Schnittkraft für
die Durchführung der Schneidoperation durch individuelle Antriebsaggregate erfolgen.
Letztere Disposition hat den Vorteil, dass individuelle Anpassungen vor oder auch
fortlaufend während des Betriebs wahrgenommen werden können.
[0104] Figur 15 ist eine Gesamtansicht des zweiten Schneidorts 2, bis zu dem Frontschnitt,
wobei aus dieser Figur die Durchführung der Spreizung bei einem Buchblock A, der durch
Greifer 103 (siehe Figur 1) kraftschlüssig erfasst und an das Öffnungsschwert 530
als Bestandteil des ersten Elements E1 (siehe 12) überführt wird, wobei es sich hier
nur um die Spreizung eines Klappenfalzes AKF oder eines Umschlags AU auf der einen
Seite des Buchblocks geht. Es ist des Weiteren gezeigt, dass die Dispositionen für
eine beidseitige Spreizung vorgesehen sind. Gezeigt ist hier ferner der Angriffsort
des Zustellungsaggregates 550, welches die Beabstandung des zum ersten Element E1
gehörenden Öffnungsschwertes 530 sowie der zum zweiten Element E2 gehörenden Führungen
510 (siehe Figur 12) übernimmt. Über den Betrieb dieser Elemente E1, E2, wird, statt
vieler, auf die Ausführungen unter Figur 12 verwiesen. Für den Betrieb der Pressleisten
200
1-n' wird, statt vieler, auf die Figuren 8-10 sowie 14 verwiesen. Im Übrigen ist Figur
15 in sich vollumfänglich selbsterläuternd.
[0105] Figur 16 zeigt blockdiagrammmässig die prozessualen Abläufe bei der Durchführung
eines üblichen Einzelschnitts an jedem Schneidort 1, 2, 3, sowie jene Abläufe, welche
die Implementierung eines zweiten, allenfalls weiterer subsequent erfolgender Teilschnitte.
Wie bereits oben zum Teil dargelegt, wird das herangeführte Druckprodukt A im Einschubrad
120 für die unmittelbar folgende Schneidoperation ausgerichtet, dergestalt, dass das
jenes von dem ersten der Transporteinheit 101 nach dieser ersten Schneidoperation
für den Weitertransport rückenseitig erfasst wird, wobei am ersten Schneidort 1 grundsätzlich
die Kopfkante des Druckprodukts bearbeitet wird, an sich aber nicht ausgeschlossen
ist, dass diese erste Schneidoperation den Fusskante betreffen kann. Für diese erste
Schneidoperation treten grundsätzlich die Klemmvorrichtung 130 und der Pressbalken
144 in Aktion, wobei der Schneidmesser 150a die Schneidoperation durchführt. Betreffend
die stattfindenden Abläufe innerhalb dieses ersten Schneidorts 1 wird auf die Ausführungen
der vorangegangenen Figuren verwiesen.
[0106] Bereits bei diesem ersten Schnitt T
1-1 erfolgt eine Qualitätsprüfung 400, welche zum einen auf die erfolgte Schnittgüte
fokussiert, und zum andern noch die Prüfung durchführt, ob die Stärke des geschnittenen
Abschnitts mit den im Voraus festgelegten Werten korrespondiert. Gleichzeitig wird
auch noch die Unversehrtheit des Rückens des Buchblocks überprüft. Die zum Einsatz
gelangenden Mittel für diese Prüfungen umfassen zum einen berührungsabgestützte und
berührungsfreie Sensoren, welche integral den Istzustand des Druckprodukts (Buchblock,
Broschüre, etc.) nach jeder Schneidoperation erfassen und die daraus abgeleiteten
Informationen an die Steuerungseinheit weiterleiten, und zum anderen auch Sensoren
der neueren Generation, welche eine sensorgestützte Produktion sicherstellen, indem
sie in der Lage sind, die fokussierten Abläufe auf Qualität zu steuern, zu regeln,
zu optimieren. Diese Sensoren müssen für die hier zugrundeliegenden Qualitätsprüfungen
über eine hervorragende Datenqualität verfügen, und sie sind vorzugsweise auf induktive
und photoelektrische Technologien aufgebaut. Allgemein soll also die Messgrösse durch
das physikalische Messprinzip des Sensorelements in ein internes Signal umgewandelt
werden. Nach Bedarf werden dann individuelle elektronische Weiterverarbeitungen vorgesehen,
womit dann am Ausgang ein Messwert als elektrisch und/oder elektronisch verwertbares
Signal zur Verfügung steht.
[0107] Soweit die Steuerung bei diesem ersten Schneidort 1 auf einen zweiten Teilschnitt
T
1-2 erkannt hat, erfolgt grundsätzlich eine prozessbedingte Wiederholung des ersten Schnitts
T
1-1, d.h., die notwendige Pressung des Druckprodukts erfolgt mit denselben Mitteln 130
und 144 und die Schneidoperation wird mit demselben Schneidmesser 150a durchgeführt.
Was ergänzend noch hinzukommt, ist eine abgestimmte kinematische Prozedur, welche
dafür sorgt, dass der zusätzlich zu beschneidende Abschnitt der Kopfkante des Buchblocks
A gegenüber dem festen Schneidmesser 150a nachgeschoben wird.
[0108] Demnach, nach dem durchgeführten ersten Teilschnitt T
1-1 wird der Buchblock A kurzfristig durch die Klemmbacken des Greifers 103 der Transporteinheit
101 der Transporteinheit festgeklemmt, worauf die zu einer Klemmvorrichtung 130, auch
Transportklammer genannt, gehörenden Klemmbacken 131, 132 leicht öffnen, so dass der
Buchblock A gegenüber den genannten Klemmbacken 131, 132 druckfrei positioniert ist.
Intermediär üben nun die zu dem Greifer 103 der Transporteinheit 101 der Transporteinrichtung
gehörenden Klemmbacken am Ort des erfolgten ersten Teilschnitts T
1-1 einen Kraftschluss auf den Buchblock A aus, welche Klemmbacken in Wirkverbindung
mit dieser Transporteinheit dem Buchblock A bei geöffneten Klemmbacken 131, 132 der
Transportklammer 130 eine intertemporäre örtliche Positionierung verleihen. Während
dieses Intervalls fahren die geöffneten Klemmbacken 131, 132 der Transportklammer
130 um einen Längenbetrag rückwärts gegenüber dem Schneidmesser 150a, wobei dieser
Längenbetrag der Breite des zweiten Teilschnitts T
1-
2 entspricht. Am Ende des zurückgelegten Längenbetrags üben die Klemmbacken 131, 132
der Transportklammer 130, unter abgestimmter Öffnung der Klemmbacken des Greifers
103 der Transporteinheit101 der Transporteinheit einen Kraftschluss auf den Buchblock
A wieder aus. Diese Klemmbacken 131, 132 der Transportklammer 130 verschieben nun
das eingespannte Druckprodukt A um den betreffenden Längenbetrag für den zweiten Teilschnitt
T
1-2 vorwärts, dergestalt, dass der Buchblock A damit wieder in die Schneidposition überführt
wird.
[0109] Es folgt dann unmittelbar vor Beginn des zweiten Teilschnitts T
1-2 ein Andrücken des Buchblocks A durch den schneidortsbezogenen Pressbalken 144, der
die ultimative Presskraft auf den Buchblock ausübt. Nach Beendigung des zweiten Teilschnitts
T
1-2 fährt der Pressbalken 144 in zeitlicher Abstimmung mit dem Schneidmesser 150a zurück,
worauf die Klemmbacken 131, 132 der Transportklammer 130 öffnen, und der Buchblock
A wird dann durch die Transporteinheit 101 der Transporteinrichtung weiterbefördert.
Auch während und nach Beendigung dieser Schneidoperation bleiben die qualitätsprüfenden
Sensoren 400 prüfend im Einsatz, bis diese durch Sensoren an der nächsten Schneidstation
die Qualitätsprüfung übernehmen, womit sichergestellt ist, dass die Qualität über
alle Schneidoperationen nach einheitlichen Kriterien erfolgt. In ähnlicher Weise erfolgen
die Schneidoperationen betreffend den dritten Schnittort 3 (T
3-1, T
3-2, usw.), wie dies aus dem Blockdiagramm gemäss Figur 16 hervorgeht.
