Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Falzen, eine Maschine zum Heften oder eine
Maschine zum Binden, das Bereitstellen und Betreiben eines Systems aus wenigstens
einer Maschine zum Falzen und wenigstens einer Maschine zum Heften oder einer Maschine
zum Binden, ein Hubmodul, ein mobiles Speichermodul und ein Produktionsverfahren nach
dem jeweiligen Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
Gebiet der Technik
[0002] Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der grafischen Industrie und dort
insbesondere im Bereich des Heftens oder Bindens von zusammen getragenen Falzlagen
bzw. des industriellen, d.h. hochqualitativen und hochproduktiven Herstellens (Falzen
und nachfolgendes Heftens oder Bindens) von Produkten wie z.B. Broschüren, bevorzugt
aus bedrucktem Papier.
Stand der Technik
[0003] Aus dem Bereich der Druckweiterverarbeitung sind bereits Falzmaschinen sowie Sammelhefter,
Klebebinder und Fadenbinder bekannt. Es ist auch bereits bekannt, gefalzte Produkte
bei der Falzmaschine auf Paletten abzustapeln und auf der Palette zu einer anderen
Weiterverarbeitungsmaschine (Sammelhefter, Klebebinder, Fadenbinder) zu transportieren
und dort weiter zu verarbeiten.
[0004] Die
DE10344026A1 und die
DE102014114952A1 offenbaren jeweils das Weiterverarbeiten von gedruckten Produkten in einer Falzmaschine
und direkt folgend in einem Sammelhefter. Der Transport der Produkte von der Falzmaschine
zum Sammelhefter erfolgt dabei jeweils über eine zwischen den Maschinen stationär
angeordnete Transportvorrichtung, z.B. über einen Schrägrollentisch.
[0005] Aus dem Bereich der Lagertechnik sind vielfältige Einrichtungen zum Lagern bzw. Speichern
von Gegenständen bekannt.
[0006] Die
CN205045337U offenbart ein stationäres Lagerregal mit wenigstens zwei übereinander angeordneten
Lagerebenen zum Lagern von Paletten. Jede Ebene umfasst angetriebene Rollen zum horizontalen
Bewegen der Paletten beim Ein- oder Auslagern. Das Regal weist seitlich neben den
Ebenen eine angegliederte und stationäre Hubeinrichtung auf, welche die Paletten beim
Einlagern auf die Höhe der jeweiligen Ebenen vertikal bewegt (und umgekehrt beim Auslagern),
wozu die Hubeinrichtung einen Antrieb umfasst. Die Hubeinrichtung umfasst ebenfalls
angetriebene Rollen zum horizontalen Bewegen der Paletten beim Ein- oder Auslagern.
Es bleibt unklar, wie die jeweiligen Rollen angetrieben werden. Eine Bewegbarkeit
des Regals als Ganzes wird nicht angesprochen. Auch ein An- und Abkoppeln des Regals
von der Hubeinrichtung wird nicht angesprochen.
[0007] Die
CN113 525483 A offenbart einen bewegbaren Wagen mit einer zentral angeordneten Lagereinheit sowie
mit einer mitbewegbaren Beladeeinheit und einer mitbewegbaren Entladeeinheit. Die
Lagereinheit umfasst mehrere, übereinander angeordnete Lagerebenen. Diese sind jeweils
als Förderbänder mit daran befestigten Behältern ausgebildet. Die Behälter können
mit Gütern be- und entladen werden, wozu sie zur jeweiligen Beladeeinheit oder Entladeeinheit
horizontal gefördert werden. Sowohl die Beladeeinheit als auch die Entladeeinheit
sind als Hubeinrichtungen ausgebildet. Es bleibt unklar, wie die jeweiligen Förderbänder
angetrieben werden. Ein An- und Abkoppeln der Lagereinheit von den Hubeinrichtungen
wird nicht angesprochen. Der Wagen ist infolge zweier Hubeinrichtungen komplex aufgebaut
und seine Herstellung daher vermutlich kostenintensiv. Ein An- und Abkoppeln der Lagereinheit
von einer der Hubeinrichtungen wird nicht angesprochen.
Technische Aufgabe
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbesserung gegenüber dem Stand
der Technik zu schaffen, welche es insbesondere ermöglicht, den Workflow im Bereich
der Druckweiterverarbeitung zu verbessern und insbesondere die Produktions- und Personalzeiten
zu verringern.
Erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe
[0009] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Maschine zum Falzen (kurz: Falzmaschine),
eine Maschine zum Heften oder eine Maschine zum Binden (zusammen kurz: Maschine zum
Heften oder Binden), insbesondere zum Sammelheften (Falzlagen sammeln und fadenheften
oder drahtheften; kurz: Sammelhefter), zum Klebebinden oder zum Fadenbinden (Klebebinder
oder Fadenbinder), das Bereitstellen und Betreiben eines Systems aus wenigstens einer
Maschine zum Falzen und wenigstens einer Maschine zum Heften oder einer Maschine zum
Binden, ein Hubmodul, ein mobiles Speichermodul und ein Produktionsverfahren nach
dem jeweiligen Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0010] Vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0011] Eine erfindungsgemäße Maschine zum Falzen mit einem Ausleger für das Auslegen von
Falzlagen, zeichnet sich dadurch aus, dass die Maschine wenigstens ein Hubmodul und
wenigstens ein mobiles Speichermodul umfasst, wobei das Speichermodul horizontal zu
dem Hubmodul hin und von dem Hubmodul weg bewegbar ist, dass das Hubmodul dem Ausleger
in Auslegerichtung nachgeordnet ist und dass das Hubmodul eine vertikal positionierbare
Hubebene für das vertikale Positionieren mehrerer Falzlagen umfasst, und dass das
Speichermodul während des Auslegens von Falzlagen dem Hubmodul nachgeordnet ist und
dass das Speichermodul wenigstens zwei vertikal übereinander angeordnete und separat
antreibbare Speicherebenen für das jeweilige Einspeichern mehrerer Falzlagen umfasst.
