[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät.
[0002] Zur Ausführung von bzw. zur Unterstützung bei Haushaltstätigkeiten wie beispielsweise
dem Waschen, dem Trocknen, dem Reinigen wie beispielsweise dem Wischen oder Staubsaugen
und dergleichen sind seit langem Haushaltsgeräte wie beispielsweise Waschmaschinen,
Wäschetrockner, Waschtrockner, Nasssauger, Staubsauger und dergleichen bekannt. Dies
gilt ebenso für die Küchengeräte, welche ebenfalls zu den Haushaltsgeräten zählen.
So kann sich ein Benutzer beispielsweise durch ein Handrührgerät, einen Pürierstab,
einen Wasserkocher und insbesondere durch Gargeräte wie beispielsweise einen Backofen,
einen Dampfgarer, ein Kombigerät aus Backofen und Dampfgarer, eine Mikrowelle und
dergleichen bei der Zubereitung von Speisen unterstützen lassen. Zu den Küchengeräten
sind ferner beispielsweise Dunstabzugshauben, Geschirrspüler, Kühlschränke, Gefrierschränke,
Gefriertruhen und dergleichen zu zählen.
[0003] Einige Haushaltsgeräte wie beispielsweise Staubsauger und Handrührgeräte werden bei
Gebrauch vom Benutzer mit der Hand geführt und bewegt und sind somit als mobil verwendbar
anzusehen. Andere bzw. die meisten Haushaltsgeräte wie beispielsweise Waschmaschinen,
Wäschetrockner, Backöfen, Dampfgarer, Kühlschränke und dergleichen werden aufgrund
ihres Verwendungszwecks aber auch aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts an einem
bestimmten Ort im Haushalt bzw. in der Küche oder im Vorratsraum aufgestellt und verwendet
und sind somit als stationär verwendbar anzusehen.
[0004] Derartige stationär verwendbare Haushaltsgeräte haben üblicherweise gemeinsam, dass
sie ein äußeres Gehäuse als Außengehäuse aufweisen, welches das Haushaltsgerät nach
außen im Wesentlichen umschließt und dessen einzelnen Bauteile und Elemente schützt
sowie gemeinsam handhabbar macht. Innerhalb des Haushaltsgeräts wird ein Innenraum
ausgebildet, welcher den Behandlungsraum darstellt und im Wesentlichen von einem inneren
Gehäuse als Innengehäuse umschlossen wird. Zwischen dem Innengehäuse und dem Außengehäuse
wird ein Gehäuseraum als Zwischenraum gebildet, in welchem Funktionselemente des Haushaltsgeräts
wie zum Beispiel eine Steuerung bzw. eine Steuerungseinheit, eine elektrische Energieversorgung
und sonstige Bauelemente angeordnet sein können, welche dem bestimmungsgemäßen Gebrauch
des Haushaltsgeräts dienen. In der Tiefe von vorne, d.h. aus Sicht eines Benutzers
betrachtet, schließt das Außengehäuse bzw. eine Blende in Form eines Möbelmaterials
oder in Form einer Bedienblende und dergleichen mit dem Innengehäuse zusammen den
Gehäuseraum ab, so dass der Gehäuseraum für den Benutzer nicht zugänglich ist.
[0005] Der Innenraum des Haushaltsgeräts weist in der Tiefe nach vorne eine Durchgangsöffnung
als Zugangsöffnung auf, durch welche hindurch der Innenraum des Haushaltsgeräts für
den Benutzer zugänglich ist, um zu behandelndes Gut wie beispielsweise zu waschende
oder zu trocknende Wäsche, zu garende oder zu kühlende Lebensmittel oder dergleichen
in den Innenraum des Haushaltsgeräts einzuführen und dort anzuordnen sowie nach erfolgter
Behandlung aus dem Innenraum des Haushaltsgeräts zu entnehmen und von dort zu entfernen.
Die Zugangsöffnung kann mittels eines Verschlusselements zum Beispiel in Form einer
seitlich schwenkbaren Tür, einer nach unten schwenkbaren Klappe und dergleichen vom
Benutzer geöffnet werden, um auf den Innenraum des Haushaltsgeräts zugreifen zu können,
wie zuvor beschrieben, oder um den Innenraum des Haushaltsgeräts zu verschließen und
den Behandlungsvorgang auszuführen. Ein derartiges Verschlusselement kann geschlossen
ausgebildet sein oder ein Sichtfenster aufweisen, um dem Benutzer beispielsweise bei
einer Waschmaschine oder bei einem Backofen einen Einblick in den geschlossenen Innenraum
des Haushaltsgeräts zu ermöglichen.
[0006] Es ist mittlerweile im Haushalt bekannt, sog. Sprachassistenten zu verwenden, um
u.a. Haushaltsgeräte zu steuern bzw. zu bedienen. Hierbei kann eine Person als Benutzer
Anweisungen aussprechen, welche vom Sprachassistenten erfasst, verstanden und ausgeführt
werden. Sprachassistenten stellen Software-Programme dar, welche von einer Hardware-Plattform
wie beispielsweise der Steuerungseinheit betrieben werden. Derzeit bekannte Sprachassistenten
sind beispielweise "Google Assistant", "Siri", "Alexa" und "Cortana".
[0007] Sprachassistenten können von separaten Geräten, auch Smart Speaker genannt, verwendet
werden, zu denen beispielsweise "Amazon Echo", "Google Home" und der "Apple Home Pod"
gehören. Ein Smart Speaker weist üblicherweise sowohl ein Mikrophon zur Erfassung
von sprachlichen Anweisungen von Personen als auch einen Lautsprecher zur Ausgabe
von sprachlichen Informationen auf. Die Kombination eines Sprachassistenten mit einem
Smart Speaker kann als Sprachassistenzsystem bezeichnet werden. Auch ein Smartphone
mit einer Sprachassistentensoftware kann ein Sprachassistenzsystem darstellen. Soll
auf diese Art und Weise ein Haushaltsgerät gesteuert werden, so kann der Benutzer
seine Anweisungen sprachlich an das Sprachassistenzsystem übermitteln. Das Sprachassistenzsystem
kann die erkannten Anweisungen dann über WLAN und dergleichen an das Haushaltsgerät
weiterleiten.
