[0001] Die Erfindung betrifft eine Zentrifuge, insbesondere eine Laborzentrifuge. Zentrifugen
der hier vorliegenden Art finden Einsatz beispielsweise in der Biotechnologie, der
pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnik und der Umweltanalytik. Mittels einer
derartigen Zentrifuge erfolgt ein Zentrifugieren eines Produkts, insbesondere eines
Behälters oder Gefäßes mit darin angeordneter Probe oder Substanz, oder einer Vielzahl
derartiger Produkte mit Drehzahlen, welche mehr als 3.000 U/min, bspw. mehr als 15.000
U/min, betragen können. Infolge der Zentrifugation sollen auf das Produkt wirkende
Beschleunigungen erzeugt werden, welche bspw. mehr als 15.000 x g (insbesondere mehr
als 16.000 x g, mehr als 20.000 x g bis hin zu mehr als 60.000 x g) betragen können.
Durch die Zentrifugation soll ein von der Probe oder der Substanz gebildetes Stoffgemisch
in Komponenten unterschiedlicher Dichte zerlegt werden. Je nach den chemischen und/oder
physikalischen Eigenschaften des Stoffgemisches kann während der Zentrifugation ergänzend
eine gezielte Steuerung der Druck- und/oder Temperaturverhältnisse erfolgen. Um lediglich
einige Beispiele zu nennen, kann der Einsatz einer Laborzentrifuge im Zusammenhang
mit einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR), einer Bestimmung des Hematokrits, zytologischen
Untersuchungen oder dem Zentrifugieren von Mikrotitern, Blutbeuteln, Erdölgefäßen
oder Blutgefäßen u. ä. erfolgen. In der Zentrifuge ist mindestens ein Produkt in einem
Rotor angeordnet oder das mindestens eine Produkt ist an einem Rotor gehalten. Der
Rotor kann dabei bspw. als so genannter Festwinkelrotor oder Ausschwingrotor ausgebildet
sein kann.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Rotor für eine Zentrifuge sowie einen Antriebskopf
für eine Zentrifuge.
STAND DER TECHNIK
[0003] Um den Rotor mit den Produkten in die für das Zentrifugieren erforderliche Rotation
zu versetzen, wird ein Abtriebselement des Rotors über eine Kupplungseinrichtung mit
einem üblicherweise von einer Antriebswelle ausgebildeten Antriebselement der Laborzentrifuge,
welches von einem Motor angetrieben ist, gekuppelt. Hierbei dient die Kupplungseinrichtung
einer axialen Sicherung des Abtriebselements auf dem Antriebselement und damit des
Rotors auf der angetriebenen Antriebswelle des Motors. Möglich ist, dass die Kupplungseinrichtung
auch der formschlüssigen Übertragung des Antriebsmoments von der Antriebswelle auf
den Rotor dient. Ebenfalls möglich ist, dass die Übertragung des Antriebsmoments über
einen Reibschluss von Kupplungsflächen erfolgt, wobei die Anpresskraft der Kupplungsflächen
abhängig sein kann von einem Eigengewicht des Rotors und einer Kraftkomponente einer
Kupplungskraft. An die Betriebssicherheit der Kupplungseinrichtung sind hohe Anforderungen
zu stellen insbesondere infolge sich bei den hohen Drehzahlen ergebenden aerodynamischen
Effekten, den großen Zentrifugalkräften, Kreiseleffekten bei einem sichtlichen Stoß
auf die Laborzentrifuge und ähnlichem.
[0004] In einem bestimmungsgemäßen Laborbetrieb der Laborzentrifuge ist eine wiederholte
Montage und Demontage des Rotors erforderlich, um mit demselben Rotor oder unterschiedlichen
Rotoren sukzessive eine Vielzahl von Gefäßen mit zu zentrifugierenden Substanzen untersuchen
zu können. Hierbei hat sich herausgestellt, dass angesichts des manuellen Betätigungsaufwands
und des hiermit verbundenen Zeitbedarfs, aber auch hinsichtlich der Betriebssicherheit
der Einsatz von manuell betätigten Kupplungseinrichtungen nachteilig sein kann. Aus
diesem Grund finden zentrifugalkraftbetätigte Kupplungseinrichtungen Einsatz, bei
welchen das Abtriebselement des Rotors lediglich auf das von dem Motor angetriebene
Antriebselement der Laborzentrifuge aufgesetzt wird. Während anfänglich lediglich
ein Reibschluss zwischen Antriebselement und Abtriebselement infolge des Eigengewichts
des Rotors für die Kupplung zwischen Antriebselement und Abtriebselement sorgt, steigt
mit zunehmender Drehzahl des Rotors zentrifugalkraftbedingt die Kupplungskraft der
zentrifugalkraftbetätigten Kupplungseinrichtung. Je größer hierbei die Drehzahl ist
umso größer ist automatisch die durch die Zentrifugalkraft erzeugte Kupplungskraft.
Möglich ist auch, dass zusätzlich zu einer derartigen zentrifugalkraftbetätigten Kupplungseinrichtung
auch eine manuell betätigte Kupplungseinrichtung eingesetzt ist.
[0005] Bekannt sind Ausführungsformen, bei denen ein Exzentermassekörper, der mit der Zentrifugalkraft
beaufschlagt wird und die Kupplungskraft herbeiführt, an dem Rotor gelagert ist. Der
Exzentermassekörper führt dann eine Verriegelung mit einer Verriegelungsnut einer
Antriebswelle herbei. Problematisch hierbei ist, dass die Zentrifugalkraft radial
nach außen wirkt, während eine Verriegelung radial nach innen mit der Verriegelungsnut
der Antriebswelle erforderlich ist. Aus diesem Grund finden Verriegelungshebel Einsatz,
die um eine tangential zur Umfangsrichtung orientierte Schwenkachse verschwenkbar
sind. Der Schwerpunkt des Verriegelungshebels liegt dabei radial außenliegend von
der Schwenkachse, sodass eine Verschwenkung infolge der Zentrifugalkraft zur Folge
hat, dass das radial innenliegende Hebelteil des Verriegelungshebels radial nach innen
beaufschlagt wird. Kupplungseinrichtungen, bei denen ein verschwenkbarer Verriegelungshebel
an dem Rotor gehalten ist, sind beispielsweise aus den Druckschriften
US 2013/0237399 A1,
US 2013/0203581 A1,
WO 2012/059151 A1,
US 2014/0329658 A1 und
WO 2011/001729 A1 bekannt.
[0006] Auch gemäß
EP 3 012 027 B1 sind Exzentermassekörper an dem Rotor gehalten. In diesem Fall sind diese aber als
Roll- oder Gleitkörper ausgebildet. Eine auf die Exzentermassekörper wirkende Zentrifugalkraft
wird über eine Führungsbahn mit weiteren Übertragungskörpern umgelenkt, sodass eine
radial nach innen orientierte Kupplungskraft zur Verrieglung mit einer Antriebswelle
erzeugt werden kann.
[0007] EP 2 321 058 B1 schlägt eine andere Ausgestaltung einer Kupplungseinrichtung vor, bei welcher Verriegelungshebel
verschwenkbar um eine Schwenkachse, die parallel zu einer Drehachse der Antriebswelle
orientiert ist, an einem Antriebskopf gelagert sind. Werden die Verriegelungshebel
infolge der Zentrifugalkraft mit einer radial nach außen orientierten Kupplungskraft
beaufschlagt, verschwenken diese nach außen. Die Verriegelungshebel kommen mit Rampenflächen
zur Anlage an entsprechende Rampenflächen einer Hülse des Rotors. Die Rampenflächen
sind unter einem Winkel von 75° bis 90° gegenüber der Drehachse der Antriebswelle
geneigt. An den Rampenflächen erzeugen die Verriegelungshebel eine Axialkraft, mit
welcher die Hülse des Rotors verspannt wird zwischen den Rampenflächen der Verriegelungshebel
und einer einen entgegengesetzt orientierten Öffnungswinkel aufweisenden Kegelstumpffläche
des Antriebskopfes. Auf diese Weise ist der Rotor axial auf dem Antriebskopf fixiert.
