[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetüranordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1.
[0002] Schiebetüranordnungen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt,
bspw. aus
EP 1 312 743 B1. Derartige Schiebetüren sind über eine am jeweiligen Flügel vorgesehene Handhabe
und einen Treibstangenbeschlag manuell betätigbar. Die Betätigung kann derart erfolgen,
dass der jeweilige Flügel im vollständig geschlossenen Zustand abgesenkt ist und zum
Öffnen bzw. Verschieben zunächst angehoben wird. Beim Verschieben wird der Flügel
mittels Führungselementen an einer rahmenseitigen Führungsschiene geführt.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind zudem Führungselemente und eine Führungsschiene bekannt,
die die Anmelderin als Führungssystem mit Bezeichnung GU P2301 auf der Messe BAU 2023
vorgestellt hat. Bei diesem Führungssystem ist die Führungsschiene am Rahmen montiert
und die Führungselemente werden stirnseitig am Flügel montiert und in der Führungsschiene
geführt. Wird bei einem Flügel, bspw. einem außenlaufenden Flügel, jedoch das in Zuschieberichtung
des Flügels hintere Führungselement bei einem Einbruchsversuch entfernt, besteht die
Gefahr, dass der Flügel an dieser Stelle aufgehebelt werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Schiebetüranordnungen mit einfachen
konstruktiven Mitteln die Einbruchssicherheit zu erhöhen. Dabei ist wünschenswert,
dass die Montage des Flügels am Rahmen möglichst nicht oder nur in vernachlässigbarer
Weise erhöht wird.
[0005] Die Schiebetüranordnung weist einen (ortsfesten) Rahmen und einen entlang einer Verschieberichtung
relativ zum Rahmen zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung verfahrbaren
(ersten) Flügel auf (Schiebeflügel). Zudem weist die Schiebetüranordnung ein weiteres
am bzw. im Rahmen fest oder verschieblich angeordnetes Flügelelement auf. Der (erste)
Flügel ist am Rahmen vor dem Flügelelement angeordnet (Laufseite des Flügels relativ
zum Flügelelement), insbesondere außenlaufend.
[0006] An einem (in Schwerkraftrichtung) oberen Rahmenquerholm des Rahmens ist eine Führungsschiene
befestigt und an einem (in Schwerkraftrichtung) oberen Flügelquerholm des Flügels
ist mindestens ein Führungselement befestigt, welches sich zur Führungsschiene bzw.
in Richtung der Führungsschiene erstreckt.
[0007] Zudem weist die Schiebetüranordnung eine Riegeleinrichtung mit einem ersten Riegelteil
und einem zweiten Riegelteil auf. Das erste Riegelteil ist in der Führungsschiene
angeordnet und befestigt und das zweite Riegelteil ist am oberen Flügelquerholm angeordnet
und befestigt.
[0008] Die Riegelteile sind derart ausgebildet und/oder relativ zueinander angeordnet, dass
die Riegelteile in Geschlossenstellung des Flügels einander überlappen, wobei der
erste Riegelteil den zweiten Riegelteil an seiner vom Flügelelement abgewandten Seite
zumindest abschnittsweise hintergreift.
[0009] Mit anderen Worten ist eine Aushängebewegung des Flügels quer (seitlich) zur Verschieberichtung
bzw. orthogonal zur Rahmenebene nach außen (vom Flügelelement weg) aufgrund der überlappenden
Riegelteile blockiert. Somit kann der Flügel auch bei, bspw. im Wege eines Einbruchsversuchs,
entferntem Führungselement in der Geschlossenstellung nicht ausgehängt werden. Der
Flügel würde mit dem zweiten Riegelteil am ersten Riegelteil anstoßen, das in der
Führungsschiene positioniert ist. Die Riegeleinrichtung stellt somit ein weiteres,
redundantes, im Vergleich zur Führungsrolle aber nicht entfernbares einbruchhemmendes
Element dar.
