[0001] Die Erfindung betrifft eine höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung zur hängenden
Befestigung einer Traglast. Sie eignet sich insbesondere zum Aufhängen von Traglasten,
zum Beispiel von Sport- und Fitnessgeräten, Hängematten, Werkzeugen, Mobiliar oder
dergleichen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Reichweite des Bedieners
der Lasthaltevorrichtung aufgehängt sein können.
[0002] Es ist bekannt, Klemmschlösser in Verbindung mit Gurten zu verwenden, um den Gurt
bei Belastung zu arretieren, gleichzeitig jedoch eine Verstellung vornehmen zu können.
Klemmschlösser beinhalten hierzu Sperr- und Gegenhalterelemente, zum Beispiel Umlenkstege
und Klemmbacken, die aufgrund von Oberflächenrauigkeit und Anstellwinkel eine Selbsthemmung
in einer Zugrichtung bewirken. Der Gurt lässt sich in einer Zugrichtung durchziehen;
in der anderen Zugrichtung blockiert das Klemmschloss das Durchziehen des Gurtes.
Klemmschlösser dieser Art sind beispielsweise in
DE 731 927 C oder
DE 10 2007 045 170 A1 offenbart.
[0003] Allgemein gebräuchlich ist die Anwendung von Klemmschlössern bei Spanngurten: Mittels
des Klemmschlosses wird eine geschlossene Gurtschlinge gebildet, die durch Ziehen
am losen, freien Gurtende, dem Gurtfreiende, verkürzt werden kann. Bei Zug an der
Gurtschlinge blockiert das Klemmschloss dagegen. Spanngurte mit solchen Klemmschlössern
werden vielfach zur Sicherung von Verpackungen und zur Transportsicherung angewandt.
Das Entriegeln des Klemmschlosses ist im Regelfall händisch vorzunehmen. Das Klemmschloss
ist hierzu entweder in eine Position zu bringen, die die Selbsthemmung auflöst, oder
es ist ein Entriegelungsmechanismus des Klemmschlosses zu betätigen, der die Selbsthemmung
aufhebt. Die vorher arretierte Gurtschlinge kann im entriegelten Zustand nun durch
Durchziehen in der ansonsten blockierten Zugrichtung vergrößert werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine mit einem Klemmschloss arbeitende höhenverstellbare
Lasthaltevorrichtung bereitzustellen, die es ermöglicht, eine hängende Traglast auf
eine gewünschte Lasthöhe zu bringen und bei Erfordernis die Lasthöhe durch Betätigung
der Lasthaltevorrichtungen zu verstellen. Hierbei soll die Bedienung der Lasthaltevorrichtung
auch dann ermöglicht sein, wenn die Traglastposition außerhalb der Reichweite des
Bedieners liegt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung mit den Merkmalen
nach Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 bis 13 aufgeführt.
[0006] Nach Maßgabe der Erfindung weist die höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung einen
Gurt sowie eine Gurtverstelleinheit mit einem entriegelbaren Klemmschloss auf. Die
Lasthaltevorrichtung dient bestimmungsgemäß zur hängenden Befestigung einer Traglast
an dem über eine Aufhängung zu führenden Gurt. Die Traglast, zum Beispiel ein hängend
verwendbares Sportgerät, wird am Klemmschloss angebracht bzw. angehängt, im Regelfall
an einem am Klemmschloss angebrachten Lasthalter der Lasthaltevorrichtung. Der Lasthalter
kann ein beliebiges Befestigungselement sein, mit dem sich die Traglast an der Lasthaltevorrichtung
- vorzugsweise lösbar - befestigen lässt, zum Beispiel ein Haken, eine Schlaufe, eine
Rastverbindung, ein Gurtschloss oder dergleichen. Vorzugsweise ist der Lasthalter
mittels eines Lasthalter-Drehlagers mit dem Klemmschloss verbunden, sodass sich das
Klemmschloss um die Drehachse des Lasthalter-Drehlagers gegenüber dem Lasthalter drehen
kann. Dies ermöglicht, dass sich der Lasthalter bei Zugkraft durch die Traglast stets
lotrecht nach unten ausrichten kann, ohne dass Biegekräfte auf das Klemmschloss übertragen
werden.
[0007] Im vorliegenden Kontext ist unter einem Gurt jedes längliche, zugfeste, schlaff biegeweiche
elastische Element, das für das Tragen, Sichern oder Handhaben von Lasten ausgelegt
oder geeignet ist, zu verstehen. Dazu gehören unter anderem herkömmliche Gurtbänder
und Seile, aber auch Kabel oder andere vergleichbare lasttragende Elemente, die einen
ähnlichen Zweck erfüllen können. Vorzugsweise ist der Gurt als herkömmliches Gurtband
ausgebildet.
[0008] Im vorliegenden Kontext werden unter dem Begriff des Klemmschlosses auch Klemmschnallen
und Gurtschnallen verstanden.
[0009] Der mit einem Ende, dem Gurtfestende, im Klemmschloss fixierte Gurt wird bei bestimmungsgemäßer
Verwendung um die Aufhängung geführt und mit dem anderen Ende, dem Gurtfreiende, durch
das Klemmschloss gesteckt. Der zwischen Aufhängung und Klemmschloss doppelt liegende
Teil des Gurtes bildet den lasttragenden Teil des Gurtes in Form einer Gurtschlinge.
Diese lasttragende Gurtschlinge ist bei bestimmungsgemäßer Verwendung um die Aufhängung,
die zum Beispiel eine Stange, ein Haken, ein Ast oder dergleichen sein kann, gelegt.
Die Aufhängung, die nicht Teil der höhenverstellbaren Lasthaltevorrichtung aber für
deren Verwendung erforderlich ist, befindet sich üblicherweise oberhalb der gewünschten
Aufhängeposition der Traglast.
