[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Betriebszustandes eines hydraulischen
Aktors, der als Teil eines Arbeitsaggregats einer Baumaschine, insbesondere eines
Stopfaggregats einer Gleisbaumaschine, bewegliche mechanische Aggregatkomponenten,
insbesondere einen Werkzeughalter oder ein Stopfwerkzeug, stellt, und dessen Druckkammern
mit ihren Arbeitsanschlüssen mittels mindestens einem Steuerventil mit dem Leitungssystem
eines hydraulischen Kreises verbunden sind.
[0002] Die Betätigung von hydraulischen Aktoren erfolgt im Stand der Technik mit Proportional-Schieberventilen.
Dabei können Leckölverluste nicht vermieden werden. Für das Aufrechterhalten eines
Betriebszustands des Aktors wie des Kolbenhubs eines Zylinders, um eine damit gestellte
mechanische Komponente, insbesondere ein Stopfwerkzeug oder Stopfpickel, in einer
bestimmten Position einzuspannen, ist die Anordnung weiterer Ventile, in der Regel
sind das entsperrbare Rückschlagventile, in den Anschlussleitungen des hydraulischen
Aktors vorzusehen. Die Ansteuerung dieser Proportionalventile erfordert einen hohen
Steuerungsaufwand und ihr Einsatz ist üblicherweise kostspielig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Verfahren zur Steuerung des Betriebszustandes
eines hydraulischen Aktors eingangs genannter Art eine Verbesserung gegenüber dem
Stand der Technik anzugeben. Weiter ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung,
die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignet ist, anzugeben.
[0004] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1
und eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens nach Anspruch 10. Abhängige
Ansprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung an.
[0005] In der grundlegenden Ausgestaltung ist der Erfindungsgegenstand ein Verfahren zur
Steuerung des Betriebszustandes eines hydraulischen Aktors, der als Teil eines Arbeitsaggregats
einer Baumaschine, insbesondere eines Stopfaggregats einer Gleisbaumaschine, bewegliche
mechanische Aggregatkomponenten, insbesondere einen Werkzeughalter oder ein Werkzeug,
stellt, und dessen Druckkammern mit ihren Arbeitsanschlüssen mittels mindestens einem
Steuerventil mit dem Leitungssystem eines hydraulischen Kreises verbunden sind, wobei
einerseits der Betriebszustand bei vollständiger Trennung der Druckkammern des Aktors
vom Leitungssystem des hydraulischen Kreises mittels des mindestens einen Steuerventils
beibehalten wird und andererseits eine Änderung des Betriebszustandes mittels einer
getakteten Ansteuerung des mindestens einen Steuerventils erfolgt. Auf diese Weise
sind keine Proportionalventile mit den mit diesen verbundenen Nachteilen erforderlich.
Stattdessen kommen Sitzventile zur Anwendung, die getaktet angesteuert werden und
bei Trennung vom Hydrauliksystem keine Leckölverluste verursachen.
[0006] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass
die Druckschwankungen bei den voneinander unabhängigen Druckregelungen der Arbeitsanschlüsse
der Druckkammern des Aktors durch zumindest einen mit den Arbeitsanschlüssen des Aktors
oder mit dem hydraulischen Leitungssystem verbundenen Hydrospeicher durch Ausgleichsbewegungen
gedämpft werden. Dabei ist es für das Verfahren günstig, dass die zeitliche Rate der
Betriebszustandsänderung durch das Taktverhältnis des Ansteuersignals mindestens eines
Steuerventils bestimmt wird.
[0007] Das Taktverhältnis ist dabei das Verhältnis von der Zeitdauer T
A eines Signalpegels des Ansteuersignals, der ein Steuerventil von einer passiven Grundstellung
in eine aktive Stellung schaltet und in dieser Stellung belässt, zu jener Zeitdauer
T
P, in der der Signalpegel des Ansteuersignals keine Veränderung der passiven Grundstellung
des Steuerventils zur Folge hat.
