Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung einer Zugkonfiguration
eines Zuges sowie ein zugehöriges System.
Stand der Technik
[0002] Eine Zugkonfiguration, wie z. B. die Zusammenstellung der Wagen eines Zuges sowie
deren Wagenreihung sind ein für einen Zugbetreiber wichtige Information.
[0003] Um eine derartige Zugzusammenstellung bzw. eine Wagenreihung zu bestimmen, sind im
Stand der Technik Verfahren bekannt, bei welchen die Reihenfolge der Wagen bzw. Wagons
beispielsweise aus der Zeitdifferenz des Anstiegs eines Bremsdrucks in den einzelnen
Wagons hergeleitet wird, vergleiche
WO 2022/63248 A1.
[0004] Derartige Systeme benötigen jedoch zusätzliche Sensorsysteme in den einzelnen Wagons.
Auch sind weitere zusätzliche Mittel beispielsweise zur Konfiguration einzelner Module
in den Wagons vorzusehen. Entsprechend groß ist der Implementierungsaufwand eines
derartigen Systems.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein System zur Bestimmung der Zugkonfiguration
bereitzustellen, welches möglichst einfach in der Konfiguration und Implementierung
ist und somit flexibel bei unterschiedlichen Zügen eingesetzt werden kann.
[0006] Hierzu betrifft die vorliegende Erfindung nach einem ersten Aspekt ein Verfahren
zur Bestimmung einer Zugkonfiguration eines Zuges.
[0007] Eine Zugkonfiguration kann hierbei eine Zusammenstellung des Zuges aus Wagons bzw.
Wagen als auch eine Reihung der Wagons innerhalb des Zuges sein.
[0008] Zunächst umfasst das Verfahren hierbei das Definieren einer Geozone, welche einen
Schienenweg, auf welchem der Zug fährt, zumindest an einer Stelle schneidet. Eine
Geozone, im Englischen auch als Geofence, bezeichnet, ist hierbei als eine Zone zu
verstehen, welche sich durch mindestens eine geographische Position definiert. Auch
kann eine Geozone durch die Verbindung mehrerer Geopunkte definiert sein. Eine Geozone
kann jedoch auch ein einzelner Punkt oder eine sich um einen Punkt, beispielsweise
durch einen Radius, ergebende Zone sein. Diese Geozone ist derart gelegen, dass sie
einen Schienenweg schneidet. Das heißt, ein Objekt, welches sich auf diesem Schienenweg,
wie beispielsweise einem Gleis, bewegt, nähert sich dieser Geozone an, tritt in diese
ein und tritt ebenso aus dieser nach einer gewissen Zeit wieder aus. Handelt es sich
bei der Geozone lediglich um einen einzelnen Punkt, so sind Eintritts- und Austrittszeitpunkt,
nahezu, identisch. Auf diesem Schienenweg können sich sodann Züge bewegen.
[0009] In einem darauffolgenden Schritt wird sodann für eine Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen
jeweils deren Eintritt in die Geozone sowie der zugehörige Eintrittszeitpunkt bestimmt.
Hierzu ist jede der Kommunikationseinrichtungen bestimmt jeweils ihre Position wiederholt
zu bestimmen. Somit ist für jede der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen, falls
sie sich auf diesem Schienenweg befindet, auf welchem die Geozone gelegen ist, jeweils
ein Eintrittszeitpunkt der Kommunikationseinrichtung in die Geozone bekannt.
[0010] Sodann kann in einem nachfolgenden Schritt die Zugkonfiguration basierend auf der
sich aus den Eintrittszeitpunkten der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen ergebenden
zeitlichen Abfolge sowie einer gespeicherten Zuordnung von Kommunikationseinrichtung
zu Wagon durchgeführt werden. Diese Bestimmung erfolgt an einem Backend. Entsprechend
kann aufgrund der Eintrittszeitpunkte zunächst bestimmt werden, welcher Wagon sich
in dem Zug befindet, da bestimmt werden kann, welcher Wagon, beispielsweise innerhalb
einer vorgegebenen Zeitspanne, in die Geozone eingetreten ist. Ferner kann zusätzlich
in einer Ausführungsform auch die Wagenreihung basierend auf den Eintrittszeitpunkten
bestimmt werden. Hierzu kann das Backend eine in dem Backend gespeicherte Zuordnung
einer Kommunikationseinrichtung zu einem jeweiligen Wagon verwenden. Entsprechend
kann aus der zeitlichen Abfolge des Eintritts der jeweiligen Kommunikationseinrichtung
eine zeitliche Abfolge bestimmter Wagons durch Verwendung der gespeicherten Zuordnung
von Einrichtungen zum Wagon abgeleitet werden.
