[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Steuereinheit zum Ermitteln eines Benutzungsprofils
eines Reinigungsgerätes sowie ein Reinigungsgerät gemäß den Hauptansprüchen.
[0002] Das Waschen der Kleidung gehört zu einer der unbeliebtesten Aufgaben, die regelmäßig
im Haushalt anfallen. Personen möchten mit diesem Thema möglichst wenig Zeit verbringen.
Gerade spezielle Flecken, wie zum Beispiel Gras, Blut oder Rotwein führen immer wieder
dazu, dass der Nutzer sich jedoch intensiver mit dem Thema beschäftigen muss. Eine
falsche Behandlung der Wäsche könnte zu irreversiblen Schäden an der Kleidung führen.
[0003] Auch die Auswahl des richtigen Waschprogramms trägt wesentlich zum Waschergebnis
bei. Viele Waschmaschinen verfügen mittlerweile über mehr als 20 Programme, die jeweils
mit verschiedenen Optionen gestartet werden können. Die Nutzer sind häufig von der
Menge an Programmen überfordert und verwenden daher häufig nur ein Programm (z. B.
Pflegeleicht) welches aber nicht immer zu optimalen Ergebnissen führt.
[0004] Es wurde daher erkannt, dass bei vielen Nutzern der Wunsch besteht, das Reinigen
der Kleidung möglichst einfach zu gestalten und somit möglichst stark zu automatisieren.
Um bei der Auswahl des richtigen Waschprogramms zu unterstützen gibt es zum Beispiel
digitale Waschassistenten. Dabei kann in einer App oder am Gerät eingegeben werden,
welche Wäscheteile und welche Verschmutzung der Wäscheposten haben. Anschließend wird
ein passendes Programm vorgeschlagen und teilweise auch direkt mit den richtigen Parametern
eingestellt. Auch Apps, mit denen die Waschetiketten in der Kleidung fotografiert
werden können und eine Empfehlung erhalten wird, sind denkbar. Das Abscannen jedes
einzelnen Etiketts bedeutet jedoch einen hohen Mehraufwand für den Kunden.
[0005] Der hier vorgestellte Ansatz stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren und eine verbesserte
Steuereinheit zum Ermitteln eines Benutzungsprofils eines Reinigungsgerätes sowie
ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines Reinigungsgerätes zu schaffen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Verfahren und eine Steuereinheit mit den
Merkmalen bzw. Schritten der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0007] Es wird vorliegend ein Verfahren zum Ermitteln eines Benutzungsprofils eines Reinigungsgerätes
vorgestellt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- Einlesen von Reinigungsgeräte-Benutzungsdaten, wobei die Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
Zeitpunkte der Benutzungen des Reinigungsgerätes und/oder Zeitpunkte von verwendeten
Beladungsparametern und/oder Zeitpunkte von verwendeten Geräteparametern bei Benutzungen
des Reinigungsgerätes repräsentieren; und
- Erstellen eines zeitlichen Benutzungsverlaufs der Benutzung des Reinigungsgerätes
unter Verwendung der Reinigungsgerät-Benutzungsdaten, um das Benutzungsprofils des
Reinigungsgerätes zu ermitteln.
[0008] Unter einem Benutzungsprofil kann vorliegend eine Information verstanden werden,
die beispielsweise darüber Auskunft gibt, in welchen zeitlichen Abständen oder zu
welchen Zeitpunkten ein bestimmtes Reinigungsprogramm durch das Reinigungsgerät ausgeführt
wurde. Unter einem Reinigungsprogramm kann vorliegend beispielsweise eine Abfolge
von Steuerbefehlen verstanden werden, mit denen einzelne Komponenten eines Reinigungsgerätes
(wie beispielsweise ein Wasserventil, ein Motor für eine Trommel des Reinigungsgerätes
oder einen Heizstab) angesteuert werden können. Das Reinigungsprogramm ist dabei zur
Reinigung eines bestimmten Typs von Textilien vorab festgelegt und codiert hierfür
unterschiedliche Reinigungsphasen, in denen die Textilien unterschiedlichen Behandlungsschritten
unterzogen werden. Unter einem Reinigungsgerät kann vorliegend beispielsweise ein
Gerät zur Reinigung oder zum Waschen von Textilien, wie beispielsweise eine Waschmaschine
verstanden werden. Durch das Benutzungsprofil lässt sich beispielsweise ein Zyklus
abschätzen, in welchen Intervallen jeweils ein oder mehrere Reinigungsprogramme durch
das Reinigungsgerät ausgeführt werden. Unter Reinigungsgerät-Benutzungsdaten können
vorliegend Daten oder Informationen verstanden werden, die einen Hinweis auf einen
Zeitpunkt der Benutzung des Reinigungsgerätes und/oder ein konkret ausgeführtes Reinigungsprogramm
geben. Zusätzlich oder alternativ können weiterhin die Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
Informationen zur Art und/oder Menge der jeweils mit dem ausgeführten Reinigungsprogramm
bearbeiteten oder gereinigten Textilien oder zur Einstellung von bestimmten (Betriebs-bzw.
Geräte-) Parametern wie beispielsweise einer Temperatur oder Schleuderdrehzahl für
das jeweils gewählte Reinigungsprogramm eingelesen werden. Beispielsweise können solche
Benutzungsdaten Geräteparameter sein, die die Einstellungen für ein spezielles Waschprogramm
beschreiben, welche von der Waschmaschine umgesetzt werden, wie beispielsweise eine
Wassermenge, eine Temperatur, eine Drehzahl einer Trommel, eine Schleuderdrehzahl,
oder auch eine Menge von Waschmittel (wenn dies automatisch dosierbar ist).Unter einem
Benutzungsverlauf kann vorliegend eine Abschätzung verstanden werden, in welchen zeitlichen
Intervallen beispielsweise ein Reinigungsprogramm im Reinigungsgerät ausgeführt wird.
