[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Steuervorrichtung zum Anpassen eines
Reinigungsvorgangs in einem Reinigungsgerät sowie ein Reinigungsgerät.
[0002] Geschirrspüler können eine Innenraumkamera aufweisen.
[0003] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte
Steuervorrichtung zum Anpassen eines Reinigungsvorgangs in einem Reinigungsgerät sowie
ein verbessertes Reinigungsgerät zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren und eine Steuervorrichtung
zum Anpassen eines Reinigungsvorgangs in einem Reinigungsgerät sowie durch ein Reinigungsgerät
mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein
Verfahren geschaffen wird, dass einen Beladungszustand in einem Innenraum eines Reinigungsgeräts
zuverlässig und schnell erfassen kann und ansprechend darauf einen Reinigungsvorgang
anpassen kann.
[0006] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anpassen eines Reinigungsvorgangs in einem
Reinigungsgerät. Das Reinigungsgerät weist eine Kamera zum Erfassen des Innenraums
auf. Das Verfahren umfasst einen Schritt des Einlesens eines Bildsignals, einen Schritt
des Bestimmens eines Objektbereichs, einen Schritt des Ermittelns eines Parameters
und einen Schritt des Bereitstellens eines Anpassungssignals. Im Schritt des Einlesens
wird das Bildsignal über eine Schnittstelle zu der Kamera eingelesen, wobei das Bildsignal
ein von der Kamera aufgenommenes Bild repräsentiert. Im Schritt des Bestimmens wird
der Objektbereich unter Verwendung des Bildsignals bestimmt, wobei der Objektbereich
mindestens ein in dem Bild abgebildetes Objekt repräsentiert. Im Schritt des Ermittelns
wird der Parameter unter Verwendung des Objektbereichs ermittelt, wobei der Parameter
eine Art und/oder eine Größe und/oder einen Zustand und/oder einen Standort des abgebildeten
Objekts in dem Innenraum des Reinigungsgeräts repräsentiert. Im Schritt des Bereitstellens
wird das Anpassungssignal zum Anpassen und/oder Verändern eines Reinigungsvorgangs
unter Verwendung des Parameters bereitgestellt. Letzterer Schritt kann insbesondere
auch ein Starten eines, insbesondere angepassten Reinigungsvorgangs beinhalten.
[0007] Das Reinigungsgerät kann als ein Geschirrspüler zum Reinigen von Spülgut ausgeformt
sein. Die Kamera kann in einer Tür des Reinigungsgeräts angeordnet sein. Das Objekt
kann beispielsweise ein Sprüharm im Innenraum des Reinigungsgeräts oder ein Spülgut
sein. Als Art des Objekts kann beispielsweise die Form und/oder das Material des Objekts
und als Zustand kann beispielsweise verschmutztes Spülgut ermittelt werden. Der hier
vorgestellte Ansatz kann somit auch als DishCam mit effizienter, multifunktionaler
Bildauswertung verstanden werden und kann kostengünstig realisiert werden.
[0008] Das Verfahren kann einen Schritt des Ausgebens eines Warnsignals umfassen, wenn im
Schritt des Ermittelns ein Parameter ermittelt wird, der eine vordefinierte Größe
des Objektbereichs übersteigt. Lediglich beispielhaft kann die vordefinierte Größe
60 Prozent der Gesamtbildfläche betragen. Dies kann darauf hinweisen, dass ein Objekt
im Innenraum die Kamera verdeckt. Ansprechend auf das Ausgeben des Warnsignals kann
ein Nutzer den Beladungszustand im Innenraum ändern, um somit eine zuverlässige Reinigungsleistung
zu bewirken.
[0009] Im Schritt des Bestimmens kann der Objektbereich als Polygon um das in dem Bild abgebildete
Objekt bestimmt werden. Somit kann ein zuverlässiger Parameter unter Verwendung des
Objektbereichs ermittelt werden.
[0010] Im Schritt des Bestimmens kann ein weiterer Objektbereich bestimmt werden, der ein
weiteres in dem Bild abgebildetes Objekt repräsentiert. Im Schritt des Ermittelns
kann ein weiterer Parameter unter Verwendung des weiteren Objektbereichs ermittelt
werden. Dabei kann im Schritt des Bereitstellens das Anpassungssignal unter Verwendung
des Parameters und des weiteren Parameters bereitgestellt werden.
[0011] Im Schritt des Bestimmens kann der weitere Objektbereich als Polygon um das in dem
Bild abgebildete weitere Objekt bestimmt werden.
[0012] Das Verfahren kann einen Schritt des Überlagerns des Objektbereichs und des weiteren
Objektbereichs umfassen, wenn im Schritt des Ermittelns als Parameter und weiterer
Parameter Werte ermittelt werden, die jeweils identische Parameter repräsentieren.
Beispielsweise können Objektbereiche überlagert werden, wenn sie im Oberkorb erfasst
werden. Zusätzlich oder alternativ können die Objektbereiche überlagert werden, die
eine identische Art repräsentieren, beispielsweise Teller.
[0013] Im Schritt des Bestimmens kann ein zusätzlicher Objektbereich bestimmt werden, der
ein zusätzliches in dem Bild abgebildetes Objekt repräsentiert. Im Schritt des Ermittelns
kann ein zusätzlicher Parameter unter Verwendung des zusätzlichen Objektbereichs ermittelt
werden.
[0014] Im Schritt des Bereitstellens kann das Anpassungssignal unter Verwendung des Parameters
und des zusätzlichen Parameters bereitgestellt werden.
[0015] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Steuervorrichtung, die ausgebildet
ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
der Erfindung in Form einer Steuervorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
[0016] Die Steuervorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter
Verwendung der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein
Eingangssignal kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Vorrichtung
einlesbares Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder
ein Datensignal darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Vorrichtung bereitgestellt
werden kann. Die Steuervorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter
Verwendung einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu
bestimmen. Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu eine Logikschaltung, einen integrierten
Schaltkreis oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement
realisiert sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0017] Ein Reinigungsgerät weist eine Kamera zum Erfassen eines Innenraums des Reinigungsgeräts
und die genannte Steuervorrichtung auf.