Der Antriebskopf ist mit einer Stirnseite der Antriebswelle verschraubt. Die Schwenkbolzen,
über die die Verriegelungshebel verschwenkbar an dem Antriebskopf gelagert sind, stehen
aus dem Antriebskopf hervor und finden Aufnahme in entsprechenden Bohrungen des Rotors,
womit eine formschlüssige Übertragung des Antriebsmomentes zwischen dem Antriebskopf
und dem Rotor erfolgen kann.
[0008] Aus
US 6,063,018 A ist eine Laborzentrifuge bekannt, bei welcher ein Antriebselement mit einer kegelstumpfförmigen
Antriebsfläche von einem Motor angetrieben wird. Der Rotor verfügt über eine entsprechende
kegelstumpfförmige innenliegende Reibfläche, mit welcher der Rotor infolge des Eigengewichts
auf die kegelstumpfförmige Reibfläche des Antriebselements gepresst wird. Mit einsetzender
Antriebsbewegung des Antriebselements führt die Reibkraft zwischen den Reibflächen
zur Übertragung der Drehbewegung auf den Rotor. In einer Querebene des Antriebselements
sind auf dem Umfang verteilt und einander gegenüberliegend zwei Kupplungshebel infolge
der Zentrifugalkraft nach außen verschwenkbar gelagert. Gegenüber der Querrichtung
des Antriebselements geneigte Kupplungsflächen der Kupplungshebel werden infolge der
Zentrifugalkraft an entsprechende Kupplungsflächen des Rotors gepresst. Auf diese
Weise wird einerseits eine formschlüssige axiale Sicherung des Rotors auf dem Antriebselement
herbeigeführt. Infolge der Neigung der Kupplungsflächen führt die Zentrifugalkraft
zu einer drehzahlabhängigen Axialkraftkomponente, welche mit zunehmender Drehzahl
zunehmend die Anpresskraft der kegelstumpfförmigen Reibflächen aneinander erhöht.
Nach dem Aufsetzen des Rotors auf das Antriebselement drücken Federn die Kupplungshebel
radial nach außen, womit auch ohne Rotation bereits eine Verriegelung des Rotors erfolgt.
Für eine Entriegelung des Rotors ist eine manuelle Betätigung eines Knopfs erforderlich,
welche zu einer Bewegung der Kupplungshebel radial nach innen führt mit damit einhergehender
Entriegelung der Kupplungseinrichtung.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zentrifuge mit einer alternativen
zentrifugalkraftbetätigten Kupplungseinrichtung für ein drehfeste und axial gesicherte
Kupplung eines Rotors mit einem Antriebselement einer Antriebseinheit vorzuschlagen,
die insbesondere hinsichtlich
- der Sicherheit der Kupplungseinrichtung im Betrieb der Zentrifuge und/oder
- einer einfachen, aber dennoch zuverlässigen Bedienung und/oder
- der Komplexität erforderlichen Bauelemente und/oder
- der Kosten und/oder
- der Robustheit und/oder
- einer Bedienbarkeit ohne manuelle Betätigungselemente
verbessert ist. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen entsprechend
verbesserten Rotor für eine Zentrifuge sowie einen entsprechend verbesserten Antriebskopf
für eine Zentrifuge vorzuschlagen.
LÖSUNG
[0011] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0012] Die Erfindung schlägt eine Zentrifuge, insbesondere eine Laborzentrifuge, vor, bei
der ein Rotor, insbesondere ein Festwinkelrotor, über eine zentrifugalkraftbetätigte
Kupplungseinrichtung mit einem Antriebselement verbunden ist. Bei der erfindungsgemäßen
Kupplungseinrichtung ist der Exzentermassekörper nicht beweglich an dem Rotor geführt.
Vielmehr ist der Exzentermassekörper der Kupplungseinrichtung beweglich an dem Antriebselement
geführt. Der Rotor verfügt vorzugsweise über einen Rotorrücksprung. Infolge der Zentrifugalkraft
kann der Exzentermassekörper hinter den Rotorrücksprung bewegt werden, womit die Kupplungswirkung
herbeigeführt werden kann. Alternativ oder kumulativ möglich ist, dass der Exzentermassekörper
(insbesondere zur Herbeiführung der Kupplungswirkung und/oder einer axialen Anpresskraft)
durch die Zentrifugalkraft gegen eine Rampenfläche, insbesondere eine Rotorrücksprung-Rampenfläche
oder Rotor-Rampenfläche, bewegt werden kann.
[0013] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Exzentermassekörper nicht verschwenkbar
um eine Schwenkachse gelagert ist, sondern entlang einer Führungsbahn an dem Antriebselement
geführt ist. Hierbei kann die Führungsbahn eine Führung entlang eines kurvenförmigen
Freiheitsgrades vorgeben, wobei zumindest eine Komponente der Führungsbahn in radialer
Richtung orientiert ist. Mittels der Zentrifugalkraft kann somit der Exzentermassekörper
entlang der Führungsbahn bewegt werden. Vorzugsweise verfügt der Exzentermassekörper
gegenüber dem Antriebselement über einen translatorischen Freiheitsgrad, der in radialer
Richtung orientiert sein kann oder unter einem festen spitzen Winkel gegenüber der
radialen Richtung orientiert sein kann.
[0014] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung beruht insbesondere auf der Erkenntnis, dass gemäß
dem Stand der Technik bekannte, an dem Antriebselement gelagerte Verriegelungshebel
einen großen Bauraum erfordern und hinsichtlich der Ausnutzung der Masse nicht optimal
sind, da beidseits einer Schwenkachse angeordnete Verriegelungshebelteile entgegengesetzte
Schwenkmomente erzeugen, sodass für die Verriegelungswirkung lediglich eine Differenz
der Schwenkmomente genutzt werden kann. Hinzu kommt, dass die drehbare Lagerung einer
Verriegelungshebels eine Lagerung mittels eines Gleit- oder Wälzlagers erfordert,
die u. U. hohe Anforderungen an die Fertigung stellt, zusätzliche Bauelemente wie
Wälzkörper oder Gleithülsen und geringere Fertigungstoleranzen im Bereich der Lagerflächen
erfordert und verschleißanfällig ist. Hingegen kann im Rahmen der Erfindung im Extremfall
ein klotzartiger Exzentermassekörper verwendet werden, der ausschließlich über flächige
Gleitkontakte mit einer Führungsbahn geführt ist. Ein derartiger Exzentermassekörper
kann einfach und kostengünstig hergestellt werden und ist auch bei dauerhaftem Betrieb
bei hohen Drehzahlen einem geringen Verschleiß ausgesetzt. Über die Kontaktfläche
des Exzentermassekörpers mit einer Führungsbahn können die Flächenpressungen klein
gehalten werden und damit die mechanischen Beanspruchungen konstruktiv vorgegeben
und reduziert werden. Im Vergleich zu dem zuvor genannten Verriegelungshebel kann
des Weiteren die gesamte Masse des Exzentermassekörpers für die Erzeugung der Zentrifugalkraft
und damit für die Kupplungskraft genutzt werden.
[0015] Möglich ist, dass der Exzentermassekörper nach der Bewegung hinter den Rotorrücksprung
infolge der Zentrifugalkraft eine formschlüssige Sicherung oder Verriegelung gewährleistet.