[0010] Die vorgeschlagene Ausgestaltung hat zudem den Vorteil, dass keine zusätzliche Führungsschiene
benötigt wird. Weiter sind die Riegelteile vergleichsweise klein und kostengünstig
herstellbar. Die Riegeleinrichtung kann, bspw. bei außenlaufendem Flügel, stets verwendet
werden, unabhängig davon, wie breit der Flügel ist. Auch bei Einsatz der Riegeleinrichtung
ist eine einfache Flügelmontage möglich, da der Flügel auf eine rahmenseitige Laufschiene
am (in Schwerkraftrichtung) unteren Flügelquerholm aufgesetzt, eingeschwenkt und dann
durch die Führungselemente relativ zum Rahmen gehalten bzw. geführt werden kann. Die
Riegelteile behindern die Flügelmontage nicht, da diese einander erst in bzw. kurz
vor der Geschlossenstellung des Flügels relativ zum Rahmen überlappen.
[0011] Der Begriff "Schiebetüranordnungen" schließt neben Schiebetüranordnungen auch Schiebefensteranordnungen
mit ein.
[0012] Der (ortsfeste) Rahmen der Schiebetüranordnung kann auch als Festrahmen oder Blendrahmen
bezeichnet werden.
[0013] Bei dem weiteren Flügelelement kann es sich um ein Festfeld oder einen weiteren relativ
zum Rahmen verschiebbaren Flügel (Schiebeflügel) handeln.
[0014] Wie bereits erläutert, weist die Riegeleinrichtung einen ersten Riegelteil und einen
zweiten Riegelteil auf. Die Riegeleinrichtung kann als zweiteiliger Riegel ausgebildet
sein.
[0015] Der (erste) Flügel kann als Schiebeflügel oder als Hebe-Schiebe-Flügel ausgebildet
sein. Der Hebe-Schiebeflügel kann, bspw. mittels einer Handhabe oder über einen Antrieb,
relativ zum Rahmen zwischen einer abgesenkten Stellung und einer angehobenen Stellung
verlagerbar und in der angehobenen Stellung (relativ zum Rahmen) zwischen einer Offenstellung
und einer Geschlossenstellung verfahrbar sein.
[0016] Die Schiebetüranordnung weist eine Innenseite und eine Außenseite auf bzw. trennt
eine Innenseite (Innenraum, bspw. eines Gebäudes) von einer Außenseite (Umgebung)
ab. Wie oben ausgeführt, ist der (erste) Flügel am Rahmen vor dem Flügelelement angeordnet,
wobei der (erste) Flügel innenlaufend oder außenlaufend angeordnet sein kann. Innenlaufend
bedeutet, dass der (erste) Flügel relativ zum Flügelelement an der Innenseite angeordnet
ist. Außenlaufend bedeutet, dass der (erste) Flügel relativ zum Flügelelement an der
Außenseite angeordnet ist.
[0017] Bei beiden Anordnungen (Flügel innenlaufend und außenlaufend) trägt die Riegeleinrichtung
zu einem erhöhten Einbruchschutz bei, da diese ein Aufhebeln des Flügels erschwert,
bspw. dann, wenn das in Zuschieberichtung des Flügels hintere Führungselement bei
einem Einbruchsversuch beschädigt oder entfernt wird. Bei außenlaufendem Flügel blockiert
bzw. erschwert die Riegelanordnung ein Aufhebeln des Flügels nach außen, d.h. zur
Außenseite der Schiebetüranordnung bzw. des Gebäudes hin. Bei innenlaufendem Flügel
blockiert bzw. erschwert die Riegelanordnung ein Aufhebeln des Flügels nach innen,
d.h. zur Innenseite der Schiebetüranordnung bzw. des Gebäudes hin.
[0018] Die Führungsschiene kann in einer im oberen Rahmenquerholm ausgebildeten Nut angeordnet
sein. Das mindestens eine Führungselement kann als, vorzugsweise stirnseitig befestigte,
Führungsrolle oder als, vorzugsweise stirnseitig befestigter Führungsgleiter ausgebildet
sein.