[0010] Der Gurt ist mithin so durch das Klemmschloss geführt, dass sich der Gurt bei Zuglast
auf die Gurtschlinge im Klemmschloss selbsthemmend klemmt. D. h., das Klemmschloss
klemmt den Gurt bei Lasteinleitung über den Lasthalter selbsttätig durch Reibschluss
bzw. Kraftschluss und fixiert durch Selbsthemmung die Gurtlänge der lasttragenden
Gurtschlinge. Das Durchrutschen des Gurtes ist bei Belastung der Gurtschlinge mithin
durch das Klemmschloss blockiert.
[0011] Das Gurtfreiende ist im Klemmschloss zudem so geführt, dass ein Zug am unbelasteten
Gurtfreiende die Klemmkraft überwindet und ein zum Gurtfreiende gerichtetes Hindurchziehen
des Gurtes durch das Klemmschloss zulässt. D. h., bei Zug am Gurtfreiende ist ein
Durchziehen des Gurtes möglich, da das Klemmschloss konstruktiv so ausgestaltet ist,
dass der Reibschluss im Klemmschloss bei Ziehen des Gurtes in Richtung des Gurtfreiendes
bereits bei geringem Kraftaufwand überwunden wird. Die Gurtlänge der lasttragenden
Gurtschlinge wird somit durch Zug am unbelasteten Gurtfreiende des Gurtes verkürzt,
d. h., die am lasttragenden Teil des Gurtes hängende Gurtverstelleinheit und mit ihr
die Traglast können stufenlos nach oben gezogen werden.
[0012] Zur Entriegelung weist das Klemmschloss einen Entriegelungsmechanismus auf, der bei
Betätigung das Klemmschloss entriegelt, d. h. die Klemmung und damit auch die Selbsthemmung
des Gurtes im Klemmschloss aufhebt. Während der Gurt sich im nicht entriegelten Zustand
lediglich in eine Richtung, d. h. nur unidirektional durch das Klemmschloss, ziehen
lässt, ermöglicht die Entriegelung das Durchziehen des Gurtes durch das Klemmschloss
in beide Zugrichtungen, d. h. bidirektional. Nachfolgend werden der Zustand des Klemmschlosses
bei nicht betätigtem Entriegelungsmechanismus als Klemmzustand und der Zustand des
Klemmschlosses bei betätigtem Entriegelungsmechanismus als Entriegelungszustand bezeichnet.
[0013] Um den Entriegelungsmechanismus betätigen zu können, umfasst die Gurtverstelleinheit
neben dem Klemmschloss erfindungsgemäß einen mit dem Entriegelungsmechanismus verbundenen
Entriegelungsgurt.
[0014] Der Gurt bzw. das Gurtfreiende ist im Klemmschloss so geführt, dass durch Zug an
dem mit dem Entriegelungsmechanismus verbundenen Entriegelungsgurt das Klemmschloss
unter Lösung der Klemmung und Selbsthemmung entlang des Gurtes verschiebbar ist, wobei
sich die Gurtlänge in der lasttragenden Gurtschlinge stufenlos verlängert. D. h.,
der Entriegelungsgurt der Gurtverstelleinheit ist so am Klemmschloss bzw. am Entriegelungsmechanismus
des Klemmschlosses angebracht, dass bei Zug am Entriegelungsgurt das Klemmschloss
entriegelt und gleichzeitig entlang des Gurts verschoben wird, wobei das Gurtfreiende
des Gurtes zur Gurtschlingenseite hin durch das Klemmschloss durchgezogen wird. Hierdurch
vergrößert sich die Gurtlänge der lasttragenden Gurtschlinge, d. h., die an der lasttragenden
Gurtschlinge hängende Gurtverstelleinheit und mit ihr die über dem Lasthalter befestigte
Traglast können stufenlos nach unten gezogen werden.
[0015] Die höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung bzw. deren Gurtverstelleinheit ermöglicht
mithin, durch wahlweisen Zug am unbelasteten Gurtfreiende des Gurtes oder am Entriegelungsgurt,
die Traglast stufenlos auf eine gewünschte Lasthöhe zu bringen. Die Einstellung der
tragenden Länge des Gurtes, d. h. der lasttragenden Gurtschlinge, kann einhändig durch
eine einzelne Person und ohne Hilfsmittel erfolgen. Die höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung
ist für das Anhängen verschiedenster Traglasten verwendbar; zum Beispiel können Sportgeräte,
Fitnessgeräte, Hängematten, Mobiliar, Werkzeuge und vieles andere mehr als Traglast
angebracht werden. Auch Personen können Teil der Traglast sein, zum Beispiel, wenn
sich die Person auf einem hängenden Sitz befindet. So kann die Lasthaltevorrichtung
auch als Hebehilfsmittel im Rahmen der ambulanten oder stationären Gesundheitspflege
genutzt werden, um körperlich eingeschränkte Patienten zu bewegen. Die Gurtverstelleinheit
gewährleistet eine feste Klemmung des Gurtes unter Belastung und eine einfache Höher-
oder Tiefer-Verstellung durch wahlweises Ziehen am Gurtfreiende oder am Entriegelungsgurt.
Ein Vorteil der höhenverstellbaren Lasthaltevorrichtung ist zudem, dass - unabhängig
davon, ob am Gurtfreiende oder am Entriegelungsgurt gezogen wird - die Höhenverstellung
durch Ziehen nach unten erfolgen kann. D. h., bei Zug am Gurtfreiende nach unten wird
die Traglast entgegen der Zugrichtung nach oben angehoben und durch Zug am Entriegelungsgurt
nach unten wird die Traglast mit der Zugrichtung nach unten abgesenkt.