[0008] Alternativ ist das Tastverhältnis das Verhältnis von der Zeitdauer T
A eines Signalpegels des Ansteuersignals, der ein Steuerventil von einer passiven Grundstellung
in eine aktive Stellung schaltet und in dieser Stellung belässt, zur Summe der gesamten
Zeitdauer T
A+T
P, die sich aus der obigen Zeitdauer T
A und der Zeitdauer T
P, in der der Signalpegel des Ansteuersignals keine Veränderung der passiven Grundstellung
des Steuerventils zur Folge hat, zusammensetzt.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens zur Steuerung des Betriebszustandes
des hydraulischen Aktors ist die Taktrate des Ansteuersignals der Steuerventile in
Abhängigkeit der charakteristischen Größen des Arbeitsaggregats, derart eingestellt,
so dass die Änderung des Betriebszustandes zeitlich quasi-kontinuierlich erfolgt.
[0010] Ein Beispiel für eine charakteristische physikalische Größe des Arbeitsaggregats
ist die Masse des Aggregats.
[0011] Die Taktrate f
T ist dabei der Kehrwert der Summe T
A+T
P, die sich aus der Zeitdauer T
A, während der sich ein Steuerventil in einer aktiven Schaltstellung befindet, und
der Zeitdauer T
P, während der sich das Steuerventil in der passiven Schaltstellung befindet, zusammensetzt.
[0012] Für das Verfahren zur Steuerung des Betriebszustandes eines hydraulischen Aktors
ist es günstig, wenn ein Steuerventil, das über eine Anschlussleitung mit einem ersten
Arbeitsanschluss des hydraulischen Aktors verbunden ist, und ein weiteres Steuerventil,
das über eine weitere Anschlussleitung mit einem zweiten Arbeitsanschluss des hydraulischen
Aktors verbunden ist, gleichzeitig angesteuert werden.
[0013] In einer weiteren günstigen Ausgestaltung des Verfahrens kann durch die Ansteuerung
der Steuerventile der Aktor im hydraulischen Leitungssystem durch eine Bypass-Schaltung
überbrückt wird.
[0014] In einer möglichen Ausgestaltung des Verfahrens zur Steuerung des Betriebszustandes
des Aktors ist der Betriebszustand durch den Winkel, den ein beweglicher Teil eines
Stopfwerkzeugs, insbesondere ein Stopfpickel, eines Stopfaggregats der Gleisbaumaschine
in Bezug auf eine Ruhelage einnimmt, charakterisiert.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens zur Steuerung des Betriebszustandes
eines hydraulischen Aktors ist der Betriebszustand durch den Hub, den ein Kolben des
Beistellzylinders eines Stopfaggregats einer Gleisbaumaschine in Bezug auf eine Ausgangsstellung
einnimmt, charakterisiert.
[0016] In einer alternativen Ausgestaltung des Verfahrens zur Steuerung des Betriebszustandes
des hydraulischen Aktors ist der Betriebszustand durch einen Hub, den ein Kolben des
translatorisch wirkenden Hydraulikzylinders eines Hebeaggregats einer Gleisbaumaschine
in Bezug auf eine Grundstellung einnimmt, charakterisiert.
[0017] Die Steuerventile in der Anordnung zur Durchführung des obengenannten Verfahrens
sind als Sitzventile ausgeführt, um Leckölverluste zu vermeiden.
[0018] In einer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstands wird mindestens ein 4/3 Wege-Sitzventil
verwendet.
[0019] Ein 4/3 Wege-Sitzventil ist charakterisiert durch jeweils vier Anschlüsse, die als
zwei Eingänge und als zwei Ausgänge angeordnet sind, und durch die drei definierten
Schaltstellung: (1) keine Verbindungen zwischen beiden Eingänge und beiden Ausgängen,
(2) Verbindung zwischen dem ersten Eingang und dem ersten Ausgang und dem zweiten
Eingang und dem zweiten Ausgang sowie (3) Verbindung zwischen dem ersten Eingang und
dem zweiten Ausgang und dem zweiten Eingang und dem ersten Ausgang.
[0020] Es ist besonders günstig, wenn als Ventile mindestens je zwei 2/2 Wege-Sitzventile
pro Druckkammer des hydraulischen Aktors verwendet werden, da dabei gegenüber der
Steuerung mit mindestens einem 4/3 Wege-Sitzventil die Steuerkante des hydraulischen
Aktors entkoppelt ist.