[0018] Das Reinigungsgerät kann eine Funkschnittstelle zum Koppeln des Reinigungsgeräts
mit einer externen Zentraleinrichtung zum Steuern des Reinigungsgeräts aufweisen.
Die externe Zentraleinrichtung kann als ein Smartphone ausgebildet sein und dem Nutzer
Informationen über die Beladung des Reinigungsgeräts anzeigen und geeignete Reinigungsprogramme
vorschlagen.
[0019] Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand eines Haushaltgeräts beschrieben wird, kann
das hier beschriebene Verfahren und das hier beschriebene Reinigungsgerät entsprechend
im Zusammenhang mit einem gewerblichen oder professionellen Gerät, beispielsweise
einem medizinischen Gerät, wie einem Reinigungs- oder Desinfektionsgerät, einem Kleinsterilisator,
einem Großraumdesinfektor oder einer Container-Waschanlage eingesetzt werden.
[0020] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung,
[0021] Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen verwendet werden.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 2
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 3
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 4
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 5
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 6
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 7
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 8
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 9
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 10
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 11
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 12
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 13
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 14
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 15
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 16
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 17
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 18
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 19
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 20
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 21
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 22
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 23
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 24
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 25
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts;
- Figur 26
- ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Anpassen eines
Reinigungsvorgangs in einem Reinigungsgerät; und
- Figur 27
- ein Blockschaltbild einer Steuervorrichtung zum Anpassen eines Reinigungsvorgangs
in einem Reinigungsgerät.
[0023] Figur 1 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100, in Gestalt einer Draufsicht auf bzw. in den Innenraum 105 des hier als Geschirrspüler
ausgebildeten Reinigungsgeräts 100.
[0024] Der Innenraum 105 ist ausgebildet, um lediglich beispielhaft einen Unterkorb 115
und einen Oberkorb 125 aufzunehmen. Die Körbe 115, 125 sind beispielsweise übereinander
angeordnet und ausgebildet, um Spülgut zum Reinigen aufzunehmen, wobei die Körbe 115,
125 in Figur 1 nicht beladen sind. Zwischen den Körben 115, 125 ist ein Sprüharm 130
angeordnet, der ausgebildet ist, um ein Reinigungsfluid in den Innenraum 105 zu sprühen.
[0025] Das Reinigungsgerät 100 weist eine, hier rein schematisch angedeutete, Kamera 110
auf, die lediglich beispielhaft an einer Tür des Reinigungsgeräts 100 angeordnet sein
kann, sodass die Kamera 110 den Innenraum 105 des Reinigungsgeräts 100 erfasst. Das
Reinigungsgerät 100 weist zusätzliche eine Steuervorrichtung 120 auf, die lediglich
beispielhaft benachbart zu der Kamera 110 an der Tür des Reinigungsgeräts 100 angeordnet
sein kann.
[0026] In einem betriebsbereiten Zustand nimmt die Kamera 110 ein Bild des Innenraums 105
auf, wobei Figur 1 das von der Kamera 110 aufgenommene Bild des Innenraums 105 repräsentiert.
In anderen Worten ausgedrückt zeigt Figur 1 ein schematisches Foto von einem leeren
Spülinnenraum 105, wie es die Kamera 110 aufnimmt.
[0027] In dem aufgenommenen Bild wird nachfolgend mindestens ein Objektbereich bestimmt,
der ein Objekt, beispielsweise einen Sprüharm, repräsentiert, siehe beispielsweise
Figur 2. In einem nächsten Schritt wird ein Parameter des abgebildeten Objekts bestimmt.
Der Parameter repräsentiert eine Art und/oder eine Größe und/oder einen Zustand und/oder
einen Standort des abgebildeten Objekts in dem Innenraum 105 des Reinigungsgeräts
100. Unter Verwendung des ermittelten Parameters wird ein Reinigungsvorgang für das
Reinigungsgerät 100 angepasst bzw. dem Nutzer, beispielsweise auf einem Smartphone,
vorgeschlagen. Dazu weist das Reinigungsgerät 100 eine Funkschnittstelle 140 auf,
die ausgebildet ist, um das Reinigungsgerät 100 mit einer externen Zentraleinrichtung,
hier beispielsweise einem Smartphone, zu koppeln.
[0028] In anderen Worten ausgedrückt ermöglicht der hier vorgestellte Ansatz ein Auswerten
von Bildern der Kamera 110 mittels der Steuervorrichtung 120 (oder eines externen
oder in der Cloud verorteten Servers, der über eine Internetverbindung mit dem Reinigungsgerät
in Verbindung steht), was auch als Detektor-Modell bezeichnet werden kann. Die Ergebnisse
eines solchen Detektor-Modells sind so detailliert, dass sich damit eine Vielzahl
verschiedener Anwendungsfälle vergleichsweise einfach realisieren lassen. Der Bedarf
für den Betrieb und die Pflege bleibt im Idealfall auf einem konstanten Niveau. Als
zusätzlichen Bonus erlaubt diese Umsetzungsweise detailliertere Informationen für
den Nutzer, wodurch eine höhere Transparenz erreicht wird, sowie deutlich einfachere
Möglichkeiten der Individualisierung.
