Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brennervorrichtung, einen Wärmeerzeuger
mit einer Brennervorrichtung und eine Heizungsanlage sowie eine Brauchwasserversorgungsanlage
jeweils mit einem Wärmeerzeuger.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Brennervorrichtungen zum Einsatz in Wärmeerzeugern
bekannt, bei denen ein Luft-Brennstoff-Gemisch vorgemischt wird und anschließend auf
einer Brennfläche eines Flammkörpers verbrannt wird, um so Wärmeenergie zur weiteren
Nutzung bereitzustellen, beispielsweise zum Erhitzen eines Fluids.
[0003] Bei derartigen Vormischbrennern werden zunächst der üblicherweise gasförmige Brennstoff
und Luft einem Mischbereich zugeführt und dort gemischt, bevor das dadurch resultierende
Luft-Brennstoff-Gemisch der Brennfläche zugeführt wird, von der ausgehend sich eine
Brennerflamme der Brennervorrichtung erstreckt.
[0004] Das Vormischen bietet dabei den Vorteil, dass die Zusammensetzung des Luft-Brennstoff-Gemischs
bei Erreichen der Brennfläche auf eine für die Verbrennung gewünschte Zusammensetzung
eingestellt werden kann, um unter anderem eine vollständige Verbrennung des Brennstoffs
und damit einen besonders hohen Wirkungsgrad zu gewährleisten.
[0005] Ein Nachteil dieser Vorgehensweise besteht allerdings darin, dass das Luft-Brennstoff-Gemisch
vor der Verbrennung ein nicht vernachlässigbar kleines Volumen innerhalb der Brennervorrichtung
einnimmt und so die Gefahr eines Flammenrückschlags besteht, bei dem die Brennerflamme
in den Mischbereich zurückschlägt.
[0006] Dies kann nicht nur zu einem Funktionsverlust des Brenners, sondern auch zu einer
Beschädigung des selbigen oder umlegender Strukturen führen.
[0007] Um zumindest einen vollständigen Rückschlag durch den gesamten Mischbereich zu verhindern,
sind aus dem Stand der Technik, unter anderem aus der
EP 4 141 321 A1, Flammensperreinrichtungen bekannt, die kein Passieren der rückschlagenden Brennerflamme
erlauben.
[0008] Derartige Flammensperreinrichtungen nehmen allerdings viel Bauraum in Beschlag und
senken den Wirkungsgrad der Brennervorrichtung, da diese nicht nur das Mischen von
Luft und Brennstoff stören, sondern auch einen zusätzlichen Strömungswiderstand einbringen,
der über eine Erhöhung der Versorgungsdrücke von Luft und/oder Brennstoff kompensiert
werden muss.
[0009] Besonders kritisch wird dieses Phänomen des Flammenrückschlags zudem bei dem in jüngster
Zeit beabsichtigten Einsatz von wasserstoffhaltigem Brennstoff, insbesondere bei Brennervorrichtungen,
die in Heizungsanalgen oder Brauchwasserversorgungsanlagen zum Einsatz kommen.
[0010] So weist Wasserstoff eine höhere Flammenausbreitungsgeschwindigkeit als die konventionell
benutzten fossilen Brennstoffe auf, sodass die bisher nur mit fossilen Brennstoff
betriebenen Brennervorrichtungen nicht ohne Weiteres auf wasserstoffhaltigen Brennstoff
umgestellt werden können.
[0011] Konkret gesagt, sind die derzeit verfügbaren Brennervorrichtungen nicht zum Einsatz
mit wasserstoffhaltigem Brennstoff geeignet
Zusammenfassung
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand
der Technik verbesserte Möglichkeit zur verbrennungsbasierten Wärmeerzeugung und -
nutzung zu schaffen, die den zuverlässigen, effizienten und vor allem sicheren Betrieb,
insbesondere bei wasserstoffhaltigen Brennstoffen, auch ohne Einsatz einer Flammensperreinrichtung
in der Brennervorrichtung gestattet
[0013] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Brennervorrichtung nach Anspruch 1 bereitgestellt
sowie darauf aufbauend ein Wärmeerzeuger nach Anspruch 13, eine Heizungsanlage nach
Anspruch 14 und eine Brauchwasserversorgungsanlage nach Anspruch 15 bereitgestellt.
[0014] Die jeweiligen abhängigen Ansprüche beziehen sich dabei auf bevorzugte Ausführungsformen,
die jeweils für sich genommen oder in Kombination bereitgestellt werden können.
[0015] Gemäß eines ersten Aspekts der Erfindung wird eine Brennervorrichtung zur Bereitstellung
von Wärmeenergie durch Verbrennung eines Luft-Brennstoff-Gemischs bereitgestellt,
wobei der Brennstoff insbesondere Wasserstoff enthält. Die Brennervorrichtung umfasst
einen allgemein zylindrisch geformten Flammkörper, der eine auf einem Zylindermantel
des Flammkörpers ausgebildete äußere Brennfläche aufweist, auf der die Verbrennung
des Luft-Brennstoff-Gemischs erfolgt, wobei die Brennfläche über Durchgangsöffnungen
im Zylindermantel mit einem zumindest teilweise vom Flammkörper umschlossenen Innenraum
verbunden ist. Ferner umfasst die Brennervorrichtung eine zumindest teilweise im Innenraum
angeordnete Brennstoffzuführungseinrichtung zum Einleiten von Brennstoff in einen
Mischbereich zum Mischen des Brennstoffs mit Luft zum Luft-Brennstoff-Gemisch, wobei
der Mischbereich im Innenraum zwischen der Brennstoffzuführungseinrichtung und dem
Flammkörper ausgebildet ist, und einen im Innenraum entlang einer Längsmittelachse
des Flammkörpers mittig verlaufenden Strömungskanal zum Zuführen von Luft in den Mischbereich,
der zumindest teilweise von der Brennstoffzuführungseinrichtung umschlossen ist.
[0016] Unter dem wasserstoffhaltigen Brennstoff ist kein Brennstoff zu verstehen, der Wasserstoff
lediglich in Verbindung mit anderen Atomen enthält, beispielsweise Kohlenwasserstoffe,
sondern tatsächliche Brennstoffe, die einen gewissen Anteil an elementarem Wasserstoff
(H
2) enthalten. Vorzugsweise beträgt ein Anteil des Wasserstoffs zwischen 10 und 100
Vol.-%, besonders bevorzugt zwischen 30 und 80 Vol.-%. Der Anteil des Wasserstoffs
kann idealerweise entsprechend des Einsatzgebietes der Brennervorrichtung gewählt
werden.