[0008] Sprachassistenten können jedoch auch von Haushaltsgeräten direkt verwendet und auf
dessen Steuerungseinheit betrieben werden. In diesem Fall weist das Haushaltsgerät
selbst wenigstens ein Mikrophon zur Erfassung von sprachlichen Anweisungen von Personen
und vorzugsweise auch einen Lautsprecher zur Ausgabe von sprachlichen Informationen
auf.
[0009] In jedem Fall ist es üblich, den Sprachassistenten bzw. die Sprachassistenzfunktion
seitens des Benutzers bewusst zu aktivieren, um die nun folgende Sprache als Spracheingabe
an den Sprachassistenten vom übrigen Gespräch des Benutzers zu unterscheiden. Dies
geschieht bisher üblicherweise über ein "Wake-Word" bzw. Aktivierungs-Wort, welches
von einem Smart Speaker, von einem Smartphone bzw. von einem Haushaltsgerät aufgenommen
wird.
[0010] Nachteilig ist hieran, dass das Wake-Word allgemeingültig ist und somit von jeder
Person und damit auch von anderen Personen als dem Benutzer des Haushaltsgeräts, welcher
aktuell einen Behandlungsvorgang durchführen möchte, verwendet werden kann.
[0011] Nachteilig ist ferner, dass zum Aktivieren des Sprachassistenten üblicherweise ein
relativ langer Sprachbefehl vom Benutzer ausgesprochen werden muss, der ferner nicht
intuitiv ist und eine bestimmte Syntax besitzt. Das macht den Gebrauch für den Benutzer
unkomfortabel. Auch muss der Benutzer genau überlegen, was er sagen muss.
[0012] Es ist auch bekannt, eine Sprachassistenzfunktion mittels einer Bilderkennung eines
Benutzers zu aktivieren, so dass auf das Aussprechen eines Wake-Word seitens des Benutzers
verzichtet werden kann. Hierbei kann unterschieden werden, ob lediglich überhaupt
eine Person erkannt und dies als Anlass der Aktivierung des Sprachassistenten verwendet
oder eine konkrete Person als Benutzer individuell aus den erfassten Bilddaten erkannt
und von anderen Personen unterschieden werden soll.
[0013] Nachteilig ist in jedem Fall, dass eine entsprechende Bilderfassung mittels Kamera
oder dergleichen sowie die Verarbeitung der erfassten Bilddaten mittels Bilderkennung
einen zusätzlichen und nicht unerheblichen Aufwand verursacht. Dabei muss die Bilderfassung
durchgängig erfolgen, also stets aktiv sein und betrieben werden, um jederzeit den
Benutzer erkennen und hierauf reagieren zu können.
[0014] Auch hängt die Qualität bzw. das Ergebnis der Bilderkennung, insbesondere zur Erkennung
einer bestimmten Person, von den Randbedingungen und insbesondere von den Sicht- bzw.
Lichtverhältnissen sowie von der Qualität der Bilderfassung ab, wobei eine höhere
Qualität der Bilderfassung bzw. der Kamera auch zu höheren Kosten führt. Ferner ist
die Anwendung einer Bilderfassung und -erkennung auf den Bereich beschränkt, in welchem,
beispielsweise unmittelbar vor dem Haushaltsgerät, überhaupt eine Erfassung von Bildern
stattfinden kann.
[0015] Des Weiteren können von der Bilderfassung auch Personen im Bilderfassungsbereich
erfasst und erkannt werden, welche gar nicht von Relevanz sind und bzw. oder welche
gar nicht erfasst und erkannt werden wollen.
[0016] Es ist heutzutage auch bekannt, seitens eines mobilen Endgeräts wie beispielsweise
eines Smartphones oder Tablets mittels einer App eine Bedienung eins Haushaltsgeräts
vorzunehmen. Dies erfolgt üblicherweise über eine drahtlose Kommunikation zwischen
dem mobilen Endgerät und dem Haushaltsgerät sowie entsprechender Eingaben auf dem
Display des mobilen Endgeräts.
[0017] In jedem Fall ist zu beachten, dass zur Vermeidung einer Fernwirkung sichergestellt
werden muss, dass ein Benutzer nur dann eine Aktivierung sowie einen Betrieb eines
Haushaltsgeräts bzw. eines Behandlungsvorgangs vornimmt, wenn er sich unmittelbar
am Haushaltsgerät bzw. zumindest in ausreichender Nähe zum Haushaltsgerät bzw. in
Sichtweite auf das Haushaltsgerät befindet. Andernfalls sollte die Aktivierung sowie
Veränderung des Haushaltsgeräts bzw. des Behandlungsvorgangs nicht möglich sein, weil
dies sonst die Sicherheit des Haushaltsgeräts bzw. des Haushalts sowie von Personen
gefährden könnte.
[0018] Der Erfindung stellt sich das Problem, bei Haushaltsgeräten die Möglichkeiten zur
Aktivierung und bzw. oder zur Nutzung des Haushaltsgeräts zu verbessern. Insbesondere
soll die Sicherheit der Aktivierung und bzw. oder des Betriebs verbessert bzw. sichergestellt
werden können. Ganz besonders soll eine Fernwirkung ausgeschlossen werden können.
In jedem Fall soll dies möglichst einfach, kostengünstig, zuverlässig und bzw. oder
energieeffizient erfolgen. Zumindest soll eine Alternative zu den bekannten Möglichkeiten
geschaffen werden.
[0019] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
[0020] Somit betrifft die Erfindung ein Haushaltsgerät mit einem Kommunikations-Modul, welches
ausgebildet und eingerichtet ist, eine zumindest einseitige, vorzugsweise beidseitige,
Kommunikation mit einem mobilen Endgerät eines Benutzers auszuführen. Das Haushaltsgerät
kann ein jegliches Haushaltsgerät und insbesondere ein jegliches Küchengerät sein.
Insbesondere kann das Haushaltsgerät ein stationäres Haushaltsgerät und insbesondere
ein Einbauhaushaltsgerät sein. Beispielsweise kann das stationäre Haushaltsgerät eine
Waschmaschine, ein Trockner, ein Kühlschrank, ein Kochfeld, ein Backofen, ein Dampfgarer
und dergleichen sein.
[0021] Das Haushaltsgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltsgerät, vorzugsweise
das Kommunikations-Modul und bzw. oder eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts,
ausgebildet und eingerichtet ist,
- eine Aktivitätsinformation des Benutzers vom mobilen Endgerät zu erhalten und
- in Abhängigkeit der erhaltenen Aktivitätsinformation des Benutzers aktiviert und/oder
betrieben zu werden.