[0009] Der vorgeschlagene Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass ein Benutzer eines Reinigungsgerätes
meist in wiederkehrenden Intervallen die Reinigung von Textilien durchzuführen hat
und hierbei zum effizienten Betrieb des Reinigungsgerätes das Reinigungsgerät möglichst
voll beladen sein sollte, wenn ein Reinigungsprogramm ausgeführt wird. Wird hierzu
über einen vorausgehenden längeren Beobachtungszeitraum erkannt, dass bestimmte Reinigungsprogramme
in bestimmten Zeitintervallen zyklisch wiederholt werden, kann diese Information später
verwendet und dem Benutzer ausgegeben werden, wenn er ein bestimmtes Reinigungsprogramm
vor Ablauf des erwarteten Zeitintervall ausführen möchte und beispielsweise nicht
ausreichend Textilien für eine volle Waschladung hat. In diesem Fall kann der Benutzer
die Information dazu verwenden, diese zu reinigenden Textilien eventuell zunächst
zurückzustellen und mit der Ausführung des Reinigungsprogramms abzuwarten, bis eine
größere Menge von zu reinigenden Textilien für das entsprechende Reinigungsprogramm
vorliegt. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise das Reinigungsgerät vollständig
beladen, sodass die Ausführung des Reinigungsprogramm möglichst kosteneffizient und
umweltverträglich ausgeführt werden kann.
[0010] Von Vorteil ist eine Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes, bei der im
Schritt des Einlesens Zeitpunkte der Benutzungen des Reinigungsgerätes als Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
eingelesen werden, insbesondere die eine Menge und/oder Arten von im Reinigungsgerät
zu reinigenden Textilien und/oder ausgeführte Reinigungsprogramme repräsentieren.
Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, aus den einzelnen Zeitpunkten der
Benutzungen Zeitintervalle abschätzen zu können, in denen die Ausführung eines speziellen
Reinigungsprogramm wiederholt wird. Dabei kann speziell auch die Art und oder Menge
der im Reinigungsgerät zu reinigenden Textilien einen präzisen Hinweis auf die anfallende
Menge von Reinigungsgut für die unterschiedlichen Textilarten geben. Unter solchen
Arten der Textilien können beispielsweise Klassen von Textilien verstanden werden,
die mit gleichen oder ähnlichen Reinigungsprogramm zu reinigen sind. Hierzu können
beispielsweise diese Klassen ähnliche Farben aufweisen und/oder aus ähnlichen Materialien
gefertigt sein, sodass sie beispielsweise in gleichen Reinigungsprogrammen mit gleicher
Temperatur und/oder gleichen Reinigungsmitteln behandelt werden können.
[0011] Günstig ist auch eine Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes, bei der
im Schritt des Erstellens eine Zeitspanne zwischen ausgeführten Reinigungsprogrammen
bestimmt wird, um das Benutzungsprofil zu ermitteln. Eine solche Zeitspanne kann beispielsweise
für jedes einzelne (identische oder in den meisten Parametern übereinstimmende) Reinigungsprogramm
separat bestimmt werden. Hierdurch kann sehr flexibel einem Nutzer ein Hinweis gegeben
werden, speziell wenn mehrere unterschiedliche Textilienarten mit unterschiedlichen
Reinigungsprogramm zu reinigen sind und der Nutzer möglicherweise den Überblick verloren
hat, für welche Textilien nun aktuell das betreffende Reinigungsprogramm ausgeführt
werden kann und bei welchen Textilien die Ausführung des Reinigungsprogramms noch
zurückgestellt werden soll, wenn eine möglichst große Menge von Textilien durch das
Reinigungsgerät gereinigt werden soll.
[0012] Um eine ausreichende Datengrundlage für die Erstellung des Benutzungsprofils zu haben,
sollten gemäß einer weiteren Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes im
Schritt des Einlesens die Reinigungsgerät-Benutzungsdaten der Benutzungen des Reinigungsgerätes
innerhalb eines vordefinierten Zeitintervalls eingelesen werden. Beispielsweise kann
ein solches vordefinierte Zeitintervall einen Zeitraum von fünf Tagen oder zwei Wochen
umfassen, sodass anzunehmen ist, dass in diesem vordefinierten Zeitintervall die entsprechenden
Reinigungsprogramme durch den Benutzer mehrmals ausgeführt werden und so die Zeitspanne
zwischen den Ausführungen der jeweiligen Reinigungsprogramme präzise erfasst werden
kann.
[0013] Auch können gemäß einer anderen Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes
die Schritte des Einlesens und/oder des Erstellens zumindest teilweise in dem Reinigungsgerät
und/oder oder einem Mobilgerät eines Benutzers des Reinigungsgerätes und/oder einer
Zentralrechnereinheit außerhalb eines Gebäudes ausgeführt werden, in dem das Reinigungsgerät
angeordnet ist. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass bei einer Durchführung
der genannten Schritte im Reinigungsgerät selbst das Reinigungsgerät unabhängig von
einer entsprechenden Kommunikationsverbindung verwendet werden kann. Werden dagegen
jedoch zumindest teilweise Schritte des hier vorgestellten Ansatzes auf einem mobilen
Gerät oder einer Zentralrechnereinheit außerhalb eines Gebäudes ausgeführt, in dem
das Reinigungsgerät angeordnet ist, lässt sich hierdurch eine im Reinigungsgerät vorzuhalten
Rechenkapazität geringhalten, sodass beispielsweise das Reinigungsgerät kostengünstig
hergestellt werden kann. Denkbar ist auch, dass bei der Ausführung von zumindest einem
Teil der Schritte des hier vorgestellten Ansatzes auf einem mobilen Gerät des Nutzers
wie beispielsweise ein Mobiltelefon direkt den Nutzer beispielsweise eine Anzeige
abgebildet werden kann, ob die unmittelbare Ausführung des Reinigungsprogramms Effizienzkriterien
genügt oder doch die Ausführung des Reinigungsprogramm noch zurückgestellt werden
sollte.
[0014] Der hier vorgestellte Ansatz schlägt weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines
Reinigungsgerätes vor, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- Einlesen von Beladungsparametern und/oder Geräteparametern eines aktuell auszuführenden
Reinigungsprogramms des Reinigungsgerätes als Reinigungsgerät-Benutzungsdaten und
eines Benutzungsprofils des Reinigungsgerätes, das einen zeitlichen Verlauf von Benutzungen
des Reinigungsgerätes repräsentiert, wobei insbesondere das Benutzungsprofil des Reinigungsgerätes
gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche ermittelt wurde; und
- Ausgeben einer Benutzerinformation an einen Benutzer des Reinigungsgerätes unter Verwendung
der Reinigungsgerät-Benutzungsdaten und des Benutzungsprofils, wobei die Benutzerinformation
eine Information auf eine Möglichkeit einer zu erwartenden zukünftigen Ausführung
eines Reinigungsprogramms durch das Reinigungsgerät im Vergleich zu einer Ausführung
eines Reinigungsprogramms im Reinigungsgerät mit den aktuellen Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
gibt.
