TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Arbeitsfahrzeuge, insbesondere Traktoren, die mit einem Frontlader ausgestattet sind,
finden Einsatz in der Landwirtschaft oder im kommunalen Bereich zum Heben, Senken
und Transportieren von Lasten. Ein Traktor mit angebautem Frontlader kann die Funktion
eines Radladers erfüllen.
[0002] Bekannte Frontlader verfügen über eine Schwinge, die eine Säule aufweist, die an
einer Anbaukonsole, insbesondere an einem Anbauturm, eines Arbeitsfahrzeugs montiert
werden kann. In dem der Säule abgewandten Endbereich der Schwinge verfügt der Frontlader
über eine Werkzeugaufnahme, über die der Frontlader lösbar mit einem Werkzeug, beispielsweise
einer Mistgabel, einer Schaufel, einer Palettengabel, einer Gabel mit Schwerlastzinken,
einer Rundballengabel oder einem Rübenkorb, koppelbar ist. Möglich ist auch, dass
an dem Frontlader ein einen Arbeitshub ausführendes Werkzeug, insbesondere eine Schneidzange,
ein Kistendrehgerät, ein Greifwerkzeug (bspw. ein Folienballengreifwerkzeug, ein Festmistgreifwerkzeug
oder ein Stammholzgreifwerkzeug), befestigt werden kann.
[0003] Herkömmliche Schwingen bestehen aus einem vorderen Holm und einem hinteren Holm.
Die Holme werden von Stahlrohrprofilen gebildet, die unter einem Winkel in ihren einander
zugewandten Endbereichen miteinander verschweißt werden. Über Hydraulikzylinder, deren
hydraulische Beaufschlagung von dem Arbeitsfahrzeug bereitgestellt und gesteuert wird,
kann einerseits ein Verschwenken des Frontladers um ein Schwenklager, welches zwischen
der Säule und der Schwinge gebildet werden kann, und andererseits der Werkzeugaufnahme
gegenüber der Schwinge gesteuert werden. Eine Steuerung der hydraulischen Beaufschlagung
der Hydraulikzylinder kann durch den Fahrer durch eine Betätigung von Hebeln erfolgen.
Alternativ kann die hydraulische Beaufschlagung der Hydraulikzylinder über einen Joystick
oder einen Kreuzhebel gesteuert werden, wobei eine Bewegung des Joysticks oder Kreuzhebel
nach vorne und hinten die Schwinge des Frontladers anheben und absenken kann, während
eine Bewegung des Joysticks oder Kreuzhebels nach rechts und links den Schwenkwinkel
der Werkzeugaufnahme gegenüber der Schwinge um eine Querachse verändert. Weitere Druck-
und/oder Kippschalter können zusätzliche Funktionen, insbesondere eine Betätigung
eines einen Arbeitshub ausführenden Werkzeugs, steuern.
[0004] Die hydraulische Beaufschlagung der Hydraulikzylinder erfolgt über Verbindungsleitungen
zwischen dem Arbeitsfahrzeug und dem Frontlader, wobei das Hydraulikfluid über eine
traktoreigene Hydraulikpumpe bereitgestellt wird. Das Hydrauliksystem kann vom Fahrersitz
von dem Fahrer durch Bedienelemente wie Hebel, Schalter oder einen Joystick und mittels
an dem Arbeitsfahrzeug vorgesehenen Steuereinrichtungen und/oder auch mittels Steuereinrichtungen,
die an dem Frontlader angeordnet sind, gesteuert werden, wobei hierbei auch eine elektromagnetische
Steuerung von Steuerventilen Einsatz findet. Die Verbindungsleitungen des Hydrauliksystems
zwischen Arbeitsfahrzeug und Frontlader können über Anschlüsse einzeln gekoppelt sein
oder es kann eine sogenannte "Multikupplung" Einsatz finden, über welche mehrere oder
sämtliche Hydraulikanschlüsse gleichzeitig miteinander gekoppelt werden.
[0005] Die Werkzeugaufnahme kann als sogenannter Euro-Schnellwechselrahmen oder als Werkzeugaufnahme
gemäß einer der Normen EN 12525 oder ISO 24410 ausgebildet sein.
[0006] Einsatz finden auch automatische Kopplungseinrichtungen, über welche die Kopplung
der Werkzeugaufnahme mit dem Werkzeug und dessen Verriegelung herbeigeführt werden
kann, ohne dass der Fahrer die Fahrerkabine verlassen muss.
[0007] Als Parallelführung ausgebildete Koordinierungseinrichtungen können dazu genutzt
werden, die hydraulischen Beaufschlagungen des Hydraulikzylinders zum Heben und Senken
der Schwinge sowie des Hydraulikzylinders zum Verschwenken der Werkzeugaufnahme gegenüber
der Schwinge derart miteinander zu koordinieren, dass sich während des Hebens und
Senkens der Schwinge der Winkel zwischen der Werkzeugaufnahme und dem Boden nicht
oder nur innerhalb enger Grenzen ändert.
[0008] In diesem technischen Gebiet betrifft die Erfindung einen Frontlader für ein Arbeitsfahrzeug,
ein Arbeitsfahrzeug mit einer Anbaukonsole für eine Kopplung des Arbeitsfahrzeugs
mit einem Frontlader und ein Arbeitsfahrzeugsystem, welches ein Arbeitsfahrzeug und
einen Frontlader aufweist.