[0021] Ein 2/2-Wege-Sitzventil ist charakterisiert durch jeweils zwei Anschlüsse, die als
ein Eingang und als ein Ausgang angeordnet sind, und durch zwei definierte Schaltstellungen:
(1) keine Verbindung zwischen Eingang und Ausgang sowie (2) Verbindung zwischen Eingang
und Ausgang.
[0022] Sowohl 4/3 Wege-Ventile als auch 2/2 Wege-Ventile in Sitzausführung sind von verschiedenen
Ventilherstellern wie Parker, Rexroth, HAWE, Hydac oder Bucher unter den Bezeichnungen
Parker GS02, Rexroth SEC, HAWE NBVP, Hydac WSM oder Bucher WS22 erhältlich.
[0023] Eine alternative Ausgestaltung der Steuerventilanordnung sieht vor, dass jedes Steuerventil
aus mindestens zwei parallelgeschalteten Ventilen besteht, um entweder größere Volumenströme
des Hydraulikmediums steuern zu können oder um die Ausfallsicherheit der Ventilanordnung
zu erhöhen.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend in beispielhafter Weise unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- Ein Proportional-Schieberventil mit zwei entsperrbaren Rückschlagventilen nach dem
Stand der Technik;
- Fig. 2
- Eine Seitenansicht eines Weichen-Stopfaggregats mit nach oben verschwenkbaren Stopfwerkzeugen;
- Fig. 3
- Eine vereinfachte Detaildarstellung von Fig. 2;
- Fig. 4
- Eine schematische Darstellung von Fig. 3, die das Verschwenken des Stopfwerkzeugs
veranschaulicht;
- Fig. 5
- Ein Stopfaggregat zum synchronen Stopfen von bis zu drei Schwellen, das drei Einzelaggregate
mit verschwenkbaren Stopfwerkzeugen wie in Fig. 2 umfasst;
- Fig. 6a
- Eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Ansteuerung eines hydraulischen
Aktors mit vier schnellschaltenden Ein-Aus Ventilen und zwei Hydrospeichern;
- Fig. 6b
- Alternatives 4/3 Wegesitzventil für die Anordnung gemäß Fig. 6a;
- Fig. 7
- Eine Baumaschine auf einem Gleis mit Stopfaggregat und Hebe- und Richtaggregat;
- Fig. 8
- Die Draufsicht einer Weichenanordnung als Teil eines Gleisnetzwerks.
[0025] Fig. 1 stellt eine Ventilanordnung nach dem Stand der Technik dar, die geeignet ist,
den Betriebszustand eines hydraulischen Aktors über eine festlegbare Zeitdauer aufrechtzuerhalten.
[0026] Dabei ist ein Proportional-Schiebeventil 1 mit den drei definierten Schaltstellungen
(1) keine Verbindungen, (2) Verbindung zwischen dem ersten Eingang und dem ersten
Ausgang und dem zweiten Eingang und dem zweiten Ausgang sowie (3) Verbindung zwischen
dem ersten Eingang und dem zweiten Ausgang und dem zweiten Eingang und dem ersten
Ausgang eingangsseitig mit einem Anschluss P und einem Anschluss T mit einem hydraulischen
Leitungssystem verbunden. Vor den Arbeitsanschlüssen A bzw. B eines nicht dargestellten
hydraulischen Aktors muss zwischen den zwei Ausgänge des Proportional-Schiebeventils
jeweils ein entsperrbares Rückschlagventil 2a bzw. 2b vorgesehen werden, um die gewünschte
Funktionalität zu gewährleisten. Ohne diese Rückschlagventile 2a, 2b würden Leckölverluste
auftreten, wodurch der Aktor bei Trennung der Druckkammern vom Hydrauliksystem seinen
Betriebszustand verändern würde.
[0027] In Fig. 2 ist die Anwendung des hydraulischen Aktors 7 in einem Stopfaggregat 4 zum
Unterstopfen einer Schwelle 9, die mit Schienen 8 einen auf einem Schotterbett 10
gelagerten Gleisrost bilden, gezeigt. Das Stopfaggregat 4 ist selbst mit dem Maschinenrahmen
3 einer Gleisbaumaschine verbunden und umfasst ein Stopfwerkzeug, mit einem Paar Schwenkarme
5, mit denen ein Stopfpickel mittels des Stopfpickelhalters 6 verbunden ist. Über
hydraulische Aktoren 7, die für diesen Anwendungsfall als translatorisch wirkende
Zylinder ausgeführt sind, können die in zwei Reihen mit zunehmendem Abstand von der
Schiene angeordneten Stopfpickel über ihre Stopfpickelhalter 6 nach oben verschwenkt
werden, um bei Weichen einen an die Lage der Schienen 8 angepassten Einsatz der Stopfwerkzeuge
zu ermöglichen.