Für einen Vorschlag der Erfindung weist der Exzentermassekörper eine Exzentermassekörper-Rampenfläche
auf, während der Rotor oder ein Rotorrücksprung eine Rotor-Rampenfläche aufweist (im
Folgenden auch gemeinsamen "Rampenfläche"). Die Rampenflächen sind in einem Halblängsschnitt
hinsichtlich der Drehachse des Rotors unter einem Rampenflächenwinkel gegenüber der
Drehachse des Rotors geneigt, der kleiner ist als 45° (insbesondere kleiner ist als
30° oder kleiner ist 25° oder kleiner ist 20°). Dieser Ausgestaltung der Erfindung
liegt die Erkenntnis zugrunde, dass für aus dem Stand der Technik bekannten Zentrifugen
die Lösung des Verriegelungshebels nach Beendigung des Betriebs der Zentrifuge separate
Maßnahmen wie das Betätigen eine Löseknopfes erfordert oder Verriegelungshebel über
einer Feder beaufschlagt sein müssen, die bei Entfall der Zentrifugationswirkung den
Verriegelungshebel wieder in die Ausgangsstellung bewegt, in der der Rotor von dem
Antriebselement entnommen werden kann. Wird aber der zuvor gemäß der Erfindung vorgeschlagene
kleine Rampenflächenwinkel gewählt, kann eine Rückbewegung des Exzentermassekörpers
hervorgerufen werden allein unter Aufbringung von Entnahmekräften auf den Rotor. Der
Grund hierfür ist, dass die an der Rampenfläche wirkende Entnahmekraft über den Rampenflächenwinkel
umgewandelt wird in eine auf den Exzentermassekörper wirkende Rückstellkraft, die
eine Rückstellbewegung in die Ausgangsstellung, die der gelösten Kupplungseinrichtung
entspricht, unterstützt oder sogar alleine hervorruft. Vorzugsweise ist dabei der
Rampenflächenwinkel derart gewählt, dass keine Selbsthemmung im Bereich des Kontakts
der Rampenflächen auftritt.
[0016] Im Rahmen der Erfindung kann das Antriebselement beliebig ausgebildet sein. So ist
durchaus möglich, dass das Antriebselement unmittelbar von der Antriebswelle des Antriebsmotors
ausgebildet ist. Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung ist das Antriebselement
ein (ein- oder mehrteiliger) Antriebskopf, der drehfest an der Antriebswelle des Antriebsmotors
gehalten ist. Möglich ist beispielsweise, dass der Antriebskopf über eine an sich
bekannte, ein Antriebsmoment übertragende Welle-Nabe-Verbindung mit der Antriebswelle
verbunden ist, wobei eine Sicherung über eine mit der Stirnseite der Antriebswelle
verschraubte Befestigungsschraube erfolgen kann.
[0017] Für das Halten und Führen des Exzentermassekörper an dem Antriebselement gibt es
im Rahmen der Erfindung vielfältige Möglichkeiten, solange eine Führung entlang einer
gradlinigen oder kurvenförmigen Führungsbahn erfolgt. Eine besonders einfache Führung
des Exzentermassekörpers kann darin bestehen, dass die Führung mittels eines Eingriffs
eines Führungsvorsprungs (insbesondere eines Bolzens oder Stiftes) in eine Nut oder
ein Langloch gewährleistet wird. So kann beispielsweise der Exzentermassekörper die
Nut oder das Langloch aufweisen, während das Antriebselement dann den Führungsvorsprung,
Bolzen oder Stift aufweist (wobei aber auch eine umgekehrte Anordnung des Langloches
oder der Nut einerseits und des Führungsvorsprungs andererseits möglich ist).
[0018] Im Rahmen der Erfindung kann eine beliebige Anzahl von Exzentermassekörpern Einsatz
finden, wobei die Exzentermassekörper gleiche oder unterschiedliche Geometrien aufweisen
können und bei gleichen oder unterschiedlichen Radien angeordnet sein können. Vorzugsweise
sind mehrere Exzentermassekörper gleichmäßig in Umfangsrichtung an dem Antriebselement
angeordnet und geführt. Eine besonders kompakte aber effiziente Ausgestaltung der
Zentrifuge ergibt sich, wenn über den Umfang gleichmäßig verteilt genau drei Exzentermassekörper
an dem Antriebselement geführt sind. Die drei Exzentermassekörper gewährleisten eine
stabile Abstützung zwischen dem Rotor und dem Antriebselement in die erforderlichen
Richtungen. Andererseits können die drei in Umfangsrichtung verteilten Exzentermassekörper
eine verhältnismäßig große Masse aufweisen, womit eine hohe Sicherungswirkung herbeigeführt
werden kann.
[0019] Im Rahmen der Erfindung ist durchaus möglich, dass eine Übertragung des Antriebsmomentes
zwischen dem Antriebselement und dem Rotor über eine reibschlüssige Verbindung erfolgen
kann, wobei die reibschlüssige Verbindung vorzugsweise im Bereich von aneinander anliegenden
Querflächen, Rampenflächen oder Konusflächen herbeigeführt wird. Hierbei kann die
die Reibung hervorrufende Anpresskraft durch die Gewichtskraft des Rotors und/oder
zumindest eine Komponente der Zentrifugalkraft oder Kupplungskraft hervorgerufen werden.
Für einen Vorschlag der Erfindung weist das Antriebselement aber zusätzlich ein Formschlusselement
auf. Das Formschlusselement des Antriebselements tritt dann mit einem Gegen-Formschlusselement
des Rotors zur formschlüssigen Übertragung des Antriebsmomentes in Wechselwirkung.
Für die Ausgestaltung des Formschlusselements und des Gegen-Formschlusselements gibt
es vielfältige Möglichkeiten, wobei auch die aus dem Stand der Technik bekannten Möglichkeiten
im Rahmen der Erfindung genutzt werden können. Vorzugsweise verfügen das Formschlusselement
und das Gegen-Formschlusselement über einen unrunden, das Antriebsmoment übertragenden
Querschnitt. So können beispielsweise das Formschlusselement und das Gegen-Formschlusselement
als eine Art Verzahnung mit beliebiger Zahngeometrie oder als runder Querschnitt mit
überlagerter Wellenkontur ausgebildet sein. Vorzugsweise bilden das Formschlusselement
und das Gegen-Formschlusselement Einführhilfen oder -schrägen aus, die das Aufstecken
des Rotors auf das Antriebselement nicht nur dann ermöglichen, wenn der Rotor in der
exakten Drehwinkelstellung um die Rotationsachse an das Antriebselement angenähert
wird.
[0020] Durchaus erwünscht sein kann, dass eine Sicherung des Exzentermassekörpers in der
Ausgangsstellung, die der gelösten Kupplungseinrichtung entspricht, erfolgt. Eine
derartige Sicherung in der Ausgangsstellung kann vorteilhaft sein um zu vermeiden,
dass die Exzentermassekörper unerwünscht für einen entnommenen Rotor die Ausgangstellung
verlassen, womit dann das Aufstecken eines neuen Rotors unmöglich oder erschwert sein
kann. Für die Sicherung des Exzentermassekörpers in der Ausgangstellung können beliebige
Rasteinrichtungen oder eine Feder (vgl. den eingangs genannten Stand der Technik)
verwendet werden, um lediglich einige die Erfindung nicht beschränkende Beispiele
zu nennen. Für einen Vorschlag der Erfindung ist der Exzentermassekörper über einen
Magneten in einer Ausgangsstellung gesichert. So können bspw. das Antriebselement
und der Exzentermassekörper (Permanent-) Magnete aufweisen, deren aneinander anziehende
Pole in der Ausgangsstellung fluchtend und eng benachbart angeordnet sind, während
sich deren Abstand bei dem Verlassen der Ausgansstellung vergrößert. Neben der Sicherungswirkung
in der Ausgangstellung kann ein Magnet auch einen Beitrag dazu leisten, dass der Exzentermassekörper
nach der Beendigung der Zentrifugation in die Ausgangsstellung zurückkehrt. Die Auslegung
des Magneten und der durch den Magneten herbeigeführten Sicherungswirkung erfolgt
dabei so, dass die Sicherung automatisch gelöst wird, wenn eine Verdrehung des Antriebselements
mit dem Exzentermassekörper mit einem Schwellwert der Drehzahl erfolgt, bis zu welcher
die Sicherungswirkung gewünscht ist. In diesem Fall ruft die Drehzahl eine auf den
Exzentermassekörper wirkende Zentrifugalkraft hervor, die die magnetische Sicherungskraft
überwinden kann.