[0022] Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein, vorzugsweise
UWB-fähiges, mobiles Endgerät wie beispielsweise ein Smartphone, eine Smartwatch oder
ein sonstiges Wearable zwar üblicherweise vom Benutzer im Gebrauch getragen bzw. mit
sich geführt oder benutzt wird, jedoch auch von einem Benutzer abgelegt werden kann.
Insofern kann aufgrund der Anwesenheit bzw. der Nähe eines mobilen Endgeräts relativ
zu einem Haushaltsgerät zwar die Anwesenheit des Benutzers vermutet werden. Sicher
ist dies jedoch nicht.
[0023] Daher kann erfindungsgemäß die Möglichkeit eines entsprechenden mobiles Endgeräts,
eine Aktivität des Benutzers zu erfassen bzw. zu erkennen, genutzt werden, um ein
abgelegtes ruhendes mobiles Endgerät von einem mobilen Endgerät zu unterscheiden,
welches vom Benutzer getragen wird. In letzterem Fall kann zurecht von der Anwesenheit
bzw. von der Nähe des mobilen Endgeräts relativ zu einem Haushaltsgerät auf die Anwesenheit
des Benutzers geschlossen werden. Dies kann zum Aktivieren, zum Betreiben oder auch
zum Ruhen bzw. Deaktivieren des Haushaltsgeräts genutzt werden.
[0024] Entsprechende Aktivitätsinformationen können jegliche Informationen sein, welche
den verlässlichen bzw. sicheren Rückschluss erlauben, dass das mobile Endgerät vom
Benutzer bei sich getragen bzw. vom Benutzer verwendet wird. Dies können beispielsweise
Bewegungsdaten, beispielsweise über GPS und dergleichen, des mobilen Endgeräts sein.
Dies können auch Beschleunigungsdaten eines Beschleunigungssensors bzw. eines Gyroskops
des mobilen Endgeräts sein. Dies können auch Gesundheitsdaten des Benutzers sein,
welche vom mobilen Endgerät erfasst werden können.
[0025] Unter einem "Wearable", auch "Wearable Computers" genannt, werden elektronische Geräte
wie beispielsweise eine Smartwatch, eine Datenbrille oder dergleichen verstanden,
welche im Gebrauch vom Benutzer am Körper getragen werden. Hierzu können Wearables
auch in die Kleidung inklusiver der Schuhe integriert sein. Auch bei Wearables können
die o.g. drahtlosen Kommunikationsstandards verwendet werden.
[0026] Wearables können insbesondere zum einen der mobilen Datenverarbeitung dienen. Zum
anderen werden Wearables aber im Wesentlichen dazu verwendet, die Person als Träger
bzw. als Benutzer des Wearables auffindbar bzw. verfolgbar zu machen, was als Tracking
bezeichnet werden kann. Beim Tracking können Informationen über den Benutzer gesammelt
und drahtlos an andere elektronische Geräte bzw. an ein elektrisches Netzwerk übertragen
werden, welche die Position der Person in einem Raum und insbesondere gegenüber einem
Gerät aufweisen. Es können zusätzlich oder alternativ aber auch Informationen auf
diese Art und Weise übertragen werden, welche die Aktivitäten bzw. Tätigkeiten der
Person und bzw. oder dessen physiologischen Zustand wie beispielsweise die Körpertemperatur,
die Herzfrequenz und dergleichen betreffen. Auch können Wearables untereinander interagieren
bzw. kommunizieren, um beispielsweise Personen bzw. dessen Wearables untereinander
zu identifizieren und dergleichen.
[0027] Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist die Aktivitätsinformation des Benutzers eine
Bewegungsinformation des mobilen Endgeräts auf. Dies kann eine Möglichkeit von Aktivitätsinformationen
darstellen, wie zuvor bereits erwähnt.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt weist die Aktivitätsinformation des Benutzers eine Vitalinformation
des Benutzers auf. Dies kann eine zusätzliche oder alternative Möglichkeit von Aktivitätsinformationen
darstellen, wie zuvor bereits erwähnt.
[0029] Gemäß einem weiteren Aspekt ist das Haushaltsgerät, vorzugsweise eine Steuerungseinheit
des Haushaltsgeräts, ferner ausgebildet und eingerichtet, nur dann basierend auf einer
Information des mobilen Endgeräts des Benutzers aktiviert und bzw. oder betrieben
zu werden, falls gleichzeitig aus der erhaltenen Aktivitätsinformation des Benutzers
eine vorhandene Aktivität des Benutzers erkannt wird. Dies kann eine konkrete Umsetzung
bzw. Nutzung der erhaltenen Aktivitätsinformation des Benutzers darstellen, wie zuvor
bereits erwähnt.
[0030] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Haushaltsgerät, vorzugsweise das
Kommunikations-Modul und bzw. oder eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts, ausgebildet
und eingerichtet, das mobile Endgerät zu identifizieren. Mit anderen Worten kann das,
vorzugsweise UWB-fähige, mobile Endgerät, mit welchem seitens des Haushaltsgerät gerade
eine Kommunikation stattfindet, von anderen derartigen, vorzugsweise UWB-fähigen mobilen
Endgeräten, unterschieden werden, beispielsweise durch Vergleich von Identifikationsdaten
des mobilen Endgeräts mit Identifikationsdaten, welche dem Haushaltsgerät, beispielsweise
dort gespeichert, zur Verfügung stehen oder, beispielsweise über das Internet, zur
Verfügung gestellt werden können.
[0031] In jedem Fall kann das Haushaltsgerät gezielt auf das konkrete identifizierte, vorzugsweise
UWB-fähige, mobile Endgerät reagieren bzw. in Abhängigkeit des konkreten identifizierten
mobilen Endgeräts betrieben werden, wie weiter unten noch näher beschrieben werden
wird.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Haushaltsgerät, vorzugsweise eine
Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts, ausgebildet und eingerichtet, das identifizierte
mobile Endgerät einem Benutzer zuzuordnen. Hierdurch kann eine Verknüpfung von identifiziertem,
vorzugsweise UWB-fähigen, mobilen Endgerät und dessen Träger als Benutzer erfolgen,
beispielsweise ebenfalls durch Vergleich mit entsprechenden Informationen, wie zuvor
beschrieben. Dies kann es ermöglichen, das Haushaltsgerät in Abhängigkeit eines konkreten
identifizierten Benutzers zu betreiben, wie weiter unten noch näher beschrieben werden
wird.
