Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Verbundkonstruktion für feststehende
und bewegbare Flächenelemente, wie Fenster, Türen, Paneele und Fassadenelemente, sowie
die dadurch erhältlichen feststehende oder bewegbare Flächenelemente selbst.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Verbundprofile und Verbundprofilrahmensysteme
bekannt. Sie bestehen vorzugsweise aus Metall oder einer Metalllegierung und können
widrigen Witterungsverhältnissen und starken Temperaturschwankungen zwischen deren
Innen- und Außenseite ausgesetzt sein. Als wärmetechnisch problematisch erweist sich
generell eine hohe Temperaturdifferenz zwischen der Außenseite des Profilrahmensystems,
also die, die außerhalb des Gebäudes angeordnet ist und der Innenseite des Profilrahmensystems.
Um eine Wärmeleitbrücke zu verhindern, sind bei solchen Verbundprofilsystemen üblicherweise
zwei metallische Rahmenprofile (Innen- und Außenprofil) mittels einem oder mehreren
thermisch weniger leitender Kunststoff-Isolierstegen, auch Trennstege genannt, verbunden
um eine thermische Trennung oder Entkopplung zwischen innen und außen zu erreichen.
[0003] Da der Verbund zwischen den beiden Rahmenprofilen und den Trennstegen natürlich gleichzeitig
andere bautechnische Erfordernisse erfüllen muss, wie z.B. Beanspruchungen durch Zug
bzw. Druck, Schub, Biegung und Torsion und zugleich auch ästhetischen Anforderung
genügen muss, stellt sich bei zunehmender Größe aber eben durch die oben beschriebene
thermische Trennung innerhalb des Verbunds bei gleichzeitiger kraftschlüssiger Verbindung
das Problem des sogenannten Bimetall-Effekts. Generell spricht man vom Bimetall-Effekt,
wenn zwei Materialien ungleicher Wärme-Ausdehnungs-Koeffizienten verbunden sind und
sich aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnung eine Verformung einstellt. Derartige
Schwierigkeiten aufgrund von wiederholten großen Temperaturdifferenzen treten hauptsächlich
an Flächenelementen in Außenwänden auf, beispielsweise im Winter zwischen der Rauminnenseite
und der Außenluft, sowie im Sommer, wenn die Sonneneinstrahlung zu einer Temperaturerhöhung
des Außenprofils führt. Dabei ist diese Verformung desto ausgeprägter je größer die
Temperaturdifferenz zwischen innen und außen, je besser die thermische Trennung zwischen
den Innen- und Außenprofilen, je größer die Ausmaße der Fenster, Türen und Fassadenelemente,
je mehr diese der Sonne ausgesetzt sind und je besser sie Sonnenlicht und Infrarotstrahlung
aufnehmen.
[0004] Erschwerend kommt hinzu, dass auch die in diese Verbundprofile eingefasste Füllung
nicht nur selbst als wärmeisolierender Verbund aufgebaut ist, z.B. Sandwichpaneele,
Mehrfachverglasung, usw., und so auch dem Bimetall-Effekt unterliegen, sondern auch
dass sie nicht den gleichen Aufbau haben, was Material, Beschaffenheit, usw. betrifft.
Sie werden also nicht im gleichen Maß durch die einzelnen obengenannten Faktoren des
Bimetall-Effekts beeinflusst wie deren umlaufenden Verbundprofile.
[0005] Dies führt dazu, dass Fenster, Türen und Fassadenelemente sich verziehen, zu Beeinträchtigungen
von Dichtheitsfunktionen, und bei bewegbaren Elementen zu Schwierigkeiten beim Öffnen,
Schließen, Ver- und/oder Entriegeln. Letztere können in Folge dazu führen, dass die
Schließelemente und/oder deren Rahmenkonstruktionen beschädigt werden, da der Benutzer
ggf. die Öffnung oder Schließung erzwingt oder gar erzwingen muss.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verbundprofilsystem für Fenster,
Türen und Fassadenelemente bereit zu stellen, speziell für bewegbare Elemente mit
großen Abmessungen, das dem Bimetall-Effekt zuverlässig vorbeugt und so ein Verformen,
Verziehen und generell die dadurch hervorgerufenen Fehlfunktionen bei Dichtheit, Öffnen/Schließen
und/oder Verriegeln weitestgehend verhindert.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verbundkonstruktion für feststehende
und bewegbare Flächenelemente, wie Fenster, Türen, Paneele und Fassadenelemente, insbesondere
bewegbare Flächenelemente, wobei die Verbundkonstruktion eine flächige Füllung, insbesondere
eine Mehrfachverglasung oder ein Verbundpaneel, mit mehreren ersten Verbundprofilen
als Einfassung umfasst, wobei die ersten Verbundprofile jeweils ein Außenprofil, ein
Innenprofil und ein oder mehrere das Außenprofil und Innenprofil verbindende ersten
Trennstege aufweist, wobei die Verbindung des Außenprofils und des Innenprofils in
Längsrichtung schublos ausgerüstet ist (z.B. durch schublose oder schublos angebrachte
Trennstege). Erfindungsgemäß ist das Außenprofil gegen eine Außenseite des Randbereichs
der Füllung in Längsrichtung in einem ersten Längenabschnitt von höchstens 5% der
Länge des Außenprofils schubfest zur Füllung, auf der restlichen Länge hingegen schublos
angebracht, z.B. stellt der erste Längenabschnitt zwischen 0,1 und 4%, insbesondere
zwischen 1 und 3% der Länge des Außenprofils (bei Raumtemperatur) dar. Obwohl sich
der schubfeste Bereich an einer beliebigen Stelle entlang der Länge/Längsrichtung
des Außenprofils befinden kann, befindet er sich bevorzugt an einem Ende oder in einem
Endbereich des Außenprofils um die temperaturbedingte Ausdehnung in eine Richtung
zu lenken, wobei der Endbereich sich höchstens auf einer Distanz von höchstens 10%
der Länge des Außenprofils erstreckt. Bei (im Wesentlichen) senkrecht montierten Außenprofilen
ist dies vorzugsweise das untere Ende oder der untere Endbereich. Bei (im Wesentlichen)
waagerecht montierten Außenprofilen kann dieser schubfeste Bereich am/im linken oder
rechten Ende/Endbereich vorgesehen sein. Erfindungsgemäß ist hingegen das Innenprofil
gegen eine Innenseite eines Randbereichs der Füllung in Längsrichtung in einem zweiten
Längenabschnitt von mindestens der Länge des ersten Längenabschnitts schubfest zur
Füllung angebracht.