[0017] Der Begriff "allgemein zylindrisch" oder auch nur "zylindrisch" ist durch die gesamte
Anmeldung hinweg als auf einen allgemeinen Zylinder gemäß der gängigen Definition
der Mathematik zu verstehen, also eine Form, die aus einer Extrusion einer in einer
Ebene liegenden Kurve, entlang einer nicht in besagter Ebene liegenden Strecke hervorgeht
Ein Kreiszylinder bezeichnet dabei einen speziellen Zylinder mit einer kreisrunden
Grundfläche. Nachfolgend wird auf den Zusatz "allgemein" weitestgehend verzichtet
[0018] Der zylindrisch geformte Flammkörper, bei dem es sich insbesondere um einen kreiszylindrisch
geformten Flammkörper handelt, erstreckt sich dabei entlang der Längsmittelachse des
Flammkörpers. In anderen Worten ist unter der Längsmittelachse des Flammkörpers eine
durch die Mitte des Innenraums verlaufende Längsachse zu verstehen, die von dem als
Brennfläche fungierenden Zylindermantel des Flammkörpers umhüllt ist, wobei die Längsmittelachse
im Wesentlichen parallel zum Zylindermantel verläuft, also im Grunde parallel zur
der vorstehend genannten Strecke, entlang derer extrudiert wird.
[0019] Vorzugsweise ist der Flammkörper derart gestaltet, dass die Durchgangsöffnungen zur
Verbindung von Mischbereich und Brennfläche winklig, insbesondere rechtwinklig zur
Längsmittelachse verlaufen. Damit entspräche die Längsmittelachse des Flammkörpers
einer zu Ausleitrichtungen des Luft-Brennstoff-Gemischs auf die Brennfläche senkrecht
stehenden Mittelachse. Eine radiale Richtung des Flammkörpers ist nachfolgend auf
besagte Längsmittelachse bezogen zu verstehen.
[0020] Durch die erfindungsgemäße Umsetzung mit einem mittig innerhalb des Flammkörpers
verlaufenden Strömungskanal wird eine Möglichkeit zum Transport der für die Verbrennung
benötigten Luft über weite Bereiche des Flammkörpers geschaffen, bei der die Luft
ungehindert entlang der Längsmittelachse, die vorzugsweise auch Hauptströmungsrichtung
des Strömungskanals ist, auch zu entfernteren Bereichen des Flammkörpers strömen kann,
ohne sich dabei mit dem Brennstoff zu mischen.
[0021] Auf diese Weise kann eine ausreichende Luftversorgung an allen Stellen des Innenraums
umgesetzt werden, ohne dass dabei ein zu großes Volumen an Luft-Brennstoff-Gemisch
im Innenraum vorliegt, was das Risiko eines Flammenrückschlags erheblich reduziert.
[0022] Anders verhält es sich beispielsweise bei der Brennervorrichtung der
EP 4 141 321 A1, bei der sich die Luft kontinuierlich von einem Ende des Innenraums zum anderen ausbreitet
Dabei vermischt sich diese zunehmend mit dem Brennstoff, was zu einem im Innenraum
teilweise stark schwankenden Brennstoff- oder Luftanteil im Luft-Brennstoff-Gemisch
führt. So werden die von der Lufteinleitstelle entfernten Bereiche der Brennervorrichtung
der
EP 4 141 321 A1 nur unzureichend mit Luft versorgt, sodass hier ein vergleichsweise fettes Gemisch
vorliegt
[0023] Der Einsatz des mittigen Strömungskanals für die Luft gestattet somit eine ungehinderte
Versorgung mit Luft und führt damit zu einem besonders homogenen Luft-Brennstoff-Gemisch,
was wiederum eine besonders effiziente Verbrennung mit hohem Wirkungsgrad ermöglicht
[0024] Auf diese Weise wird ein besonders stabiler Betrieb ermöglicht mit reduziertem Risiko
eines Flammenrückschlags und gleichmäßiger Verbrennung mit besonders hohem Wirkungsgrad.
[0025] Das Merkmal der umschließenden Brennstoffzuführungseinrichtung ist dabei so zu verstehen,
dass diese oder Teile von dieser nicht in den mittigen Strömungskanal hineinreichen
und dort als Strömungswiderstände fungieren würden, die die Luftströmung im Strömungskanal
behindern würden.
[0026] Um die Luftströmung zusätzlich zu stabilisieren weist der Strömungskanal im Wesentlichen
einen ovalen oder auch kreisrunden Querschnitt bezogen auf eine senkrecht zur Längsmittelachse
des Flammkörpers verlaufende Querschnittsebene auf, in den Teile der Brennstoffzuführungseinrichtung
nicht hineinragen. Abweichungen von den besagten Querschnittsformen sind durchaus
möglich.
[0027] Das Merkmal des Umschließens schließt allerdings keineswegs den Einsatz einer zusätzlichen
Strömungswand aus, die nicht Teil der Brennstoffzuführungseinrichtung ist, solange
der Strömungskanal von der Brennstoffzuführungseinrichtung umgeben ist
[0028] Die den Strömungskanal vorzugsweise radial in Bezug auf die Längsmittelachse umschließende
Brennstoffzuführungseinrichtung trennt dabei in einer bevorzugten Ausführung zumindest
teilweise den Mischbereich vom Strömungskanal.
[0029] Durch das Abtrennen vom Mischbereich kann die Luft ungehindert und "unvermischt"
in die von der Einleitungsseite entfernten Bereiche des Innenraums geleitet werden,
sodass dort beispielsweise keine fetten Gemische vorliegen und zudem der Volumenanteil
von brennbarem Luft-Brennstoff-Gemisch zum Gesamtvolumen des Innenraums geringgehalten
werden kann.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform ist bezogen auf eine senkrecht zur Längsmittelachse
des Flammkörpers verlaufende Querschnittsebene ein Verhältnis einer Querschnittsfläche
des Strömungskanals zu einer Querschnittsfläche des gesamten Innenraums größer gleich
20%, weiter bevorzugt größer gleich 30% und besonders bevorzugt größer gleich 50%.
