[0001] Bereitgestellt werden ein Verfahren zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff aus einer
Wasserstofftankanlage, eine Wasserstofftankanlage zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff,
ein Kryopumpensystem zur Förderung eines Stroms von kryogenem Wasserstoff von einem
Flüssigwasserstofftank zu einer Ausgabeleitung, und eine Verwendung eines Wärmetauschers
zur Abführung von Wärme eines Kryopumpensystems. Die Ausführungsformen liegen somit
insbesondere auf dem Gebiet der Wasserstofftankanlagen.
[0002] Bei der Speicherung technischer Gase in Form tiefkalter Flüssigkeiten ist es im Stand
der Technik bekannt, zur Aufrechterhaltung des Drucks im Speichertank einen Teil des
verflüssigten Gases über einen Wärmetauscher an der Umgebungsluft zu verdampfen und
gasförmig in den Speichertank zurückzuleiten, wie beispielsweise in der
DE 539336 C beschrieben. Dabei geht wertvolle und aufwändig erzeugte Kälte verloren.
[0003] Steigt durch Wärmeeintrag der Druck im Speichertank über einen Schwellwert hinaus
an, kann es nötig sein, Gas an die Umgebung abzublasen oder, im Falle brennbarer Gase,
abzublasen oder einer Verwertung zuzuführen, um ein Bersten des Tanks zu vermeiden.
[0004] Auch ist es im Stand der Technik bekannt, bei der Ausgabe von kryogenen Medien zur
Betankung eines Verbrauchers die Betankungsleitungen bis zum Füllstutzen durch Spülen
mit dem besagten kryogenen Medien vorzukühlen. Das so erwärmte Medium wird herkömmlicherweise
über eine Rückführleitung gesammelt und kann, erneut komprimiert und gekühlt, wieder
abgegeben werden, wie beispielsweise in der
DE 10 2013 003999. Auch eine Kühlung der Leitungen mit flüssigem Stickstoff wurde erwogen.
[0005] Die
DE102014015987 beschreibt die Verwendung von bereits im Speichertank verdampftem Wasserstoff zur
Vorkühlung der Leitungen zur Zapfsäule, bevor dieser abgeblasen oder katalytisch verbrannt
wird. Das ist aber nur in sehr speziellen Situationen sinnvoll, etwa bei Inbetriebnahme
(auch nach einer Ruhezeit) der Tankstelle. Der durch die ständige Entnahme von Wasserstoff
bedingte Druckabfall kühlt den Tank während des Regelbetriebes, so dass in diesem
Betriebszustand kein nennenswerter Druckanstieg im Speichertank zu erwarten ist. Wasserstoff
verdampft im Speichertank regelmäßig nur dann, wenn die Tankstelle nicht in Betrieb
ist. In diesem Fall ist jedoch regelmäßig kein Bedarf an einer Kühlung vorhanden,
da die Pumpen und/oder Kompressoren nicht in Betrieb sind und da kein Wasserstoff
durch die Leitungen fließt, ist auch die Temperatur der Leitungen unerheblich.
[0006] Es liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wasserstofftankanlage, ein Kryopumpensystem,
eine Verwendung eines Wärmetauschers und ein Verfahren zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff
aus einer Wasserstofftankanlage bereitzustellen, welche den Stand der Technik bereichern
und optional Nachteile des Standes der Technik vermeiden.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Wasserstofftankanlage, ein Kryopumpensystem, eine
Verwendung eines Wärmetauschers und ein Verfahren zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff
aus einer Wasserstofftankanlage mit den Merkmalen der jeweiligen unabhängigen Ansprüche.
Optionale Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen und in der Beschreibung angegeben.
[0008] Bereitgestellt wird ein Verfahren zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff aus einer
Wasserstofftankanlage mit einem Flüssigwasserstofftank, einem Kryopumpensystem und
einer Ausgabeleitung. Das Verfahren umfasst ein Fördern eines ersten Stroms von kryogenem
Wasserstoff über eine Förderleitung mittels des Kryopumpensystems aus dem Flüssigwasserstofftank
zur der Ausgabeleitung. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass es ferner ein
Entnehmen eines zweiten kryogenen Stroms von kryogenem Wasserstoff über eine Kühlleitung
aus dem Flüssigwasserstofftank umfasst. Ferner umfasst das Verfahren ein Kühlen des
Kryopumpensystems und/oder weiterer Komponenten der Wasserstofftankanlage und/oder
eines Ausgangsstroms des Kryopumpensystems und/oder der Ausgabeleitung mittels des
zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff, und ein zumindest teilweises Zurückführen
des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank nach dem Kühlen des
Kryopumpensystems und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems und/oder der Ausgabeleitung.
[0009] Ferner wird eine Wasserstofftankanlage zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff bereitgestellt,
welche einen Flüssigwasserstofftank, eine Ausgabeleitung zur Ausgabe von kryogenem
Wasserstoff, und ein Kryopumpensystem zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem
Wasserstoff über eine Förderleitung aus dem Flüssigwasserstofftank zur Ausgabeleitung
umfasst. Die Wasserstofftankanlage umfasst zudem einen Wärmetauscher zum Kühlen des
Kryopumpensystems und/oder eines Ausgangsstroms des Kryopumpensystems und/oder der
Ausgabeleitung mittels eines über eine Kühlleitung aus dem Flüssigwasserstofftank
entnommenen zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff, und eine Rückführleitung zum
zumindest teilweisen Zurückführen des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank
nach dem Kühlen des Kryopumpensystems und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems
und/oder der Ausgabeleitung.
[0010] Des Weiteren wird ein Kryopumpensystem zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem
Wasserstoff von einem Flüssigwasserstofftank zu einer Ausgabeleitung bereitgestellt.
Das Kryopumpensystem umfasst einen Fördereingang für eine Zuleitung des ersten Stroms
von kryogenem Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank, und einen Förderausgang
für eine Förderung des ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff in die Ausgabeleitung.
Zudem umfasst das Kryopumpensystem einen Wärmetauscher mit einem Kühleingang und einem
Kühlausgang, wobei der Wärmetauscher dazu ausgestaltet ist, mittels eines über den
Kühleingang zugeführten zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank
Wärme des Kryopumpensystems über den Kühlausgang in den Flüssigwasserstofftank abzuführen.