[0008] Insbesondere bei größeren Verbundkonstruktionen kann der Bimetall-Effekt zu einer
erheblichen Wölbung der Verbundprofile führen. Eine schublose Verbindung der Verbundprofile
durch schublose Trennstege sollte dies zwar in der Theorie größtenteils abfangen.
Die Erfinder haben aber festgestellt, dass in der Praxis dies aber meist nur bedingt
gelingt, da diese Profile ja nicht alleinstehend benutzt werden, sondern als Einfassung
einer in der Regel ganz anders aufgebauten Füllung, die meist auch noch eine Mehrfachverglasung
mit einer erheblichen Masse darstellt. Auch weisen die Verbundkonstruktionen in der
Regel festanliegende Dichtungsprofile zwischen der Füllung und den Profilen auf, sodass
es teilweise zu einem nicht kontrollierbarem Festkleben kommen kann, was dadurch führen
kann, dass die schublosen Trennstege sich progressiv durch Scherung gegeneinander
verschieben können, was letztlich dazu bedingen kann, dass die Verbundkonstruktion
als Ganzes dauerhaft verzieht. Dabei können nicht nur unerwünschte Undichtheiten entstehen,
sondern insbesondere bei bewegbaren Flächenelementen hat dies zur Folge, dass sie
beständig nicht mehr ordnungsgemäß geöffnet, geschlossen oder verriegelt werden können.
Um eben das gezwungene Zusammenspiel zwischen dem Verbundprofil und der Füllung zu
verbessern, und so ein allmähliges Verziehen bestmöglich zu verhindern und auch eine
höhere Stabilität der Einfassung zu erreichen, haben die Erfinder festgestellt, dass
es vorteilhaft wäre auch eine Art kontrolliert schublose Verbindung des einfassenden
Profils zur Füllung hin zu erwägen. Besser kontrolliert würde einerseits heißen, dass
die Dichtungsprofile bestenfalls nicht auch noch dazu dienen müssten die Füllung and
den Profilen (oder umgekehrt) zu fixieren, d.h. sie müssten nicht so fest anliegen
und würden dann weniger zum Festkleben neigen und andererseits, dass auch nach Monaten
oder Jahren der wiederholten Ausdehnung und Zusammenziehen durch tägliche teils erhebliche
Temperaturschwankungen es nicht zu einem Verziehen der Einfassung der Verbundkonstruktionen
kommt.
[0009] Die Erfinder haben erkannt, dass den Folgen des Bimetall-Effekts auf (große) Flächenelemente
durch die oben vorgestellte Lösung erfolgreich entgegengewirkt werden kann.
[0010] Speziell bei bewegbaren Anwendungen, wie insbesondere bei Schiebeelementen, bedingt
außerdem die häufig gewünschte Größe/Höhe (und folglich einer bei Mehrfachverglasung
sehr schweren Füllung), dass das Verbundprofil zur Seite des Griffs hauptsächlich
beim Schließen durch mittiges Ziehen sehr stark beansprucht wird. In solchen Fällen
besonders, im Prinzip aber auch falls erwünscht bei feststehenden Flächenelementen,
kann der schubfeste zweite Längenabschnitt wenigstens 25%, bevorzugt wenigstens 40%
oder mehr als 60% der Länge des Innenprofils (bei Raumtemperatur) oder gar die gesamte
Länge des Innenprofils ausmachen. Wenn nicht die gesamte Länge durchgehend schublos
ausgerüstet ist, ist der schubfeste zweite Längenabschnitt vorteilhafterweise auf
mehrere schubfeste Teillängenabschnitte, aber über im Wesentlichen die ganze Länge
des Innenprofils verteilt angeordnet. Durch eine solche erweiterte schubfeste Ausrüstung
des Innenprofils zur Füllung hin, wird gleichzeitig eine noch höhere Stabilität der
Einfassung erreicht, insbesondere auf Zugfestigkeit senkrecht zum Profil parallel
zur Ebene der Füllung.
[0011] "Innen" und "außen" sind im Zusammenhang mit der Erfindung so zu verstehen, dass
"innen" die Seite ist auf der die geringsten Temperaturschwankungen über die Benutzungszeit
erwartet werden, wohingegen der Begriff "außen" die zur Fläche des Flächenelements
gegenüberliegende Seite bezeichnet, also die Seite die den stärksten Temperaturunterschieden
unterliegt.
[0012] Die Füllung der Verbundkonstruktion kann jede bekannte Art von geeignetem flächigem
Material sein, z.B. ein Sandwichpaneel oder eine Mehrfachverglasung. Im Fall eines
Sandwichpaneels kann der oben erwähnte Randbereich der äußere Rand der Füllung selbst
sein. Im Falle einer Mehrfachverglasung ist der Randbereich vorzugsweise eine zusätzlich
angebrachte Umfassung, z.B. in Form eines U-Profils aus geeignetem Kunststoff, das
ggf. auf den Randbereich der Mehrfachverglasung aufgesetzt und vorzugsweise festgeklebt
wird. Eine solche Umfassung kann gleich bei der Herstellung der Mehrfachverglasung
angebracht werden und schützt so außerdem zuverlässig die Verglasung vor Beschädigungen
beim Transport zu Einbauort.
[0013] Eine schubfeste Verbindung kann durch geeignete Mittel und Verfahren erfolgen, z.B.
durch Verschrauben, Kleben, Formschluss, usw. Bevorzugt wird sie mittels einer oder
mehreren schubfesten Halterungen hergestellt, wobei die Schubfestigkeit vorteilhafterweise
durch Kraft- und/oder Formschluss einer entsprechend geformten Feder an der schubfesten
Halterung in einer Nut des Randbereichs der Füllung erfolgt. Besonders geeignet ist
die schubfeste Ausrüstung durch eine Verzahnung der entsprechend geformten Feder.
