[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
[0002] Waschmaschinen sind grundsätzlich bekannt. Als sogenannte Trommelwaschmaschinen weisen
sie einen - typischerweise hohlzylinderförmigen - Laugenbehälter auf, in dem eine
perforierte und typischerweise ebenfalls hohlzylinderförmige Wäschetrommel, die koaxial
in dem Laugenbehälter angeordnet ist, mit einem Elektromotor um ihre Achse drehend
antreibbar ist. Durch ein Magnetventil ist Wasser aus einem Wasserzulauf in den Laugenbehälter
zuführbar, dem Waschmittel zugesetzt wird. Nach einem Waschen wird das Wasser beziehungsweise
eine Waschlauge aus dem Laugenbehälter mit einer Wasserpumpe, die üblicherweise als
Laugenpumpe bezeichnet wird, in einen Wasserablauf gepumpt.
[0003] Ein in einer Strömungsrichtung zwischen dem Laugenbehälter und der Laugenpumpe angeordnetes
Flusensieb, das als Grobsieb aufgefasst werden kann, schützt die Laugenpumpe vor Grobteilen.
Das Flusensieb ist zur Reinigung normalerweise durch einen Deckel in einer Vorderseite
eines Gehäuses der Waschmaschine zugänglich.
[0004] Bei sogenannten "Frontladern" weisen der Laugenbehälter und die Wäschetrommel eine
horizontale Achse auf und die Wäschetrommel ist an einer vorderen Stirnseite offen
und durch eine - meist gläserne - Tür in der Vorderseite des Gehäuses der Waschmaschine
zum Einlegen und Entnehmen von Wäsche zugänglich.
[0005] Bei sogenannten "Topladern" weisen der Laugenbehälter und die Wäschetrommel eine
vertikale Achse oder eine horizontale Achse auf, der Laugenbehälter und die Wäschetrommel
sind oben offen und durch einen Deckel an einer Oberseite des Gehäuses der Waschmaschine
zugänglich.
[0006] Die Erfindung ist nicht auf genannten Bauformen von Waschmaschinen beschränkt.
[0007] Die Offenlegungsschrift
DE 10 2017 215 132 A1 offenbart eine Waschmaschine in Bauform eines Frontladers, bei der ein Mikroplastikfilter
anstelle eines Flusensiebs zwischen einem Laugenbehälter und einer Laugenpumpe angeordnet
ist. Zweck des Mikroplastikfilters ist es zu vermeiden, dass Mikroplastik, das sich
beim Waschen von Kunstfasern aufweisenden Wäschestücken von den Wäschestücken löst,
mit einer Waschlauge abgepumpt wird und dadurch in ein Abwasser gelangt.
[0008] Mikroplastik sind Teilchen, die an sich kleiner sind als Fasern, Fusseln, Flusen
und dergleichen, und die, anders als Fasern, Fusseln, Flusen und dergleichen, großenteils
das Flusensieb einer Waschmaschine passieren. Dabei gibt es einen Überschneidungsbereich
zwischen Fasern, Fusseln, Flusen und dergleichen einerseits und Mikroplastik andererseits.
Unter Mikroplastik sollen hier Teilchen aus Kunststoff verstanden werden, die sich
beim Waschen in einer Waschmaschine von Wäschestücken lösen, die Kunstfasern aufweisen,
und die eine Länge zwischen 50 µm und 5 Millimeter und eine Dicke oder einen Durchmesser
von nicht mehr als 10 µm aufweisen. Ein Mikroplastikfilter ist dementsprechend ein
Filter, das mindestens 80 bis 90 % des Mikroplastik aus einer Waschlauge einer Waschmaschine
oder allgemein aus einer Flüssigkeit filtert. Ein Mikroplastikfilter weist eine Maschenweite
oder Porengröße von beispielsweise zwischen 5 und 200 µm auf. Das heißt die Maschenweite
oder Porengröße kann größer sein als das Mikroplastik.