[0011] Außerdem wird eine Verwendung eines Wärmetauschers zur Abführung von Wärme eines
Kryopumpensystems zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff aus
einem Flüssigwasserstofftank mittels eines zweiten Stroms von aus dem Flüssigwasserstofftank
entnommenem und in den Flüssigwasserstofftank zurückgeführtem kryogenem Wasserstoff
bereitgestellt.
[0012] Kryogener Wasserstoff ist dabei tiefkalter Wasserstoff. Die Temperatur des kryogenen
Wasserstoffs kann dabei 100 K oder weniger betragen. Insbesondere kann die Ausgabe
von kryogenem Wasserstoff die Ausgabe von flüssigem Wasserstoff und/oder gasförmigen
Wasserstoff unter hohem Druck und/oder kryo-komprimiertem Wasserstoff (CcH
2), gasförmigem Wasserstoff unter Druck zwischen 1 bar und ca. 500 bar bei kryogenen
Temperaturen zwischen 30 K und ca. 200 K, umfassen.
[0013] Eine Wasserstofftankanlage ist dabei ein Tankanlage zur Ausgabe von Wasserstoff an
Verbraucher, etwa an mit Wasserstoff betriebene Kraftfahrzeuge und/oder zur Befüllung
von Speicherbehältern für Wasserstoff, insbesondere für kryo-komprimierten Wasserstoff.
[0014] Der Flüssigwasserstofftank ist dabei ein Tank zur Speicherung von Wasserstoff, wobei
der gespeicherte Wasserstoff teilweise oder vollständig in flüssiger Form gespeichert
ist. Die Abgabe des Wasserstoffs, etwa bei einem Tankvorgang, kann optional die Ausgabe
von kryo-komprimiertem, flüssigem und/oder von gasförmigem Wasserstoff umfassen.
[0015] Ein Kryopumpensystem ist dabei ein Pumpensystem, welches für die Förderung und Verdichtung
von kryogenem Wasserstoff geeignet oder ausgelegt ist. Dabei kann das Kryopumpensystem
eine Pumpe und optional weitere Komponenten umfassen, wie etwa eine oder mehrere Vorrichtungen
zur Kühlung der Pumpe und/oder anderer Elemente, mit welchen der kryogene Wasserstoff
bei der Förderung in thermischen Kontakt gelangt. Das Kryopumpensystem kann dabei
über die Förderleitung an den Flüssigwasserstofftank angeschlossen sein und über die
Förderleitung den kryogenen Wasserstoff zur Förderung und Verdichtung ansaugen. Das
Kryopumpensystem kann ferner über die Ausgabeleitung mit einer Schnittstelle für den
Tankvorgang eines oder mehrerer Verbraucher verbunden sein, etwa mit einer oder mehreren
Zapfsäulen, zu welcher der angesaugte Wasserstoff von dem Kryopumpensystem gefördert
wird.
[0016] Die Kühlleitung ist dabei nicht identisch mit der Förderleitung. Die Förderleitung
kann separat von der Kühlleitung ausgebildet sein. Optional können die Förderleitung
und die Kühlleitung aneinander und/oder parallel angrenzend verlaufen und/oder gemeinsam
gegen die Umgebung thermisch isoliert sein. Optional kann die Kühlleitung die Förderleitung
zumindest teilweise die Förderleitung spiralförmig umwinden und/oder konzentrisch
umgeben. Die Kühlleitung kann dazu dienen, Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank
zum Zwecke der Kühlung des Kryopumpensystems und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems
und/oder der Ausgabeleitung mittels des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff bereitzustellen,
wobei die Ausgabe und/oder Verbrauch des über die Kühlleitung entnommenen Wasserstoffs
nicht zwingend vorgesehen sein muss. Vielmehr kann vorgesehen sein, den über die Kühlleitung
entnommenen Wasserstoff zur Erhaltung des optimalen Förderdrucks direkt oder indirekt
wieder dem Flüssigwasserstofftank zuzuführen. Dass ein zumindest teilweises Zurückführen
des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank nach dem Kühlen des
Kryopumpensystems und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems und/oder der Ausgabeleitung
erfolgt, bedeutet dabei, dass wenigstens ein Teil des Wasserstoffs wieder zurückgeführt
wird, während optional ein anderer Teil des Wasserstoffs einem anderen Zweck zugeführt
werden kann. Die Kühlleitung kann vakuum-isoliert ausgestaltet sein.
[0017] Der Wärmetauscher ist dabei eine Vorrichtung zur Übertragung von Wärme vom Kryopumpensystem
und/oder vom Ausgangsstrom des Kryopumpensystems und/oder von der Ausgabeleitung auf
den zweiten Strom von kryogenem Wasserstoff und optional für die Abfuhr der übertragenen
Wärme. Der Wärmetauscher kann somit in thermischem Kontakt mit dem Kryopumpensystem
und/oder dem Ausgangsstrom des Kryopumpensystems und/oder dem der Ausgabeleitung stehen.
[0018] Die Offenbarung bietet den Vorteil, dass eine effiziente Kühlung von Komponenten
der Wasserstofftankanlage erfolgen kann, mit welchen der kryogene Wasserstoff während
des Tankvorgangs in Berührung kommt. So kann offenbarungsgemäß eine effiziente Kühlung
des Kryopumpensystems und/oder Leitungen bis zum Füllstutzen, sowie des abzugebenden
Wasserstoffs selbst erfolgen. Damit kann eine Maximierung der Dichte des abgegebenen
Wasserstoffs bis auf über 80 kg/m
3 erreicht werden, wodurch eine Speicherung des abgegebenen Wasserstoffs bei hoher
Dichte und ein hoher Massenfluss des abgegebenen Wasserstoffs erreicht werden kann.
Somit bietet die Offenbarung den Vorteil, dass auch solche Kraftfahrzeuge mit Wasserstoff
betankt werden können, welche den Wasserstoff mit einer besonders hohen Dichte aufnehmen
und/oder speichern müssen. Dies kann den Vorteil bieten, dass auch Nutzfahrzeuge,
wie etwa Lastkraftwagen, an einer offenbarungsgemäßen Wasserstofftankanlage mit Wasserstoff
effizient versorgt werden können, da die Betankung von großen Wasserstoffmengen in
kürzerer Zeit erfolgen kann, als dies im Stand der Technik möglich ist.