[0031] Auf diese Weise kann durch den Strömungskanal eine ausreichend große Menge an Luft
durch den Flammenkörper transportiert werden, um im gesamten Flammenkörper nicht nur
ausreichend Luft für eine mageres Gemisch zur Verfügung zu haben, sondern auch ein
besonders homogenes Luft-Brennstoff-Gemisch zu erreichen, also möglichst geringe Konzentrationsschwankungen
des Brennstoffs im Luft-Brennstoff-Gemisch über den Flammkörper hinweg (Vermeidung
lokaler Überfettung).
[0032] Vorzugsweise ist bezogen auf eine senkrecht zur Längsmittelachse des Flammkörpers
verlaufende Querschnittsebene ein Verhältnis eines radialen Abstands zwischen der
Brennstoffzuführungseinrichtung und dem Flammenkörper über den Mischbereich hinweg
zu der Hälfte des Durchmessers des Innenraums (entspricht Radius) kleiner gleich 40%,
weiter bevorzugt kleiner gleich größer gleich 20% und besonders bevorzugt größer gleich
15 %.
[0033] Auf diese Weise nimmt der Mischbereich vergleichsweise wenig Volumen im Innenraum
ein, sodass die durch einen potentiellen Flammenrückschlag entzündliche Menge an Luft-Brennstoff-Gemisch
im Innenraum vergleichsweise klein ausfällt.
[0034] In anderen Worten fällt dadurch eine Länge eines Mischwegs für Luft und Brennstoff
zwischen der Brennstoffzuführungseinrichtung bzw. einer Auslassöffnung derselbigen
und dem Flammkörper besonders gering aus, was sich insbesondere beim Einsatz von wasserstoffhaltigem
Brennstoff eignet, da somit das Risiko eines Flammenrückschlags erheblich reduziert
werden kann.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen einem stirnseitigen Endabschnitt
des Flammkörpers und der Brennstoffzuführungseinrichtung ein Umlenkbereich im Innenraum
ausgebildet, über den die durch den Strömungskanal geströmte Luft in den Mischbereich
umgelenkt werden kann.
[0036] Der stirnseitige Endabschnitt bezeichnet das Ende des Flammkörpers, das dem Ende
des Flammkörpers, an dem die Luft und/oder der Brennstoff zugeführt werden (Einleitungsende
oder -seite), über die Längsmittelachse hinweg gegenüberliegt. In anderen Worten entspricht
dies dem Ende mit dem größten Abstand zum Einleitungsende.
[0037] Durch den Umlenkbereich kann dem Mischbereich auch an dem vom Einleitungsende entfernten
Ende, das den maximalen Abstand zu besagtem Einleitungsende aufweist, Luft zur Bereitstellung
des Luft-Brennstoff-Gemischs zugeführt werden, sodass über die ganze Länge des Flammkörpers
hinweg ein mageres Luft-Brennstoff-Gemisch gemischt werden.
[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Strömungskanal in radialer Richtung
des Flammkörpers durch die Brennstoffzuführungseinrichtung vom Mischbereich abgetrennt.
[0039] Auf diese Weise kann ein vorzeitiges Mischen der durch den Strömungskanal strömenden
Luft mit dem in den Mischbereich eingeleiteten Brennstoff zuverlässig verhindert werden.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Brennstoffzuführungseinrichtung
einen zumindest teilweise im Innenraum angeordneten doppelwandigen Zylinder mit einer
radial inneren und einer radial äußeren Zylinderwand, zwischen denen ein Strömungsweg
für den Brennstoff ausgebildet ist, und wobei die radial innere Zylinderwand eine
Strömungswand des Strömungskanals ist.
[0041] Dadurch wird eine vergleichsweise einfache und kostengünstig umzusetzende Möglichkeit
einer Brennstoffzuführungseinrichtung bereitgestellt, die zeitgleich als Strömungswand
für den Strömungskanal fungiert und diesen in radialer Richtung des Flammkörpers vollständig
vom Mischbereich abtrennt.
[0042] Der doppelwandige Zylinder weist dabei vorzugsweise eine Vielzahl von über die radial
äußere Zylinderwand verteilte Auslassöffnungen auf, über die der zwischen den Zylinderwänden
strömende Brennstoff in den Mischbereich eingeleitet wird.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die radial innere und/oder die radial
äußere Zylinderwand bezogen auf eine senkrecht zur Längsmittelachse des Flammkörpers
verlaufende Querschnittsebene eine kreisrunde Querschnittsform auf.
[0044] Insbesondere bei einem ebenfalls kreiszylindrischen Flammkörper können so ein räumlich
gleichmäßig ausgestalteter Strömungskanal und Mischbereich umgesetzt werden.
[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Brennstoffzuführungseinrichtung
eine Vielzahl von Zuleitungen, die beabstandet zur Längsmittelachse des Flammkörpers
um den Strömungskanal herum angeordnet sind, insbesondere sind diese gleichmäßig um
den Strömungskanal herum angeordnet
[0046] Vorzugsweise umfasst die Vielzahl der Zuleitungen zwischen 4 und 24 Zuleitungen,
die jeweils einen kreisrunden oder auch einen nicht-kreisrunden Querschnitt, zum Beispiel
polygonal, oval oder elliptisch, bezogen auf die bereits mehrfach angesprochene Querschnittsebene
aufweisen können.
[0047] Auf diese Weise kann die Abgabe des Brennstoff in den Mischbereich besonders gut
reguliert und vor allem gezielt erfolgen, da der Strömungsquerschnitt für den Brennstoff
in einer einzigen Zuleitungen vergleichsweise klein ausgestaltet werden kann. Jede
Zuleitung weist dabei eine Vielzahl von Auslassöffnungen zum Mischbereich auf, über
die der Brennstoff in diesen eingeleitet wird.
[0048] Die Zuleitungen sind dabei insbesondere parallel zur Längsmittelachse angeordnet,
um so einen über die Längsmittelachse gleichbleibenden Strömungsquerschnitt des zwischen
den einzelnen Zuleitungen verlaufenden mittigen Strömungskanals bereitzustellen.
