[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Lagern und Transportieren von Gegenständen.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Behälter zum Transportieren von Gegenständen
bekannt. Beispielsweise beschreibt die
EP 2 799 355 A2 einen Kunststoffbehälter, der an seinem Boden einen Laufkranz mit einem inneren,
äußeren und mittleren Kranz aufweist, wobei der äußere Kranz außerhalb von dem mittleren
Kranz angeordnet ist. Eine erste Lauffläche wird in Form einer Unterseite des mittleren
Kranzes bereitgestellt, auf welcher der Behälter auf einem Untergrund stehen und rutschen
kann. Neben der ersten Lauffläche weist der Boden ferner eine zweite Lauffläche auf,
wobei die zweite Lauffläche aus den äußeren Ecken des äußeren Kranzes zur ersten Lauffläche
geführt ist. Die zweite Lauffläche ist gegenüber dem inneren Kranz und dem äußeren
Kranz erhöht. Die zweite Lauffläche ermöglicht, dass auch im Falle eines schrägen
Überlaufens des Behälters über Transportrollen einer Transportanlage gewährleistet
ist, dass die mit dem Aufrollen verbundenen Geräuschentwicklungen minimiert werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Behälter zum Lagern
und Transportieren von Gegenständen bereitzustellen, insbesondere um Geräuschentwicklungen
beim Bewegen des Behälters zu reduzieren. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
[0004] Es wird ein Behälter zum Lagern und Transportieren von Gegenständen vorgeschlagen.
Der Behälter weist einen Boden, der einen Laderaum des Behälters nach unten hin begrenzt,
und von dem Boden aus sich nach oben erstreckende Seitenwände auf. Durch den Boden
wird eine horizontale Lauffläche zum Rutschen des Behälters auf einem Untergrund definiert.
Weiterhin weist der Boden eine an einem äußeren Rand des Bodens angeordnete elastische
Stoßzunge auf. Die Stoßzunge weist eine Unterseite auf, die sich in Richtung zu einer
Außenkante der Stoßzunge erstreckt und einen insbesondere konstanten Winkel zu der
horizontalen Lauffläche aufweist.
[0005] Im Rahmen der Beschreibung wird als Lauffläche insbesondere jene Fläche des Behälters
verstanden, mit welcher der Behälter zumindest teilweise auf dem Untergrund aufstehen
kann. Neben der Lauffläche ist es prinzipiell möglich, dass der Behälter ein oder
mehrere weitere Laufflächen aufweist. Im Rahmen dieser Offenbarung wird z.B. davon
ausgegangen, dass der Untergrund horizontal oder im Fall einer schwerkraftbetriebenen
Rollenbahn leicht nach unten geneigt verläuft. Somit ist die Lauffläche parallel zu
dem Untergrund ausgerichtet, wenn der Behälter auf dem Untergrund steht oder sich
auf diesem bewegt. Mit dem äußeren Rand des Bodens ist insbesondere ein Bereich des
Bodens gemeint, in welchem die Seitenwände von oben auf den Boden treffen.
[0006] Damit die Stoßzunge nach oben hin frei beweglich relativ zu der Lauffläche ist, weist
die Stoßzunge z.B. eine Oberseite auf, die nach oben hin frei liegt. Die Außenkante
der Stoßzunge verbindet die Oberseite mit der Unterseite der Stoßzunge. Die Außenkante
der Stoßzunge ist vorteilhafterweise abgerundet.
[0007] Dadurch dass die Unterseite der Stoßzunge den Winkel zu der horizontalen Lauffläche
aufweist, kann die Stoßzunge als Ganzes frei über dem Untergrund schweben, wenn der
Behälter auf dem Untergrund bewegt wird. Hierbei kann der Behälter rutschen oder durch
Rollen von Rollenbahnen bewegt werden. Im letzten Fall können die Rollen mithilfe
von Motoren angetrieben werden oder der Transport kann schwerkraftbetrieben erfolgen,
sodass der Behälter schwerkraftbedingt selbständig "nach unten" über die Rollen abrollt
oder abgleitet. Der Winkel zwischen der Unterseite der Stoßzunge und der Lauffläche
ermöglicht nun, dass die Unterseite der Stoßzunge als eine Stoßfläche zum Auflaufen
der Stoßzunge an sich auf dem Untergrund befindliche Hindernisse wirken kann.
[0008] Die Hindernisse können im Extremfall Kanten sein, die sich aus einer Ebene des Untergrundes
abheben. Üblicherweise werden die Hindernisse in Form von zumindest einem Teil der
Rollen oder gar allen Rollen gebildet werden, auf deren Oberkante insbesondere bei
voll beladenem Behälter die Stoßzunge zuerst sanft auflaufen wird. Der Grund, weshalb
die Stoßzunge hier zuerst aufläuft und sich aufgrund ihrer Schräge nicht etwa starr
oberhalb der der durch die Rollen gebildeten Lauffläche (dem Untergrund) hält ist,
dass z.B. der Behälter aufgrund seiner Elastizität im beladenen Zustand nicht so starr
verhalten wird. Der Behälter könne sich hier so in geringem Maß "deformieren", dass
in der Realität die Stoßzunge mit ihrer Unterseite zuerst auf die jeweils nächste
Rolle sanft aufläuft und dann erst die eigentliche Lauffläche des Behälters in Kontakt
mit der durch diese Rolle gebildeten Lauffläche in Kontakt gerät. Zu bedenken ist
hier, dass auch zwischen den Rollen ein Abstand vorliegt, welcher in diesem Bereich
eine leichte Deformation des Behälterbodens begünstigen könnte, sodass auch hieraus
durch dem teilweise "in der Luft hängen" der Stoßzunge die Deformation des Behälters
und durch deren Schräge das sanfte Auflaufen auf die nächste Rolle begünstigt werden
könnte.
[0009] Ebenfalls ist möglich, dass Hindernisse durch unterschiedlich hoch gelagerte Rollen
resultieren könnte. Dies kann durch Fertigungstoleranzen oder durch einen Verschleiß
von Lagern der Rollen begründet sein.