[0019] Zudem bietet die Offenbarung den Vorteil, dass der bei der Kühlung des Kryopumpensystems,
der Ausgabeleitung und/oder des Ausgangsstroms sich erwärmende und optional verdampfende
Wasserstoff nicht an die Umgebung verloren geht, sondern zumindest teilweise dem Flüssigwasserstofftank
wieder zugeführt werden kann, um diesen auf einem Gleichgewichtsdruck zu halten, der
ansonsten durch zusätzliche Wärmezufuhr gewährleistet werden müsste. Dadurch können
die Verluste von Wasserstoff beim Betrieb der Wasserstofftankanlage gering gehalten
werden und entsprechend eine Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Wasserstofftankstelle
im Vergleich zu herkömmlichen Wasserstofftankstellen erhöht werden. Die Kälte aus
einer Verdampfung des flüssigen Wasserstoffs für die Kühlung geht somit nicht vollständig
an die Umgebungsluft verloren, sondern wird thermodynamisch optimiert zur Betankung
genutzt.
[0020] Des Weiteren und optional kann eine offenbarungsgemäße Wasserstofftankanlage auf
einen externen Druckaufbauwärmetauscher entweder ganz verzichten, oder mit einem kleineren
Druckaufbauwärmetauscher arbeiten.
[0021] Zudem bietet die Offenbarung den Vorteil, dass technisch einfache Kryopumpen verwendet
werden können, da die Kryopumpen nicht notwendigerweise in direktem Kontakt zu flüssigem
Wasserstoff angeordnet und/oder betrieben werden müssen. Dadurch können die Kosten
für die Bereitstellung, den Betrieb und/oder die Wartung der Wasserstofftankanlage
gering gehalten werden. Somit können unter Verwendung robuster einfacher Kryopumpen
(z.B. kryogene Hubkolbenpumpen) sehr hohe Wasserstoff-Betankungsdichten erreicht werden,
ohne konstruktiv sehr komplexe, wartungsaufwändige und teure Kryopumpen nutzen zu
müssen.
[0022] Das Verfahren kann ferner ein Ausgeben des Ausgangsstroms von kryogenem Wasserstoffs
aus der Ausgabeleitung in Form von flüssigem Wasserstoff oder kryo-komprimiertem Wasserstoff
umfassen. Das Ausgeben kann optional über eine Zapfsäule erfolgen. Der ausgegebene
Wasserstoff kann optional in einem Wasserstofftank eines Verbrauchers, etwa eines
Kraftfahrzeugs, oder von einem weiteren Speichertank aufgenommen werden.
[0023] Das Ausgeben des Ausgangsstroms kann ein Ausgeben des kryogenen Wasserstoffs mit
einer Dichte des kryogenen Wasserstoffs von mindestens 75 kg/m
3 , optional sogar 80 kg/m
3 erfolgen. Dies kann insbesondere dadurch ermöglicht werden, dass das Kryopumpensystem
und/oder der der Ausgangsstrom und/oder die Ausgabeleitung und/oder optional weitere
Komponenten der Wasserstofftankstelle, mit denen der kryogene Wasserstoff in thermischen
Kontakt gelangt, gekühlt werden. Das Ausgeben des Ausgangsstroms mit einer derart
hohen Dichte kann das Betanken von solchen Speichertanks und/oder Verbrauchern ermöglichen,
welche eine besonders hohe Dichte des Wassersstoffs für die Speicherung erfordern,
etwa Nutzfahrzeuge mit einer hohen Reichweite. Außerdem kann dadurch optional der
Tankvorgang zeitlich verkürzt werden gegenüber einer Ausgabe mit geringeren Dichten.
[0024] Das Verfahren kann ferner ein Regeln und/oder Steuern des Entnehmens des zweiten
kryogenen Stroms von kryogenem Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank umfassen.
Dabei kann das Regeln und/oder Steuern unter Verwendung eines Drucks und/oder einer
Temperatur und/oder eines Massestroms des Ausgangsstroms von kryogenem Wasserstoff
erfolgen. Dies kann ein präzises Einstellen der gewünschten Temperatur und/oder Dichte
des im Tankvorgang abgegebenen Wasserstoffs ermöglichen. Somit kann dies den Vorteil
bieten, dass der Tankvorgang bei vorbestimmten Konditionen erfolgt und entsprechend
standardisierbar ist. Optional kann dies dazu dienen, eine Temperatur und/oder Dichte
des Ausgangsstroms von Wasserstoff zwischen den Tankvorgängen und/oder während eines
Tankvorgangs zu variieren. Dadurch kann eine große Flexibilität hinsichtlich der zu
betankenden Abnehmer erzielt werden.
[0025] Bei der Regelung können Regelventile angesteuert werden, um eine möglichst optimierte
Betankung mit hohen Massenströme und hoher Betankungsdichte sowie optional unter konstantem
Druck im Flüssigwasserstofftank zu ermöglichen. Dabei kann neben dem Druck im Flüssigwasserstofftank
optional auch eine Temperatur des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems geregelt werden.
Dadurch können niedrigere Austrittstemperaturen an der Kryopumpe sowie höhere Betankungsdichten
ermöglicht werden als dies herkömmlicherweise möglich ist.
[0026] Das Kühlen des Kryopumpensystems und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems
und/oder der Ausgabeleitung mittels des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff kann
ein Zuführen des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff in einen Wärmetauscher des
Kryopumpensystems umfassen, sodass der zweite Strom von kryogenem Wasserstoff Wärme
des Kryopumpensystems aufnimmt. Dies kann eine effiziente Abfuhr von Wärme mittels
des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff ermöglichen. Optional kann dies den Vorteil
bieten, dass bei der Aufnahme der Wärme durch den zweiten Strom von kryogenem Wasserstoff
dieser verdampfen kann, ohne dabei an die Umgebung verloren zu gehen. Vielmehr kann
der Wasserstoff auch in diesem Fall in einem Leitungssystem des Wärmetauschers und/oder
in der Rückführleitung gehalten werden. Der zweite Strom von Wasserstoff kann nach
dem Kühlen des Kryopumpensystems und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems
und/oder der Ausgabeleitung teilweise oder vollständig in Gasform vorliegen. Mit anderen
Worten ausgedrückt kann der zweite Strom von kryogenem Wasserstoff beim Kühlen verdampfen.