[0049] Bezogen auf die zur Längsmittelachse senkrecht stehende Querschnittsebene können
benachbarte Zuleitungen miteinander verbunden sein, um einen vom Mischbereich abgetrennten
Strömungskanal zu schaffen.
[0050] Vorzugsweise sind benachbarte Zuleitungen aber durch einen Abstandsbereich voneinander
getrennt, der wiederum den mittigen Strömungskanal zur Gasdurchleitung mit dem Mischbereich
verbindet.
[0051] So kann zwischen benachbarten Zuleitungen ein Teil der durch den Strömungskanal strömenden
Luft aus diesem in den Mischbereich strömen, sodass entlang der Längsmittelachse stetig
Luft aus dem Strömungskanal, in dem die Luft ungehindert in Hauptströmungsrichtung
strömt, dem Mischbereich zugeführt wird um dort ausreichend Luft für ein mageres Luft-Brennstoff-Gemisch
bereitzustellen.
[0052] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eine, insbesondere alle, Zuleitungen
der Vielzahl von Zuleitungen eine nicht-kreisrunde Zuleitung, dergestalt, dass diese
bezogen auf eine senkrecht zur Längsmittelachse des Flammkörpers verlaufende Querschnittsebene
eine Querschnittsform aufweist, deren Ausdehnung entlang einer ersten Hauptachse größer
ausfällt als deren Ausdehnung entlang einer winklig, insbesondere senkrecht, zur ersten
Hauptachse stehenden zweiten Hauptachse, insbesondere weist die zumindest eine Zuleitung
eine elliptische Querschnittsform auf. Bevorzugt ist die zumindest eine nicht-kreisrunde
Zuleitung der Vielzahl von Zuleitungen derart angeordnet ist, dass die erste Hauptachse
in radialer Richtung des Flammkörpers verläuft
[0053] Auf diese Weise kann der Abstandsbereich zwischen benachbarten Zuleitungen vergrößert
werden, um durch diese mehr Luft in den Mischbereich über die Länge der Längsmittelachse
hinweg einzuleiten. Gleichzeitig kann dadurch der Abstand zwischen den Zuleitungen
und dem Flammkörper reduziert werden, um die Länge des Mischwegs zu reduzieren. Dadurch
kann ein mageres Luft-Brennstoff-Gemisch bei zeitgleich reduziertem Risiko eines Flammenrückschlags
bereitgestellt werden.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Brennstoffzuführungseinrichtung
Auslassdüsen für den Brennstoff, die ausgehend von einer an den Mischbereich angrenzenden
Hauptfläche der Brennstoffzuführungseinrichtung radial nach außen in Richtung des
Flammkörpers herausragen, derart, dass ein Abstand zwischen Öffnungen der Auslassdüsen
und dem Flammkörper geringer ausfällt als ein Abstand zwischen der Hauptfläche und
dem Flammkörper.
[0055] Auf diese Weise kann der Abstand zum Flammenkörper reduziert werden, ohne dabei den
Mischbereich über Gebühr zu verkleinern, was ab einem gewissen Grad nur noch zu einer
unzureichende Luftzuführung zur Bereitstellung des Luft-Brennstoff-Gemisch führen
würde.
[0056] In einer bevorzugten Ausführungsform weist eine an den Mischbereich angrenzenden
Außenkontur der Brennstoffzuführungseinrichtung eine entlang der Längsmittelachse
des Flammkörpers verlaufende Nut auf, innerhalb derer Auslassöffnungen für den Brennstoff
angeordnet sind.
[0057] Die Nut stellt eine Vertiefung auf der Brennstoffzuführungseinrichtung bereit, durch
die die Auslassöffnung zumindest teilweise von einem direkt über diese hinweg ziehenden
Luftstrom abgeschirmt wird. Dadurch kann ein gezieltes Einleiten des Brennstoffs ohne
Störungen erfolgen. Ferner wird durch die Nut eine ggfs. rückschlagenden Flamme an
der Ausbreitung durch den gesamten Mischbereich gehindert
[0058] Besagte Auslassdüsen und/oder besagte Nut können dabei sowohl bei der bevorzugten
Ausführung mit doppelwandigen Zylinder als auch mit der Vielzahl von Zuleitungen der
Brennstoffzuführungseinrichtung zum Einsatz kommen.
[0059] Gemäß eines zweiten Aspekts der Erfindung wird ein Wärmeerzeuger zum Übertragen von
Wärmeenergie auf ein Fluid bereitgestellt, insbesondere zum Einsatz in einer Heizungsanlage
oder in einer Brauchwasserversorgungsanlage, wobei der Wärmeerzeuger zumindest eine
Brennervorrichtung gemäß des ersten Aspekts oder einer davon bevorzugten Ausführungsform
sowie einen mit der Brennervorrichtung gekoppelten Wärmetauscher umfasst, über den
durch die Brennervorrichtung bereitgestellte Wärmeenergie auf das Fluid übertragbar
ist
[0060] Dadurch wird die besonders effizient und sicher operierende Brennervorrichtung zum
Erhitzen eines beliebigen Fluids einsetzbar, das wiederum seinerseits in zahlreichen
anderen Anlagen oder Systemen eingesetzt werden kann. Die zur Brennervorrichtung bereits
beschriebenen Vorteile gelten ebenso auch für den diese umfassenden Wärmeerzeuger,
der insbesondere im Fall von wasserstoffhaltigem Brennstoff eine effiziente und sichere
Verbrennung ermöglicht, was im Falle des Wärmeerzeugers gleichbedeutend mit einem
effizienten und sicheren Erhitzen des besagten Fluids ist
[0061] Beispielsweise kann es sich bei dem Wärmetauscher über einen Flächen-, Lamellen-
oder Spiralwendelwärmetauscher handeln.
[0062] Gemäß eines dritten Aspekts der Erfindung wird eine Heizungsanlage zum Heizen eines
Gebäudes bereitgestellt, die zumindest ein Leitungssystem zum Transport eines fluiden
Energietransportmediums und einen Wärmeerzeuger gemäß des zweiten Aspekts der Erfindung
umfasst, der zum Erhitzen des durch das Leitungssystems zu transportierenden Energietransportmediums
eingerichtet ist.