[0110] Darüber hinaus, bei einem mit einem Klappenfalz oder einem Umschlag versehenen Buchblock,
wird am zweiten Schneidort 2, soweit dort die Schneidoperation über mehrere Teilschnitte
erfolgen soll, wie folgt vorgegangen:
- a) Die anfängliche Spreizung des Klappenfalzes (AKF) oder des Umschlags (AU) über
die Elemente (E1, E2) erfolgt von Anfang mit einer vergrösserten Öffnung, so dass
die subsequent vorgesehenen Schneidoperationen ohne Interferenz auf Klappenfalz oder
Umschlag durchgeführt werden können, und zwar wie folgt: Nach dem durchgeführten ersten
Teilschnitt T2-1 wird der Buchblock A kurzfristig durch den Greifer 103 der Transporteinheit 101 festgeklemmt,
worauf die Pressleisten 2001-n' (siehe Figur 14) leicht öffnen, so dass der Buchblock gegenüber den Pressleisten
druckfrei positioniert ist. Intermediär übt nun der zum Support 101 gehörende Greifer
103 am Ort des vorgängig erfolgten ersten Teilschnitts T2-1 einen Kraftschluss auf den Buchblock aus, womit diesem bei geöffneten Pressleisten
eine intertemporäre örtlich Positionierung verliehen wird. Während dieses Intervalls
fährt die Transporteinheit 101 mit dem Buchblock dann eine geführte Bewegung nach
unten, deren Betrag mit dem nächsten Teilschnitt T2-2 übereinstimmt.
- b) Oder, der erste Teilschnitt wird nach dem herkömmlichen Vorgang durchgeführt, d.h.
der Buchblock wird ohne Bildung einer Spreizung durch die Elemente E1, E2 (siehe Figur
13) direkt zum Schneidort geführt, in welchem der erste Teilschnitt stattfindet, dies
ist möglich, weil die Schneidvorrichtung mit einem genügend grossen Abstand zum Ende
des Klappenfalzes oder des Umschlags operiert, also diese Ausbildungen nicht tangiert
werden;, und überdies führt eine solche Operation auch dazu, dass sämtliche Pressleisten
2001-n (siehe Figur 10) zum Einsatz gelangen können. Für die Durchführung eines subsequenten
Mehrfachschnitts wird der Buchblock dann ante Zwischenstation E1, E2 rückgeführt,
worauf dann, wie oben mehrfach beschrieben, die Spreizung des Klappenfalzes (AKF)
oder des Umschlags (AU) durchgeführt wird, und so die Voraussetzungen gemäss erfindungsgemässem
Ablauf geschaffen werden. Diese Rückführung wird in Figur 16 durch die Schlaufe S
mit dem Verweis auf die Figuren 13, 14 dargestellt.
[0111] Ist die Schneidoperation am dritten Schneidort 3 (siehe Figur 1) ausgeführt, so bewegt
sich die drehbare Ausförderungsvorrichtung (Vierklammersystem) 160 und damit auch
die Klammer 161 mit dem Buchblock orthogonal zur Messerbewegung von der Schneidvorrichtung
weg. Das drehbare Vierklammersystem 160 dreht während jedes Taktes um 90° (siehe Figur
17).
[0112] Das aus Figur 17 ersichtliche Vierklammersystem 160 zeigt in diesem Zusammenhang
die Position der Klammer 161 in der Schneidposition 162, bei welcher eine bewegliche
Backe 163 noch offen ist. Eine weitere Klammer wirkt innerhalb der Ausförderungsposition
164. In dieser Stellungslage kann der Buchblock A entnommen werden. Die Funktionsweise
des Vierklammersystems 160 stellt sicher, dass der Buchblock A während des Schneidvorgangs
am dritten Schneidort 3 (siehe Figuren 1, 7) und der Drehbewegung des Vierklammersystems
nachhaltig zwischen der beweglichen Backe 163 und der festen Backe 165 gepresst wird.
Es sind des Weiteren innerhalb eines Quadranten zwei Zustände hinsichtlich der Klammer
161 gegeben, nämlich zum einen eine vollständig geschlossene 166 und zum anderen eine
vollständige geöffnete 167, wie dies aus der intermediär angeordneten Position ersichtlich
ist. Gezielt kann die eine oder andere Vorgabe innerhalb dieses Quadranten, entsprechend
den jeweiligen vorliegenden Platzverhältnissen bei der Drehung, in Betracht gezogen
werden.
[0113] Als Entnahmevorrichtung kann beispielsweise ein Transportband sein, das für die Förderung
des Buchblocks mit bewegbaren Rollen ausgestatten ist. Andere aus dem Stand der Technik
bekanntgewordenen Einrichtungen können auch vorgesehen werden.
[0114] Aus Figur 18 geht anlässlich der Schneidoperation die ultimative Anpressung des Buchblocks
durch Pressbalken 144 hervor. Eine solche Anpressung entspricht von der Wirkung her
derjenigen, welche unter Figur 10 beschrieben worden ist. Die Zustellrichtung ist
mit Pos. 170 gekennzeichnet.
[0115] Figur 19 zeigt die Wirkung der verschiedenen Anpresselemente (Klemmvorrichtungen)
auf das Druckprodukt, welche, bezogen auf den Schneidort 2, von den verschiedenen
Klemmvorrichtungen 103, 200, 144 ausgeübt wird, wobei bei diesem Schneidort die eine
Klemmvorrichtung aus einer Pressleistenbatterie 200 besteht. Die im Diagramm dargestellten
Presskräfte innerhalb der verschiedenen Klemmvorrichtungen dürfen auch nur als eine
qualitative Darstellung verstanden werden. Die Klemmkraft des Greifers 103, welche
für den Transport 210 des Druckprodukts von einem Schneidort zum nächsten zur Verfügung
gestellt wird, fällt gegenüber den schneidortsbezogenen Klemmkräften 200 und 144 an
sich kleiner aus, da es sich hier nur um eine Kraft handelt, welche lediglich für
die sichere Klemmwirkung des Buchblocks während des Transports ausreichen muss. Am
Schneidort 2 baut sich dann die Klemmkraft der zur Pressleistenbatterie gehörenden
Anpressleisten 200
1-n simultan oder subsequent auf, so dass die Klemmkraft des Greifers 103 sofort nachlässt
211 (Abnahmepunkt), sobald die finale Klemmkraft der Anpressleisten auf den Buchblock
erreicht ist. In welchem Rahmen die Klemmkraft des Greifers auf den Buchblock abnimmt,
wird individuell eingestellt und hängt auch vom Gewicht des jeweiligen Buchblocks
ab. Die für die Schneidqualität wichtige abschliessende Klemmkraft auf den Buchblock
wird dann durch den bereits erwähnten Pressbalken 144 ausgeübt, der seine Position
satt parallel zur Ebene des Schneidmessers einnimmt. Wie aus dem Kräftediagramm gemäss
Figur 19 ersichtlich ist, entfaltet der Pressbalken 144 vorzugsweise in Wirkverbindung
mit der Schneidoperation seine grösste Presskraft, welche variabel und phasenverschoben
212 (Eingreifebene) gegenüber den übrigen Klemmvorrichtungen erfolgt, wie dies aus
den parallelen Unterbrechungslinien 212a, 212b (Phasenverschiebungsintervall) hervorgeht.
Sobald die Presskraft von dem Pressbalken 144 bereitsteht, führt das Messer die Schneidoperation
213 durch. Danach verharrt der Pressbalken 144 noch kurz in der Schneidebene 215,
bis sich die Klemmkraft des Greifers soweit aufgebaut hat, dass ein sicherer Weitertransport
214 des Buchblocks gewährleistet ist. Danach nehmen die Presskräfte der übrigen Elemente
144, 200 nach einer bestimmten Abnahmekurve 217 subsequent ab, so dass die Weitertransportebene
216 mit dem durch den Greifer 103 vollwertig erfassten Buchblock wieder offensteht.
Diese Dynamik gilt grundsätzlich auch für den zur zweiten Transporteinheit 102 (siehe
Figur 1) gehörenden Greifer 104 in Wirkverbindung mit der dort operierenden Klemmvorrichtungen.