[0027] Das Entnehmen des zweiten kryogenen Stroms von Wasserstoff und/oder das Kühlen des
Kryopumpensystems und/oder eines Ausgangsstroms des Kryopumpensystems und/oder der
Ausgabeleitung mittels des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff kann dabei während
eines Betankungsvorgangs, also zeitgleich oder mit zeitlichem Überlapp erfolgen, und/oder
zwischen aufeinanderfolgenden Tankvorgängen. Dies kann die Möglichkeit bieten, die
Wasserstofftankanlage auch während eines Stand-by Betriebs, wenn gerade kein Tankvorgang
erfolgt, gekühlt zu halten, um das Erfordernis für eine etwaige Vorlaufzeit vor dem
nächsten Tankvorgang zu reduzieren oder zu minimieren.
[0028] Der Wärmetauscher kann als Verdampfer-Wärmetauscher ausgebildet sein. Dies kann den
Vorteil bieten, dass der Wärmetauscher ein besonders hohes Maß an Wärme auf den zweiten
Strom von kryogenem Wasserstoff übertragen kann.
[0029] Das zumindest teilweise Zurückführen des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank
kann ein direktes Einleiten zumindest eines Teils des zweiten Stroms von Wasserstoff
in den Flüssigwasserstofftank umfassen. Dies bedeutet, dass der zurückgeführte Wasserstoff
ohne weitere Konditionierung wieder in den Flüssigwasserstofftank eingeleitet werden
kann. Dies kann den Vorteil bieten, dass der dem Tank zugeführte, aufgewärmte Wasserstoff,
welcher flüssig und/oder gasförmig vorliegen kann, zur Steigerung und/oder Aufrechterhaltung
des Drucks im Flüssigwasserstofftank dienen kann. Alternativ oder zusätzlich kann
das zumindest teilweise Zurückführen des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank
ein indirektes Einleiten zumindest eines Teils des zweiten Stroms von Wasserstoff
in den Flüssigwasserstofftank über einen Druckaufbauwärmetauscher umfassen. Dies kann
den Vorteil bieten, dass der Wasserstoff zunächst in geeigneter Weise konditioniert
werden kann und entsprechend eine Wärmezufuhr in den Flüssigwasserstofftank kontrolliert
werden kann. Im Druckaufbauwärmetauscher wird der Wasserstoff vor dem Einleiten in
den Flüssigwasserstofftank optional mittels Umgebungsluft aufgewärmt.
[0030] Optional kann zumindest ein Teil des zweiten Stroms von Wasserstoff nach dem Kühlen
an einen Verbraucher abgegeben werden. Optional kann dazu der zweite Strom von Wasserstoff
dem Ausgabestrom beigemischt werden. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest ein
Teil des zweiten Stroms von Wasserstoff nach dem Kühlen einem weiteren Verwendungszweck
zugeführt werden. Optional kann dabei zumindest ein Teil des zweiten Stroms von Wasserstoff
nach dem Kühlen dazu verwendet werden, andere Gegenstände zu kühlen. Optional kann
dabei zumindest ein Teil des zweiten Stroms von Wasserstoff nach dem Kühlen dazu verwendet
werden, in Form von gasförmigem Wasserstoff unter hohem Druck, etwa mit einem Druck
von 350 bar oder 700 bar, an einen Verbraucher abgegeben zu werden.
[0031] Optional kann der zweite Strom von kryogenem Wasserstoff auch dazu verwendet werden,
um in konventionellen Wasserstoff-Tankanlagen für komprimierten gasförmigen Wasserstoff
CGH
2 (H35 / H70 Tankstellen) Wasserstoffgas auf eine Temperatur von bis zu -40°C abzukühlen.
[0032] Der über die Kühlleitung aus dem Flüssigwasserstofftank entnommene zweite kryogene
Strom von kryogenem Wasserstoff kann flüssigen Wasserstoff umfassen. Alternativ oder
zusätzlich kann der über die Kühlleitung aus dem Flüssigwasserstofftank entnommene
zweite kryogene Strom von kryogenem Wasserstoff gasförmigen Wasserstoff umfassen,
welcher im Flüssigwasserstofftank verdampft ist. Dies bietet eine große Flexibilität
hinsichtlich des Kühlpotenzials des entnommenen Wasserstoffs.
[0033] Außerdem kann das Verfahren ein Zwischenspeichern zumindest eines Teils des ersten
Stroms von kryogenem Wasserstoff in einem Pufferspeicher zwischen dem Kryopumpensystem
und der Ausgabeleitung umfassen. Dies kann den Vorteil bieten, dass etwaige Fluktuationen
des Ausgangsstroms hinsichtlich dessen Temperatur und/oder Dichte und/oder Massenstroms
reduziert oder vermieden werden können. Der Pufferspeicher kann als Hochdruck-Pufferspeicher,
optional als hochfester Kryo-Druckbehälter, ausgebildet sein oder einen oder mehrere
solcher umfassen. Der Pufferspeicher kann in das Kryopumpensystem und/oder die Ausgabeleitung
integriert sein. Optional kann der zweite Strom von kryogenem Wasserstoff auch dazu
verwendet werden, den Pufferspeicher zu kühlen. Optional können ein oder mehrere weitere
Wärmetauscher in den Pufferspeicher integriert sein.
[0034] Das Kryopumpensystem und der Wärmetauscher können gemeinsam gegenüber der Umgebung
zumindest teilweise thermisch isoliert sind. Optional können das Kryopumpensystem
und der Wärmetauscher gemeinsam in einer Coldbox integriert sein. Dies kann eine gute
Wärmeübertragung von dem Kryopumpensystem auf den Wärmetauscher ermöglichen und dennoch
das Kryopumpensystem und den Wärmetauscher weitgehend von der Umgebung thermisch isolieren.
[0035] Im Folgenden optionalen und nicht-limitierenden Beispiel wird beispielhaft gerechnet,
dass bei einer Verdichtung von Wasserstoff von 3,5 bar auf 400 bar in einer Kryopumpe,
die Temperatur-Absenkung durch die regelungstechnische optimierte integrierte Kühlung
des Austrittsstroms aus der Kryopumpe ca. 4 K betragen kann. Dabei kann die Dichte
von Wasserstoff am Austritt der Kryopumpe um ca. 2% erhöht werden gegenüber einer
Konfiguration nach Stand der Technik.