STAND DER TECHNIK
[0009] Das Patent
DE 10 2005 048 280 B4 der Anmelderin offenbart allgemeinen, im Rahmen der Erfindung einsetzbaren Stand
der Technik bezüglich von dem Fahrer betätigbaren Ventilen des Arbeitsfahrzeugs zur
Steuerung der hydraulischen Beaufschlagung der Hydraulikzylinder des Frontladers,
zusätzlichen Magnetventilen und hydraulischen Kopplungseinrichtungen für die Kupplung
von Verbindungsleitungen zwischen Arbeitsfahrzeug und Frontlader.
[0010] Die Offenlegungsschrift
DE 10 2005 053 041 A1 der Anmelderin offenbart allgemeinen, im Rahmen der Erfindung einsetzbaren Stand
der Technik hinsichtlich eines Frontladers mit einer Säule, starr miteinander verbundenen
Holmen und einer Werkzeugaufnahme sowie zwei Hydraulikzylindern einerseits zum Heben
und Senken der Schwinge und andererseits zum Verschwenken der Werkzeugaufnahme. Der
Frontlader verfügt über eine über einen weiteren Hydraulikzylinder ausklappbare Abstellstütze.
In einem ausgefahrenen Zustand der Abstellstütze kann der Frontlader auf der Werkzeugaufnahme
oder einem daran gehaltenen Werkzeug wie einer Schaufeln und der Abstellstütze abgestellt
werden, wobei sich der Schwerpunkt des Frontladers mit Werkzeug zwischen den Abstellorten
auf dem Boden befindet, aber sich der Frontlader auch über den Zwischenraum zwischen
den Abstellorten hinaus erstrecken kann für eine gute Zugänglichkeit der Säule, um
das Koppeln der Säule mit der Anbaukonsole des Arbeitsfahrzeugs zu ermöglichen.
[0011] Das Patent
DE 10 2009 046 213 B4 der Anmelderin offenbart allgemeinen, im Rahmen der Erfindung einsetzbaren Stand
der Technik zur Gestaltung einer Werkzeugaufnahme gemäß ISO 24410 und eines Verriegelungsmechanismus
zum Verriegeln des Werkzeugs in der Werkzeugaufnahme.
[0012] Das Patent
EP 1 813 730 B1 der Anmelderin offenbart allgemeinen, im Rahmen der Erfindung einsetzbaren Stand
der Technik zur Gestaltung eines Hydrauliksystems zum Ansteuern eines Frontladers
und zu einer Druckregelung in dem Hydrauliksystem.
[0013] Das Patent
EP 1 903 147 B1 der Anmelderin offenbart allgemeinen, im Rahmen der Erfindung einsetzbaren Stand
der Technik zur geometrischen Gestaltung der Holme einer Schwinge eines Frontladers
und der Integration der Betätigungskinematik des Frontladers mit den Hydraulikzylindern
in den Frontlader.
[0014] Das Patent
EP 2 840 186 B1 der Anmelderin offenbart allgemeinen, im Rahmen der Erfindung einsetzbaren Stand
der Technik zur Gestaltung einer Anbaukonsole, hier in Ausgestaltung mit einem sogenannten
Knochen, und für die Gestaltung einer Rast- oder Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung
der Säule des Frontladers an der Anbaukonsole.
[0015] Das Patent
EP 3 158 842 B1 offenbart im Rahmen der Erfindung einsetzbare Gestaltungsmöglichkeiten für eine Anbaukonsole
des Arbeitsfahrzeugs, die hier von zwei Anbautürmen auf beiden Seiten des Arbeitsfahrzeugs
gebildet ist, welche sich in Längsrichtung erstreckende plattenförmige Rahmenelemente
und sich vertikal erstreckende Halterungen mit einem endseitigen Knochen aufweisen.
[0016] Das Patent
EP 3 431 668 B1 der Anmelderin offenbart allgemeinen, im Rahmen der Erfindung einsetzbaren Stand
der Technik für die Gestaltung einer Teilverkleidung des Frontladers zum Abdecken
bewegter Komponenten, insbesondere einer Steuerstange.
[0017] Die Patentanmeldung
EP 4 144 925 A1 der Anmelderin offenbart weitere, im Rahmen der Erfindung einsetzbare Möglichkeiten
für die Gestaltung einer Anbaukonsole in Form eines Anbauturms, wobei hier der Anbauturm
zumindest teilweise mittels Massivumformen hergestellt ist.
[0018] Die Webseite https://youtu.be/JchP-UKsL84 (Datum der Einsichtnahme: 12.07.2023) offenbart
einen Frontlader, bei dem der hintere, dem Arbeitsfahrzeug zugewandte Holm der Schwinge
teleskopierbar ist. Dieser Frontlader ist auch auf der Website www.lfprototipi.com/portfolio-type/caricatore-frontale-telescopico-brevettato
dargestellt und (unter Bezugnahme auf eine erfolgte Patentierung) beschrieben.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0019] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
- einen Frontlader für ein Arbeitsfahrzeug,
- ein Arbeitsfahrzeug und
- ein Arbeitsfahrzeugsystem
vorzuschlagen, welcher oder welches insbesondere hinsichtlich
- der Freiheitsgrade des Frontladers und eines daran gehaltenen Werkzeugs und/oder
- des Arbeitsbereiches des Frontladers und des daran gehaltenen Werkzeugs und/oder
- einer Verbesserung des Sichtfelds des Benutzers in der Kabine des Arbeitsfahrzeugs,
insbesondere während der Fahrt
verbessert ist.
