[0001] Die Erfindung betrifft eine Wendevorrichtung für die Bauindustrie zum vollautomatisierten
Einwenden eines ersten Doppelwandteiles zumindest bereichsweise in ein zweites Doppelwandteil,
wobei die Wendevorrichtung wenigstens einen Wenderahmen, wobei das erste Doppelwandteil
zumindest bereichsweise innerhalb des wenigstens einen Wenderahmens anordenbar ist,
wenigstens eine Antriebseinheit zur automatisierten Rotation des wenigstens einen
Wenderahmens im Raum, zumindest ein an dem wenigstens einen Wenderahmen angeordnetes
Fixierungselement, mit welchem ein zumindest bereichsweise innerhalb des Wenderahmens
angeordnetes erstes Doppelwandteil relativ zu dem wenigstens einen Wenderahmen fixierbar
ist, und wenigstens eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung zur Ansteuerung
der wenigstens einen Antriebseinheit umfasst. Weiters betrifft die Erfindung auch
ein Verfahren zum vollautomatischen Verspannen eines ersten Doppelwandteiles über
eine solche Wendevorrichtung.
[0002] Eine solche Wendevorrichtung ist beispielsweise bereits aus der Schrift
EP 2 934 837 A2 bekannt, in welcher Fertigbetonwandelemente variierender Dicken durch eine Wendevorrichtung
rotiert werden. Zur Fixierung während des Rotationsprozesses sind Spannvorrichtungen
mit knickbaren Halteelementen zur Fixierung der Fertigbetonwandelemente in vertikaler
Richtung bewegbar an der Wendevorrichtung angeordnet, wobei die Spannvorrichtungen
relativ zu den Fertigbetonwandelementen verschwenkt und verschoben werden. Dadurch
kann die Anzahl an Spannvorrichtungen für unterschiedliche Dicken reduziert werden,
wobei aufgrund der Vormontage an der Wendevorrichtung kein manuelles Entfernen und
Neueinsetzen der Spannvorrichtungen erforderlich ist. Die Halteelemente der Spannvorrichtungen
werden aus einer geknickten Freigabestellung zur Fixierung um eine horizontale Achse
entlang einer Längserstreckung des Fertigbetonwandelementes hochgeschwenkt und anschließend
durch eine translatorische Bewegung seitlich relativ zu dem zu fixierenden Fertigbetonwandelement
entlang einer Richtung orthogonal zu der Längserstreckung bewegt, um einen Formschluss
zu generieren. Die Spannvorrichtungen sind in Form eines Rasters entlang der Wendevorrichtung
angeordnet und weisen in der Richtung orthogonal zu der Längserstreckung immer eine
durch die Konstruktion der Halteelemente bedingte Position auf.
[0003] Dieses Konzept der Fixierung der Fertigbetonwandelemente ist jedoch sehr eingeschränkt
im Hinblick auf eine Variabilität der Fertigbetonwandelemente in einer Ebene der Fertigbetonwandelemente.
Die Fertigung von Fertigbetonwandelemente ist auf triviale rechteckige Platten definierter
Form beschränkt, wobei Kundenwünschen hinsichtlich komplexer Sonderanfertigungen nicht
gerecht werden kann und zudem für abweichende Dimensionierungen von Fertigbetonwandelemente
das Raster an Spannvorrichtungen anzupassen ist oder ein abweichendes Raster an Spannvorrichtungen
vorgesehen sein muss. Mit anderen Worten ist eine solche Wendevorrichtung nicht flexibel
einsetzbar.
[0004] Zudem würde sich insbesondere bei isolierten Doppelwänden Probleme ergeben. Dazu
wären nämlich Adapter bzw. eine zusätzliche Verstellmöglichkeit nötig, um die Wendevorrichtung
an verschiedene Isolierungen, insbesondere Isolierungshöhen, anpassen zu können.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine gegenüber dem Stand
der Technik verbesserte Wendevorrichtung sowie ein Verfahren zum vollautomatischen
Verspannen von Doppelwandteilen anzugeben, bei welchen die Nachteile des Stands der
Technik zumindest teilweise behoben sind.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 14.
[0007] Erfindungsgemäß ist demnach vorgesehen, dass das zumindest eine Fixierungselement
verschiebbar und/oder verschwenkbar an dem wenigstens einen Wenderahmen befestigt
ist, wobei zumindest eine Stellvorrichtung vorgesehen ist, über welche das zumindest
einen Fixierungselement automatisiert relativ zu dem wenigstens einen Wenderahmen
verschiebbar und/oder verschwenkbar ist.
[0008] Dadurch ist es möglich, einen Formschluss zwischen dem zumindest einen Fixierungselement
und den in dem wenigstens einen Wenderahmen angeordneten Doppelwandteilen herzustellen.
Dabei kann die Position des zumindest einen Fixierungselements automatisiert durch
Verschieben und/oder Verschwenken an variierende Dimensionen und Geometrien der zu
fertigenden Doppelwände angepasst werden, wobei insbesondere komplexe Geometrien und
Formen von Doppelwandteilen sicher innerhalb des wenigstens einen Wenderahmens fixiert
werden können.
[0009] Beispielsweise kann eine Vielzahl an Doppelwandteilen beziehungsweise Doppelwänden
gleichzeitig produziert werden, wobei sich die einzelnen in einem Wendeprozess manövrierbaren
Doppelwandteile in ihrer Geometrie unterscheiden können. Dadurch kann eine Fläche
einer zu wendenden Palette optimal ausgenutzt werden, wobei Zeit und Ressourcen eingespart
werden können.
[0010] Insbesondere sind durch die automatisierte Verschieb- und Verschwenkbarkeit des zumindest
einen Fixierungselements keine manuellen Montageschritte mehr erforderlich. Dadurch
kann einerseits ein Verspannen eines Doppelwandteils in einem Wenderahmen beschleunigt
werden, andererseits kann ein für Arbeiter schonender Produktionsprozess sichergestellt
werden, da die aufgrund der nötigen Robustheit bedingten hohen Gewichte der Fixierungselemente
nicht mehr herkömmlich, also händisch, zu positionieren sind.
[0011] Die Fixierungselemente können gewährleisten, dass beispielsweise eine übliche Verbindung
zwischen Randschalungen und der Palette mittels Magneten erhöht wird, sodass ein Herausfallen
von Teilen der Doppelwandteile unterbunden wird. Die Verbindung zwischen dem wenigstens
einen Wenderahmen und/oder dem ersten Doppelwandteil kann zum Beispiel magnetisch,
pneumatisch, hydraulisch, federbelastet und/oder via einen elektrischen Antrieb erfolgen.