[0012] Eine erfindungsgemäße Maschine zum Heften oder Binden mit mehreren Anlegern für das
jeweilige Anlegen von Falzlagen, zeichnet sich dadurch aus, dass die Maschine mehrere
Hubmodule und je Hubmodul wenigstens ein mobiles Speichermodul umfasst, wobei die
Speichermodule horizontal zu den Hubmodulen hin und von den Hubmodulen weg bewegbar
sind, dass jedem Anleger ein Hubmodul in Anlegerichtung vorgeordnet ist und dass das
jeweilige Hubmodul eine vertikal positionierbare Hubebene für das vertikale Positionieren
mehrerer Falzlagen umfasst, und dass jedem Hubmodul während des Anlegens von Falzlagen
ein Speichermodul vorgeordnet ist und dass das Speichermodul wenigstens zwei vertikal
übereinander angeordnete und separat antreibbare Speicherebenen für das jeweilige
Ausspeichern mehrerer Falzlagen umfasst.
[0013] Ein erfindungsgemäße Bereitstellen und Betreiben eines Systems aus wenigstens einer
erfindungsgemäßen Maschine zum Falzen und wenigstens einer erfindungsgemäßen Maschine
zum Heften oder Binden, zeichnet sich dadurch aus, dass eine Vielzahl von mobilen
Speichermodulen bereitgestellt wird, welche a) während des Auslegens nacheinander
an das Hubmodul der Falzmaschine angekoppelt werden, jeweils Falzlagen von dem Hubmodul
der Falzmaschine aufnehmen und die aufgenommenen Falzlagen speichern, dann b) jeweils
von dem Hubmodul abgekoppelt werden und die gespeicherten Falzlagen von der Maschine
zum Falzen zu der Maschine zum Heften oder Binden transportieren und dann c) während
das Anlegens parallel an jeweils ein Hubmodul der Maschine angekoppelt werden und
die transportierten Falzlagen an das jeweilige Hubmodul der Maschine parallel abgeben.
[0014] Ein erfindungsgemäßes Hubmodul für Falzlagen, geeignet für die Verwendung als Hubmodul
einer Maschine zum Falzen, einer Maschine zum Heften oder Binden oder beim Bereitstellen
und Betreiben eines Systems nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zeichnet sich
dadurch aus, dass das Hubmodul eine vertikal bewegbare Hubebene für das vertikale
Positionieren mehrerer Falzlagen umfasst, und dass die Hubebene ein antreibendes erstes
Koppelement einer Koppeleinrichtung umfasst.
[0015] Ein erfindungsgemäßes mobiles Speichermodul für Falzlagen, geeignet für die Verwendung
als Speichermodul einer erfindungsgemäßen Maschine zum Falzen, einer erfindungsgemäßen
Maschine zum Heften oder Binden oder beim erfindungsgemäßen Bereitstellen und Betreiben
eines Systems, zeichnet sich dadurch aus, dass das Speichermodul wenigstens zwei vertikal
übereinander angeordneten und separat antreibbare Speicherebenen für das jeweilige
Speichern mehrerer Falzlagen umfasst, und dass die Speicherebenen ein jeweiliges,
angetriebenes zweites Koppelement einer Koppeleinrichtung umfassen.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Produktionsverfahren zum Herstellen weiterverarbeiteter, gedruckter
Produkte aus Falzlagen, zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere erfindungsgemäße Hubmodule
und mehrere erfindungsgemäße Speichermodule eingesetzt werden, wobei je ein Hubmodul
und je ein Speichermodul temporär miteinander über eine Koppeleinrichtung gekoppelt
werden und wobei die Koppeleinrichtung das erste Koppelelement des Hubmoduls und ein
zweites Koppelelement des Speichermoduls umfasst.
Vorteilhafte Ausbildungen und Wirkungen der Erfindung
[0017] Die Erfindung ermöglicht es in vorteilhafter Weise, den Workflow im Bereich der Druckweiterverarbeitung
zu verbessern und insbesondere die Produktions- und Personalzeiten zu verringern.
[0018] Die Erfindung verbessert den Workflow in einer Druckerei zwischen aufeinanderfolgenden
Maschinen im Produktionsprozess, z.B. zwischen Falzmaschinen und Sammelheftern/Klebebindern/Fadenbindern.
Fehler und Verzögerungen im Workflow können vermieden werden. Bedienpersonal braucht
weniger einzugreifen. Die Produktivität kann erhöht werden. Die Erfindung kann einen
"Baustein" für das Konzept der autonomen Druckerei darstellen, insbesondere dann,
wenn die mobilen Speichermodule autonom bewegt werden und die Falzlagen automatisiert
von einer Maschine zur anderen Maschine transportieren.
[0019] Erfindungsgemäß werden, z.B. im Verbund eines (Produktions-) Systems aus verschiedenen
Maschinen, Hubmodule für das vertikale Bewegen und Positionieren von Falzlagen und
mobile Speichermodule für das horizontale Bewegen und Positionieren von Falzlagen
bereitgestellt und eingesetzt. Die Speichermodule können die Falzlagen temporär speichern
bzw. zwischenspeichern und zwischen Maschinen des Verbunds transportieren. Während
die Speichermodule mobil, z.B. rollbar sind, sind die Hubmodule bevorzugt stationär
bei den Maschinen angeordnet. Speichermodule und Hubmodule sind miteinander koppelbar,
wobei bevorzugt ein Antriebsstrang für Speicherelemente (umlaufende Bänder) der Speichermodule
entsteht. Ein zugehöriger Motor kann im Hubmodul vorgesehen sein. In den Speichermodulen
brauchen keine Motoren vorgesehen sein, wodurch diese leichter und kostengünstiger
sind.
[0020] In einer Druckerei mit mindestens einer Falzmaschine und wenigstens einer weiteren
Weiterverarbeitungsmaschine, wie z.B. einem Sammelhefter, einem Klebebinder oder einem
Fadenbinder, können bevorzugt mehrere Speichermodule vorhanden sein ("Pool von Speichermodulen").