LÖSUNG
[0020] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0021] Die Erfindung schlägt für eine Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe
einen Frontlader vor, der für ein Arbeitsfahrzeug, insbesondere einen Traktor, bestimmt
ist und eine Schwinge aufweist. Die Schwinge verfügt über einen vorderen Holm und
einen hinteren Holm. Des Weiteren kann der Frontlader eine an dem vorderen Holm angelenkte
Werkzeugaufnahme, die über einen hydraulischen Zylinder verschwenkbar ist, und/oder
eine an den hinteren Holm angelenkte Säule, die über einen Hydraulikzylinder verschwenkbar
ist, verfügen.
[0022] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die mit den Holmen gebildete Schwinge nicht
starr ist, sondern mindestens einen Freiheitsgrad aufweist:
In dem erfindungsgemäßen Frontlader ist ein Holm mittels eines ersten Aktuators in
unterschiedliche Teleskopstellungen teleskopierbar, womit die Länge dieses Holms veränderbar
ist. Bei dem teleskopierbaren Holm kann es sich um den vorderen Holm handeln. Vorzugsweise
ist aber der hintere Holm teleskopierbar. Die Erfindung umfasst aber auch Ausführungsformen,
bei denen beide Holme teleskopierbar sind.
[0023] Zur Gewährleistung der Teleskopierbarkeit kann der Holm zwei Holmteile aufweisen,
die jeweils für die Aufnahme und steife Abstützung der den Frontlader beaufschlagenden
Last ausgelegt sind und relativ zueinander bewegbar sind zur Herbeiführung der unterschiedlichen
Teleskopstellungen.
[0024] Die Erfindung schlägt für eine erste Variante vor, dass die Schwinge einen weiteren
Freiheitsgrad aufweist:
Für diese Variante sind die beiden Holme um ein Schwingenschwenklager in unterschiedliche
(relative) Schwenkstellungen verschwenkbar. Die Verschwenkung der Holme um das Schwingenschwenklager
wird dabei mittels eines zweiten Aktuators herbeigeführt. Für diese Variante der Erfindung
ist die Länge des Frontladers, die insbesondere den Abstand der einander abgewandten
Endbereiche der Holme oder den Abstand der Säule von der Werkzeugaufnahme bezeichnet,
sowohl von der Teleskopstellung als auch von Schwenkstellung abhängig. Die beiden
Freiheitsgrade ermöglichen veränderte Steuerungsmöglichkeiten für die Bewegung der
Werkzeugaufnahme und des daran befestigten Werkzeugs. Möglich ist auch, dass eine
Vergrößerung des Änderungsbereichs der Länge des Frontladers herbeigeführt werden
kann, indem bspw. die Länge mit der maximal eingefahrenen Teleskopstellung und einem
maximalen Schwenkwinkel der Längsachsen der beiden Holme minimal ist, während die
Länge des Frontladers für die maximal ausgefahrene Teleskopstellung und der am weitesten
der Strecklage der Längsachsen der Holme angenäherten Schwenkstellung maximal ist.
Möglich ist auch, dass derselbe Ort des Endbereichs der Schwinge, an dem die Werkzeugaufnahme
verschwenkbar gehalten ist, für unterschiedliche relative Schwenkwinkel der Holme
und unterschiedliche Teleskopstellungen (und unter Umständen auch für unterschiedliche
Stellungen des Hydraulikzylinders zum Heben und Senken der Schwinge) herbeiführbar
ist, was zu einer Erweiterung der Bewegungs- und Steuerungsmöglichkeiten genutzt werden
kann.
[0025] Für eine zweite Variante (die alternativ oder kumulativ zu der ersten Variante Einsatz
finden kann) ist der erste Aktuator in den Holm integriert. Auf diese Weise kann eine
sehr kompakte Ausgestaltung des Holms und damit des Frontladers herbeigeführt werden,
wobei auch ein gewisser Schutz des ersten Aktuators durch den Holm gewährleistet sein
kann.
[0026] Um lediglich ein die Erfindung nicht beschränkendes Beispiel zu nennen, können die
Holmteile des teleskopierbaren Holms, auf die der erste Aktuator einwirkt, einen einen
Innenraum begrenzenden Querschnitt bilden, in dem dann der erste Aktuator angeordnet
ist. Hierbei kann der Querschnitt mindestens eines Holmteils randgeschlossen sein,
womit der Aktuator (zumindest in einem Längsabschnitt) vollständig im Inneren des
mindestens einen Holmteils angeordnet ist. Möglich ist aber auch, dass die Holmteile
einen randoffenen Querschnitt (beispielsweise einen geschlitzten Querschnitt oder
einen U-förmigen Querschnitt) aufweisen, wobei dann die Randöffnung eines Holmteils
durch das andere Holmteil geschlossen sein kann.
[0027] Im Rahmen der Erfindung wird unter einem "Teleskopieren" der Holmteile sowohl eine
Bewegung der Holmteile auseinander zur Vergrößerung der Länge als auch ein Einschieben
der Holmteile ineinander zu einer Verringerung der Länge verstanden.
[0028] Im Rahmen der Erfindung können beliebige Aktuatoren Einsatz finden, wobei auch Aktuatoren
unterschiedlicher Typen eingesetzt sein können. Möglich ist beispielsweise, dass die
Aktuatoren als elektrische Linearmotoren ausgebildet sind, die unmittelbar zum Teleskopieren
auf die Holmteile einwirken oder ähnlich einem Hydraulikzylinder beabstandet von dem
Schwingenschwenklager mit den ihren beiden Endbereichen an den zu verschwenkenden
Holmen angelenkt sein können. Ebenfalls möglich ist, dass die Verschwenkung der Holme
um das Schwingenschwenklager durch einen elektrischen Drehantrieb herbeigeführt wird.