Bevorzugt wird eine Haltekraft durch eine starre Verbindung zwischen der Palette und
den wenigstens einen Wenderahmen auf die Wendevorrichtung weiterübertragen.
[0012] Hinzu kommt darüber hinaus die positive Eigenschaft, dass eine Anpassung eines Fixierungsschemas
(beispielsweise aufgrund geänderter Geometrien oder unterschiedlicher zu manövrierenden
Massen) rasch und benutzerfreundlich in der wenigstens einen Steuerungs- und/oder
Regelungseinrichtung erfolgen kann, ohne dass konstruktive Eingriffe erforderlich
sind. Die Form von Doppelwandteilen und/oder die Lokalisation von Befestigungspunkten
für das zumindest eine Fixierungsmittel kann vordefiniert oder definiert sein und
beispielsweise ebenfalls über die wenigstens eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung
initiiert werden. Eine Human-Machine-Interface (HMI) hat sich hierfür als besonders
günstig erwiesen, wobei Fixierungs-Layouts (vordefiniert oder zu definieren) und/oder
Anpassungen manuell, via Templates oder einen Algorithmus erstellt beziehungsweise
vorgenommen werden können. Sämtliche automatisierten Bauteilkomponenten können durch
selbige oder gesonderte Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtungen angesteuert werden.
Eine Datenübertragung kann kabelgebunden (beispielsweise als integraler Bestandteil
der Wendevorrichtung) oder mittels funksignalübertragender Datenverbindung erfolgen.
[0013] Ein erfindungsgemäßes Verfahren weist die folgenden Schritte, insbesondere in chronologischer
Reihenfolge, auf:
- das erste Doppelwandteil wird zumindest bereichsweise innerhalb des wenigstens einen
Wenderahmens angeordnet
- durch die wenigstens eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung wird über die
zumindest eine Stellvorrichtung das zumindest eine Fixierungselement, vorzugsweise
in eine Richtung im Wesentlichen orthogonal zu einer Längserstreckung des Wenderahmens,
verschoben
- über das zumindest eine verschobene Fixierungselement wird das zumindest bereichsweise
innerhalb des Wenderahmens angeordnete erste Doppelwandteil relativ zu dem wenigstens
einen Wenderahmen fixiert
- durch die wenigstens eine Antriebseinheit wird der wenigstens eine Wenderahmen über
die wenigstens eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung im Raum automatisiert
rotiert.
[0014] Das Verfahren ist flexibel bei unterschiedlichsten Anordnungen von Randschalungen
anwendbar, wobei ein breites Spektrum an Doppelwänden effizient abgedeckt werden kann.
[0015] Die Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung kann beispielsweise einen Algorithmus
in Form eines Computerprogrammproduktes umfassen, durch welches eine Recheneinheit,
welche in einer Datenverbindung mit einer Speichereinheit steht oder in eine solche
bringbar ist, zumindest Teile des Verfahrens ausführt. Das Computerprogrammprodukt
kann über ein Datenträgersignal übertragen werden und/oder auf einem Datenspeicher
abgespeichert sein.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0017] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die wenigstens
eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung dazu ausgebildet ist, die zumindest
eine Stellvorrichtung derart anzusteuern, dass das zumindest eine Fixierungselement
relativ zu dem wenigstens einen Wenderahmen verschoben und/oder verschwenkt wird.
[0018] Durch eine entsprechende Programmierung der Steuerungs-und/oder Regelungseinrichtung
können die Fixierungselemente also automatisiert derart verschwenkt und verschoben
werden, dass ein Doppelwandteil in einem Wenderahmen fixiert ist.
[0019] Es hat sich auch als vorteilhaft herausgestellt, wenn zumindest ein Führungsschlitten
verschiebbar und/oder verschwenkbar an dem wenigstens einen Wenderahmen angeordnet
ist, wobei das zumindest eine Fixierungselement verschiebbar in oder an dem zumindest
einen Führungsschlitten angeordnet ist.
[0020] Der zumindest eine Führungsschlitten stellt dabei eine einfache Möglichkeit dar,
ein Fixierungselement verschwenkbar und/oder verschiebbar an einem Wenderahmen anzuordnen.
Die Verschiebbarkeit des Führungsschlittens dient dabei dazu, das Fixierungselement,
vorzugsweise entlang einer Längserstreckung eines Wenderahmens, zu verschieben, wodurch
die Position des Führungsschlittens bzw. in weiterer Folge auch der Fixierungselemente
am Wenderahmen angepasst werden können. Somit können verschiedene Geometrien von Doppelwandteilen
berücksichtigt werden.
[0021] Über die Verschwenkbarkeit der Führungsschlitten können die Fixierungselemente, insbesondere
in einem Zustanden, in dem kein Doppelwandteil in der Wendevorrichtung fixiert ist,
derart verschwenkt werden, dass sie möglichst nahe am Wenderahmen angeordnet sind.
Dadurch kann der Wendekreis des Wenderahmens möglichst geringgehalten werden.
[0022] Über die verschiebbare Anordnung des Fixierungselements in oder an dem Führungsschlitten
kann das Fixierungselement dann über ein Doppelwandteil bewegt und das Doppelwandteil
somit fixiert werden. Vorteilhafterweise entspricht die erfindungsgemäße Verschiebbarkeit
gemäß dem Anspruch 1 einer solchen Verschiebung.
[0023] Es kann auch vorgesehen sein, dass die zumindest eine Stellvorrichtung zumindest
ein Stellelement, vorzugsweise ein Antriebsrad, aufweist, welches zum Verschieben
des zumindest einen Fixierungselements relativ zu dem wenigstens einen Wenderahmen,
vorzugsweise relativ zu zumindest einem Führungsschlitten, über wenigstens eine Antriebsvorrichtung
antreibbar ist, vorzugsweise wobei die wenigstens eine Antriebsvorrichtung von der
wenigstens eine Steuerungs-und/oder Regelungseinrichtung ansteuerbar ist.
[0024] Ein Stellelement ist dabei eine einfache Möglichkeit ein Fixierungselement zu kontaktieren,
insbesondere wenn das Stellelement als Antriebsrad ausgebildet ist.
[0025] Es kann dann vorgesehen sein, dass das Antriebsrad ein Fixierungselement kontaktiert,
wobei dann ein Reibschluss zwischen dem Antriebsrad und dem Fixierungselement vorliegt.
[0026] Eine Bewegung des Antriebsrads kann demnach über Reibung an ein Fixierungselement
übertragen werden. Insbesondere ist es dadurch möglich eine Rotationsbewegung des
Antriebselements in eine lineare Bewegung des Fixierungselements umzuwandeln, also
das Fixierungselement zu verschieben.