[0036] Es erfolgt eine Kompression des Wasserstoffs durch das Kryopumpensystem von 3,5 bar
auf 400 bar. Daraus resultiert eine Dichtesteigerung von 2% bei 400 bar kryokomprimiertem
Wasserstoff, d. h. eine Dichte von 82,5 kg/m
3 gegenüber 80,8 kg/m
3. Die Temperatur nimmt dabei bei 400 bar um 3,5 K ab von 47,2 k auf 43,7 K. Die Wärmeübertragungsleistung
des Wärmetauschers beträgt dabei 5,1 kW, wobei die Kälterückgewinnung durch den zurückgeführten
Wasserstoff nicht mit berücksichtigt ist.
[0037] Die oben genannten und im Folgenden erläuterten Merkmale und Ausführungsformen sind
dabei nicht nur als in den jeweils explizit genannten Kombinationen offenbart anzusehen,
sondern sind auch in anderen technisch sinnhaften Kombinationen und Ausführungsformen
vom Offenbarungsgehalt umfasst.
[0038] Weitere Einzelheiten und Vorteile sollen nun anhand der folgenden Beispiele und optionalen
Ausführungsformen mit Bezug auf die Figuren näher erläutert werden.
[0039] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Wasserstofftankanlage zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff gemäß einer optionalen
Ausführungsform;
- Fig. 2
- ein Verfahren gemäß einer optionalen Ausführungsform zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff
aus einer Wasserstofftankanlage;
- Fig. 3
- eine Ausgabeleitung gemäß einer optionalen Ausführungsform, welche sich vom Kryopumpensystem
bis zu einer Zapfsäule erstreckt.
[0040] In den folgenden Figuren werden gleiche oder ähnliche Elemente in den verschiedenen
Ausführungsformen der Einfachheit halber mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0041] Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Wasserstofftankanlage 10 zur
Ausgabe von kryogenem Wasserstoff gemäß einer optionalen Ausführungsform. Die Wasserstofftankanlage
10 umfasst einen Flüssigwasserstofftank 12, eine Ausgabeleitung 14 zur Ausgabe von
kryogenem Wasserstoff, und ein Kryopumpensystem 16 zur Förderung eines ersten Stroms
von kryogenem Wasserstoff über eine Förderleitung 18 aus dem Flüssigwasserstofftank
12 zur Ausgabeleitung14.
[0042] Die Wasserstofftankanlage 10 umfasst ferner einen Wärmetauscher 20 zum Kühlen des
Kryopumpensystems 16 und/oder eines Ausgangsstroms des Kryopumpensystems 16 und/oder
der Ausgabeleitung 14 mittels eines über eine Kühlleitung 22 aus dem Flüssigwasserstofftank
12 entnommenen zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff.
[0043] Zudem weist die Wasserstofftankanlage 10 eine Rückführleitung 24 zum zumindest teilweisen
Zurückführen des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank 12 nach
dem Kühlen des Kryopumpensystems 16 und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems
16 und/oder der Ausgabeleitung 14 auf.
[0044] Das Kryopumpensystem 16 und der Wärmetauscher 20 können dabei gemeinsam gegenüber
der Umgebung zumindest teilweise thermisch isoliert sein. Der Wärmetauscher 20 kann
als Verdampfer-Wärmetauscher ausgebildet sein.
[0045] Optional kann der Wärmetauscher 20 einen Teil des Kryopumpensystems 16 bilden. Dabei
kann das Kryopumpensystem 16 zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
von dem Flüssigwasserstofftank 12 zu der Ausgabeleitung 14 ausgebildet sein. Das Kryopumpensystem
16 kann einen Fördereingang 26 für eine Zuleitung des ersten Stroms von kryogenem
Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank 12 und einen Förderausgang 28 für eine
Förderung des ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff in die Ausgabeleitung 14 umfassen.
Außerdem kann das Kryopumpensystem 16 den Wärmetauscher 20 mit einem Kühleingang 30
und einem Kühlausgang 32 umfassen, wobei der Wärmetauscher 20 dazu ausgestaltet ist,
mittels eines über den Kühleingang 30 zugeführten zweiten Strom von kryogenem Wasserstoff
aus dem Flüssigwasserstofftank 12 Wärme des Kryopumpensystems 16 über den Kühlausgang
32 in den Flüssigwasserstofftank 12 abzuführen.
[0046] Das Zurückführen des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank
12 nach dem Kühlen des Kryopumpensystems 16 kann optional direkt erfolgen oder über
einen Druckaufbauwärmetauscher 34.
[0047] Optional kann die Wasserstofftankanlage einen Pufferspeicher 36 aufweisen. Dieser
kann zwischen dem Kryopumpensystem 16 und der Ausgabeleitung 14 angeordnet sein. Dabei
kann der Ausgangsstrom des Kryopumpensystems 16 zunächst im Pufferspeicher 36 zwischengespeichert
werden, sodass die Ausgabe von Wasserstoff an einen Verbraucher sodann aus dem Pufferspeicher
36 erfolgt.
[0048] Anhand Figur 2 wird im Folgenden ein Verfahren 200 gemäß einer optionalen Ausführungsform
zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff aus einer Wasserstofftankanlage 10 mit einem
Flüssigwasserstofftank 12, einem Kryopumpensystem 16 und einer Ausgabeleitung 14 beschrieben.
Das Verfahren kann sich optional einer Wasserstofftankanlage gemäß Figur 1 bedienen.
[0049] Das Verfahren 200 umfasst in einem Schritt 202 ein Fördern eines ersten Stroms von
kryogenem Wasserstoff über eine Förderleitung 18 mittels des Kryopumpensystems 16
aus dem Flüssigwasserstofftank 12 zur der Ausgabeleitung 14.
[0050] Das Verfahren 200 umfasst zudem in einem Schritt 204 ein Entnehmen eines zweiten
kryogenen Stroms von kryogenem Wasserstoff über eine Kühlleitung 22 aus dem Flüssigwasserstofftank
12.