[0019] Vorzugsweise ist die Riegeleinrichtung derart ausgebildet, dass diese keine Führungsaufgaben
des Flügels relativ zum Rahmen übernimmt. Die Riegeleinrichtung dient ausschließlich
der Einbruchhemmung.
[0020] In vorteilhafter Weise kann das zweite Riegelteil am - bei Verfahren des Flügels
in die Geschlossenstellung - hinteren Ende des Flügels bzw. am hinteren Ende des Flügelquerholms
angeordnet sein, so dass die Riegelteile dann, wenn sich diese in Geschlossenstellung
des Flügels überlappen, am hinteren Ende des Flügels angeordnet sind. Somit entfalten
die Riegelteile dort ihre einbruchhemmende Wirkung, wo ein Einbrecher versuchen würde,
den Flügel aufzuhebeln, und zwar am in Zuschieberichtung hinteren Ende des Flügels.
Dies trägt zu erhöhter Einbruchhemmung bei.
[0021] Im Konkreten kann das Führungselement am - bei Verfahren des Flügels in die Geschlossenstellung
- hinteren Ende des Flügels angeordnet sein, wobei das zweite (flügelseitige) Riegelteil
an der vom hinteren Flügelende abgewandten Seite des Führungselements zum Führungselement
benachbart angeordnet ist. Mit anderen Worten befindet sich das Führungselement, insbesondere
unmittelbar, am hinteren Flügelende und das zweite Riegelteil befindet sich - bei
Verfahren des Flügels in die Geschlossenstellung - vor dem Führungselement, ist also
zum vorderen Flügelende hin versetzt angeordnet. Das zweite Riegelteil kann unmittelbar
benachbart zum Führungselement angeordnet sein, so dass das Führungselement eine Anlagefläche
oder einen "Anschlag" für das zweite Riegelteil bildet (zweites Riegelteil und Führungselement
berühren einander). Das Führungselement und/oder das zweite Riegelteil können in eine
am oberen Flügelquerholm ausgebildete Beschlagnut eingesetzt sein.
[0022] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das zweite Riegelteil einen Schutzsteg
aufweisen, der bei Flügel in Geschlossenstellung das erste Riegelteil zum - bei Verfahren
des Flügels in die Geschlossenstellung - hinteren Ende des Flügels hin zumindest abschnittsweise
verdeckt. Dies erhöht die einbruchshemmende Wirkung abermals, da somit ein Vorschieben
eines (Einbruchs-)Werkzeugs zwischen die beiden Riegelteile aufgrund des Schutzstegs
verhindert werden kann.
[0023] Im Konkreten kann der Schutzsteg einstückig mit dem zweiten Riegelteil ausgebildet
sein. Dies trägt zu einer stabilen Ausgestaltung bei. Zudem ist so eine einfache Herstellung
des zweiten Riegelteils begünstigt, bspw. durch Feinguss, insbesondere Edelstahlfeinguss.
[0024] In vorteilhafter Weise kann das zweite Riegelteil entlang der Verschieberichtung
eine größere Länge aufweisen als das erste Riegelteil. Dies trägt zu einer zuverlässigen
und hinreichend großen Überlappung der Riegelteile entlang der Verschieberichtung
in Geschlossenstellung des Flügels bei.
[0025] In zweckmäßiger Weise kann der Flügel mittels über Laufrollen verfügenden Laufwägen
auf einer an einem unteren Rahmenquerholm befestigten Laufschiene geführt sein, wobei
die Überlappung der Riegelteile in Geschlossenstellung des Flügels entlang der Schwerkraftrichtung
größer ist als eine zum Ausheben der Laufwägen aus der Laufschiene erforderliche Höhendifferenz
(Maß entlang der Schwerkraftrichtung zwischen einer Unterkante der Laufrollen und
einer Oberkante der Laufschiene). Dies trägt zu einer erhöhten Einbruchssicherheit
bei, da die Riegeleinrichtung durch Ausheben des Flügels nicht einfach "umgangen"
werden kann.