[0010] Je größer die Stoßfläche ist, desto größer ist eine Wahrscheinlichkeit, mit welcher
die Hindernisse auf die Stoßfläche stoßen können und derartige Stöße durch eine nach
oben gefederte Bewegung der Stoßzunge sanft abgefangen werden können. Ein derartiges
sanftes Abfangen der Stöße durch eine Biegung der Stoßzunge nach oben könnte ein sanftes
Aufprallen des Bodens des Behälters auf die Hindernisse ermöglichen. Dadurch kann
eine Geräuschentwicklung beim Auftreffen des Behälters auf die Hindernisse reduziert
werden. Demnach kann durch eine größere Stoßfläche die Geräuschentwicklung beim Auftreffen
des Behälters auf die Hindernisse häufiger reduziert werden. Es hat sich als besonders
praktisch herausgestellt, wenn der Winkel zwischen der Unterseite der Stoßzunge und
der Lauffläche mindestens 3 Grad beträgt, insbesondere in einem Bereich zwischen fünf
und zehn Grad, insbesondere fünf bis sieben Grad liegt.
[0011] Zum Beispiel ist zwischen der Lauffläche und der Stoßzunge eine erste Rille zum Begünstigen
eines elastischen Biegens der Stoßzunge nach oben relativ zu der Lauffläche vorgesehen.
Die erste Rille kann gemäß einer möglichen Ausgestaltung in Form einer U- oder V-förmigen
Kerbe ausgebildet sein. In jedem Fall stellt die erste Rille eine längliche Aussparung
an einer Unterseite des Bodens dar. Die erste Rille erstreckt sich bevorzugt zumindest
parallel zu einer ersten Seitenwand der Seitenwände und damit parallel zu einer ersten
Außenkante des Bodens. Die Unterseite der Stoßzunge ist insbesondere zur Lauffläche
hin durch die erste Rille und auf der anderen Seite durch die Außenkante begrenzt.
Allgemein kann der Winkel zwischen der Unterseite der Stoßzunge zur horizontalen Lauffläche
von der Position der ersten Rille an, gemessen oder definiert werden. Der Winkel muss
dabei nicht konstant sein, sondern kann z.B. ausgehend ab der ersten Rille stetig
bis zu einem bestimmten Wert zunehmen. Prinzipiell kann die erste Rille gerade gestreckt
sein oder schlangenförmig oder zickzackförmig parallel zu der ersten Außenkante des
Bodens verlaufen. Eine Haupterstreckungsrichtung der ersten Rille ist im Allgemeinen
jedoch parallel zu der ersten Außenkante des Bodens.
[0012] Durch das Vorsehen der ersten Rille findet in einem die erste Rille umgebenen Bereich
des Bodens eine Materialausdünnung statt, sodass zum einen die Stoßzunge leichter
relativ zu der Lauffläche nach oben gebogen werden kann. Zum anderen kann die erste
Rille eine erste Drehachse definieren, um welche die Stoßzunge gebogen werden kann.
[0013] Vorteilhafterweise weist ein Material des Bodens in einer unmittelbaren Umgebung
der ersten Rille ein kleineres Elastizitätsmodul als in Bereichen des Bodens auf,
die weiter entfernt von der ersten Rille sind. Dadurch lässt sich das Material des
Bodens, welches sich in der unmittelbaren Umgebung der ersten Rille befindet, leichter
verformen als dasjenige Material, welches weiter entfernt von der ersten Rille ist.
Hierbei kann insbesondere durch eine gezielte Auswahl des Elastizitätsmoduls des Materials
in der unmittelbaren Umgebung der ersten Rille ein Einstellen einer Federsteifigkeit
der Stoßzunge erfolgen.
[0014] Prinzipiell lässt sich die federnde Eigenschaft der Stoßzunge jedoch auch über eine
Form und einer Größe eines Querschnittes der ersten Rille einstellen. Hierbei hat
es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die erste Rille entlang ihrer
Längserstreckung einen Querschnitt im Wesentlichen in Form eines Dreiecks aufweist.
Dies könnte eine einfache Herstellung der ersten Rille ermöglichen. Ecken des Dreieckes
können hierbei abgerundet sein, um eine Herstellung der ersten Rille zu erleichtern.
Des Weiteren können durch die abgerundeten Ecken des Dreiecks auch Spannungsspitzen
vermieden werden.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform ist die Stoßzunge durch eine seitliche, insbesondere
U- oder V-förmige, Aussparung des Bodens gebildet. Die Aussparung weist hierbei eine
Unterseite auf, die die Oberseite der Stoßzunge ausbildet. Ferner weist die Aussparung
eine Oberseite, die oberhalb der Unterseite der Aussparung angeordnet ist, und einen
Übergangsbereich auf, der die Unterseite mit der Oberseite der Aussparung verbindet.
Die erste Rille ist bei dieser Ausführungsform unterhalb des Übergangsbereiches angeordnet,
wobei der Übergangsbereich etwa den gleichen Abstand wie die erste Rille von einem
äußeren vom Laderaum weg erstreckenden Rand der Stoßzunge aufweist. Dieser Rand der
Stoßzunge weist insbesondere die oben genannte Außenkante der Stoßzunge auf.
[0016] Dadurch dass der Übergangsbereich etwa den gleichen Abstand wie die erste Rille von
der Außenkante der Stoßzunge aufweist, liegt sowohl die Oberseite als auch die Unterseite
der Stoßzunge von einem Verbindungsbereich des Bodens an frei, welcher den Übergangsbereich
der Aussparung mit der ersten Rille verbindet. Dies bewirkt, dass die Stoßzunge als
Ganzes von dem Verbindungsbereich absteht und somit, wie eine Biegefeder arbeiten
kann, die in dem Verbindungsbereich beginnt. Mit anderen Worten minimiert die erste
Rille unterhalb des Übergangsbereiches das Material des Bodens dergestalt, dass sich
das von dem Übergangsbereich beziehungsweise der ersten Rille nach außen hin erstreckende
Material des Bodens wie eine Biegefeder, insbesondere mit einem annähernd konstanten
Querschnitt, nach oben biegen lässt. Der Verbindungsbereich zwischen der ersten Rille
und dem Übergangsbereich der Aussparung markiert quasi ein erstes Ende der Stoßzunge
in Form einer Biegefeder.
[0017] Würde die erste Rille weiter innen im Vergleich zu dem Übergangsbereich der Aussparung
liegen, so wäre ein Materialquerschnitt des Bodens unterhalb des Übergangsbereiches
der Aussparung größer. Dies würde eine Steifigkeit des ersten Endes der Stoßzunge
deutlich erhöhen. Ein Abschnitt, in welchem die Stoßzunge als Biegefeder mit einem
annähernd konstanten Querschnitt arbeiten würde, würde in diesem Fall weiter nach
außen hin verschoben sein. Dies würde die Stoßzunge als Ganzes versteifen. Dieser
Effekt kann nun dadurch reduziert werden, indem die erste Rille unterhalb des Übergangsbereiches
der Aussparung angeordnet ist.