[0016] Das Klemmschloss umfasst zur Realisierung der Selbsthemmung regelmäßig ein Sperrelement
und ein Gegenhalterelement, zwischen denen der Gurt geführt ist. Das Sperrelement
und das Gegenhalterelement wirken hierbei so gegeneinander, dass der Gurt in einer
seiner beiden möglichen Zugrichtungen, d. h. unidirektional, geklemmt ist. Das Sperrelement
drückt den Gurt also so gegen das Gegenhalterelement, dass das Durchrutschen des Gurtes
durch das Klemmschloss bei Zug an der Gurtschlingenseite blockiert, während bei Zug
am Gurtfreiende ein Durchziehen ermöglicht ist. Die Entriegelung des Klemmschlosses,
die durch Betätigung des Entriegelungsmechanismus erfolgt, löst die Klemmung und die
Selbsthemmung, zum Beispiel durch Aufhebung der Anpressung des Sperrelements an das
Gegenhalterelement, und ermöglicht so das Durchziehen des Gurtes durch das Klemmschloss
in beide Zugrichtungen, d. h. bidirektional.
[0017] Das Anpressen des Sperrelements gegen das Gegenhalterelement kann mittels eines Andrückelements,
insbesondere mittels eines durch Federkraft wirkenden Andrückelements bzw. eines in
Form eines Federelements ausgebildeten Andrückelements, erfolgen. Der Entriegelungsmechanismus
ist in diesem Fall so ausgebildet, dass die Andrückwirkung des Andrückelements durch
den Entriegelungsmechanismus aufgehoben wird, zum Beispiel durch Wegdrücken des Federelements.
Bei einer Ausbildung des Klemmschlosses, in der das Sperrelement mittels eines durch
Federkraft wirkenden Andrückelements stetig in Richtung des Gegenhalterelements angedrückt
wird, ist der Entriegelungsmechanismus mithin dazu ausgebildet, die in Richtung des
Gegenhalterelements wirkende Federkraft des Andrückelements bei Betätigung des Entriegelungsmechanismus
aufzuheben.
[0018] In der Ausgestaltung des Klemmschlosses mit einem als Federelement ausgeführten Andrückelement,
kann das Andrückelement, das die Klemmwirkung durch Klemmen des Gurtes zwischen dem
Sperrelement und dem Gegenhalterelement aufrechthält, gleichzeitig die Selbstrückstellung
des Entriegelungsmechanismus bewirken: Die Betätigung des Entriegelungsmechanismus
erfolgt durch Aufhebung der Federkraft. Nach Beendigung der Betätigung des Entriegelungsmechanismus
geht das Federelement selbsttätig in seine Ausgangsstellung zurück und drückt das
Sperrelement mit dem Gurt wieder gegen das Gegenhalterelement. Das Andrückelement
fungiert hierbei gleichzeitig als Selbstrücksteller des Entriegelungsmechanismus.
[0019] Alternativ kann die Selbstrückstellung des Entriegelungsmechanismus auch unter Ausnutzung
der auf das Klemmschloss durch die Traglast ausgeübten Zugkraft erfolgen.
[0020] Gemäß einer solchen Ausgestaltung der höhenverstellbaren Lasthaltevorrichtung ist
das Klemmschloss mittels eines Gurtfestend-Drehlagers drehbar bzw. klappbar um die
Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers am Gurtfestende angebracht, wobei das Klemmschloss
bei nach unten wirkender Belastung durch die am Lasthalter angebrachte Traglast um
die Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers nach oben geklappt an der lasttragenden Gurtschlinge
anliegt. Das Gurtfestend-Drehlager kann beispielsweise durch das Gurtfestende und
einen am Klemmschloss befestigten Stift ausgebildet sein, wobei das Gurtfestende in
Form einer geschlossenen Schlaufe um den Stift geführt ist.
[0021] Zudem ist der Entriegelungsgurt so am Klemmschloss befestigt, dass bei nach unten
gerichtetem Zug am Entriegelungsgurt das Klemmschloss durch Drehung um die Drehachse
des Gurtfestend-Drehlagers nach unten klappt.
[0022] Das Klemmschloss klappt bei dieser Ausführung der Gurtverstelleinheit mithin zwischen
zwei Positionen hin und her: Bei ausschließlicher Zugbelastung am Klemmschloss durch
die Traglast ist das Klemmschloss nach oben geklappt; bei entsprechend hoher Zugbelastung
am Entriegelungsgurt ist das Klemmschloss nach unten geklappt. Die Klapp- bzw. Drehbewegung
erfolgt um die Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers.
[0023] Das Klemmschloss weist in dieser Ausgestaltung ferner ein als Schlitten ausgebildetes
Sperrelement und ein als Gegenhaltestab ausgebildetes Gegenhalterelement auf. Beide
sind parallel zur Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers ausgerichtet. Der Schlitten
ist innerhalb von parallelen, im Klemmschloss eingebrachten Schlittenführungsnuten
zwischen zwei Anschlagspositionen längsverschieblich geführt. Der Gegenhaltestab ist
benachbart zu der vom Gurtfestend-Drehlager entfernt liegenden Anschlagsposition der
Schlittenführungsnuten angeordnet, d. h., bei nach oben geklapptem Klemmschloss befindet
sich der Gegenhaltestab oben am Klemmschloss. Der Gurt ist bei nach oben geklapptem
Klemmschloss in Form einer Umlenkschlinge um den Schlitten geführt. Der so um den
Schlitten umgelenkte Gurt drückt den Schlitten bei gurtschlingenseitiger Zugbelastung
gegen den Gegenhaltestab. Hierdurch klemmt sich der Gurt zwischen dem Schlitten und
dem Gegenhaltestab selbsthemmend.
[0024] Bei nach unten geklapptem Klemmschloss ist der Gurt nicht mehr in Form der Umlenkschlinge,
sondern in begradigtem Verlauf um den Schlitten geführt. Die lasttragende Gurtschlinge
drückt den Schlitten innerhalb der Schlittenführungsnuten nun weg vom Gegenhaltestab,
sodass sich die Klemmung und Selbsthemmung auflösen. Das Klemmschloss ist durch das
Herabklappen entriegelt.
[0025] Demnach ist bei nach unten geklappten Klemmschloss der Entriegelungszustand und bei
nach oben geklappten Klemmschloss der Klemmzustand ausgebildet.