[0026] Im Konkreten können die Riegelteile derart ausgebildet sein, dass die Überlappung
der Riegelteile in Geschlossenstellung des Flügels entlang der Schwerkraftrichtung
mindestens 5 mm (Millimeter), vorzugsweise mindestens 7 mm, beträgt. Dies trägt zu
einer hinreichend hohen einbruchshemmenden Wirkung der Riegelteile bei.
[0027] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann am (in Schwerkraftrichtung) oberen
Flügelquerholm eine sich entlang des Flügelquerholms erstreckende Beschlagnut ausgebildet
sein, wobei das zweite Riegelteil in die Beschlagnut eingesetzt ist, insbesondere
in die Beschlagnut eingesetzt und/oder in der Beschlagnut befestigt ist. Dies trägt
zu einer platzsparenden und stabilen Befestigung des zweiten Riegelteils am oberen
Flügelquerholm bei.
[0028] In zweckmäßiger Weise können das erste Riegelteil und/oder das zweite Riegelteil
jeweils einen Befestigungsabschnitt aufweisen, wobei im Befestigungsabschnitt jeweils
ein oder mehrere Befestigungsdurchgänge angeordnet sind, deren Mittellängsachsen (in
Einbaulage am Flügel und Rahmen) jeweils entlang der bzw. parallel zur Schwerkraftrichtung
orientiert sind. Auf diese Weise können die Riegelteile mittels in den Befestigungsdurchgängen
angeordneten Schrauben befestigt sein. Dies trägt zu einer einfachen Montage der Riegelteile
bei, da die Riegelteile auf einfache Weise verschraubt werden können.
[0029] Zudem ist die Einbruchssicherheit verbessert, da die Schrauben in Geschlossenstellung
des Flügels von außen ohne Beschädigung von Flügel und/oder Rahmen nicht erreichbar
sind.
[0030] Im Konkreten kann das erste Riegelteil den Befestigungsabschnitt, einen Verbindungsabschnitt
und einen Überlappungsabschnitt aufweisen. Der Befestigungsabschnitt ist in Einbaulage
am Grund (geschlossene Profilseite) der Führungsschiene angeordnet. Der Überlappungsabschnitt
bildet ein freies Ende des ersten Riegelteils. Der Verbindungsabschnitt verbindet
den Befestigungsabschnitt mit dem Überlappungsabschnitt. Der Befestigungsabschnitt
kann einen größeren Querschnitt aufweisen als der Überlappungsabschnitt. Der Verbindungsabschnitt
kann sich vorzugsweise in seinem Querschnitt vom Befestigungsabschnitt zum Überlappungsabschnitt
hin verjüngen.
[0031] Das zweite Riegelteil kann den Befestigungsabschnitt und einen Überlappungsabschnitt
aufweisen. Der Befestigungsabschnitt ist in Einbaulage am oberen Flügelquerholm oder
am Grund (Nutgrund) einer am oberen Flügelquerholm ausgebildeten Beschlagnut angeordnet.
Der Überlappungsabschnitt bildet ein freies Ende des zweiten Riegelteils. Der Befestigungsabschnitt
kann einen größeren Querschnitt aufweisen als der Überlappungsabschnitt. Zudem weist
das zweite Riegelteil den oben beschriebenen Schutzsteg auf, der sich ausgehend vom
Befestigungsabschnitt erstreckt. Der Schutzsteg kann einstückig mit dem Überlappungsabschnitt
ausgebildet sein, sozusagen als Fortsatz des Überlappungsabschnitts. Der Überlappungsabschnitt
und der Schutzsteg können in Draufsicht eine L-Form ausbilden.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind, ggf.