[0009] Die internationale Patentanmeldung
WO 2020/089 727 A1 offenbart eine Waschmaschine, bei der ein zylindrisches Mikroplastikfilter gleichachsig
hinter einem Flusensieb in einem zylinderrohrförmigen Siebgehäuse angeordnet ist,
das bodennah in einem Gehäuse der Waschmaschine untergebracht und zum Reinigen oder
Wechseln zusammen mit dem Mikroplastikfilter durch einen Deckel an einem vorderen
Stirnende des Siebgehäuses in einer Vorderseite des Gehäuses der Waschmaschine zugänglich
ist. Ebenfalls gleichachsig ist an einem hinteren Stirnende des Siebgehäuses eine
Laugenpumpe angeordnet. Das Mikroplastikfilter befindet sich zwischen dem Flusensieb
und der Laugenpumpe.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist eine Waschmaschine mit einer verbesserten Filterung von
Mikroplastik vorzugschlagen.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Waschmaschine weist einen Laugenbehälter, eine Ablaufleitung und
ein erstes Mikroplastikfilter auf, das in der Ablaufleitung angeordnet ist. Die Ablaufleitung
ist an den Laugenbehälter angeschlossen derart, dass eine Waschlauge oder allgemein
eine Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter entfernt werden kann. Das erste Mikroplastikfilter
filtert Mikroplastik aus der Waschlauge, die durch die Ablaufleitung aus dem Laugenbehälter
ausströmt, abgepumpt oder in anderer Weise entfernt wird, bevor die Waschlauge oder
Flüssigkeit aus der Waschmaschine austritt und beispielsweise in einen Wasserablauf
oder einen Abwasseranschluss gelangt.
[0012] Des Weiteren weist die erfindungsgemäße Waschmaschine ein zweites Mikroplastikfilter
auf, das in einer Zirkulationsleitung angeordnet ist. Die Zirkulationsleitung ist
ebenfalls an den Laugenbehälter angeschlossen und führt zum Laugenbehälter zurück.
Das Rückführen von Waschlauge oder allgemein einer Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter
zurück in den Laugenbehälter kann ein Waschergebnis verbessern und/oder einen Wasserverbrauch
verringern. Das Mikroplastikfilter in der Zirkulationsleitung filtert Mikroplastik
während eines Waschens und Spülens aus der Waschlauge oder der Flüssigkeit. Die Waschlauge
oder Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter der Waschmaschine wird während des Waschens
oder Spülens vorzugsweise mehrmals oder kontinuierlich durch die Zirkulationsleitung
zurück in den Laugenbehälter gefördert, fließt dabei durch das zweite Mikroplastikfilter
und wird dabei gefiltert, was das Herausfiltern von Mikroplastikfilter aus der Waschlauge
oder Flüssigkeit verbessert. Es gelangt weniger Mikroplastikfilter aus der Waschmaschine
in beispielsweise einen Wasserablauf, einen Abwasseranschluss oder auf anderem Weg
in die Umwelt.
[0013] Die abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung zum Gegenstand.
[0014] Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Waschmaschine eine Ablaufpumpe in der Ablaufleitung
und/oder eine Zirkulationspumpe in der Zirkulationsleitung auf. Die Ablaufpumpe, die
mit einer sogenannten Laugenpumpe einer herkömmlichen Waschmaschine gleichgesetzt
werden kann, und die Zirkulationspumpe sind Wasserpumpen, die zu ihrer Unterscheidung
und eindeutigen Bezeichnung als Ablaufpumpe und als Zirkulationspumpe bezeichnet werden.
Mit der Ablaufpumpe lässt sich die Waschlauge aus dem Laugenbehälter der Waschmaschine
entfernen und beispielsweise in einen Wasserablauf oder einen Abwasseranschluss pumpen.
Die Zirkulationspumpe fördert die Waschlauge oder die Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter
während des Waschens und Spülens durch das zweite Mikroplastikfilter zurück in den
Laugenbehälter.
[0015] In einer Strömungsrichtung sind die Mikroplastikfilter vorzugsweise vor den Pumpen
angeordnet, das heißt das erste Mikroplastikfilter ist in der Strömungsrichtung vorzugsweise
zwischen dem Laugenbehälter und der Ablaufpumpe und das zweite Mikroplastikfilter
ist in der Strömungsrichtung vorzugsweise zwischen dem Laugenbehälter und der Zirkulationspumpe
angeordnet, und zwar auf einer Seite, auf der die Waschlauge aus dem Laugenbehälter
ausströmt und in die Zirkulationspumpe strömt.
[0016] Um Grobteile aus der Waschlauge zu entfernen, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung
ein erstes Flusensieb in der Strömungsrichtung vor dem ersten Mikroplastikfilter in
der Ablaufleitung und/oder ein zweites Flusensieb in der Strömungsrichtung vor dem
zweiten Mikroplastikfilter in der Zirkulationsleitung vor. Unter einem Flusensieb
wird hier ein Filter, Sieb oder Abscheider verstanden, das/der Teile aus der Waschlauge
filtert, die größer als Mikroplastik sind. Die Flusensiebe filtern beispielsweise
80 bis 90 % von Fasern, Fusseln und Flusen beziehungsweise beispielsweise 80 bis 90
% von Teilen, die Länger als 1 mm oder einige Millimeter sind, aus der Waschlauge.