[0033] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Haushaltsgerät, vorzugsweise das
Kommunikations-Modul und bzw. oder eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts, ausgebildet
und eingerichtet, das mobile Endgerät zu orten. Dies kann es ermöglichen, die Position
des, vorzugsweise UWB-fähigen, mobilen Endgeräts relativ zum Haushaltsgerät, insbesondere
den Abstand und bzw. oder die Orientierung des mobilen Endgeräts relativ zum Haushaltsgerät,
zu verwenden bzw. zu berücksichtigen, um das Haushaltsgerät und bzw. oder eine Sprachassistenzfunktion
zu betreiben, wie weiter unten noch näher beschrieben werden wird.
[0034] Insbesondere können Funktionen bzw. der Betrieb des Haushaltsgeräts als Ganzes von
der Nähe des, vorzugsweise UWB-fähigen, mobilen Endgeräts abhängig gemacht werden.
Hierdurch kann insbesondere eine Fernwirkung, d.h. ein Betrieb bzw. eine Beeinflussung
des Betriebs des Haushaltsgeräts mittels des mobilen Endgeräts ohne dessen ausreichende
Nähe und damit ohne die vermeintliche Anwesenheit des entsprechenden Benutzers, ausgeschlossen
werden, was die Sicherheit des Haushaltsgeräts erhöhen kann.
[0035] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Haushaltsgerät, vorzugsweise das
Kommunikations-Modul und bzw. oder eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts, ferner
ausgebildet und eingerichtet, von einem Sprachassistenzsystem eine auf einer Spracheingabe
des Benutzers beruhende Information, vorzugsweise drahtlos, zu erhalten, und bzw.
oder weist das Haushaltsgerät eine akustische Schnittstelle auf, welche ausgebildet
und eingerichtet ist, eine Spracheingabe des Benutzers zu erfassen, wobei das Haushaltsgerät
ferner ausgebildet und eingerichtet ist, in Abhängigkeit der erhaltenen Aktivitätsinformation
des Benutzers und der Spracheingabe des Benutzers aktiviert und bzw. oder betrieben
zu werden. Dies kann die zuvor beschriebenen Aspekte der Erfindung um die Möglichkeiten
einer Spracheingabe seitens des Benutzers erweitern.
[0036] Der vorliegenden Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass Sprachassistenzfunktionen
eines separaten Smart Speakers, Smartphones oder dergleichen als Sprachassistenzsystem
und bzw. oder des Haushaltsgeräts selbst weder eine Erkennung noch Ortung, d.h. Positions-
bzw. Abstandsbestimmung des Benutzers zum Haushaltsgerät, ermöglichen. Auch kann eine
bisher bekannte Benutzererkennung und bzw. oder Benutzerortung basierend alleinig
auf den erfassten Bilddaten einer Bilderfassungseinheit eines Haushaltsgeräts unzureichend
hinsichtlich der Qualität des Ergebnisses sein. Ferner ist dies prinzipbedingt auf
den Detektionsbereich bzw. Sichtbereich der Bilderfassungseinheit beschränkt.
[0037] Erfindungsgemäß weist das Haushaltsgerät daher eine Möglichkeit zur Kommunikation,
vorzugsweise zur UWB-Kommunikation, mit einem, vorzugsweise UWB-fähigen, mobilen Endgerät
des Benutzers des Haushaltsgeräts auf. Somit können die Eigenschaften der Kommunikation
und insbesondere der UWB-Technologie zusätzlich genutzt werden, um den Benutzer, welcher
das, vorzugsweise UWB-fähige, mobile Endgerät bei bzw. an sich trägt bzw. benutzt,
zu identifizieren und bzw. oder zu orten. Dies kann die Nutzungsmöglichkeiten des
Haushaltsgeräts verbessern bzw. erweitern, wie nachfolgend näher beschrieben werden
wird.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Haushaltsgerät, vorzugsweise eine
Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts, ausgebildet und eingerichtet, wenigstens eine
geortete Position des Benutzers als Sprachassistenzposition, vorzugsweise wenigstens
eine Fläche basierend auf georteten Positionen des Benutzers als Sprachassistenzbereich,
zu speichern, wobei das Haushaltsgerät, vorzugsweise eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts,
ferner ausgebildet und eingerichtet ist, in Abhängigkeit der erhaltenen Aktivitätsinformation
des Benutzers und einer Anwesenheit des identifizierten mobilen Endgeräts des Benutzers
an der Sprachassistenzposition, vorzugsweise im Sprachassistenzbereich, aktiviert
und bzw. oder betrieben zu werden.
[0039] Als Sprachassistenzposition bzw. als Sprachassistenzbereich kann ein Ort bzw. eine
Position bzw. ein Bereich des Haushalts wie beispielsweise die Küche angesehen werden,
welcher vom Benutzer als solcher definiert wird. Dies kann beispielsweise durch das
Abschreiten des Ortes bzw. der Position bzw. des Bereichs seitens des Benutzers mit
dem, vorzugsweise UWB-fähigen, mobilen Endgerät erfolgen, welches dabei vom Haushaltsgerät
geortet wird. Die Position bzw. die Positionen während des Abschreitens können dann
als Sprachassistenzposition bzw. als Sprachassistenzbereich seitens des mobilen Endgeräts
des Benutzers und bzw. oder seitens des Haushaltsgeräts gespeichert werden.
[0040] Der Sprachassistenzposition bzw. dem Sprachassistenzbereich kann dann vom Benutzer
die Funktion zugeordnet werden, die Sprachassistenzfunktion lediglich dann zu aktivieren
und bzw. oder zu betreiben, falls das identifizierte, vorzugsweise UWB-fähige, mobile
Endgerät die Sprachassistenzposition erreicht bzw. in den Sprachassistenzbereich eintritt
bzw. sich dort befindet. Verlässt das identifizierte mobile Endgerät die Sprachassistenzposition
bzw. den Sprachassistenzbereich, so kann dies ein Deaktivieren bzw. ein Pausieren
der Sprachassistenzfunktion bewirken.