[0018] Einen Querschnitt der Biegefeder, d.h. der Stoßzunge, kann insbesondere in einem
Anfangsbereich der Stoßzunge, der sich etwa von dem Verbindungsbereich bis zu einem
ersten Drittel der Stoßzunge erstreckt, von dem Querschnitt der ersten Rille beeinflusst
werden.
[0019] Um den Querschnitt der Stoßzunge insbesondere in dem Anfangsbereich möglichst homogen
zu gestalten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Querschnitt der ersten
Rille eine Form eines unregelmäßigen Dreieckes hat. Das unregelmäßige Dreieck weist
eine erste, zweite und dritte Seite auf, wobei die erste Seite des Dreiecks parallel
zu der Lauffläche ausgerichtet ist und die zweite Seite des Dreiecks näher an der
Außenkante der Stoßzunge als die dritte Seite des Dreiecks angeordnet ist und die
zweite Seite des Dreiecks länger als die dritte Seite des Dreiecks ist.
[0020] Insbesondere beträgt die Länge der Unterseite der Stoßzunge von der Außenkante zum
der Stoßzunge zugewandten Ende der ersten Rille mindestens die Hälfte, vorzugsweise
mindestens zwei Drittel der Länge von der Außenkante zum der Stoßzunge abgewandten
Ende der ersten Rille. In einer weiteren Variante beträgt die Länge der Unterseite
der Stoßzunge von der Rille abgewandten äußerten Ende der Stoßzunge bis zum der Stoßzunge
zugewandten Ende der ersten Rille mindestens die Hälfte, vorzugsweise mindestens zwei
Drittel der Länge vom der Rille abgewandten äußerten Ende der Stoßzunge bis zum der
Stoßzunge abgewandten Ende der ersten Rille.
[0021] Insbesondere wenn der Querschnitt der ersten Rille die Form des unregelmäßigen Dreiecks
hat, so beträgt beispielsweise die Länge der Unterseite der Stoßzunge von der Außenkante
zum der Stoßzunge zugewandten Ende der ersten Rille, wobei das der Stoßzunge zugewandte
Ende der ersten Rille durch den Punkt zwischen der ersten und zweiten Seite des unregelmäßigen
Dreiecks definiert ist, mindestens die Hälfte, vorzugsweise mindestens zwei Drittel
der Länge von der Außenkante zum der Stoßzunge abgewandten Ende der ersten Rille,
wobei das der Stoßzunge abgewandte Ende der ersten Rille durch den Punkt zwischen
der ersten und dritten Seite des unregelmäßigen Dreiecks definiert ist.
[0022] Dadurch dass die zweite Seite des Dreiecks länger als die dritte Seite des Dreiecks
ist, kann ein Querschnitt des Anfangsbereiches der Stoßzunge annähernd konstant entlang
einer Richtung von der Rille hin zu der Außenkante der Stoßzunge verlaufen. Dadurch
kann ein Abschnitt, innerhalb welcher sich die Stoßzunge wie eine Biegefeder, insbesondere
wie eine Biegefeder mit einem über ihre Länge konstanten Querschnitt, verhält, vergrößert
werden. Dies könnte es ermöglichen, dass sich die Stoßzunge leichter nach oben biegen
lässt und somit eine Geräuschentwicklung des Behälters bei einem Anstoßen der Stoßzunge
auf das Hindernis reduziert wird. Weiterhin könnte hierdurch eine Verformung der Stoßzunge
nach oben leichter berechnet werden, wodurch eine einfache Auslegung der Stoßzunge
möglich ist.
[0023] Gemäß einer Ausgestaltung umgibt die Stoßzunge die Lauffläche insbesondere vollständig.
Dies könnte es ermöglichen, die Stöße des Behälters an die Hindernisse unabhängig
von einer Richtung, mit welcher sich der Behälter auf die Hindernisse zubewegt, zu
dämpfen. So kann der Behälter beispielsweise beliebig auf die Rollenbahnen abgestellt
werden; es würde stets ein Teil der Stoßzunge auf eine auf den Behälter stoßende Rolle
bzw. allgemein auf ein Hindernis treffen. Somit kann die Geräuschreduktion auch dann
erfolgen, wenn der Behälter von einer Sollposition auf den Rollenbahnen verrückt wird.
[0024] Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausgestaltung sieht vor, dass die erste Rille
die Lauffläche vollständig umgibt. Dies kann es ermöglichen, das Hochbiegen der die
Lauffläche vollständig umgebenden Stoßzunge in jedem Bereich des äußeren Randes des
Behälters zu erleichtern. Bei dieser Weiterbildung erstreckt sich die erste Rille
z.B. um den gesamten Boden herum entlang einer um den gesamten Boden herumführenden
Außenkante des Bodens, die auch die erste Außenkante enthält. Hierbei verläuft die
erste Rille insbesondere stets parallel zu der jeweiligen Seitenwand der Seitenwände,
die auf den jeweiligen Teil, der um den gesamten Boden herumführenden Außenkante stößt.
Die Lauffläche befindet sich vorzugsweise zentriert mittig zum Boden des Behälters
und ist symmetrisch von allen Seiten durch die erste Rille umgeben.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform weist die Stoßzunge zweite Rillen auf, welche sich
von der ersten Rille hin zu dem äußeren vom Laderaum weg erstreckenden Rand der Stoßzunge,
insbesondere vollständig, erstrecken. Die zweiten Rillen könnten ermöglichen, dass
die Stoßzunge neben einer durch die erste Rille vorgegebene mögliche Biegerichtung
in eine weitere Biegerichtung gebogen werden kann. So, wie die erste Rille die Drehachse
definieren kann, um die die Stoßzunge zumindest teilweise gebogen werden kann, so
können die zweiten Rillen ebenfalls jeweils eine jeweilige weitere Drehachse definieren,
um welche die Stoßzunge zumindest teilweise gebogen werden kann. Die jeweilige weitere
Drehachse verläuft dabei parallel zu der jeweiligen zweiten Rille. Hierbei ist es
vorteilhaft, wenn sich die zweiten Rillen von der ersten Rille hin zu dem äußeren
vom Laderaum weg erstreckenden Rand der Stoßzunge vollständig erstrecken. Eine Beweglichkeit
der Stoßzunge um die jeweilige weitere Drehachse kann dadurch noch weiter erhöht werden.