Mit diesen kann der Transport der Falzlagen zwischen den Maschinen bewerkstelligt
werden. Darüber hinaus können diese auch vorproduzierte Falzlagen bis zur weiteren
Weiterverarbeitung zwischenspeichern. Auf diese Weise können auch eilige Aufträge
zwischengeschoben werden. Die Speichermodule sind bevorzugt sehr einfach aufgebaut
und dadurch sehr kostengünstig, sodass es einem Betrieb möglich ist, viele solcher
Speichermodule anzuschaffen.
[0021] Die Falzlagen können auf den Speicherebenen der Speichermodule in Stapeln, also übereinander,
angeordnet sein ("liegend speichern"). Bevorzugt sind pro Speicherebene mehrere Stapel
nebeneinander angeordnet. Alternativ können die Falzlagen auf den Speicherebenen der
Speichermodule in einer Reihe, also nebeneinander, angeordnet sein ("stehend speichern").
Die Speichermodule können demnach an die verschiedenen Auslagearten der Falzmaschine
angepasst sein (liegende Auslage, stehende Auslage).
Weiterbildungen der Erfindung
[0022] Im Folgenden werden bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung (kurz: Weiterbildungen)
beschrieben. Diese können - wo es sich nicht technisch ausschließt - auch untereinander
kombiniert werden.
Weiterbildungen der Maschinen
[0023] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Hubebene ein Förderelement
für das Fördern beim Ein- oder Ausspeichern der Falzlagen in der jeweiligen vertikalen
Position und einen Antrieb für das Förderelement aufweist. Das Förderelement kann
als ein umlaufendes Band ausgebildet sein. Das Band kann angetrieben sein, z.B. eine
angetriebene Rolle umfassen. Auf dem Band können auch Anschläge oder Stützelemente
für Falzlagen oder Stapel derselben vorgesehen sein.
[0024] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Speicherebenen jeweils
ein Förderelement für das Fördern beim Ein- oder Ausspeichern der Falzlagen aufweisen.
Das Förderelement kann als ein umlaufendes Band ausgebildet sein. Das Band kann indirekt
angetrieben sein, z.B. über das Förderelement der Hubeinrichtung. Auf dem Band können
auch Anschläge oder Stützelemente für Falzlagen oder Stapel derselben vorgesehen sein.
[0025] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Speicherebenen zum separaten
Antreiben der Speicherebenen jeweils mit der Hubebene koppelbar ausgebildet sind.
Ein jeweiliges Förderelement der Speicherebene und das Förderelement der Hubebene
können temporär gekoppelt sein, sofern sie sich auf derselben vertikalen Position
befinden. Falzlagen können auf diese Weise in der Horizontalen von der Hubebene zu
einer Speicherebene transportiert werden (bzw. umgekehrt). Die beiden Ebenen sind
dabei bevorzugt in gleich hoher Vertikalposition und mit ihren jeweiligen Enden nahe
beieinander angeordnet.
[0026] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Hubebene ein antreibendes
erstes Koppelelement einer Koppeleinrichtung und jede Speicherebene ein jeweiliges,
angetriebenes zweites Koppelelement der Koppeleinrichtung umfasst. Die Kopplung kann
z.B. über Zahnräder oder Reibräder als Koppelemente erfolgen.
Weiterbildungen des Bereitstellens und Betreibens eines Systems
[0027] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass an der Maschine zum Heften
oder Bindeneine Warneinrichtung aktiviert wird, wenn nicht das richtige Speichermodul
am richtigen Anleger positioniert wird. Die Warnung kann zum Beispiel optisch oder
akustisch erfolgen. Einem Bediener kann zum Beispiel durch eine rote Leuchte und/oder
einen lauten Ton signalisiert werden, dass er das Speichermodul nicht an das richtige
Hubmodul heranbewegt hat. Es kann auch vorgesehen sein, dass dem Bediener durch eine
andere Leuchte an einem anderen Hubmodul die korrekte Position angezeigt wird. Es
kann auch vorgesehen sein, dass die Speichermodule durchnummeriert sind und derart
mit Transpondern ausgestattet sind, dass bei einer Annäherung eines Speichermoduls
an eine Reihe von Hubmodulen beim richtigen Hubmodul eine Anzeige aktiviert wird,
zum Beispiel eine grüne Leuchte; der Bediener findet auf diese Weise schnell und unkompliziert
das richtige Hubmodul. Alternativ können die Speichermodule rechnergesteuert bewegt
werden, wobei sichergestellt ist, dass die richtigen Speichermodule (mit den erwarteten
Falzlagen) zur richtigen Zeit am richtigen Ort positioniert sind.
[0028] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass am Hubmodul der Falzmaschine
gleichzeitig mehrere Speichermodule angedockt und gleichzeitig oder nacheinander beladen
werden. Es kann auch vorgesehen sein, Falzlagen durch ein Speichermodul hindurchzuschleusen
und in ein weiteres, nachgeordnetes Speichermodule einzuspeisen.
[0029] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass beim Beladen eines Speichermoduls
ein Zähler aktiviert ist und entsprechend mitzählt, wie viele Falzlagen oder Stapel
daraus eingespeichert werden. Der Zählwert kann abgespeichert werden und kann beim
Entladen des Speichermoduls für eine Kontrolle abgerufen werden.
[0030] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass ein Rechner vorgesehen ist,
welcher das Beladen mehrerer Speichermodule überwacht und protokolliert, welche (ggf.
verschiedene) Falzlagen und ggf. in welcher Anzahl in welchem Speichermodul und ggf.
auf welcher Speicherebene (vertikale Position) und ggf. an welcher Position auf einer
Speicherebene (horizontale Position) eingespeichert wurden. Der Rechner verfügt auf
diese Weise über ein umfassendes Wissen, wo im Pool von Speichermodulen welche Falzlagen
aktuell zwischengespeichert sind und kann auf diese Weise zur Verbesserung des Workflow
beitragen, insbesondere bei spontanem Auftragswechsel.