[0029] Die Steuervorrichtung 120 (oder der externe, etwa in der Cloud verortete Server)
liefert ein detailliertes Auswertungsergebnis und kann einzelne, im Bild erkennbare
Objekte identifizieren und benennen, das heißt einzelne Klassenlabels zuordnen und
zusätzlich diese im Bild durch die Angabe von rechteckigen, überlappungsfähigen Umrandungen,
engl. Bounding Boxes verorten. Die Figuren 1 bis 18 zeigen diese Fähigkeit an einfachen
Beispielen im Reinigungsgerät, wobei für jedes Ausführungsbeispiel drei Ansichten
dargestellt sind: "Foto", "Foto" mit Bounding Boxen und nur Bounding Boxen, für die
bessere Interpretierbarkeit. Das Ergebnis der Steuervorrichtung 120 enthält folglich
nicht nur die Information, ob ein bestimmter Umstand vorliegt, sondern auch welche
und wie viele verschiedene Objekte vorliegen und wie groß sie ungefähr sind, zum Beispiel
im prozentualen Bildflächenanteil.
[0030] Es werden verschiedene Objekte im Innenraum 105, der auch als Spülinnenraum bezeichnet
werden kann, erkannt. Beispielsweise werden als Beladungsteile Teller, diverse Trinkbehältnisse,
wie Tassen, Becher, Trinkgläser, etc., Kunststoffbehälter, Töpfe, Pfannen, Auflaufformen,
diverse Kochutensilien und Flaschen, usw. erkannt, aber auch Teile des Innenraums
105, wie zum Beispiel der mittlere Sprüharm 130 am Oberkorb 125, der auch als mittlerer
Korb bezeichnet werden kann, oder Etageren und Flaschenhalter im Unterkorb 115 werden
erkannt.
[0031] Entscheidend ist nun die Art und Weise, wie diese Informationen weiterverarbeitet
werden: Interpretiert man die Rechtecke, zum Beispiel definiert durch zwei Punktkoordinaten
der oberen linken und unteren rechten Ecke, um die einzelnen Objekte herum als Polygone,
Linienzüge bestehend aus verbundenen Einzelpunkten, eine Punktkoordinate pro Ecke,
lassen sich recht einfach geometrische Operatoren, wie zum Beispiel die geometrische
Vereinigung, engl. Union, anwenden, siehe. Figuren 19 und 20. Auch die Fläche einzelner
Objekte oder ganzer Objektklassen lässt sich so sehr leicht überlappungsfrei und damit
bereits recht genau bestimmen.
[0032] Mit diesen Informationen lassen sich diverse Anwendungsfälle leicht und effizient
umsetzen, zum Beispiel lassen sich mehrere Beladungsgradinformationen daraus ableiten:
Der Gesamtbeladungsgrad lässt sich aus der Vereinigung sämtlicher Beladungsteile,
das heißt ohne Bestandteile des Innenraumes 105, wie Sprüharm 130 oder Etageren, bestimmen.
Die Pixelfläche der Vereinigung geteilt durch die Gesamtpixelfläche abzüglich eines
experimentell zu bestimmenden Deltas δ
gesamt kann bereits grob als ein einfacher Gesamtbeladungsgrad σ
gesamt genutzt werden. Der Innenraum 105 wird in der Regel nie aus Sicht der Kamera 110
komplett mit Beladungsteilen abgedeckt werden können, es sei denn, die Kamera 110
wird komplett verstellt und die Perspektive der Kamera 110 verzerrt die erkannten
Bildflächen ebenfalls; gleichzeitig ist wiederum von rechteckigen Bounding Boxen auf
tendenziell runde Objekte zu schließen; beispielsweise ist δ = 0,8.
[0033] Analog lässt sich mit denselben Informationen ein eigener Beladungsgrad separat für
den Oberkorb 125 und den Unterkorb 115 ableiten. Als Trennlinie hierfür kann die untere
Linie 2205 der Bounding Box um den mittleren Sprüharm 130 dienen, da dieser in der
Regel gut erkennbar ist, siehe beispielsweise Figur 22. Sollte widererwarten diese
Trennlinie nicht bestimmbar sein, weil der Sprüharm 130 nicht zu erkennen ist, wird
eine allgemeingültige Höhe für die Unterteilung des Bildes genutzt. Mithilfe dieser
Trennlinie kann nun das Vereinigungspolygon der Beladungsteile, wie es auch beim Gesamtbeladungsgrad
verwendet wurde, zerschnitten werden, engl. Cropping, und entsprechend in Relation
der jeweiligen Pixelfläche für die obere und untere Bildfläche gesetzt werden und
erneut zum Beispiel mit einem experimentell zu bestimmenden Delta, δ
oben und δ
unten, angepasst werden und als jeweiliger Beladungsgrad σ
oben und σ
unten, genutzt werden, siehe Figur 22.
[0034] Diese drei Beladungsgradinformationen werden beispielsweise für den Anwendungsfall
"Beladungsgradabhängiger Auto-Start" genutzt. Mit der vorgestellten Herangehensweise
ist es darüber hinaus möglich, dem Nutzer sehr differenzierte Individualisierungsmöglichkeiten
zu bieten. So ist es möglich, dem Nutzer individuelle Schwellwerte jeweils für den
Oberkorb 125 und Unterkorb 115, oder auch für den Gesamtbeladungsgrad anzugeben. Gleichzeitig
kann der Nutzer selbst entscheiden, wie restriktiv diese Werte anzuwenden sind. Ein
vollautomatischer Spülstart kann bereits ausgeführt werden, sobald einer der Werte,
zwei, oder erst alle drei entsprechende Schwellwerte überschreiten. Je nach Haushaltssituation
wird zum Beispiel ermöglicht, einen Spülstart bereits auszuführen, sobald der Oberkorb
125 hinreichend gefüllt ist, weil im Haushalt selten gekocht wird, zum Beispiel weil
mittags außer Haus gegessen wird, und saubere Tassen und Gläser sonst schnell zur
Neige gehen. Alternativ können besonders nachhaltig eingestellte Nutzer die restriktivere
Variante bevorzugen, bei der erst bei einem ganz voll beladenen Reinigungsgerät gestartet
wird. Die Schwellwerte und ob einer, zwei, oder alle überschritten sein sollen, sind
leicht über das Bedienfeld am Gerät oder über eine App, zum Beispiel auf einem Smartphone
einstellbar. Ebenfalls kann zugunsten der Nutzertransparenz an diesen Stellen der
jeweilige aktuelle Teil-Beladungsgrad angezeigt werden.