[0026] Dadurch dass die Stoßzunge zumindest teilweise um die erste Drehachse und zusätzlich
um die jeweilige weitere Drehachse biegbar ist, kann die Stoßzunge einen Aufprall
von Hindernissen dämpfen, die sich auf dem Untergrund befinden und schräg auf den
Behälter, insbesondere schräg in Bezug zu der ersten Außenkante des Bodens, auftreffen.
Dadurch kann auch in einem solchen Fall eine Geräuschemission reduziert werden, wenn
der Behälter schräg auf eine Rolle der Rollenbahnen stößt. Hierzu muss die Stoßzunge
die Lauffläche nicht vollständig umgeben, wie es oben für eine mögliche Ausführungsform
des Behälters beschrieben ist.
[0027] Besonders gut kann ein schräger Aufprall auf die Stoßzunge im Allgemeinen dann gedämpft
werden, wenn eine Aufprallrichtung senkrecht zu der jeweiligen weiteren Drehachse,
d.h. senkrecht zu der jeweiligen zweiten Rille, verläuft.
[0028] Gemäß einer Weiterbildung der vorherigen Ausführungsform verlaufen die zweiten Rillen
senkrecht zur ersten Rille. Dadurch kann auch ein Aufprall einer Rolle auf die Stoßzunge
besser mithilfe der Stoßzunge abgedämpft werden, wenn sich die Rolle in einer Richtung
dem Behälter nähert, die parallel zu der ersten Rille verläuft. In diesem Fall würde
eine Aufprallrichtung der Rolle senkrecht zu den zweiten Rillen verlaufen. Da die
zweiten Rillen eine Biegung der Stoßzunge insbesondere um die jeweilige weitere Drehachse
ermöglichen, die parallel zu der jeweiligen zweiten Rille verläuft, kann in die Stoßzunge
bei Zusammenstößen, bei denen die Aufprallrichtung der Rolle senkrecht zu den zweiten
Rillen verläuft, die Geräuschemissionen des Behälters besser dämpfen.
[0029] Insbesondere für den Fall, dass eine Ecke des Bodens auf das Hindernis trifft, wenn
der Behälter schräg zu einer Transportrichtung des Behälters auf den Rollenbahnen
angeordnet ist, ist es besonders praktisch, wenn durch jeweils ein, insbesondere senkrecht
aufeinander stehendes, Paar der zweiten Rillen ein Ecksegment der Stoßzunge definiert
wird. Durch ein Bereitstellen des Ecksegmentes könnte vor allem an der Ecke des Bodens
ein Dämpfungselement des Bodens des Behälters realisiert sein, welches Stöße aus mehreren
Richtungen dämpfen kann.
[0030] Vorteilhafterweise ist in jeder Behälterecke ein solches Eckelement angeordnet. Hierbei
ist der Behälter bevorzugt rechteckig.
[0031] Vorteilhafterweise werden die zweiten Rillen jeweils durch eine Verlängerung der
ersten Rille gebildet. Dies könnte eine Herstellung der zweiten Rillen erleichtern.
[0032] Bevorzugte Ausführungsbeispiele des vorgeschlagenen Behälters werden anhand der folgenden
Figuren näher erläutert. Dabei zeigt schematisch:
- Figur 1
- einen Behälter den zum Transportieren von Gegenständen mit einer an einem Boden des
Behälters angeordneten Stoßzunge;
- Figur 2
- Rollen einer Rollenbahn zum Befördern des in Figur 1 gezeigten Behälters;
- Figur 3
- eine weitere Variante der in Figur 1 gezeigten Stoßzunge mit einer ersten Rille;
- Figur 4
- eine weitere Variante der in Figur 1 gezeigten Stoßzunge;
- Figur 5
- eine Weiterbildung der in Figur 4 gezeigten Variante der in Figur 1 gezeigten Stoßzunge;
- Figur 6
- eine Weiterbildung der in Figur 5 gezeigten Variante der in Figur 1 gezeigten Stoßzunge;
- Figur 7
- eine Ansicht von unten des in Figur 1 gezeigten Bodens des Behälters und der in Figur
2 gezeigten Rollen;
- Figur 8
- eine Ansicht von unten einer weiteren Variante des in Figur 1 gezeigten Bodens mit
einer umlaufenden ersten Rille und zweiten Rillen;
[0033] Fig. 1 zeigt einen Behälter zum Lagern und Transportieren von Gegenständen. Der Behälter
1 weist einen Boden 2, der einen Laderaum 3 des Behälters 1 nach unten hin begrenzt,
und von dem Boden 2 aus sich nach oben erstreckende Seitenwände auf. Die Seitenwände
umfassen eine erste Seitenwand 4.1, eine zweite Seitenwand 4.2 und zwei weitere in
Fig. 1 nicht sichtbare Seitenwände.
[0034] Durch den Boden 2 wird eine horizontale Lauffläche 5 zum Rutschen des Behälters 1
auf einem Untergrund, der der Übersicht halber in den Figuren nicht dargestellt ist,
definiert. Die Lauffläche 5 kann beispielsweise durch einen oder mehrere Laufkränze,
wie sie in der
EP 2 799 355 A2 beschrieben sind, definiert sein. Hierbei kann die Lauffläche 5 beispielsweise einen
inneren Laufkranz, einen mittleren Laufkranz, der den inneren Laufkranz umgibt, und
einen äußeren Laufkranz, der den mittleren Laufkranz umgibt, aufweisen.
[0035] Die horizontale Lauffläche 5 eignet sich zum einen zum Rutschen des Behälters 1 auf
einem ebenen Untergrund, das heißt auf einer durchgehenden ebenen Oberfläche. Des
Weiteren ist es möglich, mit Hilfe der horizontalen Lauffläche 5 den Behälter 1 über
Rollen 20, die in Fig. 2 dargestellt sind, zu bewegen. Hierbei können obere Sichtkanten
22 der Rollen in einer Transportebene 23 des Behälters 1 liegen. In diesem Fall kann
der Untergrund durch die oberen Sichtkanten 22 definiert werden. Die oberen Sichtkanten
22 sind insbesondere in einer Blickrichtung sichtbar, die gleich einer Transportrichtung
21 des Behälters 1 auf den Rollen 20 in der Transportebene 23 ist. Die Rollen 20 können
beispielsweise durch Motoren von Rollenbahnen angetrieben sein. Die Rollenbahnen können
als Teil eines Transportsystems für Behälter, insbesondere für den Behälter 1, angesehen
werden. Die Rollen 20 umfassen zumindest eine erste Rolle 20.1, eine zweite Rolle
20.2 und eine dritte Rolle 20.3.