[0031] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass verschiedene Speichermodule
eingesetzt werden. Zum Beispiel können Speichermodule mit verschiedenen Speicherkapazitäten
für Falzlagen bereitgestellt werden. Solche Speichermodule können zum Beispiel verschiedene
Längen und/oder verschiedene Höhen bzw. verschiedene Anzahlen von Speicherebenen aufweisen.
[0032] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass an der Falzmaschine mehrere
Hubmodule vorgesehen sind und dass auf diese Weise mehrere Speichermodule parallel
befüllt werden können. Die einzelnen Falzlagen können über eine Weiche zu den verschiedenen
Hubmodulen geführt werden.
[0033] Eine Weiterbildung der Falzmaschine kann sich dadurch auszeichnen, dass diese im
Bereich ihres Auslegers einen Roboter mit einem Roboterarm umfasst und dass der Roboterarm
dazu eingesetzt wird, Falzlagen bzw. Stapel daraus auf Paletten abzustapeln. Die Falzmaschine
kann eine Weiche umfassen, sodass ein Bediener oder ein Steuerprogramm wählen kann,
ob die Falzlagen dem Hubmodul zugeführt werden oder dem Roboter. Beispielsweise können
kleine Auflagen über das Hubmodul in Speichermodule und große Auflagen über den Roboter
auf Paletten eingespeichert bzw. abgesetzt werden.
Weiterbildungen des Hubmoduls
[0034] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Hubebene ein bewegbares
Band für das Fördern beim Ein- oder Ausspeichern der Falzlagen umfasst.
[0035] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass an das Hubmodul mehrere Speichermodule
gleichzeitig angedockt werden können, z.B. an verschiedenen Seiten des Moduls. Diese
Speichermodule können dann gegebenenfalls nacheinander oder auch gleichzeitig beladen
werden.
Weiterbildungen des Speichermoduls
[0036] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Speicherebenen jeweils
ein bewegbares Band für das Fördern beim Ein- oder Ausspeichern der Falzlagen umfassen.
Das Band kann Mittel aufweisen, welche es ermöglichen, die Falzlagen transportsicher
zu fixieren, z.B. senkrecht zum Band orientierte Anschlagflächen.
[0037] Über jeder Speicherebene oder über jedem einzelnen Stapel kann eine jeweilige (Transport-)
Sicherungsplatte aufgehängt sein, welche für eine vertikale Bewegung bevorzugt seitlich
am Speichermodul (z.B. an dessen Seitenwand) geführt sein kann. Beim Befüllen (Einspeichern)
und beim Entleeren (Ausspeichern) des Speichermoduls können die Platten in eine obere
Position geschoben sein. Beim Bewegen des Speichermoduls können die Platten auf die
Stapel aufgelegt sein: sie liegen mit ihrer Gewichtskraft auf und sind evtl. zusätzlich
noch federbelastet. Die obere Position der Platten ist in jeder Ebene bevorzugt die
gleiche; die untere Position ergibt sich über die jeweilige Stapelhöhe(n). Die Platten
können händisch in der Vertikalen bewegt werden. Es kann alternativ vorgesehen sein,
die Platten mittels eines Antriebs in der Vertikalen zu bewegen; dieser Antrieb ist
bevorzugt im Hubmodul angeordnet und wird beim Koppeln des Speichermoduls an ein jeweiliges
Hubmodul ebenfalls gekoppelt. Vor dem Einspeichern von Stapeln werden alle vorhandenen
Platten des Speichermoduls über die Kopplung nach oben bewegt (falls sich diese nicht
bereits oben befinden), nach dem Einspeichern zur Transportsicherung nach unten; vor
dem Ausspeichern von Stapeln werden alle vorhandenen Platten des Speichermoduls über
die Kopplung nach oben bewegt; nach dem Ausspeichern bleiben die Platten bevorzugt
oben.
[0038] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Speichermodul ohne eigenen
Antrieb für dessen Speicherebenen, z.B. für dessen umlaufende Bänder, ausgestattet
ist.
[0039] Ein erforderlicher Antrieb kann stattdessen im Hubmodul vorgesehen sein und sowohl
für das Hubmodul als auch für das Speichermodule eingesetzt werden (z.B. für die dort
jeweils umlaufenden Bänder).
[0040] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Speichermodul Falzlagen
(oder Stapel solcher Falzlagen) aus verschiedenen Produktionsaufträgen aufnimmt. Dies
ist insbesondere bei Produktionsaufträgen mit kleinen Auflagen sinnvoll.
[0041] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Speichermodul von einem
Bediener von der Falzmaschine Maschine zum Heften oder Binden (oder umgekehrt) geschoben
wird oder dass das Speichermodul autonom bewegt wird. Für das autonome Bewegen ist
ein Speichermodul mit einem Antrieb auszurüsten. Ein solches autonomes Speichermodul
kann als ein FTF ausgebildet sein ("fahrerloses Transportfahrzeug").
[0042] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass zwei oder mehr Speichermodule
beim Bewegen zwischen der Falzmaschine und der Maschine zum Heften oder Binden miteinander
gekoppelt sind und gemeinsam bewegt werden.
[0043] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Speichermodul an einem
jeweiligen Hubmodul der Falzmaschine oder der Maschine zum Heften oder Binden mechanisch
angedockt wird. Es kann vorgesehen sein, das mechanische Andocken nicht zuzulassen
bzw. zu sperren, wenn erkannt wird, dass nicht das richtige Speichermodul am Hubmodul
positioniert ist.
[0044] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Speichermodul mehrere
Speicherebenen aufweist, deren jeweilige Position in der Vertikalen veränderbar ist.
Auf diese Weise kann der Abstand zwischen den Speicherebenen an variierende Stapelhöhen
angepasst werden.
[0045] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass sich die Speicherebenen des
Speichermoduls im Wesentlichen horizontal erstrecken bzw. horizontal ausgerichtet
sind. Dies ist insbesondere beim Einspeichern von Stapeln liegender Falzlagen sinnvoll.
[0046] Alternativ kann es vorgesehen sein, die Speicherebenen mit einer Neigung zu versehen.