[0011] Das Backend umfasst Hardware und Software, die erforderlich ist, um die beschriebenen
Funktionalitäten abzubilden, das sind beispielsweise Datenbanken und API-Schnittstellen.
Ferner kann das Backend Software und Algorithmen zur Datenanalyse umfassen. Das Backend
kann Teil einer Cloud sein, in der von einem Frontend empfangene Informationen und
Daten verarbeitet werden. Mit anderen Worten umfasst das Backend den Teil des Systems,
der sich mit der Datenverarbeitung im Hintergrund beschäftigt. Das Backend kann auch
sogenannte Micro-Services umfassen, die z.B. Regeln zum Austausch von Komponenten
des Systems oder das Verschicken einer geänderten Konfiguration auf bestimmte Komponenten
des Systems. Dies kann die Aufnahme der Daten und Files, die von Komponenten des Systems,
insbesondere von Komponenten eines Frontends, an das Backend übertragen werden, über
die Rechnung der einzelnen Algorithmen bis hin zum Speichern der Ergebnisse in einer
Datenbank umfassen. Komponenten des Frontends können gegebenenfalls auf solche Ergebnisse
zugreifen. Das Frontend umfasst Komponenten, die beispielsweise an einem Wagon angebracht
sind und insbesondere der Erfassung, Eingabe und gegebenenfalls Vorverarbeitung von
Daten dienen. Über das Frontend können die Ergebnisse und Informationen wiederum auch
angezeigt und ausgegeben werden.
[0012] Somit erlaubt es das vorliegende System lediglich basierend auf einer Vielzahl von
Eintrittszeitpunkten von an Wagons angebrachten Kommunikationseinrichtungen an einem
beliebigen Abschnitt in einem Schienennetz einen Zugkonfiguration, wie eine Zusammensetzung
sowie eine Wagenreihung zu bestimmen. Hierzu benötigt das vorliegende System weder
aufwändige Sensorik in den jeweiligen Wagons noch etwa die Eingabe von manuellen Informationen
an den Wagons selbst. Auch eine Kommunikation zwischen den einzelnen Einheiten des
Zuges ist nicht notwendig, da diese, in einer Ausführungsform, autark mit dem Backend
kommunizieren können. Somit ist auch bei einer erneuten Zusammenstellung des Zuges
keine zusätzliche Konfiguration des Systems notwendig, wie etwa eine Verbindung der
Kommunikationseinrichtungen untereinander. Ferner können an beliebigen Stellen im
Schienennetz weitere Geozonen definiert werden, um die Zugkonfiguration an diesen
Punkten zu bestimmen. Auch hierzu ist keine Ausrüstung etwa eines Bahnhofs oder ähnliches
mit entsprechender Sensorik notwendig.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform kann das Verfahren zunächst den Schritt des Definierens
der Geozone an einem Backend ausführen. Sodann kann das Verfahren den Schritt des
Übermittelns der Geozone an die Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen aufweisen.
Eine derartige Übermittlung kann beispielsweise durch eine drahtlose Übertragung,
wie beispielsweise über ein Mobilfunknetz, erfolgen. Sodann umfasst das Verfahren
nach dieser Ausführungsform im Schritt des Bestimmens eine Vielzahl von Schritten,
welche durch jede der Kommunikationseinrichtungen ausgeführt werden. Hiernach bestimmt
jede der Kommunikationseinrichtungen mittels einer Positionsbestimmungseinrichtung
der Kommunikationseinrichtung deren Position. Eine derartige Positionsbestimmungseinrichtung
kann beispielsweise ein GPS-Empfänger sein. Auch andere Positionsbestimmungseinrichtungen,
wie beispielsweise andere satellitenbasierte Positionsbestimmungseinrichtungen, können
vorgesehen sein. Eine derartige Bestimmung kann wiederholt ausgeführt werden. Sodann
kann die bestimmte Position mit der Geozone verglichen werden, um einen Eintritt in
die Geozone zu bestimmen. Auch dieser Schritt kann wiederholt ausgeführt werden.