Für einen Vorschlag der Erfindung sind/ist aber der erste Aktuator und/oder der zweite
Aktuator als hydraulischer Aktuator, insbesondere mit einem Hydraulikzylinder, ausgebildet.
Derartige hydraulische Aktuatoren können einfach in ein Hydrauliksystem eines Arbeitsfahrzeugs
und eines Frontladers grundsätzlich bekannter Bauart integriert werden. Andererseits
hat sich gezeigt, dass eine Betätigung des Frontladers mittels Hydraulikzylindern
robust ist und je nach hydraulischer Übersetzung eine Bereitstellung großer Kräfte
zum Heben, Senken, Teleskopieren und/oder Verschwenken ermöglicht.
[0029] Möglich ist, dass im Rahmen der Erfindung eine separate Betätigung des ersten Aktuators
und/oder des zweiten Aktuators durch den Benutzer erfolgt, wobei dies dann zur gleichzeitigen
Betätigung der Aktuatoren und/oder zur Betätigung der Aktuatoren nacheinander oder
zeitlich versetzt dienen kann.
[0030] Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung verfügt der Frontlader (oder verfügt
das Arbeitsfahrzeug) über eine Koordinierungseinrichtung, welche eine Koordinierung
der Beaufschlagung des ersten Aktuators und des zweiten Aktuators vornimmt. Für die
von der Koordinierungseinrichtung vorgenommene Koordinierung werden im Folgenden einige
Beispiele genannt, die den Rahmen der Erfindung und der möglichen Koordinierungsmaßnahmen
nicht einschränken sollen:
- Möglich ist, dass ein an der Werkzeugaufnahme gehaltenes Werkzeug wie eine Schaufel
oder eine Ballengabel parallel zum Boden bewegt werden soll, um beispielsweise die
geöffnete Schaufel in einen Sandhaufen einzufahren, um die Schaufel mit Sand zu befüllen,
oder eine Ballengabel in oder unter einen Ballen zu schieben. Ist der teleskopierbare
Holm in diesem Fall nicht horizontal orientiert, führt das Teleskopieren der Holmteile
dazu, dass sich die Höhe der Werkzeugaufnahme und des darin gehaltenen Werkzeugs auf
unerwünschte Weise ändernd. In diesem Fall kann die Koordinierung den zweiten Aktuator
simultan zu der Beaufschlagung des ersten Aktuators derart beaufschlagen, dass diese
Beaufschlagung gerade die unerwünschte Veränderung der Höhe der Werkzeugaufnahme und
des Werkzeugs ausgleicht.
- Dasselbe kann in umgekehrter Richtung gelten, wenn grundsätzlich die Bewegung der
Werkzeugaufnahme oder des Werkzeugs mittels der Beaufschlagung des zweiten Aktuators
herbeigeführt wird, während dann eine Ausgleichsbewegung durch den ersten Aktuator
mittels der Koordinierungseinrichtung herbeigeführt wird.
- Das Entsprechende kann gelten, wenn eine Werkzeugaufnahme mit daran gehaltenem Werkzeug
vertikal bewegt werden soll, beispielsweise um einen Ballen vertikal anzuheben. Ist
dann der teleskopierbare Holm nicht vertikal orientiert, führt das Teleskopieren der
Holmteile zu einer überlagerten unerwünschten horizontalen Bewegung, die durch die
Koordinierungseinrichtung ausgeglichen werden kann durch die simultane Beaufschlagung
des zweiten Aktuators. Auch hier gilt das Entsprechende in umgekehrter Richtung.
[0031] Die Holmteile können eine gradlinige oder gekrümmte oder abgewinkelte Längsachse
aufweisen und einen konstanten ober beliebig in Richtung der Längsachse veränderlichen
Querschnitt aufweisen, solange die Holmteile teleskopierbar sind. Vorzugsweise verfügen
die Holmteile zumindest über einen gradlinigen Längsabschnitt, in welchem der Außenquerschnitt
eines innenliegenden Holmteils in einem Querschnitt des außenliegenden Holmteils geführt
ist. In diesem führenden und teleskopierbaren Längsabschnitt verfügen die Holmteile
vorzugsweise über unrunde Führungsquerschnitte. Die unrunden Führungsquerschnitte
können dann einen Formschluss in Umfangsrichtung um die Längsachse bilden, der eine
relative Verdrehung der Holmteile um Längsachse blockiert. Die unrunden Führungsquerschnitte
können dann den Längs-Freiheitsgrad für das Teleskopieren der Holmteile bereitstellen.
[0032] Möglich ist, dass in diesem teleskopierbaren Führungsbereich die Holmteile unmittelbar
gleitend aneinander anliegen. Für einen Vorschlag der Erfindung kann die Führung gewährleistet
oder verbessert werden und/oder die Reibung zwischen den Holmteilen beim Teleskopieren
reduziert werden, indem zwischen den Führungsquerschnitten der Holmteile Gleitlagerelemente
angeordnet sind. Über die Gleitlagerelemente sind dann die Holmteile geführt. Die
Gleitlagerelemente können entsprechend den beliebigen, aus dem Stand der Technik vorhandenen
Gleitlagerelementen ausgebildet sein. Beispielsweise können als Gleitlagerelemente
Gleitplatten eingesetzt sein. Hier können bspw. mehrere derartige ebene Gleitplatten
über einen unrunden Führungsquerschnitt der Holmteile verteilt angeordnet sein, die
dann eine Abstützung der Holmteilen aneinander vertikal zu der Längs- oder Teleskopachse
in unterschiedliche Richtung gewährleisten.