[0036] Wie in Fig. 1 gezeigt, weist der Boden 2 eine an einem äußeren Rand des Bodens angeordnete
elastische Stoßzunge 6 auf. Die Stoßzunge 6 weist eine Unterseite 7 auf, die sich
in Richtung zu einer Außenkante 8 der Stoßzunge 6 erstreckt und einen Winkel 9 zu
der Lauffläche 5 aufweist. Der Winkel 9 beträgt bevorzugt 5 bis 10 Grad. Bei der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform verläuft die Stoßzunge 6 parallel zu einer ersten
Außenkante des Bodens 2, die parallel zu der ersten Seitenwand 4.1 verläuft.
[0037] Prinzipiell ist es möglich, dass die Außenkante 8 der Stoßzunge 6 in horizontaler
Richtung über die erste Seitenwand 4.1 hinausragt. Dies hätte jedoch den Nachteil,
dass bei einem Hintereinanderstellen von mehreren Behältern, darunter der Behälter
1, zusätzlicher Platz für einen über die erste Seitenwand 4.1 hinausragenden Teil
der Stoßzunge 6 benötigt werden würde. Aus diesem Grund sind in den Figuren ohne Beschränkung
der Allgemeinheit nur Varianten gezeigt, bei welchen die Außenkante 8 mit der ersten
Seitenwand 4.1 in vertikaler Richtung abschließt, das heißt nicht über die erste Seitenwand
4.1 in horizontaler Richtung hinausragt.
[0038] Fig. 1 und 3 bis 6 zeigen jeweils eine Ausgestaltung, bei welcher die Stoßzunge 6
durch eine seitliche, insbesondere U-förmige Aussparung 30 des Bodens 2 gebildet ist.
Die Aussparung 30 weist hierbei eine Unterseite 31 auf, die eine Oberseite 11 der
Stoßzunge 6 ausbildet. Weiterhin weist die Aussparung 30 eine Oberseite 32 auf, die
oberhalb der Unterseite 31 der Aussparung 30 angeordnet ist. Weiterhin wird die Aussparung
30 durch einen Übergangsbereich 33 gebildet, der die Unterseite 31 mit der Oberseite
32 der Aussparung 30 verbindet. Der Übergangsbereich 33 ist in den Figuren 3 bis 6
mit Hilfe von gestrichelten Linien markiert.
[0039] Aufgrund der Aussparung 30 kann sich die Oberseite 11 der Stoßzunge 6 nach oben bewegen,
wenn die Unterseite 7 der Stoßzunge 6 durch ein in der Transportrichtung 21 befindliches
Hindernis nach oben gedrückt wird. Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausgestaltung des Behälters
1 bildet die Oberseite 11 der Stoßzunge 6 einen Teil der Unterseite 31 der Aussparung
30 aus. Die Oberseite 11 ist demnach zumindest teilweise durch die Unterseite 31 der
Aussparung 30 gebildet.
[0040] Das Hindernis kann eine Unebenheit der oben genannten ebenen Oberfläche sein oder
auch ganz einfach die Oberseite einer Laufrolle. Im letzteren Fall wird das "Hindernis"
in Form einer der in Fig. 2 dargestellten oberen Kanten 22 der Rollen 20 ausgebildet
sein, beispielsweise in Form der oberen Kante der dritten Rolle 20.3. Die obere Kante
der dritten Rolle 20.3 kann beispielsweise dann das Hindernis in der Transportrichtung
21 darstellen, wenn die dritte Rolle 20.3 in vertikaler Richtung leicht versetzt nach
oben in Bezug zu den übrigen Rollen der Rollen 20, d.h. der ersten Rolle 20.1 und
der zweiten Rolle 20.2, angeordnet ist. In diesem Fall würde die obere Kante der dritten
Rolle 20.3 oberhalb der in Fig. 2 dargestellten Transportebene 23 liegen. Die vertikal
nach oben versetzte dritte Rolle 20.3 ist mithilfe des gestrichelten Kreises in Fig.
2 dargestellt. In diesem Fall kann die Unterseite 7 der Stoßzunge 6 als Stoßfläche
wirken, wenn sich der Behälter 2 in der Transportrichtung 21 auf die dritte Rolle
20.3 zubewegt.
[0041] In der Praxis wird es jedoch so sein, dass aufgrund von inneren Verformungen des
Behälters und dem in Figur 2 gezeigten Abstand der Laufrollen zueinander der äußere
Rand des Behälters, wenn die Lauffläche oder der äußere Rand über eine der Laufrollen
in Transportrichtung überhängt, in vertikaler Richtung nach unten abgesenkt sein wird.
Dadurch wird die Unterseite 7 der Stoßzunge in diesem Fall auf die nächste Laufrolle
sanft auflaufen.
[0042] Bei einem in Fig. 3 dargestellten Zustand des Behälters 1 liegt die Lauffläche 5
auf der ersten Rolle 20.1 und auf der zweiten Rolle 20.2 auf und bewegt sich auf die
gegenüber den Rollen 20.1 und 20.2 zu Illustrationszwecken nach oben versetzt gelagerte
dritte Rolle 20.3 zu. Ein vertikaler Versatz 34 der dritten Rolle 20.3 gegenüber den
beiden Rollen 20.1 und 20.2 ist in Fig. 3 übertrieben dargestellt, um zu veranschaulichen,
dass die obere Kante der dritten Rolle 20.3 über der Transportebene 23 liegt.
[0043] Wenn die Unterseite 7 der Stoßzunge 6 an das auf dem Untergrund befindliche Hindernis,
beispielsweise die dritte Rolle 20.3, stößt, so wird die Zunge 6 nach oben bewegt.
Bei einer Bewegung der Stoßzunge 6 nach oben bewegt sich die Stoßzunge 6 insbesondere
relativ zu einem ersten Bereich 35 des Bodens 2, der oberhalb der Lauffläche 5 angeordnet
ist und sich im Vergleich zu der Stoßzunge 6 weiter im Inneren des Bodens 2 befindet.
Eine Bewegung der Stoßzunge 6 relativ zu dem ersten Bereich 35 hat insbesondere eine
Verformung eines Verbindungsbereiches 36, welcher den ersten Teil 35 des Bodens 2
mit der Stoßzunge 6 verbindet, zur Folge. Der Verbindungsbereich 36 ist hierbei der
Einfachheit halber in Form eines Rechteckes dargestellt.