[0014] Wird hierbei durch Kommunikationseinrichtungen festgestellt, dass die Geozone betreten
wird, so kann eine Benachrichtigung an das Backend gesendet werden. Eine derartige
Benachrichtigung kann hierbei auch einen Zeitstempel des Eintritts in die Geozone
und gegebenenfalls einen eindeutigen Identifizierer der Geozone umfassen, um zu bestimmen,
in welche Geozone eingetreten wurde.
[0015] Der Schritt des Bestimmens der Zugkonfiguration kann sodann durch das Backend anhand
der Benachrichtigungen der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen ausgeführt werden.
Auch hierbei kann der übermittelte Zeitstempel sowie gegebenenfalls der Identifizierer
der Geozone verwendet werden.
[0016] Eine derartige Konfiguration erlaubt eine Reduzierung der Übertragungsmengen, da
eine Kommunikation von der Kommunikationseinrichtung zum Backend lediglich dann erfolgen
muss, wenn tatsächlich eine Geozone betreten wird.
[0017] In einem alternativen Verfahren kann jedoch auch die Bestimmung des Eintritts in
die Geozone am Backend erfolgen. Hierzu wird zunächst der Schritt des Definierens
der Geozone am Backend ausgeführt. Sodann führt jede der Kommunikationseinrichtungen
eine Positionsbestimmung mit einer Positionsbestimmungseinrichtung der Kommunikationseinrichtung
aus. Diese Position wird sodann in einem darauffolgenden Schritt als Benachrichtigung
von jeder der Kommunikationseinrichtungen an das Backend übermittelt. Auch hierbei
kann wieder ein zur Messung zugehöriger Zeitstempel mit übermittelt werden.
[0018] Der Vergleich der bestimmten Positionen der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen
mit der Geozone kann hierbei am Backend erfolgen, da sämtliche Ergebnisse der Positionsbestimmungen
an das Backend übertragen wurden. Auch hierbei kann das Backend wiederum mit einer
Vielzahl von Geozonen vergleichen und somit den Eintritt in eine Vielzahl von Geozonen
prüfen, welche wiederum mit einem eindeutigen Identifizierer gekennzeichnet sein können.
[0019] Eine derartige Konfiguration reduziert die notwendige Prozessorleistung in der Kommunikationseinrichtung,
wobei im Gegenzug jedoch die übertragene Datenmenge erhöht wird.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform kann, wie oben bereits angedeutet, die Kommunikation
zwischen der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen und dem Backend über eine Mobilfunkverbindung
zwischen diesen Einheiten erfolgen. Anders ausgedrückt kommuniziert jede der Kommunikationseinrichtungen
autark mit dem Backend. Eine Kommunikation zwischen den Kommunikationseinrichtungen
oder eine Kommunikation von einer Kommunikationseinrichtung über eine andere Kommunikationseinrichtung
mit dem Backend ist in dieser Ausführungsform nicht vorgesehen.
[0021] Dies erleichtert die Installation und die Verwendung des Verfahrens auch bei häufiger
Neukonfiguration und Neuzusammenstellung der Züge.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform ist ferner vorgesehen eine Eingabe einer Zuordnung
zwischen Kommunikationseinrichtung und Wagon an dem Backend zu empfangen und diese
Zuordnung in dem Backend zu speichern. Unter einem Empfang ist hierbei jegliche Datenübertragung
sowie auch das Auslesen aus einem Speicher zu verstehen.
[0023] Der Empfang kann beispielsweise von einer Benutzereingabeeinrichtung, wie beispielsweise
einem Computer oder einer Tastatur des Backends erfolgen. Diese erlaubt es dem Benutzer
die Zuordnung einer Kommunikationseinrichtung zu einem bestimmten Wagon im Backend
zu hinterlegen. Auch kann eine entsprechende Zuordnung von einem Wagenmanagementsystem
oder einem anderen Verwaltungssystem empfangen und zur Verwendung in diesem Bestimmungsverfahren
im Backend hinterlegt werden.
[0024] In einer Ausführungsform kann die Zugkonfiguration mindestens eines umfassen von
einer Zusammenstellung des Zuges aus Wagons und einer Reihung der Wagons innerhalb
eines Zuges.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform kann ferner vorgesehen sein die Länge des Zuges
basierend auf der bestimmten Zugkonfiguration und einer Information bezüglich der
Wagenlänge zu bestimmen. Eine Information der Wagenlänge kann hierbei eine Information
sein, welche beispielsweise im Backend durch einen Benutzer hinterlegt wurde. Auch
kann diese im Zuge der oben genannten Eingabe von einem Zugverwaltungssystem oder
von einer Eingabe eines Benutzers empfangen werden. Auch kann vorgesehen sein, basierend
auf dem Wagentyp und einer Datenbank mit Wagentypen und zugehörigen Wagenlängen eine
Abschätzung der Zuglänge vorzunehmen.
