GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Verpackung und betrifft
eine verbesserte Bag-in-Box-Verpackung insbesondere für die Verpackung von Lebensmitteln
in Pulverform.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0002] Derzeit werden pulverförmige Nahrungsmittel, wie insbesondere Milchpulver für die
Kleinkindernährung in sogenannten "MyPacks" oder "Bag-in-Box"-Verpackungen angeboten.
Dabei hängt ein Schlauchbeutel in einem Container, der mit einem Deckel verschlossen
werden kann. Die im Markt befindlichen Produkte sind jedoch unter Nachhaltigkeitsaspekten
verbesserungsbedürftig: die nur locker im Container befindlichen Beutel lassen sich
nur schwer vollständig entleeren, was auch darauf zurückzuführen ist, dass der Boden
der Container plan ausgestaltet ist. Die verwendeten Materialien sind zudem häufig
nicht oder nur schwer recyclebar, so dass sich eine Trennung in die unterschiedlichen
Werkstoffe nicht lohnt und die ganze Verpackung in der Müllverbrennung landet.
STAND DER TECHNIK
[0003] Bag-in-Box-Verpackungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden vor allem
in größeren Gebinden für Flüssigkeiten (z.B. für Wein oder Säfte) verwendet.
[0004] EP 3554964 B1 (WESTROCK) beansprucht beispielsweise eine Bag-in-Box-Verpackung umfassend eine äußere Schachtel,
eine faltbare innere Schachtel, die in einem Innenraum der äußeren Schachtel angeordnet
ist, und einen Zapfhahn, der mit dem inneren Beutel verbunden ist. Die äußere Schachtel
umfasst eine Seitenwand, eine in der Seitenwand ausgebildete Zapfhahnzugangsvorrichtung
und eine abnehmbare obere Wand. Die obere Wand umfasst eine erste und eine zweite
obere Klappe, die sich überlappen. Die erste obere Klappe ist entlang einer ersten
Reißlinie gelenkig mit einer Vorderseite der Seitenwand verbunden. Die zweite obere
Klappe ist mit einer Rückseite der Seitenwand entlang einer zweiten Aufreißlinie gelenkig
verbunden. Die Rückseite der Seitenwand ist gegenüber der Vorderseite angeordnet.
Die obere Wand ist dabei entlang der ersten und zweiten Reißlinie von der Seitenwand
trennbar.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0005] Daher hat die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin bestanden, eine Verpackung
insbesondere für Lebensmittel in Pulverform, speziell Milchpulvern, zur Verfügung
zu stellen, die eine erleichterte, d.h. vor allem vollständige Entnahme erlaubt. Weiterhin
sollte sich die Verpackung durch eine verbesserte Nachhaltigkeit auszeichnen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0006] Ein erster Gegenstand der Erfindung betrifft eine Bag-in-Box-Verpackung, umfassend
oder bestehend aus:
- (i) einem verschließbaren Container;
- (ii) einer Verschlusskappe für den Container; sowie
- (iii) einem befüllbaren Schlauchbeutel,
wobei
- (a) der Schlauchbeutel flächig mit der Innenseite des Containers verbunden und
- (b) der Boden des Containers innen konkav ausgestaltet ist.
[0007] Die Erfindung löst die eingangs genannten Probleme des Stands der Technik alle gleichzeitig:
durch eine flächige Verklebung oder Versiegelung des Schlauchbeutels mit der Containerinnenseite
sowie die konkave Ausgestaltung der Innenseite des Containerbodens wird die Entnahme
wesentlich erleichtert und es bleiben keine Rückstände in der Verpackung zurück. Durch
die Verwendung von recyclebaren Werkstoffen, vor allem von Pappe statt Kunststoffen
für den Container, ist die Trennung der Materialien und deren Wiederverwertbarkeit
ebenfalls erleichtert.
[0008] Demnach umfasst eine bevorzugte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung Verpackungen,
bei denen der Container aus einem recyclebaren Werkstoff, insbesondere Pappe besteht.
[0009] Die Verschlussvorrichtung ("Verschluss") ist üblicherweise so ausgestaltet, dass
sie auf den Container aufgesetzt wird; denkbar ist jedoch auch, dass sie über einer
Lasche mit dem Container verbunden ist. Sie besteht vorzugsweise aus einem recyclebaren
Kunststoff, wie insbesondere Polyethylen oder Polypropylen. Der Verschluss kann daher
so gestaltet sein, dass man ihn entweder abnehmen oder umklappen kann.
[0010] Die Schlauchbeutel weisen eine Öffnung auf, durch die Inhaltsstoffe eingefüllt werden.
Vernünftigerweise werden die Beutel daher so in den Container eingebracht, dass die
Öffnung auch in Richtung der Öffnung des Containers weist. Es ist jedoch auch möglich,
die Schlauchbeutel nach dem Befüllen zu verschließen, beispielsweise durch verschweißen.