Die Flusensiebe halten Grobteile von den Mikroplastikfiltern fern und schützen die
Mikroplastikfilter vor einer Beschädigung durch Grobteile.
[0017] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht eine Unterbringung der Mikroplastikfilter
in Einbauräumen vor, die in der Waschmaschine für Flusensiebe vorhanden sind. Die
Ausstattung der Waschmaschine mit den Mikroplastikfiltern ist dadurch einfach und
benötigt keinen Umbau an der Waschmaschine. Es erübrigt sich auch eine Anordnung der
Mikroplastikfilter außen an der Waschmaschine oder außerhalb der Waschmaschine. Bei
dieser Ausgestaltung der Erfindung weist die Waschmaschine ein Gehäuse auf, in dem
der Laugenbehälter angeordnet ist. Ebenfalls weist die Waschmaschine einen ersten
Einbauraum für das erste Flusensieb und/oder einen zweiten Einbauraum für das zweite
Flusensieb innerhalb ihres Gehäuses auf. Die Mikroplastikfilter werden beziehungsweise
sind in den Einbauräumen für die Flusensiebe angeordnet. Sofern die Einbauräume vorhanden
sind, erfordern die erfindungsgemäßen Mikroplastikfilter keinen Umbau an der Waschmaschine.
Vorzugsweise werden die Mikroplastikfilter zusammen mit den Flusensieben oder mit
Ersatz-Flusensieben in den Einbauräumen für die Flusensiebe innerhalb des Gehäuses
der Waschmaschine untergebracht. Zum Reinigen oder Ersetzen sind die Flusensiebe und
die Mikroplastikfilter durch Entnahmeöffnungen in einer Vorderseite oder einer Oberseite
der Waschmaschine zugänglich und aus den Einbauräumen entnehmbar.
[0018] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung weist eine erste Filterkontrolleinrichtung,
die eine Durchlässigkeit des ersten Mikroplastikfilters prüft, und/oder eine zweite
Filterkontrolleinrichtung, die eine Durchlässigkeit des zweiten Mikroplastikfilters
prüft, auf. Die Filterkontrolleinrichtung misst beispielsweise eine Druckdifferenz
an den Mikroplastikfiltern, einen Druck in einem Zulauf oder Einlass des Mikroplastikfilters
beim Durchpumpen der Waschlauge oder Flüssigkeit oder misst eine zum Durchpumpen der
Waschlauge aus dem Laugenbehälter durch das Mikroplastikfilter erforderliche Zeit.
Steigender Differenzdruck, Druck im Zulauf oder Einlass der Mikroplastikfilter und/oder
längere Durchflusszeit sind ein Hinweis auf eine zunehmende Verschmutzung der Mikroplastikfilter.
Steigen der Differenzdruck oder Druck an den Mikroplastikfiltern oder die Durchflusszeit
der Waschlauge oder Flüssigkeit über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert, müssen
die Mikroplastikfilter gereinigt oder ersetzt werden. An sich genügt die zweite Filterkontrolleinrichtung
für die Durchlässigkeit des zweiten Mikroplastikfilters in der Zirkulationsleitung,
weil dieses Mikroplastikfilter schneller verschmutzt, weil es während des Waschens
und Spülens mehrmals durchströmt wird und den größten Teil des Mikroplastiks und größerer
Teile aus der Waschlauge filtert bevor die Waschlauge oder Flüssigkeit beim Abpumpen
aus dem Laugenbehälter durch das erste Mikroplastikfilter fließt.
[0019] Bei einer unter einen vorgegebenen oder einen einstellbaren Wert sinkenden Durchlässigkeit
des Mikroplastikfilters gibt die erfindungsgemäße Waschmaschine vorzugsweise eine
Filterreinigungs-, Filterverstopfungsmeldung oder -signal oder dergleichen aus, damit
die Mikroplastikfilter gereinigt oder ersetzt werden.