Dies kann insbesondere beim Einspeichern von stehenden Falzlagen sinnvoll sein. Alternativ
kann es vorgesehen sein, stehende Falzlagen in Kassetten einzuspeichern und diese
Kassetten im Wesentlichen horizontal in die Speichermodule aufzunehmen und mit diesen
zu transportieren.
Weiterbildungen des Produktionsverfahrens
[0047] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die einzelnen Falzlagen oder
Stapel von Falzlagen mit einer jeweiligen Codierung versehen sind. Die Codierung kann
in einer (oder mehreren) im Produktionsprozess vorgeordneten Druckmaschine/-n erzeugt
werden oder alternativ in der Falzmaschine. Die Codierung kann jeweils ein Barcode
oder ein QR-Code oder ähnliches sein, alternativ ein angebrachter RFID-Chip oder ähnliches.
Die Codierung kann dazu genutzt werden, die einzelnen Falzlagen oder Stapel von Falzlagen
eindeutig zu identifizieren. Das Identifizieren kann dazu dienen, sicherzustellen,
dass keine Fehler im Produktionsprozess auftreten. Es kann z.B. verhindert werden,
dass nicht die richtigen Falzlagen angelegt werden.
[0048] Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass überschüssige Falzlagen an
der Maschine zum Heften oder Binden entweder als Makulatur ausgeschleust werden oder
in ein Speichermodul rückgespeichert werden. Rückgespeicherte Falzlagen können mit
dem Speichermodul zu einem Makulaturbehälter gebracht und dort entsorgt werden.
[0049] Die in den obigen Abschnitten Technisches Gebiet, Erfindung und Weiterbildungen sowie
im folgenden Abschnitt Ausführungsbeispiele offenbarten Merkmale und Merkmalskombinationen
stellen - in beliebiger Kombination miteinander - weitere vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar.
Ausführungsbeispiele zur Erfindung und Figuren
[0050] Die Figuren 1 bis 5 zeigen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung und der
Weiterbildungen. Einander entsprechende Merkmale sind in den Figuren mit denselben
Bezugszeichen versehen. Sich in den Figuren wiederholende Bezugszeichen wurden der
Übersichtlichkeit teils weggelassen.
[0051] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht eines bevorzugen
Ausführungsbeispiels mit einem Speichermodul, einem Hubmodul und einer Falzmaschine
bzw. deren Ausleger und schematisch den Ablauf eines Einspeicherns beim Betrieb. Das
Einspeichern der Falzlagen 4 (aus der Maschine 1 in ein oder mehrere Speichermodul/-e
40) erfolgt gemäß dem in Figur 1 gezeigten Ablauf. Die Maschine 1 (Falzmaschine; nur
teilweise dargestellt) umfasst einen Ausleger 2 (ebenfalls nur teilweise dargestellt)
mit einer bevorzugt horizontalen Auslegerichtung 3 für Falzlagen 4 bzw. Stapel solcher
Falzlagen/Falzlagenstapel 4 (liegende Auslage bzw. liegendes Speichern). Eine solche
Maschine 1 kann Teil eines Systems 20 aus verschiedenen Maschinen 1 und 10 sein.
[0052] Die Falzlagen 4 gelangen vom Ausleger 2 zu einem Hubmodul 30 bzw. zu dessen Hubebene
32, welche bei Betätigung eines Antriebs 32a in Richtung 93 ("auf und ab") bewegbar
ist und somit in vertikalen Positionen 92 positionierbar ist.
[0053] Die bewegbare Hubebene 32 umfasst ein Förderelement 33, welches bevorzugt ein umlaufendes
Band 33a und Rollen 33b zum Führen des Bandes umfassen kann. Das Förderelement 33
ist angetrieben, d.h. es ist ein Antrieb 34 vorhanden, bevorzugt ein Motor für eine
der Rollen 33b. Weiter unten (bei der Beschreibung des Speichermoduls) wird deutlich,
dass dieser Antrieb 34 zugleich (im Zustand der Kopplung) einen Antrieb einer Koppeleinrichtung
darstellt.
[0054] Die Falzlagen 4 gelangen vom Hubmodul 30 zu einem (in einem Andockbereich 53a angekoppelten)
Speichermodul 40. Während das Hubmodul 30 bevorzugt ortsfest (beim Ausleger 2 oder
alternativ als Teil des Auslegers 2) angeordnet ist, ist das Speichermodul 40 mobil
ausgebildet, bevorzugt durch Vorsehen von Rädern 43 und einem Griff 44, so dass ein
Bediener das Speichermodul 40 zu dem Hubmodul 30 hinbewegen und wieder wegbewegen
kann (siehe Richtungsdoppelpfeil 90).
[0055] Das Speichermodul 40 umfasst bevorzugt mehrere, übereinander angeordnete Speicherebenen
41 zum Speichern der Falzlagen 4, wobei jede dieser Ebenen ein Förderelement 42 umfasst,
bevorzugt ein umlaufendes Band 42a und Rollen 42b zum Führen des Bandes. Da die Hubebene
32 verschiedene Positionen 92 anfahren kann, ist es möglich, die Falzlagen 4 über
die Hubebene 32 den verschiedenen Speicherebenen 41 zuzuführen. Das zuführen erfolgt
dabei in Richtung 91. Dies geschieht bevorzugt gesteuert, d.h. ein Rechner, z.B. der
in Figur 3 dargestellte Rechner 70, steuert das Einspeichern der Falzlagen 4 entsprechend
der Anzahl der zu speichernden Falzlagenstapel 4 und der Speicherkapazität der verwendeten
Speichermodule 40. Bevorzugt werden die Speichermodul komplett gefüllt; bei einem
Jobwechsel kann es aber auch vorkommen, dass ein Speichermodul nur anteilig befüllt
wird.
[0056] Zum Herstellen einer Kopplung zwischen einem Speichermodul 40 und einem Hubmodul
30 ist eine (mehrteilige) Koppeleinrichtung 50 vorhanden; diese umfasst ein erstes
Koppelelement 51 und ein zweites Koppelelement 52. Das erste Koppelelement 51 ist
Teil des Hubmoduls 30; das zweite Koppelelement 52 ist Teil des Speichermoduls 40.