[0033] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe stellt ein Arbeitsfahrzeug
dar. Das Arbeitsfahrzeug ist mit eine Anbaukonsole ausgestattet, die eine Kopplung
des Arbeitsfahrzeug mit einem Frontlader ermöglichen, wie dieser zuvor beschrieben
worden ist. Für diese Lösung weist das Arbeitsfahrzeug Verbindungsleitungen auf. Eine
erste Verbindungsleitung dient dazu, den ersten Aktuator zu betätigen, um den Holm
in unterschiedliche Teleskopstellungen zu teleskopieren. Des Weiteren weist das Arbeitsfahrzeug
eine zweite Verbindungsleitung auf. Mittels der zweiten Verbindungsleitung erfolgt
die Beaufschlagung des Aktuators, um die Holme um das Schwingenschwenklager in unterschiedliche
Schwenkstellungen zu verschwenken. Hierbei können die erste und zweite Verbindungsleitung
als elektrische Leitungen ausgebildet sein, über die die Steuersignale für die Aktuatoren
übertragen werden und/oder die elektrische Leistungsversorgung der Aktuatoren erfolgt.
Vorzugsweise sind die erste und zweite Verbindungsleitung als hydraulische Leitungen
ausgebildet, über die die hydraulische Beaufschlagung der dann als Hydraulikzylinder
ausgebildeten Aktuatoren erfolgt. Die Verbindungsleitungen verfügen über geeignete
Anschlüsse, über die die Kopplung dieser Verbindungsleitungen zwischen Arbeitsfahrzeug
und Frontlader möglich ist.
[0034] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe stellt ein Arbeitsfahrzeugsystem
dar, welches über ein Arbeitsfahrzeug der zuvor erläuterten Art sowie einen zuvor
beschriebenen Frontlader verfügt. Der Frontlader weist in diesem Fall eine Säule auf,
die lösbar an der Anbaukonsole befestigt ist. Das Arbeitsfahrzeug und der Frontlader
sind dann über die erste Verbindungsleitung und über die zweite Verbindungsleitung
miteinander verbunden. Über die Verbindungsleitungen erfolgt dann die (insbesondere
elektrische, elektropneumatische oder elektrohydraulische oder hydraulische) Beaufschlagung
des ersten Aktuators und des zweiten Aktuators.
[0035] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0036] Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung
kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt
werden müssen.
[0037] Hinsichtlich des Offenbarungsgehalts - nicht des Schutzbereichs - der ursprünglichen
Anmeldungsunterlagen und des Patents gilt Folgendes: Weitere Merkmale sind den Zeichnungen
- insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer
Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder
von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten
Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft
auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren
Beschreibung genannt werden.
[0038] Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert
werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen
der Erfindung entfallen, was aber nicht für die unabhängigen Patentansprüche des erteilten
Patents gilt.
[0039] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einer Verbindungsleitung oder einem
Gleitlagerelement die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau eine Verbindungsleitung
oder genau ein Gleitlagerelement, zwei Verbindungsleitungen oder Gleitlagerelemente
oder mehr Verbindungsleitungen oder Gleitlagerelemente vorhanden sind. Die in den
Patentansprüchen angeführten Merkmale können durch weitere Merkmale ergänzt werden
oder die einzigen Merkmale sein, die der Gegenstand des jeweiligen Patentanspruchs
aufweist.
[0040] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0041] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt einen Frontlader in einem Längsschnitt mit einer abgewinkelten Schwenkstellung
der Holme und einem maximal eingefahrenen teleskopierbaren Holm.
- Fig. 2
- zeigt einen Querschnitt II-II des Frontladers gemäß Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt den Frontlader gemäß Fig. 1 und 2 in einem Längsschnitt mit einer abgewinkelten
Schwenkstellung der Holme und mit einem maximal ausgefahrenen teleskopierbaren Holm.
- Fig. 4
- zeigt den Frontlader gemäß Fig. 1 bis 3 in einem Längsschnitt mit einer eine Strecklage
bildenden Schwenkstellung der Holme und mit einem maximal eingefahrenen teleskopierbaren
Holm.
- Fig. 5
- zeigt den Frontlader gemäß Fig. 1 bis 4 in einer Seitenansicht.
- Fig. 6
- zeigt den Frontlader gemäß Fig. 1 bis 5 in einer Ansicht von oben.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0042] In den Figuren sind Bauelemente, Komponenten und Merkmale, die sich hinsichtlich
ihrer Gestaltung und/oder Funktion entsprechen oder ähneln, teilweise mit denselben
Bezugsnummern gekennzeichnet, wobei diese dann durch einen zusätzlichen Buchstaben
a, b, ... voneinander unterschieden sein können. In diesem Fall kann auf die Bauelemente,
Komponenten oder Merkmale mit oder ohne den ergänzenden Buchstaben Bezug genommen
sein, womit dann eine, mehrere oder sämtliche mit diesen Bezugsnummern gekennzeichneten
Komponenten, Bauelemente oder Merkmale angesprochen sein können.
[0043] Fig. 1 zeigt einen Frontlader 1. Der Frontlader verfügt über eine Säule 2, eine Schwinge
3 und eine in den Figuren nicht dargestellte Werkzeugaufnahme. Die Säule 2 verfügt
über Befestigungselemente 4, 5, über die die Säule 2 an einer Anbaukonsole eines Arbeitsfahrzeugs
lösbar befestigt werden kann. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel sind die Befestigungselemente
4, 5 als vertikal zur Zeichenebene orientierte Befestigungsbolzen ausgebildet.