Ist (zusätzlich) ein Formschluss erwünscht, kann der Randbereich der Füllung und/oder
die Nut eine entsprechende Gegenverzahnung aufweisen.
[0014] Eine schublose oder gleitende Verbindung wird vorzugsweise mittels einem oder mehreren
in Längsrichtung des Verbundprofils beabstandeten schublosen Halterungen hergestellt,
wobei die Verbindung der schublosen Halterung an der Füllung z.B. durch eine in einer
Nut des Randbereichs der Füllung geführte Gleitfeder erfolgt. Um die Gleitfunktion
zu verbessern, weist die Gleitfeder der schublosen Halterung gewöhnlich einen abgerundeten
Querschnitt auf.
[0015] Alternativ oder zusätzlich, kann eine schubfeste Verbindung des Außen- und des Innenprofils
im schubfesten Bereich auch gleichzeitig durch einen an beiden Profilen befestigten
schubfesten Block erfolgen.
[0016] Die Erfindung betrifft weiterhin ein feststehendes oder bewegbares Flächenelement,
wie ein Fenster, eine Tür, ein Paneel oder ein Fassadenelement, insbesondere bewegbares
Flächenelement, umfassend wenigstens eine oben beschriebene Verbundkonstruktion.
[0017] Vorzugsweise ist eine solche Verbundkonstruktion feststehend oder bewegbar in oder
an einem Verbundrahmen angebracht ist, wobei der Verbundrahmen mehrere zweite Verbundprofile
umfasst, wobei die zweiten Verbundprofile jeweils eine Außenschale, eine Innenschale
und ein oder mehrere die Außenschale und Innenschale verbindende zweite Trennstege
aufweisen.
[0018] Insbesondere betrifft die Erfindung bewegbare Flächenelemente wie beispielsweise
ein Schiebeelement in einem Verbundrahmen, wobei das Schiebeelement eine Mehrfachverglasung
als Füllung aufweist und wobei an der Unterseite der Profilkonstruktion eine Anzahl
Laufrollen längsseitig verteilt so angeordnet sind, dass, im Gebrauch, das Verschieben
des Schiebeelements durch Führen der Laufrollen auf einer auf dem Unterteil des Verbundrahmens
angebrachter Laufschiene erfolgt.
[0019] Im Kontext der Erfindung sind die ersten Trennstege, die zweiten Trennstege, der
schubfeste Block und/oder die Umfassung bevorzugt aus einem Material aus Polyamid;
Polyolefin, z.B. Polypropylen; Polyester, z.B. Polyethylenterephthalat oder Polybutylenterephthalat;
Acrylnitril-Butadien-Styrol; Polyvinylchlorid oder Mischungen oder Kombinationen davon
besteht, falls erforderlich oder gewünscht ist das Material faserverstärkt, z.B. glasfaserverstärkt.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0020] Im Folgenden werden nun Ausgestaltungen der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren
beschrieben.
Fig. 1a zeigt einen Querschnitt einer herkömmlichen Schiebeelementkonstruktion mit
festem Rahmen und Schiebeelement bei annähernd gleichen Innen- und Außentemperaturen.
Fig. 1b zeigt einen Querschnitt der herkömmlichen Schiebeelementkonstruktion von Fig.
1a bei großer Temperaturdifferenz zwischen innen und außen.
Fig. 2a und 2b veranschaulichen anhand eines Querschnitts und eines Längsschnitts
des Schiebeelements die Auswirkung des Bimetall-Effekts in den in Fig. 1a und 1b beschriebenen
Situationen.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Ausführungsform am Beispiel
einer verbesserten Schiebeelementkonstruktion.
Fig. 4a und 4b veranschaulichen anhand eines Querschnitts und eines Längsschnitts
der Ausführungsform aus Fig. 3 die Neutralisierung des Bimetall-Effekts entsprechend
den in den Fig. 2a und 2b für herkömmliche Schiebeelemente beschriebenen Situationen.
Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt ähnlich Fig. 4b, mit einer zusätzlichen Schubfestschaltung
der Konstruktion, wobei der links gezeigte Querschnitt im Gegensatz zu Fig. 4b unten
(Bottom) durch das Schiebeelement geführt wurde.
[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung können der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung möglicher Ausführungsformen der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren
entnommen werden.
Beschreibung mehrerer Ausgestaltungen der Erfindung
[0022] Die Figuren im Anhang erläutern das oben beschriebene Problem des Bimetall-Effekts
am Beispiel eines herkömmlichen Schiebeelements und einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schiebeelements. Es wird jedoch noch einmal darauf hingewiesen, dass sich die Erfindung
nicht auf eine Anwendung auf Schiebeelemente beschränkt. Die weiter unten im Detail
beschriebenen Ausführungen der Fig. 3, 4a und 4b sind gleichermaßen für feststehende
Elemente oder anders bewegbare Elemente einsetzbar.
[0023] Die Figuren 1 und 2 veranschaulichen den Bimetall-Effekt der bei herkömmlichen Schiebeelementen
20 (Stand der Technik), z.B. im Fall einer verglasten Schiebetür, auftreten kann,
wobei das Problem durch hohe Temperaturunterschiede zwischen Außen- und Innenseite
und größere Ausmaße der Schiebeelemente 20 verstärkt wird.
[0024] Die Fig. 2a zeigt auf der linken Seite einen Querschnitt und auf der rechten Seite
einen Längsschnitt durch (bzw. eine Draufsicht auf) ein herkömmliches Verbundprofil
eines Schiebeelements 20 bei annähernd gleichen Temperaturen an der Innen- und Außenseite,
in diesem Fall das senkrechte Verbundprofil 20 zur Öffnungsseite des Schiebeelements
hin. Das Verbundprofil 20 verbindet ein Außenprofil 21 mit einem Innenprofil 22 über
einen oder mehrere als thermische Trennung ausgebildete Isolierstege 23 fest/kraftschlüssig
miteinander, wobei die Innen- und Außenprofile 21, 22 üblicherweise aus Metall, z.B.