[0035] Wünschen Nutzer solch feine Individualisierungsmöglichkeiten nicht, kann alternativ
auch eine Automatik-Einstellung angeboten werden, die zum Beispiel pauschal einen
Gesamtbeladungsgrad von mindestens 75 Prozent annimmt und beim Erreichen dieser Schwelle
automatisch einen Spülstart vorschlägt, bzw. durchführt, vergleichbar mit dem binären
Start-Klassifikator-Modell.
[0036] Im Sinne der Nutzertransparenz kann am Gerät oder in der App auch eine grobe Beladungsstatistik
angeboten werden, über die prozentual zum Beispiel ersichtlich ist, wie viel Kochgeschirr,
Porzellan oder Kunststoffteile beladen wurden. Zusammen mit dem/den Beladungsgrad(en)
können Nutzer leicht einschätzen, für was für Beladungsteile vermutlich noch genügend
Platz im Reinigungsgerät ist.
[0037] Die Steuervorrichtung 120 ist so trainiert, dass sie unterschiedliche Beladungsteile
erkennt, wie zum Beispiel auch Beladung, die typischerweise aus Kunststoff besteht,
Töpfe und Pfannen, sowie Flaschen. Diese Eigenschaft lässt die Steuervorrichtung 120
über die oben beschriebenen Varianten des autonomen Spülstarts hinaus für noch weitere
Anwendungsfälle nutzen:
Es wird angenommen, dass Töpfe, Pfannen, oder auch Auflaufformen tendenziell mit hartnäckiger
Anschmutzung behaftet sind. In diesem Fall wird beim Erkennen solcher Beladungsteile,
beispielsweise eine Pfanne 1605, wie in Figur 16 in der unteren Bildhälfte, im Unterkorb
115, die Steuervorrichtung 120 automatisch die Option "Intense Zone" vorwählen, sofern
vom Nutzer über die App oder am Reinigungsgerät aktiviert. Diese bewirkt zum Beispiel
eine höhere Umwälzpumpendrehzahl bei der Wasserweichenstellung Unterkorb 115 und erreicht
so im Idealfall eine bessere Reinigungsleistung.
[0038] Analog wird beim Erkennen von Kunststoffteilen durch die Steuervorrichtung 120 jedoch
Beladungstypen, die bekanntlich aus Kunststoff bestehen, erkannt. Kunststoff trocknet
bekanntlich aufgrund der geringeren Wärmekapazität schlechter, verglichen mit Beladung
aus Porzellan, Glas oder Metall. So kann automatisch für den nächsten Spülgang, gleich
ob automatisch oder manuell gestartet, die Option "Extra Trocken" vorgewählt werden.
Diese bewirkt eine höhere Klarspültemperatur, was eine bessere Trocknungsleistung,
auch bei Kunststoff, bewirkt.
[0039] Dasselbe wird beim Erkennen von Flaschen erreicht. Hier wird jedoch die neue Programmoption
"BottleClean" vorgewählt, die eine zusätzliche Zwischenspülphase vor der Klarspülphase
einlegt, um eine Wiederanschmutzung gerade bei flaschenähnlichen Gefäßen zu vermeiden.
[0040] Diese drei Anwendungsfälle sind individuell durch die Nutzer zu- und abwählbar, sowie
vorgeschlagene Optionen vor einem Spülgang auch wieder entfernbar, zum Beispiel weil
beladene Töpfe und Pfannen keine hartnäckige Anschmutzung aufweisen. Darüber hinaus
ist es möglich, auch für die automatische Optionsanwahl Schwellwerte einstellen zu
lassen. Hier dient alternativ zur prozentualen Beladung auch die Anzahl der erkannten
Objekte als Schwelle, sodass zum Beispiel erst ab drei Kunststoffbehältern die Option
"Extra Trocken" automatisch angewählt wird.
[0041] Experimentell wird darüber hinaus noch ein weiterer, technischer Anwendungsfall mit
der Steuervorrichtung 120 identifiziert. Wird die Kamera 110 mit einem großen Objekt
verstellt, sodass große Bereiche zum Beispiel des Unterkorbes 115 oder sogar nicht
mehr sicher eingesehen werden können, siehe Figur 23 bis 25, um die vorgestellten
Anwendungsfälle erfüllen zu können, so kann am Reinigungsgerät 100 und/oder in der
App eine entsprechende Warnmeldung ausgegeben werden und die Nutzer können durch Umräumen
der Beladung selbst tätig werden, um das Problem zu beheben.
[0042] Eine Verdeckung der Kamera 110 liegt höchstwahrscheinlich vor, wenn nur wenige Objekte
im Innenraum 105 erkannt werden, die durchschnittliche Objektgröße aber überdurchschnittlich
groß ausfällt. Bislang wurde, je nach verarbeitetem Bild, eine durchschnittliche Objektgröße
von bis zu sechs Prozent Gesamtbildfläche beobachtet. Ist von der Steuervorrichtung
120 beispielsweise nur ein Objekt im Bild zu erkennen, nimmt dieses aber einen Großteil
der Gesamtbildfläche ein (> 50 Prozent), so liegt wahrscheinlich eine Verdeckung der
Kamera 110 vor. Die Nutzer haben in einem solchen Fall die Wahl, die Verdeckung der
Kamera 110 so gut es geht durch Umräumen der Beladung zu beheben, oder diesen Umstand
hinzunehmen und möglicherweise auf die Erfüllung der oben beschriebenen Anwendungsfälle
zu verzichten, bis zum Beispiel nach einem manuell durchgeführten Spülgang die Maschine
wieder ausgeräumt wurde.
[0043] Der hier vorgestellte Ansatz zeigt die vielseitige Einsetzbarkeit einer Steuervorrichtung
120 für verschiedenste Anwendungsfälle mit der Kamera 110 und bietet damit einen hohe
Nutzerzufriedenheit. Der hier vorgestellte Ansatz ist ressourcen- und aufwandschonend.