[0041] Der Sprachassistenzbereich kann die gesamte Küche des Haushalts sein. Es kann jedoch
auch lediglich ein Abschnitt der Küche als Sprachassistenzbereich vom Benutzer definiert
werden, beispielsweise ein gewisser Bereich in der Nähe des erfindungsgemäßen Haushaltsgeräts.
Der Sprachassistenzbereich kann jedoch auch auf den Bereich unmittelbar vor dem Haushaltsgerät
reduziert und dann als Sprachassistenzposition bezeichnet werden. Eine Sprachassistenzposition
kann jedoch auch zusätzlich oder alternativ eine andere Position, insbesondere in
der Küche, sein, welche zum Haushaltsgerät beanstandet sein kann, von welcher aber
das Haushaltsgerät vom Benutzer gut eingesehen werden kann. Dies kann ebenso für andere
Bereich des Haushalts wie beispielsweise für einen Hauswirtschaftsraum erfolgen.
[0042] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Haushaltsgerät ausgebildet und
eingerichtet, mittels des Sprachassistenzsystems und bzw. oder mittels der akustischen
Schnittstelle eine Sprachausgabe an den Benutzer zu tätigen. Dies kann eine entsprechende
akustische Rückmeldung an den Benutzer ermöglichen.
[0043] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Haushaltsgerät, vorzugsweise das
Kommunikations-Modul und bzw. oder eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts, ferner
ausgebildet und eingerichtet, die Sprachausgabe an den Benutzer in Abhängigkeit der
erhaltenen Aktivitätsinformation, vorzugsweise der erhaltenen Vitalinformation, des
Benutzers zu tätigen. Dies kann den Gestaltungsspielraum der Sprachausgabe erhöhen.
Insbesondere können selbsttätig Hinweise an den Benutzer per Sprache ausgegeben werden,
welche seinen Vitalzustand entsprechend der vorliegenden Vitalinformationen berücksichtigen.
[0044] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Kommunikationsmodul ein UWB-Kommunikationsmodul
und das mobile Endgerät ist ein UWB-fähiges mobiles Endgerät. Hierdurch können die
Eigenschaften und Vorteile einer UWB-Kommunikation angewendet und genutzt werden.
[0045] UWB steht für Ultra Wideband und beschreibt die Verwendung eines breitbandigen, min.
500 MHz breiten, Funksignals in einem Frequenzbereich von 3,1 GHz bis 10,6 GHz. Die
erzeugten Funksignale liegen zeitlich im Nanosekundenbereich. Daher lassen sich hohe
Datenraten erzeugen, aber auch Laufzeitmessungen vornehmen, wodurch präzise Abstandsmessungen
zwischen zwei UWB-Teilnehmern kleiner 10 cm möglich sind und je nach Antennendesign
bzw. bei Verwendung mehrerer Antennen über einen Laufzeitunterschied auch Richtungen
der Funksignale mit Genauigkeiten um die 3° bestimmt werden können. Typische Messverfahren
sind hier das Two Way Ranging und die PDoA (Phasendifferenz der angekommenen Signale).
[0046] Als technische Basis kann auf IEEE802.15.4z gesetzt werden. Es handelt sich um ein
Funkprotokoll für UWB-Kommunikation, das nur eine geringe spektrale Leistung verwenden
darf. Über die geringe spektrale Leistung ist es reichweitenreduziert. Durch die hohe
Bandbreite (500 MHz) sind sehr kurze Pulse möglich, die für genaue Laufzeitmessungen
verwendet werden können.
[0047] Mit anderen Worten liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass die Ortung über
ein Wearable nicht eindeutig auf die Präsenz eines Nutzers hinzeigt, sondern nur auf
die Präsenz des georteten Wearables. Das Wearable kann irgendwo abgelegt worden sein
und der Nutzer befindet sich an einem anderen Ort, z.B. in einem anderen Raum.
[0048] Die Bewegungs- bzw. Vitalparametererkennung erfolgte bislang nur durch Sensoren,
die die entsprechenden Informationen innerhalb des Detektionsbereichs erkennen, aber
keinen präzisen Ort lokalisieren können. Ein konventioneller FMCW-Radarsensor wäre
zwar in der Lage, Vitalparameter und eine Position zu erkennen, bei lokalisierten
Bewegungserkennungen gelang es aber bisher nicht die Person eindeutig zu identifizieren.
Eine Kameralösung besitzt nur einen eingeschränkten Detektionsbereich aufgrund der
Optik und der Auflösung.
[0049] Die Erfindung kann den Nutzer identifizieren, diesen lokalisieren und auch wirklich
dessen Präsenz anhand der erkannten Vitalparameter und bzw. oder anhand der Bewegung
des Wearables und das in einem sehr großen Bereich um ein Hausgerät herum verifizieren.
So können Gerätefunktionen und intelligente Assistenzfunktionen angeboten werden,
die eine eindeutige Präsenz in einem bestimmten Bereich vor dem Hausgerät erfordern.
Auch können bestimmte Bewegungen des Nutzers erkannt und einem bestimmten Nutzer zugeordnet
werden.
[0050] Die Erfindung kann mittels eines Wearables umgesetzt werden. Ein Kommunikationsmodul
und insbesondere ein UWB-Kommunikationsmodul kann zur Identifikation des Nutzers und
zur präzisen Abstandsbestimmung zu einem Haushaltsgerät dienen, welches ebenfalls
ein (UWB-)Kommunikationsmodul besitzt. Das Wearable kann integrierte Sensorik wie
einen Bewegungssensor und bzw. oder Sensoren zur Vitalparametererkennung, z.B. Atmung,
Herzschlag, Körpertemperatur, oder Blutsauerstoffwerte verwenden.
[0051] Die UWB-Funktion kann nach dem IEEE 802.15.4z-Standard die Laufzeitmessung zur Abstandsbestimmung
zwischen Wearable und Haushaltsgerät verwenden. Darüber hinaus kann je nach Funktionalität
auch über die Angle-of-Arrival Messmethodik die Richtung bestimmt werden.