[0015] Auch eine solche Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes möglichst die
Nutzung der vorstehend genannten Vorteile, da nun das genannte ermittelte Benutzungsprofil
für die aktive Ausgabe von Informationen an den Benutzer des Reinigungsgerätes eingesetzt
werden kann. Ansprechend auf die entsprechende Benutzerinformation kann dann der Benutzer
noch immer entscheiden, ob er tatsächlich das Reinigungsprogramm aktuell ausführen
möchte (beispielsweise um bestimmte Textilien zeitnah wieder gereinigt zu bekommen)
oder ob er aus Gründen des Umweltschutzes oder der Effizienz die Ausführung des Reinigungsprogramm
noch zurückstellen möchte, bis weitere, mit dem jeweiligen Reinigungsprogramm zu reinigende
Textilien vorliegen.
[0016] Günstig ist weiterhin eine Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes, bei
der im Schritt des Einlesens als Beladungsparameter eine Menge und/oder Art von im
Reinigungsgerät mit einem aktuellen Reinigungsprogramm zu reinigenden Textilien eingelesen
wird. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, die Menge oder den Typ der aktuell
zu reinigenden Textilien zu erkennen und hierauf ansprechend präzise einen Hinweis
auszugeben, dass genau diese Textilien eventuell noch mit der Ausführung der Reinigung
gewartet werden sollte.
[0017] Weiterhin kann gemäß einer anderen Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes
im Schritt des Ausgebens als Benutzerinformation ein Hinweis ausgegeben wird, dass
eine aktuell zu reinigende Menge und/oder Art von Textilien günstigerweise erst mit
einer zukünftigen Ausführung eines Reinigungsprogramms gemäß dem Benutzungsprofil
gereinigt werden soll und/oder dass weitere Textilien mit dem aktuell gewählten Reinigungsprogramm
im Reinigungsgerät gereinigt werden können. Hierdurch kann eine Effizienz bei der
Reinigung von Textilien mit dem Reinigungsgerät erhöht werden.
[0018] Auch kann gemäß einer Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes im Schritt
des Ausgebens ein Vergleich eines aktuell zur Ausführung gewählten Reinigungsprogramms
mit einem gemäß dem Benutzungsprofil auszuführenden Reinigungsprogramm erfolgen, insbesondere
wobei als Benutzerinformation eine Information ausgegeben wird, dass gemäß dem Benutzungsprofil
ein anderes Reinigungsprogramm auszuführen wäre, als das aktuell gewählte Reinigungsprogramm.
Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass beispielsweise ein irrtümlich
durch den Benutzer aktuell verwendetes Reinigungsprogramm erkannt werden kann, sodass
eine Korrektur der Auswahl des Reinigungsprogramms durch die Benutzer vorgenommen
werden kann.
[0019] Auch können gemäß einer anderen Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes
die Schritte des Einlesens und/oder des Ausgebens zumindest teilweise in dem Reinigungsgerät
und/oder oder einem Mobilgerät eines Benutzers des Reinigungsgerätes ausgeführt werden.
Eine solche Ausführungsform bietet ebenfalls den Vorteil, möglicherweise aufwendig
vorzuhalten der Rechenkapazität einsparen zu können und/oder dem Benutzer auf seinem
Mobilgerät detailliert darstellen zu können, ob die aktuelle Auswahl eines bestimmten
Reinigungsprogramms effizient ist oder noch zurückgestellt werden sollte.
[0020] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Steuereinheit, die ausgebildet ist,
um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
schnell und effizient gelöst werden.
[0021] Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter
Verwendung der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein
Eingangssignal kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Steuereinheit
einlesbares Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder
ein Datensignal darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Steuereinheit bereitgestellt
werden kann. Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter
Verwendung einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu
bestimmen. Beispielsweise kann die Steuereinheit dazu eine Logikschaltung, einen integrierten
Schaltkreis oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement
realisiert sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0022] Auch wird mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Reinigungsgerät mit einer hier vorgestellten
Variante einer Steuereinheit offenbart. Auch durch eine solche Ausführungsform können
die Vorteile des hier vorgestellten Ansatzes effizient realisiert werden.
[0023] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Steuereinheit ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der hier beschriebenen Ausführungsformen verwendet
werden.
[0024] Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand eines Haushaltgeräts beschrieben wird, kann
der hier beschriebene Ansatz entsprechend im Zusammenhang mit einem gewerblichen oder
professionellen Gerät, beispielsweise einem medizinischen Gerät, wie einem Reinigungs-
oder Desinfektionsgerät, einem Kleinsterilisator, einem Großraumdesinfektor oder einer
Container-Waschanlage eingesetzt werden.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgerätes;
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Ermitteln eines
Benutzungsprofils eines Reinigungsgerätes; und
- Figur 4
- Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben eines Reinigungsgerätes.
[0026] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des Reinigungsgerätes
100, welches beispielsweise als Waschmaschine ausgebildet ist. Das Reinigungsgerät
100 umfasst dabei einen Reinigungsraum 105, in welchen beispielsweise Reinigungsgüter
wie Textilien 110 platziert werden, die mit einem bestimmten Reinigungsprogramm gereinigt
werden sollen, welches beispielsweise durch einen Programmwahlschalter 115 eingestellt
werden kann. Beispielsweise kann ein derartiges Reinigungsprogramm ein Schonwaschprogramm,
ein Kochwäsche-Programm oder einige Dienstprogramme darstellen, die jeweils unterschiedliche
Abfolgen von Reinigungsphasen aufweisen, in welchen die Textilien 110 behandelt werden.
Das jeweils am Programmwahlschalter 115 eingestellte Reinigungsprogramm kann dann
durch entsprechende Geräteparameter 117 charakterisiert sein, die die Ansteuerung
von Komponenten des Reinigungsgerätes 100 in den einzelnen Reinigungsphasen abbilden.