[0020] Sämtliche in der Beschreibung genannten und/oder der Zeichnung dargestellten Merkmale
können einzeln für sich oder in jeder beliebigen Kombination bei Ausführungen der
Erfindung verwirklicht sein. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle, sondern nur
einen Teil der Merkmale eines Anspruchs, auch des unabhängigen Anspruchs, aufweisen,
sind möglich.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Vorderansicht einer Waschmaschine gemäß
der Erfindung. Die Figuren sind schematisierte und vereinfachte Darstellungen zum
Verständnis und zur Erläuterung der Erfindung.
[0022] Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Waschmaschine 1 weist ein quaderförmiges
Gehäuse 2 auf, in dem ein hohlzylindrischer Laugenbehälter 3 angeordnet ist, in dem
eine ebenfalls hohlzylindrische Wäschtrommel 4 angeordnet ist. Die Wäschetrommel 4
ist koaxial in dem Laugenbehälter 3 angeordnet und mittels eines Elektromotors 5 -
im Ausführungsbeispiel über einen Riemenantrieb 6 - um ihre Achse drehend antreibbar.
[0023] Im Ausführungsbeispiel ist die Waschmaschine 1 ein sogenannter "Frontlader", das
heißt die Wäschetrommel 4 weist eine horizontale Achse und Drehachse auf und ihr Innenraum
ist zum Einbringen und Entnehmen von Wäschestücken durch eine Tür 7 in einer Vorderseite
25 des Gehäuses 2 der Waschmaschine 1 zugänglich. Zum Einbringen und Entnehmen der
Wäschestücke sind die Wäschetrommel 4 und der Laugenbehälter 3 an vorderen, der Tür
7 zugewandten Stirnenden offen. Die Tür 7 ist im Ausführungsbeispiel eine bullaugenartige
Glastür.
[0024] Die Waschmaschine 1 weist eine Zulaufleitung 8 auf, die an beispielsweise einen Wasserhahn
9 einer Trink- oder Brauchwasserleitung 10 anschließbar ist. Die Zulaufleitung 8 führt
im Gehäuse 2 der Waschmaschine 1 durch ein Magnetventil 11 und einen Einlaufkasten
12 von oben zum Laugenbehälter 3. In dem Einlaufkasten 12 ist dem Wasser ein Waschmittel
zusetzbar derart, dass eine Waschlauge entsteht.
[0025] Des Weiteren weist die erfindungsgemäße Waschmaschine 1 eine Ablaufleitung 13 auf,
die unten an den Laugenbehälter 3 angeschlossen ist und die an einen Abwasseranschluss
14 einer Haus-Sanitärinstallation anschließbar ist. In der Ablaufleitung 13 sind -
im Gehäuse 2 der Waschmaschine 1 - ein erstes Flusensieb 15, ein erstes Mikroplastikfilter
16 und eine Wasserpumpe angeordnet, die hier zur Unterscheidung von einer Zirkulationspumpe
17 als Ablaufpumpe 18 bezeichnet wird. Das erste Flusensieb 15, das erste Mikroplastikfilter
16 und die Ablaufpumpe 18 sind ausgehend vom Laugenbehälter 3 in der genannten Reihenfolge
in der Ablaufleitung 13 angeordnet, das heißt Waschlauge oder allgemein Flüssigkeit
aus dem Laugenbehälter 3 fließt zuerst durch das erste Flusensieb 15, danach durch
das erste Mikroplastikfilter 16 und danach durch die Ablaufpumpe 18.
[0026] Des Weiteren weist die erfindungsgemäße Waschmaschine 1 eine Zirkulationsleitung
19 auf, die unten an den Laugenbehälter 3 angeschlossen ist und die - vorzugsweise
oben - zum Laugenbehälter 3 zurückführt. In der Zirkulationsleitung 19 sind ein zweites
Flusensieb 20, ein zweites Mikroplastikfilter 21 und die Zirkulationspumpe 17 angeordnet,
die ebenfalls eine Wasserpumpe ist. Vom Anschluss der Zirkulationsleitung 19 unten
an den Laugenbehälter 3 zu ihrer Rückrührung oben an den Laugenbehälter 3 sind das
zweite Flusensieb 20, das zweite Mikroplastikfilter 21 und die Zirkulationspumpe 17
in der genannten Reihenfolge in der Zirkulationsleitung 19 angeordnet, das heißt die
Waschlauge oder allgemein Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter 3 strömt zuerst durch
das zweite Flusensieb 20, danach durch das zweite Mikroplastikfilter 21 und danach
durch die Zirkulationspumpe 17.
[0027] Die Ablaufleitung 13 und die Zirkulationsleitung 19 können gemeinsam oder getrennt
unten an den Laugenbehälter 3 angeschlossen sein.