[0021] Für einen weiteren Vorschlag der Erfindung weist das Antriebselement eine Antriebselement-Konusfläche
auf. Der Rotor weist eine Rotor-Konusfläche auf. Die Antriebselement-Konusfläche und
die Rotor-Konusfläche sind entgegengesetzt zu der Exzentermassekörper-Rampenfläche
und der Rotor-Rampenfläche geneigt, was zur Folge hat, dass der Rotor mit der Rotor-Konusfläche
und Rotor-Rampenfläche "gefangen ist" zwischen der Antriebselement-Konusfläche und
der Exzentermassekörper-Rampenfläche. Hierbei können die entgegengesetzten Winkel
einerseits der Antriebselement-Konusfläche und der Rotor-Konusfläche und andererseits
der Exzentermassekörper-Rampenfläche und der Rotor-Rampenfläche gleich groß oder unterschiedlich
groß sein.
[0022] Alternativ möglich ist, dass die Antriebselement-Konusfläche und die Exzentermassekörper-Rampenfläche
zwischen der Rotor-Konusfläche und der Rotor-Rampenfläche "gefangen sind". Für diese
Ausgestaltung erzeugen die Zentrifugalkraft und die hierdurch hervorgerufene Kupplungskraft
eine Anpresskraft an die genannten Konusflächen und Rampenflächen, sodass ein axiales
Verspannen des Rotors an dem Antriebselement erfolgt.
[0023] Während durchaus auch eine andere Anordnung möglich ist, schlägt die Erfindung für
einen weiteren Vorschlag vor, dass die Antriebselement-Konusfläche und die Rotor-Konusfläche
auf der dem Antrieb abgewandten Seite (dass heißt für eine vertikale Anordnung der
Rotorachse mit unten liegendem Antrieb oberhalb) von der Exzentermassekörper-Rampenfläche
und der Rotor-Rampenfläche angeordnet sind. Dies ermöglicht eine besonders kompakte,
zuverlässige und beständige Ausgestaltung der gebildeten Welle-Nabe-Verbindung zum
Halten des Rotors und für die Kupplungseinrichtung.
[0024] Auch für die Anordnung des Formschlusselements und des Gegen-Formschlusselements
in axialer Richtung und relativ zu den Konusflächen und Rampenflächen gibt es im Rahmen
der Erfindung vielfältige Möglichkeiten. Für einen Vorschlag der Erfindung sind das
Formschlusselement und das Gegenformschlusselement zwischen einerseits Antriebselement-Konusfläche
und der Rotor-Konusfläche und andererseits der Exzentermassekörper-Rampenfläche und
der Rotor-Rampenfläche angeordnet. Diese Ausgestaltung verlagert vorzugsweise das
Formschlusselement und das Gegen-Formschlusselement von dem innenliegend von dem Rotor
angeordneten Endbereich des Antriebselements weg, was zur Folge haben kann, dass eine
besonders steife und zuverlässige Übertragung des Antriebsmomentes zwischen dem Formschlusselement
und dem Gegen-Formschlusselement möglich ist und unter Umständen auch mehr Material
im Bereich des Antriebselements für die Ausgestaltung und Abstützung des Formschlusselementes
vorhanden ist.
[0025] Der Rotor kann auf beliebige Weise die erläuterten Funktionsflächen für die Wechselwirkung
mit dem Antriebselement ausbilden, wobei der Rotor hierzu eine beliebige Anzahl von
Bauelementen aufweisen kann. Gemäß einem Vorschlag der Erfindung weist der Rotor eine
(ein- oder mehrteilige) Einsatzhülse auf. In diese Einsatzhülse kann dann das Antriebselement
eintreten und zumindest ein Teil der erforderlichen Wechselwirkungen herbeiführen
und die Funktionsflächen bereitstellen. Zu diesem Zweck kann die Einsatzhülse die
Rotor-Rampenfläche und/oder das Gegen-Formschlusselement ausbilden. Optional möglich
ist, dass die Einsatzhülse dann auch die Rotor-Konusfläche ausbildet.
[0026] Auch für die Ausgestaltung des Antriebselements, insbesondere des Antriebskopfes,
gibt es vielfältige Möglichkeiten, wobei vorzugsweise das Antriebselement mehrteilig
ausgebildet ist. Für einen Vorschlag der Erfindung weist das Antriebselement einen
Grundkörper auf. Vorzugsweise bildet dieser Grundkörper dann die Antriebselement-Konusfläche
aus. Des Weiteren verfügt das Antriebselement über einen Abdeckkörper, der mit dem
Grundkörper verbunden ist. Zwischen dem Grundkörper und dem Abdeckkörper ist dann
ein Exzentermassekörper-Aufnahmeraum gebildet. In dem Exzentermassekörper-Aufnahmeraum
kann dann der Exzentermassekörper beweglich angeordnet sein. In dem Exzentermassekörper-Aufnahmeraum
ist dann der Exzentermassekörper auch entlang der Führungsbahn geführt. Vorzugsweise
erfolgt diese Führung durch eine Kontaktfläche des Exzentermassekörpers mit dem Grundkörper
und/oder dem Abdeckkörper. Eine derartige Kontaktfläche kann eine Flächennormale aufweisen,
die parallel zur Drehachse des Rotors orientiert ist. Das Weiteren möglich ist, dass
der Grundkörper und/oder der Abdeckkörper radial orientierte Rippen aufweisen, über
welche (unter Umständen zusätzlich zu dem Führungsvorsprung, der Nut oder dem Langloch)
eine Führung des Exzentermassekörpers erfolgen kann, wobei dann beispielsweise eine
Flächennormale einer Kontaktfläche des Exzentermassekörpers mit einer derartigen Rippe
tangential zur Umfangsrichtung orientiert sein kann.
[0027] Für die Form des (ein- oder mehrteiligen) Exzentermassekörpers gibt es vielfältige
Möglichkeiten. Für einen Vorschlag der Erfindung ist der Exzentermassekörper (zumindest
in grober Näherung) als (einstückiges oder mehrstückiges) Kreisringsegment ausgebildet.
Eine radial außenliegende Stirnseite des Kreisringsegments kann dann die Exzentermassekörper-Rampenfläche
ausbilden. Möglich ist beispielsweise, dass die Mittelpunkte der Innenfläche und der
Außenfläche des Kreisringsegments in radialer Richtung versetzt zueinander angeordnet
sind. So ist bspw. möglich, dass die Mittelpunkte um den Verschiebeweg des Exzentermassekörpers
versetzt zueinander angeordnet sind, woraus sich eine besonders kompakte Ausführungsform
ergeben kann.
[0028] Finden mehrere als Kreisringsegment ausgebildete Exzentermassekörper Einsatz, die
dieselbe Form und dieselben Radien aufweisen, ist die Summe der Erstreckungen der
Kreisringsegmente vorzugsweise größer als 300°, größer als 320° oder größer als 330°,
womit eine sehr kompakte Ausgestaltung trotz hoher Masse der Exzentermassekörper gewährleistet
werden kann.
[0029] Zusätzlich zu den erläuterten Verbindungs- und Sicherungsmaßnahmen für die Befestigung
des Rotors an dem Antriebskopf können beliebige weitere Verbindungs- und/oder Sicherungsmaßnahmen
Einsatz finden. Für einen Vorschlag der Erfindung weist der Exzentermassekörper ein
Verriegelungselement auf, welches mit einer Nut oder Hinterschneidung des Rotors in
Wechselwirkung tritt. Mittels der Wechselwirkung, insbesondere eines Eingriffs des
Verriegelungselements in die Nut oder hinter die Hinterschneidung, kann eine formschlüssige
Sicherung gewährleistet werden. Eine Entriegelung kann beispielsweise bei Stillstand
infolge der Magnetkraft der Magneten erfolgen, mittels eines manuell betätigten Entriegelungsmechanismus
erfolgen oder über eine Feder erfolgen.
[0030] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe stellt ein Rotor
dar, der für eine Zentrifuge bestimmt ist, wie diese zuvor erläutert worden ist, und
entsprechend gestaltet ist.
