[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollo- oder Jalousiekasten, mit einem kastenförmigen,
länglichen Korpus mit einer Außenwand, einer Innenwand, einer Decke, einem eine schlitzartige
Austrittsöffnung aufweisenden Boden sowie zwei Seitenwänden, sowie einem Hohlraum
zur Aufnahme eines Rollos oder einer Jalousie, der oder die über die Austrittsöffnung
aus- und einfahrbar ist.
[0002] Bei Neubauten, aber auch im Rahmen von Bausanierungen, werden im Bereich von Fenster-
und Türöffnungen des Mauerwerks Rollo- oder Jalousiekästen gesetzt, in denen Rollos
oder Jalousien aufgenommen sind, die es ermöglichen, das später gesetzte Fenster oder
die Tür zu verschatten. Ein solcher Rollo- oder Jalousiekasten weist einen länglichen
Korpus auf, der sich in der Regel wenigstens über die Länge der mauerwerksseitigen
Fenster- oder Türöffnung erstreckt, und der über eine Außenwand und eine Innenwand
sowie eine Decke, einen Boden und zwei die Stirnseiten bildende Seitenwände definiert
ist, wobei diese Elemente einen inneren Hohlraum begrenzen, in dem der Rollo oder
die Jalousie, gegebenenfalls auch ein Antriebsmotor, wenn eine elektrische Verstellung
möglich ist, aufgenommen ist. Der Rollo oder die Jalousie sind über die schlitzartige
Austrittsöffnung im Boden in bekannter Weise ein- und aus fahrbar.
[0003] Insbesondere in größeren Gebäuden wie Mehrfamilienhäusern mit separaten Wohneinheiten
wird zunehmend eine dezentrale Belüftung der Räumlichkeiten vorgesehen, d. h., dass
jede Wohneinheit separat belüftet werden kann. Hierzu ist es erforderlich, nach Fertigstellung
des Rohbaus nachträglich eine Öffnung in das Außenmauerwerk zu schlagen, um in dieser
Öffnung eine Belüftungseinrichtung, zumeist umfassend einen motorisch angetriebenen
Lüfter samt Wärmetauscher, einzusetzen. Dies ist mit beachtlichem Aufwand verbunden.
Darüber hinaus kann an einer gemeinsamen Außenfassade, an der eine Mehrzahl solcher
nachträglich geschlagener Öffnungen ausgebildet sind, nicht sichergestellt werden,
dass diese Öffnungen allesamt an korrekten, miteinander fluchtenden Positionen angeordnet
sind, was dazu führt, dass die am Ende die Öffnungen abdeckenden Abdeckungen mitunter
unregelmäßig versetzt zueinander angeordnet sind, was optisch nachteilig ist.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, den Verbau solcher Belüftungseinrichtungen
zu vereinfachen.
[0005] Zur Lösung des Problems ist erfindungsgemäß ein Rollo- oder Jalousiekasten vorgesehen,
der sich durch eine im Korpus ausgebildeten, vom ersten Hohlraum über eine Wand getrennten
zweiten Hohlraum, der von einem eine Belüftungseinrichtung aufnehmenden Rohr, das
sich durch die Außenwand und die Innenwand erstreckt, durchsetzt ist, auszeichnet.
[0006] Die Erfindung schlägt einen neuartigen Rollo- oder Jalousiekasten vor, der nicht
nur einen ersten Hohlraum, in dem der Rollo oder die Jalousie aufgenommen ist, aufweist,
sondern der quasi axial, also längs seiner Längsachse, verlängert ist, sodass in dem
verlängerten Bereich ein zweiter Hohlraum ausgebildet ist. Dieser zweite Hohlraum,
der bevorzugt allseits geschlossenen sein kann, ist Teil des länglichen Korpus, wird
also über die verlängerte Außen- und Innenwand sowie die verlängerte Decke und den
verlängerten Boden definiert und axial über eine Seitenwand geschlossen. Zum ersten
Hohlraum ist der zweite Hohlraum über eine separate Wand abgetrennt. Dieser zweite
Hohlraum ist nun von einem Rohr durchsetzt, das die Außenwand und die Innenwand durchgreift,
mithin also in der Montagestellung quasi horizontal durch den Korpus respektive den
zweiten Hohlraum läuft. Dieses Rohr bildet die Aufnahme für die Belüftungseinrichtung,
also den motorischen Lüfter nebst Wärmetauscher, über den die Raumbelüftung erfolgt.