Aluminium, bestehen und die Isolierstege 23 aus einem ggf. (glas)faserverstärktem
Kunststoffmaterial, z.B. Polyamid (PA), Polyester (PET, PBT), Polyolefin (PP), Polyvinylchlorid
(PVC) oder anderen Kunststoffen (z.B. ABS, usw.), geformt sind. Bei annähernd gleichen
Temperaturen des Innenprofils 22 (T
inside) und des Außenprofils 21 (T
outside) entlang der Querrichtung y weist jedes der Profile 21, 22, sowie der Trennsteg 23,
eine Länge L in Längsrichtung x auf.
[0025] Bei großen Temperaturunterschieden zwischen den thermisch getrennten Außen- und Innenprofilen,
d.h. T
outside > T
inside, z.B. verstärkt bei starker Sonneneinstrahlung auf das Außenprofil, dehnt sich das
Außenprofil 21 um eine zusätzliche Länge Δx in Längsrichtung x aus. Wie in Fig. 2b
gezeigt, da das Innenprofil 22 sich aber nicht (im gleichen Maße) ausdehnt und alle
Elemente des Verbunds starr/kraftschlüssig verbunden sind, wölbt sich Verbundprofil
20 durch den sogenannten Bimetall-Effekt nach außen. Das Ausmaß der Wölbung Δy in
Querrichtung kann jedoch dazu führen, dass das Schiebeelement seitlich gegen den Seitenteil
des Profilrahmens 10 stößt wie in Fig. 1b gezeigt. Dies kann nicht nur zu Beschädigungen
des Verbundprofils des Schiebeelements oder des Rahmens führen, sondern kann in manchen
Fällen verhindern, dass das Schiebeelement (Schiebetür oder Schiebefenster) - bewusst
oder unbewusst - ordnungsgemäß geschlossen wird. Solche Beschädigungen können auch
beim Öffnen auf der gegenüberliegenden Seite passieren, wenn sich bei ganzer Öffnung
das Verbundprofil des Schiebeelements 20 wenigstens teilweise in den gegenüberliegenden
Rahmen 10 bewegen kann. Es kann auch vorkommen, dass bei geschlossenem Schiebeelement
20 der Bimetall-Effekt dazu führt, dass sich das Schiebeelement 20 nicht oder nur
schwer öffnen lässt, da sich der gewölbte Teil sich im Rahmenprofil 10 verkeilt. Dies
kann dann auch zu Kratz- und Schleifspuren am Schiebeelement 20 und oder am Rahmen
10 führen.
[0026] Fig. 1a zeigt folglich ein herkömmliches geschlossenes Schiebelement 20 (mit einer
Doppelverglasung als Füllung 29) in seinem Rahmen 10 bei kleinen Temperaturgefällen
(oder keinem Temperaturunterschied) zwischen Außenprofil 21 und Innenprofil 22 des
Verbundprofils des Schiebeelements 20. Beide Profile 21, 22 weisen Teile auf die als
Griff 25, 26 zum Bedienen des Schiebeelements dienen können. Wie bereits erwähnt sind
beide Profile 21, 22 starr/kraftschlüssig durch einen oder mehrere Trennstege 23 verbunden,
z.B. durch Einrollen oder Umformen eines Kragens, usw. Diese Trennstege 23 ermöglichen
die Wärmedämmfunktion des Verbundprofils 20 da sie als thermische Trennung wirken
und so die Wärmeübertragung durch Konduktion von innen nach außen, bzw. außen nach
innen, stark vermindern.
[0027] Der Rahmen 10 in dem sich das Schiebeelement 20 bewegen kann, ist im Prinzip ähnlich
als Verbundprofil aufgebaut mit einem Außenrahmenteil 11 und einem Innenrahmenteil
12 die thermisch getrennt und kraftschlüssig durch einen oder mehrere Trennstege 13
verbunden sind. Um bei geschlossenem Schiebeelement 20 einen wind- und wärmedichtenden
Abschluss zu gewährleisten, weist der Rahmen einen zum Schiebelement gewandten U-förmigen
Querschnitt auf, in welchen sich der äußere Bereich des Verbundprofils des Schiebeelements
20 im geschlossenen Zustand befindet, wobei die wind- und wärmedichtende Funktion
durch weitere Hilfsmittel 17, 18, wie z.B. Bürsten-, Filz- oder Gummidichtungen, vervollständigt
werden kann.
[0028] Fig. 1b zeigt hingegen die Sachlage im Fall eines großen Temperaturunterschieds zwischen
Außen- und Innenprofil 21, 22: T
outside > T
inside. Gleiche Bezugszeichen zeigen die gleichen Elemente wie in Fig. 1a. Der Querschnitt
hier, wieder z.B. auf halber Höhe des Schiebeelements 20, zeigt, dass sich nun das
nach außen gewölbte Teil des Schiebeelements 20 nicht mehr ohne Weiteres in den U-förmigen
Querschnitt des Rahmens 10 führen lässt (siehe hervorgehobenen Stelle in der Fig.
1b). In anderen Worten, das Schiebeelement 20 wird mit seinem Außenprofil 21 gegen
den Rahmen stoßen und diesen möglicherweise beschädigen oder gar das vollständige
Schließen des Schiebeelements 20 verhindern. Ein Verriegeln (mit hier nicht gezeigten
Verriegelungsmitteln) des Schiebeelements 20 wäre folglich in diesem Fall ggf. sogar
unmöglich und zwar solange wie der Temperaturunterschied zwischen Außen- und Innenprofil
21, 22 oberhalb eines gewissen Werts liegt. Es müsste ggf. gewartet werden bis sich
dieser Temperaturunterschied soweit verringert hat, d.h. bis Δy sich soweit verkleinert
hat, dass das Außenprofil 21 des Schiebeelements 20 sich wieder in den U-förmigen
Querschnitt des Rahmens 10 bewegen lässt. Ein bereits entstandener Schaden am Rahmen
10 oder am Verbundprofil des Schiebeelements 20 wird kann dadurch aber nicht rückgängig
gemacht werden.