Dadurch gleichbleibende Entwicklungsaufwände erlauben kalkulierbarere Aufwände für
den Betrieb und die Pflege. Darüber hinaus sind die Anwendungsfälle mit diesem Modellansatz
leicht individualisierbar und für die Nutzer transparenter kommunizierbar.
[0044] Figur 2 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 1, mit Ausnahme
dessen, dass ein Objektbereich 200 in dem Innenraum 105 bestimmt ist.
[0045] Der Objektbereich 200 ist unter Verwendung des in Figur 1 dargestellten Bildes bestimmt
und repräsentiert mindestens ein in dem Bild aus Figur 1 abgebildetes Objekt. Gemäß
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Sprüharm 130 als Objektbereich 200
bestimmt. Genauer gesagt ist der Objektbereich 200 als Polygon um den Sprüharm 130
bestimmt. In anderen Worten ausgedrückt zeigt Figur 2 den Objektbereich 200, der auch
als bounding box bezeichnet werden kann, den die Steuervorrichtung, die auch als Detektor-Modell
bezeichnet werden kann, erkennt.
[0046] Der Objektbereich 200, der auch als Bounding Box bezeichnet werden kann, nimmt lediglich
beispielhaft eine Bildfläche von 35 Prozent der Gesamtbildfläche ein.
[0047] Figur 3 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 1, mit Ausnahme
dessen, dass das aufgenommene Bild aus Figur 1 und der Objektbereich 200 aus Figur
2 überlagert dargestellt sind.
[0048] Figur 4 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 1, mit Ausnahme
dessen, dass ein Teller 405 in dem Unterkorb 115 angeordnet ist.
[0049] Figur 5 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 4, mit Ausnahme
dessen, dass der Teller 405 als ein weiterer Objektbereich 500 bestimmt ist. Dabei
nimmt der weitere Objektbereich 500 lediglich beispielhaft eine Bildfläche von 10
Prozent der Gesamtbildfläche ein.
[0050] Figur 6 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 4, mit Ausnahme
dessen, dass das aufgenommene Bild aus Figur 4 und die Objektbereiche 200, 500 aus
Figur 5 überlagert dargestellt sind.
[0051] In anderen Worten ausgedrückt ist hinten rechts im Unterkorb 115 ein einzelner Teller
405 mit beispielhaft ca. zehn Prozent der Gesamtbildfläche beladen. Figur 4, Figur
5 und die hier dargestellte Überlagerung ist entsprechend angepasst. Figur 7 zeigt
eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts 100. Das Reinigungsgerät
100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 4, mit Ausnahme dessen, dass zusätzlich ein
weiterer Teller 705 in dem Unterkorb 115 angeordnet ist.
[0052] Figur 8 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 7, mit Ausnahme
dessen, dass der weitere Teller 705 als ein zusätzlicher Objektbereich 800 bestimmt
ist. Dabei nimmt der zusätzliche Objektbereich 800 lediglich beispielhaft eine Bildfläche
von 10 Prozent der Gesamtbildfläche ein.
[0053] Figur 9 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 7, mit Ausnahme
dessen, dass das aufgenommene Bild aus Figur 7 und die Objektbereiche 200, 500, 700
aus Figur 8 überlagert dargestellt sind.
[0054] Gegenüber Figur 6 wurde hier ein weiterer einzelner Teller 705, ebenfalls mit ca.
10 % Flächenanteil hinten links im Unterkorb beladen. Das "Foto" aus Figur 7, die
Bounding Box-Darstellung aus Figur 8 und die mittige Überlagerung beider wurden entsprechend
in Figur 9 angepasst.
[0055] Figur 10 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 7, mit Ausnahme
dessen, dass zusätzlich eine Tasse 1005 in dem Oberkorb 125 angeordnet ist.
[0056] Figur 11 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 10, mit Ausnahme
dessen, dass die Tasse 1005 als ein vierter Objektbereich 1100 bestimmt ist. Dabei
nimmt der vierte Objektbereich 1100 lediglich beispielhaft eine Bildfläche von 4 Prozent
der Gesamtbildfläche ein.
[0057] Figur 12 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 10, mit Ausnahme
dessen, dass das aufgenommene Bild aus Figur 10 und die Objektbereiche 200, 500, 700,
1100 aus Figur 11 überlagert sind.
[0058] Gegenüber Figur 9 wurde hier eine einzelne Tasse 1005 mit beispielhaft ca. vier Prozent
Flächenanteil links im Oberkorb beladen. Das "Foto" links aus Figur 10, die Bounding
Box-Darstellung aus Figur 11 und die Überlagerung beider wurden entsprechend in Figur
12 angepasst.
[0059] Figur 13 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 10, mit Ausnahme
dessen, dass zusätzlich zu der Tasse 1005 weitere Tassen 1305, 1315, 1325 in dem Oberkorb
125 und zusätzlich zu dem weiteren Teller 705 weitere Teller 1335 in dem Unterkorb
115 angeordnet sind.
[0060] Figur 14 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 13, mit Ausnahme
dessen, dass die zweite Tasse 1305 als fünfter Objektbereich 1400, die dritte Tasse
1315 als sechster Objektbereich 1410 und die vierte Tasse 1325 als siebter Objektbereich
1420 bestimmt ist. Zudem sind die weiteren Teller 1335 als achter Objektbereich 1430
bestimmt. Dabei sind die Teller 1335, im Gegensatz zu den Tassen 1005, 1305, 1315,
1325, als ein Objektbereich 1430 zusammengefasst, da sie sich in dem von der Kamera
aufgenommenem Bild vollständig überlagern. Dabei nimmt der achte Objektbereich 1430
lediglich beispielhaft eine Bildfläche von 21 Prozent der Gesamtbildfläche ein. Der
vierte Objektbereich 1100 der Tasse 1005 nimmt lediglich beispielhaft eine Bildfläche
von sechs Prozent der Gesamtbildfläche ein und der fünfte Objektbereich 1400 der zweiten
Tasse 1305 eine Bildfläche von lediglich beispielhaft vier Prozent der Gesamtbildfläche.