[0051] In einem Schritt 206 umfasst das Verfahren 200 ein Kühlen des Kryopumpensystems 16
und/oder eines Ausgangsstroms des Kryopumpensystems 16 und/oder der Ausgabeleitung
14 mittels des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff. Das Kühlen 206 des Kryopumpensystems
16 und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems 16 und/oder der Ausgabeleitung
14 mittels des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff kann ein Zuführen des zweiten
Stroms von kryogenem Wasserstoff in einen Wärmetauscher 20 des Kryopumpensystems 16
umfassen, sodass der zweite Strom von kryogenem Wasserstoff Wärme des Kryopumpensystems
16 aufnimmt.
[0052] In einem Schritt 208 umfasst das Verfahren 200 ein zumindest teilweises Zurückführen
des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank 12 nach dem Kühlen
des Kryopumpensystems 16 und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems 16 und/oder
der Ausgabeleitung 14. Das zumindest teilweise Zurückführen 208 des zweiten Stroms
von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank 12 kann ein direktes Einleiten zumindest
eines Teils des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank 12 und/oder
ein indirektes Einleiten zumindest eines Teils des zweiten Stroms von Wasserstoff
in den Flüssigwasserstofftank 12 über einen Druckaufbauwärmetauscher 34 umfassen.
[0053] Optional umfasst das Verfahren ferner in einem Schritt 210 ein Ausgeben des Ausgangsstroms
von kryogenem Wasserstoff aus der Ausgabeleitung 14 in Form von flüssigem Wasserstoff
oder kryokomprimiertem Wasserstoff. Das Ausgeben des Ausgangsstroms kann ein Ausgeben
des kryogenen Wasserstoffs mit einer Dichte von mindestens 75 kg/m
3 umfassen.
[0054] Ferner kann das Verfahren in einem Schritt 212 ein Regeln und/oder Steuern des Entnehmens
des zweiten kryogenen Stroms von kryogenem Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank12
umfassen, wobei das Regeln 212 und/oder Steuern unter Verwendung eines Drucks und/oder
einer Temperatur und/oder eines Massestroms des Ausgangsstroms von kryogenem Wasserstoff
erfolgen kann. Die Wasserstofftankanlage kann dafür geeignete Sensoren und/oder Stellelemente
aufweisen.
[0055] Der über die Kühlleitung 22 aus dem Flüssigwasserstofftank 12 entnommene zweite Strom
von kryogenem Wasserstoff kann flüssigen Wasserstoff umfassen. Der über die Kühlleitung
22 aus dem Flüssigwasserstofftank entnommene zweite kryogene Strom von kryogenem Wasserstoff
kann alternativ oder zusätzlich gasförmigen Wasserstoff umfassen, welcher im Flüssigwasserstofftank
12 verdampft ist. Dazu können optional mehrere Kühlleitungen 22 bereitgestellt werden.
[0056] Das Verfahren 200 kann ferner in einem Schritt 214 ein Zwischenspeichern zumindest
eines Teils des ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff in einem Pufferspeicher 36
zwischen dem Kryopumpensystem 16 und der Ausgabeleitung 14 umfassen.
[0057] Der zweite Strom von Wasserstoff kann nach dem Kühlen des Kryopumpensystems 16 und/oder
des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems 16 und/oder der Ausgabeleitung teilweise
oder vollständig in Gasform vorliegen.
[0058] In einer weiteren optionalen Ausführung wird der zweite Strom von kryogenem Wasserstoff
auch dazu verwendet die Prozessleitungen, insbesondere die Ausgabeleitung, und Komponenten
stromabwärts des Kryopumpensystem 16 bis zur Zapfsäule (Betankungsschnittstelle zum
Fahrzeug) während der Betankung sowie im Stand-by (keine Betankung) kalt zu halten.
Dies ermöglicht hohe Betankungsdichten und/oder minimierte Verdampfungsverluste.
[0059] Figur 3 zeigt beispielhaft eine Ausgabeleitung 14, welche sich vom Kryopumpensystem
16 bis zu einer Zapfsäule 38 erstreckt und mit einer Durchflussleitung 40 für den
zweiten Strom von kryogenem Wasserstoff zusammen thermisch isoliert verläuft, um die
Ausgabeleitung während eines Tankvorgangs und/oder im Stand-by Betrieb zu kühlen.
Dabei kann der erwärmte kryogene Wasserstoff durch eine oder mehrere Bypass Leitungen
innerhalb der Hauptprozessleitung (z. B. Betankungsschlauch) zurückgeleitet werden.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 10
- Wasserstofftankanlage
- 12
- Flüssigwasserstofftank
- 14
- Ausgabeleitung
- 16
- Kryopumpensystem
- 18
- Förderleitung
- 20
- Wärmetauscher
- 22
- Kühlleitung
- 24
- Rückführleitung
- 26
- Fördereingang
- 28
- Förderausgang
- 30
- Kühleingang
- 32
- Kühlausgang
- 34
- Druckaufbauwärmetauscher
- 36
- Pufferspeicher
- 38
- Zapfsäule
- 40
- Durchflussleitung
- 200
- zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff aus einer Wasserstofftankanlage
- 202 - 214
- Verfahrensschritte
1. Verfahren (200) zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff aus einer Wasserstofftankanlage
(10) mit einem Flüssigwasserstofftank (12), einem Kryopumpensystem (16) und einer
Ausgabeleitung (14), das Verfahren (200) umfassend:
- Fördern (202) eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff über eine Förderleitung
(18) mittels des Kryopumpensystems (16) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) zur der
Ausgabeleitung (14);
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (200) ferner umfasst:
- Entnehmen (204) eines zweiten kryogenen Stroms von kryogenem Wasserstoff über eine
Kühlleitung (22) aus dem Flüssigwasserstofftank (12);
- Kühlen (206) des Kryopumpensystems (16) und/oder eines Ausgangsstroms des Kryopumpensystems
(16) und/oder der Ausgabeleitung (14) mittels des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff;
und
- zumindest teilweises Zurückführen (208) des zweiten Stroms von Wasserstoff in den
Flüssigwasserstofftank (12) nach dem Kühlen (206) des Kryopumpensystems (16) und/oder
des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems (16) und/oder der Ausgabeleitung (14).