[0029] In Fig. 3 wird eine Ausführungsform der Erfindung am Beispiel eines Schiebelements
200 in einem Rahmen 100 im Querschnitt gezeigt, wobei der Querschnitt z.B. ungefähr
auf halber Höhe des Rahmens 100 liegt.
[0030] Die Grundelemente des Rahmen 100 und des Schiebelements 200 ähnlich wie im Stand
der Technik sind auch hier vorhanden. Der Rahmen (zweites Verbundprofil) 100 wird
durch eine Außenschale 111 und eine Innenschale 112 gebildet, die starr/kraftschlüssig
durch einen oder mehrere Trennstege 113 verbunden sind. Auch hier bildet der Rahmen
100 einen U-förmigen Querschnitt zum Aufnehmen des äußeren Rands des Schiebelements
200 im geschlossenen Zustand. Wie bereits im Stand der Technik sind wind- und wärmedichtende
Hilfsmittel 117, 118, wie flexible Dichtlippen, zum Abdichten im geschlossenen Zustand
vorgesehen. Sowohl aus ästhetischen, wie aus wärmetechnischen Erwägungen ist der U-förmige
Querschnitt bevorzugt mit einem Auskleidungskunststoffprofil 115 versehen das z.B.
durch Aufsteck- oder Clipsverbindungen mit den Elementen des Rahmens 100 verbunden
ist. Dieses Auskleidungskunststoffprofil 115 kann zusätzlich als Anschlag für das
Schiebelement 200 dienen. In solchen Fällen kann es zweckmäßig sein die dem Schiebeelement
zugwandte Seite des Auskleidungskunststoffprofils 115 mit einem stoßauffangenden Futter
116, z.B. einem flexiblen Gummi- oder Schaumstoffeinsatz zu versehen. Hier kann es
weiterhin zweckmäßig sein das Auskleidungskunststoffprofil 115 gegenüber dem sich
dahinter befindlichen Trennsteg 113 (federnd) abzustützen.
[0031] Das Schiebeelement 200 ist auch hier beispielhaft eine verglaste Schiebetür, z.B.
mit einer Dreifachverglasung als Füllung 290. Auch das Verbundprofil des Schiebeelements
200 weist ein Außenprofil 221 und ein Innenprofil 222 auf, welche durch einen oder
mehrere Trennstege 213 verbunden sind. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Trennstegen
werden hier allerdings Trennstege vorgesehen die entweder nur mit einem der beiden
Außen- und Innenprofile 221, 222 fest verbunden und an dem jeweils anderen Profil
über ein Gleitprofil gehalten ist, oder, wie in Fig. 3 als Beispiel erkenntlich, die
zwei(- oder mehrteilig sind, wobei ein Teil mit einem der beiden Profile und ein zweites
Teil mit dem anderen Profil starr/kraftschlüssig verbunden sind, diese beiden Teile
unter sich aber in Längsrichtung der Profile gleitend zusammengefügt sind. Durch diese,
an sich bekannten, sogenannten schublosen Trennstege wird eine gewisse differenzielle
Ausdehnung zwischen den Außen- und Innenprofilen 221, 222 im Prinzip ermöglicht. Allerdings
bewirkt die Benutzung solcher schublosen Trennstege in den Verbundprofilen des Schiebeelementrahmens
nicht nur dass generell die Biegesteifigkeit der Verbundprofile herabgesetzt wird,
sondern auch dass die Außen- und Innenprofile sich in jedem der Verbundprofile unterschiedlich
in Längsrichtung x bewegen können, wodurch der Schiebeelementrahmen sich ganz oder
teilweise verziehen kann.
[0032] Um das Verziehen des Schiebeelementrahmens zu verhindern wird erfindungsgemäß einerseits
die Füllung 290 des Schiebeelements 200, z.B. eine Dreifachverglasung wie in Fig.
3 gezeigt, mit einer Umfassung 261 versehen und andererseits das Innenprofil 222 auf
einem zweiten Längenabschnitt SF2 (hier als Beispiel die Summe der vier gezeigten
Teillängenabschnitte SF2
i, d.h. SF2
a + SF2
b + SF2
c + SF2
d) der Länge L schubfest mit der Umfassung 261 verbunden, das Außenprofil 221 aber
nur an einer Stelle, dem ersten Teilabschnitt SF1, besonders bevorzugt am einem Ende
oder einem Endbereich E der Länge L schubfest verbunden. Auf dem Rest der Länge L
ist das Außenprofil 221 immer schubfrei mit der Umfassung 261 verbunden. Im Fall des
senkrecht stehenden Verbundprofils 200 der Fig. 3 befindet sich der schubfest eingestellte
erste Längenabschnitt SF1 bevorzugt am oder in der Nähe des unteren Endes, d.h. im
Endbereich E. Dadurch wird bewirkt, dass sich das Außenprofil 221 in Längsrichtung
gleitend zur Füllung 290, bzw. zum Innenprofil 222 zwar ausdehnen kann, aber kontrolliert
nur in eine Richtung, nämlich nach oben. Gleichen sich die Innen- und Außentemperaturen
wieder an, befinden sich beide Profile 221, 222 wieder in der gleichen Position zueinander
und zur Füllung 290. Ein fortschreitendes und unkontrolliertes Verschieben der Profile
221, 222 zueinander und/oder gegenüber der Füllung 290 und folglich das Verziehen
des Schiebeelementrahmens wird so vermieden. Es sei noch einmal darauf hingewiesen,
dass die in den nicht unbedingt maßstabsgetreuen Figuren 3, 4a, 4b und 5 gezeigten
Ausführungsformen natürlich nur Beispiele sind die in den Schutzbereich der Ansprüche
fallen. Somit ist offensichtlich, dass z.B. die hier gezeigte Anzahl und genaue Ausführung
der schublosen und schubfesten Halterungen nur zur Veranschaulichung dienen.