Das heißt, dass durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Rollo- oder Jalousiekasten
eine definierte Montageposition wie auch eine definierte Montageumgebung mit dem Rohr
geschaffen wird, die automatisch beim Setzen des Rollo- oder Jalousiekastens mauerwerkseitig
vorgesehen wird. Es ist folglich ein definierter Einbauort gegeben, das nachträgliche
Schlagen einzelner Öffnungen in das Mauerwerk respektive die Bauhülle ist demzufolge
nicht erforderlich, da eine definierte Schnittstelle zur Montage der Belüftungseinrichtung
gegeben ist. Infolge der Integration dieser Schnittstelle in den Rollo- oder Jalousiekasten
kann darüber hinaus sichergestellt werden, dass, nachdem diese Kästen positionsgenau
im Bereich der entsprechenden Fenster- oder Türleibung gesetzt werden, demzufolge
auch an der Außenfassade die entsprechenden Rohrenden bzw. Rohrabdeckungen gleichmäßig
und fluchtend positioniert sind. Durch die Integration des Rohrs und damit die Schaffung
einer definierten Montageschnittstelle ist auch die Montage der Belüftungseinrichtung
sehr einfach, da diese lediglich in das Rohr einzusetzen und dort zu fixieren ist,
wobei die Querschnittsgeometrie des Rohrs für eine nahezu formschlüssige Aufnahme
bevorzugt der Querschnittsgeometrie der Belüftungseinrichtung angepasst ist. Ist diese
beispielsweise zylindrisch, so wird ein zylindrisches Rohr verwendet, ist sie eckig,
so kann ein entsprechend eckiges Rohr verwendet werden, wobei das jeweilige Rohr bevorzugt
aus Kunststoff ist und daher in der entsprechenden Querschnittsgeometrie hergestellt
werden kann. Ebenso einfach wie die Montage der Belüftungseinrichtung ist auch ihre
Wartung, da es ohne Probleme möglich ist, Zugang zur Belüftungseinrichtung zu erlangen,
sie ist lediglich wieder aus dem Rohr zu entnehmen. Wird der Rollo oder die Jalousie
automatisch über eine Antriebsmotor bewegt, so ist mauerwerkseitig bereits eine entsprechende
Stromversorgung vorgesehen, die zum Rollo- oder Jalousiekasten läuft, über die auch
die Belüftungseinrichtung versorgt werden kann, sodass zu deren Betrieb in diesem
Fall nicht einmal separate Schlitze respektive Stromleitungen vorzusehen sind.
[0007] Das Rohr steht gemäß einer Weiterbildung der Erfindung an der Außenwand und der Innenwand
über. Das heißt, dass es über die jeweilige Wandfläche mehrere Zentimeter, beispielsweise
5 - 25 cm, übersteht. Dies ermöglicht es, nach dem Setzen des Rollo- oder Jalousiekastens
die Innenwand des Raums noch entsprechend zur verputzen und dabei das Rohr einzuputzen,
das nachfolgend entsprechend abgeschnitten wird. An der Außenseite kann eine Dämmlage,
beispielsweise in Form von Styroporplatten und ähnliches, eines Wärmedämmverbundsystems
sowie eine Putzlage aufgebracht werden, über die das überstehende Rohr eingebettet
wird, das ebenfalls nachträglich abgeschnitten wird, jedoch mit einem nach wie vor
gegebenen, kurzen Überstand, der es ermöglicht, auf das überstehende Rohrende eine
Abdeckung aufzusetzen. Dieser Überstand an der Außenseite ist zweckmäßig, um zu verhindern,
dass etwaiges, im Rohr anfallendes Kondensat unter den die Außenwand belegenden Putz
läuft.