2. Verfahren (200) gemäß Anspruch 1, ferner umfassend
- Ausgeben (210) des Ausgangsstroms von kryogenem Wasserstoffs aus der Ausgabeleitung
(14) in Form von flüssigem Wasserstoff oder kryokomprimiertem Wasserstoff.
3. Verfahren (200) gemäß Anspruch 2, wobei das Ausgeben (210) des Ausgangsstroms ein
Ausgeben des kryogenen Wasserstoffs mit einer Dichte des kryogenen Wasserstoffs von
mindestens 75 kg/m3 erfolgt.
4. Verfahren (200) gemäß einem der Ansprüche 2 und 3, umfassend ein Regeln (212) und/oder
Steuern des Entnehmens des zweiten kryogenen Stroms von kryogenem Wasserstoff aus
dem Flüssigwasserstofftank (12), wobei das Regeln (212) und/oder Steuern unter Verwendung
eines Drucks und/oder einer Temperatur und/oder eines Massestroms des Ausgangsstroms
von kryogenem Wasserstoff erfolgt.
5. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kühlen (206) des
Kryopumpensystems (16) und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems (16) und/oder
der Ausgabeleitung (14) mittels des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff ein Zuführen
des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff in einen Wärmetauscher (20) des Kryopumpensystems
(16) umfasst, sodass der zweite Strom von kryogenem Wasserstoff Wärme des Kryopumpensystems
(16) aufnimmt.
6. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zumindest teilweise
Zurückführen (208) des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank
(12) ein direktes Einleiten zumindest eines Teils des zweiten Stroms von Wasserstoff
in den Flüssigwasserstofftank (12) und/oder ein indirektes Einleiten zumindest eines
Teils des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank (12) über einen
Druckaufbauwärmetauscher (34) umfasst.
7. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der über die Kühlleitung
(22) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) entnommene zweite kryogene Strom von kryogenem
Wasserstoff flüssigen Wasserstoff umfasst.
8. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der über die Kühlleitung
(22) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) entnommene zweite kryogene Strom von kryogenem
Wasserstoff gasförmigen Wasserstoff umfasst, welcher im Flüssigwasserstofftank (12)
verdampft ist.
9. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend:
- Zwischenspeichern (214) zumindest eines Teils des ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
in einem Pufferspeicher (36) zwischen dem Kryopumpensystem (16) und der Ausgabeleitung
(14).
10. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zweite Strom von
Wasserstoff nach dem Kühlen (206) des Kryopumpensystems (16) und/oder des Ausgangsstroms
des Kryopumpensystems (16) und/oder der Ausgabeleitung (14) teilweise oder vollständig
in Gasform vorliegt.
11. Wasserstofftankanlage (10) zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff, die Wasserstofftankanlage
(10) umfassend:
- einen Flüssigwasserstofftank (12);
- eine Ausgabeleitung (14) zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff; und
- ein Kryopumpensystem (16) zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
über eine Förderleitung (18) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) zur Ausgabeleitung
(14);
dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserstofftankanlage (10) ferner umfasst:
- einen Wärmetauscher (20) zum Kühlen des Kryopumpensystems (16) und/oder eines Ausgangsstroms
des Kryopumpensystems (16) und/oder der Ausgabeleitung (14) mittels eines über eine
Kühlleitung (22) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) entnommenen zweiten Stroms von
kryogenem Wasserstoff; und
- eine Rückführleitung (24) zum zumindest teilweisen Zurückführen des zweiten Stroms
von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank (12) nach dem Kühlen des Kryopumpensystems
(16) und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems (16) und/oder der Ausgabeleitung
(14).
12. Wasserstofftankanlage (10) gemäß Anspruch 11, wobei das Kryopumpensystem (16) und
der Wärmetauscher (20) gemeinsam gegenüber der Umgebung zumindest teilweise thermisch
isoliert sind.
13. Wasserstofftankanlage (10) gemäß Anspruch 11 oder 12, wobei der Wärmetauscher (20)
als Verdampfer-Wärmetauscher ausgebildet ist.
14. Kryopumpensystem (16) zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
von einem Flüssigwasserstofftank (12) zu einer Ausgabeleitung (14), das Kryopumpensystem
(16) umfassend:
- einen Fördereingang (26) für eine Zuleitung des ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
aus dem Flüssigwasserstofftank (12);
- einen Förderausgang (28) für eine Förderung des ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
in die Ausgabeleitung (14);
- einen Wärmetauscher (20) mit einem Kühleingang (30) und einem Kühlausgang (32),
wobei der Wärmetauscher (20) dazu ausgestaltet ist, mittels eines über den Kühleingang
(30) zugeführten zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank
(12) Wärme des Kryopumpensystems (16) über den Kühlausgang (32) in den Flüssigwasserstofftank
(12) abzuführen.
15. Verwendung eines Wärmetauschers (20) zur Abführung von Wärme eines Kryopumpensystems
(16) zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff aus einem Flüssigwasserstofftank
(12) mittels eines zweiten Stroms von aus dem Flüssigwasserstofftank (12) entnommenem
und in den Flüssigwasserstofftank (12) zurückgeführtem kryogenem Wasserstoff.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren (200) zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff aus einer Wasserstofftankanlage
(10) mit einem Flüssigwasserstofftank (12), einem Kryopumpensystem (16) und einer
Ausgabeleitung (14), das Verfahren (200) umfassend:
- Fördern (202) eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff über eine Förderleitung
(18) mittels des Kryopumpensystems (16) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) zur der
Ausgabeleitung (14);
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (200) ferner umfasst:
- Entnehmen (204) eines zweiten kryogenen Stroms von kryogenem Wasserstoff über eine
Kühlleitung (22) aus dem Flüssigwasserstofftank (12);
- Kühlen (206) des Kryopumpensystems (16) und/oder eines Ausgangsstroms des Kryopumpensystems
(16) und/oder der Ausgabeleitung (14) mittels des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff;
und
- zumindest teilweises Zurückführen (208) des zweiten Stroms von Wasserstoff in den
Flüssigwasserstofftank (12) nach dem Kühlen (206) des Kryopumpensystems (16) und/oder
des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems (16) und/oder der Ausgabeleitung (14).