[0033] Wenn auch in den Figuren nicht gezeigt, gilt im Prinzip gleiches für ein zur Füllung
290 gegenüberliegendes senkrechtes Profil, das sich folglich auch nur in diese Richtung
ausdehnen kann. Dadurch wird sichergestellt, dass die Schubspannung des Bimetall-Effekts
sich auf beiden Seiten des Schiebeelements sich gleich auswirken und es nicht zu einer
Scherung des Schiebeelementrahmens kommt. Auch die waagerechten Verbundprofile am
oberen und unteren Rand des Schiebeelements können gleichermaßen ausgerüstet werden,
wobei dann die schubfeste Stelle (Endbereich) am Außenprofil sich bevorzugt zur Öffnungsseite
hin befindet.
[0034] Eine (teils) schubfeste Verbindung des Innenprofils 222 mit der Umfassung 261 der
Füllung 290 kann durch jede bekannte Vorgehensweise erfolgen, z.B. durch Kleben, Verschrauben,
usw. Dabei ist die Umfassung 261 vorzugsweise mit der Füllung 290 durch geeignete
Bindemittel 265 (in dem zweiten Längenabschnitt oder den zweiten Teillängenabschnitten)
verbunden, z.B. verklebt. Eine (teils) schublose Verbindung der eingefassten Füllung
kann durch einfache Führung innerhalb einer geeigneten Abgrenzung sein, eine Bewegung
quer zur Schubrichtung muss dann allerdings anders weitestgehend verhindert werden,
z.B. dadurch dass sich die eingefasste Füllung innerhalb eines U-förmigen Querschnitts
der Verbundprofile befindet. In der Praxis wäre eine solche "lose" Verbindung allerdings
oft unzureichend. Bevorzugte schublose Verbindungen können generell Verbindungen mit
einer Nut und einer entsprechenden Feder sein. Bevorzugt weist die Umfassung 261 an
jeder zur Außen- und Innenseite gewandten Seite in Längsrichtung eine oder mehrere
Nuten 263, 264 auf, wobei an dem Innenprofil 222 im zweiten Längenabschnitt SF2 oder
den zweiten Teillängenabschnitten SF2i eine, oder an mehreren (regelmäßig beabstandeten)
Stellen entlang der Längsrichtung mehrere schubfeste Halterungen 242 angebracht sind.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform kann dies dadurch erreicht werden, dass die
Feder an der zur Nut 264 zugewandten Seite aufgeraut oder bevorzugt gezahnt ist, also
eine Verzahnung 2422, wie Zacken, Haken oder Krallen, aufweist, die sich in der Nut
264 mit dem Material der Umfassung kraftschlüssig und schubfest verbinden können.
Alternativ oder zusätzlich kann der Grund und/oder die Seitenwände der Nut 264 eine
entsprechende Gegenverzahnung aufweisen um (zusätzlich) eine Schubfestigkeit durch
Formschluss zu ermöglichen. Die eine oder mehrere schubfesten Halterungen 242 können
durch Anbringen am Innenprofil mithilfe geeigneter Befestigungsmittel 2424, z.B. durch
Schrauben, befestigt werden.
[0036] Auf der gegenüberliegenden Außenseite wird eine schubfeste Verbindung zwischen dem
Außenprofil 221 nur an einer in Längsrichtung lokal begrenzter Stelle (erster Längenabschnitt
SF1), z.B. auf einem bis mehreren Zentimetern, vorgesehen. Bei den senkrechten Verbundprofilen
ist diese Stelle vorteilhaft am unteren Ende. Die lokal begrenzte schubfeste Halterung
auf dieser Seite und dessen Befestigung entsprechen vorteilhafterweise die der Innenseite.
Eine andere wie oben erwähnte lokal begrenzte schubfeste Verbindung des Außenprofils
221 im ersten Längenabschnitt SF1 mit der Umfassung 261 der Füllung 290 ist natürlich
auch möglich. Der Querschnitt in der Fig. 3 (z.B. auf halber Höhe des Schiebeelements
200) zeigt allerdings eine schublose Halterung 241 mit einer glatten (nicht gezahnten)
Feder, der sogenannten Gleitfeder 2411, die in Längsrichtung, in der Nut 263, gleitend
befestigt ist. Ähnlich wie auf der gegenüberliegenden Innenseite kann sich die schublose
Halterung 241 über die ganze nicht von der eben beschriebenen lokal begrenzten schubfesten
Halterung 242 eingenommenen Länge des Außenprofils 221 erstrecken oder mehrere schublose
Halterungen 241 können an geeigneten (regelmäßig beabstandeten) Stellen entlang der
Längsrichtung angebracht werden. Die schubfesten Halterungen 241, die schublose Halterungen
242 und deren Befestigungsmittel 2413, 2424 können unabhängig aus Metall, z.B. Stahl,
Aluminium oder Aluminiumlegierungen, oder aus (glas)faserverstärktem Kunststoff, ähnlich
denen die für Trennstege geeignet sind, bestehen.
[0037] Die Fig. 4a und 4b veranschaulichen die hier vorgestellte Erfindung in den gleichen
Situationen wie den Stand der Technik in Fig. 2a und 2b. In Fig. 4a und 4b zeigt die
linke Seite eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen (senkrechten) Verbundprofils
im Querschnitt mit einem Außenprofil 221 und einem Innenprofil 222 die durch schublose
Trennstege verbunden sind. Die jeweilige rechte Seite zeigt einen Längsschnitt, wobei
in Fig. 4a die Temperatur des Außenprofils 221 annähernd gleich ist wie die des Innenprofils
222. Am unteren Ende (Bottom), bzw. in einem Endbereich E sind beide Profile mit einer
schubfesten Halterung 242 mit der Umfassung (nicht gezeigt) der Füllung verbunden.
Das Innenprofil 222 weist weiterhin auf der gesamten Länge in regelmäßigen Abständen
in den zweiten Teillängenabschnitten SF2i weitere schubfeste Halterungen 242, wohingegen
beim Außenprofil 221 alle anderen Halterungen außer im Endbereich E schublose Halterungen
241 sind. Da die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen gering ist (T
outside = T
inside), würde der Bimetall-Effekt wie in Fig. 2a ohnehin nicht auftreten: beide Profile
221, 222 sind gleich lang.