[0008] Bevorzugt sind in der Außenwand und in der Innenwand der Querschnittsform des Rohrs
entsprechende Öffnungen ausgebildet, in denen das Rohr, vorzugsweise formschlüssig,
aufgenommen ist. Die Fertigung des Rollo- oder Jalousiekastens kann demzufolge individuell
in Bezug auf die verwendete Querschnittsgeometrie des Rohrs erfolgen, das wiederum
wie beschrieben individuell in Bezug auf die Querschnittsgeometrie der Belüftungseinrichtung
gewählt werden kann. Durch die Formanpassung der Öffnungen in der Außen- und der Innenwand
ergibt sich eine nahezu formschlüssige Durchführung des Rohrs, sodass dieses bereits
optimal positioniert ist, wenn es durch die Wandöffnungen gesteckt ist, da die Wandöffnungen
die Rohrposition und den Rohrverlauf durch den zweiten Hohlraum definieren.
[0009] Bevorzugt ist es hierbei, wenn das Rohr mit einem Gefälle von wenigstens 0,5°, insbesondere
von wenigstens 1° zwischen der Außenwand und der Innenwand verläuft. Das Rohr fällt
also zur Außenwand hin mit leichtem Gefälle ab, sodass etwaiges Kondenswasser, das
sich im Rohr ansammelt, zur Außenwand läuft und dort vom Rohr abtropfen kann.
[0010] Das Rohr selbst ist, wie beschrieben, bevorzugt ein Kunststoffrohr, das ohne weiteres
in unterschiedlichen Durchmessern respektive mit unterschiedlichen Querschnittsgeometrie
erhältlich ist und das auf einfache Weise, wenn erforderlich, auf ein bestimmtes Längenmaß
geschnitten werden kann. Da dem Rohr primär die Funktion einer Montageschnittstelle
zukommt, es also nur zur Aufnahme und Halterung der Belüftungseinrichtung dient, ist
eine einfache Kunststoffausführung zweckmäßig. Gegebenenfalls wird ein Kunststoff
mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit gewählt, um über dieses Kunststoffrohr keine
Wärmebrücke zwischen Innen und Außen zu schaffen.
[0011] Das Rohr selbst weist zweckmäßigerweise einen Innendurchmesser von wenigstens 120
mm, insbesondere von wenigstens 150 mm und vorzugsweise von 160 mm auf, bei Verwendung
eines zylindrischen Rohrs. Die Belüftungseinrichtungen unterschiedlicher Hersteller,
die zumeist ebenfalls zylindrisch sind, weisen Durchmesser von wenigstens 120 mm auf,
üblicherweise etwas mehr, wobei wie beschrieben der Rohrdurchmesser bevorzugt in Abhängigkeit
des individuellen, herstellerspezifischen Durchmessers der Belüftungseinrichtung gewählt
wird, um eine möglichst enge, formschlüssige Aufnahme der Belüftungseinrichtung im
Rohr zu ermöglichen. Die Ausgestaltung des Korpus kann also herstellerspezifisch erfolgen.
[0012] Gemäß einer besonders zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist der zweite Hohlraum
mit einem Dämmmaterial gefüllt. Dieses Dämmmaterial erwirkt einerseits die thermische
Dämmung, d. h., dass dieser gedämmte Kastenbereich einen Wärmedurchtritt verhindert,
wie auch der Anfall von Kondenswasser in diesem Bereich hierüber verhindert werden
kann. Bei diesem Dämmmaterial kann es sich um ein beliebiges Dämmmaterial handeln,
das eine entsprechende thermische Dämmwirkung besitzt, beispielsweise Mineralfaserwolle
oder Glaswolle oder Ähnliches. Besonders bevorzugt wird jedoch als Dämmmaterial ein
eingespritztes Schaummaterial verwendet, das heiß, dass der zu diesem Zeitpunkt über
eine Öffnung zugängliche zweite Hohlraum nach Einsetzen des Rohres mit einem Schaummaterial,
also einem geeigneten Kunststoffschaum, ausgespritzt wird, wobei das Schaummaterial
anschließend aushärtet. Dieses Schaummaterial weist regelmäßig hervorragende Dämmeigenschaften
auf. Darüber hinaus bettet es das Rohr allseitig bestmöglich ein und benetzt das Rohr
sowie die Innenseiten der den zweiten Hohlraum begrenzenden Wände, sodass eine entsprechend
feste Verbindung gegeben ist, über die gleichzeitig das Rohr auch am Korpus fixiert
wird. Als ein solches Schaummaterial kann beispielsweise Bauschaum verwendet werden.