[0026] Neben dem das Gurtfestende mit dem Klemmschloss verbindenden Gurtfestend-Drehlager
kann diese Ausführung der Lasthaltevorrichtung auch das Lasthalter-Drehlager aufweisen.
Die Drehachsen beider Lager sind hierbei parallel zueinander ausgerichtet. Im nach
oben geklappten Zustand befindet sich die Drehachse des Lasthalter-Drehlagers unterhalb
der Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers. Im nach unten geklappten Zustand liegt die
Drehachse des Lasthalter-Drehlagers über der Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers.
[0027] In den Ausführungen der Lasthaltevorrichtung mit klappbarem Klemmschloss kann zudem
vorgesehen sein, dass das Gurtfreiende parallel zum Entriegelungsgurt so geführt ist,
dass ein nach unten gerichteter Zug am Gurtfreiende - ebenso wie der nach unten gerichtete
Zug am Entriegelungsgurt - das Klemmschloss nach unten klappt und hierbei entriegelt.
[0028] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass das Gegenhalterelement und/oder das Sperrelement
eine mit dem Gurt in Kontakt stehende Reibfläche aufweisen, die - durch Auswahl des
Materials oder durch oberflächliche Strukturierung - die Reibung des an dieser Reibfläche
gleitenden Gurtes erhöht.
[0029] Die Gurtverstelleinheit kann motorisiert ausgeführt sein, d. h., sie ist zum Beispiel
mit einem Elektromotor zur Gurtverstellung ausgerüstet. Die Motorsteuerung kann hierbei
über eine Fernsteuerung und/oder eine Softwareapplikation (zum Beispiel auch mittels
Smartphone) erfolgen.
[0030] Die Gurtverstelleinheit der höhenverstellbaren Lasthaltevorrichtung verfügt vorzugsweise
über eine innenliegende Gurtführung, die ein optimales Durchgleiten des Gurtes und
eine Arretierung an der gewünschten Position gewährleistet. Hierzu kann der Gurt zum
Beispiel eine Versteifung am Endstück des Gurtfreiendes aufweisen. Der Gurt gleitet
hierdurch weitestgehend geradlinig durch die Gurtverstelleinheit; zudem wird vermieden,
dass sich die Gurtspitze zurückrollt bzw. in die falsche Richtung weist.
[0031] Das Klemmschloss ist vorzugsweise aus einem widerstandsfähigen Werkstoff, wie zum
Beispiel aus einem metallischen Werkstoff oder einem hochfesten Kunststoff, hergestellt.
[0032] Ferner sind der Gurt und/oder der Entriegelungsgurt vorzugsweise aus einem flexiblen,
zugfesten Material, wie zum Beispiel Polyamid oder Polyester, gefertigt.
[0033] Die höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung kann außerdem einen Sensor zur Messung
der Spannung des Gurtes sowie eine mit dem Sensor gekoppelte drahtlose Datenübertragungseinheit
aufweisen, wobei die Datenübertragungseinheit eingerichtet ist, die mit dem Sensor
erfassten Gurtspannungsmessdaten drahtlos an ein externes Anzeigegerät zu übertragen.
[0034] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und mit Bezug auf
die schematischen Zeichnungen näher erläutert, wobei gleiche oder ähnliche Merkmale
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind; dazu zeigen
- Fig. 1:
- zwei Lasthaltevorrichtungen gemäß einer ersten Ausführungsform in Perspektivansicht;
- Fig. 2:
- die Funktionalität der Lasthaltevorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform in Perspektivansichten;
- Fig. 3:
- die erste Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung und deren Funktionalität in diversen
Detailansichten;
- Fig. 4:
- eine zweite Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung und deren Funktionalität in diversen
Schnittansichten;
- Fig. 5:
- eine dritte Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung und deren Funktionalität in diversen
Schnittansichten;
- Fig. 6:
- die dritte Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung bei Verstellung im Klemmzustand
in Schnittansicht;
- Fig. 7:
- die dritte Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung an einer Aufhängung in Schnittansicht;
- Fig. 8:
- die dritte Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung im Klemmzustand in Perspektivansicht;
- Fig. 9:
- die dritte Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung im Entriegelungszustand in Perspektivansicht.
[0035] Die Darstellung nach Fig. 1 zeigt zwei parallel nebeneinander hängende Lasthaltevorrichtungen
gemäß einer ersten Ausführungsform. Die an den Lasthaltevorrichtungen anzubringende
bzw. angebrachte Traglast 5 ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 jeweils ein Gymnastikring.
Neben dem Gymnastikring umfasst die Traglast 5 üblicherweise zudem den (nicht dargestellten)
Sportler, der an den Gymnastikringen turnt.
[0036] Die jeweilige Lasthaltevorrichtung weist jeweils den Gurt 1, das Klemmschloss 2,
durch das der Gurt 1 geführt ist, den Entriegelungsgurt 3 sowie den am Klemmschloss
2 befestigten Lasthalter 4 zum lösbaren Befestigen der Traglast 5 auf. An der in Fig.
1 links abgebildeten Lasthaltevorrichtung ist die Traglast 5 vom Lasthalter 4 der
Lasthaltevorrichtung abgelöst; an der in Fig. 1 rechts abgebildeten Lasthaltevorrichtung
ist die Traglast 5 über den Lasthalter 4 mit der Lasthaltevorrichtung verbunden.
[0037] Oberhalb des Klemmschlosses 2 befindet sich in der Darstellung nach Fig. 1 der als
lasttragende Gurtschlinge 1.1 ausgebildete Teil des Gurtes 1. Der aus dem Klemmschloss
2 herausgeführte, nach unten hängende Teil des Gurtes 1 bildet das lastfreie Gurtfreiende
1.2. Das Gurtfestende 1.3 des Gurtes 1 ist im Klemmschloss 2 fixiert. Am Klemmschloss
2 ist ferner der Entriegelungsgurt 3 angebracht. Das Klemmschloss 2 und der Entriegelungsgurt
3 bilden - zusammen mit dem innerhalb des Klemmschlosses 2 befindlichen Teil des Gurtes
1 - die Gurtverstelleinheit.