[0063] Gemäß eines vierten Aspekts der Erfindung wird eine Brauchwasserversorgungsanlage
zur Versorgung mit Brauchwasser bereitgestellt, die zumindest ein Leitungssystem zum
Transport des Brauchwassers und einen Wärmeerzeuger gemäß des zweiten Aspekts der
Erfindung umfasst, der zum Erhitzen des durch das Leitungssystem zu transportierenden
Brauchwassers eingerichtet ist.
[0064] Durch Einsatz des erfindungsgemäßen Wärmeerzeugers als Teil einer Heizungsanlage
und/oder einer Brauchwasserversorgungsanlage eines Gebäudes, können die bereits beschriebenen
Vorteile der sicheren und effizienten Verbrennung, insbesondere von wasserstoffhaltigem
Brennstoff, im Bereich des Heizens als auch im Bereich der Warmwasserversorgung umgesetzt
werden.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Brennervorrichtung.
Fig. 2A und 2B zeigen Schnittdarstellungen eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Brennervorrichtung.
Fig. 3A und 3B zeigen Schnittdarstellungen eines zweiten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Brennervorrichtung mit verschiedenen Querschnittsprofilen von Zuleitungen
in Fig. 3C.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt im Bereich eines Brennstoffauslasses in den Mischbereich
eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Brennervorrichtung.
Fig. 5A zeigt einen Ausschnitt im Bereich eines Brennstoffauslasses in den Mischbereich
eines vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Brennervorrichtung mit einer
weiteren Schnittdarstellung in Fig. 5B.
[0065] Es wird hervorgehoben, dass die vorliegende Erfindung in keiner Weise auf die nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispiele und deren Ausführungsmerkmale begrenzt ist Die
Erfindung umfasst weiterhin Modifikationen der genannten Ausführungsbeispiele, insbesondere
diejenigen, die aus Modifikationen und/oder Kombinationen einzelner oder mehrerer
Merkmale der beschriebenen Ausführungsbeispiele im Rahmen des Schutzumfanges der unabhängigen
Ansprüche hervorgehen.
Ausführliche Figurenbeschreibung
[0066] In den nachfolgenden Figuren sind Fließ- bzw. Strömungsrichtungen des Brennstoffs
B und der Luft innerhalb der Brennervorrichtungen durch mit B bzw. mit L bezeichneten
Pfeilen angedeutet.
[0067] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Brennervorrichtung
100, ohne dabei deren Innenleben zu zeigen. Hierzu wird auf die Fig. 2A bis 5B verwiesen.
[0068] Die Brennvorrichtung 100 umfasst einen Flammkörper 1, auf dessen Brennfläche die
Verbrennung eines Luft-Brennstoff-Gemischs erfolgt Der Brennstoff wird dabei über
eine Brennstoffquelle 200 zugeführt und die Luft durch ein Gebläse 4, wobei ein Gehäuse
5 der Brennervorrichtung 100 einen Kanal zum Zuführen der Luft zum Flammkörper 1 ausbildet.
Die Mischung von Brennstoff und Luft erfolgt dann in einem vom Flammenkörper 1 zumindest
teilweise umschlossenen Innenraum, bevor das Gemisch durch Durchgangsöffnungen auf
die Brennfläche strömt.
[0069] Fig. 2A und 2B zeigen Schnittdarstellungen eines ersten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Brennervorrichtung 100. Fig. 2A zeigt dabei einen Längsschnitt und
Fig. 2B einen dazu orthogonalen Querschnitt in der Ebene A-A.
[0070] Die Brennervorrichtung 100 umfasst einen im Wesentlichen kreiszylindrischen Flammkörper
1, der teilweise einen ebenfalls kreiszylindrischen Innenraum 11 umschließt, derart,
dass der Flammkörper 1 an einer Einleitungsseite 12 für Brennstoff B und LuftL geöffnet
und an dem davon gegenüberliegenden stirnseitigen Endabschnitt 13 verschlossen ist.
[0071] Der kreiszylindrische Flammkörper 1 erstreckt sich dabei ausgehend von der Einleitungsseite
12 entlang seiner Längsmittelachse 14, also seiner mittigen Längsachse, bis zu besagtem
stirnseitigen Endabschnitt 13.
[0072] Der Innenraum 11 ist über eine Vielzahl Durchgangsöffnungen 16 mit einer äußeren
Brennfläche 17 auf dem Zylindermantel des Flammkörpers 1 verbunden ist, auf der die
Verbrennung des Luft-Brennstoff-Gemischs erfolgt, das durch die Durchgangsöffnungen
16 aus dem im Innenraum 11 befindlichen Mischbereich 15 heraustritt Im Mischbereich
15 wird aus Luft L und Brennstoff B das Luft-Brennstoff-Gemisch vor Austritt auf die
Brennfläche 17 gemischt.
[0073] Zur Bereitstellung des zu verbrennenden Luft-Brennstoff-Gemischs umfasst die Brennervorrichtung
100 eine Brennstoffzuführungseinrichtung 2, die zumindest teilweise im Innenraum 11
angeordnet ist und die zum Einleiten von Brennstoff B in den Mischbereich 15 eingerichtet,
der im Innenraum 11 zwischen der Brennstoffzuführungseinrichtung 2 und dem Flammkörper
1 ausgebildet ist, genauer gesagt zwischen dem von der Brennstoffzuführungseinrichtung
2 umfassten doppelwandigen Zylinder 22 und dem Mantelkörper des Flammkörpers 1.
[0074] Der doppelwandige Zylinder 22 dient dem Transport des Brennstoffs B innerhalb des
Innenraums 11 und bildet einen Brennstoffkanal zwischen einer radial inneren Zylinderwand
22a und einer radial äußeren Zylinderwand 22b. Der Zylinder 22 ist dabei so ausgestaltet,
dass von der Einleitungsseite 12 in den Brennstoffkanal einströmender Brennstoff B
durch in der radial äußeren Zylinderwand 22a vorgesehene Auslassöffnungen 26 in den
Mischbereich 15 gelangt und sich dort mit der eingeleiteten Luft L mischt.