[0013] Um auch den sonstigen Bereich des Korpus zu dämmen, kann nach einer Weiterbildung
der Erfindung die Außenwand und/oder die Innenwand und/oder die Decke und/oder der
Boden und/oder die Seitenwände aus einem Dämmmaterial Bestehen oder aus einem Trägermaterial,
das zumindest abschnittsweise mit einem Dämmmaterial belegt ist, bestehen. Diese den
Korpus bildenden Teile können also komplett aus einem Dämmmaterial wie beispielsweise
Styropor bestehen, alternativ kann jedes Teil auch aus einem Trägermaterial, beispielsweise
einer Holzplatte oder einer Kunststoffplatte bestehen, auf der ein entsprechender
Dämmmaterialbelag, beispielsweise ein Styroporbelag, aufgebracht ist.
[0014] Weiterhin kann an der Innenwand, im Boden oder in der Decke eine Zugangsöffnung für
die Zuführung eines oder mehrerer Kabel vorgesehen sein. Hierüber kann die Stromversorgung
der Belüftungseinrichtung, die wie beschrieben einen motorischen Lüfter umfasst, sichergestellt
werden. Bevorzugt befindet sich die Zugangsöffnung in der Innenwand, sie kann aber
auch im Boden oder in der Decke des Korpus vorgesehen sein. Dabei kann die Zugangsöffnung
direkt in den zweiten Hohlraum führen, beispielsweise wenn der Rollo oder die Jalousie
manuell über ein Zugband zu bewegen sind, also kein Antriebsmotor vorgesehen ist.
Alternativ kann die Zugangsöffnung auch im ersten Hohlraum münden, wenn dort ein Antriebsmotor
vorgesehen ist, wobei eine entsprechende Kabelverbindung weiter zur Belüftungseinrichtung
geführt ist.
[0015] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Rollo- oder Jalousieeinrichtung, umfassend
einen Rollo- oder Jalousiekasten der vorstehend beschriebenen Art sowie eine im ersten
Hohlraum aufgenommenen Rollo oder eine im ersten Hohlraum aufgenommenen Jalousie und
ein Mittel zum Aus- und Einfahren des Rollos oder der Jalousie. Dieses Mittel kann
ein im ersten Hohlraum integrierter Motor sein, oder ein in den ersten Hohlraum über
eine Öffnung in der Innenwand geführtes Zugband sein.
[0016] Weiterhin kann der Rollo oder die Jalousie auch eine bereits im Rohr vormontierte
Belüftungseinrichtung umfassen, die also bereits vor der eigentlichen Montage des
Rollo- oder Jalousiekastens im Mauerwerk im Kasten installiert ist.
[0017] Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den
im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung, perspektivisch, eines erfindungsgemäßen Rollo- oder Jalousiekastens
mit Blick auf die Außenwand,
- Fig.2
- eine Prinzipdarstellung, perspektivisch, des Rollo- oder Jalousiekastens aus Fig.
1 mit Blick auf die Innenwand,
- Fig. 3
- eine Aufsicht, geschnitten, auf den Rollo- oder Jalousiekastens gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht des Rollo- oder Jalousiekastens aus Fig. 1 senkrecht zu seiner
Längsachse,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Rollo- oder Jalousiekastens aus Fig. 1 mit Blick auf die Innenwand,
und
- Fig. 6
- eine Prinzipdarstellung eines Montagebeispiels des Rollo- oder Jalousiekastens gemäß
Fig. 1.