2. Verfahren (200) gemäß Anspruch 1, ferner umfassend
- Ausgeben (210) des Ausgangsstroms von kryogenem Wasserstoffs aus der Ausgabeleitung
(14) in Form von flüssigem Wasserstoff oder kryokomprimiertem Wasserstoff.
3. Verfahren (200) gemäß Anspruch 2, wobei das Ausgeben (210) des Ausgangsstroms ein
Ausgeben des kryogenen Wasserstoffs mit einer Dichte des kryogenen Wasserstoffs von
mindestens 75 kg/m3 erfolgt.
4. Verfahren (200) gemäß einem der Ansprüche 2 und 3, umfassend ein Regeln (212) und/oder
Steuern des Entnehmens des zweiten kryogenen Stroms von kryogenem Wasserstoff aus
dem Flüssigwasserstofftank (12), wobei das Regeln (212) und/oder Steuern unter Verwendung
eines Drucks und/oder einer Temperatur und/oder eines Massestroms des Ausgangsstroms
von kryogenem Wasserstoff erfolgt.
5. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kühlen (206) des
Kryopumpensystems (16) und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems (16) und/oder
der Ausgabeleitung (14) mittels des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff ein Zuführen
des zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff in einen Wärmetauscher (20) des Kryopumpensystems
(16) umfasst, sodass der zweite Strom von kryogenem Wasserstoff Wärme des Kryopumpensystems
(16) aufnimmt.
6. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zumindest teilweise
Zurückführen (208) des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank
(12) ein direktes Einleiten zumindest eines Teils des zweiten Stroms von Wasserstoff
in den Flüssigwasserstofftank (12) und/oder ein indirektes Einleiten zumindest eines
Teils des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank (12) über einen
Druckaufbauwärmetauscher (34) umfasst.
7. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der über die Kühlleitung
(22) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) entnommene zweite kryogene Strom von kryogenem
Wasserstoff flüssigen Wasserstoff umfasst.
8. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der über die Kühlleitung
(22) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) entnommene zweite kryogene Strom von kryogenem
Wasserstoff gasförmigen Wasserstoff umfasst, welcher im Flüssigwasserstofftank (12)
verdampft ist.
9. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend:
- Zwischenspeichern (214) zumindest eines Teils des ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
in einem Pufferspeicher (36) zwischen dem Kryopumpensystem (16) und der Ausgabeleitung
(14).
10. Verfahren (200) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zweite Strom von
Wasserstoff nach dem Kühlen (206) des Kryopumpensystems (16) und/oder des Ausgangsstroms
des Kryopumpensystems (16) und/oder der Ausgabeleitung (14) teilweise oder vollständig
in Gasform vorliegt.
11. Wasserstofftankanlage (10) zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff, die Wasserstofftankanlage
(10) umfassend:
- einen Flüssigwasserstofftank (12);
- eine Ausgabeleitung (14) zur Ausgabe von kryogenem Wasserstoff; und
- ein Kryopumpensystem (16) zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
über eine Förderleitung (18) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) zur Ausgabeleitung
(14);
dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserstofftankanlage (10) ferner umfasst:
- einen Wärmetauscher (20) zum Kühlen des Kryopumpensystems (16) und/oder eines Ausgangsstroms
des Kryopumpensystems (16) und/oder der Ausgabeleitung (14) mittels eines über eine
Kühlleitung (22) aus dem Flüssigwasserstofftank (12) entnommenen zweiten Stroms von
kryogenem Wasserstoff; und
- eine Rückführleitung (24) zum zumindest teilweisen Zurückführen des zweiten Stroms
von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank (12) nach dem Kühlen des Kryopumpensystems
(16) und/oder des Ausgangsstroms des Kryopumpensystems (16) und/oder der Ausgabeleitung
(14).
12. Wasserstofftankanlage (10) gemäß Anspruch 11, wobei das Kryopumpensystem (16) und
der Wärmetauscher (20) gemeinsam gegenüber der Umgebung zumindest teilweise thermisch
isoliert sind.
13. Wasserstofftankanlage (10) gemäß Anspruch 11 oder 12, wobei der Wärmetauscher (20)
als Verdampfer-Wärmetauscher ausgebildet ist.
14. Kryopumpensystem (16) zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
von einem Flüssigwasserstofftank (12) zu einer Ausgabeleitung (14), das Kryopumpensystem
(16) umfassend:
- eine Pumpe;
- eine an den Flüssigwasserstofftank (12) anschließbare Förderleitung und einen an
der Förderleitung anschließbaren Fördereingang (26) für eine Zuleitung des ersten
Stroms von kryogenem Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank (12);
- eine Ausgabeleitung (14) zur Ausgabe des ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff
und einen an die Ausgabeleitung (14) anschließbaren Förderausgang (28) für eine Förderung
des ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff in die Ausgabeleitung (14);
- eine an den Flüssigwasserstofftank (12) anschließbare Kühlleitung (22) zur Entnahme
eines zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank (12);
- eine an den Flüssigwasserstofftank (12) anschließbare Rückführleitung (24) zum zumindest
teilweisen Zurückführen des zweiten Stroms von Wasserstoff in den Flüssigwasserstofftank
(12); und
- einen Wärmetauscher (20) mit einem mit der Kühlleitung (22) verbundenen Kühleingang
(30) und einem mit der Rückführleitung (24) verbundenen Kühlausgang (32),
wobei das Kryopumpensystem dazu ausgestaltet ist, mittels des über den Kühleingang
(30) zugeführten zweiten Stroms von kryogenem Wasserstoff aus dem Flüssigwasserstofftank
(12) nach einem Kühlen des Kryopumpensystems (16) mittels des zweiten Stroms von Wasserstoff
(12) Wärme des Kryopumpensystems (16) über den Kühlausgang (32) und die Rückführleitung
(24) in den Flüssigwasserstofftank (12) abzuführen.
15. Verwendung eines Wärmetauschers (20) zur Abführung von Wärme eines Kryopumpensystems
(16) zur Förderung eines ersten Stroms von kryogenem Wasserstoff aus einem Flüssigwasserstofftank
(12) mittels eines zweiten Stroms von aus dem Flüssigwasserstofftank (12) entnommenem
und in den Flüssigwasserstofftank (12) zurückgeführtem kryogenem Wasserstoff.