[0116] Darüber hinaus, alle innerhalb der Einrichtung operierenden Anpresselemente 103,
104, 144, 200, ...., seien sie direkt oder indirekt auf das Druckprodukt resp. den
Buchblock wirksam, werden mit eingebauten hydraulisch und/oder pneumatisch betriebenen
Zusatzelementen ergänzt, welche als Unterstützung für das Öffnen und Schliessen derselben
dienen. Dies bedeutet, dass die ordentlichen operierenden Schliess- und Öffnungsmechanismen
der Anpresselemente der Einrichtung fest oder optional mit weiteren pneumatisch und/oder
hydraulisch betriebenen Zusatzelementen ergänzt werden, welche in der Lage sind, eine
maximierte Beschleunigung der jeweiligen Bewegung der Anpresselemente in beiden Richtungen,
also sowohl beim Schliessen als auch beim Öffnen, zu implementieren, unabhängig des
dort zur Umsetzung gelangenden Kraftschlusses, dabei geht es hier um eine gleichmässige
oder exponentielle Beschleunigung. Es ergibt sich daraus, dass diese Beschleunigungen
allesamt zu einer nachhaltigen Verkürzung der Taktintervalle bei den einzelnen Schneidstationen
führen. Diese implementierte Beschleunigung kommt insbesondere bei den Greifern für
den Transport der Druckprodukte positiv zum Tragen, bei welchen sich die Ebene der
Krafteinleitung auf das Druckprodukt für die Bewegungen des Öffnens und Schliessens
von der Ebene der Kraftumsetzung abstandsmässig unterscheidet, so dass es systembedingt
zu einer akkommodierten Kraftentfaltung kommt.
[0117] Des Weiteren, diese Figur 19 zeigt symbolisch, wie sich das gegenseitig abgestimmtes
gleichförmiges, ungleichförmiges oder adaptives Geschwindigkeits- und/oder Bewegungsprofil
beider Presselemente einer Klemmvorrichtung auch für eine einseitige Presskraftausübung
des Pressbalkens 144 gestaltet werden kann, indem die Kraftbereitstellung für das
Messer 150b nicht mehr mit derjenigen für den Pressbalken 144 gekoppelt ist, sondern
dieser seine Presskraft autonom auf den Buchblock ausübt, wie dies die Position 251
symbolisieren will (siehe auch Figur 7 ). Sonach lässt sich dann die Presskraftausübung
des Pressbalkens auf den Buchblock nach individuellen Kriterien vorsehen. Das Geschwindigkeitsprofil
des Pressbalkens 144 kann unmittelbar nach der ersten Kontaktnahme mit dem Buchblock
in einen anderen Modus überführt werden. Dies betrifft auch die Kraftentfaltung auf
den Buchblock selbst, welche je nach Vorgabe sukzessiv monoton, ansteigend oder abfallend
erfolgen kann. Wenn also bei der Kraftentfaltung des Pressbalkens 144 gegen Schluss
der Pressung eine gewisse Flexion verlangt ist, um beispielweise die allenfalls leicht
verdickte Rückenpartie der Buchblocks durch Druckmarken nicht zu beschädigen, so lässt
sich dies mit der Aktivierung eines entsprechenden Steuerprofils erzielen, wonach
beispielsweise die monoton ansteigende Kraftentfaltung nach dem Kurvenverlauf bei
der Aufladung eines Kondensators gestaltet wird. Dementsprechend ist es dann ohne
weiteres möglich, eine exponentielle Kraftentfaltung vorzusehen, welche intermediär
oder übergreifend zum Einsatz kommen kann.
[0118] Ferner soll die Druckschrift
EP 1 647 373 A1 einen integrierenden Bestandteil dieser Beschreibung darstellen, insbesondere, wenn
es darum geht, aufzuzeigen, wie die Koordination der Antriebe für die Beistellung
der Presskraft in Wirkverbindung mit der Prozessdynamik bei der Schneidvorrichtung
und Messerdynamik durchgeführt werden kann.
[0119] Figur 20 zeigt die Konfiguration eines Bündigschiebers 125 (Siehe auch Figur 3).
Dieser besteht aus einer von oben wirkenden Aufnahmeplatte 180, welche druckproduktseitig
Bürstenkörper 181, 182 trägt, welche auf die frontseitigen über das Druckprodukt A
abstehenden Umschlagenden 183 einen Druck ausüben, damit der Rücken des Druckprodukts
mit der Auflagefläche innerhalb des Einschubrads 120 übereinstimmt. Da die Umschlagenden
184 frontseitig in der gleichen Fluchtebene liegen, lassen sie sich unter den Positionen
185 und 186 (kopf- oder fussseitig des Druckprodukts A) besser erkennen. Beide Bürstenkörper
181 und 182 bestehen jeweils aus zwei Teilbürstenkörpern 181a, 181b; 182a, 182b, welche
winklig zueinanderstehen, dergestalt, dass das jeweilige Umschlagende keilförmig erfasst
und entsprechend parallel nach unten angedrückt wird, womit die Umschlagenden keine
schädliche Aufwölbung erfahren.
[0120] Figur 21 zeigt die Konfiguration eines weiteren Bündigschiebers 126 (Siehe auch Figur
3). Dieser besteht aus einer kopf- oder fussseitig wirkenden Aufnahmeplatte 190, welche
druckproduktseitig Bürstenkörper 191, 192 trägt, welche auf die kopf- oder fussseitigen
über das Druckprodukt A abstehenden Umschlagenden 184, 185 einen Druck ausüben, damit
das Druckprodukt A für die Schneidoperationen entsprechend positioniert wird. Die
überhängenden Umschlagenden sind hier in Relation zur Rückenpartie 193 des Druckprodukts
A ersichtlich. Beide Bürstenkörper 191 und 192 bestehen jeweils aus zwei Teilbürstenkörpern
191a, 191b; 192a, 192b, welche winklig zueinanderstehen, dergestalt, dass das jeweilige
Umschlagende von den Bürstenkörpern keilförmig erfasst wird und der ganze Druckproduktkörper
eine seitliche Positionierung einnimmt, so dass die Umschlagenden wiederum keine schädliche
Aufwölbung erfahren.
[0121] Figur 22 zeigt eine weitere Transporteinrichtung 300 der Druckprodukte von einem
Schneidort 1 zum nächsten 2 und von diesem zu einem dritten 3. Die an diesen Schneidorten
vorgenommenen Schneidoperationen sind dieselben wie sie unter Figur 1 beschrieben
sind.
[0122] Der wesentliche Unterschied gegenüber der Transportdynamik gemäss Figur 1 besteht
hier darin, dass mindestens drei Transporteinheiten mit den jeweiligen Greifern 101/103
entlang einer im Wesentlichen ellipsenähnlichen Strecke 301 operativ im Einsatz stehen,
wobei diese funktionale umlaufende Strecke aus einer vorderen Bahn 303 und einer im
Wesentlichen parallel verlaufenden hinteren Bahn 304 besteht, wobei die beiden Bahnen
durch je eine umlaufende Krümmung 305, 306 ineinander übergehen. Die vordere Bahn
dient dazu, die im Takt aneinander folgenden Transporteinheiten geradlinig oder quasi-geradlinig
entlang der Schneidorte 1, 2, 3 zu führen. Die Anzahl der Transporteinheiten entlang
der Strecke steht in Abhängigkeit zur maximal zulässigen Taktzahl, d.h., jede Transporteinheit
übernimmt federführend ein Druckprodukt, und führt das Druckprodukt nacheinander und
übergabefrei über die zugrundeliegenden drei Schneidorte 1, 2, 3. , Produktionsmaximierend
ist der Takt so ausgelegt, dass die Transporteinheiten eng aufeinander folgen, und
der Abstand zueinander von der beanspruchten Zeit für die einzelnen Schneidoperationen
abhängig ist, womit in der Regel mehr als drei Transporteinheiten im Einsatz stehen
können. Eine Reduzierung der Anzahl der Transporteinheiten lässt sich beispielsweise
dann erreichen, wenn diese entlang der hinteren Bahn 304 zwischen dem letzten Schneidort
3 und dem ersten Schneidort 1 einer Beschleunigung unterworfen sind.
[0123] Somit lassen sich mit einer solchen Vorkehrung die intermediären schneidortspezifischen
Abgaben und Übernahmen des Druckprodukts durch Hin- und Her-Bewegungen der Transporteinheiten
umgehen (siehe Figur 1). Anderseits müssen in der Regel, um die Produktion hoch zu
halten, eine grössere Anzahl umlaufender Transporteinheiten 302a-302f vorgesehen werden,
da diese für die Fahrt über die hintere Bahn 304 Zeit benötigen.
[0124] Zum besseren Verständnis sind die sich im operativen Einsatz befindlichen Transporteinheiten
schraffiert gezeichnet, während die andern Transporteinheiten unbeladenen sind, also
sich abströmungsseitig der Ausförderungsvorrichtung 160 bewegen, d.h., sich jeweils
auf dem Weg zur Zustellvorrichtung 120 für die erneute Übernahme eines Druckprodukts
befinden.