[0038] Die Höhenverstellung der ersten Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung ist anhand
einer hängenden Traglast 5 (Gymnastikring) in den Teilfiguren (a) - (c) der Fig. 2
dargestellt.
[0039] In der Teilfigur 2 (a) ist der Gurt 1 mit seinem als Gurtschlinge 1.1 ausgebildeten
Teil an der stabförmigen Aufhängung 6 durch Umschlingen derselben befestigt, sodass
der von der Traglast 5 gelöste Lasthalter 4 mit dem daran angebrachten Klemmschloss
2 lotrecht nach unten hängt. Der Gurt 1 ist im Klemmschloss 2 durch Selbsthemmung
arretiert, sodass bei angebrachter Traglast 5 die Gurtlänge der Gurtschlinge 1.1 unverändert
bleibt, d. h., dass das Klemmschloss 2 nicht am Gurt 1 verrutscht. Das Gurtfreiende
1.2 des Gurtes 1 und der Entriegelungsgurt 3 hängen ebenfalls nach unten. Sie sind
regelmäßig deutlich länger gewählt als die Traglast 5 Richtung Boden reicht, sodass
eine Lasthöhe auch deutlich oberhalb der Armlänge des Bedieners einstellbar ist.
[0040] Gemäß der Teilfigur 2 (b) wird bei Zug am Gurtfreiende 1.2 des Gurtes 1 (dargestellt
durch den Pfeil mit durchgezogener Umrandung) die Klemmkraft des Gurtes 1 im Klemmschloss
2 überwunden, wobei sich die Gurtlänge der Gurtschlinge 1.1 verkürzt, d. h., dass
das Klemmschloss 2 mit der Traglast 5 nach oben gezogen wird (dargestellt durch den
Pfeil mit punktierter Umrandung).
[0041] In Teilfigur 2 (c) ist das Herabziehen der am Klemmschloss 2 angebrachten Traglast
5 veranschaulicht: Durch Zug am Entriegelungsgurt 3 (dargestellt durch den Pfeil mit
durchgezogener Umrandung) wird der Entriegelungsmechanismus betätigt und die Selbsthemmung
des Gurtes 1 im Klemmschloss 2 gelöst. Durch den Zug am Entriegelungsgurt 3 gleitet
der Gurt 1 durch das Klemmschloss 2; die Gurtlänge der Gurtschlinge 1.1 vergrößert
sich. Das Klemmschloss 2 - und damit die Traglast 5 - wird folglich nach unten gezogen
(dargestellt durch den Pfeil mit punktierter Umrandung).
[0042] In Fig. 3, die die erste Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung zeigt, ist die
Gurtverstelleinheit mit der Führung des Gurtes 1 im Klemmschloss 2 detailliert dargestellt.
Teilfigur 3 (a) ist eine geschlossene perspektivische Darstellung und die Teilfigur
3 (b) eine aufgebrochene perspektivische Darstellung der Gurtverstelleinheit. Die
Fixierung des Gurtfestendes 1.3 im Klemmschloss 2 veranschaulicht insbesondere Teilfigur
3 (b). Die Schnittdarstellungen der Teilfiguren 3 (c) und (d) zeigen in Teilfigur
3 (c) die Gurtverstelleinheit mit dem Klemmschloss 2 im Klemmzustand und in Teilfigur
3 (d) mit dem Klemmschloss 2 im Entriegelungszustand. Im Klemmzustand gemäß Teilfigur
3 (c) kann der Gurt 1 durch Zug am Gurtfreiende 1.2 (Pfeil mit durchgezogener Umrandung)
durch das Klemmschloss 2 gezogen werden, wodurch sich das Klemmschloss 2 in der tragenden
Gurtschlinge 1.1 nach oben bewegt (Pfeil mit punktierter Umrandung). Gemäß Teilfigur
3 (d) wird durch Zug am Entriegelungsgurt 3 (Pfeil mit durchgezogener Umrandung) das
Klemmschloss 2 entriegelt, d. h. Klemmung und Selbsthemmung im Klemmschloss 2 gelöst,
wodurch das Klemmschloss 2 entlang des Gurtes 1 gleichzeitig nach unten gezogen wird
(Pfeil mit punktierter Umrandung). Das Klemmschloss 2 umfasst zur Realisierung der
Klemmwirkung das in den Teilfiguren 3 (b) - (d) bezeichnete Klemmelement 7 und das
Gegenhalterelement 8; zwischen beiden ist der Gurt 1 geführt. Als Andrückelement 9
dient die in Teilfiguren 3 (c) und (d) bezeichnete Druckfeder 9.1.
[0043] Die Ausführung der Gurtverstelleinheit gemäß Fig. 4, die eine zweite Ausführungsform
der Lasthaltevorrichtung zeigt, wirkt nach einem ähnlichen Funktionsprinzip wie die
in den Fig. 1 bis 3 gezeigte. Die Klemmung des Gurtes 1 erfolgt im Klemmschloss 2
zwischen dem Gegenhalterelement 8 und dem mittels der Druckfeder 9.1 in Richtung des
Gegenhalterelements 8 gedrückten Sperrelement 7. Das Gegenhalterelement 8 ist ein
Gegenhalterelement mit Reibfläche 8.1. Die Reibfläche ist hierbei an der mit dem Gurt
1 in Kontakt stehenden Oberfläche des Gegenhalterelements 8 ausgebildet. Zur Erhöhung
der Reibung ist diese Oberfläche aufgeraut. Bei der in Teilfigur 4 (a) dargestellten
Belastung des Klemmschlosses 2 durch Zug nach unten (Pfeil mit durchgezogener Umrandung)
erfolgt eine Selbsthemmung durch das als Sperrklinke 7.1 ausgebildete Sperrelement
7 am Gurt 1. Das Klemmschloss 2 ist in dieser Position am Gurt 1 fixiert. Durch Zug
am Gurtfreiende 1.2 - siehe Teilfigur 4 (b) - kann der Gurt 1 nach Überwindung der
zwischen Sperrelement 7 und Gegenhalterelement 8 auf den Gurt 1 ausgeübten Klemmkraft
durch das Klemmschloss 2 gezogen werden, welches sich nun entlang der Gurtschlinge
1.1 nach oben bewegt. Bei Zug nach unten am Entriegelungsgurt 3 - siehe Teilfigur
4 (c) - wird das Sperrelement 7 durch Kompression der Druckfeder 9.1 vom Gurt 1 weggezogen,
d. h., das Klemmschloss 2 wird entriegelt. Der Zug am Entriegelungsgurt 3 führt gleichzeitig
zum Herabziehen des Klemmschlosses 2 entlang des Gurtes 1.