Die beiden Koppelelemente können z.B. als Zahnräder ausgebildet sein, welche beim
Koppeln der beiden Module 30 und 40 ineinandergreifen. Auf der Seite des Speichermoduls
40 kann jede Speicherebene 41 ein zweites Koppelelement 52 umfassen, d.h. das zweite
Koppelelement kann selbst mehrteilig sein, z.B. mehrere Zahnräder umfassen. Die Hubebene
32 kann bevorzugt in jeder ihrer vertikalen Positionen 92 mit einer Speicherebene
41 gekoppelt werden: es kann also z.B. vorgesehen sein, dass ein Zahnrad der Hubebene
mit einem jeweiligen Zahnrad der Speicherebene koppelt. In den Figuren 2,3 und 5 sind
solche Zahnräder als ausgefüllte Kreise dargestellt.
[0057] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht eines bevorzugen
Ausführungsbeispiels mit einem Speichermodul, einem Hubmodul und einem Sammelhefter,
einem Klebebinder oder einem Fadenbinder bzw. deren Anleger und schematisch den Ablauf
eines Ausspeicherns beim Betrieb. Die Maschine 10 (Sammelhefter, Klebebinder oder
Fadenbinder; nur teilweise dargestellt) umfasst einen Anleger 11 (ebenfalls nur teilweise
dargestellt) mit einer bevorzugt horizontalen Anlegerichtung 12 für Falzlagen 4 bzw.
Stapel solcher Falzlagen/Falzlagenstapel 4. Das Ausspeichern der Falzlagen 4 (aus
einem oder mehreren Speichermodule/-n 40 in die Maschine 10) erfolgt gemäß dem in
Figur 2 gezeigten Ablauf; dieser Ablauf erfolgt im Wesentlichen in umgekehrter Reihenfolge
und in den umgekehrten Richtungen wie beim Einspeichern.
[0058] Ein zumindest teilweise beladenes Speichermodul 40 kann vom Bediener entkoppelt und
von der Maschine 1 (Falzmaschine) zur Maschine 10 (Sammelhefter, Klebebinder oder
Fadenbinder) bewegt und dort angekoppelt werden (Andockbereich 53b). Das Entkoppeln
erfolgt dabei bevorzugt einfach durch das Entfernen des Speichermoduls 40 aus einer
vorgegebenen Position, z.B. weg von einem Anschlag des Hubmoduls 30 der Maschine 1;
das Ankoppeln durch das Bewegen in eine vorgegebene Position beim Hubmodul 31, z.B.
hin zu einem Anschlag des Hubmoduls 31 der Maschine 10.
[0059] Ein jeweiliger, eingespeicherter Falzlagestapel 4 wird mittels des betreffenden Förderelements
42 des Speichermoduls 40 und des entsprechend vertikal positionierten und angekoppelten
Förderelements 33 des Hubmoduls 31 auf die Hubebene 32 bewegt; diese bewegt sich dann
mit dem Stapel 4 nach oben; dann wird der Stapel 4 auf den Anleger 11 (alternative
Bezeichnung: Anlege- oder Einlegemodul) bzw. dessen Förderelement 60 bewegt und schließlich
in die Maschine 10 zur dortigen Weiterverarbeitung. Das Förderelement 60 kann ausfahrbar
ausgebildet sein, z.B. als ein umlaufendes Band 61. Aufeinander folgende Stapel 4
können am Anleger 11 aufeinandergesetzt werden, sofern die einzelnen Falzlagen unten
eingezogen werden.
[0060] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Draufsicht eines bevorzugen Ausführungsbeispiels
mit mehreren Speichermodulen, mehreren Hubmodulen und einem Sammelhefter,einem Klebebinder
oder einem Fadenbinder und schematisch den Ablauf eines Ausspeicherns beim Betrieb.
[0061] Es ist erkennbar, dass am Anleger 11 der Maschine 10 mehrere Speichermodule 40 angekoppelt
("angedockt") werden können: Der Anleger 11 umfasst hierzu eine an sich bekannte Sammelstrecke
13, welche die aus den Speichermodulen 40 ausgespeicherten und gesammelten Falzlagen
5 zu einer Weiterverarbeitungsstation 14 führt (Bewegungsrichtungen 91). Es ist auch
erkennbar, dass die Anleger 11 und die Hubmodule 31 bevorzugt in eine Richtung 94
bewegbar sind, wodurch dem Bediener zur Zugang zur Maschine 10 bzw. deren Sammelstrecke
13 erleichtert wird, z.B. im Falle einer Störung.
[0062] Es ist bevorzugt vorgesehen, dass jedes Speichermodul 40 ein jeweiliges erstes Kontrollelement
45a und jedes Hubmodul 30 oder 31 ein jeweiliges zweites Kontrollelement 45b einer
Kontrolleinrichtung 45 umfassen. Die Kontrollelemente 45a und 45b können dabei über
Kontakte oder bevorzugt kontaktlos (z.B. per RFID; über Distanz) miteinander und/oder
mit einem Rechner, z.B. dem Rechner 70, kommunizieren, wobei z.B. erkannt wird, welches
Speichermodul an welchem Hubmodul platziert werden soll; das Platzieren kann dabei
unterbunden werden, falls erkannt wird, dass ein Speichermodul nicht am - für den
Produktionsprozess - richtigen Hubmodul platziert würde. Das Unterbinden kann eine
Warnung (akustisch und/oder optisch) umfassen. Das Unterbinden kann eine mechanische
Lösung umfassen, z.B. eine (nicht dargestellte) Sperre, die das Andocken blockiert.
Warnung und Sperre können auch kombiniert werden.
[0063] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Draufsicht eines bevorzugen Ausführungsbeispiels
mit mehreren Speichermodulen, mehreren Hubmodulen, einer Falzmaschine und einem Sammelhefter,
einem Klebebinder oder einem Fadenbinder und schematisch den Ablauf eines Ein- und
Ausspeicherns beim Betrieb.