[0028] Die beiden Flusensiebe 15, 20 sind Filter oder Siebe für Fasern, Fusseln, Flusen
und dergleichen und für Grobteile mit einer Länge von beispielsweise 1 mm oder mehr.
[0029] Die beiden Mikroplastikfilter 16, 21 sind Filter für Mikroplastik, das heißt Teilchen
aus Kunststoff, die sich beim Waschen in der Waschmaschine 1 von Wäschestücken, die
Kunstfasern aufweisen, lösen und die eine Länge zwischen 50 µm und 5 Millimeter und
eine Dicke oder einen Durchmesser von nicht mehr als 10 µm aufweisen. Die Mikroplastikfilter
15, 21 filtern mindestens 80 bis 90 % des Mikroplastik aus der Waschlauge oder Flüssigkeit.
[0030] Als Filtermedium weisen die Mikroplastikfilter 16, 21 im Ausführungsbeispiel der
Erfindung Filterbeutel auf, die aus einem thermofixierten Kunststoffsiebgewebe mit
einer mittleren Maschenweite im Bereich zwischen 5 µm und 200 µm hergestellt sind.
Die Filterbeutel sind in oder auf jeweils einem siebartigen Filterkorb angeordnet,
der im Ausführungsbeispiel zylinderrohrförmig ist und der zusammen mit dem Filterbeutel
das Mikroplastikfilter 16, 21 bildet (nicht dargestellt).
[0031] Mit der Zirkulationspumpe 17 wird die Waschlauge oder Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter
3 der erfindungsgemäßen Waschmaschine 1 während eines Waschens oder Spülens mehrmals
oder ständig umgewälzt, das heißt aus dem Laugenbehälter 3 durch das zweite Flusensieb
20 und das zweite Mikroplastikfilter 21 wieder zurück in den Laugenbehälter 3 gefördert.
Dadurch wird das Mikroplastik bereits während des Waschens und Spülens und mehrmals
während des Waschens und Spülens aus der Waschlauge oder aus der Flüssigkeit im Laugenbehälter
3 gefiltert. Durch das mehrfache Filtern wird eine sehr gute Reinigung der Waschlauge
oder allgemein Flüssigkeit im Laugenbehälter 3 von Mikroplastik erreicht.
[0032] Nach dem Waschen und nach dem Spülen in der erfindungsgemä-ßen Waschmaschine 1 wird
die Waschlauge oder allgemein die Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter 3 mit der Ablaufpumpe
18 durch das erste Flusensieb 15 und das erste Mikroplastikfilter 16 aus der Waschmaschine
1 heraus in beispielsweise den Abwasseranschluss 14 gefördert. Dabei filtert das erste
Mikroplastikfilter 16 eventuell noch in der Waschlauge oder allgemein der Flüssigkeit
enthaltenes Mikroplastik heraus.
[0033] Die erfindungsgemäße Waschmaschine 1 weist einen ersten - im Ausführungsbeispiel
rohrförmigen - Einbauraum 22 für das erste Flusensieb 15 und einen zweiten - im Ausführungsbeispiel
ebenfalls rohrförmigen - Einbauraum 23 für das zweite Flusensieb 20 auf, die in dem
Gehäuse 2 angeordnet sind und die jeweils eine Öffnung in der Vorderseite 25 des Gehäuses
2 aufweisen, durch die sie zum Reinigen oder Ersetzen entnehmbar sind. Die Einbauräume
22, 23 sind an der Vorderseite 25 des Gehäuses 2 mit Deckeln flüssigkeitsdicht verschlossen
(nicht dargestellt).
[0034] An oder in der Vorderseite 25 ihres Gehäuses 2 weist die Waschmaschine 1 auch Bedienelemente
29 und eine Anzeige 30 auf.
[0035] Die beiden Mikroplastikfilter 16, 21 sind zusammen mit den Flusensieben 15, 20 in
den Einbauräumen 22, 23 für die Flusensiebe 15, 20 angeordnet und zum Reinigen oder
Ersetzen - vorzugsweise zusammen mit den Flusensieben 15, 20 - durch die Öffnungen
in der Vorderseite 25 des Gehäuses 2 der erfindungsgemäßen Waschmaschine 1 aus den
Einbauräumen 22, 23 entnehmbar. Möglich ist auch eine Anordnung eines oder beider
Einbauräume 22, 23 im Gehäuse 2 der Waschmaschine 1 mit der Öffnung in einer Oberseite
26 des Gehäuses 2 derart, dass die Flusensiebe 15, 20 und die Mikroplastikfilter 16,
21 bequem von der Oberseite 26 des Gehäuses 2 der Waschmaschine 1 zugänglich sind.