[0125] Eine solche über eine ellipsenähnliche Strecke 301 charakterisierte Transportvariante
lässt sich gut für eine zentrale Beschneidung der Druckprodukte einsetzen, wenn es
also darum geht, die drei Schneidoperationen an einem einzigen Schneidort vorzunehmen,
demnach, wenn die Übernahme des Druckprodukts, dessen Zuführung zum zentralen Schneidort,
und dessen anschliessende Abgabe durch eine und derselben Transporteinheit erfolgt.
Sinngemäss liesse sich eine solche zentrale Beschneidung vorteilhaft innerhalb der
oben beschriebenen zweiten Schneidstation 2 durchführen. Vorteilhaft sollten dann
die sich im Einsatz befindlichen Transporteinheiten nicht über die vordere Bahn 303
wieder in die Zustellvorrichtung 120 zurückfahren, sondern sie sollen sich über die
hintere Bahn 304 fortbewegen, dies um den Produktionsfluss nicht zu hemmen.
[0126] Es liegt auf der Hand, dass bei einem zentralen Schneidort zur Beschneidung aller
Formatkanten des Druckprodukts Vorkehrungen getroffen werden müssen, dass die Bewegung
der Seitenmesser und der dazugehörigen Pressbalken gegenüber der Bewegung des Frontmessers
und des dazugehörigen Pressbalkens phasenverschoben ausgelegt werden müssen, damit
eine Kollision zwischen Anpressungen und Dynamik der Schneidvorrichtungen vermieden
werden kann.
[0127] Ist das Druckprodukt mit einem Klappenfalz oder einem Umschlag ausgebildet, so werden
im Bereich des Frontschnitts zur Erfassung von Klappenfalz oder Umschlag zur Erzeugung
einer Spreizung Öffnungsmittel angeordnet, welche nicht hindernd auf den ganzen Schneidprozess
über alle Kanten des Druckprodukts wirken, dergestalt, dass diese Öffnungsmittel entweder
von einer fest zugewiesenen örtlichen Positionierung aus operieren oder intertemporär
zu- und weggeschaltet werden.
[0128] Der beschriebene erfindungsgemässe Dreischneider 100 weist gegenüber den bekannten
Dreischneidern folgende Vorteile auf:
Während des Schneidprozesses ist der Buchblock durch Klammern oder durch Pressleistenbatterien
nahezu vollflächig gepresst. Einzig in einem Bereich des Buchrückens weist der Buchblock
eine Freifläche M1 auf, welche der Erfassung des Buchblocks selbst dient. Dies ist
an sich unkritisch, weil der gebundene Buchblock in diesem Bereich genügend zusammenhält
und im Schnittbereich die Pressleisten innerhalb der jeweiligen Schneidstation der
Schneidvorrichtungen den Buchblock stützen. Das vollflächige Pressen des Buchblocks
führt zu einer hohen Schnittqualität.
[0129] Die vollflächige Pressung wird auf einfache Art und Weise erreicht. Es müssen keine
Stege, Abstützelemente oder Stützleisten formatabhängig verstellt werden. Dadurch
kann eine hohe Taktzahl und damit eine hohe Leistung des Dreischneiders erreicht werden.
[0130] Da mit dem erfindungsgemässen Dreischneider der Buchblock hängend zu den einzelnen
Schneidstationen 141, 142, 143 (siehe Figur 7) transportiert wird, sind bei den Übergabestellen
im Transportsystem keine Vorkehrung zum Stützen der Seiten des Buchblocks notwendig.
Da die Buchblocks nicht liegend transportiert werden, biegen sich die Buchseiten bei
nicht vollflächigen Auflageflächen zwischen den Auflagestellen auch nicht durch, wodurch
sie an den Übergabestellen nicht anhängen können.
[0131] Die drei Schneidstationen 141, 142, 143 der Schneidvorrichtung sind U-förmig mit
der offenen Seite des U's nach unten gegeneinander angeordnet. Der abzuschneidende
Abschnitt an Buchblocks erfolgt bei allen drei Schneidoperationen in Wirkverbindung
mit den Pressbalken 144 (siehe Figur 7, und insbesondere Figur 10) gegen das Innere
der U-Form. Dadurch ist es mit einer einzigen unterseitig angeordneten Abschnittentsorgungseinrichtung
möglich, dass sich alle drei abgeschnittenen Abschnitte erfolgreich "ausfördern" lassen.
Diese Abschnitte fallen mithin durch die Schwerkraft bedingt ohne Zuzug weiterer Hilfsmittel
nach unten, wo sie dann leicht eingesammelt werden können. Diese hängende Transportlage
erweist sich als optimal, wenn es darum geht, an der zweiten Schneidstation Spreizungen
des Klappenfalzes oder des Umschlags vorzunehmen.
[0132] Eine gute Abschnittsentsorgung, unabhängig davon, ob es sich um Buchblocks oder Broschüren
handelt, ist deshalb von grosser Bedeutung, weil bei der industriellen Herstellung
der einzelnen Bücher die unterschiedlichen Formate sehr oft erst am Dreischneider
erzeugt werden. Dabei werden die Buchblocks resp. deren Umhüllungen vorzugsweise auf
das grösste Endformat abgestimmten, was dann logischerweise bei kleinen Endformaten
zu grossen Schneidabfällen führt.
[0133] Bei Dreischneidern mit Schneidkassetten und Pressstempeln ist es üblich, das Druckprodukt
durch zwei rechtwinklige Anschläge in den Ecken von Buchrücken zur Kopfseite und Buchrücken
zur Fussseite, sowie einem Anschlag von der Buchblockfrontseite her, auszurichten.
Bei der Herstellung von formatvariablen Büchern, Broschüren, etc. werden für einen
bestimmten Formatbereich meistens Umschläge des gleichen Formats verwendet. Variiert
nun die Dicke des Buchblocks und werden die Bücher von Bindemaschinen hergestellt,
so weisen diese in der Regel über eine starke Fixkantenverarbeitung auf, so lässt
sich auch vorsehen, dass der Umschlag gegenüber dem effektiven Buchblock entsprechend
abgestimmt werden kann.
[0134] Variiert die Dimension des Buchblocks, so steht der Umschlag gegenüber diesem mehr
oder weniger vor. In der Regel werden die Buchblocks mit einem festen Überstand des
Umschlags auf der einen Seite und einem variablen Überstand auf der anderen Seite
hergestellt. Beim erfindungsgemässen Dreischneider werden der ungeschnittene Buchblock
oder die ungeschnittenen Broschüren an der Fuss- oder Kopfkante und der verarbeiteten
Rückenkante ausgerichtet. Damit spielen die variablen Überstände des Umschlags in
der Buchblockhöhe und der Buchbreite keine Rolle.
[0135] Für jeden des zu schneidenden Buchblocks oder für jede der zu schneidende Broschüre
müssen die Produktdaten der Dreischneidersteuerung bekannt sein, aus denen die notwendigen
Bewegungen der Transportorgane errechnet werden können, damit am Ende ein geschnittenes
Buch entsteht, welches die gewünschten Formatabmessungen aufweist. Diese Daten können
dabei auf verschiedenste Art und Weise der Steuerung übermittelt werden.
[0136] Nachfolgend werden beispielshaft einige der gängigen Möglichkeiten aufgeführt Jeder
Buchblock oder jede Broschüre ist mit einem Identifikationsmerkmal gekennzeichnet.
Ein Merkmalleser am Eingang des Dreischneiders liest das Identifikationsmerkmal (z.B.:
ein- oder zweidimensionaler Barcode, RFID-Chip, Zeichen, Bild, etc.) und übermittelt
die daraus erfassten Informationen an die Steuerung, welche die Maschinentaktzuordnung
bestimmt. Die erfasste Information kann beispielsweise die geschnittenen Druckprodukt-Dimensionen
abbilden, oder zugleich eine fehlende Zuordnung feststellen, worauf automatisch auf
abgelegte Profile in der Datenbank zurückgreifen.
[0137] In einem anderen System werden die Buchblocks getaktet dem Dreischneider zugeführt.
Mit jedem Takt wird der Dreischneidersteuerung die Information mitgeliefert, die notwendig
ist, um den Buchblock auf die richtige Dimension zu schneiden. Auch hier können die
mit dem Buchblock gelieferten Daten mit der Datenbank abgeglichen werden.
[0138] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass dem Dreischneider Daten zugeleitet werden,
welche die Reihenfolge der zugeführten Buchblocks erfassen. Der Dreischneider bearbeitet
die zugeführten Buchblocks in der vorgegebenen Reihenfolge ab, wobei Abweichungen
davon simultan erfasst und steuerungstechnisch entsprechend umgesetzt werden, dies
gilt insbesondere dann, wenn die Anlage gesamthaft nach Digitalisierungsprinzipien
betrieben wird, d.h., wenn verschiedene Buchblocksarten durchgängig auch auf verschiedene
Dimensionen beschnitten werden sollen.