[0028] In Fig. 3 ist das Stopfaggregat von Fig. 2 vereinfacht mit den für das Verständnis
des Schwenkvorgangs wesentlichen Gliedern, also dem U-förmigen Schwenkarm 5, dem Stopfpickelhalter
6 mit Stopfpickel sowie dem hydraulischen Aktor 7 wiedergegeben.
[0029] Der Vorgang des Verschwenkens ist in Fig. 4 durch zwei schematische Abbildungen veranschaulicht,
in denen die Anordnung von Fig. 3 durch eine Kombination geometrischkinematischer
Grundelemente ersetzt wurde. Stopfpickelhalter 6 und Stopfpickel sind mit dem Schwenkarm
5 des Stopfaggregats 4 über ein Drehlager verbunden. Der hydraulische Aktor 7 ist
einerseits mit dem Schwenkarm 5 des Stopfaggregats 4 und andererseits mit dem Stopfpickelhalter
6 mit Stopfpickel drehbar verbunden. In einer Ausgangsstellung des Kolbens des Aktors
7 sind Stopfpickelhalter 6 und Stopfpickel parallel zum Schwenkarm 5 ausgerichtet
und können somit beim Absenken des Stopfaggregats 4 am Stopfvorgang mitwirken.
[0030] Wird der Kolben des Hydraulikzylinders gegenüber dieser Ausgangsstellung um einen
Arbeitshub h bewegt, so hat dies aufgrund der geometrischen Anordnung der Komponenten
ein Verschwenken von Stopfpickelhalterung 6 und Stopfpickel um einen Winkel ϕ zur
Folge, wodurch der solcherart verschwenkte Stopfpickel für den Einsatz beim Stopfvorgang
nur mehr in dieser geöffneten Stellung und ab einem bestimmten Öffnungswinkel ϕ
n gar nicht mehr zur Verfügung steht.
[0031] Das Stopfen mit einem oder mehreren Stopfpickeln in geöffneter Stellung dient insbesondere
bei einer Stopfmaschine, deren Stopfaggregate 4 nicht oder nur in geringem Ausmaß
horizontal verfahren werden können, dazu, ein erheblich verbessertes Stopfergebnis
bei Weichen zu erzielen.
[0032] Fig. 5 stellt eine Variante des Stopfaggregats 4 dar, bei der drei gleichartige Stopfaggregate
4A, 4B und 4C mit einzeln verschwenkbaren Stopfpickelhaltern 6 mit Stopfpickeln zum
Unterstopfen jeweils einer Schwelle 9 eines auf einem Schotterbett 10 gelagerten Gleisrostes
mit Schienen 8 zu einem kombinierten Aggregat 4 für das synchrone Unterstopfen von
bis zu drei Schwellen 9 angeordnet sind. Zum Verschwenken der Stopfpickel dienen die
hydraulischen Aktoren 7A, die Beistellbewegung wird mittels der Beistellzylinder 7B
durchgeführt und das Absenken jeweils eines der Aggregate erfolgt über einen hydraulischen
Aktor 7C.
[0033] In Fig. 6a ist eine Variante der Ventilanordnung 12a, 12b, 12c und 12d dargestellt,
die eine Steuerung eines hydraulischen Aktors 7, 7A, 7B, 7C gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren gestattet. Der hydraulische Aktor 7, 7A, 7B, 7C ist ein translatorisch wirkender
Aktor mit einem Kolben, der die Zylinderdruckkammer in eine kolbenseitige Druckkammer
und in eine stangenseitige Druckkammer teilt. Der mit A bezeichnete Arbeitsanschluss
der kolbenseitigen Druckkammer des hydraulischen Aktors 7, 7A, 7B, 7C ist mittels
dem Ventil 12a mit dem Anschluss T des hydraulischen Leitungssystems verbunden. Ventil
12c verbindet A hingegen mit dem Anschluss P des hydraulischen Leitungssystems.