[0075] Die Auslassöffnungen 26 sind dabei auf einer an den Mischbereich angrenzenden Hauptfläche
21 der Brennstoffzuführungseinrichtung 2 bzw. des doppelwandigen Zylinders 22 angeordnet
und zwar in einer Linie mit den Durchgangsöffnungen 16 des Flammkörpers 1, sodass
der Brennstoff B entlang dieser Linie (Mischweg) strömen kann und dabei die im Mischbereich
15 vorhandene Luft L mitzieht und sich im Zuge dessen mit dieser mischt
[0076] Die Zuführung des Brennstoff B erfolgt über eine auf Seiten der Einleitungsseite
12 angeordnete Verteilereinrichtung 25 der Brennstoffzuführungseinrichtung 2, die
wiederum über eine Zuleitung mit einer Brennstoffquelle 200 verbunden ist, beispielsweise
ein Brennstoffreservoir, -tank, oder -versorgungsnetz. Die Verteilereinrichtung 25
sorgt dabei für eine gleichmäßige Verteilung des Brennstoffs B zwischen den Zylinderwänden
22a, 22b.
[0077] Zur Bereitstellung der Luft L wird diese ebenfalls an der Einleitungsseite 12 eingeleitet,
vorzugsweise unter Verwendung eines Gebläses 4 (siehe Fig. 1).
[0078] Hierzu umfasst die Brennervorrichtung 100 einen im Innenraum 11 mittig, entlang der
Längsmittelachse 14 des Flammkörpers 1 verlaufenden Strömungskanal 3 zum Zuführen
von Luft L in den Mischbereich 15, der radial von der Brennstoffzuführungseinrichtung
2 bzw. von der radial inneren Zylinderwand 22b des doppelwandigen Zylinders 22 umschlossen
ist, sodass der Strömungskanal 3 selbst in radialer Richtung vom Mischbereich 15 abgetrennt
ist.
[0079] In anderen Worten kann ein Teil der an der Einleitungsseite 12 zugeführten Luft L
bis zum Endabschnitt 13 des Flammkörpers 1 strömen, ohne dabei in Kontakt mit Brennstoff
B zu kommen. Mithin fungiert die radial innere Zylinderwand 22b als Strömungswand
des Strömungskanals 3.
[0080] Um ein gutes Einströmen der im Strömungskanal 3 strömenden Luft L in den Mischbereich
15 zu ermöglichen, ist zwischen Brennstoffzuführungseinrichtung 2 bzw. zwischen dem
doppelwandigen Zylinder 22 und dem Endabschnitt 13 des Flammkörpers ein Umlenkbereich
30 vorgesehen.
[0081] Ferner umfasst die Brennvorrichtung 100 einen zweiten Strömungskanal im Innenraum
11, der zwischen der radial äußeren Zylinderwand 22a und dem Flammkörper 1 auf Seiten
der Einleitungsseite 12 ausgebildet ist
[0082] Auf diese Weise wird die Luft L über die beiden Strömungskanäle an beiden axialen
Enden des Mischbereichs 15 zugeführt, sodass eine ausreichende Luftversorgung an verschiedenen
Stellen des Mischbereichs 15 ermöglicht wird und so nicht nur "fette" Gemische vermieden
werden können, sondern entlang der Längsmittelachse 14 auch ein besonders homogenes
Luft-Brennstoff-Gemisch erzielt werden kann, also möglichst geringe Konzentrationsschwankungen
des Brennstoffs im Luft-Brennstoff-Gemisch (Vermeidung lokaler Überfettung).
[0083] Der gezeigte Aufbau eignet sich insbesondere für den Einsatz mit wasserstoffhaltigem
Brennstoff, da dadurch (wie im allgemeinen Teil der Beschreibung) das Risiko eines
Flammenrückschlags reduziert werden kann und zudem ausreichend Luft bereitsteht, um
ein zu "fettes" Gemisch über den gesamten Mischbereich 15 hinweg zu vermeiden.
[0084] Fig. 3A und 3B zeigen Schnittdarstellungen eines zweiten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Brennervorrichtung 100. Fig. 3A zeigt dabei einen Längsschnitt und
Fig. 3B einen dazu orthogonalen Querschnitt in der Ebene B-B.
[0085] Der Grundaufbau des Flammkörpers 1 entspricht im Wesentlichem dem aus Fig. 2A und
2B, sodass dieser nicht erneut beschrieben wird.
[0086] Der Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht in der Umsetzung der Brennstoffzuführungseinrichtung
2 mit einer Vielzahl von Zuleitungen 23a anstelle des doppelwandigen Zylinders 22.
[0087] Die in diesem Fall zwölf Zuleitungen 23a der Brennstoffzuführungseinrichtung 2 erstrecken
sich ausgehen von der Verteilereinrichtung 25 in Richtung des Endabschnitts 13 und
sind beabstandet zur Längsmittelachse 14 des Flammkörpers 1 um den mittigen Strömungskanal
3 herum angeordnet.
[0088] Die Zuleitungen 23a umschließen damit den Strömungskanal 3 in radialer Richtung nur
teilweise, da benachbarte Zuleitungen 23 beabstandet voneinander angeordnet sind mit
einem dazwischen liegenden Abstandsbereich 24, der den mittigen Strömungskanal 3 mit
dem Mischbereich 15 verbindet.
[0089] So kann zwischen benachbarten Zuleitungen 23a ein Teil der durch den Strömungskanal
13 strömenden Luft L aus diesem in den Mischbereich 15 strömen, sodass entlang der
Längsmittelachse 14 stetig Luft L aus dem Strömungskanal 3 dem Mischbereich 15 zugeführt
wird um dort ausreichend Luft L für ein mageres Luft-Brennstoff-Gemisch bereitzustellen.
[0090] Die Zuleitungen 23 weisen bezogen auf die Querschnittsebene eine nicht-kreisrunde
Querschnittsform auf (siehe Fig. 3B), vorliegend eine elliptische Form. Andere Querschnittsformen
sind beispielhaft in Fig. 3C dargestellt und zeigen von links nach rechts eine polygonale
Querschnittsform 23b in Form eines Vierecks, eine Querschnittsform als Kreisringsegment
23c und eine kreisrunde Querschnittsform 23d.
[0091] Die Zuleitungen 23a sind dabei derart im Innenraum angeordnet, dass die Halbachse
mit maximaler Ausdehnung der elliptischen Form in radialer Richtung des Flammkörpers
1 ausgerichtet ist und die Halbachse mit minimaler Ausdehnung der elliptischen Form
in tangentialer Richtung des Flammkörpers 1 verläuft (siehe Fig. 3B).