[0052] Zusätzlich kann das Wearable einen Beschleunigungssensor, einen Gyrosensor oder einen
Magnetfeldsensor aufweisen, der die Bewegungen des Wearables, welches z.B. eine Smart
Watch sein kann, welche der Nutzer am Handgelenk trägt, messen kann. Anstelle oder
zusätzlich zu einem Bewegungssensor kann das Wearable über Vitalparametersensoren
verfügen, z.B. eine Radarsensorik, die die Bewegungen der Atmung und bzw. oder des
Herzschlages bestimmen kann, ein Pulsoxymeter, der den Blutsauerstoffgehalt misst,
welche auf IR-Sensoren beruhen, die aufgrund unterschiedlicher Lichtemissionen und
-absorptionen durch die Haut den Blutsauerstoff im Blut bestimmen können, oder einem
Blutdruckmessgerät.
[0053] Mit diesen weiteren Sensoren kann der Nutzer eindeutig als lebender Mensch erkannt
werden, sei es aufgrund von charakteristischen Bewegungen beim Tragen des Wearables
oder durch seine Vitalparameter. Diese werden mit den Positionsdaten durch die (UWB-)
Kommunikation mit dem Haushaltsgerät verknüpft und führen zu einem größeren Umfang
an bedienbaren Gerätefunktionen oder dem Auslösen von intelligenten Assistenzfunktionen,
die allein durch eine Sensorinformation oder allein durch die Positionsdaten nicht
realisierbar wären. Zu diesen Gerätefunktionen gehört beispielsweise die vollumfängliche
und sichere Bedienung eines Kochfeldes.
[0054] Somit können die erkannten Bewegungs- und bzw. oder Vitalparameter werden durch die
Kommunikation, beispielsweise mittels UWB, mit einer Nutzer-ID und einer präzisen
Ortsbestimmung verknüpft werden. Damit kann ein Nutzer einen beaufsichtigten Betrieb
durch Fernstartbedienfunktionen, auch von sicherheitsrelevanten Gerätefunktionen,
vornehmen, wenn seine Position in einem bestimmten Bereich erkannt wird. Der Nutzer
wird durch die zusätzlichen Sensorinformationen eindeutig als präsent erkannt. So
kann ausgeschlossen werden, dass das Wearable nur in die Nähe des Haushaltsgerätes
abgelegt wurde, um bestimmte Gerätefunktionen auszulösen, ohne wirklich präsent zu
sein.
[0055] Die Sensorinformationen können weiterhin zur Gerätebedienung genutzt werden, wenn
sie durch die Kommunikation in einem bestimmten Abstand vom Haushaltsgerät erkannt
werden. So können Handbewegungen als Bediengeste aufgefasst werden, wenn sie mittels
der Kommunikation in einem bestimmten Bereich ausgeführt werden. So wird der Kontext
eindeutig bestimmt und eine Fehlbedienung vermieden.
[0056] Der Bereich der Gestenbedienung kann unmittelbar vor dem Haushaltsgerät sein oder
in einem durch den Nutzer vorher festgelegter Bereich, z.B. hinter der Kochinsel,
wo der Nutzer für gewöhnlich die Kochzubereitung vornimmt und am liebsten z.B. den
Backofen oder das Kochfeld fernbedienen möchte. Letzteres wäre damit vollumfänglich
bedienbar, da über UWB ein beaufsichtigter Bedienabstand gewährleistet wäre. Die eindeutige
Erkennung des Nutzers im beaufsichtigten Bedienabstand lässt auch eine vollumfängliche
Sprachbedienung zu. Das Aussprechen des Sprachbefehls könnte von der Sensorik des
Wearables erkannt werden, um den Wearable-Träger als denjenigen zu identifizieren,
der den Sprachbefehl abgegeben hat.
[0057] Die erkannten Vitalparameter können zum Auslösen bestimmter Assistenzfunktionen verwendet
werden, wenn diese in einem bestimmten Abstand erkannt werden. So kann eine bestimmte
Atmung oder ein bestimmter Herzschlag in der Nähe eines Haushaltsgerätes zum Auslösen
einer Assistenzfunktion führen. Ein Nutzer, der über UWB vor dem Kaffeeautomat erkannt
wird und über dessen Wearable ein zu hoher Blutdruck erkannt wird, wird ggf. darauf
hingewiesen, nicht den koffeinhaltigen, sondern den entkoffeinierten Kaffee zu verwenden.
[0058] All dies kann der Nutzer vorab eingestellt haben, ob er eine solche Assistenz wünscht
oder nicht. Die Sensorinformationen sind mit der ID durch den Kommunikations-Chip
mit dem Nutzer verknüpft.
[0059] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Küche von schräg oben vorne mit zwei unmittelbar
benachbart angeordneten erfindungsgemäßen Haushaltsgeräten in einer ersten Situation;
und
- Figur 2
- die Darstellung der Figur 1 ergänzt um einen weiteren Raum daneben in einer zweiten
Situation.
[0060] Die o.g. Figuren werden in kartesischen Koordinaten betrachtet. Es erstreckt sich
eine Längsachse X, welche auch als Tiefe X oder als Länge X bezeichnet werden kann.
Senkrecht zur Längsachse X erstreckt sich eine Querachse Y, welche auch als Breite
Y bezeichnet werden kann. Senkrecht sowohl zur Längsachse X als auch zur Querachse
Y erstreckt sich eine vertikale Achse Z, welche auch als Höhe Z bezeichnet werden
kann und der Richtung der Schwerkraft entspricht. Die Längsachse X und die Querachse
Y bilden gemeinsam die Horizontale X, Y, welche auch als horizontale Ebene X, Y bezeichnet
werden kann.
[0061] Die Figuren 1 und 2 zeigen Beide eine perspektivische Ansicht einer Küche 0 von schräg
oben vorne mit zwei unmittelbar benachbart angeordneten erfindungsgemäßen Haushaltsgeräten
1, 2, wobei die Figur 2 zusätzlich einen Teil des Raums rechts daneben zeigt. Das
erste erfindungsgemäße Haushaltsgerät 1 ist eine Mikrowelle 1. Das zweite erfindungsgemäße
Haushaltsgerät 2 rechts daneben ist ein Dampfgarer 2.
[0062] Die Küche 0 weist im Vordergrund eine Kochinsel 01 mit einem Kochfeld (nicht bezeichnet)
auf. In der ersten Situation der Figur 1 steht vor der Kochinsel 01 eine Person 5,
welche am linken Handgelenk ein UWB-fähiges mobiles Endgerät 4 in Form eines UWB-Wearable
4 als UWB-Smartwatch 4 trägt. Die Person 5 kann daher als Benutzer 5 der erfindungsgemäßen
Haushaltgeräte 1, 2 angesehen werden. Der Benutzer 5 befindet sich innerhalb eines
Sprachassistenzbereichs (nicht gekennzeichnet und bezeichnet).