jedoch lediglich einmal. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Ausführungsform einer Schiebetüranordnung mit Riegeleinrichtung in einer schematischen
Seitenansicht;
- Fig.2
- die Schiebetüranordnung aus Figur 1 in einer vergrößerten und teilweise geschnittenen
Teilansicht, wobei der Flügel in Geschlossenstellung ist und die Riegelteile und das
Führungselement montiert sind;
- Fig.3
- eine Ansicht der Schiebetüranordnung entsprechend Figur 2, wobei das Führungselement
demontiert ist;
- Fig.4
- eine teilweise Schnittansicht der Schiebetüranordnung aus Figur 1 entlang einer in
Figur 3 eingezeichneten Schnittachse IV - IV; und
- Fig.5
- die Riegeleinrichtung der Schiebetüranordnung aus Figur 1 in Alleinstellung in einer
perspektivischen Ansicht.
[0033] Figur 1 zeigt eine Schiebetüranordnung, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
ist. Die Schiebetüranordnung 10 weist einen ortsfesten Rahmen bzw. Festrahmen 12 und
einen relativ zum Rahmen 12 anhebbaren und in der angehobenen Stellung entlang einer
Verschieberichtung 14 relativ zum Rahmen 12 zwischen einer Offenstellung und einer
Geschlossenstellung verfahrbaren Flügel 16 eines Fensters oder einer Tür auf. Das
Anheben bzw. Absenken des Flügels 16 kann mittels eines Antriebs erfolgen (nicht gezeigt),
bspw. manuell per Handhabe oder über einen Motor. Die Schwerkraftrichtung ist mit
Bezugszeichen g bezeichnet.
[0034] Der Rahmen 12 weist ein weiteres, im Beispiel fest im Rahmen 12 angeordnetes Flügelelement
18 auf, welches vorliegend als ein verglastes Festfeld ausgebildet ist (in der Zeichnung
mit einem diagonalen Kreuz markiert). Der Rahmen 12 weist einen unteren Rahmen-Querholm
20, einen oberen Rahmen-Querholm 22 und zwei vertikale Rahmenholme 24, 26 auf.
[0035] Der Flügel 16 weist einen Flügelrahmen 28 auf, der ein Flügelfeld 30 begrenzt, bspw.
eine Verglasung 30. Der Flügelrahmen 28 weist einen oberen Flügel-Querholm 32, einen
unteren Flügel-Querholm 34 sowie zwei vertikale Flügelholme 36, 38 auf. Der Flügel
16 ist im Beispiel am Rahmen 12 vor dem Flügelelement 18 außenlaufend angeordnet,
befindet sich bezogen auf das Flügelelement 18 also an der Außenseite der Schiebetüranordnung
10.
[0036] Am unteren Rahmen-Querholm 20 ist eine Laufschiene 40 angeordnet. Am unteren Flügel-Querholm
34 sind zwei entlang der Verschieberichtung 14 voneinander beabstandete Laufwägen
42 angeordnet, die in der Laufschiene 40 laufen.
[0037] Am oberen Rahmen-Querholm 22 ist in einer Nut 43 eine Führungsschiene 44 angeordnet
(vgl. Fig.2 bis 4). Im Beispiel weist die Führungsschiene 44 einen im Wesentlichen
U-förmigen Querschnitt auf mit einem Basisabschnitt 45 und zwei orthogonal davon abstehenden
Seitenabschnitten 46 (vgl. Fig.4) .
[0038] Der Flügel 16 ist an seinem oberen Flügel-Querholm 32 mit zwei entlang der Verschieberichtung
14 voneinander beabstandeten Führungselementen 48 gekoppelt, die sich zur Führungsschiene
44 erstrecken und mittels derer der Flügel 16 in der Führungsschiene 44 geführt ist
(vgl. Fig.1). Die Führungselemente 48 können jeweils als Gleitelemente ausgebildet
sein.
[0039] Außerdem weist die Schiebetüranordnung 10 eine Riegeleinrichtung 50 auf, die nachfolgend
genauer beschrieben wird.