[0061] Figur 15 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 13, mit Ausnahme
dessen, dass das aufgenommene Bild aus Figur 13 und die Objektbereiche 200, 500, 700,
1100, 1400, 1410, 1420, 1430 aus Figur 14 überlagert dargestellt sind.
[0062] Gegenüber Figur 12 wurden weitere Tassen 1305, 1315, 1325 mit ca. vier Prozent und
sechs Prozent Gesamtbildflächenanteil links im Oberkorb, sowie weitere Teller 1335
mit nun ca. 21 Prozent Gesamtbildflächenanteil rechts im Unterkorb beladen. Das "Foto"
links aus Figur 13, die Bounding Box-Darstellung aus Figur 14 und die Überlagerung
beider wurden entsprechend in Figur 15 angepasst.
[0063] Figur 16 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 13, mit Ausnahme
dessen, dass zusätzlich zu dem Spülgut aus den vorangegangenen Figuren eine Pfanne
1605 in dem Unterkorb 115 angeordnet ist.
[0064] Figur 17 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 16, mit Ausnahme
dessen, dass die Pfanne 1605 als neunter Objektbereich 1700 bestimmt ist. Dabei nimmt
der neunte Objektbereich 1700 lediglich beispielhaft eine Bildfläche von 35 Prozent
der Gesamtbildfläche ein. Der neunte Objektbereich 1700 verdeckt teilweise den achten
Objektbereich 1430, wobei der achte Objektbereich 1430 hier nur noch eine Bildfläche
von lediglich beispielhaft 18 Prozent der Gesamtbildfläche einnimmt, im Gegensatz
zu Figur 14.
[0065] Figur 18 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 16, mit Ausnahme
dessen, dass das aufgenommene Bild aus Figur 16 und die Objektbereiche 200, 500, 700,
1100, 1400, 1410, 1420, 1430, 1700 aus Figur 17 überlagert dargestellt sind.
[0066] Gegenüber Figur 15 wurde im Unterkorb nun zusätzlich eine Pfanne 1605 mit ca. 35
Prozent Gesamtbildflächenanteil beladen. Die Bounding Box um die Teller 1335 links
im Unterkorb schrumpft durch die Verdeckung auf ca. 18 Prozent. Das "Foto" aus Figur
16, die Bounding Box-Darstellung aus Figur 17 und die Überlagerung beider wurden entsprechend
in Figur 18 angepasst.
[0067] Figur 19 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 17, mit Ausnahme
dessen, dass der neunte Objektbereich weggelassen ist.
[0068] Figur 20 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 19, mit Ausnahme
dessen, dass die Objektbereiche der Tassen zu einem Objektbereich 2000 zusammengefügt
sind. Dabei nimmt der Objektbereich 2000 lediglich beispielhaft eine Bildfläche von
12 Prozent der Gesamtbildfläche ein. Die Objektbereiche der Tassen sind zu dem Objektbereich
2000 zusammengefügt, da als Parameter eine identische Art der Objekte, hier Tassen,
ermittelt wird. Der Objektbereich 2000 ist somit als Beladung in dem Oberkorb identifiziert.
[0069] Auf die Bounding Boxen / Polygone der Beladungsteile aus Figur 19 wurde klassenweise
der Vereinigungsoperator angewandt. Daraus resultiert die Vereinigung der Tassen-Polygone
mit nun 12 Prozent überlappungsfreiem Gesamtbildflächenanteil im Oberkorb zu einem
komplexeren Polygon, dem Objektbereich 2000. Da sich die Bounding Boxen / Polygone
der Teller 705, 1335 nicht überlappen, werden diese weiterhin als getrennt behandelt.
[0070] Figur 21 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 17, mit Ausnahme
dessen, dass die Objektbereiche der Pfanne und der Teller zu einem Objektbereich 2100
zusammengefügt sind. Die Objektbereiche der Tassen sind weiterhin zu dem Objektbereich
2000 zusammengefügt. Die Objektbereiche der Pfanne und der Teller sind zu dem Objektbereich
2100 zusammengefügt, da als Parameter eine identische Verortung der Objekte, hier
im Unterkorb, ermittelt wird. Der Objektbereich 2100 nimmt lediglich beispielhaft
eine Bildfläche von 52 Prozent der Gesamtbildfläche ein.
[0071] Auf die Bounding Boxen / Polygone der Beladungsteile aus Figur 17 wurde der Vereinigungsoperator
auf die gesamte Beladung angewandt. Daraus resultiert die Vereinigung der Tassen-Polygone
zu allgemeiner Beladung mit 12 Prozent Gesamtbildflächenanteil im Oberkorb, sowie
die Vereinigung der Teller und der Pfanne im Unterkorb zu jeweils einem komplexeren
Polygon mit ca. 52 Prozent Gesamtbildflächenanteil. Gäbe es eine Überlappung zwischen
beiden Polygonen, wären sie zu einem einzigen vereinigt worden.
[0072] Figur 22 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 22, mit Ausnahme
dessen, dass eine Trennlinie 2205 zwischen den Objektbereichen 2000, 2100 gezogen
ist. Die Trennlinie 2205 stellt die untere Linie des Objektbereichs 200 des Sprüharms
dar. Der Objektbereich 2000 ist somit als Oberkorb identifiziert und der Objektbereich
2100 als Unterkorb, wobei der Objektbereich 2100 lediglich beispielhaft eine Bildfläche
von nun 80 Prozent der unteren Hälfte des Bildes einnimmt.