[0044] In einem Schwenklager 6 ist die Schwinge 3 verschwenkbar um eine vertikal zur Zeichenebene
orientierte Schwenkachse 7 an der Säule 2 angelenkt. Die Verschwenkung der Schwinge
3 um die Schwenkachse 7 relativ zur Säule 2 kann herbeigeführt werden mittels eines
Aktuators 8, welcher hier als Hydraulikzylinder 9 ausgebildet ist. Obwohl die Schwinge
3 um die Schwenkachse 7 verschwenkt wird, wird vereinfacht auch die Verschwenkung
der Schwinge 3 um die Schwenkachse 7 mittels des Hydraulikzylinders 9 als Heben bzw.
Senken des Frontladers 1 bezeichnet.
[0045] Die Schwinge 3 verfügt über Holme 10, 11. Die Holme 10, 11 sind in ihren einander
zugewandten Endbereichen über ein Schwingenschwenklager 12 verschwenkbar um eine Schwingenschwenkachse
13 verschwenkbar. Die Verschwenkung um die Schwingenschwenkachse 13 wird mittels eines
Aktuators 14 herbeigeführt, der hier teilweise auch als "zweiter Aktuator" bezeichnet
ist und als Hydraulikzylinder 15 ausgebildet ist. Der Aktuator 14 ist in den Endbereichen
jeweils beabstandet von dem Schwingenschwenklager 12 an den Holmen 10, 11 angelenkt.
[0046] In dem dem Schwingenschwenklager 12 abgewandten Endbereich verfügt der Holm 11 über
ein Schwenklager 16, von dem in Fig. 1 nur ein Lagerauge dargestellt ist. In dem Schwenklager
16 ist an dem Holm 11 die nicht dargestellte Werkzeugaufnahme verschwenkbar angelenkt.
Beabstandet von dem Schwenklager 16 ist an der Werkzeugaufnahme auch ein Aktuator
17, der hier ebenfalls als Hydraulikzylinder ausgebildet ist, in einem Schwenklager
19 angelenkt. Der andere Endbereich des Aktuators 17 ist über ein Schwenklager 35
an dem Holm 11 angelenkt. Je nach Stellweg des Aktuators 17 kann eine Verschwenkung
der Werkzeugaufnahme und des an der Werkzeugaufnahme gehaltenen Werkzeugs um die von
dem Schwenklager 16 vorgegebene Schwenkachse des Holms 11 herbeigeführt werden.
[0047] Der Holm 10 weist Holmteile 20, 21 auf, die über eine Führungseinrichtung 22 derart
miteinander verbunden sind, dass die Holmteile 20, 21 einen teleskopischen Freiheitsgrad
23 aufweisen, mittels dessen eine Veränderung der Länge des Holms 10 herbeigeführt
werden kann. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel wird die Führungseinrichtung
22 mit dem teleskopischen Freiheitsgrad 23 dadurch bereitgestellt, dass ein Holmteil
(hier das Holmteil 20, an welchem das Schwingenschwenklager 12 ausgebildet ist) in
dem anderen Holmteil (hier das Holmteil 21, an welchem das Schwenklager 6 ausgebildet
ist) aufgenommen und geführt ist. Zu diesem Zweck ist der Außenquerschnitt des Holmteils
20 (mit einem eine Bewegung ermöglichendem Spiel) korrespondierend zu dem Innenquerschnitt
des Holmteils 21 ausgebildet.
[0048] Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die Gestaltung der Querschnitte der Holmteile 20, 21. Hier
ist zu erkennen, dass die Holmteile 20, 21 (zumindest im Bereich der Führungseinrichtung
22) korrespondierende hexagonale Querschnitte aufweisen. Die hexagonalen Querschnitte
haben zur Folge, dass der Querschnitt zwischen den sechs Ecken sechs ebene Teilflächen
aufweist, über welche zwischen den Holmteilen 20, 21 eine gute Abstützung in Richtung
der Flächennormalen der Teilflächen gewährleistet werden kann.
[0049] Zwischen den Holmteilen 20, 21 sind Gleitlagerelemente 24 angeordnet, die für das
dargestellte Ausführungsbeispiel als Gleitlagerplatten 25 ausgebildet sind, die an
einer der Teilflächen der hexagonalen Querschnitte angeordnet sind.
[0050] Ein Teleskopieren der Holmteile 20, 21 erfolgt mittels eines Aktuators 26, der hier
als Hydraulikzylinder 26 ausgebildet ist und in den Holm 10 sowie die Holmteile 20,
21 integriert ist. Die Holmteile 20, 21 begrenzen einen Innenraum 28, in dem der Hydraulikzylinder
27 angeordnet ist und durch den sich der Hydraulikzylinder 27 erstreckt.
[0051] Mit einem Schwenklager 29 ist der Aktuator 26, hier eine Kolbenstange 30, an dem
Holmteil 20 angelenkt, während der andere Endbereich des Aktuators 26, hier das Zylindergehäuse
31, in einem Schwenklager 32 an dem Holmteil 21 angelenkt ist.
[0052] In Fig. 1 ist die Länge des teleskopierbaren Holms 10 minimal, so dass der Aktuator
26 bzw. Hydraulikzylinder 27 vollständig eingefahren ist. Des Weiteren ist in Fig.