[0040] Die Regeleinrichtung 50 weist ein erstes Riegelteil 52 und ein zweites Riegelteil
54 auf (vgl. Fig.2 bis 5). Das erste Riegelteil 52 ist in der Führungsschiene 44 angeordnet
und befestigt. Das zweite Riegelteil 54 ist am oberen Flügel-Querholm 32 angeordnet
und befestigt, und zwar in einer sich entlang des Flügel-Querholm 32 erstreckenden
Beschlagnut 33.
[0041] Die Riegelteile 52, 54 sind derart ausgebildet und/oder relativ zueinander angeordnet,
dass die Riegelteile 52, 54 in Geschlossenstellung des Flügels 16 einander überlappen,
wobei der erste Riegelteil 52 den zweiten Riegelteil 54 an seiner vom Flügelelement
18 abgewandten Seite hintergreift.
[0042] Das zweite Riegelteil 54 ist am - bei Verfahren des Flügels 16 in die Geschlossenstellung
- hinteren Ende des Flügels 16 angeordnet, so dass die Riegelteile 52, 54 dann, wenn
sich diese in Geschlossenstellung des Flügels 16 überlappen, am hinteren Ende des
Flügels 16 angeordnet sind (vgl. Fig.2 und 3) .
[0043] Das Führungselement 48 ist am - bei Verfahren des Flügels 16 in die Geschlossenstellung
- hinteren Ende des Flügels 16 angeordnet, wobei das zweite Riegelteil 54 an der vom
hinteren Flügelende abgewandten Seite des Führungselements 48 zum Führungselement
benachbart angeordnet ist (vgl. Fig.2). Im Beispiel befindet sich das Führungselement
48 am hinteren Flügelende und das zweite Riegelteil 54 befindet sich - bei Verfahren
des Flügels 16 in die Geschlossenstellung - vor dem Führungselement 48, ist also zum
vorderen Flügelende hin versetzt angeordnet. Das Führungselement 48 bildet eine Anlagefläche
oder einen "Anschlag" für das zweite Riegelteil (einfache Montage). Das Führungselement
48 und das zweite Riegelteil 54 sind in die Beschlagnut 33 eingesetzt.
[0044] Das zweite Riegelteil 54 weist einen Schutzsteg 56 auf, der bei Flügel 16 in Geschlossenstellung
das erste Riegelteil 52 zum - bei Verfahren des Flügels 16 in die Geschlossenstellung
- hinteren Ende des Flügels 16 hin verdeckt (vgl. Fig.2 und 3). Im Beispiel ist der
Schutzsteg 56 einstückig mit dem zweiten Riegelteil 54 ausgebildet. Das zweite Riegelteil
54 weist vorliegend entlang der Verschieberichtung 14 eine größere Länge L
2 auf als das erste Riegelteil 52 mit seiner Länge L
1.
[0045] Wie oben bereits erläutert, ist der Flügel 16 mittels über Laufrollen verfügenden
Laufwägen 42 auf der an dem unteren Rahmenquerholm 20 befestigten Laufschiene 40 geführt
ist. Die Überlappung der Riegelteile 52, 54 ist in Geschlossenstellung des Flügels
16 entlang der Schwerkraftrichtung g größer als eine zum Ausheben der Laufwägen 42
aus der Laufschiene 40 erforderliche Höhendifferenz (nicht gezeigt).
[0046] Die Riegelteile 52, 54 sind derart ausgebildet, dass die Überlappung U der Riegelteile
52, 54 in Geschlossenstellung des Flügels 16 entlang der Schwerkraftrichtung g mindestens
7 mm (Millimeter) beträgt (vgl. Fig.4).