[0018] Die Figuren 1 und 2 zeigen zwei Perspektivansichten eines erfindungsgemäßen Rollo-
oder Jalousiekastens 1 aus zwei unterschiedlichen Richtungen. Der Rollo- oder Jalousiekasten
1 weist einen kastenfömigen, länglichen Korpus 2 auf, der aus einer Außenwand 3, einer
Innenwand 4, einer Decke 5, einem Boden 6 mit einer schlitzförmigen Austrittsöffnung
7 sowie zwei Seitenwänden 8, die den Korpus 2 axial abschließen, besteht, siehe hierzu
auch die Figuren 3 und 4. Einige oder alle den Korpus 2 bildende, vorgenannte Elemente
bestehen entweder aus einem Dämmmaterial oder, wie in dem gezeigten Beispiel, aus
einem Trägermaterial 9 wie beispielsweise einer Holzplatte mit einem darauf aufgebrachten
Dämmmaterial 10 beispielsweise aus Styropor, wobei das Dämmmaterial 10 das Trägermaterial
9 nicht unbedingt über die gesamte Fläche belegen muss, sondern auch nur abschnittsweise
aufgebracht sein, worauf nachfolgend noch eingegangen wird.
[0019] Wie die Schnittansicht gemäß Fig. 3 zeigt, weist der Korpus 2 einen ersten Hohlraum
11 auf, in dem ein in Fig. 3 nur gestrichelt angedeuteter Rollo 12 oder eine Jalousie
aufgenommen wird, der oder die aus der Austrittsöffnung 7 zur Verschattung eines Fensters
oder einer Tür herausgefahren bzw. über diese wieder eingezogen werden kann. In diesem
Bereich sind die Trägermaterialien 9 der Außen- und der Innenwand 3, 4 sowie der Decke
5 und des Bodens 6 mit dem Dämmmaterial 10 belegt bzw. ist ein solches Dämmmaterial
10 vorgesehen, da über dieses Dämmmaterial 10 der Korpus 2 in diesem Bereich, in dem
der große erste Hohlraum 11 ausgebildet ist, thermisch gedämmt wird.
[0020] Vorgesehen ist des Weiteren ein im Korpus 2 ausgebildeter zweiter Hohlraum 13, der
sich, gesehenen Längsrichtung, axial an den ersten Hohlraum 11 anschließt und von
diesem über eine Wand 14 getrennt ist. In diesem Bereich sind die Außen- und die Innenwand
3, 4 sowie die Decke 5 und der Boden 6 nicht mit dem Dämmmaterial 10 belegt, vielmehr
wird der zweite Hohlraum 13 nur durch das Trägermaterial 9, also die Holzplatten oder
ähnliches, begrenzt. Er ist über die Wand-, Decken- und Bodenelemente vorzugsweise
allseitig geschlossen. In der Außenwand 3 und der Innenwand 4 sind Öffnungen 15,16
ausgebildet, die vorzugsweise kreisrund sind und die der Aufnahme eines Rohrs 17 zylindrischen
Querschnitts, das, siehe Fig. 3, den zweiten Hohlraum 13 vollständig durchsetzt und
aus den Öffnungen 15, 16 herausragt, dienen. Das zylindrische Rohrs 17 ist bevorzugt
aus Kunststoff und kann infolge der Querschnittsanpassung nahezu formschlüssig in
die Öffnungen 15, 16 eingesetzt werden, wobei die Öffnungen 15, 16 derart positioniert
sind, dass sich ein leichtes Gefälle des Rohrs 17 von der Innenwand 4 zur Außenwand
3 ergibt. Das an beiden Seiten axial offene Rohrs 17 dient der Aufnahme einer hier
nur gestrichelt gezeigten Belüftungseinrichtung 18, über die eine Raumbelüftung erfolgen
kann. Diese Belüftungseinrichtung 18 umfasst beispielsweise einen motorisch angetriebenen
Lüfter nebst zugeordnetem Wärmetauscher. Die Querschnittsform und auch Bemessung des
Rohrs 17 ist bevorzugt auf die Querschnittsform und Größe der Belüftungseinrichtung
18 abgestellt, sodass diese ebenfalls nahezu formschlüssig darin aufgenommen und auf
einfache Weise darin fixiert werden kann. Über das Rohrs 17 wird folglich eine definierte
Montageschnittstelle für die Belüftungseinrichtung 18 gebildet, wobei diese Montageschnittstelle
Teil des eigentlichen, der Rollomontage oder Jalousiemontage dienenden Korpus 2 ist.