[0044] Es versteht sich von selbst, dass der Verbindungsbereich 36 auch weiter bis ins Innere
des Bodens 2 hineinreichen kann, als dies in Fig. 3 dargestellt ist. Entscheidend
ist z.B., dass der Verbindungsbereich 36 Material aufweist, welches sich aufgrund
der Bewegung der Stoßzunge 6 nach oben in Bezug zu dem ersten Bereich 35 verformt.
Eine Verformung des Verbindungsbereiches 36 ermöglicht es, eine Stoßenergie, die bei
einem Zusammenstoßen der Unterseite 7 mit dem Hindernis durch die Stoßzunge 6 aufgenommen
wird, zu absorbieren.
[0045] Um die Stoßzunge 6 elastischer zu gestalten, kann zwischen der Stoßzunge 6 und der
Lauffläche 5 eine erste Rille 40 vorgesehen sein. Mit dem Begriff "elastischer" ist
gemeint, dass sich die Stoßzunge 6 leichter nach oben biegen lässt. Dies kann insbesondere
dadurch erreicht werden, indem eine Ausdünnung eines Materials des Bodens 2 in einem
Bereich zwischen der Stoßzunge 6 und der Lauffläche 5, insbesondere dem ersten Teil
35 des Bodens 2, vorgesehen ist. Eine derartige Ausdünnung kann insbesondere mit Hilfe
der ersten Rille 40 erreicht werden. Aufgrund der ersten Rille 40 ergibt sich der
in Fig. 3 dargestellte Verbindungsbereich 36, innerhalb welchem sich das Material
des Bodens 2 verformen kann. Je weniger Material innerhalb des Verbindungsbereiches
36 zur Verfügung steht, desto mehr muss sich dieses Material verformen, um dieselbe
Energie zum Dämpfen des Stoßes der Unterseite 7 der Stoßzunge 6 mit dem Hindernis
aufzunehmen.
[0046] Fig. 4 zeigt eine vorteilhafte Weiterbildung insbesondere der in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsform des Behälters 1. Bei dieser Weiterbildung ist die erste Rille 40 unterhalb
des Übergangsbereiches 33 angeordnet. Der Übergangsbereich 33 hat hierbei etwa den
gleichen Abstand 41 wie die erste Rille 40 von einem äußeren vom Laderaum 3 weg erstreckenden
Rand der Stoßzunge 6. In den meisten Fällen ist der äußere vom Laderaum 3 weg sich
erstreckende Rand der Stoßzunge 6 durch die Außenkante 8 der Stoßzunge 6 gebildet.
[0047] Dadurch dass die erste Rille 40 unterhalb des Übergangsbereiches 33 angeordnet ist,
ergeben sich die folgenden Vorteile. Zum einen wird der Verbindungsbereich 36 vergrößert,
da ein Abstand zwischen der Unterseite 31 und der ersten Rille 40 sich gegenüber der
in Fig. 3 dargestellten Variante vergrößert. Dies könnte unter anderem eine Stabilität
der Verbindungsbereiches 36 und somit eine Lebensdauer der Stoßzunge 6 erhöhen. Bei
der in Fig. 3 dargestellten Variante, bei welcher die erste Rille 40 näher an der
Außenkante 8 als der Übergangsbereich 33 angeordnet ist, ergibt sich ein kleinerer
Abstand des obersten Punktes der ersten Rille 40 zu der Unterseite 31 der Aussparung
30. Dadurch ist der Verbindungsbereich 36 bei der in Fig. 3 gezeigten Variante kleiner
als bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform des Behälters 1.
[0048] Des Weiteren kann ein Anfangsbereich 42 der Stoßzunge 6 eine Form ähnlich zu einer
Biegefeder annehmen, wenn die erste Rille 40 unterhalb des Übergangsbereichs 33 angeordnet
ist. Der Anfangsbereich 42 der Stoßzunge 6 ist in Fig. 4 strichpunktartig eingekreist.
Eine größte Dicke der Stoßzunge 6 ist zwar innerhalb des Anfangsbereiches 42 zum Teil
doppelt bis dreimal so groß wie die kleinste Dicke der Stoßzunge 6 innerhalb des Anfangsbereiches
42 der Stoßzunge 6, jedoch ist es möglich, eine Verformung der Stoßzunge 6 nach oben
mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes zu berechnen. Hierbei kann beispielsweise ein linearer
Verlauf von der kleinsten Dicke der Stoßzunge 6 bis hin zur größten Dicke der Stoßzunge
6 zugrunde gelegt werden. Aus Fig. 4 und Fig. 3 wird ersichtlich, dass sich ein Bereich,
innerhalb welchen eine Verformung der Stoßzunge 6 sich ähnlich zu einer Biegefeder
verhält, bei der in Fig. 4 gezeigten Variante des Behälters 1 größer ist. Dies erlaubt
es zum einen, die Verformung der Stoßzunge 6 nach oben leichter zu berechnen, und
zum anderen, die Stoßzunge 6 im Gesamten elastischer zu gestalten.
[0049] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform der ersten Rille 40 weist die erste
Rille 40 entlang ihrer Längserstreckung einen Querschnitt im Wesentlichen in Form
eines Dreiecks auf. Die Längserstreckung der ersten Rille 40 verläuft parallel zur
Außenkante 8 beziehungsweise zur ersten Seitenwand 4.1.
[0050] Fig. 5 zeigt eine weitere vorteilhafte Weiterbildung insbesondere der in Fig. 4 dargestellten
Variante der ersten Rille 40, bei welcher der Querschnitt der ersten Rille 40 entlang
ihrer Längserstreckung in Form eines unregelmäßigen Dreieckes 50 ausgebildet ist.