[0038] Steigt allerdings diese Temperaturdifferenz wie in Fig. 4b veranschaulicht, verhindert
die schublose Verbindung durch die schublosen Halterungen 241 zwischen dem Außenprofil
221 und der Umfassung (nicht gezeigt) der Füllung, dass der Bimetall-Effekt auftritt.
Der Außenprofil 221 kann sich in Längsrichtung ausdehnen (Δx) ohne den Verbund zu
beeinträchtigen: die schublosen Halterungen 241 können sich unabhängig von einer etwaigen
Ausdehnung der Umfassung frei zu dieser in Längsrichtung mit dem Außenprofil 221 bewegen,
aber bedingt durch die untere (Bottom) schubfeste Halterung 242 am Außenprofil 221
kontrolliert nur in Richtung (siehe Pfeile in Fig. 4b) oben (Top). Die Position der
schublosen Halterungen 241 verändert sich demnach progressiv um eine Distanz die größer
ist, je größer der Temperaturunterschied und je größer die Entfernung von der schubfesten
Halterung 242. Befindet sich die schubfeste Halterung 242 des Außenprofils wie hier
am unteren Ende und nähert sich folglich die relative Bewegung bei der weitentferntesten
schublosen Halterung die durch die Temperaturdifferenz auftretende Längenausdehnung
Δx an ohne dass der Verbund einer Wölbung ausgesetzt wird: das Schiebelement 200 lässt
sich auch bei großen Temperaturdifferenzen zwischen dem Außen- und Innenprofil leicht
und zuverlässig öffnen und schließen.
[0039] Wie erwähnt zeigt Fig. 5 einen Ausschnitt ähnlich Fig. 4b, mit einer anderen/zusätzlichen
Schubfestschaltung der Konstruktion, wobei der links gezeigte Querschnitt im Gegensatz
zu Fig. 4b unten (Bottom) durch das Schiebeelement geführt wurde. Alternativ oder
zusätzlich zur lokal schublosen Ausrüstung des Außenprofils 221 durch eine schubfeste
Halterung 242 am (unteren) Ende des Verbundprofils wie oben erläutert, kann auch ein
schubfester Block 280 vorgesehen sein, der an beiden Außen- und Innenprofile 221,
222, z.B. mittels geeigneter Befestigungsmittel 281, wie Schrauben, fixiert wird und
so die Ausdehnung des Außenprofils 221 bei großen Temperaturdifferenzen sicher in
eine Richtung (z.B. nach oben) lenkt. Diese Art der lokalen Schubfestschaltung kann
bei größeren Elementen die durch die differentielle Ausdehnung auftretenden Kräfte
sicherer aufnehmen. Um die Wärmeisolierung des Verbunds lokal nicht wesentlich zu
beeinflussen, ist dieser schubfeste Block 280 bevorzugt aus Kunststoff gefertigt,
z.B. wie die für Trennstege üblichen ggf. (glas)faserverstärkten Polymere und Polymehrmischungen.
Zeichenerklärung:
[0040]
- 10
- Rahmen, Rahmenverbundprofil (Stand der Technik)
- 11
- Außenrahmenteil (Stand der Technik)
- 12
- Innenrahmenteil (Stand der Technik)
- 13
- Trennsteg (Stand der Technik)
- 17, 18
- wind- und wärmedichtende Hilfsmittel (Stand der Technik)
- 20
- Schiebeelement, Verbundprofil des Schiebeelements (Stand der Technik)
- 21
- Außenprofil (Stand der Technik)
- 22
- Innenprofil (Stand der Technik)
- 23
- Trennsteg (Stand der Technik)
- 25
- Griff (außen) (Stand der Technik)
- 26
- Griff (innen) (Stand der Technik)
- 29
- Füllung, z.B. Doppelverglasung (Stand der Technik)
- L
- Länge des Verbundprofils (bei annähernd gleichen Innen- und Außentemperaturen)
- x
- Längsrichtung
- Δx
- Erweiterung der Länge in Längsrichtung x durch temperaturbedingte Ausdehnung (Längenausdehnung)
- y
- Querrichtung
- Δy
- Ausmaß der Wölbung in Querrichtung y durch temperaturbedingte Ausdehnung (Querausdehnung)
- Toutside
- Temperatur des Außenprofils
- Tinside
- Temperatur des Innenprofils
- 100
- Rahmen, zweites Verbundprofil
- 111
- Außenschale
- 112
- Innenschale
- 113
- (zweiter) Trennsteg
- 115
- Auskleidungskunststoffprofil
- 116
- stoßauffangendes Futter
- 117, 118
- wind- und wärmedichtende Hilfsmittel
- 200
- Schiebeelement, erstes Verbundprofil (des Schiebeelements)
- 221
- Außenprofil
- 222
- Innenprofil
- 223
- (erster) Trennsteg
- 225
- Griff (außen)
- 226
- Griff (innen)
- 241
- schublose Halterung
- 2411
- Gleitfeder
- 2413
- Befestigungsmittel
- 242
- schubfeste Halterung
- 2422
- Verzahnung
- 2424
- Befestigungsmittel
- 261
- Umfassung der Füllung 290
- 263
- Nut (zur Außenseite)
- 264
- Nut (zur Innenseite)
- 265
- Bindemittel
- 271
- Blende am Griff (außen)
- 272
- Blende am Griff (innen)
- 280
- schubfester Block
- 281
- Befestigungsmittel für schubfesten Block
- 290
- Füllung, z.B. Dreifachverglasung
- Bottom
- Unten
- Top
- Oben
- SF1
- (schubfester) erster Längenabschnitt
- SF2/SF2i
- (schubfester) zweiter (Teil)Längenabschnitt
- E
- Endbereich
1. Verbundkonstruktion für feststehende und bewegbare Flächenelemente, wie Fenster, Türen,
Paneele und Fassadenelemente, insbesondere bewegbare Flächenelemente, wobei die Verbundkonstruktion
eine flächige Füllung (290), insbesondere eine Mehrfachverglasung oder ein Verbundpaneel,
mit mehreren ersten Verbundprofilen (200) als Einfassung umfasst, wobei die ersten
Verbundprofile (200) jeweils ein Außenprofil (221), ein Innenprofil (222) und ein
oder mehrere das Außenprofil (221) und Innenprofil (222) verbindende ersten Trennstege
(223) aufweist, wobei die Verbindung des Außenprofils (221) und des Innenprofils (222)
in Längsrichtung schublos ausgerüstet ist,
dadurch gekennzeichnet dass
das Außenprofil (221) gegen eine Außenseite des Randbereichs der Füllung (290) in
Längsrichtung in einem ersten Längenabschnitt (SF1) von höchstens 5% der Länge (L)
des Außenprofils (221) schubfest zur Füllung (290), auf der restlichen Länge hingegen
schublos angebracht ist, und
das Innenprofil (222) gegen eine Innenseite eines Randbereichs der Füllung (290) in
Längsrichtung in einem zweiten Längenabschnitt (SF2) von mindestens der Länge des
ersten Längenabschnitts (SF1) schubfest zur Füllung (290) angebracht ist.