[0027] Das Antriebsrad kann dabei von der Antriebsvorrichtung, welche von der Steuerungs-
und/oder Regelungseinrichtung ansteuerbar sein kann, angetrieben werden. Dies trägt
dazu bei, einen automatisierten Wendevorgang zu ermöglichen.
[0028] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der gegenständlichen Erfindung kann die
zumindest eine Stellvorrichtung eine Greifeinrichtung umfassen, mit welcher eine zumindest
zeitweise bewegungsgekoppelte Verbindung zwischen dem zumindest einen Fixierungselement
und der zumindest einen Stellvorrichtung herstellbar ist, vorzugsweise wobei das zumindest
eine Stellelement Teil der Greifvorrichtung ist.
[0029] Über die Greifeinrichtung kann ein Fixierungselement gegriffen, also zumindest zeitweise
(in der Zeit in der es gegriffen ist) mit der Greifeinrichtung bewegungsgekoppelt
werden. Über eine Bewegung der Stellvorrichtung kann dann auch ein Fixierungselement
verstellt und somit positioniert werden.
[0030] Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Greifeinrichtung in Form eines Backengreifes,
vorzugsweise mit zwei Backen, ausgebildet ist. Das stellt eine einfache Möglichkeit
zur Umsetzung einer Greifvorrichtung dar.
[0031] Die Greifeinrichtung kann auch Kontaktmittel zur Kontaktierung des Fixierungselements
aufweisen, wobei die Kontaktmittel vorzugsweise an den Backen der Greifeinrichtung
angeordnet sind.
[0032] Zumindest eines der Kontaktmittel kann dabei durch das Stellelement ausgebildet sein.
Die anderen oder das andere Kontaktmittel sind vorzugsweise als Rollen ausgeführt.
[0033] Die Greifeinrichtung kann also das Fixierelement greifen, wobei dieses durch die
Kontaktmittel kontaktiert wird. Dadurch kann dann einerseits durch Bewegen der Stellvorrichtung
das Fixierungselement verstellt (also verschoben und/oder verschwenkt werden) werden
und andererseits über das Stellelement eine Verschiebung des Fixierungselements, vorzugsweise
in eine Position, in welcher ein Doppelwandteil fixiert wird, erreicht werden.
[0034] Vorteilhafterweise kann auch vorgesehen sein, dass die Greifeinrichtung drehbar gelagert
ist, vorzugsweise an einem Grundkörper der Stellvorrichtung.
[0035] Bevorzugt kann weiter vorgesehen sein, dass die zumindest eine Stellvorrichtung
- entlang einer an oder neben dem wenigstens einen Wenderahmen angeordneten Führung,
vorzugsweise entlang einer Längserstreckung des wenigstens einen Wenderahmens, verfahrbar
und/oder drehbar geführt ist, und/oder
- an einem Manipulator angeordnet oder Teil eines Manipulators ist, oder
- an dem zumindest einen Führungsschlitten angeordnet ist.
[0036] Über eine Führung der Stellvorrichtung entlang einer an oder neben dem wenigstens
einen Wenderahmen angeordneten Führung kann die Stellvorrichtung entlang des Wenderahmens
verfahren werden. Insbesondere wenn eine Vielzahl an Fixierungselementen vorgesehen
sind, können dann über nur eine Stellvorrichtung mehrere Fixierungselemente verschwenkt
und/oder verschoben werden, da die Stellvorrichtung zu den entsprechenden Positionen
der Fixierungselemente fahren kann.
[0037] Auch wenn die Stellvorrichtung an einem Manipulator angeordnet oder Teil eines Manipulators
ist, können mehrere Fixierungselemente mittels einer Stellvorrichtung verschoben und/oder
verschwenkt werden. Als Manipulator können dabei verschiedenste aus dem Stand der
Technik bekannte Manipulatoren zum Einsatz kommen, beispielsweise in Form von Portalrobotern
oder Roboterarmen.
[0038] Bei den beiden vorgenannten Ausführungsbeispiel ist es besonders vorteilhaft, wenn
die Stellvorrichtung eine Greifeinrichtung aufweist.
[0039] Alternativ (oder ergänzend dazu) kann vorgesehen sein, dass die Stellvorrichtung
an dem zumindest einen Führungsschlitten angeordnet ist. Das stellt ein technisch
weniger komplexe Möglichkeit dar, eine Stellvorrichtung anzuordnen. Allerdings ist
ein solches Ausführungsbeispiel mit einem höheren Materialaufwand verbunden, da ja
jedes Fixierungselement mit einer Stellvorrichtung versehen werden muss.
[0040] Bevorzugt kann weiter vorgesehen sein, dass wenigstens eine weitere Antriebsvorrichtung
vorgesehen ist, über welche die zumindest eine Stellvorrichtung und/oder der zumindest
eine Führungsschlitten, vorzugsweise entlang einer Längserstreckung des wenigstens
einen Wenderahmens, verfahrbar und/oder drehbar ist.
[0041] Damit kann, wie bereits ausgeführt, mittels nur einer Stellvorrichtung eine Vielzahl
an Fixierungselementen verschoben und/oder verschwenkt werden.
[0042] Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Steuerungs- und/oder
Regelungseinrichtung dazu ausgebildet ist, die wenigstens eine weitere Antriebsvorrichtung
derart anzusteuern, dass die zumindest eine Stellvorrichtung, vorzugsweise mitsamt
des zumindest einen mit der Stellvorrichtung zumindest zeitweise bewegungsgekoppelten
Fixierungselements, oder der zumindest eine Führungsschlitten, in Abhängigkeit einer
Geometrie eines ersten Doppelwandteiles an dem wenigstens einen Wenderahmen positionierbar
ist.
[0043] Dies kommt der Automatisierbarkeit eines Wendeprozesses entgegen.
[0044] Es kann auch vorgesehen sein, dass eine Vielzahl an Fixierungselementen, vorzugsweise
entlang einer Längserstreckung des wenigstens einen Wenderahmens, am wenigstens einen
Wenderahmen vorgesehen sind, vorzugsweise wobei für jedes Fixierungselement eine Stellvorrichtung
vorgesehen ist oder wobei eine Zahl an Stellvorrichtungen, vorzugsweise eine oder
zwei Stellvorrichtungen kleiner der Vielzahl an Fixierungselementen vorgesehen sind.
[0045] Über eine Vielzahl an Fixierungselementen kann ein Doppelwandteil sicherer und besser
an einem Wenderahmen fixiert werden. In Abhängigkeit eines gewählten Ausführungsbeispiels
kann dann auch die benötigte Anzahl an Stellvorrichtungen gewählt werden.