[0047] Das erste Riegelteil 52 und das zweite Riegelteil 54 weisen jeweils einen Befestigungsabschnitt
52', 54' auf, wobei im Befestigungsabschnitt 52', 54' jeweils ein oder mehrere Befestigungsdurchgänge
58, 60 angeordnet sind, deren Mittellängsachsen in Einbaulage am Flügel 16 bzw. Rahmen
12 jeweils entlang der Schwerkraftrichtung g orientiert sind (vgl. Fig.3).
[0048] Das erste Riegelteil 52 weist den Befestigungsabschnitt 52', einen Verbindungsabschnitt
52'' und einen Überlappungsabschnitt 52‴ auf (vgl. Fig.4 und 5). Der Befestigungsabschnitt
52' ist in Einbaulage am Grund (geschlossene Profilseite bzw. Basisabschnitt 45) der
Führungsschiene 44 angeordnet. Der Überlappungsabschnitt 52‴ bildet ein freies Ende
des ersten Riegelteils 52. Der Verbindungsabschnitt 52'' verbindet den Befestigungsabschnitt
52' mit dem Überlappungsabschnitt 52'''. Der Befestigungsabschnitt 52' kann einen
größeren Querschnitt aufweisen als der Überlappungsabschnitt 52'''. Der Verbindungsabschnitt
52'' verjüngt sich im Beispiel in verstrebten Abschnitten 60 in seinem Querschnitt
vom Befestigungsabschnitt 52' zum Überlappungsabschnitt 52‴ hin.
[0049] Das zweite Riegelteil 54 weist den Befestigungsabschnitt 54' und einen Überlappungsabschnitt
54" auf. Der Befestigungsabschnitt 54' ist in Einbaulage am oberen Flügelquerholm
32 oder am Grund (Nutgrund) der Beschlagnut 33 angeordnet. Der Überlappungsabschnitt
54'' bildet ein freies Ende des zweiten Riegelteils 54. Der Befestigungsabschnitt
54' weist im Beispiel einen größeren Querschnitt auf als der Überlappungsabschnitt
54''. Zudem weist das zweite Riegelteil 54 den oben beschriebenen Schutzsteg 56 auf,
der sich ausgehend vom Befestigungsabschnitt 54' erstreckt. Der Schutzsteg 56 ist
im Beispiel einstückig mit dem Überlappungsabschnitt 54'' ausgebildet, sozusagen als
Fortsatz des Überlappungsabschnitts 54''. Der Überlappungsabschnitt 54'' und der Schutzsteg
56 bilden in Draufsicht eine L-Form aus.
[0050] Wie in Figur 3 gezeigt, bietet die Riegeleinrichtung 50 auch dann einen Einbruchschutz,
wenn das Führungselement 48 entfernt wurde. So befinden sich die beiden Riegelteile
52, 54 in Überlappung. Die in Befestigungsdurchgängen 58, 60 angeordneten Schrauben
sind für einen Einbrecher nicht zugänglich. Der Schutzsteg 56 verhindert ein Vorschieben
eines Einbruchswerkzeugs zwischen die Riegelteile 52, 54.
[0051] Im Beispiel wurden die Schiebetüranordnung 10 und die Riegeleinrichtung 50 an einem
am Rahmen 12 vor dem Flügelelement 18 außenlaufenden Flügel 16 angeordnet. Die Riegeleinrichtung
50 blockiert bzw. erschwert ein Aufhebeln des Flügels 16 nach außen, d.h. zur Außenseite
der Schiebetüranordnung 10 bzw. des Gebäudes hin.
[0052] Wie oben erläutert, ist die Riegeleinrichtung 50 jedoch auch bei einer Schiebetüranordnung
10 mit einem am Rahmen 12 vor dem Flügelelement 18 innenlaufenden Flügel 16 einsetzbar.
Die Riegeleinrichtung 50 blockiert bzw. erschwert ein Aufhebeln des Flügels 16 nach
innen, d.h. zur Innenseite der Schiebetüranordnung 10 bzw. des Gebäudes hin.