Weiterhin umfasst das Reinigungsgerät 100 einen Sensor 120, der beispielsweise ausgebildet
ist, um die Menge der Textilien 110 und/oder die Art der Textilien 110 als Beladungsparameter
122 zu erfassen. Dies kann beispielsweise durch die Erfassung einer Struktur oder
eines Materials der Textilien 110 erfolgen, sodass durch den Sensor 120 beispielsweise
erkennbar ist, dass die Textilien 110 aus einem Seidenmaterial oder aus Baumwolle
hergestellt sind und somit mit unterschiedlichen Reinigungsprogrammen zu reinigen
sind. Über eine Einleseschnittstelle 125 einer Steuereinheit 130 des Reinigungsgeräts
100 können dann die beispielsweise vom Programmwahl Schalter 115 und/oder dem Sensor
120 gelieferten Reinigungsgerät-Benutzungsdaten 135 eingelesen und an eine Erstellungseinheit
140 weitergeleitet werden. Dabei können die jeweiligen Zeitpunkte mitprotokolliert
werden, zu denen die Reinigungsgerät-Benutzungsdaten 135 in der Einleseschnittstelle
125 eingelesen werden. In der Erstellungseinheit 140 wird dann ein zeitlicher Benutzungsverlauf
der Benutzung des Reinigungsgerätes unter Verwendung der Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
ermittelt und als Benutzungsprofil 145 ausgegeben und in einem Speicher 150 abgespeichert.
Dabei kann in der Erstellungseinheit 140 erkannt werden, dass beispielsweise in bestimmten
Zeitspannen gleichartige Reinigungsprogramme am Programmwahlschalter 115 ausgewählt
und zyklisch wiederholt durchgeführt werden, sodass bei einer Beobachtung über einen
vorbestimmten Zeitintervall von beispielsweise fünf oder 14 Tagen erkannt werden kann,
dass diese Wiederholungen beispielsweise der Rate entsprechen, mit denen Textilien
110 benutzt und wieder gereinigt werden sollen. Durch die Information aus dem Sensor
120 kann dabei auch erkannt werden, ob der Reinigungsraum 105 vollständig gefüllt
ist, oder ob noch weitere Textilien 110 in den Reinigungsraum 105 gegeben werden sollten,
um das am Programmwahlschalter 115 ausgewählte Reinigungsprogramm effizient ausführen
zu können. Sollte dies nicht der Fall sein, kann beispielsweise die Erstellungseinheit
140 die Zeitspanne verlängern, nach der das jeweilige Reinigungsprogramm wiederholt
ausgeführt wird, um durch die verlängerte Wartezeit die Sammlung von einer größeren
Menge der Textilien 110 zu bewirken, die mit diesem Reinigungsprogramm gereinigt werden
sollen.
[0027] Nach einem solchen Trainingszyklus kann nun das Benutzungsprofil 145 für die nachfolgende
Unterstützung der Benutzung des Reinigungsgerätes 100 verwendet werden. Hierzu können
beispielsweise wieder über die Einleseschnittstelle 125 die Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
135 sowie aus dem Speicher 150 das Benutzungsprofil 145 des Reinigungsgerätes 100
eingelesen werden, wobei nun die Reinigungsgerät-Benutzungsdaten 135 Beladungsparameter
und/oder Geräteparameter (beispielsweise die Wahl eines konkreten Reinigungsprogramms)
abbilden. In einer Ausgabeeinheit 155 wird dann beispielsweise eine Benutzerinformation
160 unter Verwendung des Benutzungsprofils 145 und der Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
135 erstellt. Die Benutzerinformation 160 gibt dabei einen Hinweis auf eine zukünftige,
gemäß den Benutzungsprofil 145 erwartete Ausführung des betreffenden Reinigungsprogramm
im Reinigungsgerät 100, verglichen mit einer Ausführung des Reinigungsprogramms im
Reinigungsgerät 100 entsprechend den aktuellen Reinigungsgerät-Benutzungsdauer 135.
Beispielsweise kann diese Benutzerinformation 160 einen Hinweis darauf geben, dass
eine Ausführung des am Programmwahlschalter 115 ausgewählten Reinigungsprogramms erst
zu einem späteren Zeitpunkt erwartet wird, sodass beispielsweise Benutzer die Textilien
110 aktuell noch nicht waschen sollte, da möglicherweise noch keine ausreichende Menge
dieser Art von Textilien 110 vorliegt, um das Reinigungsprogramm effizient ausführen
zu können. Hierbei sollte jedoch die Benutzerinformation lediglich eine Anzeige oder
einen Hinweis an den Benutzer des Reinigungsgerätes 100 darstellen und ihm die Handlungsfreiheit
überlassen, dass aktuell ausgewählte Reinigungsprogramm beispielsweise dennoch auszuführen,
da dies beispielsweise aus der Situation heraus erforderlich ist. Die Benutzerinformation
160 kann dabei beispielsweise über eine Kommunikationsschnittstelle 165 akustisch,
optisch und/oder durch andere vom Benutzer erkennbare Signale kommuniziert werden.
[0028] Denkbar ist weiterhin auch, dass Teile besonders Schritte der vorstehend vorgeschlagenen
Vorgehensweise außerhalb der Steuereinheit 130 ausgeführt werden können, beispielsweise
auf einem mobilen Gerät des Benutzers des Reinigungsgerätes 100 oder in einer Zentralrechnereinheit
(z.B. Cloud), beispielsweise beim Hersteller des Reinigungsgerätes 100. Hierdurch
kann beispielsweise erreicht werden, dass für die Steuereinheit 130 weniger Rechenleistung
vorzuhalten ist, sodass diese Steuereinheit kostengünstiger hergestellt werden kann.
Denkbar ist auch, dass beispielsweise über das mobile Gerät 170 des Benutzers des
Reinigungsgerätes 100 diesem Benutzer beispielsweise die Benutzerinformation 160 individuell
besser erkennbar angezeigt werden kann, beispielsweise wenn der Nutzer bestimmte Signalformen
wie Klingeltöne einstellen kann, die einen Hinweis darauf geben, dass aktuell eine
Benutzerinformation 160 vorliegt.