[0046] Vorteilhafterweise kann der wenigstens eine Wenderahmen und/oder die wenigstens eine
Antriebseinheit an einem Maschinenrahmen angeordnet sein, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass der wenigstens eine Wenderahmen relativ zu dem Maschinenrahmen rotierbar
ausgestaltet ist und/oder der Maschinenrahmen wenigstens eine Hubeinheit zum vertikalen
Anheben des wenigstens einen Wenderahmens relativ zu dem Maschinenrahmen in einem
Gebrauchszustand der Wendevorrichtung umfasst.
[0047] Dadurch kann das erste Doppelwandteil ressourcenschonend in niedriger Höhe für die
Einwendung in das zweite Doppelwandteil vorbereitet werden, wobei das erste Doppelwandteil
angehoben und rotiert wird, sodass eine bereichsweise Anordnung in das zweite Doppelwandteil
erfolgen kann.
[0048] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der gegenständlichen Erfindung kann vorgesehen
sein, dass das Verschwenken und/oder Verschieben des zumindest einen Fixierungselements
in einer Ebene parallel zu einer durch den Wenderahmen aufgespannten Ebene erfolgt.
[0049] Dadurch kann ein übermäßiger räumlicher Platzbedarf eines Fixierungselements bei
einer Verschwenk- oder Verschubbewegung vermieden werden.
[0050] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Wendevorrichtung
mit wenigstens einem in dem wenigstens einen Wenderahmen angeordneten ersten Doppelwandteil
vorgesehen, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass das erste Doppelwandteil
- wenigstens eine, besonders bevorzugt metallische, Palette zur Anordnung von flüssigem
Beton auf der Palette und/oder
- wenigstens eine Randschalung zur örtlichen Begrenzung von flüssigem Beton auf der
Palette und/oder
- wenigstens eine Bewehrung zur Erhöhung einer Stabilität des ersten Doppelwandteiles
nach Erhärtung des flüssigen Betons auf der Palette und/oder
- wenigstens einen aus dem auf der Palette angeordneten festen Beton herausragenden
Gitterträger zur Kontaktierung eines zweiten Doppelwandteiles und/oder
- wenigstens eine auf dem auf der Palette (16) angeordneten festen Beton (BS) angeordnete
Isolierung umfasst.
[0051] Das zweite Doppelwandteil ist im Allgemeinen zu dem ersten Doppelwandteil spiegelbildlich
aufgebaut, wobei bevorzugt lediglich das erste Doppelwandteil eine einen Gitterträger
umfassende Bewehrung umfasst. Am oder in zumindest einem der Doppelwandteile können
aber auch zusätzlich oder alternativ dazu (Bewehrungs-)Matten, Verbindungspins oder
eine Isolierung angeordnet sein.
[0052] Als günstig hat sich erwiesen, wenn das erste Doppelwandteil eine an den wenigstens
einen Wenderahmen angrenzende fixe Randschalung und/oder eine davon gesonderte an
der Palette variabel platzierbare Randschalung umfasst, wobei das zumindest eine Fixierungselement
die fixe Randschalung und/oder die variabel platzierbare Randschalung und/oder den
wenigstens einen Gitterträger und/oder den auf der Palette angeordneten festen Beton
und/oder die Isolierung und/oder die Bewehrung zur Abstützung des ersten Doppelwandteils
gegenüber dem wenigstens einen Wenderahmen kontaktiert.
[0053] Durch die fixe Randschalung kann eine bauliche Größe der Palette besonders effizient
ausgenützt werden, wobei durch die variabel platzierbare Randschalung keine Sonderanfertigungen
für komplexe Geometrien an zu fertigende Doppelwände erforderlich sind. Da sich im
Allgemeinen lediglich die Anordnung der variabel platzierbaren Randschalung ändert,
haben sich zwei Kategorien an Fixierungsmitteln mit je eigenen spezifischen Vorteilen
als besonders günstig erwiesen.
[0054] Hinsichtlich eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass
- die wenigstens eine weitere Antriebseinheit über die wenigstens eine Steuerungs- und/oder
Regelungseinrichtung derart angesteuert wird, dass die zumindest eine Stellvorrichtung,
vorzugsweise mitsamt des zumindest einen mit der Stellvorrichtung zumindest zeitweise
bewegungsgekoppelten Fixierungselements, oder der zumindest eine Führungsschlitten,
in Abhängigkeit einer Geometrie eines ersten Doppelwandteiles an dem wenigstens einen
Wenderahmen vorzugsweise in eine Richtung im Wesentlichen parallel zu einer Längserstreckung
des Wenderahmens, verschoben wird, und/oder wobei
- die zumindest eine Stellvorrichtung, vorzugsweise mitsamt des zumindest einen mit
der Stellvorrichtung zumindest zeitweise bewegungsgekoppelten Fixierungselements,
oder der zumindest eine Führungsschlitten, vorzugsweise vor einem Verschieben der
zumindest einen Stellvorrichtung oder des zumindest einen Führungsschlittens, verschwenkt
wird.
[0055] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in einem
nachgelagerten Verfahrensschritt das zweite Doppelwandteil über einen Gitterträger
mit dem ersten Doppelwandteil zur Bildung einer Doppelwand verbunden wird, wobei die
Doppelwand durch Aushärten von in dem zweiten Doppelwandteil angeordneten Beton und
Trennen von an dem ersten Doppelwandteil und/oder an dem zweiten Doppelwandteil angeordneter
Palette, Randschalung und/oder Fixierungsmitteln gebildet wird.
[0056] Die Doppelwand kann bereits durch Verbindung der beiden Doppelwandteile oder erst
nach Entfernung der für die Herstellung erforderlichen Bauteilkomponenten als präsent
angesehen werden. Ein Lösen und/oder Fixieren, vorzugsweise Klemmen, des zumindest
einen Fixierungselements kann beispielsweise über die wenigstens eine Steuerungs-
und/oder Regelungseinrichtung ausgelöst werden. Als vorteilhaft hat sich hierbei eine
HMI erwiesen, wobei über die HMI besonders günstig Geometrien der Doppelwandteile
und/oder Positionen für das zumindest eine Fixierungsmittel - gegebenenfalls unterstützt
durch einen Algorithmus - festlegbar sind.