- Um lediglich einige Beispiele zu nennen, kann der Rotor einen Rotorrücksprung aufweisen,
hinter den der Exzentermassekörper infolge der Zentrifugalkraft bewegt werden kann.
- Der Rotorrücksprung kann eine Rotor-Rampenfläche aufweisen, die in einem Halblängsschnitt
unter einem Rampenflächenwinkel gegenüber einer Drehachse des Rotors geneigt ist,
der kleiner ist als 45° (insbesondere kleiner ist 30° oder kleiner ist 25° oder kleiner
ist als 20°).
- Der Rotor kann ein Gegen-Formschlusselement aufweisen, welches mit dem Formschlusselement
des Antriebselements zur formschlüssigen Übertragung des Antriebsmomentes in Wechselwirkung
tritt.
- Der Rotor kann eine Rotor-Konusfläche aufweisen, wobei die Rotor-Konusfläche entgegengesetzt
zu der Rotor-Rampenfläche geneigt sein kann.
- Möglich ist, dass die Rotor-Rampenfläche weiter außenliegend, also in Richtung des
Antriebs vorgeordnet, angeordnet sein kann als die Rotor-Konusfläche.
- Das Gegen-Formschlusselement des Rotors kann zwischen der Rotor-Konusfläche und der
Rotor-Rampenfläche angeordnet sein.
- Der Rotor kann eine Einsatzhülse aufweisen, die die Rotor-Rampenfläche und/oder das
Gegen-Formschlusselement und/oder die Rotor-Konusfläche ausbildet.
[0031] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe stellt ein Antriebskopf
dar, der für eine Zentrifuge bestimmt ist, wie diese zuvor erläutert worden ist, und
entsprechend gestaltet ist. Der Antriebskopf weist eine zentrifugalkraftbetätigten
Kupplungseinrichtung auf, die einen an dem Antriebskopf beweglich geführten Exzentermassekörper
aufweist. Der Exzentermassekörper ist entlang einer Führungsbahn an dem Antriebskopf,
vorzugsweise mit einem translatorischen Freiheitsgrad, geführt.
[0032] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0033] Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung
kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt
werden müssen.
[0034] Hinsichtlich des Offenbarungsgehalts - nicht des Schutzbereichs - der ursprünglichen
Anmeldungsunterlagen und des Patents gilt Folgendes: Weitere Merkmale sind den Zeichnungen
- insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer
Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder
von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten
Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft
auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren
Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher
Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte
Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen, was aber nicht für
die unabhängigen Patentansprüche des erteilten Patents gilt.
[0035] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Exzentermassekörper oder Magnet
die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein Exzentermassekörper oder Magnet,
zwei Exzentermassekörper oder Magnete oder mehr Exzentermassekörper oder Magnete vorhanden
sind. Die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale können durch weitere Merkmale
ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die der Gegenstand des jeweiligen
Patentanspruchs aufweist.
[0036] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt ein als Antriebskopf ausgebildetes Antriebselement einer Laborzentrifuge in
einer räumlichen Explosionsdarstellung.
- Fig. 2
- zeigt einen Rotor mit darin angeordnetem Antriebskopf gemäß Fig. 1 in einem räumlichen
Halblängsschnitt, wobei die Kupplungseinrichtung gelöst ist.
- Fig. 3
- zeigt einen Längsschnitt durch den Rotor mit Antriebskopf gemäß Fig. 2.
- Fig. 4
- zeigt einen Längsschnitt durch den Antriebskopf gemäß Fig. 1, wobei die Kupplungseinrichtung
in der gelösten Ausgangsstellung ist.
- Fig. 5
- zeigt den Antriebskopf gemäß Fig. 1 und 4 in der gelösten Ausgangsstellung in einer
räumlichen Ansicht.
- Fig. 6 bis 9
- zeigen den Fig. 2 bis 5 entsprechende Darstellungen, wobei sich hier allerdings die
die Kupplungseinrichtung in der gekuppelten Stellung befindet.
- Fig. 10
- zeigt eine weitere Ausführungsform eines Antriebkopfes mit dessen Annäherung an einen
Rotor in einem Längsschnitt.
- Fig. 11
- zeigt den Rotor und den Antriebskopf gemäß Fig. 10 in einem räumlichen Halblängsschnitt.
- Fig. 12 und 13
- zeigen Ansichten gemäß Fig. 10 und 11, wobei hier aber die Kupplungseinrichtung die
gelöste Ausgangsstellung verlassen hat und eine gekuppelte Stellung eingenommen hat.
- Fig. 14
- zeigt eine weitere Ausführungsform eines Antriebskopfes im Kupplungsbereich mit einem
Rotor in einem Detail eines Halblängsschnitts.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0038] In der folgenden Figurenbeschreibung sind teilweise Bauelemente oder Merkmale mit
denselben Bezugsnummern gekennzeichnet, wobei diese dann durch den ergänzenden Buchstaben
a, b,... voneinander unterschieden sein können. In diesem Fall kann auch ohne den
zusätzlichen Buchstaben auf das Bauelement oder Merkmal Bezug genommen werden, womit
dann ein Bauelement oder Merkmal, mehrere Bauelemente oder Merkmale oder sämtliche
Bauelemente oder Merkmale angesprochen sein können.
[0039] Fig. 1 zeigt ein Antriebselement 1, welches als Antriebskopf 2 ausgebildet ist. Der Antriebskopf
2 kann drehfest an einer Antriebswelle eines Antriebsmotors der Zentrifuge (hier nicht
dargestellt) befestigt werden. Der Antriebskopf 2 verfügt über einen Abdeckkörper
3 und einen Grundkörper 4.
[0040] Der Grundkörper 4 bildet in dem unteren Endbereich eine Antriebselement-Konusfläche
5 aus, die sich ausgehend von einer zylindrischen Führungsfläche 6 erweitert. Ohne
dass dies zwingend der Fall ist, bildet der Grundkörper 4 integral einen Sternkörper
7 aus. Der Sternkörper 7 verfügt über radial orientierte Rippen 8, die von einer Sternhülse
9 ausgehen.
[0041] Der Abdeckkörper 3 verfügt über eine Kreisscheibe 10, die von oben auf den Sternkörper
7 aufgelegt ist und mittels Schrauben 11a, 11b, 11c an dem Sternkörper 7 gesichert
ist. Hierbei sind die Schrauben 11a, 11b, 11c durch Bohrungen 12a, 12b, 12c der Kreisscheibe
10 mit Gewindebohrungen 13a, 13b, 13c im Bereich der Rippen 8a, 8b, 8c verschraubt.
Zwischen dem Abdeckkörper 3 und dem Grundkörper sind drei Exzentermassekörper-Aufnahmeräume
14a, 14b, 14c gebildet, die radial nach außen offen sind, radial nach innen durch
die Sternhülse 9 begrenzt sind und in Umfangsrichtung begrenzt sind durch die Rippen
8a, 8b, 8c.
[0042] Der Abdeckkörper 3 verfügt auf der außenliegenden Seite über ein Formschlusselement
15.
[0043] Gemäß Fig. 1 verfügt das Formschlusselement 15 über eine Mantelfläche 16 mit einem
sternförmigen Querschnitt oder einer beliebig geformten Verzahnung, einem Mehrkant
o. Ä.
[0044] Der Antriebskopf 2 verfügt über eine in Richtung einer Drehachse 39 durchgehende
Ausnehmung 17. In
Fig. 2 ist zu erkennen, dass diese Ausnehmung 17 in dem unteren Endbereich eine kegelstumpfförmige
Konusfläche aufweist, die sich in eine zylindrische Bohrung fortsetzt. Die Ausnehmung
17 dient der Befestigung des Antriebskopfes 2 an einer Antriebswelle der Laborzentrifuge,
was hier nicht näher beschrieben wird.