2. Verbundkonstruktion nach Anspruch 1, wobei die Füllung (290) ein Sandwichpaneel ist
und der Randbereich der äußere Rand der Füllung selbst ist.
3. Verbundkonstruktion nach Anspruch 1, wobei die Füllung (290) eine Mehrfachverglasung
ist und der Randbereich eine zusätzlich angebrachte Umfassung (261) ist.
4. Verbundkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der schubfeste
zweite Längenabschnitt (SF2) wenigstens 25%, bevorzugt wenigstens 40% der Länge (L)
des Innenprofils ausmacht, besonders bevorzugt ist der schubfeste zweite Längenabschnitt
(SF2) auf mehrere schubfeste Teillängenabschnitte (SF2i) über im Wesentlichen die ganze Länge des Innenprofils verteilt angeordnet.
5. Verbundkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die schubfeste
Verbindung in einem Endbereich (E) der Länge (L) des Innenprofils/Außenprofils (221,
222) angeordnet ist, wobei die Länge des Endbereich (E) höchstens 10% der Länge (L)
beträgt.
6. Verbundkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die schubfeste
Verbindung mittels einer oder mehreren schubfesten Halterungen (242) hergestellt ist,
wobei die Schubfestigkeit durch Kraft- und/oder Formschluss einer entsprechend geformten
Feder an der schubfesten Halterung (242) in einer Nut (263, 264) des Randbereichs
der Füllung erfolgt.
7. Verbundkonstruktion nach Anspruch 6, wobei die entsprechend geformte Feder der schubfesten
Halterung (242) eine Verzahnung (2422) aufweist.
8. Verbundkonstruktion nach Anspruch 7, wobei die Nut (263, 264) eine entsprechende Gegenverzahnung
aufweist.
9. Verbundkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die schublose Verbindung
mittels einem oder mehreren in Längsrichtung des ersten Verbundprofils (200) beabstandeten
schublosen Halterungen (241) hergestellt ist, wobei die Verbindung der schublosen
Halterung (241) an der Füllung (290) durch eine in einer Nut (263, 264) des Randbereichs
der Füllung (290) geführte Gleitfeder (2411) erfolgt.
10. Verbundkonstruktion nach Anspruch 9, wobei die Gleitfeder (2411) der schublosen Halterung
(241) einen abgerundeten Querschnitt aufweist.
11. Verbundkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die schubfeste
Verbindung des Außen- und des Innenprofils (221, 222) durch einen an beiden Profilen
befestigten schubfesten Block (280) innerhalb des ersten Längenabschnitts (SF1) erfolgt.
12. Verbundkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die ersten Trennstege
(223), der schubfeste Block (280), und/oder die Umfassung (261) aus einem Material
aus Polyamid; Polyolefin, z.B. Polypropylen; Polyester, z.B. Polyethylenterephthalat
oder Polybutylenterephthalat; Acrylnitril-Butadien-Styrol; Polyvinylchlorid oder Mischungen
oder Kombinationen davon besteht, bevorzugt ist das Material faserverstärkt, z.B.
glasfaserverstärkt.
13. Feststehendes oder bewegbares Flächenelement, wie ein Fenster, eine Tür, ein Paneel
oder ein Fassadenelement, insbesondere bewegbares Flächenelement, umfassend wenigstens
eine Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Feststehendes oder bewegbares Flächenelement nach Anspruch 13, wobei eine Verbundkonstruktion
feststehend oder bewegbar in oder an einem Verbundrahmen angebracht ist, wobei der
Verbundrahmen mehrere zweite Verbundprofile (100) umfasst, wobei die zweiten Verbundprofile
(100) jeweils eine Außenschale (111), eine Innenschale (112) und ein oder mehrere
die Außenschale (111) und Innenschale (112) verbindende zweite Trennstege (113) aufweisen.
15. Feststehendes oder bewegbares Flächenelement nach Anspruch 13 oder 14, wobei die zweiten
Trennstege (113) aus einem Material aus Polyamid; Polyolefin, z.B. Polypropylen; Polyester,
z.B. Polyethylenterephthalat oder Polybutylenterephthalat; Acrylnitril-Butadien-Styrol;
Polyvinylchlorid oder Mischungen oder Kombinationen davon besteht, bevorzugt ist das
Material faserverstärkt, z.B. glasfaserverstärkt.
16. Bewegbares Flächenelement nach einem des Ansprüche 13 bis 15, insbesondere ein Schiebeelement
in einem Verbundrahmen, wobei das Schiebeelement eine Mehrfachverglasung als Füllung
(290) aufweist, wobei an der Unterseite der Profilkonstruktion eine Anzahl Laufrollen
längsseitig verteilt so angeordnet sind, dass, im Gebrauch, das Verschieben des Schiebeelements
durch Führen der Laufrollen auf einer auf dem Unterteil des Verbundrahmens angebrachter
Laufschiene erfolgt.