[0063] Die Küche 0 weist im Hintergrund eine querverlaufende Küchenzeile 02 auf, welche
mehrere Küchenmöbel 03 aufweist. Auf einem der Küchenmöbel 03 ist ein Sprachassistenzsystem
3 angeordnet. Die erfindungsgemäße Mikrowelle 1 und der erfindungsgemäße Dampfgarer
2 sind als Einbaugeräte in den Küchenmöbeln 03 stationär angeordnet.
[0064] Beide erfindungsgemäße Haushaltgeräte 1, 2 weisen jeweils ein Außengehäuse (nicht
bezeichnet) auf, welches auch als äußeres Gehäuse bezeichnet werden kann und das jeweilige
Haushaltgerät 1, 2 im Wesentlichen nach außen abschließt bzw. umschließt. Das Außengehäuse
schließt jeweils entlang der Längsachse nach vorne, d.h. zur Küche 0 hin, im oberen
Bereich mit einer Blende 10, 20 ab. Die Blende 10, 20 weist jeweils ein Anzeige-/Bedienelement
12, 22 in Form eines Displays 12, 22 auf.
[0065] Innerhalb des Außengehäuses ist ein Garraum (nicht dargestellt) vorhanden, welcher
entlang der Längsachse X für den Benutzer 5 von vorne durch eine Zugangsöffnung (nicht
dargestellt) hindurch, welche sich unterhalb der Blende 10, 20 befindet, zugänglich
ist. Die Zugangsöffnung kann jeweils mittels eines Verschlusselements 11, 21 in Form
einer Klappe 11, 21 geschlossen und geöffnet werden.
[0066] Im rechten Bereich der Blende 10, 20 ist jeweils eine akustische Schnittstelle 13,
23 in Form einer Mikrophon/Lautsprecher-Einheit 13, 23 angeordnet und nach vorne in
die Küche 0 gerichtet, um jeweils den Bereich unmittelbar vor dem Haushaltgerät 1,
2 akustisch zu erfassen sowie um akustische Signale nach vorn in die Küche 0 auszugeben.
Jedes Haushaltgerät 1, 2 weist ferner ein UWB-Modul auf, um in beide Übertragungsrichtungen
mit UWB-fähigen mobilen Endgeräten 4 kommunizieren zu können. Jedes Haushaltgerät
1, 2 weist des Weiteren eine Steuerungseinheit (nicht dargestellt) zum Betrieb der
jeweiligen Komponenten und Module auf.
[0067] Allgemein kann die UWB-Kommunikation zwischen dem jeweiligen Haushaltgerät 1, 2 und
einem UWB-fähigen mobilen Endgerät 4 eines Benutzers 5 verwendet werden, um das UWB-fähige
mobile Endgerät 4 zu identifizieren und einem Benutzer 5 zuzuordnen, wodurch auch
der Benutzer 5 identifiziert werden kann.
[0068] Auch kann das UWB-fähige mobile Endgerät 4 und damit zumindest grob der Benutzer
5 vom jeweiligen Haushaltgerät 1, 2 geortet werden, was eine Bestimmung einer Orientierung
sowie eines Abstands zwischen dem jeweiligen Haushaltgerät 1, 2 und dem UWB-fähigen
mobilen Endgerät 4 ermöglicht.
[0069] Die Ortung des UWB-fähigen mobilen Endgeräts 4 und damit zumindest ungefähr auch
dessen Benutzers 5 kann dazu verwendet werden, aufgrund der entsprechenden Abstandsinformation
die Sprachassistenzfunktion lediglich dann zu aktivieren bzw. zu betreiben, wenn sich
der Benutzer 5 in einer ausreichenden bzw. unmittelbaren Nähe zum Haushaltsgerät 1,
2 befindet, was eine Fernwirkung ausschließen kann.
[0070] Aufgrund der Ortungsmöglichkeiten des UWB-fähigen mobilen Endgeräts 4 kann der Benutzer
5 auch einen Bereich anhand dessen Positionen bzw. Randpositionen markieren und hinterlegen,
welcher als Sprachassistenzbereich bezeichnet und verwendet werden kann. So kann ein
Aktivieren bzw. ein Betreiben der Sprachassistenzfunktion daran geknüpft werden, dass
sich der Benutzer 5 bzw. dass sich das identifizierte UWB-fähige mobile Endgerät 4
des Benutzers 5 innerhalb des Sprachassistenzbereichs befindet.
[0071] Auch kann mittels des Sprachassistenzsystems 3 und bzw. oder mittels der akustischen
Schnittstelle 13, 23 eine Sprachausgabe an den Benutzer 5 getätigt werden, um den
Benutzer 5 beispielsweise über die Restlaufzeit eines Behandlungsvorgangs zu informieren.
Dies kann insbesondere dann selbsttätig erfolgen, sobald der Benutzer 5 den Sprachassistenzbereich
A betrifft.
[0072] In jedem Fall kann mittels des UWB-fähigen mobilen Endgeräts 4 eine Aktivitätsinformation
des Benutzers 5 erfasst und an dasjenige Haushaltsgerät 1, 2 mittels einer drahtlosen
Kommunikationsverbindung A übertragen werden, welches vom Benutzer 5 gerade verwendet
wird. Seitens dieses Haushaltsgeräts 1, 2 kann die erhaltene Aktivitätsinformation
des Benutzers 5 dazu verwendet werden, aktiviert und bzw. oder betrieben zu werden.
[0073] Insbesondere kann ein Aktivieren bzw. ein Betreiben des Haushaltsgeräts 1, 2 nur
dann basierend auf einer Aktivitätsinformation des mobilen Endgeräts 4 des Benutzers
5 erfolgen, falls in diesem Moment auch tatsächlich eine Aktivität des Benutzers 5
erkannt wird. Diese Aktivitätsinformation des Benutzers 5 kann eine Bewegungsinformation
des mobilen Endgeräts 4 und bzw. oder eine Vitalinformation des Benutzers 5 sein.
[0074] Entsprechend kann ein Sprachbefehl des Benutzers 5, welcher die Smartwatch 4 als
mobiles Endgerät 4 auch tatsächlich am Handgelenk trägt, zu einem entsprechenden Betrieb
der Mikrowelle 1 führen, siehe Figur 1.