1. Schiebetüranordnung (10), mit einem Rahmen (12), einem entlang einer Verschieberichtung
(14) relativ zum Rahmen (12) zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung
verfahrbaren Flügel (16) und einem weiteren im Rahmen (12) fest oder verschieblich
angeordneten Flügelelement (18), wobei der Flügel (16) am Rahmen (12) vor dem Flügelelement
(18) angeordnet ist, wobei an einem oberen Rahmenquerholm (22) eine Führungsschiene
(44) befestigt ist und an einem oberen Flügelquerholm (32) mindestens ein Führungselement
(48) befestigt ist, welches sich zur Führungsschiene (44) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Riegeleinrichtung (50) mit einem ersten Riegelteil (52) und einem zweiten Riegelteil
(54) vorgesehen ist, wobei das erste Riegelteil (52) in der Führungsschiene (44) angeordnet
und befestigt ist und das zweite Riegelteil (54) am oberen Flügelquerholm (32) angeordnet
und befestigt ist, wobei die Riegelteile (52, 54) derart ausgebildet und/oder relativ
zueinander angeordnet sind, dass die Riegelteile (52, 54) in Geschlossenstellung des
Flügels (16) einander überlappen, wobei das erste Riegelteil (52) den zweiten Riegelteil
(54) an seiner vom Flügelelement (18) abgewandten Seite hintergreift.
2. Schiebetüranordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Riegelteil (54) am - bei Verfahren des Flügels (16) in die Geschlossenstellung
- hinteren Ende des Flügels (16) angeordnet ist, so dass die Riegelteile (52, 54)
dann, wenn sich diese in Geschlossenstellung des Flügels (16) überlappen, am hinteren
Ende des Flügels (16) angeordnet sind.
3. Schiebetüranordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (48) am - bei Verfahren des Flügels (16) in die Geschlossenstellung
- hinteren Ende des Flügels (16) angeordnet ist, wobei das zweite Riegelteil (54)
an der vom hinteren Flügelende abgewandten Seite des Führungselements (18) zum Führungselement
(48) benachbart angeordnet ist.
4. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Riegelteil (54) einen Schutzsteg (56) aufweist, der bei Flügel (16) in
Geschlossenstellung das erste Riegelteil (52) zum - bei Verfahren des Flügels (16)
in die Geschlossenstellung - hinteren Ende des Flügels (16) hin verdeckt.
5. Schiebetüranordnung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzsteg (56) einstückig mit dem zweiten Riegelteil (54) ausgebildet ist.
6. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Riegelteil (54) entlang der Verschieberichtung (14) eine größere Länge
(L2) aufweist als das erste Riegelteil (52) .
7. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei der Flügel
(16) mittels über Laufrollen verfügenden Laufwägen (42) auf einer an einem unteren
Rahmenquerholm (20) befestigten Laufschiene (40) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlappung der Riegelteile (52, 54) in Geschlossenstellung des Flügels (16)
entlang der Schwerkraftrichtung (g) größer ist als eine zum Ausheben der Laufwägen
(42) aus der Laufschiene (40) erforderliche Höhendifferenz.
8. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegelteile (52, 54) derart ausgebildet sind, dass die Überlappung (U) der Riegelteile
(52, 54) in Geschlossenstellung des Flügels (16) entlang der Schwerkraftrichtung (g)
mindestens 5 mm, vorzugsweise mindestens 7 mm, beträgt.
9. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Flügelquerholm (32) eine sich entlang des Flügelquerholms (32) erstreckende
Beschlagnut (33) ausgebildet ist, wobei das zweite Riegelteil (54) in die Beschlagnut
(33) eingesetzt ist.
10. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Riegelteil (52) und/oder das zweite Riegelteil (54) jeweils einen Befestigungsabschnitt
(52', 54') aufweisen, wobei im Befestigungsabschnitt (52', 54') jeweils ein oder mehrere
Befestigungsdurchgänge (58, 60) angeordnet sind, deren Mittellängsachsen jeweils entlang
der Schwerkraftrichtung (g) orientiert sind.