[0044] Gemäß der in den Fig. 5 bis 9 gezeigten dritten Ausführungsform der Lasthaltevorrichtung
weist die Gurtverstelleinheit das Lasthalter-Drehlager 10 und das Gurtfestend-Drehlager
11 auf. Das Lasthalter-Drehlager 10 ist zwischen dem Lasthalter 4 und dem Klemmschloss
2 so ausgebildet, dass der Lasthalter 4 bei angebrachter Traglast 5 stets lotrecht
nach unten weist. Das Gurtfestende 1.3 des Gurtes 1 ist mittels einer geschlossenen
Schlaufe um einen Stift geführt, der bei auf den Lasthalter 4 lotrecht nach unten
wirkender Zuglast oberhalb des Lasthalter-Drehlagers 10 und parallel zu diesem angeordnet
ist. Die geschlossene, um diesen Stift geführte Schlaufe bildet das Gurtfestend-Drehlager
11. Die Anordnung von Gurtfestend-Drehlager 11 und Lasthalter-Drehlagers 10 bewirkt,
dass das Klemmschloss 2 bei Belastung durch die Traglast 5 um die Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers
11 nach oben klappt.
[0045] Das Klemmschloss 2 weist als Sperrelement 7 den Schlitten 7.2 auf, um den der Gurt
1 im Klemmschloss 2 umgelenkt wird. Der Schlitten 7.2 ist innerhalb der Schlittenführungsnuten
12 des Klemmschlosses 2 längsverschieblich eingesetzt.
[0046] Bei Belastung der Lasthaltevorrichtung durch die am Lasthalter 4 angebrachte Traglast
5 ist - sofern am Gurtfreiende 1.2 und am Entriegelungsgurt 3 nicht nach unten gezogen
wird - das Klemmschloss 2 - siehe Teilfigur 5 (a) - nach oben geklappt. Das Hochklappen
wird durch die Traglast 5 bewirkt.
[0047] Der innerhalb des Klemmschlosses 2 geführte Abschnitt des Gurtes 1 umschlingt den
Schlitten 7.2 so, dass der umgelenkte Gurt 1 unten am Schlitten 7.2 anliegt und die
vom Schlitten 7.2 wegführenden Gurtabschnitte nach oben weisen, d. h., der Gurt 1
bildet bei nach oben geklapptem Klemmschloss 2 am Schlitten 7.2 eine Umlenkschlinge.
Bei Belastung durch die Traglast 5 auf die Gurtschlinge 1.1 zieht der durch die Gurtschlinge
1.1 gebildete, am Schlitten 7.2 anliegende Gurtabschnitt den Schlitten 7.2 in Richtung
der vom Gurtfestend-Drehlager 11 entfernt liegenden Anschlagsposition innerhalb der
Schlittenführungsnuten 12, d. h. nach oben. Zudem wird der um den Schlitten 7.2 geführte
Abschnitt des Gurtes 1 zusammen mit dem Schlitten 7.2 gegen das als Gegenhaltestab
8.2 ausgebildete Gegenhalterelement 8 gedrückt. Der Gurt 1 wird hierdurch zwischen
dem als Schlitten 7.2 ausgebildeten Sperrelement 7 und dem als Gegenhaltestab 8.2
ausgebildeten Gegenhalterelement 8 selbsthemmend geklemmt. Diese selbsthemmende Klemmung
des Gurtes 1 im Klemmschloss 2 arretiert die Gurtverstelleinheit am Gurt 1 bei Belastung
durch die Traglast 5.
[0048] Da das Gurtfestend-Drehlager 11 aufgrund der Belastung der Gurtschlinge 1.1 durch
die Traglast 5 in seine Höhe fixiert ist, wird beim Ziehen am Entriegelungsgurt 3
- siehe Teilfigur 5 (b) - das Klemmschloss 2 um die Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers
11 nach unten geklappt und das Klemmschloss 2 hierdurch entriegelt. Durch das Herabklappen
verläuft der um den Schlitten 7.2 geführte Abschnitt des Gurtes 1 nicht mehr als Umlenkschlinge,
sondern in begradigtem, leicht S-förmigen Verlauf. D. h., das durch die Umlenkschlinge
bewirkte Anpressen des Schlittens 7.2 gegen den Gegenhaltestab 8.2 und damit die selbsthemmende
Klemmung des Gurtes 1 zwischen dem Schlitten 7.2 und dem Gegenhaltestab 8.2 wird aufgehoben.
Das Klemmschloss 2 kann durch weiteres Ziehen am Entriegelungsgurt 3 nach dem Herabklappen
bzw. Entriegeln des Klemmschlosses 2 nach unten gezogen werden (Pfeil mit durchgezogener
Umrandung), um die Traglast 5 auf eine gewünschte, tiefer liegende Lasthöhe zu bringen
(Pfeil mit punktierter Umrandung). Das Zurückklappen des Klemmschlosses 2 in die hochgeklappte
Ausgangsposition wird durch die Traglast 5 bewirkt. Der Entriegelungsmechanismus des
Klemmschlosses 2 in der dritten Ausführungsform der höhenverstellbaren Lasthaltevorrichtung
ist durch die veränderliche Gurtführung im Klemmschloss 2 beim Herabklappen des Klemmschlosses
2 realisiert. Die Selbstrückstellung des Entriegelungsmechanismus erfolgt durch das
von der Traglast 5 bewirkte Zurückklappen des Klemmschlosses 2.