[0064] Das gezeigte exemplarische System 20 umfasst eine Falzmaschine 1 mit einem Ausleger
2 und einer Auslegerichtung 3, einem Hubmodul 30 und bevorzugt mit einem Sensor 73
zum Detektieren von durchlaufenden Falzlagenstapel 4 und mit einem Zähler 74 zum Mitzählen
der Stapel. Das Zählen kann dazu dienen, zu erkennen, wann ein angedocktes Speichermodul
voll beladen ist bzw. wann ein weiteres Speichermodul beladen werden muss.
[0065] Das System 20 umfasst des Weiteren eine Maschine 10, z.B. ein Sammelhefter, ein Klebebinder
oder ein Fadenbinder, mit mehreren Hubmodulen 31, mehreren Anlegern 11 mit Anlegerichtungen
12 und bevorzugt mit einer Sammelstrecke 13.
[0066] Das System 20 umfasst schließlich einen "Pool" an Speichermodulen 40, welche zwischen
den beiden Maschinen 1 und 10 produktionsabhängig hin und herbewegt werden können.
Der Betrieb des Systems 20 bzw. die Produktion kann durch einen Rechner 70 überwacht
und gesteuert werden: Der Rechner 70 ist mit beiden Maschinen 1 und 10 über jeweilige
Verbindungen 70 und 71 bevorzugt drahtlos verbunden. Der Rechner 70 kennt zudem den
Beladungszustand der einzelnen Speichermodule 40, also welche Falzlagen 4 in welchen
Modulen 40 eingespeichert sind. Der Rechner kann dem Bediener somit anzeigen, welches
Modul 40 (diese können z.B. durchnummeriert oder anderweitig mit bekannten Mitteln
codiert sein) zu welchem Zeitpunkt an welchem Modul 30 angedockt sein muss; dies kann
z.B. über Anzeigeeinrichtungen an den Modulen 30 erfolgen. Wenn die Module 40 optional
als FTF ("fahrerlose Transportfahrzeuge") ausgebildet sind, kann die Steuerung der
Produktion auch autonom, also ohne den Bediener erfolgen.
[0067] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht eines bevorzugen
Ausführungsbeispiels mit einem Speichermodul, einem Hubmodul und einer Falzmaschine
bzw. deren Ausleger und schematisch den Ablauf eines Einspeicherns beim Betrieb. Während
in Figur 1 liegend gespeichert wird, wird in Figur 5 stehend gespeichert.
[0068] Das stehende Speichern kann sinnvoll sein, falls die vorgelagerte Maschine 1 selbst
einen Ausleger für stehende Falzlagen 4 umfasst und die nachgelagerte Maschine 10
die Anlage stehend gespeicherter Falzlagen 4 erlaubt.
[0069] Das stehende Speichern von Falzlagen 4, - d.h. von Falzlagen, welche nicht im Wesentlichen
vertikal übereinander liegen (als vertikale Stapel angeordnet sind), sondern im Wesentlichen
horizontal, ggf. mit einer Neigung, nebeneinanderstehen (als horizontaler Stapel angeordnet
sind), - kann von Vorteil sein, da ggf. mehr Falzlagen 4 pro Modul 40 eingespeichert
werden können. Dafür tauglichen Förderelemente 42 müssen aber ggf. zusätzlich mit
(Front- und ggf. End-) Stützen für die Reihe stehender Falzlagen 4 ausgerüstet werden;
die Stützen können dabei z.B. verstellbar sein, um das Ein- und Ausspeichern zu ermöglichen.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Maschine zum Falzen bzw. Falzmaschine
- 2
- Ausleger
- 3
- Auslegerichtung
- 4
- Falzlagen bzw. Falzlagenstapel (liegend)
- 5
- Falzlagen
- 6
- Falzlagen bzw. Falzlagenstapel (stehend)
- 10
- Maschine zum Heften oder Binden (Sammelhefter, Klebebinder, Fadenbinder)
- 11
- Anleger
- 12
- Anlegerichtung
- 13
- Sammelstrecke
- 14
- Weiterarbeitungsstation (Heften oder Klebebinden)
- 20
- System aus Falzmaschine und Sammelhefter/Klebebinder/Fadenbinder
- 30
- Hubmodul(e) der Falzmaschine
- 31
- Hubmodul(e) des Sammelhefters/Klebebinders/Fadenbinder
- 32
- Hubebene(n)
- 32a
- Antrieb der Hubebene
- 33
- Förderelement
- 33a
- umlaufendes Band, umlaufende Bänder
- 33b
- Rollen
- 34
- Antrieb des Förderelements
- 35
- Antrieb der Koppeleinrichtung
- 40
- Speichermodul(e)
- 41
- Speicherebene(n)
- 42
- Förderelemente(n)
- 42a
- umlaufendes Band, umlaufende Bänder
- 42b
- Rollen
- 43
- Räder
- 44
- Griff
- 45
- Kontrolleinrichtung
- 45a
- erstes Kontrollelement
- 45b
- zweites Kontrollelement
- 50
- Koppeleinrichtung
- 51
- erstes Koppelelement
- 52
- zweites Koppelelement
- 53a
- Andockbereich bei der Falzmaschine
- 53b
- Andockbereich beim Sammelhefter/Klebebinder/Fadenbinder
- 60
- ausfahrbares Förderelement
- 61
- umlaufendes (ausfahrbares) Band
- 70
- Rechner
- 71
- Verbindung zur Falzmaschine
- 72
- Verbindung zum Sammelhefter/Klebebinder/Fadenbinder
- 73
- Sensor
- 74
- Zähler
- 90
- Bewegungsrichtung Speichermodul
- 91
- Bewegungsrichtungen Falzlagen/-stapel
- 92
- vertikale Position
- 93
- Bewegungsrichtung Hubebene(n)
- 94
- Bewegungsrichtung Hubmodul und Anleger (im Servicefall)
1. Maschine zum Falzen mit einem Ausleger für das Auslegen von Falzlagen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Maschine (1) wenigstens ein Hubmodul (30) und wenigstens ein mobiles Speichermodul
(40) umfasst, wobei das Speichermodul (40) horizontal zu dem Hubmodul (30) hin und
von dem Hubmodul (30) weg bewegbar ist,
dass das Hubmodul (30) dem Ausleger (2) in Auslegerichtung (3) nachgeordnet ist und dass
das Hubmodul (30) eine vertikal positionierbare Hubebene (32) für das vertikale Positionieren
mehrerer Falzlagen (4) umfasst, und
dass das Speichermodul (40) während des Auslegens von Falzlagen (4) dem Hubmodul (30)
nachgeordnet ist und dass das Speichermodul (40) wenigstens zwei vertikal übereinander
angeordnete und separat antreibbare Speicherebenen (41) für das jeweilige Einspeichern
mehrerer Falzlagen (4) umfasst.