[0057] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Einwendungsprozesses eines ersten Doppelwandteiles
in ein zweites Doppelwandteil zur Bildung einer Doppelwand in einer Seitenansicht,
- Fig. 2a, 2b
- eine schematische Darstellung einer Wendevorrichtung mit einer Vielzahl an durch einen
Wenderahmen durchragenden Fixierungselementen gemäß dem Stand der Technik in einer
Ansicht von oben und einer Ansicht von der Seite,
- Fig. 3a
- eine schematische, perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer
Wendevorrichtung,
- Fig. 3b
- eine schematische, perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer
Wendevorrichtung,
- Fig. 4a-f
- verschiedene Schritte zum vollautomatischen Verspannen eines ersten Doppelwandteiles
über eine Wendevorrichtung in einer schematischen Draufsicht gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5a-c
- eine schematische, perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Stellvorrichtung
mit einer Greifeinrichtung in verschiedenen Stellungen,
- Fig. 6a
- eine schematische Seitenansicht eines Teils einer Wendevorrichtung gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6b
- eine schematische Draufsicht eines Teils einer Wendevorrichtung gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel, und
- Fig. 6c
- eine schematische Draufsicht eines Teils einer Wendevorrichtung gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel, wobei die Fixierungselemente verschoben sind.
[0058] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Einwendungsvorganges eines
ersten Doppelwandteiles 2 in ein zweites Doppelwandteil 3, wobei das erste Doppelwandteil
2 vertikal in das zweite Doppelwandteil 3 eingesetzt wird. Im Allgemeinen kann das
zweite Doppelwandteil 3 auch vertikal angehoben werden oder die Verbindung der beiden
Doppelwandteile 2, 3 im Zuge eines Schwenkvorganges generiert werden.
[0059] Fig. 2a zeigt eine Wendevorrichtung 1, mit welcher drei auf einer Palette 15 angeordnete
erste Doppelwandteile 2 gewendet und bereichsweise in einem zweites Doppelwandteil
3 angeordnet werden können. Ein erstes Doppelwandteil 2 umfasst ein Fenster 2a und
ein weiteres Doppelwandteil 2 umfasst eine Tür 2b. Im Stand der Technik kann durch
die Spannvorrichtungen eine unerwünschte Beschädigung derartiger sensibler Bereiche
des ersten Doppelwandteiles 2 erfolgen. Darüber hinaus sind die Spannvorrichtungen
im Stand der Technik im Allgemeinen derart im Raster angeordnet, dass die ersten Doppelwandteile
2 (zum Beispiel aufgrund der für diese Anordnung spezifischen Lücken zwischen den
ersten Doppelwandteilen 2) nicht symmetrisch während des Wendeprozesses abgestützt
werden.
[0060] Die in Figur 2a genutzten Fixierungsmittel 6 werden manuell an durch korrespondierende
vordefinierte Öffnungen vorgegebenen Positionen angeordnet, wobei keine Variabilität
in Längsrichtung erwirkbar ist. Des Weiteren können keine ersten Doppelwandteile 2
abgedeckt werden, welche sich lediglich partiell über eine Breite der Palette 3 hinweg
erstrecken. Die Fixierungsmittel 6 sind nicht erfindungsgemäß ausgebildet und werden
insbesondere nicht erfindungsgemäß automatisiert über eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung
7 variabel an einer beliebigen Position auf der Palette 15 angeordnet.
[0061] Figur 2b unterscheidet sich von Figur 2a lediglich dahingehend, dass die Wendevorrichtung
1 um 90° gedreht dargestellt ist. Grundsätzlich kann der konstruktive Aufbau des in
Figur 2a und Figur 2b gezeigten Ausführungsbeispiel bei einer erfindungsgemäßen Wendevorrichtung
1 angewendet werden, wobei die verwendeten Fixierungsmittel 6 in Ergänzung zu den
erfindungsgemäßen Fixierungsmitteln 6 vorgesehen werden können.
[0062] Figur 3a zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Wendevorrichtung 1. Es ist ein Maschinenrahmen 14 erkennbar,
welcher die Basis für die Wendevorrichtung 1 bildet. Am Maschinenrahmen 14 sind Teile
einer Hubeinheit 15 angeordnet.
[0063] Die Hubeinheit 15 umfasst dabei einen Antrieb 15a, beispielsweise in Form eines Elektromotors,
welcher eine Seiltrommel 15d antreiben kann. Auf die Seiltrommel 15d können Seile
15b auf- und abgerollt werden. Die Seile 15b sind mit einer Lagervorrichtung 15e verbunden,
wobei der Wenderahmen 4 an der Lagervorrichtung 15e gelagert sein kann. Es sind auch
mehrere Umlenkrollen 15c zum Umlenken der Seile 15b erkennbar. Im Wenderahmen 4 ist
ein erstes Doppelwandteil 2 eingespannt. Das erste Doppelwandteil 2 weist dabei Gitterträger
19 auf.
[0064] Es ist zudem eine Randschalung 17 erkennbar, in welcher das erste Doppelwandteil
2 gefertigt wurde.
[0065] Für einen Wendevorgang wird der Wenderahmen 4 über die Hubvorrichtung 15 angehoben.
Dann wird der Wenderahmen 4 um eine Achse parallel zu seiner Längserstreckung L gewendet.
Dazu ist eine Antriebseinheit 5 vorgesehen, welche in der vorliegenden Figur übersichtshalber
aber nicht dargestellt ist. Schlussendlich kann der gewendete Wenderahmen 4 mittels
der Hubvorrichtung 15 wieder abgesenkt werden. Dabei kann das erste Doppelwandteil
2 über die Gitterträger 19 in ein zweites Doppelwandteil 3 (nicht dargestellt) eingebracht
werden, um eine Doppelwand herzustellen.
[0066] Im Ausführungsbeispiel gemäß der Figur 3b sind eine Vielzahl an Fixierungselementen
6 vorgesehen, welche verschiebbar in Führungsschlitten 9 gelagert sind. Die Führungsschlitten
9 sind dabei wiederum verschiebbar und verschwenkbar an dem Wenderahmen 4 gelagert.
Dabei sind die Fixierungselemente 6 auf einer Seite bereits in Position gebracht und
verspannen so das erste Doppelwandteil 2 auf dem Wenderahmen 4. Auf der anderen Seite
sind die Fixierungselemente noch in einer verschwenkten Stellung (also nicht orthogonal
zu dem Wenderahmen 4) und müssen erst mittels der Stellvorrichtung 8 positioniert
werden. Die Stellvorrichtung 8 ist dazu verschiebbar und verschwenkbar an dem Wenderahmen
4 gelagert. Es ist natürlich auch denkbar, dass die Stellvorrichtung 8 neben dem Wenderahmen
4 gelagert ist oder dass ein Manipulator vorgesehen ist, an welchem die Stellvorrichtung
8 angeordnet ist oder welcher die Stellvorrichtung 8 aufweist.