[0026] Um ferner die zur Bestimmung der Zuglänge benötigte Information weiter zu reduzieren,
kann in einer Ausführungsform vorgesehen sein, die Zuglänge basierend auf einer Geschwindigkeit
des Zuges und zweier räumlicher Informationen, wie beispielsweise zwei Eintritte in
zwei Geozonen oder auch den Eintritt in und den Austritt aus einer Geozone, wobei
die räumliche Relation zwischen diesen Punkten vorbekannt ist, zu bestimmen.
[0027] In einer Ausführungsform kann das Verfahren somit ferner an jeder der Vielzahl an
Kommunikationseinrichtungen zunächst ein Bestimmen eines Zeitpunkts einer zweiten
Interaktion der Kommunikationseinrichtung mit einer Geozone aufweisen. Eine Interaktion
kann hierbei beispielsweise ein Eintritt oder auch ein Austritt aus einer Geozone
darstellen.
[0028] Sodann kann das Verfahren ferner einen Schritt, welcher an einem Backend ausgeführt
wird, des Bestimmens einer Zuglänge basierend auf den Eintrittszeitpunkten, den Zeitpunkten
einer zweiten Interaktion sowie einem vorbekannten räumlichen Verhältnis zwischen
der Position des Eintritts und der Position der zweiten Interaktion vorsehen. Somit
kann aus dem bekannten räumlichen Verhältnis, wie beispielsweise dem Abstand, zwischen
der Position des Eintritts und der Position der zweiten Interaktion und den bekannten
Zeitpunkten eine Geschwindigkeit des Zuges abgeleitet werden. Wird nun die Geschwindigkeit
des Zuges und die hier genannten Zeitpunkte herangezogen, so kann basierend auf der
Geschwindigkeit und den Zeitpunkten die Zuglänge abgeleitet werden.
[0029] Es ist somit möglich, ohne zusätzliche Information zum Zug oder zu den Wagons die
Länge des Zuges abzuschätzen.
[0030] Ferner wird ein System zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ausführungsformen offenbart. Hierbei umfasst das System einerseits das Backend sowie
andererseits die Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen.
[0031] In einer Ausführungsform kann die Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen eingerichtet
sein, um jeweils autark mit dem Backend zu kommunizieren. Unter dem Begriff autark
ist hierbei eine Kommunikation zu verstehen, welche die jeweils anderen Kommunikationseinrichtungen
nicht zur Kommunikation mit dem Backend benötigt.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0032]
- Figur 1
- zeigt ein Schienensystem mit den Komponenten des Systems einer Ausführungsform.
- Figur 2
- illustriert die Bestimmung der Zugkonfiguration basierend auf einer Geozone.
- Figur 3
- zeigt ein Flussdiagramm des zugehörigen Verfahrens.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
[0033] Figur 1 zeigt ein Schienensystem mit einem ersten Schienenweg 110a und einem zweiten
Schienenweg 110b. Hierbei sind zwei Geozonen 100a und 100b zu sehen, wobei die Geozone
100a derart ausgebildet ist, dass sie den Schienenweg 110a schneidet, auf welchem
sich der Zug bestehend aus den Wagons 102a-102e in der illustrierten Richtung bewegt.
Ebenso ist ein zweiter Zug bestehend aus den Wagons 102f-102h gezeigt, welche sich
auf dem zweiten Schienenweg 110b in Pfeilrichtung vorwärtsbewegt. Auch die Lokomotive
des Zuges kann im vorliegenden Verfahren allgemein als Wagon betrachtet und berücksichtigt
werden.
[0034] Die Wagons 102a-102h weisen hierbei die Kommunikationseinrichtungen 104a-104h auf,
welche an jeweils einem Wagon 102a-102h befestigt sind. Ferner ist das Backend 106
gezeigt, welches drahtlos mit den Kommunikationseinrichtungen 104a-104h kommunizieren
kann. In der hier diskutierten Ausführungsform werden zunächst zwei Geozonen 100a
und 100b durch das Backend 106 definiert und an die Kommunikationseinrichtungen 104a-104h
kommuniziert. Die Kommunikationseinrichtungen 104a-104h bestimmen sodann wiederholt
ihre Position und vergleichen diese mit den Definitionen der Geozonen 100a und 100b.