[0073] Wie in Figur 21 wurde auf die Bounding Boxen / Polygone der Beladungsteile aus Figur
17 der Vereinigungsoperator auf die Gesamtbeladung angewandt. Die untere Linie der
Sprüharm-Bounding Box wurde genutzt, um die Polygone der gesamten Beladung mittels
Cropping in Polygone für den Ober- und Unterkorb zu differenzieren. Das Oberkorb-Polygon
hat nun einen angenommen Bildflächenanteil von ca. 18 Prozent, bezogen auf die obere
Bildfläche, analog das Polygon im Unterkorb ca. 80 Prozent, bezogen auf die untere
Bildfläche.
[0074] Figur 23 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 1 mit Ausnahme dessen,
dass ein großflächiges Objekt 2305 die Kamera zumindest teilweise verdeckt.
[0075] Figur 24 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 23 mit Ausnahme
dessen, dass ein Objektbereich 2400 in dem Innenraum 105 bestimmt ist. Der Objektbereich
2400 nimmt lediglich beispielhaft eine Bildfläche von 60 Prozent der Gesamtbildfläche
ein.
[0076] Figur 25 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts
100. Das Reinigungsgerät 100 ähnelt dem Reinigungsgerät aus Figur 23, mit Ausnahme
dessen, dass das aufgenommene Bild aus Figur 23 und der Objektbereich 2400 aus Figur
24 überlagert dargestellt sind.
[0077] In Figur 23 ist ein schematisches Foto von dem Innenraum 105 skizziert, der mit einem
großen, nicht näher spezifizierbaren Objekt 2305 einen Großteil (> 50 Prozent) des
Sichtfeldes der Kamera verstellt. Figur 24 zeigt nur die Bounding Box mit ca. 60 Prozent
Gesamtbildflächenanteil, den das Detektor-Modell im Foto erkennen würde. Figur 25
zeigt die Überlagerung beider Informationen.
[0078] Figur 26 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 2600
zum Anpassen eines Reinigungsvorgangs in einem Reinigungsgerät. Bei dem Reinigungsgerät
handelt es sich um ein Reinigungsgerät aus einer der vorstehend beschriebenen Figuren
oder ein ähnliches Reinigungsgerät.
[0079] Das Verfahren 2600 umfasst einen Schritt 2605 des Einlesens eines Bildsignals, einen
Schritt 2610 des Bestimmens eines Objektbereichs, einen Schritt 2615 des Ermittelns
eines Parameters und einen Schritt 2620 des Bereitstellens eines Anpassungssignals.
Optional umfasst das Verfahren 2600 einen Schritt 2625 des Ausgebens eines Warnsignals
sowie einen Schritt 2630 des Überlagerns des Objektbereichs mit einem weiteren Objektbereich.
[0080] Im Schritt 2605 des Einlesens wird das Bildsignal über eine Schnittstelle zu einer
Kamera eingelesen. Im Schritt 2610 des Bestimmens wird der Objektbereich unter Verwendung
des Bildsignals bestimmt. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird ein weiterer Objektbereich
unter Verwendung des Bildsignals bestimmt.
[0081] Im Schritt 2615 des Ermittelns wird der Parameter unter Verwendung des Objektbereichs
ermittelt. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird ein weiterer Parameter unter Verwendung
des weiteren Objektbereichs ermittelt.
[0082] Im Schritt 2620 des Bereitstellens wird unter Verwendung des Parameters das Anpassungssignal
zum Anpassen und/oder Verändern und/oder Starten eines Reinigungsprogramms für das
Reinigungsgerät bereitgestellt. Das Anpassungssignal wird gemäß einem Ausführungsbeispiel
zusätzlich unter Verwendung des weiteren Parameters bereitgestellt.
[0083] Der Schritt 2625 des Ausgebens wird ausgeführt, wenn im Schritt 2615 des Ermittelns
ein Parameter ermittelt wird, der eine vordefinierte Größe des Objektbereichs übersteigt.
[0084] Im Schritt 2610 des Bestimmens werden der Objektbereich und/oder der weitere Objektbereich
als Polygon bestimmt. Im Schritt 2630 des Überlagerns werden der Objektbereich und
der weitere Objektbereich überlagert, wenn im Schritt 2615 des Ermittelns als Parameter
und weitere Parameter Werte ermittelt werden, die jeweils identische Parameter repräsentieren.
Beispielsweise repräsentieren die Parameter eine identische Art, beispielsweise eine
Tasse.
[0085] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird im Schritt 2610 des Bestimmens ein zusätzlicher
Objektbereich bestimmt, der ein zusätzliches in dem Bild abgebildetes Objekt repräsentiert.
Im Schritt 2615 des Ermittelns wird dann ein zusätzlicher Parameter unter Verwendung
des zusätzlichen Objektbereichs ermittelt. Im Schritt 2620 des Bereitstellens wird
dann das Anpassungssignal unter Verwendung des Parameters und des zusätzlichen Parameters
bereitgestellt.
[0086] Figur 27 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer Steuervorrichtung
120 zum Anpassen eines Reinigungsvorgangs in einem Reinigungsgerät. Die Steuervorrichtung
120 ist beispielsweise ausgebildet, um das in Figur 26 beschriebene Verfahren oder
ein ähnliches Verfahren anzusteuern.
[0087] Die Steuervorrichtung 120 weist eine Einheit 2705 zum Einlesen eines Bildsignals
2708, eine Einheit 2710 zum Bestimmen eines Objektbereichs 200, eine Einheit 2715
zum Ermitteln eines Parameters 2718 und eine Einheit 2720 zum Bereitstellen eines
Anpassungssignals 2722 auf. Optional weist die Steuervorrichtung 120 eine Einheit
2725 zum Ausgeben eines Warnsignals 2728 sowie eine Einheit 2730 zum Überlagern des
Objektbereichs 200 mit einem weiteren Objektbereich auf. Alternativ können die Einheit
2710 zum Bestimmen eines Objektbereichs 200, die Einheit 2715 zum Ermitteln eines
Parameters 2718 und ggf. auch die Einheit 2730 zum Überlagern des Objektbereichs 200
mit einem weiteren Objektbereich auch von einem externen, d.h. entfernt vom Reinigungsgerät,
oder in der Cloud verorteten Server, der über eine Internetverbindung mit dem Reinigungsgerät
in Verbindung steht, bereitgestellt werden.