[0029] Als ein wichtiger Aspekt des hier vorgestellten Ansatzes kann das Thema Nachhaltigkeit
gesehen werden, dass seit Jahren im Fokus der Verbraucher steht. Eine Einschätzung
über die Energieeffizienz der Waschmaschine gibt das Energielabel. Dieses bezieht
sich häufig jedoch auf genormte Wäscheposten und Mengen. In der Realität lassen sich
die Werte des Energielabels häufig nicht erreichen. Gerade in den letzten Jahren ist
das Volumen der Waschmaschinentrommel gestiegen und kleine Haushalte schaffen es häufig
nicht, die Waschmaschine voll zu beladen und somit möglichst effizient zu waschen.
Der hier vorgestellte Ansatz ermöglicht eine Assistenzfunktion, die den Nutzern beispielsweise
eine Unterstützung liefert, effizienter in Hinblick auf Zeit und Ressourcenverbrauch
zu waschen.
[0030] Dabei wird mit dem hier vorliegenden Ansatz ein Verfahren beschrieben, bei dem beispielsweise
das Waschverhalten des Nutzers analysiert wird und dem Nutzer anschließend Optimierungen
für sein Waschverhalten z. B. in Bezug auf den Energieverbrauch vorgeschlagen werden.
[0031] Basis des hier vorgestellten Ansatzes ist, dass die Waschmaschine beispielsweise
über eine Wäscheerkennung verfügt und/oder über eine automatische Anwahl des Waschprogramms
durch Sensorik und weiterer Empfehlungen oder durch einen Programmwahlschalter. Diese
Wäscheerkennung ermittelt beispielsweise vor und / oder während des Waschgangs, welche
Wäscheteile sich in der Waschmaschine befinden.
[0032] Zur Wäscheerkennung ist der Einsatz einer geeigneten Sensorik möglich, wie beispielsweise
ein Drucksensor für Wasserstand zur Erkennung eines Saugvolumens der Wäsche, eine
Wäscheerkennung mittels Kamera während des Beladungsvorgangs, eine Wäscheerkennung
mittels Kamera während des Waschens, eine Erkennung der Zusammensetzung der Textilart
eines Wäscheteils mittels Spektroskopie-Sensor, einem Farbsensor, einer Sensorik zur
Wasseranalyse oder dergleichen.
[0033] Im Rahmen des hier vorgestellten Ansatzes werden Parameter der Waschprogramme sowie
Sensorwerte der Wäscheerkennung vor und/oder während des Waschgangs bzw. während des
Ablaufs eines Reinigungsprogramms in einer Historie als Benutzungsprofil erfasst und
nach mehreren Waschgängen analysiert. Dabei sollten die einzelnen Waschgänge in einem
zusammenhängenden Zeitraum liegen (z. B. 48 Stunden, 5 Tage oder 14 Tage). Die Umsetzung
der hier vorgestellten Assistenzfunktion kann entweder lokal in der Waschmaschine
oder auf einer lokalen Recheneinheit oder als Cloudlösung bereitgestellt werden. Unter
einer Cloud kann vorliegend eine Recheneinheit verstanden werden, welche sich nicht
lokal in einem Netzwerk mit der Waschmaschine befindet; eine direkte Kommunikation
zwischen Waschmaschine und Recheneinheit ist nicht möglich. Eine lokale Recheneinheit
befindet sich dagegen lokal in einem Netzwerk mit der Waschmaschine; eine direkte
Kommunikation zwischen Waschmaschine und Recheneinheit ist möglich. Es wird als vorteilhaft
angesehen, die Assistenzfunktion auf derselben Recheneinheit umsetzen, auf der auch
die Wäscheerkennung umgesetzt ist. Dieses bietet den Vorteil, dass sowohl die Sensorwerte
zur Verfügung stehen als auch eine Ansteuerung der Parameter des Waschgangs bereits
gegeben ist.
[0034] Es ist aber auch möglich, die Assistenzfunktion losgelöst von der Wäscheerkennung
umzusetzen. So könnte die Assistenzfunktion z. B. in der App integriert sein. Die
App könnte alle notwendigen Informationen aus der erfassten Historie entnehmen. Daher
wird es als vorteilhaft angesehen, dass die Historie nicht nur lokal auf dem Gerät
gespeichert wird, sondern auch in einer Cloudlösung gespeichert ist.
[0035] Da es sich um eine Assistenzfunktion handelt, wird ein Interface benötigt, über das
Informationen an den Nutzer übermittelt werden. Möglich ist hier neben dem Display
der Waschmaschine auch das Smartphone des Nutzers (z. B. über eine App), ein Sprachassistent
oder andere Interfaces.
[0036] Nach einem Waschgang bzw. einer Ausführung eines Reinigungsprogrammes erfolgt die
Analyse, inwiefern eine Optimierung für den diesen Waschgang möglich wäre. Dazu wird
beispielsweise zum einen abgeglichen, ob das eingestellte Programm mit dem gewaschenen
Wäscheposten übereinstimmt. Zusätzlich wird die gespeicherte Historie der letzten
Waschgänge hinsichtlich Parameter und Sensorwerte ausgewertet.
[0037] Der hier vorgestellte Ansatz kann in mehreren Beispielen näher beschrieben werden.
Beispiel 1:
[0038] Hat der Nutzer zunächst einen kleinen Wäscheposten, bestehend aus der Textilart Baumwolle,
gewaschen und anschließend einen kleinen Wäscheposten, bestehend aus der Textilart
Polyester (z. B. Sportwäsche) gewaschen, so empfiehlt die Waschmaschine, dass zukünftig
ähnliche Wäscheposten kombiniert werden können. Falls sinnvoll, ermittelt die vorgeschlagene
Assistenzfunktion auch eine Anpassung der Parameter, wie z. B. "Wasser plus".
Beispiel 2:
[0039] Der Nutzer wählt mehrmals (mindestens 2x) hintereinander ein identisches Waschprogramm
an, ändert jedoch die Waschparameter manuell (einmal mit Schleudern und einmal ohne
Schleudern). Auch hier wird beispielsweise die Kombination der Waschprogramme für
zukünftige Waschgänge durch die Assistenzfunktion empfohlen. Es wird vor dem Schleudern
eine Info an den Nutzer ausgeben (z. B. über das Display oder die App). Dieser kann
die Teile entnehmen, die nicht geschleudert werden sollen. Die verbleibende Wäsche
wird im Anschluss geschleudert.