[0092] Auf diese Weise kann der Abstandsbereich 24 zwischen benachbarten Zuleitungen 23a
vergrößert werden, um durch diese mehr Luft L in den Mischbereich 15 über die Länge
der Längsmittelachse 14 hinweg einzuleiten ohne dabei die effektive Strömungsfläche
einer Zuleitung 23a zu verkleinern, beispielsweise im Vergleich zu einer kreisrunden
Querschnittsform 23d. Gleichzeitig kann dadurch der Abstand zwischen den Zuleitungen
23a und dem Flammkörper 1 reduziert werden, um die Länge des Mischwegs zu reduzieren.
[0093] Die Verteileinrichtung 25 ist dabei bezogen auf die senkrecht zur Längsmittelachse
14 stehende Querschnittsebene kreisringförmig gestaltet, um so mittig einen Durchlass
für die Luft L zum Strömungskanal 3 zu schaffen.
[0094] Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt im Bereich eines Brennstoffauslasses in den Mischbereich
15 eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Brennervorrichtung 100.
[0095] Die Brennstoffzuführungseinrichtung 2 umfasst hierbei Auslassdüsen 27 für den Brennstoff
B, die ausgehend von einer an den Mischbereich 15 angrenzenden Hauptfläche 21 der
Brennstoffzuführungseinrichtung 2 radial nach außen in Richtung des Flammkörpers 1
herausragen, derart, dass ein Abstand D2 zwischen Öffnungen der Auslassdüsen 27 und
dem Flammkörper 1 geringer ausfällt als ein Abstand D1 zwischen der Hauptfläche 21
und dem Flammkörper 1.
[0096] Auf diese Weise kann der Abstand zum Flammkörper 1, also der Mischweg, verkürzt werden,
ohne dabei den Mischbereich über Gebühr zu verkleinern, was ab einem gewissen Grad
nur noch zu einer unzureichende Luftzuführung zur Bereitstellung des Luft-Brennstoff-Gemisch
führen würde.
[0097] Fig. 5A zeigt einen Ausschnitt im Bereich eines Brennstoffauslasses in den Mischbereich
15 eines vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Brennervorrichtung 100
mit einem dazu orthogonalen Querschnitt in der Ebene C-C in Fig. 5B.
[0098] Die an den Mischbereich 15 angrenzende Außenkontur der Brennstoffzuführungseinrichtung
2 weist dabei eine entlang der Längsmittelachse 14 des Flammkörpers 1 verlaufende
Nut 28 auf, innerhalb derer Auslassöffnungen 26 für den Brennstoff B angeordnet sind.
Die Nut 28 ist dabei über als von der an den Mischbereich 15 angrenzenden Hauptfläche
21 herausragende Wandelemente gestaltet.
[0099] Die Nut 28 stellt eine Abschirmungsbereich bereit, durch den die Auslassöffnungen
26 zumindest teilweise von einem direkt über diese hinweg ziehenden Luftstrom abgeschirmt
werden. Dadurch kann ein gezieltes Einleiten des Brennstoffs B ohne Störungen erfolgen.
Ferner wird durch die Nut 28 eine ggfs. rückschlagenden Flamme an der Ausbreitung
durch den gesamten Mischbereich 15 gehindert
[0100] Vorstehend wurden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sowie deren Vorteile
detailliert unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben.
[0101] Es wird erneut hervorgehoben, dass die vorliegende Erfindung in keiner Weise auf
die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele und deren Ausführungsmerkmale begrenzt
ist. Die Erfindung umfasst weiterhin Modifikationen der genannten Ausführungsbeispiele,
insbesondere diejenigen, die aus Modifikationen und/oder Kombinationen der Merkmale
der beschriebenen Ausführungsbeispiele im Rahmen des Schutzumfanges der unabhängigen
Ansprüche hervorgehen.
Liste der Bezugszeichen
[0102]
- 1
- Flammkörper
- 2
- Brennstoffzuführungseinrichtung
- 3
- Strömungskanal
- 4
- Gebläse
- 5
- Gehäuse
- 11
- Innenraum
- 12
- Einleitungsseite
- 13
- stirnseitiger Endabschnitt
- 14
- Längsmittelachse
- 15
- Mischbereich
- 16
- Durchgangsöffnung
- 17
- Brennfläche
- 21
- an Mischbereich angrenzende Hauptfläche
- 22
- doppelwandiger Zylinder
- 22a
- radial äußere Zylinderwand
- 22b
- radial innere Zylinderwand
- 23a-d
- Zuleitung
- 24
- Abstandsbereich
- 25
- Verteilereinrichtung
- 26
- Auslassöffnungen
- 27
- Auslassdüse
- 28
- Nut
- 30
- Umlenkbereich
- 100
- Brennervorrichtung
- 200
- Brennstoffquelle
- B
- Brennstoff
- L
- Luft
1. Brennervorrichtung (100) zur Bereitstellung von Wärmeenergie durch Verbrennung eines
Luft-Brennstoff-Gemischs, wobei der Brennstoff (B) insbesondere Wasserstoff enthält,
umfassend:
- einen allgemein zylindrisch geformten Flammkörper (1), der eine Einleitungsseite
(12) und eine auf einem Zylindermantel des Flammkörpers (1) ausgebildete äußere Brennfläche
(17) aufweist, auf der die Verbrennung des Luft-Brennstoff-Gemischs erfolgt, wobei
die Brennfläche (17) über Durchgangsöffnungen (16) im Zylindermantel mit einem zumindest
teilweise vom Flammkörper (1) umschlossenen Innenraum (11)verbunden ist; und
- eine zumindest teilweise im Innenraum (11) angeordnete Brennstoffzuführungseinrichtung
(2) zum Einleiten von Brennstoff (B) in einen Mischbereich (15) zum Mischen des Brennstoffs
mit Luft (L) zum Luft-Brennstoff-Gemisch;
wobei die Brennervorrichtung (100) derart ausgestaltet ist, dass sowohl Luft (L) als
auch Brennstoff (B) dem Flammkörper (1) an der Einleitungsseite (12) des Flammkörpers
(1) zugeführt werden;
und wobei der Mischbereich (15) im Innenraum (11) zwischen der Brennstoffzuführungseinrichtung
(2) und dem Flammkörper (1) ausgebildet ist;
gekennzeichnet durch
einen im Innenraum (11) mittig, entlang einer Längsmittelachse (14) des Flammkörpers
(1) verlaufenden Strömungskanal (3) zum Zuführen von Luft (L) in den Mischbereich
(15), der zumindest teilweise von der Brennstoffzuführungseinrichtung (2) umschlossen
ist.