[0035] Bewegen sich die beiden Züge in der gezeigten Richtung vorwärts, so werden sodann
die Kommunikationseinrichtungen 104a-104e einen Eintritt in die Geozone 100a bestimmen
und diesen samt dem zugehörigen Eintrittszeitpunkt an das Backend 106 kommunizieren.
Entsprechend werden die Kommunikationseinrichtungen 104f-104h einen Eintritt in die
Geozone 100b erkennen und diesen samt Eintrittszeitpunkt an das Backend 106 kommunizieren.
Dieses Backend 106 kann sodann anhand des Eintritts in die jeweilige Geozone 100a
oder 100b und der Eintrittszeitpunkte sowohl die Zusammenstellung und die Reihenfolge
des Zuges bestehend aus den Wagons 102f-102h als auch die Zusammensetzung und die
Reihenfolge des Zuges bestehend aus diesen Wagons 102a-102e bestimmen.
[0036] In der Figur 2 sind hierbei die Eintrittszeitpunkte t0 bis tn der Kommunikationseinrichtungen
104a-104e illustriert. Diese Eintrittszeitpunkte t0 bis tn werden, wie mit dem gestrichelten
Pfeil illustriert, an das Backend 106 übertragen. Ferner lässt sich der Figur 2 auch
eine Eingabeeinrichtung 108 entnehmen, welche der Eingabe der Zuordnung von Kommunikationseinrichtungen
104a-104h zu Wagons 102a-102h dient. Entsprechend hat das Backend 106 auch neben den
Eintrittszeitpunkten t0 bis tn der Kommunikationseinrichtungen 104a-104h eine Zuordnung
von Kommunikationseinrichtungen 104a-104h zu Wagons 102a-102h vorliegen, welche in
der Bestimmung der Wagenreihung und der Zugkonfiguration herangezogen werden können.
[0037] Figur 3 zeigt hierbei ein zugehöriges Verfahren. Wie oben bereits beschrieben, wird
zunächst in Schritt S1 eine Geozone, oder im vorliegenden Beispiel zwei Geozonen 100a
und 100b, welche einen Schienenweg 110a oder 110b schneidet, definiert. In Schritt
S2 wird die Information über diese Geozone, bzw. über die Geozonen 100a und 100b an
die Kommunikationseinrichtungen 104a-104h übermittelt. Es folgt sodann der Schritt
S3 des Bestimmens des jeweiligen Eintritts. Hierbei wird in den zugehörigen Unterschritten
zunächst durch jede der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen 104a-104h in Schritt
S3.1 die Position der Kommunikationseinrichtung 104a-104h mittels einer Positionswagenbestimmungseinrichtung,
hier nicht gezeigt, bestimmt. Diese Position wird sodann, wiederum durch jede Kommunikationseinrichtung
104a-104h, mit der Lage der Geozone bzw. der Geozonen 100a und 100b verglichen. Die
Schritte S3.1 und S3.2 können hierbei wiederholt ausgeführt werden.
[0038] Wird der Eintritt in eine Geozone erkannt, so sendet die jeweilige Kommunikationseinrichtung
104a-104h eine Benachrichtigung an das Backend 106, welche in der vorliegenden Ausführungsform
sowohl die Geozone, beispielsweise in Form eines eindeutigen Identifizierers der Geozone,
sowie den Eintrittszeitpunkt umfasst. Hieraus kann sodann das Backend 106 im Schritt
S4 die Zugkonfiguration sowie eine Wagenreihung bestimmen.