[0040] Diese Assistenzfunktion sollte günstigerweise keinen belehrenden Charakter haben,
sondern eher als Unterstützung zum nachhaltigeren Verhalten wahrgenommen werden. Wichtig
ist dabei, dass der Nutzer sich ernst genommen fühlt. Es sollten nur sinnvolle Optimierungen
vorgeschlagen werden. So lassen sich z. B. Handtücher mit Pullovern vorteilhaft gemeinsam
waschen, sofern diese aus kompatiblen Textilarten bzw. gleichen Materialien bestehen.
Jedoch ist zu beachten, dass u.U. Handtücher mit höheren Temperaturen (Hygiene) gewaschen
werden. Die höheren Temperaturen können allerdings zu einer Beschädigung der Pullover
führen. Derartige Situationen können durch die Assistenzfunktion abgebildet werden.
[0041] Durch Befragungen von Nutzern und Analysen des aktuellen Waschverhaltens hat sich
herausgestellt, dass Wäscheposten nach 2 Kriterien gebildet werden:
1. Kriterium: Farbe
[0042] Es wird nach Farbe sortiert, damit kein Farbübertrag zwischen den Kleidungsstücken
stattfinden kann. Werden zum Beispiel dunkle Jeans mit weißen Hemden gewaschen, so
werden die Hemden mit der Zeit einen Graustich bekommen. Zudem kann das Waschergebnis
für weiße Wäsche gesteigert werden, wenn ein höherer Anteil von Bleiche dem Waschmittel
zugeführt wird. Bei bunter Kleidung würde dies jedoch zu Beschädigung von Wäscheteilen
führen, da die Farben verblassen.
2. Kriterium: Art des Wäschepostens
[0043] Als zweites können die Wäscheteile beispielsweise häufig in eine der folgenden Kategorien
aufgeteilt werden:
- Hygienewäsche: Bei Wäscheteilen dieser Art haben die Nutzer einen besonderen Anspruch
an die Hygiene (z. B. Unterwäsche) und wählen daher Programme mit höheren Temperaturen.
- Spezialwäsche: Bei Wäscheteilen dieser Art haben die Nutzer spezielle Anforderungen
an das Waschprogramm, damit die Wäsche nicht beschädigt wird (z. B. Wolle / Seide)
oder eine besondere Behandlung bekommt (z. B. Vorbügeln bei Oberhemden).
- Alltagswäsche: Wäscheteile, die regelmäßig anfallen und keine besonderen Anforderungen
an den Waschprozess haben und somit nicht als Hygienewäsche oder Spezialwäsche eingestuft
werden.
[0044] Durch die 2 Kriterien ergibt sich eine Matrix mit insgesamt 6 Feldern die wie folgt
dargestellt werden kann.
| |
Farbe |
| Art des Wäschepostens |
Helle Alltagswäsche |
Bunte Alltagswäsche |
| Helle Spezialwäsche |
Bunte Spezialwäsche |
| Helle Hygienewäsche |
Bunte Hygienewäsche |
[0045] Die Assistenzfunktion sollte jedoch auch keine Empfehlungen hinsichtlich der Kombination
von Wäscheposten aus zwei unterschiedlichen Feldern dieser Matrix geben, da dies durch
den Nutzer voraussichtlich nicht verstanden wird und vor allen zur Beschädigung der
einzelnen Wäscheteile führen kann.
[0046] Sollten künftige Entwicklungen im Bereich Verfahrenstechnik und / oder Waschmittel
die Möglichkeit bieten, welche die Kombination von Wäscheposten aus unterschiedlichen
Feldern der Matrix ermöglicht, wird die Assistenzfunktion dahin gehend erweitert,
z. B. durch ein Update der Firmware.
[0047] Durch eine Analyse des Waschverhaltens über einen längeren Zeitraum lassen sich Rückschlüsse
auf das Verhalten des Nutzers erzielen. Damit ist es der Assistenzfunktion nicht nur
möglich Optimierungen für künftige Waschgänge vorzuschlagen, sondern es ist auch möglich
Optimierungspotenziale für einen Waschgang zu geben, bei dem die Waschmaschine beladen
ist, aber das Programm noch nicht gestartet wurde.
Beispiel 1:
[0048] Der Nutzer belädt seine Waschmaschine mit einem Hygieneposten, der bei höheren Temperaturen
gewaschen werden soll. Die Assistenzfunktion könnte eine Empfehlung abgeben, die Duschhandtücher,
welche auch einem Hygieneposten entsprechen hinzuzufügen, da das Volumen noch nicht
ausgereizt ist.
Beispiel 2:
[0049] Es gibt Wäscheteile, bei denen es ausreichend ist, sie nicht direkt zu waschen, sondern
erst mit dem nächsten größeren, passenden Wäscheposten. Welche Wäscheteile für einen
Nutzer dazu zählen, kann er entweder in der Assistenzfunktion hinterlegen oder die
Assistenzfunktion bestimmt diese Teile eigenständig. Bei Wäscheteilen, welche nicht
regelmäßig in kurzen Zeitabständen auftauchen, kann davon ausgegangen werden, dass
diese nicht direkt am nächsten Tag wieder gebraucht werden. Ein Beispiel hierfür ist
Bettwäsche. Die Assistenzfunktion erkennt, dass die Bettwäsche monatlich gereinigt
wird. Daher lässt sich darauf schließen, dass die Bettwäsche nicht direkt am nächsten
Tag wieder benötigt wird, sondern erst nach einem Monat sauber zur Verfügung stehen
braucht.
[0050] Der Nutzer hat nun am vorherigen Tag einen Posten Hygienewäsche gewaschen und belädt
die Waschmaschine erneut mit einem Hygieneposten. Es wird jedoch erkannt, dass er
diese Wäsche nicht sofort gereinigt braucht. In diesem Fall kann die Assistenzfunktion
die Empfehlung aussprechen, zunächst noch abzuwarten, bis weitere Wäscheteile für
einen Hygieneposten angefallen sind.
[0051] Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 200
zum Ermitteln eines Benutzungsprofils eines Reinigungsgerätes. Das Verfahren 200 umfasst
einen Schritt 210 des Einlesens von Reinigungsgeräte-Benutzungsdaten, wobei die Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
Zeitpunkte der Benutzungen des Reinigungsgerätes und/oder einen Zeitpunkt von verwendeten
Beladungsparametern und/oder einen Zeitpunkt von verwendeten Geräteparametern bei
Benutzungen des Reinigungsgerätes repräsentieren. Ferner umfasst das Verfahren 200
einen Schritt 220 des Erstellens eines zeitlichen Benutzungsverlaufs der Benutzung
des Reinigungsgerätes unter Verwendung der Reinigungsgerät-Benutzungsdaten, um das
Benutzungsprofils des Reinigungsgerätes zu ermitteln.