[0045] In den Exzentermassekörper-Aufnahmeräumen 14a, 14b, 14c ist jeweils ein Exzentermassekörper
18a, 18b, 18c angeordnet. Die Exzentermassekörper 18 sind jeweils als Kreisringsegmente
19a, 19b, 19c ausgebildet. Vorzugsweise ist die radial innenliegende Stirnfläche der
Kreisringsegmente 19 zylindersegmentförmig ausgebildet. Die Stirnflächen der Kreisringsegmente
19 in Umfangsrichtung sind radial zur Drehachse 39 orientiert. Die Unter- und Oberseiten
der Kreisringsegmente 19 sind parallel zueinander orientiert mit einer Flächennormale,
die parallel zur Drehachse 39 orientiert ist. Die äußere Mantelfläche 20 der Kreisringsegmente
19 ist kegelstumpfsegmentförmig ausgebildet und bildet eine Exzentermassekörper-Rampenfläche
21, die gegenüber einer Drehachse 39 mit einem Rampenflächenwinkel 22 geneigt ist,
der vorzugsweise 15° +/- 5° beträgt.
[0046] In die Exzentermassekörper-Aufnahmeräume 14 erstrecken sich jeweils zwei Führungsvorsprünge
24, 25, die für das dargestellte Ausführungsbeispiel als parallel zur Drehachse 39
orientierte Führungsbolzen 26, 27 ausgebildet sind. Die Führungsbolzen 26, 27 treten
ein in radial orientierte Nuten oder Langlöcher auf der Unterseite der Exzentermassekörper
18, deren Längsachse vorzugsweise radial zu Drehachse 39 orientiert ist. Der Eingriff
der Führungsbolzen 26, 27 in die Nuten oder Langlöcher gewährleistet eine Führung
des Exzentermassekörpers 18 derart, dass die Bewegung des Exzentermassekörpers in
radialer Richtung zu der Drehachse 39 erfolgt.
[0047] Des Weiteren ist im Bereich der Exzentermassekörper-Aufnahmeräume 14 jeweils ein
als Permanentmagnet ausgebildeter Magnet 28 angeordnet, dessen radial außen liegender
Pol vorzugsweise bündig zu der Gleitfläche zwischen dem Exzentermassekörper 18 und
dem Antriebskopf 2 angeordnet ist.
[0048] Ist der Abdeckkörper 3 mit dem Grundkörper 4 montiert, sind die Exzentermassekörper
18 in den Exzentermassekörper-Aufnahmeräumen 14 zwischen dem Abdeckkörper 3 und der
Anlagefläche an dem Grundkörper 4 in Richtung der Drehachse 39 gefangen, womit die
Führungsbolzen 26, 27 nicht aus den Nuten oder Langlöchern austreten können. Der maximale
Bewegungsweg der Exzentermassekörper 18 radial nach außen ist vorgegeben durch die
Länge der Nuten oder der Langlöcher.
[0049] Fig. 2 zeigt in einem räumlichen Teilschnitt einen Rotor 23 mit darin montiertem
Antriebskopf 2. Ein Grundkörper 29 des Rotors 23 weist eine koaxial zur Drehachse
39 orientierte durchgehende Ausnehmung 30 auf. Die Ausnehmung 30 verfügt in Richtung
der Drehachse 39 über die folgenden Abschnitte, die unmittelbar aneinander anschließen:
- eine kegelstumpfförmige Rotor-Konusfläche 31,
- eine zylindrische Führungsfläche 32,
- eine mit dem Rampenflächenwinkel 22 gegenüber der Drehachse 39 geneigte RotorRücksprung-Rampenfläche
33, die vorzugsweise im Bereich eines Rotorrücksprungs 40 des Rotors 23, der bspw.
eine Hinterschneidung bilden kann, ausgebildet wird,
- einen zylindrischen Zwischenabschnitt 34, im Bereich dessen der Abdeckkörper 3 angeordnet
ist und
- einen Abschnitt mit verringertem Durchmesser, in dem die Ausnehmung 30 das Gegen-Formschlusselement
35 ausbildet.
[0050] Das Gegen-Formschlusselement 35 verfügt dabei über eine Innenfläche, deren Querschnitt
dem Querschnitt der Mantelfläche 16 des Formschlusselements 15 entspricht, sodass
das Formschlusselement 15 passgenau und formschlüssig zur Übertragung eines Antriebsmoments
in dem Gegen-Formschlusselement 35 angeordnet werden kann.
[0051] Fig. 2 ist zu erkennen, dass auf der dem Magneten 28 zugewandten Seite in einer Bohrung
des Exzentermassekörpers 18 ein als Permanentmagnet ausgebildeter Magnet 36 angeordnet
ist.
[0052] In Fig. 2 befinden sich die Exzentermassekörper 18 in ihrer Ausgangsstellung. In
dieser Ausgangsstellung ist der Magnet 36 der Exzentermassekörper 18 mit dem entgegengesetzten
Pol benachbart und fluchtend zu dem Pol des Magneten 28 angeordnet, sodass über die
Magnetkraft zwischen den Magneten 28, 36 die Ausgangsstellung gesichert ist.
[0053] Wird der Antriebsmotor betätigt, wird über die Welle-Nabe-Verbindung zwischen der
Antriebswelle und dem Antriebskopf 2 die Antriebsbewegung auf den Antriebskopf 2 übertragen,
die wiederum über den Formschluss zwischen den Formschlusselement 15 und dem Gegen-Formschlusselement
35 auf den Rotor 23 übertragen wird. Überwindet die an den Exzentermassekörpern 18
wirkende Zentrifugalkraft die magnetische Sicherungskraft, gleiten die Exzentermassekörper
18 in den Exzentermassekörper-Aufnahmeräumen 14 radial nach außen, bis die Exzentermassekörper
18 mit den Exzentermassekörper-Rampenflächen 21 zur Anlage kommen an die Rotor-Rampenflächen
33. Die in der dadurch erzeugten Kontaktfläche wirkenden Zentrifugalkräfte werden
infolge des Rampenflächenwinkels 22 umgewandelt in eine Axialkraft, die den Grundkörper
29 des Rotors 23 mit der Rotor-Konusfläche 31 gegen die Antriebselement-Konusfläche
5 presst.
[0054] Die Wechselwirkung der Exzentermassekörper 18 mit den Exzentermassekörper-Rampenflächen
21 mit den Rotor-Rampenflächen 33 des Grundkörpers 29 des Rotors bildet eine Kupplungseinrichtung
37, über die eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Rotor 23 und dem Antriebskopf
gewährleistet ist, solange infolge der Verdrehung eine hinreichende Zentrifugalkraft
an den Exzentermassekörpern 18 erzeugt wird.
[0055] Fig. 3, 4 und
5 zeigen den Antriebskopf 2 in einem Zustand der Kupplungseinrichtung 37, in welcher
sich die Exzentermassekörper 18 in der Ausgangsstellung befinden. Hingegen zeigen
Fig. 6 bis
9 einen Betriebszustand der Kupplungseinrichtung 37, in dem sich die Exzentermassekörper
18 in der gekuppelten Stellung oder Sicherungsstellung befinden. Ist nach der Beendigung
der Zentrifugation eine Entnahme des Rotors 23 von dem Antriebskopf 2 gewünscht, können
sich durchaus die Exzentermassekörper 18 noch in der Sicherungsstellung befinden.
Werden dann aber parallel zur Drehachse 39 orientierte Entnahmekräfte auf den Rotor
23 aufgebracht, erzeugen diese Entnahmekräfte infolge des Rampenflächenwinkels 22
an den Exzentermassekörper-Rampenflächen 21 eine Kraftkomponente, die radial nach
innen orientiert ist, womit die Exzentermassekörper 18 radial nach innen gleiten können,
bis diese die Entnahme des Rotors 23 freigeben und die Ausgangsstellung der Exzentermassekörper
18 durch die Wechselwirkung zwischen den Magneten 28, 36 gesichert werden kann.