Wird folglich der Rollo- oder Jalousiekasten 1 mauerwerkseitig verbaut, so ist automatisch
auch mit dem Rohr 17 die entsprechende Montageschnittstelle für die Belüftungseinrichtung
18 positionsgenau verbaut.
[0021] Während der erste Hohlraum 11 nicht ausgefüllt ist, da in ihm wie beschrieben der
Rollo 12 oder die Jalousie aufgenommen ist, ist der zweite Hohlraum 13 mit einem Dämmmaterial
19, bevorzugt einem ausgehärteten Schaummaterial 20 wie Bauschaum ausgespritzt, welches
Dämmmaterial 19 einerseits der thermischen Dämmung dient, und andererseits, insbesondere
im Falle des ausgehärteten Bauschaums, gleichzeitig auch der Fixierung des Rohrs 17.
[0022] Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht des Rollo- oder Jalousiekastens 1 mit Blick auf die
Innenwand 4. Gestrichelt angedeutet ist die Wand 14, über die der erste Hohlraum 7
vom zweiten Hohlraum 13 getrennt ist. Ebenfalls gezeigt ist das an der Innenwand 4
überstehende Rohr 17. Fig. 5 zeigt des Weiteren eine an der Innenwand 4 ausgebildete
Zugangsöffnung 21, die durch eine entnehmbare Kappe geschlossen sein kann und durch
die ein Kabel zur Versorgung beispielsweise des Antriebsmotors des Rollos 12 oder
der Jalousie geführt werden kann, wobei zusätzlich auch ein Kabel zur Versorgung des
Antriebsmotors des Lüfters der Belüftungseichung 18 hierüber zugeführt werden kann,
oder aber das zugeführte, den Antriebsmotor des Rollos 12 oder der Jalousie versorgende
Kabel entsprechend verzweigt wird. In der Wand 14 ist eine entsprechende Öffnung,
durch die das Kabel vom ersten Hohlraum 11 in den zweiten Hohlraum 13 geführt wird,
vorgesehen. Die Zuführung erfolgt also bevorzugt nur an einer Stelle, um, sofern vorgesehen,
beide Antriebsmotoren zu versorgen. Weiterhin gestrichelt dargestellt ist eine Öffnung
22, über die ein Zugband für ein manuelles Bewegen des Rollos 12 oder der Jalousie
zum Ein- und Ausfahren in den und aus dem ersten Hohlraum 11 zugeführt werden kann.
[0023] Fig. 6 zeigt ein Montagebeispiel eines erfindungsgemäßen Rollo- oder Jalousiekastens
1 in einer bauwerkseitigen Mauer 23. Diese umfasst ein Mauerwerk 24, in dem eine in
dieser geschnittenen Ansicht Fenster- oder Türleibung ausgebildet ist, die oberseitig
von dem Rollo- oder Jalousiekasten 1 übergriffen ist und demzufolge nicht sichtbar
ist. In dieser Fenster- oder Türleibung ist ein Fenster oder eine Tür montiert, die
über den Rollo 12 oder die Jalousie verschattet werden kann. Der Rollo- oder Jalousiekasten
1 ist in an sich bekannter Weise im Mauerwerk 24 fixiert und mit beispielsweise Bauschaum
eingeschäumt. Auf die Innenwand 4 des Korpus 2 ist eine Putzschicht 25 aufgetragen,
die die raumseitige Sichtfläche gebildet. Auf die Außenwand 3 des Korpus 2 ist eine
Dämmlage 26, beispielsweise Styroporplatten, aufgebracht, die mit einer Außenputzschicht
27 belegt ist. Wie Fig. 6 zeigt, ist das Rohr 17 an der Innenwandseite nahezu flächenbündig
mit der Putzschicht 25 abgeschnitten. An dieser Seite kann beispielsweise ein Lüftungsgitter
o. ä. aufgesetzt werden, was nicht näher gezeigt ist. An der Außenwandseite ragt das
final abgelängte Rohrs 17 auch durch die Dämmlage 26 sowie die Außenputzschicht 27
und steht dort noch ein Stück hervor, wobei dort eine Abdeckung 28 aufgesetzt ist.
Die Dämmlage 26 sowie die Außenputzschicht 27 betten das Rohr 17 formschlüssig ein.