[0052] Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 300
zum Betreiben eines Reinigungsgerätes. Das Verfahren 300 umfasst einen Schritt 310
des Einlesens von Beladungsparametern und/oder Geräteparametern eines aktuell auszuführenden
Reinigungsprogramms des Reinigungsgerätes als Reinigungsgerät-Benutzungsdaten und
eines Benutzungsprofils des Reinigungsgerätes, das einen zeitlichen Verlauf von Benutzungen
des Reinigungsgerätes repräsentiert. Dabei wurde insbesondere das Benutzungsprofil
des Reinigungsgerätes gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche ermittelt. Weiterhin
umfasst das Verfahren 300 einen Schritt 320 des Ausgebens einer Benutzerinformation
an einen Benutzer des Reinigungsgerätes unter Verwendung der Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
und des Benutzungsprofils, wobei die Benutzerinformation eine Information auf eine
Möglichkeit einer zu erwartenden zukünftigen Ausführung eines Reinigungsprogramms
durch das Reinigungsgerät im Vergleich zu einer Ausführung eines Reinigungsprogramms
im Reinigungsgerät mit den aktuellen Reinigungsgeräte-Benutzungsdaten gibt.
[0053] Bezüglich der Figuren 1 bis 3 werden im Folgenden verwendete Begriffe erläutert:
Accessoires: Merkmale für die Wäscheerkennung z.B. Knopfleiste bei Hemden, Pailletten-Aufnäher,
Gummizug bei Hosen.
Beschädigung von Wäscheteilen: Unter Beschädigung von Wäscheteilen wird im Zusammenhang
des Waschens verstanden, wenn ein Wäscheteil eine Größe / Form ändert (z.B. durch
Einlaufen), das Material des Wäscheteils geschädigt wird (z.B. aggressives Waschmittel
bei Seide) oder sich die Farbe von Wäscheteilen ändert (z.B. durch Farbübertrag oder
Ausbleichen).
Cloudlösung: Recheneinheit, welche sich nicht lokal in einem Netzwerk mit der Waschmaschine
befindet; eine direkte Kommunikation zwischen Waschmaschine und Recheneinheit ist
nicht möglich.
Farbe: Farbe im sichtbaren Spektrum z.B. weiß, schwarz, blau, ... bunt wird für die
Wäscheerkennung auch als Farbe bewertet
Flecken: Punktuelle Verschmutzung eines Wäscheteils
Groberkennung: Zur Erkennung eines Wäschepostens wird nicht jedes einzelne Teil untersucht,
sondern nur eine Teilmenge; die Erkenntnisse werden dann auf den gesamten Wäscheposten
bezogen.
Größe: Größenabschätzung der Wäscheteile über Volumen
Kamera: Elektronische Kamera, bestehend aus einem Bildwandler (Chip; auf CCD oder
CMOS)
Logo: Erkennbare Logos auf Wäscheteilen z.B. Markenlogos, Firmenlogos bei Arbeitskleidung
Lokale Recheneinheit: Recheneinheit, die sich lokal in einem Netzwerk mit der Waschmaschine
befindet; eine direkte Kommunikation zwischen Waschmaschine und Recheneinheit ist
möglich.
Muster: Optisch erkennbare Muster der Wäscheteile z.B. kariert, gestreift, gepunktet
...
Parameter: Parameter, die die Einstellungen für ein spezielles Waschprogramm beschreiben,
welche von der Waschmaschine umgesetzt werden, z.B. Wassermenge, Temperatur, Drehzahl,
Schleuderrehzahl, Waschmittel (wenn automatisch dosierbar).
Reversierbetrieb: Programmphase, in der die Waschmaschinentrommel in einem definierten
Rhythmus bewegt wird. Während der Bewegung bewegt sich die Wäsche im Inneren der Trommel,
sodass andere Wäscheteile nach vorne kommen und durch einen Sensor detektiert werden
können. Zwischen den Bewegungsrhythmen steht die Trommel, sodass die Sensoren den
ruhenden Wäscheposten anallysieren können.
Spektroskopie-Sensor: zur Erkennung der Textilart kann ein Spektroskopie-Sensor verwendet
werden. Dieser sollte im Spektrum von ca. 1000nm bis 1900nm arbeiten, damit verschiedene
Textilarten voneinander unterschieden werden können.
Struktur: Bezieht sich im Bereich der Wäscheerkennung auf die Verarbeitung der Textilart
in Bezug auf Oberflächenbeschaffenheit; Im Rahmen der Erkennung mittels Kamera ist
die Struktur als ein optisches Merkmal zu interpretieren z.B. Frottier, Cord, Strickwaren,
Doppelgewebe ...
Textilart: Bezieht sich im Kontext der Wäscheerkennung auf die textilen Faserstoffe
gemäß DIN60000; unterteilt werden die textilen Faserstoffe zunächst in Naturfasern
(pflanzliche, tierische und mineralische Fasern) und Chemiefasern (aus natürlichen
oder synthetischen Polymeren). Die Textilart wird im Wesentlichen durch einen Spektroskopie-Sensor
bestimmt werden. Ausprägungen sind z.B. Baumwolle, Seide, Polyester ...
Wäscheart: Merkmal für die Bezeichnung eines Wäsche- oder Kleidungsstückes z.B. Handtuch,
Hose, Shirt, Unterwäsche ....
Wäscheerkennung: Automatisiertes Analysieren eines Wäschepostens in Bezug auf verschiedene
Merkmale, wie z.B. Farbe, Textilart, Struktur, Größe, Muster, Logo, Accessoires, Wäscheart.
Die Wäscheerkennung läuft nach dem Starten der Waschmaschine, vor dem Beginn des eigentlichen
Waschprogramms ab, damit zunächst die passenden Parameter ermittelt werden können.