Das unregelmäßige Dreieck 50 hat eine erste Seite 51, die parallel zu der Lauffläche
5 ausgerichtet ist, und eine zweite Seite 52, die näher an der Außenkante 8 der Stoßzunge
6 als eine dritte Seite 53 des Dreieckes 50 angeordnet ist. Weiterhin ist bei dem
in Fig. 5 dargestellten unregelmäßigen Dreieck 50 die zweite Seite 52 länger als die
dritte Seite 53. Dies bewirkt z.B., dass die zweite Seite 52 zumindest teilweise parallel
zu der Oberfläche 31 in dem in Fig. 5 gezeigten Querschnitt des Bodens 2 verlaufen
kann. Dadurch kann eine Dicke der Stoßzunge 6 innerhalb des Anfangsbereiches 42 zumindest
in einem Bereich oberhalb der ersten Rille 40 annähernd konstant verlaufen. Dadurch
ergibt sich in dem Anfangsbereich 42 eine Eigenschaft der Stoßzunge 6, die annähernd
einer Biegefeder mit konstanter Dicke über ihrer Länge entspricht. Das Dreieck 50
ist der Übersicht halber unterhalb der ersten Rille 40 in Fig. 5 dargestellt. Das
Dreieck 50 soll jedoch den Querschnitt der ersten Rille 40 in dem in Fig. 5 dargestellten
Querschnitt des Bodens 2 darstellen.
[0051] Fig. 6 zeigt eine weitere Verbesserung der insbesondere in Fig. 4 dargestellten Variante
der ersten Rille 40, bei welcher die zweite Seite 52 des unregelmäßigen Dreiecks 50
im Wesentlichen parallel zu der Unterseite 31 der Aussparung 30 verläuft. Hierdurch
wird ein nahezu konstanter Verlauf der Dicke der Stoßzunge 6 in dem Anfangsbereich
42 der Stoßzunge 6 erzielt.
[0052] Fig. 7 zeigt den Boden 2 von einer Unterseite. Des Weiteren zeigt Fig. 7 den Behälter
1 in einem Zustand, in welchem sich der Behälter 1 in der Transportrichtung 21 auf
der ersten Rolle 20.1 und der zweiten Rolle 20.2 bewegt. Dementsprechend verdecken
die beiden Rollen 20.1, 20.2 Teile des Bodens 2 bei der in Fig. 7 gezeigten Ansicht.
Fig. 7 zeigt weiterhin eine Ausgestaltung des Behälters 1, bei welchem die Stoßzunge
6 die Lauffläche 5 vollständig umgibt. Des Weiteren umgibt die erste Rille 40 die
Lauffläche 5 vollständig. Dies hat den Vorteil, dass die Stoßzunge 6 Stöße von allen
Richtungen in einer Ebene, die parallel zu der Lauffläche 5 verläuft, abfangen kann.
Dies ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn der Behälter 1 verdreht gegenüber der
Transportrichtung 21 angeordnet ist, wie es in Fig. 7 gezeigt ist. In diesem Fall
würde eine Ecke des Behälters 1 zuerst auf die dritte Rolle 20.3 treffen. Dadurch
dass die Stoßzunge 6 die Lauffläche 5 vollständig umgibt, ist auch ein Teil der Stoßzunge
6 an der Ecke des Behälters 1, insbesondere an der Ecke des Bodens 2, angeordnet,
an welcher der Behälter 1 zuerst auf die dritte Rolle 20.3 trifft. Derjenige Teil
der Stoßzunge 6, der sich an der Ecke befindet, kann sich nach oben bewegen, um einen
Stoß zwischen der dritten Rolle 20.3 und der Ecke des Bodens 2 zu dämpfen.
[0053] Fig. 8 zeigt eine weitere Ausgestaltung des Behälters, bei welcher die Stoßzunge
6 zweite Rillen 80 aufweist. Die zweiten Rillen 80 erstrecken sich von der ersten
Rille 40 hin zu einem äußeren vom Laderaum 2 weg erstreckenden Rand der Stoßzunge
6. Fig. 8 zeigt insbesondere eine Variante, bei welcher sich die zweiten Rillen 80
vollständig zu dem äußeren vom Laderaum 2 weg erstreckenden Rand der Stoßzunge 6 erstrecken.
[0054] Die erste Rille 40 ist in Fig. 7 und Fig. 8 mit Hilfe von drei durchgezogenen Linien
dargestellt. Diese drei Linien können jeweils mit einer Ecke des in Fig. 5 gezeigten
Dreieckes 50 assoziiert werden. Entsprechend sind die zweiten Rillen 80 auch mit Hilfe
von drei durchgezogenen Linien in Fig. 8 dargestellt. Fig. 8 zeigt wie Fig. 7 eine
Ansicht von unten des Bodens 2. Vorteilhafterweise wird durch jeweils ein, insbesondere
senkrecht aufeinander stehendes, Paar der zweiten Rillen 80 ein jeweiliges Ecksegment
81.1, 81.2, 81.3, 81.4 der Stoßzunge 6 definiert. Fig. 8 zeigt eine Variante, nach
welcher der Behälter 1 rechteckig ist und in jeder Ecke des Behälters 1 ein derartiges
Ecksegment 81.1, 81.2, 81.3, 81.4 angeordnet ist.
[0055] Die Ecksegmente 81 haben nun den Vorteil, dass diese sich noch flexibler in verschiedene
Richtungen nach oben biegen lassen als Ecken der in Fig. 7 gezeigten Variante der
Stoßzunge 6. Dies könnte zum einen dadurch begründet sein, dass bei einer Verformung
eines der Ecksegmente 81 sich das Material des jeweiligen Ecksegmentes leichter verformen
lässt, wenn durch zumindest eine der zweiten Rillen 80 Platz für die jeweilige Verformung
gegeben wird.
[0056] In Fig. 5 ist weiterhin ein Drehpunkt 54 eingezeichnet, um welchen sich die Stoßzunge
6 im Wesentlichen dreht, wenn die Stoßzunge 6 nach oben gebogen wird. Da Fig. 5 eine
Querschnittszeichnung des Bodens 2 ist, kann der in Fig. 5 dargestellte Drehpunkt
54 eine erste Drehachse 91, wie sie in Fig. 8 gezeigt ist, definieren, um die sich
die Stoßzunge 6 biegen kann. Die erste Drehachse 91 verläuft parallel zur ersten Rille
40. Insbesondere wird die erste Drehachse 91 durch die erste Rille 40 vorgegeben.
[0057] In analoger Weise können nun die zweiten Rillen 81 jeweils eine weitere Drehachse
definieren, um welche die die Lauffläche 5 vollständig umgebende Stoßzunge 6 biegbar
ist. So kann beispielsweise eine in Fig. 8 gezeigte im Bild verlaufende horizontale
Rille der zweiten Rillen 80, die das erste Ecksegement 81.1 bildet, eine zweite Drehachse
92 vorgeben, um welche sich die Stoßzunge 6, insbesondere das erste Ecksegment 81.1,
biegen kann. Da sich das erste Ecksegment 81.1 sowohl um die erste Drehachse 91 als
auch um die zweite Drehachse 92 biegen lässt, kann das erste Ecksegment 81.1 prinzipiell
auch um jegliche Drehachsen, die in der Bildebene der Fig. 8 liegen. Die jeglichen
Drehachsen können hierbei als "Linearkombinationen" einer vektoriellen Darstellung
der ersten Drehachse 91 und der zweiten Drehachse 92 aufgefasst werden.