[0034] Demgegenüber ermöglicht Ventil 12b die Herstellung einer Verbindung zwischen dem
Arbeitsanschluss B der stangenseitigen Druckkammer des hydraulischen Aktors 7 und
dem Anschluss T des hydraulischen Leitungssystems, während Ventil 12d für die Verbindung
des Arbeitsanschlusses B mit dem Anschluss P angeordnet ist.
[0035] Zusätzlich befinden sich Hydrospeicher 13 zur Verminderung oder Vermeidung von Druckschwankungen
jeweils zwischen den Druckkammeranschlüssen A, B des hydraulischen Aktors 7, 7A, 7B,
7C und den Steuerventilen 12a, 12b, 12c und 12d.
[0036] In Fig. 6a werden Ein-Aus Ventile mit jeweils zwei Anschlüssen und zwei voneinander
unterschiedenen Schaltstellungen (1) und (2) als Steuerventile 12a, 12b, 12c und 12d
verwendet. Die passive Grundstellung (1) eines solchen Ein-Aus-Steuerventils 12a,
12b, 12c oder 12d trennt seinen Ausgang von seinem Eingang. Wird das Ein-Aus-Steuerventil
12a, 12b, 12c oder 12d gegen eine Federkraft durch eine elektromagnetische Betätigungsvorrichtung
aktiviert, so wird in der aktiven Stellung (2) der Ventilausgang mit dem Ventileingang
derart verbunden, sodass das Hydraulikmedium sowohl in Richtung der Druckkammer des
hydraulischen Aktors 7 als auch in Richtung der Anschlüsse P und T des hydraulischen
Leitungssystems entweder statisch oder dynamisch wirken kann.
[0037] Fig. 6b zeigt ein 4/3 Wegesitzventil 12e als Alternative zu den in Fig. 6a dargestellten
2/2 Wegesitzventilen 12a-12d. Konkret werden die 2/2 Wegesitzventile 12a-12d durch
ein 4/3 Wegesitzventil 12e ersetzt. Durch die dadurch entstehende Kopplung verliert
man allerdings an Flexibilität bei der Ansteuerung des Aktors 7. Insbesondere ist
es nicht möglich beide Arbeitsanschlüsse A, B der Druckkammern gleichzeitig entweder
mit dem Anschluss P oder mit dem Anschluss T des hydraulischen Leitungssystems zu
verbinden, um Funktionen wie Positionieren des Aktors mit beiden Druckkammern unter
Druck und widerstandsloses Bewegen des Aktors in der Schwimmstellung oder das Spülen
der Druckkammern zu realisieren. Es ist auch nicht möglich Anschluss P und Anschluss
T direkt miteinander zu verbinden, um das Hydraulikmedium am Aktor vorbei zu leiten
(Bypass).
[0038] In Fig. 7 ist eine Baumaschine 14 auf einem Gleis dargestellt, deren Maschinenrahmen
mit einem Stopfaggregat 4 und einem Hebe- und Richtaggregat 15 verbunden ist. Im Hebe-
und Richtaggregat 15 befinden sich analog zum Stopfaggregat 4 gleichfalls verschiedene
hydraulische Aktoren 7 zur Ausführung von zumeist translatorischen Bewegungen.
[0039] Fig. 8 stellt schließlich eine Weichenanordnung aus Schienen 8 und Schwellen 9 eines
Gleises als Ausschnitt eines Gleisnetzwerks in Draufsicht dar, wobei die Weiche mittels
der Weichenstelleinrichtung 16 gestellt wird.
[0040] Der Erfindungsgegenstand ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt.
Insbesondere sind Anordnungen mit mindestens einem 4/3 Wege-Ventilen in Sitzausführungen
pro hydraulischem Aktor, aber auch solche mit parallelgeschalteten Ventilen pro Ventilposition
durch die Ansprüche mitumfasst.