2. Maschine Heften oder Binden mit mehreren Anlegern für das jeweilige Anlegen von Falzlagen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Maschine (10) mehrere Hubmodule (31) und je Hubmodul (31) wenigstens ein mobiles
Speichermodul (40) umfasst, wobei die Speichermodule (40) horizontal zu den Hubmodulen
(31) hin und von den Hubmodulen (31) weg bewegbar sind,
dass jedem Anleger (11) ein Hubmodul (31) in Anlegerichtung (12) vorgeordnet ist und dass
das jeweilige Hubmodul (31) eine vertikal positionierbare Hubebene (32) für das vertikale
Positionieren mehrerer Falzlagen (4) umfasst, und
dass jedem Hubmodul (31) während des Anlegens von Falzlagen (4) ein Speichermodul (30)
vorgeordnet ist und dass das Speichermodul (30) wenigstens zwei vertikal übereinander
angeordnete und separat antreibbare Speicherebenen (41) für das jeweilige Ausspeichern
mehrerer Falzlagen (4) umfasst.
3. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubebene (32) ein Förderelement (33) für das Fördern beim Ein- oder Ausspeichern
der Falzlagen (4) in der jeweiligen vertikalen Position (92) und einen Antrieb (34)
für das Förderelement (33) aufweist.
4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Speicherebenen (41) jeweils ein Förderelement (42) für das Fördern beim Ein-
oder Ausspeichern der Falzlagen (4) aufweisen.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Speicherebenen (41) zum separaten Antreiben der Speicherebenen (41) jeweils mit
der Hubebene (32) koppelbar ausgebildet sind.
6. Maschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubebene (32) ein antreibendes erstes Koppelelement (51) einer Koppeleinrichtung
(50) und jede Speicherebene (41) ein jeweiliges, angetriebenes zweites Koppelelement
(52) der Koppeleinrichtung (50) umfasst.
7. Bereitstellen und Betreiben eines Systems aus wenigstens einer Maschine zum Falzen
nach einem der Ansprüche 1, 3, 4, 5 und 6 und wenigstens einer Maschine zum Heften
oder Binden nach einem der Ansprüche 2, 3, 4 ,5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vielzahl von mobilen Speichermodulen (40) bereitgestellt wird, welche a) während
des Auslegens nacheinander an das Hubmodul (30) der Falzmaschine (1) angekoppelt werden,
jeweils Falzlagen (4) von dem Hubmodul (30) der Falzmaschine (1) aufnehmen und die
aufgenommenen Falzlagen (4) speichern, dann b) jeweils von dem Hubmodul (30) abgekoppelt
werden und die gespeicherten Falzlagen (4) von der Maschine (1) zum Falzen zu der
Maschine (10) zum Heften oder Binden transportieren und dann c) während das Anlegens
parallel an jeweils ein Hubmodul (31) der Maschine (10) angekoppelt werden und die
transportierten Falzlagen (4) an das jeweilige Hubmodul (31) der Maschine (10) parallel
abgeben.
8. Hubmodul für Falzlagen, geeignet für die Verwendung als Hubmodul einer Maschine zum
Falzen, einer Maschine zum Heften oder Binden oder beim Bereitstellen und Betreiben
eines Systems nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hubmodul (30, 31) eine vertikal bewegbare Hubebene (32) für das vertikale Positionieren
mehrerer Falzlagen (4)umfasst, und
dass die Hubebene (32) ein antreibendes erstes Koppelement (51) einer Koppeleinrichtung
(50) umfasst.
9. Hubmodul nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubebene (32) ein bewegbares Band (33a) für das Fördern beim Ein- oder Ausspeichern
der Falzlagen (4) umfasst.
10. Mobiles Speichermodul für Falzlagen, geeignet für die Verwendung als Speichermodul
einer Maschine zum Falzen, einer Maschine zum Heften oder Binden oder beim Bereitstellen
und Betreiben eines Systems nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Speichermodul (40) wenigstens zwei vertikal übereinander angeordneten und separat
antreibbare Speicherebenen (41) für das jeweilige Speichern mehrerer Falzlagen (4)
umfasst, und
dass die Speicherebenen (41) ein jeweiliges, angetriebenes zweites Koppelement (52) einer
Koppeleinrichtung (50) umfassen.
11. Mobiles Speichermodul nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Speicherebenen (41) jeweils ein bewegbares Band (42a) für das Fördern beim Ein-
oder Ausspeichern der Falzlagen (4) umfassen.
12. Produktionsverfahren zum Herstellen weiterverarbeiteter, gedruckter Produkte aus Falzlagen,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Hubmodule (30, 31) nach Anspruch 8 oder 9 und mehrere Speichermodule (40)
nach Anspruch 10 oder 11 eingesetzt werden, wobei je ein Hubmodul (30, 31) und je
ein Speichermodul (40) temporär miteinander über eine Koppeleinrichtung (50) gekoppelt
werden und wobei die Koppeleinrichtung (50) das erste Koppelelement (51) des Hubmoduls
(30, 31) und ein zweites Koppelelement (52) des Speichermoduls (40) umfasst.