[0056] In dem in Fig. 1 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispiel kann eine Führung durch
passgenaue zylindrische Kontaktflächen zwischen den Führungsflächen 6, 32 gewährleistet
werden. Ebenfalls möglich ist, dass in diesen Bereichen keine Führung über Kontaktflächen
erfolgt, sondern vielmehr ein Spiel vorhanden ist. In diesem Fall kann eine Führung
mittels Führungsflächen 42, 43 erfolgen, die von der Mantelfläche der Kreisscheibe
10 und einer Innenfläche des Rotors 23 ausgebildet werden.
[0057] Für das in Fig. 1 bis 9 dargestellte Ausführungsbeispiel sind für einen an dem Antriebskopf
2 montierten Rotor 23 das Formschlusselement 15 und das Gegen-Formschlusselement 35,
die Exzentermassekörper-Rampenfläche 21 und die Rotor-Rampenfläche 33 und die Antriebselement-Konusfläche
5 und die Rotor-Konusfläche 31 in dieser axialen Reihenfolge angeordnet, wobei das
Formschlusselement 15 am weitesten in dem Rotor 23 angeordnet ist. In
Fig. 10 bis
13 ist ein anderes Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Antriebselement-Konusfläche
5 und die Rotor-Konusfläche 31, das Formschlusselement 15 und das Gegen-Formschlusselement
35 und die Exzentermassekörper-Rampenfläche 21 und die Rotor-Rampenfläche 33 in dieser
axialen Reihenfolge angeordnet sind, wobei in diesem Fall die Antriebselement-Konusfläche
5 und die Rotor-Konusfläche 21 am Weitesten im Inneren des Rotors 23 angeordnet sind.
Diese Ausführungsform ermöglicht beispielsweise, dass das Formschlusselement 15 und
das Gegen-Formschlusselement 35 einen größeren Durchmesser aufweisen können, sodass
eine verbesserte Übertragung des Antriebsmomentes gewährleistet ist. Des Weiteren
kann auf diese Weise unter Umständen auch die Anordnung des Formschlusselements 15
und des Gegen-Formschlusselements 35 und/oder der Exzentermassekörper-Rampenfläche
21 und der Rotor-Rampenfläche 33 in einem Materialbereich des Rotor 23 erfolgen, der
einen kleineren axialen Abstand von dem Antrieb hat für eine steife Abstützung und
einem reduzierten Hebelarm etwaiger Kräfte. Alternativ oder kumulativ möglich ist,
dass diese Ausgestaltung ermöglicht, dass im Bereich der genannten Elemente mehr Material
zur Verfügung gestellt wird, wodurch sich eine verbesserte Festigkeit ergeben kann.
[0058] Für das in Fig. 1 bis 9 dargestellte Ausführungsbeispiel wurden die Funktionsflächen,
mit denen der Rotor 23 mit dem Antriebskopf 2 in Wechselwirkung tritt, einstückig
von dem Grundkörper 29 ausgebildet. Hingegen werden gemäß dem Ausführungsbeispiel
in Fig. 10 bis 13 diese Funktionsflächen von einer Einsatzhülse 38, die in den Grundkörper
29 eingesetzt und mit diesen verschraubt sein kann, zumindest teilweise ausgebildet.
Für das dargestellte Ausführungsbeispiel bildet die Einsatzhülse 38 sowohl die Rotor-Rampenfläche
33 als auch das Gegen-Formschlusselement 35 aus, während die Rotor-Konusfläche 31
von dem Grundkörper 29 ausgebildet wird.
[0059] Vorzugsweise sind die Exzentermassekörper-Rampenflächen 21 im Bereich der axialen
Kanten abgerundet.
[0060] Die Kupplungseinrichtung 37 kann insbesondere werkzeuglos durch Applikation von Entnahmekräften
auf den Rotor 23 gelöst werden. Möglich ist, dass nach dem Betrieb der Zentrifuge
mit dem Erreichen des Stillstands des Rotors 23 die Magnete 28, 36 die Exzentermassekörper
18 automatisch in die nicht verriegelte Ausgangsstellung zurückbewegen. Möglich ist
aber auch, dass alternativ oder kumulativ die von dem Benutzer manuell auf den Rotor
23 aufgebrachten Entnahmekräfte über den Neigungswinkel der Exzentermassekörper-Rampenflächen
21 in eine Kraft umgewandelt werden, die die Exzentermassekörper 18 in die nicht verriegelte
Ausgangsstellung zurückbewegen.
[0061] Vorzugsweise sind die Exzentermassekörper 18 aus Edelstahl hergestellt, wobei möglich
ist, dass dann der Grundkörper 29 des Rotors 23 und/oder die Einsatzhülse 38 aus Aluminium
oder Edelstahl hergestellt ist.
[0062] Erfindungsgemäß sind die Exzentermassekörper 18 durch eine Führungsbahn 41 geführt.
Die Führungsbahn 41 kann wie folgt alternativ oder kumulativ bereitgestellt werden:
- Möglich ist, dass die Führungsbahn 41 durch die Führung der Führungsvorsprünge 24,
25 in den Nuten oder Langlöchern der Exzentermassekörper 18 erfolgt. Vorzugsweise
wird auf diese Weise eine Führung der Exzentermassekörper 18 in radialer Richtung
gewährleistet und ein radial außenliegender oder radial innenliegender Anschlag für
die Bewegung der Exzentermasse Körper 18 bereitgestellt.
- Möglich ist, dass die Führungsbahn 41 durch die Führung der Exzentermassekörper 18
zwischen der Unterseite des Abdeckkörpers 3 und der Oberseite des Grundkörpers 4 bereitgestellt
wird. Diese Führung gewährleistet insbesondere, dass kein Verkanten der Exzentermassekörper
18 erfolgen kann und/oder keine Bewegung der Exzentermassekörper 18 in axialer Richtung
erfolgen kann.
- Möglich ist des Weiteren, dass die Führungsbahn 41 gewährleistet wird von Kontaktflächen
zwischen den Stirnseiten der Exzentermassekörper 18 in Umfangsrichtung und den Seitenflächen
der Rippen 8 (für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist dies nicht der Fall).
[0063] Abweichend zu den dargestellten Ausführungsbeispielen kann das Gegen-Formschlusselement
35 auch axial außenliegend an dem Rotor 23 angeordnet sein, womit dann das Formschlusselement
15 im unteren Endbereich des Grundkörpers 4 angeordnet ist.
[0064] Fig. 14 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine Verbindung zwischen dem Antriebskopf
2 und dem Rotor 23 nicht ausschließlich dadurch erfolgt und gesichert ist, dass der
Rotor 23 mit der Rotor-Konusfläche 31 und der Rotor-Rampenfläche 33 zwischen der Exzentermassekörper-Rampenfläche
21 und der Abtriebselement-Konusfläche 5 verspannt ist. Vielmehr erfolgt hier eine
zusätzliche Verbindung und Sicherung dadurch, dass der Grundkörper 29 des Rotors 23
über eine Nut oder Hinterschneidung 44 verfügt. In diesem Fall weist der Exzentermassekörper
18 ein nach außen orientiertes Verriegelungselement 45 auf. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel
schließt das Verriegelungselement 45 unmittelbar an die Exzentermassekörper-Rampenfläche
21 an, wobei das Verriegelungselement 45 in dem Endbereich der Exzentermassekörper-Rampenfläche
21 angeordnet ist, der den kleineren Abstand von der Drehachse 39 aufweist. Werden
die Exzentermassekörper 18 infolge des Zentrifugierens radial nach außen bewegt, tritt
das Verriegelungselement 45 in die Nut oder Hinterschneidung 44 ein, womit ein verriegelter
Betriebszustand erreicht ist. Das Verriegelungselement 45 und die Nut oder Hinterschneidung
44 bilden in dem verriegelten Betriebszustand einen Formschluss, der eine Entnahme
des Rotors 23 von dem Antriebskopf 2 in eine Entnahmerichtung, die der Richtung der
Drehachse 39 entspricht, blockiert.