[0049] Das Ziehen am Gurtfreiende 1.2 nach unten - siehe Teilfigur 5 (c) - führt in gleicher
Weise wie das Ziehen am Entriegelungsgurt 3 zum Herabklappen und Entriegeln des Klemmschlosses
2. Durch weiteres Ziehen am Gurtfreiende 1.2 nach dem Herabklappen bzw. Entriegeln
des Klemmschlosses 2 (Pfeil mit durchgezogener Umrandung) kann das Klemmschloss 2
über die um die Aufhängung 6 gelegte Gurtschlinge 1.1 nach oben gezogen werden (Pfeil
mit punktierter Umrandung), um die Traglast 5 auf eine gewünschte, höher liegende
Lasthöhe zu bringen. Der Entriegelungsgurt 3 kann hierbei zusätzlich gezogen werden,
um den Zug nach unten zu unterstützen, sodass das Klemmschloss 2 im Entriegelungszustand
gehalten wird.
[0050] Um die Traglast 5 auf eine höher liegende Lasthöhe zu bringen, ist das Herabklappen
des Klemmschlosses 2 jedoch nicht zwingend erforderlich. Das Ziehen des Gurtfreiendes
1.2 nach oben - siehe Fig. 6 - ermöglicht ebenfalls die Aufhebung der Selbsthemmung
(Pfeil mit durchgezogener Umrandung), da durch Zug am Gurtfreiende 1.2 der Zug in
der Gurtschlinge 1.1 und damit das Anpressen des Schlittens 7.2 gegen den Gegenhaltestab
8.2 aufgehoben wird. Wird das Gurtfreiende 1.2 beispielsweise zunächst nach oben über
die Aufhängung 6 und dann wieder nach unten geführt, kann durch Zug am Gurtfreiende
1.2 - ohne Entriegelung des Klemmschlosses 2 - die Traglast 5 auf eine höher liegende
Lasthöhe gebracht werden (Pfeil mit punktierter Umrandung).
[0051] Eine Gurtführung mit dem über die Aufhängung 6 geführten Gurtfreiende 1.2 zeigt Fig.
7. Bei dieser Gurtführung wirkt die Lasthaltevorrichtung flaschenzugartig; sie eignet
sich insbesondere für das Anheben schwerer Traglasten 5.
[0052] Die Perspektivansichten der dritten Ausführungsform der höhenverstellbaren Lasthaltevorrichtung
gemäß der Fig. 8 und Fig. 9 verdeutlichen die Ausbildung des klappbaren Klemmschlosses
2 mit dem als Schlitten 7.2 ausgebildeten Sperrelement 7 und dem als Gegenhaltestab
8.2 ausgebildeten Gegenhalterelement 8.
[0053] Fig. 9 zeigt ferner zwei Arretierstifte 13 zum temporären Arretieren des Gurtfreiendes
1.2. Die Arretierstifte 13, die von den Seiten des Klemmschlosses 2 nach innen aufeinander
zuweisen, lassen zwischen den einander zuweisenden Enden der Arretierstifte 13 einen
definierten Arretierstiftabstand frei. Der Gurt 1 besitzt eine Breite, die das Klemmschloss
2 nahezu ausfüllt und größer als der Arretierstiftabstand ist. Der Entriegelungsgurt
3 weist im Ausführungsbeispiel eine Breite auf, die kleiner als der Arretiertstiftabstand
ist; er kann aber beispielsweise auch die gleiche Breite wie der Gurt 1 besitzen.
Das Gurtfreiende 1.2 kann - zusammen mit dem Entriegelungsgurt 3 - am Klemmschloss
2 anliegend, innen um die Arretierstifte 13 geführt sein. Dies bewirkt, dass der Gurt
1 beim Herabklappen des Klemmschlosses 2 am Gegenhaltestab 8.2 angedrückt bleibt,
sodass die Klemmung und Selbsthemmung auch beim Herabklappen des Klemmschlosses 2
nicht völlig verloren geht. Durch Einfädeln des Gurtes 1 innerhalb der Arretierstifte
13 wird abgesichert, dass bei versehentlichem Zug am Gurtfreiende 1.2 oder am Entriegelungsgurt
3 die Klemmung vollständig gelöst wird. Der Gurt 1 kann in dieser, in Teilfigur 5
(a) gezeigten Weise geführt sein, wenn die Lasthöhe dauerhaft unveränderlich bleiben
soll.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Gurt
- 1.1
- lasttragende Gurtschlinge
- 1.2
- lastfreies Gurtfreiende
- 1.3
- Gurtfestende
- 2
- Klemmschloss
- 3
- Entriegelungsgurt
- 4
- Lasthalter
- 5
- Traglast
- 6
- Aufhängung
- 7
- Sperrelement
- 7.1
- Sperrklinke
- 7.2
- Schlitten
- 8
- Gegenhalterelement
- 8.1
- Gegenhalterelement mit Reibfläche
- 8.2
- Gegenhaltestab
- 9
- Andrückelement
- 9.1
- Druckfeder
- 10
- Lasthalter-Drehlager
- 11
- Gurtfestend-Drehlager
- 12
- Schlittenführungsnut
- 13
- Arretierstift
1. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung mit einem zur hängenden Befestigung einer Traglast
(5) an einem über eine Aufhängung (6) zu führenden Gurt (1),
wobei die Lasthaltevorrichtung den Gurt (1) und eine Gurtverstelleinheit aufweist,
die ein mit einem selbstrückstellenden Entriegelungsmechanismus versehenes Klemmschloss
(2) sowie einen mit dem Entriegelungsmechanismus des Klemmschlosses (2) verbundenen
Entriegelungsgurt (3) umfasst,
wobei der Gurt (1) ein Gurtfestende (1.3) ausbildet, das im Klemmschloss (2) fixiert
ist, und wobei der Gurt (1) so durch das Klemmschloss (2) geführt ist, dass
- eine lasttragende, zum Umschlingen an der Aufhängung (6) vorgesehene Gurtschlinge
(1.1) des Gurtes (1) ausgebildet ist,
- sich der Gurt (1) bei Zuglast auf die lasttragende Gurtschlinge (1.1) im Klemmschloss
(2) selbsthemmend klemmt,
- der Gurt (1) durch Zug an einem aus dem Klemmschloss (2) herausgeführten Gurtfreiende
(1.2) des Gurtes (1) unter Lösung der Selbsthemmung durch das Klemmschloss (2) hindurchziehbar
ist, wobei sich die Gurtlänge in der lasttragenden Gurtschlinge (1.1) des Gurtes (1)
stufenlos verkürzt,
- das durch Zug am Entriegelungsgurt (3) entriegelte Klemmschloss (2) unter Lösung
der Klemmung und Selbsthemmung entlang des Gurtes (1) verschiebbar ist, wobei sich
die Gurtlänge in der lasttragenden Gurtschlinge (1.1) stufenlos verlängert.
2. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasthaltevorrichtung einen am Klemmschloss (2) angebrachten Lasthalter (4) aufweist,
an dem die Traglast (5) lösbar anbringbar ist.
3. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lasthalter (4) mittels eines Lasthalter-Drehlagers (10) drehbar mit dem Klemmschloss
(2) verbunden ist.
4. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmschloss (2) ein Sperrelement (7) und ein Gegenhalterelement (8) aufweist,
zwischen denen der Gurt (1) so geführt ist, dass der Gurt (1) in einer Zugrichtung
hindurchziehbar und der Gurt (1) sich in der anderen Zugrichtung selbsthemmend klemmt.
5. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (7) mittels eines durch Federkraft wirkenden Andrückelements (9)
stetig in Richtung des Gegenhalterelements (8) angedrückt ist, wobei der Entriegelungsmechanismus
dazu ausgebildet ist, die in Richtung des Gegenhalterelements (8) wirkende Federkraft
des Andrückelements (9) bei Betätigung des Entriegelungsmechanismus aufzuheben.
6. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Klemmschloss (2) mittels eines Gurtfestend-Drehlagers (11) drehbar um die Drehachse
des Gurtfestend-Drehlagers (11) am Gurtfestende (1.3) angebracht ist, wobei das Klemmschloss
(2) bei nach unten wirkender Belastung durch die am Lasthalter (4) angebrachte Traglast
(5) um die Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers (11) nach oben geklappt an der lasttragenden
Gurtschlinge (1.1) anliegt,
- der Entriegelungsgurt (3) so am Klemmschloss (2) angebracht ist, dass bei nach unten
gerichtetem Zug am Entriegelungsgurt (3) das Klemmschloss (2) durch Drehung um die
Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers (11) nach unten klappt,
wobei
- das Klemmschloss (2) ein als Schlitten (7.2) ausgebildetes Sperrelement (7) und
ein als Gegenhaltestab (8.2) ausgebildetes Gegenhalterelement (8) aufweist, die beide
parallel zur Drehachse des Gurtfestend-Drehlagers (11) ausgerichtet sind,
- der Schlitten (7.2) innerhalb von parallelen, im Klemmschloss (2) eingebrachten
Schlittenführungsnuten (12) zwischen zwei Anschlagspositionen längsverschieblich geführt
ist,
- der Gegenhaltestab (8.2) benachbart zu der vom Gurtfestend-Drehlagers (11) entfernt
liegenden Anschlagsposition der Schlittenführungsnuten (12) angeordnet ist,
wobei
- bei nach oben geklapptem Klemmschloss (2) der Gurt (1) in Form einer Umlenkschlinge
um den Schlitten (7.2) geführt ist, wobei der um den Schlitten (7.2) umgelenkte Gurt
(1) den Schlitten (7.2) bei gurtschlingenseitiger Zugbelastung gegen den Gegenhaltestab
(8.2) drückt, und wobei sich der Gurt (1) zwischen dem Schlitten (7.2) und dem Gegenhaltestab
(8.2) selbsthemmend klemmt,
- bei nach unten geklapptem Klemmschloss (2) die lasttragende Gurtschlinge (1.1) den
Schlitten (7.2) innerhalb der Schlittenführungsnuten (12) unter Auflösung der Klemmung
und unter Entriegelung des Klemmschlosses (2) vom Gegenhaltestab (8.2) wegdrückt.
7. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gurtfreiende (1.2) parallel zum Entriegelungsgurt (3) so geführt ist, dass ein
nach unten gerichteter Zug am Gurtfreiende (1.2) das Klemmschloss (2) nach unten klappt
und entriegelt.
8. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (7) und/oder das Gegenhalterelement (8) eine mit dem Gurt (1) in
Kontakt stehende Reibfläche zur Erhöhung der Reibung aufweisen.
9. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gurt (1) aus einem flexiblen, zugfesten Material gefertigt ist.
10. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible, zugfeste Material Polyamid oder Polyester ist.
11. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmschloss (2) aus einem metallischen Werkstoff oder aus einem hochfesten Kunststoff
gefertigt ist.
12. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lasthaltevorrichtung einen Sensor zur Messung der Spannung des Gurtes (1) sowie
eine mit dem Sensor gekoppelte drahtlose Datenübertragungseinheit aufweist, wobei
die Datenübertragungseinheit eingerichtet ist, die mit dem Sensor erfassten Gurtspannungsmessdaten
drahtlos an ein externes Anzeigegerät zu übertragen.
13. Höhenverstellbare Lasthaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lasthaltevorrichtung einen ferngesteuerten Elektromotor zur Gurtverstellung aufweist.