[0139] Bei der Herstellung von Umschlägen mit Klappenfalz können Massabweichungen auftreten.
In der Folge kann bei den fertig hergestellten Druckprodukten die Distanz zwischen
der Frontkante des beschnittenen Buchblocks und der Kante des Umschlags variieren.
Daher ist es auch denkbar, dass die mit dem Buchblock verbundenen Umschläge, vor oder
im Dreischneider mit Sensoren ausgemessen werden. Durch eine Messung der Breite des
Umschlags, welche der Distanz vom Buchrücken bis zu der parallel zum Buchrücken verlaufenden
Kante des Umschlags entspricht, kann der Buchblock entsprechend der gemessenen Umschlagbreite
beim Frontschnitt positioniert und geschnitten werden. Die Breite des beschnittenen
Buchblocks kann dadurch von dem in der Steuerung hinterlegen Sollwert abweichen, der
Umschlag ragt aber am Frontschnitt bei allen fertig geschnittenen Büchern gleich viel
über den Buchblock hinaus oder ist mit diesem bündig.
1. Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an Formatkanten mindestens eines
Druckprodukts (A), wobei die Einrichtung mindestens eine Zustellvorrichtung (120)
aufweist, welche in Wirkverbindung mit einer ersten Schneidstation (1) steht, in welcher
mindestens eine erste kantenbezogene Schneidoperation stattfindet, mindestens eine
Ausförderungsvorrichtung (160) aufweist, welche in Wirkverbindung mit einer letzten
Schneidstation (3) steht, in welcher mindestens eine weitere kantenbezogene Schneidoperation
stattfindet, wobei zwischen dem ersten und dem letzten Schneidvorgang mindestens eine
weitere Schneidstation (2) angeordnet ist, in welcher mindestens eine auf den Frontschnitt
des Druckprodukts gerichtete Schneidoperation stattfindet, wobei das Druckprodukt
zur Ausführung der jeweiligen Schneidoperationen mindestens eine Pressvorrichtung
aufweist, durch welche in Wirkverbindung mit einer Schneidvorrichtung mindestens eine
Presskraft auf das Druckprodukt ausübbar ist, wobei das Druckprodukt von einer zur
nächsten Schneidstation durch mindestens eine Transporteinheit (101, 102, ....) mit
einem kraftschlusswirkenden Greifmittel (103, 104, ....) transportierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Durchführung des Frontschnitts betreibbare Schneidstation (2) eingangsseitig
eine Zwischenstation aufweist, welche Zwischenstation mit Elementen (E1, E2) zur Bildung
einer Spreizung (SP) eines zum Druckprodukt gehörenden Klappenfalzes (AKF) oder eines
zum Druckprodukt gehörenden Umschlags (AU) erweitert ist, dass die Spreizung, zum
ersten, durch eine erste Translation (502) des Druckprodukts in Transportrichtung
entlang der Kontur eines ersten Elementes (E1), und, zum zweiten, durch eine weitere
Translation (503) des Druckprodukts in Transportrichtung entlang eines zweiten Elementes
(E2) durchführbar ist, dass die durch das erste Element (E1) erzeugte Spreizung (SP)
entlang des zweiten Elements (E2) bis zum Frontschnitt der zweiten Schneidstation
(2) transportierbar ist, und dass der Frontschnitt am unterhalb der Spreizung freigestellten
Druckproduktkörper (AK) des Druckprodukts (A) durchführbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar stromab des ersten Elements (E1) mindestens das zweite Element (E2) angeordnet
ist, welches die von dem ersten Element (E1) durchgeführte Spreizung des Klappenfalzes
(AKF) oder des Umschlags (AU) bis zum Frontschnitt (2) aufrechterhält, oder das zweite
Element (E2) dazu geeignet und ausgebildet ist, die durch das erste Elemente erzeugte
Spreizung bis zum Frontschnitt zu bewahren oder zu verstärken.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Spreizung (SP) des Klappenfalzes (AKF) oder des Umschlags (AU) dienende Zwischenstation
aus mindestens zwei ersten und mindestens zwei zweiten Elementen (E1, E2) besteht,
welche gegenüber liegend angeordnet und zueinander beabstandet sind sowie sich parallel
entlang der zweiten Schneidstation (2) erstrecken, dass sich die Beabstandung der
Elemente zueinander nach der Dicke des jeweils durchgeschleusten Druckprodukts richtet,
dass diese Beabstandung der Elemente (E1, E2) zueinander durch einen mechanischen,
pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antrieb variierbar ist, und dass die
Beabstandung der Elemente zur Erzielung eines druckproduktkonformen Abstands durch
einen ein- oder mehrseitig betreibbaren Antrieb erzielbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Element (E1) als Öffnungskörper ausgebildet ist, welcher im Wesentlichen
die Form eines Öffnungsschwertes (530) aufweist, welches im Wesentlichen aus einer
eingangsseitigen Öffnungskante (520) und einer nachgeschalteten Öffnungsklinge (540)
besteht, welche Öffnungsklinge (540) im Verlauf einer zweiten Translation (502) zunächst
zwischen Druckproduktkörper (AK) und Klappenfalz (AKF) oder Umschlag (AU) eindringt,
mithin eine Spreizung bildet, deren Öffnung im weiteren Verlauf der Translation (502)
derart ausgebildet ist, welche Öffnung für die Umsetzung des Frontschnitts am Druckproduktkörper
(AK) geeignet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgestaltung des Öffnungskörpers (530) wie folgt aufgebaut ist:
a) Der Öffnungskörper besteht ganzheitlich aus einem Öffnungsschwert (530), das anfänglich
in Transportrichtung aus einer Öffnungskante (520) besteht, welche horizontal oder
quasi-horizontal verläuft;
b) das Öffnungsschwert besteht des Weiteren aus einer Öffnungsklinge (540), welche
in Transportrichtung der Öffnungskante (520) nachgeordnet ist, und welche derart geeignet
und ausgebildet ist, dass im Verlauf der Translation des Druckprodukts (A) zwischen
Druckproduktkörper (AK) und Klappenfalz oder Umschlag eindringt;
c) dass die durch die Ausbildungen nach a) und b) eingeleitete Spreizung des Klappenfalzes
oder des Umschlags gegenüber dem Druckproduktkörper (AK) zum einen durch das Eindringen
der Öffnungsklinge (540) in das Druckprodukt einleitbar ist, und zum anderen durch
die nachfolgende Translation des Druckprodukts über die körperliche Kontur des Öffnungsschwertes
die Konsolidierung der Spreizung stattfindet.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zweite Element (E2), das dem ersten Element (E1) nachgeschaltet ist, mindestens
bis zur Durchführung des Frontschnitts an der zweiten Schneidstation (2) erstreckt,
und dass das zweite Element (E2) mindestens aus einer konvex oder quasi-konvex gebildeten,
regelmässig oder unregelmässig verlaufenden Rinne und/oder aus zugeordneten Leitblechen
besteht.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine in der Schneidstation (2) zur Durchführung des Frontschnitts wirkende Pressvorrichtung
aus einzelnen Pressleisten (2001-n') besteht, durch welche eine Presskraft auf die beiden Seiten des Druckprodukts ausübbar
ist, welche Pressleisten mindestens auf der einen Seite des Druckprodukts vertikal
oder quasi-vertikal verlaufend und nachgeordnet sind, dass mindestens eine feste und/oder
bewegliche Pressleiste die prozessnotwendigen Presskräfte am Druckprodukt (A) ausüben,
einerseits oberhalb der Spreizung selbst und andererseits unterhalb der Spreizung
am Druckproduktkörper(AK), und dass für die ultimative Bereitstellung der Presskraft
im Bereich der Schneidoperation mindestens ein Pressbalken (144) wirkbar ist, der
in Wirkverbindung mit einem entgegengesetzt wirkenden Anschlag (152) steht.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckprodukt (A) zur Durchführung der Schneidoperationen von einer zur nächsten
Schneidstation (1, 2, 3) in einer hängenden Lage transportierbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schneidortsbezogene Pressvorrichtung die Form mindestens eines Pressbalkens (144)
aufweist, durch welchen eine Presskraft direkt auf das Druckprodukt (A) oder den Druckproduktkörper
(AK) ausübbar ist, und dass die Presskraft mittels eines mechanischen, pneumatischen,
hydraulischen oder elektrischen Antriebs beistellbar ist.
10. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beistellung der benötigten Presskraft mit Wirkung auf das Druckprodukt und die
Bereitstellung der benötigten Schnittkraft zur Durchführung der Schneidoperation an
der betreffenden Schneidstation (2) durch einen und denselben Antrieb durchführbar
sind.
11. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beistellung der benötigten Presskraft mit Wirkung auf das Druckprodukt und die
Beistellung der benötigten Schnittkraft zur Durchführung der Schneidoperation an der
betreffenden Schneidstation (2) durch individuelle Antriebe (A1, A2, A3) durchführbar
sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die auf das Druckprodukt durchführbaren Schneidoperationen so steuerbar sind, dass
gleiche oder variable Formatabmessungen mit gleichen oder unterschiedlichen Dicken
fortlaufend und takteinhaltend bis zum Ausstoss eines einzelnen Druckprodukts produzierbar
sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste zu beschneidende Kante an der ersten Schneidstation (1) die Kopfpartie,
die zweite zu beschneidende Kante an der zweiten Schneidstation (2) die Frontpartie,
und die dritte zu beschneidende Kante an der dritten Schneidstation (3) die Fusspartie
des Druckprodukts betrifft, oder dass die erste zu beschneidende Kante an der ersten
Schneidstation (1) die Fusspartie, die zweite zu beschneidende Kante an der zweiten
Schneidstation (2) die Frontpartie, und die dritte zu beschneidende Kante an der dritten
Schneidstation (3) die Kopfpartie des Druckprodukts betrifft.
14. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Presselemente oder Klemmvorrichtungen (103, 104, 144, 200, .....) der Einrichtung
mit optional zusätzlichen hydraulisch und/oder pneumatisch betreibbaren Zusatzelementen
bestückt sind, dass die Zusatzelemente so eingebaut und operativ tätig sind, dass
sie auf die Presselemente oder Klemmvorrichtungen, mindestens unter Beibehaltung der
ursprünglichen Presskraft zur Umsetzung des benötigten Kraftschlusses auf das Druckprodukt,
eine gleichmässige oder exponentielle Beschleunigung auf die von diesen Presselementen
oder Klemmvorrichtungen auf das Druckprodukt umgesetzten Bewegungen sowohl während
des Schliess- als auch des Öffnungsvorganges bewirken.
15. Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an
Formatkanten mindestens eines Druckprodukts (A), wobei die Einrichtung mindestens
eine Zustellvorrichtung (120) aufweist, welche in Wirkverbindung mit einer ersten
Schneidstation (1) steht, in welcher mindestens eine erste kantenbezogene Schneidoperation
stattfindet, mindestens eine Ausförderungsvorrichtung (160) aufweist, welche in Wirkverbindung
mit einer letzten Schneidstation (3) steht, in welcher mindestens eine weitere kantenbezogene
Schneidoperation stattfindet, wobei zwischen der ersten und der letzten Schneidoperation
mindestens eine weitere Schneidstation (2) angeordnet ist, in welcher mindestens eine
auf den Frontschnitt des Druckprodukts gerichtete Schneidoperation stattfindet, wobei
das Druckprodukt für die Ausführung der Schneidoperationen jeweils mindestens eine
Pressvorrichtung aufweist, durch welche in Wirkverbindung mit einer Schneidvorrichtung
mindestens eine Presskraft auf das Druckprodukt ausgeübt wird, wobei das Druckprodukt
hängend von einer zur nächsten Schneidstation durch mindestens eine Transporteinheit
(101, 102, ....) mit einem kraftschlusswirkenden Greifmittel (103, 104, ....) transportiert
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die für den Frontschnitt betreibbare Schneidstation (2) eingangsseitig eine Zwischenstation
aufweist, welche mit mindestens einem Element (E1) für die Bildung einer Spreizung
(SP) eines zum Druckprodukt gehörenden Klappenfalzes (AKF) oder eines zum Druckprodukt
gehörenden Umschlags (AU) bestückt ist, dass die Bildung der Spreizung durch mindestens
eine Translation (502) des Druckprodukts entlang der Kontur des Elements (E1) durchgeführt
wird, und dass unmittelbar am Bildungsort der Spreizung die frontschnittmässige Schneidoperation
am freigestellten Druckproduktkörper (AK) des Druckprodukts (A) durchgeführt wird.
16. Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an
Formatkanten mindestens eines Druckprodukts (A), wobei die Einrichtung mindestens
eine Zustellvorrichtung (120) aufweist, welche in Wirkverbindung mit einer ersten
Schneidstation (1) steht, in welcher mindestens eine erste kantenbezogene Schneidoperation
stattfindet, mindestens eine Ausförderungsvorrichtung (160) aufweist, welche in Wirkverbindung
mit einer letzten Schneidstation (3) steht, in welcher mindestens eine zweite kantenbezogene
Schneidoperation stattfindet, wobei zwischen der ersten und der letzten Schneidoperation
mindestens eine weitere Schneidstation (2) angeordnet ist, in welcher mindestens eine
auf den Frontschnitt des Druckprodukts gerichtete Schneidoperation stattfindet, wobei
das Druckprodukt für die Ausführung der Schneidoperationen jeweils mindestens eine
Pressvorrichtung aufweist, durch welche in Wirkverbindung mit einer Schneidvorrichtung
mindestens eine Presskraft auf das Druckprodukt ausgeübt wird, wobei das Druckprodukt
von einer zur nächsten Schneidstation durch mindestens eine Transporteinheit (101,
102, ....) mit einem kraftschlusswirkenden Greifmittel (103, 104, ....) hängend transportiert
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Durchführung des Frontschnitts betreibbare Schneidstation (2) eingangsseitig
eine Zwischenstation aufweist, welche mit Elementen (E1, E2) zur Bildung einer Spreizung
(SP) eines zum Druckprodukt gehörenden Klappenfalzes (AKF) oder eines zum Druckprodukt
gehörenden Umschlags (AU) bestückt ist, dass die Spreizung zum ersten durch eine erste
Translation (502) des Druckprodukts in Transportrichtung entlang der Kontur eines
ersten Elementes (E1), und zum zweiten durch eine weitere Translation (503) des Druckprodukts
in Transportrichtung entlang eines zweiten Elementes (E2) durchgeführt wird, dass
die durch das erste Element (E1) erzeugte Spreizung (SP) entlang des zweiten Elements
(E2) bis zur Frontschnitt entlang der zweiten Schneidstation (2) geleitet wird, und
dass der Frontschnitt am unterhalb der Spreizung freigestellten Druckproduktkörper
(AK) des Druckprodukts (A) durchgeführt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags wie folgt durchgeführt wird:
a) Über eine erste Translation (501) wird das Druckprodukt (A) aus der ersten Schneidstation
(1) zu einem ersten Element (E1) der Zwischenstation geführt, dass das erste Element
(E1) im Wesentlichen durch einen zur Bildung einer Spreizung ausgelegten Öffnungskörper
von der Form eines Öffnungsschwertes (530) gebildet ist, dass das Druckprodukt über
eine Öffnungskante (520) bis zu einem am Ende derselben angeordneten Öffnungspunkt
(521) geführt wird, welcher in Transportrichtung in eine Öffnungsklinge (540) übergeht;
b) Durch eine weitere subsequent stattfindende Translation (502) wird das Druckprodukt
(A) über die Kontur des ganzen Öffnungskörpers (530) geführt, dergestalt, dass in
einem ersten Schritt die Öffnungsklinge (540) zwischen Klappenfalz (AKF) oder Umschlag
(AU) und Druckproduktkörper (AK) spreizend eindringt, wodurch sich die Spreizung (SP)
zwischen den genannten Teilen (AKF, AU, AK) des Druckprodukts (A) einstellt;
c) Durch die Fortsetzung der Translation (502) gemäss b) wird das Druckprodukt (A)
über die weitere Kontur des Öffnungskörpers (530) geführt, mithin wird der Grad der
Spreizung des Klappenfalzes (AKF) oder des Umschlags (AU) gegenüber dem Druckproduktkörper
(AK) konsolidiert, so dass die damit erzielte Spreizung die Voraussetzung erfüllt,
dass der Frontschnitt (BS) ohne schneidoperative Interferenzen auf Klappenfalz oder
Umschlag durchgeführt wird;
d) Nach dem beendeten Transport des Druckprodukts über den Öffnungskörper (530) wird
das Druckprodukt mit der zuvor erzeugten Spreizung anhand einer weiteren Translation
(503) zum Frontschnitt geführt, dergestalt, dass die damit eingeleitete Spreizung
während der weiteren Überführung zur Durchführung des Frontschnitts in Wirkverbindung
mit dem zweiten zur Zwischenstation gehörenden Element (E2) steht, dass die ursprüngliche
Spreizung entlang des zweiten Elements (E2) mindestens bewahrt oder verstärkt wird;
e) Dass das zweite Element (E2) mindestens aus konvex oder quasi-konvex gebildeten,
regelmässig oder unregelmässig verlaufenden Rinnen und/oder zugeordneten Leitblechen
gebildet ist;
f) Dass die umgesetzte Spreizung so gestaltet ist, dass nach dem durchgeführten Frontschnitt
eine 100%ige Formreversibilität eintritt, dergestalt, dass Klappenfalz und Umschlag
wieder ihre ursprünglichen Formen einnehmen.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass für die Spreizung des Klappenfalzes (AKF) oder des Umschlags (AU) das erste und zweite
Element (E1, E2) innerhalb der Zwischenstation mindestens paarweise vorliegen, dergestalt,
dass sie auf jeder Seite der Durchführung (560) entgegengesetzt angeordnet sind und
parallel zueinander entlang der Zwischenstation bis zum Frontschnitt bei der zweiten
Schneidstation (2) verlaufen, dass die Beabstandung der Elemente zueinander, welche
durch die Durchführung (560) bestimmt wird, jeweils mit der Dicke des durchgeschleusten
Druckprodukts (A) korrespondiert, dass die einstellbare Beabstandung der Elemente
(E1, E2) zueinander durch einen mechanischen, pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen
Antrieb erzeugt wird, und dass der Antrieb (550) zur Umsetzung der Beabstandung mit
dem ersten (E1) und/oder zweiten Element (E2) gekoppelt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das durch die Translation (501) herangeführte Druckprodukt bei dessen Durchleitung
durch das erste Element (E1) zur Erstellung der Spreizung des Klappenfalzes oder des
Umschlags intertemporär angehalten oder durchtransportiert wird, dass in beiden Fällen
die eingeleitete und/oder fortgesetzte Spreizung durch mindestens einen Luftstrahl
stabilisiert wird.
20. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Ausbildung des zweiten Elements (E2) bis zum Frontschnitt wird der Grad
der im ersten Element (E1) gebildeten Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags
bewahrt oder verstärkt.
21. Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an
Formatkanten mindestens eines Druckprodukts (A), wobei die Einrichtung mindestens
eine Zustellvorrichtung (120) aufweist, durch welche die Bereitstellung des Druckprodukts
für den Weitertransport erfolgt, wobei nach der letztdurchgeführten Schneidoperation
eine Ausförderungsvorrichtung (160) vorhanden ist, durch welche die Ausschleusung
des beschnittenen Druckprodukts durchführt wird, wobei die Einrichtung mehrere Transporteinheiten
aufweist, welche entlang einer geschlossenen umlaufenden Führungsstrecke (301) taktkonform
geführt werden, wobei jede Transporteinheit individuell mit mindestens einem Druckprodukt
beladen ist, welches von derselben Transporteinheit von einer zur nächsten Schneidstation
(1, 2, 3) geführt wird, wobei jede Transporteinheit nach der letzten Schneidstation
und der Abgabe des beschnittenen Druckprodukts unbeladen über eine geschlossenen umlaufenden
Führungsstrecke (301) zur ersten Schneidstation zur Aufnahme eines nachgebrachten
Druckprodukts rückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Durchführung des Frontschnitts betreibbare Schneidstation (2) eingangsseitig
eine Zwischenstation aufweist, welche mit Elementen (E1, E2) zur Bildung einer Spreizung
(SP) eines zum Druckprodukt gehörenden Klappenfalzes (AKF) oder eines zum Druckprodukt
gehörenden Umschlags (AU) bestückt ist, dass die Spreizung in einem ersten Schritt
durch eine erste Translation (502) des Druckprodukts in Transportrichtung entlang
der Kontur eines ersten Elementes (E1), und in einem zweiten Schritt durch eine weitere
Translation (503) des Druckprodukts in Transportrichtung entlang eines zweiten Elementes
(E2) durchgeführt wird, dass die durch das erste Element (E1) erzeugte Spreizung (SP)
entlang des zweiten Elements (E2) bis zum Frontschnitt der zweiten Schneidstation
(2) transportiert wird, und dass der Frontschnitt an den unterseitig der Spreizung
freigestellten Druckproduktkörper (AK) des Druckprodukts (A) durchgeführt wird.
22. Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an
Formatkanten mindestens eines Druckprodukts (A), wobei die Einrichtung mindestens
eine Zustellvorrichtung (120) aufweist, durch welche die Bereitstellung des Druckprodukts
für den Weitertransport erfolgt, wobei nach der letztdurchgeführten Schneidoperation
eine Ausförderungsvorrichtung (160) vorhanden ist, durch welche die Ausschleusung
des beschnittenen Druckprodukts erfolgt, wobei die Einrichtung mindestens eine Transporteinheiten
aufweist, welche entlang einer geschlossenen oder offenen Führungsstrecke taktkonform
geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die mit mindestens einem Druckprodukt beladene Transporteinheit direkt an eine zentrale
Schneidstation überführt wird, in welcher sämtliche Schneidvorgänge am Druckprodukt
durchgeführt werden, dergestalt, dass die produktbezogenen Presselemente (144, 152)
und Schneidvorrichtungen (150 a-c) so abgestimmt sind, dass die abgewickelten Prozesse
untereinander kinematisch passend abgestimmt sind.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckprodukt durch einen Klappenfalz oder einen Umschlag erweitert ist, bei welchen
für die Vornahme des Frontschnitts eine Spreizung derselben erzeugt wird, dass die
Umsetzung dieser Spreizung durch mindestens ein Öffnungselement (E1, E2) direkt im
Umfeld der zentralen Schneidstation durchgeführt wird, dass durch ein intertemporäres
Zu- oder Wegschalten mindestens eines Öffnungselementes (E1, E2) die Vornahme der
übrigen Schneidoperationen an dieser zentralen Schneidstation ungehindert durchgeführt
wird.
24. Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an
Formatkanten mindestens eines Druckprodukts (A), wobei die Einrichtung mindestens
eine Zustellvorrichtung (120) aufweist, welche in Wirkverbindung mit einer ersten
Schneidstation (1) steht, in welcher mindestens eine erste kantenbezogene Schneidoperation
stattfindet, mindestens eine Ausförderungsvorrichtung (160) aufweist, welche in Wirkverbindung
mit einer letzten Schneidstation (3) steht, in welcher mindestens eine zweite kantenbezogene
Schneidoperation stattfindet, wobei zwischen der ersten und der letzten Schneidoperation
mindestens eine weitere Schneidstation (2) angeordnet ist, in welcher mindestens eine
auf den Frontschnitt des Druckprodukts gerichtete Schneidoperation stattfindet, wobei
das Druckprodukt für die Durchführung der jeweiligen Schneidoperationen mindestens
eine Pressvorrichtung aufweist, durch welche in Wirkverbindung mit einer Schneidvorrichtung
mindestens eine Presskraft mit Wirkung auf das Druckprodukt ausgeübt wird, wobei das
Druckprodukt von einer zur nächsten Schneidstation durch mindestens eine Transporteinheit
(101, 102, ....) mit einem kraftschlussumsetzenden Greifmittel (103, 104, ....) transportiert
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidstation (2) für den Frontschnitt eingangsseitig eine Zwischenstation aufweist,
welche mit Elementen (E1, E2) zur Bildung einer Spreizung (SP) eines zum Druckprodukt
gehörenden Klappenfalzes (AKF) oder eines zum Druckprodukt gehörenden Umschlags (AU)
bestückt ist, wobei die Elemente (E1, E2) der Einleitung, Erstellung, Aufrechterhaltung
oder Verstärkung der Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags dienen, welche
durch folgende Prozessschritte durchgeführt werden:
a) Über eine erste Translation (501) wird das Druckprodukt (A) von der ersten Schneidstation
(1) an ein erstes Element (E1) innerhalb der zweiten Schneidstation (2) geführt, welches
Element im Wesentlichen die Form eines auf die Bildung einer Spreizung ausgelegten
Öffnungskörpers (530) aufweist, wobei das Druckprodukt über eine zum Öffnungskörper
gehörende Öffnungskante (520) bis zu einem am Ende derselben angeordneten Öffnungspunkt
(521) geführt wird, wobei der Öffnungspunkt (521) in eine Öffnungsklinge (540) übergeht;
b) Durch eine weitere subsequent stattfindende Translation (502) wird das Druckprodukt
(A) über die Kontur des ganzen Öffnungskörpers (530) geführt, dergestalt, dass in
einem ersten Schritt die zum Öffnungskörper gehörende Öffnungsklinge (540) in den
Zwischenraum zwischen Klappenfalz (AKF) oder Umschlag (AU) und Druckproduktkörper
(AK) spreizend eindringt, wodurch die Spreizung (SP) eingeleitet wird;
c) Durch die Fortsetzung der Translation (502) unter b) wird das Druckprodukt über
die weitere Kontur des Öffnungskörpers (530) geführt, wodurch der Grad der Spreizung
des Klappenfalzes (AKF) oder des Umschlags (AU) gegenüber dem Druckproduktkörper (AK)
eine Konsolidierung erfährt, wobei die damit erzielte Spreizung eine Öffnung aufweist,
durch welche eine Beschneidung des Frontschnitts (BS) ohne Interferenz auf Klappenfalz
oder Umschlag durchgeführt wird;
d) Nach der beendeten Translation (502) über den Öffnungskörper (530) wird das Druckprodukt
mit der zuvor erfolgten Spreizung anhand einer weiteren Translation (503) über ein
zweites Element (E2) zum Frontschnitt geführt, wobei die Öffnung der Spreizung während
dieser Überführung mindestens bewahrt oder verstärkt wird.