[0067] Ein Verspannvorgang gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird in den Figuren 4a bis 4f
noch genauer erläutert.
[0068] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 3b unterscheidet sich im Wesentlichen nur durch
die Ausbildung der Stellvorrichtung 8 und der Fixierungselemente 6.
[0069] Hier sind die Fixierungselemente 6 wiederum verschiebbar in den Führungsschlitten
9 gelagert. Die Führungsschlitten 9 sind dabei verschiebbar an dem Wenderahmen 4 angeordnet.
Grundsätzlich wäre es denkbar, die Führungsschlitten 4 auch in diesem Ausführungsbeispiel
verschiebbar und schwenkbar an dem Wenderahmen 4 zu lagern.
[0070] Die Schalung 17 kann in eine fixe Randschalung 17a, welche fix an der Palette 16
angeordnet ist, und eine variabel platzierbare Randschalung 17b, welche variabel an
der Palette platzierbar ist, eingeteilt werden.
[0071] Eine Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung 7 ist in diesen Figuren nur schematisch
dargestellt. Die Steuerungs-und/oder Regelungsvorrichtung 7 kann dabei an dem Maschinenrahmen
14 oder gesondert von diesem angeordnet sein und über verschiedenste, bereits bekannte
Mittel mit den Einrichtungen der Wendevorrichtung 1 in Kontakt stehen.
[0072] An jedem der Führungsschlitten 9 ist ein Stellelement 8a einer Stellvorrichtung 8
angeordnet, über welches die Fixierungselemente 6 relativ zu den Führungsschlitten
9 verschoben werden können. Dazu ist auch eine Antriebswelle 10a zum Antreiben der
Stellelemente 8a vorgesehen.
[0073] Der Verspannvorgang zu diesem Ausführungsbeispiel wird in den Figuren 6a bis 6c noch
genauer erläutert.
[0074] Die Figuren 4a bis 4f zeigen verschiedene Schritte zum vollautomatischen Verspannen
eines ersten Doppelwandteils 2 über eine Wendevorrichtung 4 in einer schematischen
Draufsicht gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
[0075] Es ist ein erstes Doppelwandteil 2 erkennbar, welches in einem Wenderahmen 4 angeordnet
ist. Am Wenderahmen 4 sind mehrere Fixierungselemente 6 vorgesehen, welche verschiebbar
in Führungsschlitten 9 gelagert sind. Zur Begrenzung einer solchen Verschiebungsbewegung
weisen die Fixierungselement 6 Nuten 6a auf. Die Führungsschlitten 9 sind darüber
hinaus verschiebbar und verschwenkbar an dem Wenderahmen 4 gelagert. Die Verfahrbereiche
der Fixierungselemente 6 und der Führungsschlitten 9 sind dabei durch Pfeile angedeutet.
[0076] Darüber hinaus sind auch noch Widerlager 6a erkennbar, mittels welchen die Fixierelemente
6 festgestellt werden können.
[0077] Eine Stellvorrichtung 8 (Figur 4b) ist verschiebbar und verschwenkbar an dem Wenderahmen
4 gelagert. Dazu ist eine Führung 12 vorgesehen, an welcher Führungselemente 8c der
Stellvorrichtung 8 gelagert sind. Die Stellvorrichtung 8 weist darüber hinaus eine
Greifeinrichtung 11 auf. Wiederum sind durch Pfeile die möglichen Bewegungen der Stellvorrichtung
8 angedeutet. Die Ausbildung der Stellvorrichtung 8 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
wird in den Figuren 5a bis 5c weiter erläutert.
[0078] Wie in Figure 4c erkennbar, kann die Stellvorrichtung 8 entsprechend positioniert
werden, um ein Fixierungselement 6 zu greifen. In der Figur 4d ist das Fixierungselement
6 mittels der Stellvorrichtung 8 gegriffen worden, wonach die Stellvorrichtung 6 und
das Fixierungselement 6 bewegungsgekoppelt verbunden sind.
[0079] Durch ein Verfahren und Schwenken der Stellvorrichtung kann das Fixierungselement
6 verschwenkt werden (Figur 4e). Vor oder nach dem Verschwenken des Fixierungselements
6 kann das Fixierungselement 6 mitsamt der Stellvorrichtung 8 durch die Stellvorrichtung
8 entlang des Wenderahmens 4 verschoben werden. Dadurch kann das Fixierungselement
6 in Abhängigkeit der Geometrie des ersten Doppelwandteils 2 (beispielsweise Gitterträger
19, Fenster 2a oder Tür 2b) am Wenderahmen 4 positioniert werden.
[0080] Über die Stellvorrichtung 8, insbesondere über das Stellelement 8a, kann dann das
Fixierungselement 6 relativ zum Führungsschlitten 9 (siehe Pfeil in Figur 4e) verschoben
werden, sodass das erste Doppelwandteil 2 verspannt werden kann (Figur 4f). Dieser
Vorgang kann dann für alle Fixierungselemente 6 wiederholt werden.
[0081] Insbesondere ist es auch denkbar, dass mehrere solche Stellvorrichtungen 8 vorgesehen
sind, um einen Verspannvorgang zu beschleunigen.
[0082] Die Figuren 5a bis 5c zeigen eine solche Stellvorrichtung 8 in verschiedenen Stellungen.
In Figur 5a ist eine "Ausgangstellung" dargestellt. Es ist ein Grundkörper 8b erkennbar.
Am Grundkörper 8b sind Führungselemente 8c angeordnet, welche an einer Führung 12
verschiebbar gelagert werden können. Zudem ist eine weitere Antriebsvorrichtung 13
erkennbar, mittels welcher die Stellvorrichtung 8 entlang der Führung 12 verfahrbar
ist.
[0083] Die Stellvorrichtung 8 umfasst eine Greifvorrichtung 11. Die Greifvorrichtung 11
ist dabei als Backengreifer ausgebildet, welcher zwei Greifbacken 11a aufweist. Die
Greifbacken 11a können über Aktuatoren 11b geöffnet oder geschlossen werden. Die Aktuatoren
11b können beispielsweise als Pneumatik- oder Hydraulikzylinder ausgebildet sein oder
aber elektrisch betrieben sein.
[0084] Das Stellelement 8 ist hier in Form eines Antriebsrads ausgebildet, welches über
eine Antriebsvorrichtung 10 antreibbar ist. Das Stellelement 8a ist dabei an einem
der Greifbacken 11a angeordnet. Der andere Greifbacken 11a weist Führungsrollen 11c
auf.