[0065] Die Kontaktflächen 46, 47 des Exzentermassekörpers 18 und der Nut oder Hinterschneidung
44 können beliebig geformt sein. Beispielsweise können die Kontaktflächen 46, 47 als
Kreisringsegmentflächen ausgebildet sein, deren Flächennormale der Drehachse 39 entspricht,
oder die Kontaktflächen 46, 47 können einen beliebigen Konuswinkel zu der Drehachse
39 ausbilden. Fig. 14 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Kontaktfläche 47
der Nut oder Hinterschneidung 44 eine Nase 48 aufweist, die eingreift in eine Vertiefung
49 der Kontaktfläche 46.
[0066] Eine Entriegelung kann erfolgen, wenn mit der Abbremsung des Rotors 23 die Kraft
der Magnete 28, 36 auf die Exzentermassekörper 18 größer wird als die in den Kontaktflächen
wirkende, radial nach außen wirkende Reibkraftkomponente und die verbleibende, auf
die Exzentermassekörper 18 wirkende Zentrifugalkraft. Alternativ oder kumulativ kann
die Entriegelung bspw. über eine Feder oder eine manuell betätigte Entriegelungseinrichtung
erfolgen.
[0067] Für das dargestellte Ausführungsbeispiel bilden die Exzentermassekörper 18 jeweils
sowohl die Exzentermassekörper-Rampenflächen 21 als auch die Verriegelungselemente
45 aus. Es ist aber auch möglich, dass erste Exzentermassekörper die Exzentermassekörper-Rampenflächen
21 ausbilden, während die Verriegelungselemente 45 vom zweiten Exzentermassekörpern
ausgebildet sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0068]
- 1
- Antriebselement
- 2
- Antriebskopf
- 3
- Abdeckkörper
- 4
- Grundkörper
- 5
- Antriebselement-Konusfläche
- 6
- Führungsfläche
- 7
- Sternkörper
- 8
- Rippe
- 9
- Sternhülse
- 10
- Kreisscheibe
- 11
- Schrauben
- 12
- Bohrung
- 13
- Gewindebohrungen
- 14
- Exzentermassekörper-Aufnahmeraum
- 15
- Formschlusselement
- 16
- Mantelfläche
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Exzentermassekörper
- 19
- Kreisringsegment
- 20
- Mantelfläche
- 21
- Exzentermassekörper-Rampenfläche
- 22
- Rampenflächenwinkel
- 23
- Rotor
- 24
- Führungsvorsprung
- 25
- Führungsvorsprung
- 26
- Führungsbolzen
- 27
- Führungsbolzen
- 28
- Magnet
- 29
- Grundkörper
- 30
- Ausnehmung
- 31
- Rotor-Konusfläche
- 32
- Führungsfläche
- 33
- Rotor-Rampenfläche
- 34
- Zwischenabschnitt
- 35
- Gegen-Formschlusselement
- 36
- Magnet
- 37
- Kupplungseinrichtung
- 38
- Einsatzhülse
- 39
- Drehachse
- 40
- Rotorrücksprung
- 41
- Führungsbahn
- 42
- Führungsfläche
- 43
- Führungsfläche
- 44
- Nut, Hinterschneidung
- 45
- Verriegelungselement
- 46
- Kontaktfläche
- 47
- Kontaktfläche
- 48
- Nase
- 49
- Vertiefung
1. Zentrifuge mit einem Rotor (23), der über eine zentrifugalkraftbetätigte Kupplungseinrichtung
(37) mit einem Antriebselement (1) verbunden ist, wobei die Kupplungseinrichtung (37)
einen an dem Antriebselement (1) beweglich geführten Exzentermassekörper (18) aufweist,
wobei der Exzentermassekörper (18) vorzugsweise durch die Zentrifugalkraft hinter
einen Rotorrücksprung (40) und/oder gegen eine Rotor-Rampenfläche (33) bewegt werden
kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzentermassekörper (18) entlang einer Führungsbahn (41) an dem Antriebselement
(1), vorzugsweise mit einem translatorischen Freiheitsgrad, geführt ist.
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzentermassekörper (18) eine Exzentermassekörper-Rampenfläche (21) und der Rotor
(23) eine Rotor-Rampenfläche (33) aufweisen, die in einem Halblängsschnitt unter einem
Rampenflächenwinkel (22) gegenüber einer Drehachse (39) des Rotors (23) geneigt ist,
der kleiner ist als 45°, insbesondere kleiner ist als 30° oder kleiner ist als 25°
oder kleiner ist als 20°.
3. Zentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (1) ein drehfest mit einer Antriebswelle verbindbarer Antriebskopf
(2) ist.
4. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzentermassekörper (18) über einen Eingriff eines Führungsvorsprungs (24, 25)
in eine Nut oder ein Langloch geführt ist.
5. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über den Umfang verteilt drei Exzentermassekörper (18a, 18b, 18c) an dem Antriebselement
(1) geführt sind.
6. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (1) ein Formschlusselement (15) aufweist, welche mit einem Gegen-Formschlusselement
(35) des Rotors (23) zur formschlüssigen Übertragung des Antriebsmomentes in Wechselwirkung
tritt.
7. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzentermassekörper (18) über einen Magneten (28, 36) in einer Ausgangsstellung
gesichert ist.
8. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) das Antriebselement (1) eine Antriebselement-Konusfläche (5) aufweist und
b) der Rotor (23) eine Rotor-Konusfläche (31) aufweist,
wobei die Antriebselement-Konusfläche (5) und die Rotor-Konusfläche (31) entgegengesetzt
zu der Exzentermassekörper-Rampenfläche (21) und der Rotor-Rampenfläche (33) geneigt
sind, wobei vorzugweise die Antriebselement-Konusfläche (5) und die Rotor-Konusfläche
(31) auf der dem Antrieb abgewandten Seite von der Exzentermassekörper-Rampenfläche
(21) und der Rotor-Rampenfläche (33) angeordnet sind.
9. Zentrifuge nach Anspruch 8 in direkter oder indirekter Rückbeziehung auf Anspruch
6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement (15) und das Gegen-Formschlusselement (35) zwischen
a) der Antriebselement-Konusfläche (5) und der Rotor-Konusfläche (31) und
b) der Exzentermassekörper-Rampenfläche (21) und der Rotor-Rampenfläche (33) angeordnet
sind.
10. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (23) eine Einsatzhülse (38) aufweist, die die Rotor-Rampenfläche (33) und/oder
das Gegen-Formschlusselement (35) und/oder die Rotor-Konusfläche (31) ausbildet.
11. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (1)
a) einen Grundkörper (4) aufweist, der vorzugsweise die Antriebselement-Konusfläche
(5) ausbildet, und
b) einen mit dem Grundkörper (4) verbundenen Abdeckkörper (3) aufweist,
wobei zwischen dem Grundkörper (4) und dem Abdeckkörper (3) ein Exzentermassekörper-Aufnahmeraum
(14) gebildet ist, in dem der Exzentermassekörper (18) angeordnet und geführt ist.
12. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzentermassekörper (18) als Kreisringsegment (19) ausgebildet ist.
13. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder ein Exzentermassekörper (18) ein Verriegelungselement (45) aufweist, welches
mit einer Nut oder Hinterschneidung (44) des Rotors (23) in Wechselwirkung tritt.
14. Rotor (23) für eine Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei vorzugsweise
der Rotor (23) eine Rotor-Rampenfläche (33) aufweist, die in einem Halblängsschnitt
mit einem Rampenflächenwinkel (22) gegenüber einer Drehachse (39) des Rotors (23)
geneigt ist, der kleiner ist als 45°, insbesondere kleiner ist als 30° oder kleiner
ist als 25° oder kleiner ist als 20°.
15. Antriebskopf (2) für eine Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer
zentrifugalkraftbetätigten Kupplungseinrichtung (37), wobei die Kupplungseinrichtung
(37) einen an dem Antriebskopf (2) beweglich geführten Exzentermassekörper (18) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Exzentermassekörper (18) entlang einer Führungsbahn (41) an dem Antriebskopf
(1), vorzugsweise mit einem translatorischen Freiheitsgrad, geführt ist.