1. Verfahren zur Steuerung des Betriebszustandes eines hydraulischen Aktors (7), der
als Teil eines Stopfaggregats (4) einer Gleisbaumaschine (14) bewegliche mechanische
Aggregatkomponenten, insbesondere einen Werkzeughalter oder ein Werkzeug (6), stellt,
und dessen Druckkammern mit ihren Arbeitsanschlüssen (A, B) über mindestens ein Steuerventil
(1, 12a, 12b, 12c, 12d, 12e) mit dem Leitungssystem eines hydraulischen Kreises verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits der Betriebszustand bei vollständiger Trennung der Druckkammern des Aktors
(7) vom Leitungssystem des hydraulischen Kreises durch das mindestens eine Steuerventil
(12a, 12b, 12c, 12d, 12e) beibehalten wird und andererseits eine Änderung des Betriebszustandes
mittels einer getakteten Ansteuerung des mindestens einen Steuerventils (12a, 12b,
12c, 12d, 12e) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckschwankungen bei der voneinander unabhängigen Druckregelung der Arbeitsanschlüsse
(A, B) der Druckkammern des Aktors (7) durch zumindest einen mit den Anschlussleitungen
des Aktors (7) oder mit dem hydraulischen Leitungssystem verbundenen Hydrospeicher
(13) gedämpft werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitliche Rate der Betriebszustandsänderung durch ein Taktverhältnis eines Ansteuersignals
mindestens eines Steuerventils (12a, 12b, 12c, 12d, 12e) bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Taktrate des Ansteuersignals der Steuerventile (12a, 12b, 12c, 12d, 12e) in
Abhängigkeit charakteristischer Größen des Stopfaggregats (4), wie dessen Masse, derart
eingestellt wird, so dass die Änderung des Betriebszustandes zeitlich quasi-kontinuierlich
erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das über eine Anschlussleitung mit einem ersten Arbeitsanschluss (A) des hydraulischen
Aktors (7) verbundene Steuerventil (12a, 12c, 12e) und das über eine weitere Anschlussleitung
mit einem zweiten Arbeitsanschluss (B) des hydraulischen Aktors (7) verbundene Steuerventil
(12b, 12d, 12e) gleichzeitig angesteuert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Ansteuerung der Steuerventile (12a, 12b, 12c, 12d) der Aktor (7) im hydraulischen
Leitungssystem durch eine Bypass-Schaltung überbrückt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebszustand charakterisiert ist durch einen Winkel (ϕ), den ein beweglicher
Teil eines Stopfwerkzeugs (6) des Stopfaggregats (4) der Gleisbaumaschine (14) in
Bezug auf eine Ruhelage einnimmt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebszustand charakterisiert ist durch einen Hub (h), den ein Kolben eines
Beistellzylinders (7B) des Stopfaggregats (4) der Gleisbaumaschine (14) in Bezug auf
eine Ausgangsstellung einnimmt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebszustand charakterisiert ist durch einen Hub (h), den ein Kolben des translatorisch
wirkenden hydraulischen Aktors (7C) des Hebeaggregats (15) der Gleisbaumaschine (14)
in Bezug auf eine Ausgangsstellung einnimmt.
10. Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Steuerventile (12a, 12b, 12c, 12d, 12e) als Sitzventil ausgeführt ist.
11. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass jede Druckkammer mit jeweils mindestens zwei Steuerventilen (12a, 12b, 12c, 12d)
angesteuert wird, die charakterisiert sind durch jeweils zwei Anschlüsse, die als
ein Eingang und als ein Ausgang angeordnet sind, und durch zwei definierte Schaltstellungen:
- keine Verbindung zwischen Eingang und Ausgang sowie
- Verbindung zwischen Eingang und Ausgang.
12. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammern mit mindestens einem Steuerventil (12e) angesteuert sind, das charakterisiert
ist durch jeweils vier Anschlüsse, die als zwei Eingänge und als zwei Ausgänge angeordnet
sind, und durch die drei definierten Schaltstellung:
- keine Verbindungen zwischen beiden Eingänge und beiden Ausgängen,
- Verbindung zwischen dem ersten Eingang und dem ersten Ausgang und dem zweiten Eingang
und dem zweiten Ausgang sowie
- Verbindung zwischen dem ersten Eingang und dem zweiten Ausgang und dem zweiten Eingang
und dem ersten Ausgang.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Steuerventil (12a, 12b, 12c, 12d, 12e) aus mindestens zwei parallelgeschalteten
Ventilen besteht.