Bezugszeichen
[0039]
- 100a, 100b
- Geozone
- 102a-102h
- Wagon
- 104a-104h
- Kommunikationseinrichtung
- 106
- Backend
- 108
- Benutzereingabeeinrichtung
- 110a, 110b
- Schienenweg
- S1
- Definieren einer Geozone
- S2
- Übermitteln der Geozone
- S3
- Bestimmen des Eintritts
- S3.1
- Bestimmen der Position
- S3.2
- Vergleichen der bestimmten Position der Geozone
- S3.3
- Senden einer Benachrichtigung
- S4
- Bestimmen einer Zugkonfiguration
1. Verfahren zur Bestimmung einer Zugkonfiguration eines Zuges, die Schritte umfassend:
- Definieren einer Geozone (100a, 100b) (S1), welche einen
Schienenweg (110a, 110b), auf welchem der Zug fährt, zumindest an einer Stelle schneidet;
- Bestimmen (S3) des jeweiligen Einritts sowie des jeweiligen zugehörigen Eintrittszeitpunkts
einer Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen (104a-104h) in die Geozone (100a, 100b),
wobei jeweils eine Kommunikationseinrichtung (104a-104h) der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen
an jeweils einem Wagon (102a-102h) angebracht ist und die Kommunikationseinrichtungen
(104a-104h) jeweils eingerichtet sind, deren Position zu bestimmen;
- Bestimmen (S4) der Zugkonfiguration basierend auf der sich aus den Eintrittszeitpunkten
der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen (104a-104h) ergebenden zeitlichen Abfolge
sowie einer gespeicherten Zuordnung von Kommunikationseinrichtung (104a-104h) zu Wagon
(102a-102h), an einem Backend (106).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei:
der Schritt des Definierens der Geozone (S1) (100a, 100b) an einem Backend (106) durchgeführt
wird, und das Verfahren ferner umfasst:
- Übermitteln (S2) der Geozone (100a, 100b) an die Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen
(104a-104h), wobei
der Schritt des Bestimmens des jeweiligen Einritts (S3), die durch jeder der Vielzahl
von Kommunikationseinrichtungen (104a-104h) ausgeführten Schritte umfasst:
- Bestimmen (S3.1) der Position der Kommunikationseinrichtungen (104a-104h) mittels
einer Positionsbestimmungseinrichtung der Kommunikationseinrichtung (104a-104h);
- Vergleichen (S3.2) der bestimmten Position mit der Geozone (100a, 100b);
- Senden (S3.3) einer Benachrichtigung an das Backend (106), wenn die Geozone (100a,
100b) betreten wird, wobei
der Schritt des Bestimmens (S4) der Zugkonfiguration von dem Backend (106) anhand
der Benachrichtigungen der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen (104a-104h) ausgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei:
der Schritt des Definierens der Geozone (S1) (100a, 100b) an einem Backend (106) durchgeführt
wird, und
der Schritt des Bestimmens des jeweiligen Einritts (S3) umfasst:
- Jeweiliges Bestimmen der Position der Kommunikationseinrichtungen (104a-104h) mittels
einer jeweiligen Positionsbestimmungseinrichtung der Kommunikationseinrichtung (104a-104h);
- Jeweiliges Senden der Position als Benachrichtigung an das Backend (106),
- Vergleichen der bestimmten Positionen mit der Geozone (100a, 100b) durch das Backend
(106), wobei
der Schritt des Bestimmens (S4) der Zugkonfiguration von dem Backend (106) anhand
der Benachrichtigungen der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen (104a-104h) ausgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
- die Kommunikation zwischen der Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen (104a-104h)
und dem Backend (106) über ein Mobilfunkverbindung zwischen diesen Einheiten erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend:
- Empfangen einer Eingabe einer Zuordnung zwischen Kommunikationseinrichtung (104a-104h)
und Wagon (102a-102h) an dem Backend (106) und speichern dieser Zuordnung in dem Backend
(106).
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Zugkonfiguration mindestens
eines umfasst von einer Zusammenstellung des Zuges aus Wagons (102a-102h) und einer
Reihung der Wagons (102a-102h) innerhalb des Zuges.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend:
- Bestimmen der Länge des Zuges basierend auf der bestimmten Zugkonfiguration und
einer Information bezüglich der Wagenlänge.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Verfahren ferner den
an jeder Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen (104a-104h) ausgeführten Schritt
umfasst:
- Bestimmen eines Zeitpunkts einer zweiten Interaktion der Kommunikationseinrichtung
(104a-104h) mit einer Geozone (100a, 100b), wobei das Verfahren ferner umfasst:
- Bestimmen einer Zuglänge basierend auf den Eintrittszeitpunkten, den Zeitpunkten
einer zweiten Interaktion sowie einem vorbekannten räumlichen Verhältnis zwischen
der Position des Eintritts und der Position der zweiten Interaktion.
9. System zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend:
- das Backend (106)
- die Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen (104a-104h).
10. System nach Anspruch 9, wobei die Vielzahl von Kommunikationseinrichtungen (104a-104h)
jeweils autark mit dem Backend (106) zu kommunizieren.