1 der Aktuator 14 bzw. Hydraulikzylinder 15 teilweise, weitestgehend oder vollständig
eingefahren, so dass sich ein Schwenkwinkel zwischen den Längsachsen der Holme 10,
11 um die Schwenkachse 13 ergibt, der im Bereich zwischen 90° und 180°, hier ungefähr
120° bis 130°, liegt.
[0053] Fig. 3 zeigt eine veränderte Betriebsstellung des Frontladers 1, welche durch Ausfahren
des Aktuators 26 bzw. Hydraulikzylinders 27 herbeigeführt ist, womit sich die Länge
des Holms 10 vergrößert hat. Dieses teleskopartige Ausfahren des Holms 10 führt infolge
der hier horizontalen Ausrichtung des Holms 10 dazu, dass ein an der Werkzeugaufnahme
gehaltenes Werkzeug horizontal zum Boden bewegt wird. Die Reichweite des Frontladers
11 wird durch das Teleskopieren des Holms 10 vergrößert. Die Länge der Schwinge 3,
die den Abstand der Schwenklager 6, 16 voneinander kennzeichnet, ist durch das Ausfahren
des Aktuators 26 bzw. Hydraulikzylinders 27 vergrößert worden, wobei infolge des Winkels
der Holme 10, 11 die Vergrößerung der Länge der Schwinge 3 kleiner ist als die Vergrößerung
der Länge des Holms 10.
[0054] Fig. 4 zeigt eine weitere Betriebsstellung des Frontladers 1, die aus der Betriebsstellung
gemäß Fig. 1 herbeigeführt ist durch Ausfahren des Aktuators 14 bzw. Hydraulikzylinders
15 derart, dass die Holme 10, 11 ihre Strecklage einnehmen, in der die Längsachsen
der Holme 10, 11 parallel oder fluchtend zueinander angeordnet sind. Dieses Ausfahren
des Aktuators 14 führt zu einer Vergrößerung der Länge der Schwinge 3, die hier einerseits
mit einem Anheben der Werkzeugaufnahme und des Werkzeugs und andererseits mit einer
überlagerten horizontalen Bewegung der Werkzeugaufnahme mit dem Werkzeug einhergeht.
[0055] Eine Betriebsstellung mit einer maximalen Länge der Schwinge 3 kann herbeigeführt
werden, wenn durch vollständiges Ausfahren des Aktuators 26 bzw. Hydraulikzylinders
27 der Holm 10 auf seine maximale Länge teleskopiert wird (Fig. 3) und durch maximales
Ausfahren des Aktuators 14 bzw. Hydraulikzylinders 15 die Holme 10, 11 die Strecklage
einnehmen (vgl. Fig. 4).
[0056] Fig. 5 zeigt den Frontlader 1 in einer nicht geschnittenen Seitenansicht. Für die in Fig.
5 dargestellte Betriebsstellung ist gegenüber den Betriebsstellungen gemäß Fig. 1,
3 und 4 der Aktuator 8 bzw. Hydraulikzylinder 9 teilweise eingefahren, was zur Folge
hat, dass der Holm 10 nach unten geneigt ist. Der Holm 10 ist der in Fig. 5 dargestellten
Betriebsstellung ausgefahren. Der Aktuator 14 bzw. der Hydraulikzylinder 15 nimmt
eine Betriebsstellung ein, in welcher die Holme 10, 11 abgewinkelt sind.
[0057] In
Fig. 6 ist zu erkennen, dass der Frontlader 1 über zwei parallele, entsprechende oder identische
Frontladerteile 33a, 33b verfügt, die über Querstreben 34a, 34b miteinander verbunden
sind. Die beiden Frontladerteile 33 verfügen jeweils über eine Säule 2a, 2b, über
die die Frontladerteile 33a, 33b jeweils mit einer zugeordneten Anbaukonsole des Arbeitsfahrzeugs
verbunden werden können.
[0058] In den Figuren sind u. U. die Betriebsstellungen der Kolben und Kolbenstangen nicht
zutreffend für die beschriebenen Betriebsstellungen des Frontladers dargestellt, wobei
der Fachmann die Figuren unter fachkundiger Anpassung der Betriebsstellungen der Kolben
und Kolbenstangen interpretieren wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0059]
- 1
- Frontlader
- 2
- Säule
- 3
- Schwinge
- 4
- Befestigungselement
- 5
- Befestigungselement
- 6
- Schwenklager
- 7
- Schwenkachse
- 8
- Aktuator
- 9
- Hydraulikzylinder
- 10
- Holm
- 11
- Holm
- 12
- Schwingenschwenklager
- 13
- Schwingenschwenkachse
- 14
- Aktuator
- 15
- Hydraulikzylinder
- 16
- Schwenklager
- 17
- Aktuator
- 18
- Hydraulikzylinder
- 19
- Schwenklager
- 20
- Holmteil
- 21
- Holmteil
- 22
- Führungseinrichtung
- 23
- teleskopischer Freiheitsgrad
- 24
- Gleitlagerelement
- 25
- Gleitlagerplatte
- 26
- Aktuator
- 27
- Hydraulikzylinder
- 28
- Innenraum
- 29
- Schwenklager
- 30
- Kolbenstange
- 31
- Zylindergehäuse
- 32
- Schwenklager
- 33
- Frontladerteil
- 34
- Querstrebe
- 35
- Schwenklager
1. Frontlader (1) für ein Arbeitsfahrzeug mit einer Holme (10, 11) aufweisenden Schwinge
(3), wobei ein Holm (10) mittels eines ersten Aktuators (26) in unterschiedliche Teleskopstellungen
telekopierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Holme (10, 11) mittels eines zweiten Aktuators (14) um ein Schwingenschwenklager
(12) in unterschiedliche Schwenkstellungen verschwenkbar sind und die Länge des Frontladers
(1) sowohl von der Teleskopstellung als auch von der Schwenkstellung abhängig ist
und/oder
b) der erste Aktuator (26) in den Holm (10) integriert ist.