[0075] Liegt die Smartwatch 4 jedoch lediglich auf der Arbeitsfläche eines Küchenmöbels
03, d.h. wird nicht vom Benutzer 5 am Handgelenk getragen, so führt dieser Sprachbefehl
des Benutzers 5 nicht zum Betrieb der Mikrowelle 1, siehe Figur 2.
Bezugszeichenliste (Bestandteil der Beschreibung)
[0076]
- A
- drahtlose Kommunikationsverbindung
- X
- Längsachse; Tiefe; Länge
- Y
- Querachse; Breite
- Z
- vertikale Achse; Höhe
- X, Y
- Horizontale; horizontale Ebene
- 0
- Küche
- 01
- Kochinsel
- 02
- Küchenzeile
- 03
- Küchenmöbel
- 1
- (erstes) Haushaltsgerät; Mikrowelle
- 10
- Blende
- 11
- Verschlusselement; Klappe
- 12
- Anzeige-/Bedienelement; Display
- 13
- akustische Schnittstelle; Mikrophon/Lautsprecher-Einheit
- 2
- (zweites) Haushaltsgerät; Dampfgarer
- 20
- Blende
- 21
- Verschlusselement; Klappe
- 22
- Anzeige-/Bedienelement; Display
- 23
- akustische Schnittstelle; Mikrophon/Lautsprecher-Einheit
- 3
- Sprachassistenzsystem
- 4
- UWB-fähiges mobiles Endgerät; UWB-Wearable; UWB-Smartwatch
- 5
- erste Person; Benutzer
1. Haushaltsgerät (1; 2)
mit einem Kommunikations-Modul, welches ausgebildet und eingerichtet ist, eine zumindest
einseitige, vorzugsweise beidseitige, Kommunikation mit einem mobilen Endgerät (4)
eines Benutzers (5) auszuführen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise das Kommunikations-Modul und/oder eine Steuerungseinheit
des Haushaltsgeräts (1; 2), ausgebildet und eingerichtet ist,
• eine Aktivitätsinformation des Benutzers (5) vom mobilen Endgerät (4) zu erhalten
und
• in Abhängigkeit der erhaltenen Aktivitätsinformation des Benutzers (5) aktiviert
und/oder betrieben zu werden.
2. Haushaltsgerät (1; 2) nach Anspruch 1,
wobei die Aktivitätsinformation des Benutzers (5) eine Bewegungsinformation des mobilen
Endgeräts (4) aufweist.
3. Haushaltsgerät (1; 2) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Aktivitätsinformation des Benutzers (5) eine Vitalinformation des Benutzers
(5) aufweist.
4. Haushaltsgerät (1; 2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts
(1; 2), ferner ausgebildet und eingerichtet ist, nur dann basierend auf einer Information
des mobilen Endgeräts (4) des Benutzers (5) aktiviert und/oder betrieben zu werden,
falls gleichzeitig aus der erhaltenen Aktivitätsinformation des Benutzers (5) eine
vorhandene Aktivität des Benutzers (5) erkannt wird.
5. Haushaltsgerät (1; 2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise das Kommunikations-Modul und/oder eine
Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts (1; 2), ferner ausgebildet und eingerichtet
ist, das mobile Endgerät (4) zu identifizieren.
6. Haushaltsgerät (1; 2) nach Anspruch 5,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts
(1; 2), ferner ausgebildet und eingerichtet ist, das identifizierte mobile Endgerät
(4) einem Benutzer (5) zuzuordnen.
7. Haushaltsgerät (1; 2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise das Kommunikations-Modul und/oder eine
Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts (1; 2), ausgebildet und eingerichtet ist, das
mobile Endgerät (4) zu orten.
8. Haushaltsgerät (1; 2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise das Kommunikations-Modul und/oder eine
Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts (1; 2), ferner ausgebildet und eingerichtet
ist, von einem Sprachassistenzsystem (3) eine auf einer Spracheingabe des Benutzers
(5) beruhende Information, vorzugsweise drahtlos, zu erhalten, und/oder
wobei das Haushaltsgerät (1; 2) eine akustische Schnittstelle (13; 23) aufweist, welche
ausgebildet und eingerichtet ist, eine Spracheingabe des Benutzers (5) zu erfassen,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2) ferner ausgebildet und eingerichtet ist, in Abhängigkeit
der erhaltenen Aktivitätsinformation des Benutzers (5) und der Spracheingabe des Benutzers
(5) aktiviert und/oder betrieben zu werden.
9. Haushaltsgerät (1; 2) nach Anspruch 5 oder 6 und nach Anspruch 7 und nach Anspruch
8,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts
(1; 2), ferner ausgebildet und eingerichtet ist, wenigstens eine geortete Position
des Benutzers (5) als Sprachassistenzposition, vorzugsweise wenigstens eine Fläche
basierend auf georteten Positionen des Benutzers (5) als Sprachassistenzbereich, zu
speichern,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts
(1; 2), ferner ausgebildet und eingerichtet ist, in Abhängigkeit der erhaltenen Aktivitätsinformation
des Benutzers (5) und einer Anwesenheit des identifizierten mobilen Endgeräts (4)
des Benutzers (5) an der Sprachassistenzposition, vorzugsweise im Sprachassistenzbereich,
aktiviert und/oder betrieben zu werden.
10. Haushaltsgerät (1; 2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise eine Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts
(1; 2), ausgebildet und eingerichtet ist, mittels des Sprachassistenzsystems (3) und/oder
mittels der akustischen Schnittstelle (13; 23) eine Sprachausgabe an den Benutzer
(5) zu tätigen.
11. Haushaltsgerät (1; 2) nach Anspruch 10,
wobei das Haushaltsgerät (1; 2), vorzugsweise das Kommunikations-Modul und/oder eine
Steuerungseinheit des Haushaltsgeräts (1; 2), ferner ausgebildet und eingerichtet
ist, die Sprachausgabe an den Benutzer (5) in Abhängigkeit der erhaltenen Aktivitätsinformation,
vorzugsweise der erhaltenen Vitalinformation, des Benutzers (5) zu tätigen.
12. Haushaltsgerät (1; 2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Kommunikationsmodul ein UWB-Kommunikationsmodul ist und
wobei das mobile Endgerät (4) ein UWB-fähiges mobiles Endgerät (4) ist.