[0088] Das Bildsignal 2708 wird über eine Schnittstelle zu der Kamera 110 eingelesen und
der Objektbereich 200 wird unter Verwendung des Bildsignals 2708 bestimmt.
[0089] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Einheit 2710 zum Bestimmen ausgebildet, um
einen weiteren Objektbereich 500 zu bestimmen. Die Objektbereiche 200, 500 werden
nachfolgend in der Einheit 2730 überlagert, wenn zuvor in der Einheit 2715 zum Ermitteln
identische Parameter 2718, 2738 der Objektbereiche 200, 500 ermittelt werden.
[0090] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Einheit 2715 zum Ermitteln ausgebildet, um
einen zusätzlichen Parameter 2748 unter Verwendung eines zusätzlichen Objektbereichs
800, der zuvor in der Einheit 2710 bestimmt wird, zu ermitteln.
[0091] Die Einheit 2725 zum Ausgeben ist ausgebildet, um das Warnsignal 2728 auszugeben,
wenn in der Einheit 2715 zum Ermitteln ein Parameter ermittelt wird, der eine vordefinierte
Größe des Objektbereichs übersteigt.
[0092] Die Einheit 2720 stellt das Anpassungssignal 2722 unter Verwendung des zumindest
eines Parameters 2718, 2738, 2748 bereit.
1. Verfahren (2600) zum Anpassen eines Reinigungsvorgangs in einem Reinigungsgerät (100),
wobei das Reinigungsgerät (100) eine Kamera (110) zum Erfassen eines Innenraums (105)
aufweist, wobei das Verfahren (2600) die folgenden Schritte umfasst:
Einlesen (2605) eines Bildsignals (2708) über eine Schnittstelle zu der Kamera (110),
wobei das Bildsignal (2708) ein von der Kamera (110) aufgenommenes Bild repräsentiert;
Bestimmen (2610) eines Objektbereichs (200) unter Verwendung des Bildsignals (2708),
wobei der Objektbereich (200) mindestens ein in dem Bild abgebildetes Objekt repräsentiert;
Ermitteln (2615) eines Parameters (2718) unter Verwendung des Objektbereichs (200),
wobei der Parameter (2718) eine Art und/oder eine Größe und/oder einen Zustand und/oder
einen Standort des abgebildeten Objekts in dem Innenraum (105) des Reinigungsgeräts
(100) repräsentiert; und
Bereitstellen (2620) eines Anpassungssignals (2722) zum Anpassen und/oder Verändern
eines Reinigungsvorgangs unter Verwendung des Parameters (2718).
2. Verfahren (2600) gemäß Anspruch 1, mit einem Schritt (2625) des Ausgebens eines Warnsignals
(2728), wenn im Schritt (2615) des Ermittelns ein Parameter ermittelt wird, der eine
vordefinierte Größe des Objektbereichs (200) übersteigt.
3. Verfahren (2600) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (2610)
des Bestimmens der Objektbereich (200) als Polygon um das in dem Bild abgebildete
Objekt bestimmt wird.
4. Verfahren (2600) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (2610)
des Bestimmens ein weiterer Objektbereich (500) bestimmt wird, der ein weiteres in
dem Bild abgebildetes Objekt repräsentiert, wobei im Schritt (2615) des Ermittelns
ein weiterer Parameter (2738) unter Verwendung des weiteren Objektbereichs (500) ermittelt
wird, wobei im Schritt (2620) des Bereitstellens das Anpassungssignal (2722) unter
Verwendung des Parameters (2718) und des weiteren Parameters (2738) bereitgestellt
wird.
5. Verfahren (2600) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (2610)
des Bestimmens der weitere Objektbereich (500) als Polygon um das in dem Bild abgebildete
weitere Objekt bestimmt wird.
6. Verfahren (2600) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (2730)
des Überlagerns des Objektbereichs (200) und des weiteren Objektbereichs (500), wenn
im Schritt (2615) des Ermittelns als Parameter (2718) und weitere Parameter (2738)
Werte ermittelt werden, die jeweils identische Parameter repräsentieren.
7. Verfahren (2600) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (2610)
des Bestimmens ein zusätzlicher Objektbereich (800) bestimmt wird, der ein zusätzliches
in dem Bild abgebildetes Objekt repräsentiert, wobei im Schritt (2615) des Ermittelns
ein zusätzlicher Parameter (2748) unter Verwendung des zusätzlichen Objektbereichs
(800) ermittelt wird, wobei im Schritt (2620) des Bereitstellens das Anpassungssignal
(2722) unter Verwendung des Parameters (2718) und des zusätzlichen Parameters (2748)
bereitgestellt wird.
8. Steuervorrichtung (120), die ausgebildet ist, um die Schritte des Verfahrens (2600)
gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 7 in entsprechenden Einheiten (2705,
2710, 2715, 2720, 2725, 2730) auszuführen und/oder anzusteuern.
9. Reinigungsgerät (100) mit einer Kamera (110) zum Erfassen eines Innenraums (105) des
Reinigungsgeräts (100) und einer Steuervorrichtung (120) gemäß Anspruch 8.
10. Reinigungsgerät (100) gemäß Anspruch 9, wobei das Reinigungsgerät (100) eine Funkschnittstelle
(140) zum Koppeln des Reinigungsgeräts (100) mit einer externen Zentraleinrichtung
zum Steuern des Reinigungsgeräts (100) aufweist.
11. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens (2600) nach
einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 7, wenn das Computer-Programmprodukt auf
einer Steuervorrichtung (120) ausgeführt wird.
12. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 11 gespeichert
ist.