[0085] Die Führungsrollen 11c und das Stellelement 8a bilden demnach Kontaktmittel aus,
über welche ein Fixierungselement 6 kontaktiert werden kann.
[0086] Die Greifvorrichtung 11 ist drehbar bzw. verschwenkbar an dem Grundkörper 8b gelagert
(Figur 5b). Vorzugsweise kann eine Drehbewegung mittels der weiteren Antriebsvorrichtung
13 durchgeführt werden. Es ist aber auch denkbar, dass eine zusätzliche Antriebsvorrichtung
vorgesehen ist.
[0087] In Figur 5c ist die Stellvorrichtung 8 in einer Stellung, in welche die Greifvorrichtung
11 geschlossen ist, also ein Fixierungselement 6 greift, dargestellt.
[0088] Die Figur 6a zeigt eine schematische Seitenansicht eines Teils einer Wendevorrichtung
1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, die Figur 6b eine schematische Draufsicht
davon und die Figur 6c eine schematische Draufsicht eines Teils einer Wendevorrichtung
1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei die Fixierungselemente 6 verschoben
sind.
[0089] Es sind weitere Antriebsvorrichtungen 13 erkennbar, über welche die Führungsschlitten
9 verschoben werden können, was durch einen Pfeil angedeutet ist. Über die weiteren
Antriebsvorrichtungen 13 können also die Führungsschlitten 9 in Abhängigkeit der Geometrie
des ersten Doppelwandteils an dem Wenderahmen 4 positioniert werden.
[0090] Dabei ist an jedem Führungsschlitten 9 ein Stellelement 8a in Form eines Antriebrads
vorgesehen. Die Stellelemente 8a können über eine Antriebswelle 10a von der Antriebsvorrichtung
10 (nicht dargestellt) angetrieben werden. Über eine Anpressrolle 9a können die Fixierungselemente
6 mit den Stellelementen 8a in Kontakt oder außer Kontakt gebracht werden.
[0091] Durch Antreiben der Stellelemente 8a können die Fixierungselemente 6 relativ zu den
Führungsschlitten 9 verstellt werden, sodass ein erstes Doppelwandteil 2 mit dem Wenderahmen
4 verspannt ist (Figur 6c).
Bezugszeichenliste:
[0092]
- 1
- Wendevorrichtung
- 2
- Erstes Doppelwandteil
- 3
- Zweites Doppelwandteil
- 4
- Wenderahmen
- 5
- Antriebseinheit
- 6
- Fixierungselement
6a Widerlager
6b Nut
- 7
- Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung
- 8
- Stellvorrichtung
8a Stellelement
8b Grundkörper
8c Führungselemente
- 9
- Führungsschlitten
9a Anpressrolle
- 10
- Antriebsvorrichtung
10a Antriebswelle
- 11
- Greifvorrichtung
11a Greifbacken
11b Aktuator
11c Führungsrolle
- 12
- Führung
- 13
- Weitere Antriebsvorrichtung
- 14
- Maschinenrahmen
- 15
- Hubeinheit
15a Antrieb
15b Seile
15c Umlenkrolle
15d Seiltrommel
15e Lagervorrichtung
- 16
- Palette
- 17
- Randschalung
17a fixe Randschalung
17b variabel platzierbare Randschalung
- 18
- Bewehrung
- 19
- Gitterträger
1. Wendevorrichtung (1) für die Bauindustrie zum vollautomatisierten Einwenden eines
ersten Doppelwandteiles (2) zumindest bereichsweise in ein zweites Doppelwandteil
(3), wobei die Wendevorrichtung (1)
- wenigstens einen Wenderahmen (4), wobei das erste Doppelwandteil (2) zumindest bereichsweise
innerhalb des wenigstens einen Wenderahmens (4) anordenbar ist,
- wenigstens eine Antriebseinheit (5) zur automatisierten Rotation des wenigstens
einen Wenderahmens (4) im Raum,
- zumindest ein an dem wenigstens einen Wenderahmen (4) angeordnetes Fixierungselement
(6), mit welchem ein zumindest bereichsweise innerhalb des Wenderahmens (4) angeordnetes
erstes Doppelwandteil (2) relativ zu dem wenigstens einen Wenderahmen (4) fixierbar
ist, und
- wenigstens eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung (7) zur Ansteuerung der
wenigstens einen Antriebseinheit (5)
umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Fixierungselement (6) verschiebbar und/oder verschwenkbar an dem
wenigstens einen Wenderahmen (4) befestigt ist, wobei zumindest eine Stellvorrichtung
(8) vorgesehen ist, über welche das zumindest einen Fixierungselement (6) automatisiert
relativ zu dem wenigstens einen Wenderahmen (4) verschiebbar und/oder verschwenkbar
ist.
2. Wendevorrichtung nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung
(7) dazu ausgebildet ist, die zumindest eine Stellvorrichtung (8) derart anzusteuern,
dass das zumindest eine Fixierungselement (6) relativ zu dem wenigstens einen Wenderahmen
(4) verschoben und/oder verschwenkt wird.
3. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei zumindest ein Führungsschlitten
(9) verschiebbar und/oder verschwenkbar an dem wenigstens einen Wenderahmen (4) angeordnet
ist, wobei das zumindest eine Fixierungselement (6) verschiebbar in oder an dem zumindest
einen Führungsschlitten (9) angeordnet ist.
4. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die zumindest eine Stellvorrichtung
(8) zumindest ein Stellelement (8a), vorzugsweise ein Antriebsrad, aufweist, welches
zum Verschieben des zumindest einen Fixierungselements (6) relativ zu dem wenigstens
einen Wenderahmen (4), vorzugsweise relativ zu zumindest einem Führungsschlitten (9),
über wenigstens eine Antriebsvorrichtung (10) antreibbar ist, vorzugsweise wobei die
wenigstens eine Antriebsvorrichtung (10) von der wenigstens eine Steuerungs- und/oder
Regelungseinrichtung (7) ansteuerbar ist.
5. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die zumindest eine Stellvorrichtung
(8) eine Greifeinrichtung (11) umfasst, mit welcher eine zumindest zeitweise bewegungsgekoppelte
Verbindung zwischen dem zumindest einen Fixierungselement (6) und der zumindest einen
Stellvorrichtung (8) herstellbar ist, vorzugsweise wobei das zumindest eine Stellelement
(8a) Teil der Greifvorrichtung (11) ist.
6. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die zumindest eine Stellvorrichtung
(8)
- entlang einer an oder neben dem wenigstens einen Wenderahmen (4) angeordneten Führung
(12), vorzugsweise entlang einer Längserstreckung (L) des wenigstens einen Wenderahmens
(4), an verfahrbar und/oder drehbar geführt ist, und/oder
- an einem Manipulator angeordnet oder Teil eines Manipulators ist, oder
- an dem zumindest einen Führungsschlitten (9) angeordnet ist.
7. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 6, wobei wenigstens eine weitere
Antriebsvorrichtung (13) vorgesehen ist, über welche die zumindest eine Stellvorrichtung
(8) und/oder der zumindest eine Führungsschlitten (9), vorzugsweise entlang einer
Längserstreckung (L) des wenigstens einen Wenderahmens (4), verfahrbar und/oder drehbar
ist.
8. Wendevorrichtung nach Anspruch 7, wobei die wenigstens eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung
(7) dazu ausgebildet ist, die wenigstens eine weitere Antriebsvorrichtung (13) derart
anzusteuern, dass die zumindest eine Stellvorrichtung (8), vorzugsweise mitsamt des
zumindest einen mit der Stellvorrichtung (8) zumindest zeitweise bewegungsgekoppelten
Fixierungselements (6), oder der zumindest eine Führungsschlitten (9), in Abhängigkeit
einer Geometrie eines ersten Doppelwandteiles (2) an dem wenigstens einen Wenderahmen
(4) positionierbar ist.
9. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei eine Vielzahl an Fixierungselementen
(6), vorzugsweise entlang einer Längserstreckung (L) des wenigstens einen Wenderahmens
(4), am wenigstens einen Wenderahmen (4) vorgesehen sind, vorzugsweise wobei für jedes
Fixierungselement (6) eine Stellvorrichtung (8) vorgesehen ist oder wobei eine Zahl
an Stellvorrichtungen (8), vorzugsweise eine oder zwei Stellvorrichtungen (8), kleiner
der Vielzahl an Fixierungselementen (6) vorgesehen sind.
10. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der wenigstens eine Wenderahmen
(4) und/oder die wenigstens eine Antriebseinheit (5) an einem Maschinenrahmen (14)
angeordnet sind/ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass der wenigstens eine Wenderahmen
(4) relativ zu dem Maschinenrahmen (14) rotierbar ausgestaltet ist und/oder der Maschinenrahmen
(14) wenigstens eine Hubeinheit (15) zum vertikalen Anheben des wenigstens einen Wenderahmens
(4) relativ zu dem Maschinenrahmen (14) in einem Gebrauchszustand der Wendevorrichtung
(1) umfasst.
11. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Verschwenken und/oder
Verschieben des zumindest einen Fixierungselements (6) in einer Ebene parallel zu
einer durch den Wenderahmen aufgespannten Ebene erfolgt.
12. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit wenigstens einem in dem wenigstens
einen Wenderahmen (4) angeordneten ersten Doppelwandteil (2), wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass das erste Doppelwandteil (2)
- wenigstens eine, besonders bevorzugt metallische, Palette (16) zur Anordnung von
flüssigem Beton (BF) auf der Palette (16) und/oder
- wenigstens eine Randschalung (17) zur örtlichen Begrenzung von flüssigem Beton (BF) auf der Palette (16) und/oder
- wenigstens eine Bewehrung (18) zur Erhöhung einer Stabilität des ersten Doppelwandteiles
(2) nach Erhärtung des flüssigen Betons (BF) auf der Palette (16) und/oder
- wenigstens einen aus dem auf der Palette (16) angeordneten festen Beton (BS) herausragenden Gitterträger (19) zur Kontaktierung eines zweiten Doppelwandteiles
(3), und/oder
- wenigstens eine auf dem auf der Palette (16) angeordneten festen Beton (BS) angeordnete Isolierung umfasst.
13. Wendevorrichtung (1) nach Anspruch 12, wobei das erste Doppelwandteil (2) eine an
den wenigstens einen Wenderahmen (4) angrenzende fixe Randschalung (17a) und/oder
eine davon gesonderte an der Palette (33) variabel platzierbare Randschalung (17b)
umfasst, wobei das zumindest eine Fixierungselement (6) die fixe Randschalung (17a)
und/oder die variabel platzierbare Randschalung (17b) und/oder den wenigstens einen
Gitterträger (19) und/oder den auf der Palette (16) angeordneten festen Beton (BS) und/oder die Isolierung und/oder die Bewehrung (18) zur Abstützung des ersten Doppelwandteiles
(2) gegenüber dem wenigstens einen Wenderahmen (4) kontaktiert.
14. Verfahren zum vollautomatischen Verspannen eines ersten Doppelwandteiles (2) über
eine Wendevorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die folgenden, insbesondere in chronologischer Reihenfolge durchzuführenden, Verfahrensschritte:
- das erste Doppelwandteil (2) wird zumindest bereichsweise innerhalb des wenigstens
einen Wenderahmens (4) angeordnet
- durch die wenigstens eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung (7) wird über
die zumindest eine Stellvorrichtung (8) das zumindest eine Fixierungselement (6),
vorzugsweise in eine Richtung im Wesentlichen orthogonal zu einer Längserstreckung
(L) des Wenderahmens (4), verschoben
- über das zumindest eine verschobene Fixierungselement (6) wird das zumindest bereichsweise
innerhalb des Wenderahmens (4) angeordnete erste Doppelwandteil (2) relativ zu dem
wenigstens einen Wenderahmen (4) fixiert
- durch die wenigstens eine Antriebseinheit (5) wird der wenigstens eine Wenderahmen
(4) über die wenigstens eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung (7) im Raum
automatisiert rotiert.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei
- die wenigstens eine weitere Antriebseinheit (13) über die wenigstens eine Steuerungs-
und/oder Regelungseinrichtung (7) derart angesteuert wird, dass die zumindest eine
Stellvorrichtung (8), vorzugsweise mitsamt des zumindest einen mit der Stellvorrichtung
(8) zumindest zeitweise bewegungsgekoppelten Fixierungselements (6), oder der zumindest
eine Führungsschlitten (9), in Abhängigkeit einer Geometrie eines ersten Doppelwandteiles
(2) an dem wenigstens einen Wenderahmen (4) vorzugsweise in eine Richtung im Wesentlichen
parallel zu einer Längserstreckung (L) des Wenderahmens (4), verschoben wird, und/oder
wobei
- die zumindest eine Stellvorrichtung (8), vorzugsweise mitsamt des zumindest einen
mit der Stellvorrichtung (8) zumindest zeitweise bewegungsgekoppelten Fixierungselements
(6), oder der zumindest eine Führungsschlitten (9), vorzugsweise vor einem Verschieben
der zumindest einen Stellvorrichtung (8) oder des zumindest einen Führungsschlittens
(9), verschwenkt wird.