[0058] Es versteht sich von selbst, dass Unterseiten der Ecksegmente 81 ebenfalls einen
Winkel zu der Lauffläche 5 einnehmen. Dieser Winkel beträgt ebenfalls bevorzugt fünf
bis zehn Grad. Vorteilhafterweise sind die zweiten Rillen 80 jeweils durch eine Verlängerung
der ersten Rille 40 gebildet.
Bezugszeichenliste
[0059]
1 Behälter
2 Boden
3 Laderaum
4.1 Erste Seitenwand
4.2 Zweite Seitenwand
5 Lauffläche
6 Stoßzunge
7 Unterseite
8 Außenkante
9 Winkel
11 Oberseite
20 Rollen
21 Transportrichtung
22 Obere Sichtkanten
23 Transportebene
30 Aussparung
31 Unterseite
32 Oberseite
33 Übergangsbereich
34 Vertikaler Versatz
35 Erster Bereich
36 Zweiter Bereich
36 Verbindungsbereich
40 Erste Rille
41 Abstand
42 Anfangsbereich
50 Dreieck
51 Erste Seite
52 Zweite Seite
53 Dritte Seite
54 Drehpunkt
80 Zweite Rille
81 Ecksegmente
91 Erste Drehachse
92 Zweite Drehachse
1. Behälter (1) zum Lagern und Transportieren von Gegenständen, wobei der Behälter einen
Boden (2), der einen Laderaum (3) des Behälters nach unten hin begrenzt, und von dem
Boden aus sich nach oben erstreckende Seitenwände (4.1, 4.2) aufweist, wobei durch
den Boden eine horizontale Lauffläche (5) zum Rutschen des Behälters auf einem Untergrund
definiert wird und der Boden eine an einem äußeren Rand des Bodens angeordnete elastische
Stoßzunge (6) aufweist, wobei die Stoßzunge eine Oberseite (11) aufweist, die nach
oben hin frei liegt, wobei die Stoßzunge eine Unterseite (7) aufweist, die sich in
Richtung zu einer Außenkante (8) der Stoßzunge erstreckt und einen Winkel (9) zu der
horizontalen Lauffläche aufweist, wobei die Außenkante (8) der Stoßzunge (6) die Oberseite
(11) der Stoßzunge mit der Unterseite (7) der Stoßzunge verbindet.
2. Behälter (1) nach Anspruch 1, wobei zwischen der Lauffläche (5) und der Stoßzunge
(6) eine erste Rille (40) zum elastischen Biegen der Stoßzunge nach oben relativ zu
der Lauffläche vorgesehen ist.
3. Behälter (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Winkel (9) zwischen der Unterseite
(7) der Stoßzunge (6) und der Lauffläche (5) mindestens 3 Grad beträgt, insbesondere
in einem Bereich zwischen fünf und zehn Grad liegt.
4. Behälter (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Stoßzunge (6) durch eine seitliche
, insbesondere U oder V-förmige, Aussparung (30) des Bodens (2) gebildet ist, wobei
die Aussparung eine Unterseite (31) aufweist, die eine Oberseite (11) der Stoßzunge
ausbildet, und eine Oberseite (32) aufweist, die oberhalb der Unterseite angeordnet
ist, und einen Übergangsbereich (33) aufweist, der die Unterseite mit der Oberseite
verbindet, wobei die erste Rille (40) unterhalb des Übergangsbereiches angeordnet
ist und der Übergangsbereich etwa den gleichen Abstand wie die erste Rille von einem
äußeren vom Laderaum weg erstreckenden Rand der Stoßzunge aufweist.
5. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die erste Rille (40) entlang
ihrer Längserstreckung einen Querschnitt im Wesentlichen in Form eines Dreiecks (50)
aufweist.
6. Behälter (1) nach Anspruch 5, wobei das Dreieck (50) ein unregelmäßiges Dreieck mit
einer ersten (51), zweiten (52) und dritten (53) Seite ist, wobei die erste Seite
des Dreiecks parallel zu der Lauffläche (5) ausgerichtet ist und die zweite Seite
des Dreiecks näher an einer Außenkante (8) der Stoßzunge (6) als die dritte Seite
des Dreiecks angeordnet ist und die zweite Seite des Dreiecks länger als die dritte
Seite des Dreiecks ist.
7. Behälter (1) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Länge der Unterseite (7) der Stoßzunge
(6) von der Außenkante (8) zum der Stoßzunge zugewandten Ende der ersten Rille (40)
mindestens die Hälfte, vorzugsweise mindestens zwei Drittel der Länge von der Außenkante
(8) zum der Stoßzunge (6) abgewandten Ende der ersten Rille (40) beträgt.
8. Behälter (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Stoßzunge (6) die Lauffläche
(5) vollständig umgibt.
9. Behälter (1) nach einem der vorigen Ansprüche 2-8, wobei die erste Rille (40) die
Lauffläche (5) vollständig umgibt.
10. Behälter (1) nach einem der vorigen Ansprüche 2-8, wobei die Stoßzunge (6) zweite
Rillen (80) aufweist, welche sich von der erste Rille (40) hin zu einem äußeren vom
Laderaum (3) weg erstreckenden Rand der Stoßzunge, insbesondere vollständig, erstrecken.
11. Behälter (1) nach Anspruch 10, wobei die zweiten Rillen (80) senkrecht zur ersten
Rille (40) verlaufen.
12. Behälter (1) nach Anspruch 10 oder 11, wobei durch jeweils ein, insbesondere senkrecht
aufeinander stehendes, Paar der zweiten Rillen (80) ein Ecksegment (81) der Stoßzunge
(6) definiert wird.
13. Behälter (1) nach Anspruch 12, wobei der Behälter rechteckig ist und in jeder Behälterecke
ein solches Ecksegment (81) aufweist.
14. Behälter (1) nach einem der vorigen Ansprüche 10-13, wobei die zweiten Rillen (80)
jeweils durch eine Verlängerung der ersten Rille (40) gebildet werden.
15. Behälter (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Außenkante (8) der Stoßzunge
(6) abgerundet ist.