Die Beutel bestehen aus dünnen Barriere-Folien solcher Kunststoffe, die für die Aufbewahrung
von Lebensmitteln zugelassenen sind. Vorzugsweise werden die Schlauchbeutel mit der
Innenseite des Containers verklebt. Die Verklebung kann dabei nur im oberen Drittel
des Containers erfolgen, aber auch ganzflächig sein. Für diesen Zweck kommen insbesondere
gängige - auch wasserlösliche - Heißkleber oder An/Aufkleber in Frage.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind Deckel und Beutel in solcher Weise
verbunden, dass sich der Beutel sich beim Öffnen des Containers z.B. durch eine Faltung
öffnet und sich beim Schließen wieder zusammenfaltet.
[0012] Die Ausgestaltung des Containers ist unkritisch, ebenso dessen Volumen, das von etwa
100 ml bis etwa 2L reichen kann. Typisch sind ovale oder runde Grundformen mit einem
Durchmesser von etwa 10 bis etwa 40 cm und Höhen von etwa 10 bis etwa 40 cm. Während
der Boden an seiner Innenseite konkav ausgestaltet ist, um die Entnahme bis zum Schluss
zu erleichtern, ist der Boden an seiner Außenseite vorzugsweise plan geformt, so dass
der Container hingestellt werden kann. Nach dem Entleeren können Container und Beutel
einfach getrennt entsorgt werden.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft die Herstellung der Verpackungen,
bei dem man zunächst eine Folie in eine Faltschachtel einlegt, die den Container bildet.
Eine weitere Folie wird oben aufgeschweißt/aufgeklebt und der Container wieder aufgerichtet.
Die erste und die zweite Folie bilden zusammen den Beutel. Vorzugsweise ist die zweite
Folie an der Öffnungsstelle perforiert, so dass das Öffnen erleichtert wird.
[0014] Der Container kann ferner eine Dosierhilfe, insbesondere einen Löffel enthalten.
Es ist möglich, den Löffel mit einer Klebefolie an der Außenseite des Containers zu
befestigen. Vorzugsweise ist er jedoch an der Unterseite des Deckels reversibel angeordnet,
beispielsweise durch eine Klemmvorrichtung.
GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
[0015] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
verpackten Lebensmittels, bestehend aus oder umfassend die folgenden Schritte:
- (i) Bereitstellen einer Bag-in-Box Verpackung wie eingangs beschrieben;
- (ii) steriles / aseptisches Abfüllen des Lebensmittels in den Schlauchbeutel der Verpackung;
sowie
- (iii) Verschließen der Verpackung durch Aufsetzen der Verschlusskappe.
[0016] Nach dem Befüllen ist es ferner möglich, den Schlauchbeutel gegebenenfalls unter
Anlagen von Vakuum zu verschließen, beispielsweise zu verschweißen und erst dann die
Verschlusskappe aufzusetzen.
[0017] Bei den Lebensmitteln handelt es sich vorzugsweise um pulverförmige Produkte, wie
insbesondere Milchpulver, wie sie für die Kleinkindernährung verwendet werden.
[0018] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung der eingangs genannten
Verpackung für die Konfektionierung von Lebensmitteln in Pulverform, vorzugsweise
von Milchpulvern.
1. Bag-in-Box-Verpackung, umfassend oder bestehend aus:
(i) einem verschließbaren Container;
(ii) einer Verschlusskappe für den Container; sowie
(iii) einem befüllbaren Schlauchbeutel,
wobei
(a) der Schlauchbeutel flächig mit der Innenseite des Containers verbunden und
(b) der Boden des Containers innen konkav ausgestaltet ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Container aus einem recyclebaren Werkstoff gefertigt ist.
3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff Pappe ist.
4. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe auf den Container aufgesetzt wird.
5. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe aus einem recyclebaren Kunststoff besteht.
6. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauchbeutel aus einem für die Aufbewahrung von Lebensmitteln zugelassenen
Kunststoff besteht.
7. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauchbeutel flächig mit der Innenseite des Containers verklebt ist.
8. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden des Containers innen konkav und außen plan ausgestaltet ist.
9. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiterhin eine Dosierhilfe enthält.
10. Verpackung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierhilfe ein Löffel ist.
11. Verpackung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Löffel an der Unterseite der Verschlusskappe reversibel angeordnet ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines verpackten Lebensmittels, bestehend aus oder umfassend
die folgenden Schritte:
(i) Bereitstellen einer Bag-in-Box Verpackung nach Anspruch 1;
(ii) steriles Abfüllen des Lebensmittels in den Schlauchbeutel der Verpackung; sowie
(iii) Verschließen der Verpackung durch Aufsetzen der Verschlusskappe.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Lebensmittel pulverförmig vorliegt.
14. Verwendung der Verpackung nach Anspruch 1 für die Konfektionierung von Lebensmitteln
in Pulverform.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Lebensmittel Milchpulver darstellt.