2. Frontlader (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Aktuator (26) und/oder der zweite Aktuator (14) als hydraulischer Aktuator
(27; 15) ausgebildet sind/ist.
3. Frontlader (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Koordinierungseinrichtung vorhanden ist, welche eine Koordinierung der Beaufschlagung
des ersten Aktuators (26) und des zweiten Aktuators (14) vornimmt.
4. Frontlader (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der über den ersten Aktuator (26) in unterschiedliche Teleskopstellungen telekopierbare
Holm (10) zwei teleskopierbare Holmteile (20, 21) aufweist.
5. Frontlader (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Holmteile (20, 21) unrunde Führungsquerschnitte aufweisen.
6. Frontlader (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Holmteile (20, 21) über zwischen Führungsquerschnitten der Holmteile (20, 21)
angeordnete Gleitlagerelemente (24) teleskopierbar geführt sind.
7. Arbeitsfahrzeug mit einer Anbaukonsole für eine Kopplung des Arbeitsfahrzeugs mit
einem Frontlader (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Arbeitsfahrzeug
a) eine erste Verbindungsleitung aufweist, über die mittels des ersten Aktuators (26)
der Holm (10) in unterschiedliche Teleskopstellungen telekopierbar ist, und
b) eine zweite Verbindungsleitung aufweist, über die mittels des zweiten Aktuators
(14) die Holme (10, 11) um das Schwingenschwenklager (12) in unterschiedliche Schwenkstellungen
verschwenkbar sind.
8. Arbeitsfahrzeugsystem mit einem Arbeitsfahrzeug nach Anspruch 7 und einem Frontlader
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
a) der Frontlader (1) eine Säule (2) aufweist, die lösbar an der Anbaukonsole befestigt
ist, und
b) das Arbeitsfahrzeug und der Frontlader (1) über die erste Verbindungsleitung und
über die zweite Verbindungsleitung miteinander verbunden sind, über welche eine Beaufschlagung
des ersten Aktuators (26) und des zweiten Aktuators (14) erfolgt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Frontlader (1) für ein Arbeitsfahrzeug mit einer Holme (10, 11) aufweisenden Schwinge
(3), wobei der Frontlader (1) über zwei parallele Frontladerteile (33a, 33b) verfügt,
die über Querstreben (34a, 34b) miteinander verbunden sind, und die beiden Frontladerteile
(33) jeweils über eine Säule (2a, 2b) verfügen, über die die Frontladerteile (33a,
33b) jeweils mit einer zugeordneten Anbaukonsole des Arbeitsfahrzeugs verbunden werden
können,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) ein Holm (10) mittels eines ersten Aktuators (26) in unterschiedliche Teleskopstellungen
teleskopierbar ist, und
ba) die Holme (10, 11) mittels eines zweiten Aktuators (14) um ein Schwingenschwenklager
(12) in unterschiedliche relative Schwenkstellungen verschwenkbar sind und die Länge
des Frontladers (1) sowohl von der Teleskopstellung als auch von der Schwenkstellung
abhängig ist und/oder
bb) der erste Aktuator (26) in den Holm (10) integriert ist.
2. Frontlader (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Aktuator (26) und/oder der zweite oder ein zweiter Aktuator (14) als hydraulischer
Aktuator (27; 15) ausgebildet sind/ist.
3. Frontlader (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Koordinierungseinrichtung vorhanden ist, welche eine Koordinierung der Beaufschlagung
des ersten Aktuators (26) und des oder eines zweiten Aktuators (14) vornimmt.
4. Frontlader (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der über den ersten Aktuator (26) in unterschiedliche Teleskopstellungen telekopierbare
Holm (10) zwei teleskopierbare Holmteile (20, 21) aufweist.
5. Frontlader (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Holmteile (20, 21) unrunde Führungsquerschnitte aufweisen.
6. Frontlader (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Holmteile (20, 21) über zwischen Führungsquerschnitten der Holmteile (20, 21)
angeordnete Gleitlagerelemente (24) teleskopierbar geführt sind.
7. Arbeitsfahrzeug mit einer Anbaukonsole für eine Kopplung des Arbeitsfahrzeugs mit
einem Frontlader (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Arbeitsfahrzeug
a) eine erste Verbindungsleitung aufweist, über die mittels des ersten Aktuators (26)
der Holm (10) in unterschiedliche Teleskopstellungen telekopierbar ist, und
b) eine zweite Verbindungsleitung aufweist, über die mittels des oder eines zweiten
Aktuators (14) die Holme (10, 11) um das Schwingenschwenklager (12) in unterschiedliche
Schwenkstellungen verschwenkbar sind.
8. Arbeitsfahrzeugsystem mit einem Arbeitsfahrzeug nach Anspruch 7 und einem Frontlader
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
a) der Frontlader (1) eine Säule (2) aufweist, die lösbar an der Anbaukonsole befestigt
ist, und
b) das Arbeitsfahrzeug und der Frontlader (1) über die erste Verbindungsleitung und
über die zweite Verbindungsleitung miteinander verbunden sind, über welche eine Beaufschlagung
des ersten Aktuators (26) und des zweiten Aktuators (14) erfolgt.