2. Brennervorrichtung (100) nach Anspruch 1, wobei
bezogen auf eine senkrecht zur Längsmittelachse (14) des Flammkörpers (1) verlaufende
Querschnittsebene ein Verhältnis einer Querschnittsfläche des Strömungskanals (3)
zu einer Querschnittsfläche des gesamten Innenraums (11) größer gleich 20%.
3. Brennervorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
zwischen einem stirnseitigen Endabschnitt (13) des Flammkörpers (1) und der Brennstoffzuführungseinrichtung
(2) ein Umlenkbereich (30) im Innenraum (11) ausgebildet ist, über den die durch den
Strömungskanal (3) geströmte Luft (L) in den Mischbereich (15) umgelenkt werden kann.
4. Brennervorrichtung (100) zumindest nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
der Strömungskanal (3) in radialer Richtung des Flammkörpers (1) durch die Brennstoffzuführungseinrichtung
(2) vom Mischbereich (15) abgetrennt ist
5. Brennervorrichtung (100) zumindest nach Anspruch 4, wobei
die Brennstoffzuführungseinrichtung (2) einen zumindest teilweise im Innenraum (11)
doppelwandigen Zylinder (22) mit einer radial inneren und einer radial äußeren Zylinderwand
(22a, 22b) umfasst, zwischen denen einen Strömungsweg für den Brennstoff (B) ausgebildet
ist, und wobei die radial innere Zylinderwand (22b) eine Strömungswand des Strömungskanals
(3) ist.
6. Brennervorrichtung (100) zumindest nach Anspruch 5, wobei
die radial innere und/oder die radial äußere Zylinderwand (22a, 22b) bezogen auf eine
senkrecht zur Längsmittelachse (14) des Flammkörpers (1) verlaufende Querschnittsebene
eine kreisrunde Querschnittsform aufweisen.
7. Brennervorrichtung (100) zumindest nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
die Brennstoffzuführungseinrichtung (2) eine Vielzahl von Zuleitungen (23a-d) umfasst,
die beabstandet zur Längsmittelachse (14) des Flammkörpers (1) um den Strömungskanal
(3) herum angeordnet sind, insbesondere sind diese gleichmäßig um den Strömungskanal
(3) herum angeordnet
8. Brennervorrichtung (100) nach Anspruch 7, wobei
die Vielzahl von Zuleitungen (23a-d) zwischen 4 und 24 Zuleitungen (23a-d) umfasst.
9. Brennervorrichtung (100) zumindest nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei
bezogen auf eine senkrecht zur Längsmittelachse (14) des Flammkörpers (1) verlaufende
Querschnittsebene benachbarte Zuleitungen (23a-d) der Vielzahl von Zuleitungen (23a-d)
durch einen Abstandsbereich (24) voneinander getrennt sind, der den Strömungskanal
(3) mit dem Mischbereich (15) verbindet.
10. Brennervorrichtung (100) zumindest nach Anspruch 9, wobei
zumindest eine, insbesondere alle, Zuleitungen (23a-d) der Vielzahl von Zuleitungen
(23a-d) eine nicht-kreisrunde Zuleitung (23a-c) ist, wobei diese bezogen auf eine
senkrecht zur Längsmittelachse (14) des Flammkörpers (1) verlaufende Querschnittsebene
eine Querschnittsform aufweist, deren Ausdehnung entlang einer ersten Hauptachse größer
ausfällt als deren Ausdehnung entlang einer winklig, insbesondere senkrecht, zur ersten
Hauptachse stehenden zweiten Hauptachse, insbesondere weist die zumindest eine nicht-kreisrunde
Zuleitung (23a-d) eine elliptische Querschnittsform auf, wobei die zumindest eine
nicht-kreisrunde Zuleitung (23a-d) der Vielzahl von Zuleitungen (23a-d) insbesondere
derart angeordnet ist, dass die erste Hauptachse in radialer Richtung des Flammkörpers
(1) verläuft.
11. Brennervorrichtung (100) zumindest nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei
die Brennstoffzuführungseinrichtung (2) Auslassdüsen (27) für den Brennstoff (B) umfasst,
die ausgehend von einer an den Mischbereich (15) angrenzenden Hauptfläche (21) der
Brennstoffzuführungseinrichtung (2) radial nach außen in Richtung des Flammkörpers
(1) herausragen, derart, dass ein Abstand zwischen Öffnungen der Auslassdüsen (27)
und dem Flammkörper (1) geringer ausfällt als ein Abstand zwischen der Hauptfläche
(21) und dem Flammkörper (1).
12. Brennervorrichtung (100) zumindest nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei
eine an den Mischbereich (15) angrenzenden Außenkontur der Brennstoffzuführungseinrichtung
(2) eine entlang der Längsmittelachse (14) des Flammkörpers (1) verlaufende Nut (28)
aufweist, innerhalb derer Auslassöffnungen (26) für den Brennstoff (B) angeordnet
sind.
13. Wärmeerzeuger zum Übertragen von Wärmeenergie auf ein Fluid, insbesondere zum Einsatz
in einer Heizungsanlage oder in einer Brauchwasserversorgungsanlage, zumindest umfassend:
- eine Brennervorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12;
- einen mit der Brennervorrichtung (100) gekoppelten Wärmetauscher, über den durch
die Brennervorrichtung (100) bereitgestellte Wärmeenergie auf das Fluid übertragbar
ist.
14. Heizungsanlage zum Heizen eines Gebäudes, zumindest umfassend:
- ein Leitungssystem zum Transport eines fluiden Energietransportmediums; und
- einen Wärmeerzeuger nach Anspruch 13 zum Erhitzen des durch das Leitungssystems
zu transportierenden Energietransportmediums.
15. Brauchwasserversorgungsanlage zur Versorgung mit Brauchwasser, zumindest umfassend:
- ein Leitungssystem zum Transport des Brauchwassers; und
- einen Wärmeerzeuger nach Anspruch 13 zum Erhitzen des durch das Leitungssystems
zu transportierenden Brauchwassers.