e) Dass die umgesetzte Spreizung so gestaltet ist, dass nach dem durchgeführten Frontschnitt
eine 100%ige Formreversibilität eintritt, dergestalt, dass sich die ursprüngliche
Form von Klappenfalz und Umschlag wieder einstellt.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Einleitung und Fortführung der Spreizung des Klappenfalzes (AKF) oder des Umschlags
(AU) im Bereich des zum ersten Element (E1) gehörenden Öffnungskörpers (530) durch
mindestens einen Luftstrahl unterstützt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizung entlang der zum zweiten Element (E2) gehörenden Führungen (510) durch
mindestens einen weiteren Luftstrahl zur Wahrung oder Stärkung der vorgegebenen Öffnung
unterstützt wird.
27. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass für die Qualitätssicherung der Spreizung des Klappenfalzes (AKF) oder des Umschlags
(AU) örtliche Sensoren operieren, welche bis zum erfolgten Frontschnitt die Überwachung
des notwendigen Grades der Spreizung durchführen.
28. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressung des Druckprodukts (A) im Bereich des Frontschnitts durch mindestens
einen Teil der an dieser Schneidstation (2) operierenden Pressleisten 2001-n' umgesetzt wird, deren Abrufung so abgestimmt ist, dass sie im Bereich oberhalb des
gespreizten Klappenfalzes (AKF) oder des Umschlags (AU) ansetzen, dass unterseitig
des Klappenfalzes oder des Umschlags die Pressung des Druckproduktkörpers (AK) durch
bewegliche oder feste Pressbalken (144, 152) umgesetzt wird, welche für die Durchführung
des Frontschnitts an der Schneidstation (2) die ultimative Pressung des Druckproduktkörpers
(AK) durchführen, dass die auf die Pressbalken und die Schneidvorrichtung eingeleiteten
Presskräfte resp. Schneidkräfte durch einen einzigen Antrieb oder durch getrennte
Antriebe umgesetzt werden.
29. Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an
Formatkanten mindestens eines Druckprodukts (A), wobei die Einrichtung mindestens
eine Zustellvorrichtung (120) aufweist, welche in Wirkverbindung mit einer ersten
Schneidstation (1) steht, in welcher mindestens eine erste kantenbezogene Schneidoperation
stattfindet, mindestens eine Ausförderungsvorrichtung (160) aufweist, welche in Wirkverbindung
mit einer letzten Schneidstation (3) steht, in welcher mindestens eine zweite kantenbezogene
Schneidoperation stattfindet, wobei zwischen der ersten und der letzten Schneidoperation
mindestens eine weitere Schneidstation (2) angeordnet ist, in welcher mindestens eine
auf den Frontschnitt des Druckprodukts gerichtete Schneidoperation stattfindet, wobei
zur Durchführung der Schneidoperationen jeweils mindestens eine Pressvorrichtung zum
Einsatz kommt, durch welche mindestens eine Presskraft mit Wirkung auf das Druckprodukt
ausgeübt wird, wobei das Druckprodukt von einer zur nächsten Schneidstation durch
mindestens eine Transporteinheit (101, 102, ....) mit einem kraftschlusswirkenden
Greifmittel (103, 104, ....) transportiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Durchführung des Frontschnitts betreibbare Schneidstation (2) eingangsseitig
eine Zwischenstation aufweist, welche Zwischenstation mit Elementen (E1, E2) zur Bildung
einer Spreizung (SP) eines zum Druckprodukt gehörenden Klappenfalzes (AKF) oder eines
zum Druckprodukt gehörenden Umschlags (AU) bestückt ist, dass die Spreizung zum ersten
durch eine erste Translation (502) des Druckprodukts in Transportrichtung entlang
der Kontur des ersten Elements (E1), zum zweiten durch eine zweite Translation (503)
des Druckprodukts in Transportrichtung entlang der Kontur des zweiten Elements (E2)
durchgeführt wird, dass der Öffnungsgrad der Spreizung entlang des zweiten Elements
(E2) aufrechterhalten oder vergrössert wird, wobei am Ende des zweiten Elements (E2)
die Durchführung des Frontschnitts am freistehenden Druckproduktkörper (AK) stattfindet,
dass bei einem subsequenten Mehrfachschnitt die anfängliche Spreizung des Klappenfalzes
oder des Umschlags anfänglich soweit gesteigert wird, und dass an der gleichen Schneidstation
2 mehrere freie Schnittoperationen nacheinander durchgeführt werden.
30. Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zur Durchführung von Schneidoperationen an
Formatkanten mindestens eines Druckprodukts (A), wobei die Einrichtung mindestens
eine Zustellvorrichtung (120) aufweist, welche in Wirkverbindung mit einer ersten
Schneidstation (1) steht, in welcher mindestens eine erste kantenbezogene Schneidoperation
stattfindet, mindestens eine Ausförderungsvorrichtung (160) aufweist, welche in Wirkverbindung
mit einer letzten Schneidstation (3) steht, in welcher mindestens eine zweite kantenbezogene
Schneidoperation stattfindet, wobei zwischen der ersten und der letzten Schneidoperation
mindestens eine weitere Schneidstation (2) angeordnet ist, in welcher mindestens eine
auf den Frontschnitt des Druckprodukts gerichtete Schneidoperation stattfindet, wobei
zur Durchführung der Schneidoperationen jeweils mindestens eine Pressvorrichtung zum
Einsatz kommt, durch welche mindestens eine Presskraft mit Wirkung auf das Druckprodukt
ausgeübt wird, wobei das Druckprodukt von einer zur nächsten Schneidstation durch
mindestens eine Transporteinheit (101, 102, ....) mit einem kraftschlusswirkenden
Greifer (103, 104, ....) transportiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Durchführung des Frontschnitts betreibbare Schneidstation (2) eingangsseitig
eine Zwischenstation aufweist, welche Zwischenstation mit Elementen (E1, E2) zur Bildung
einer Spreizung (SP) eines zum Druckprodukt gehörenden Klappenfalzes (AKF) oder eines
zum Druckprodukt gehörenden Umschlags (AU) bestückt ist, dass die Spreizung zum ersten
durch eine erste Translation (502) des Druckprodukts in Transportrichtung entlang
der Kontur des ersten Elements (E1), zum zweiten durch eine zweite Translation (503)
des Druckprodukts in Transportrichtung entlang der Kontur des zweiten Elements (E2)
durchgeführt wird, dass der Öffnungsgrad der Spreizung entlang des zweiten Elements
(E2) aufrechterhalten oder gesteigert wird, dass am Ende des zweiten Elements (E2)
der Frontschnitt an dem nun freistehenden Druckproduktkörper (AK) stattfindet, und
dass bei einem subsequenten Mehrfachschnitt eine erste Schneidoperation ohne Einleitung
einer Spreizung direkt durchgeführt wird, worauf das Druckprodukt an die Zwischenstation
rückgeführt wird, in welcher die Spreizung des Klappenfalzes oder des Umschlags durch
Einsatz der genannten Elemente (E1, E2) für mindestens eine nachfolgende Schneidoperation
eingeleitet wird.