[0024] Der Rollo- oder Jalousiekasten 1 wird bevorzugt bereits werksseitig mit dem Rollo
12 oder der Jalousie ausgestattet. Ebenfalls kann werkseitig bereits die Belüftungseinrichtung
18 im Rohr 17 verbaut werden. Wird eine derartige Rollo- oder Jalousieeinrichtung
mauerwerkseitig verbaut, so sind sämtliche relevanten Komponenten bereits montiert,
es ist lediglich noch der Elektroanschluss des Antriebsmotors des Rollos 12 oder der
Jalousie sowie des Lüftermotors vorzunehmen. Alternativ ist es denkbar, dass die Belüftungseinrichtung
18 erst nachträglich, wenn die Rollo- oder Jalousieeinrichtung mauerwerkseitig verbaut
ist, in das Rohr 17 gesetzt und angeschlossen wird.
1. Rollo- oder Jalousiekasten, mit einem kastenfömigen, länglichen Korpus (2) mit einer
Außenwand (3), einer Innenwand (4), einer Decke (5), einem eine schlitzartige Austrittsöffnung
(7) aufweisenden Boden (6) sowie zwei Seitenwänden (8), sowie einem Hohlraum (11)
zur Aufnahme eines Rollos (12) oder einer Jalousie, der oder die über die Austrittsöffnung
(7) aus- und einfahrbar ist, gekennzeichnet durch einen im Korpus (2) ausgebildeten, vom ersten Hohlraum (11) über eine Wand (14) getrennten
zweiten Hohlraum (13), der von einem eine Belüftungseinrichtung (18) aufnehmenden
Rohr (17), das sich durch die Außenwand (3) und die Innenwand (4) erstreckt, durchsetzt
ist.
2. Rollo- oder Jalousiekasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr an der Außenwand (3) und der Innenwand (4) übersteht.
3. Rollo- oder Jalousiekasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Außenwand (3) und in der Innenwand (4) der Querschnittsform des Rohrs (17)
entsprechende Öffnungen (15, 16) ausgebildet sind, in denen das Rohr (17), vorzugweise
formschlüssig, aufgenommen ist.
4. Rollo- oder Jalousiekasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (17) mit einem Gefälle von wenigsten 0,5°, insbesondere von wenigstens 1°
zwischen der Außenwand (3) und der Innenwand (4) verläuft.
5. Rollo- oder Jalousiekasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (17) ein Kunststoffrohr ist.
6. Rollo- oder Jalousiekasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (17) einen Innendurchmesser von wenigstens 120 mm, insbesondere von wenigstens
150 mm und vorzugsweise von 160 mm aufweist.
7. Rollo- oder Jalousiekasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hohlraum (13) mit einem Dämmmaterial (19) gefüllt ist.
8. Rollo- oder Jalousiekasten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmmaterial (19) ein eingespritztes Schaummaterial (20) ist.
9. Rollo- oder Jalousiekasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwand (3) und/oder die Innenwand (4) und/oder die Decke (5) und/oder der
Boden (6) und/oder die Seitenwände (8) aus einem Dämmmaterial bestehen oder aus einem
Trägermaterial (9), das zumindest abschnittsweise mit einem Dämmmaterial (10) belegt
ist.
10. Rollo- oder Jalousiekasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenwand (4), im Boden (6) oder in der Decke (5) wenigstens eine Zugangsöffnung
(21) für die Zuführung eines oder mehrerer Kabel vorgesehen ist.
11. Rollo- oder Jalousieeinrichtung, umfassend einen Rollo- oder Jalousiekasten (1) nach
einem der vorangehenden Ansprüche sowie einem im ersten Hohlraum (11) aufgenommenen
Rollo (12) oder einer im ersten Hohlraum (11) aufgenommene Jalousie und ein Mittel
zum Aus- und Einfahren des Rollos (12) oder der Jalousie.
12. Rollo- oder Jalousieeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel ein im ersten Hohlraum integrierter Motor ist, oder dass das Mittel ein
in den ersten Hohlraum über eine Öffnung (22) in der Innenwand geführtes Zugband ist.
13. Rollo oder Jalousieeinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Rohr (17) eine Belüftungseinrichtung (18) angeordnet ist.