Waschergebnis: Messgröße, in der das Ergebnis eines Reinigungsvorgangs der Waschmaschine
dargestellt werden kann, je sauberer die Wäscheteile, desto besser das Waschergebnis;
ein schlechtes Waschergebnis sind z.B. beschädigte Wäscheteile; Vergleiche auch Beschädigung
von Wäscheteilen.
Wäscheteil: ein einzelnes Stück (z.B. Kleidungsstück), welches in der Waschmaschine
gereinigt werden soll.
Wäscheposten: Mehrere Wäscheteile, welche zusammen in einem Waschgang gereinigt werden
sollen.
Waschgang: Ein Waschgang beschreibt den kompletten Zyklus einer Waschmaschine, der
zum Reinigen eines Wäschepostens notwendig ist.
1. Verfahren (200) zum Ermitteln eines Benutzungsprofils (145) eines Reinigungsgerätes
(100), wobei das Verfahren (200) die folgenden Schritte aufweist:
- Einlesen (210) von Reinigungsgeräte-Benutzungsdaten (135), wobei die Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
(135) Zeitpunkte der Benutzungen des Reinigungsgerätes (100) und/oder einen Zeitpunkt
von verwendeten Beladungsparametern (122) und/oder einen Zeitpunkt von verwendeten
Geräteparametern (117) bei Benutzungen des Reinigungsgerätes (100) repräsentieren;
und
- Erstellen (220) eines zeitlichen Benutzungsverlaufs der Benutzung des Reinigungsgerätes
(100) unter Verwendung der Reinigungsgerät-Benutzungsdaten (135), um das Benutzungsprofils
(145) des Reinigungsgerätes (100) zu ermitteln.
2. Verfahren (200) gemäß Anspruch 1, bei dem im Schritt (210) des Einlesens Zeitpunkte
der Benutzungen des Reinigungsgerätes (100) als Reinigungsgerät-Benutzungsdaten (135)
eingelesen werden, die eine Menge und/oder Arten von im Reinigungsgerät (100) zu reinigenden
Textilien (110) und/oder ausgeführte Reinigungsprogramme repräsentieren.
3. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt (220)
des Erstellens eine Zeitspanne zwischen ausgeführten Reinigungsprogrammen bestimmt
wird, um das Benutzungsprofil (145) zu ermitteln.
4. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt (210)
des Einlesens die Reinigungsgerät-Benutzungsdaten (135) der Benutzungen des Reinigungsgerätes
(100) innerhalb eines vordefinierten Zeitintervalls eingelesen werden.
5. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem die Schritte des
Einlesens (210) und/oder des Erstellens (220) zumindest teilweise in dem Reinigungsgerät
(100) und/oder oder einem Mobilgerät (170) eines Benutzers des Reinigungsgerätes (100)
und/oder einer Zentralrechnereinheit (175) außerhalb eines Gebäudes ausgeführt werden,
in dem das Reinigungsgerät (100) angeordnet ist.
6. Verfahren (300) zum Betreiben eines Reinigungsgerätes (100) wobei das Verfahren (300)
die folgenden Schritte aufweist:
- Einlesen (310) von Beladungsparametern (122) und/oder Geräteparametern (117) eines
aktuell auszuführenden Reinigungsprogramms des Reinigungsgerätes (100) als Reinigungsgerät-Benutzungsdaten
(135) und eines Benutzungsprofils (145) des Reinigungsgerätes (100), das einen zeitlichen
Verlauf von Benutzungen des Reinigungsgerätes (100) repräsentiert, insbesondere wobei
das Benutzungsprofil (145) des Reinigungsgerätes (100) gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche ermittelt wurde; und
- Ausgeben (320) einer Benutzerinformation (160) an einen Benutzer des Reinigungsgerätes
(100) unter Verwendung der Reinigungsgerät-Benutzungsdaten (135) und des Benutzungsprofils
(145), wobei die Benutzerinformation (160) eine Information auf eine Möglichkeit einer
zu erwartenden zukünftigen Ausführung eines Reinigungsprogramms durch das Reinigungsgerät
(100) im Vergleich zu einer Ausführung eines Reinigungsprogramms im Reinigungsgerät
(100) mit den aktuellen Reinigungsgeräte-Benutzungsdaten (135) gibt.
7. Verfahren (300) gemäß Anspruch 6, bei dem im Schritt (310) des Einlesens als Beladungsparameter
(122) eine Menge und/oder Art von im Reinigungsgerät (100) mit einem aktuellen Reinigungsprogramm
zu reinigenden Textilien (110) eingelesen wird.
8. Verfahren (300) gemäß Anspruch 6 oder 7, bei dem im Schritt (320) des Ausgebens als
Benutzerinformation (160) ein Hinweis ausgegeben wird, dass eine aktuell zu reinigende
Menge und/oder Art von Textilien (110) günstigerweise erst mit einer zukünftigen Ausführung
eines Reinigungsprogramms gemäß dem Benutzungsprofil (145) gereinigt werden soll und/oder
dass weitere Textilien (110) mit dem aktuell gewählten Reinigungsprogramm im Reinigungsgerät
(100) gereinigt werden können.
9. Verfahren (300) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem im Schritt (320) des Ausgebens
ein Vergleich eines aktuell zur Ausführung gewählten Reinigungsprogramms mit einem
gemäß dem Benutzungsprofil (145) auszuführenden Reinigungsprogramm erfolgt, insbesondere
wobei als Benutzerinformation (160) eine Information ausgegeben wird, dass gemäß dem
Benutzungsprofil (145) ein anderes Reinigungsprogramm auszuführen wäre, als das aktuell
gewählte Reinigungsprogramm.
10. Verfahren (300) gemäß Anspruch 6 bis 9, bei dem die Schritte des Einlesens (310) und/oder
des Ausgebens (320) zumindest teilweise in dem Reinigungsgerät (100) und/oder oder
einem Mobilgerät (170) eines Benutzers des Reinigungsgerätes (100) ausgeführt werden.
11. Steuereinheit (130), die ausgebildet ist, um die Schritte (210, 220, 310, 320) des
Verfahrens (200, 300) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche in entsprechenden
Einheiten (125, 140, 155, 165) auszuführen und/oder anzusteuern.
12. Reinigungsgerät (100) mit einer Steuereinheit (120) gemäß Anspruch 11.
13. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens (200, 300)
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Steuereinheit
(130) gemäß Anspruch 11 ausgeführt wird.