[0036] Die erfindungsgemäße Waschmaschine 1 weist eine zweite Filterkontrolleinrichtung
28 für eine Durchlässigkeit des zweiten Mikroplastikfilters 20 in der Zirkulationsleitung
auf. Die Filterkontrolleinrichtung 28 misst beispielsweise einen Druckanstieg oder
eine Druckdifferenz am zweiten Mikroplastikfilter 20. "Druckanstieg" bedeutet einen
Anstieg eines Drucks in der Flüssigkeit vor dem Mikroplastikfilter 20 beim Fördern
der Flüssigkeit durch das Mikroplastikfilter 20. Ist die Druckdifferenz oder der Druckanstieg
zu groß, bedeutet das, dass das Mikroplastikfilter 20 "voll" ist und gereinigt oder
ersetzt werden muss. Dann gibt die Waschmaschine 1 erfindungsgemäß eine vorzugsweise
optische Filterreinigungsmeldung oder Filterverstopfungsmeldung aus.
[0037] Auch für das erste Mikroplastikfilter 16 in der Ablaufleitung 13 kann die Waschmaschine
1 eine erste Filterkontrolleinrichtung 27 aufweisen, die wie die zweite Filterkontrolleinrichtung
28 beispielsweise die Druckdifferenz oder den Druckanstieg am ersten Mikroplastikfilter
16 misst. Möglich ist an dieser Stelle auch eine Messung einer Abpumpdauer, also einer
Zeit, die die Ablaufpumpe 18 zu einem Leerpumpen des Laugenbehälters 3 benötigt. Ist
die Abpumpdauer zu lange, ist das ebenfalls ein Hinweis auf ein volles erstes Mikroplastikfilter
27.
[0038] Weil das zweite Mikroplastikfilter 20 mehr Mikroplastik aus der Waschlauge filtert,
setzt es sich schneller zu und muss vor dem ersten Mikroplastikfilter 16 gereinigt
oder ersetzt werden. Das erste Mikroplastikfilter 16 kann zugleich mit dem zweiten
Mikroplastikfilter 20 gereinigt oder ersetzt werden oder auch bei beispielsweise jeder
dritten oder fünften Reinigung oder Ersatz des zweiten Mikroplastikfilters 20 gereinigt
oder ersetzt werden, weswegen eine Ausführung der Waschmaschine 1 auch mit nur einer,
insbesondere der zweiten Filterkontrolleinrichtung 28 möglich ist.
1. Waschmaschine mit einem Laugenbehälter (3), einer Ablaufleitung (13), die an den Laugenbehälter
(3) angeschlossen ist, und mit einem ersten Mikroplastikfilter (16), das in der Ablaufleitung
(13) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine (1) eine Zirkulationsleitung (19) aufweist, die an den Laugenbehälter
(3) angeschlossen ist und die zum Laugenbehälter (3) zurückführt, wobei in der Zirkulationsleitung
(19) ein zweites Mikroplastikfilter (21) angeordnet ist.
2. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine (1) eine Ablaufpumpe (18) in der Ablaufleitung (13) und/oder eine
Zirkulationspumpe (17) in der Zirkulationsleitung (19) aufweist.
3. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine (1) erstes Flusensieb (15) in einer Strömungsrichtung vor dem ersten
Mikroplastikfilter (16) in der Ablaufleitung (13) und/oder ein zweites Flusensieb
(20) in einer Strömungsrichtung vor dem zweiten Mikroplastikfilter (21) in der Zirkulationsleitung
(19) aufweist.
4. Waschmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine (1) ein Gehäuse (2) aufweist, in dem der Laugenbehälter (3) angeordnet
ist, und dass das Gehäuse (2) einen ersten Einbauraum (22) für das erste Flusensieb
(15) innerhalb des Gehäuses (2) aufweist, in dem das erste Flusensieb (15) und das
erste Mikroplastikfilter (16) angeordnet sind und/oder dass das Gehäuse (2) einen
zweiten Einbauraum (23) für das zweite Flusensieb (20) aufweist, in dem das zweite
Flusensieb (20) und das zweite Mikroplastikfilter (21) angeordnet sind, und dass die
Einbauräume (22, 23) eine Öffnung (24) in einer Vorderseite (25) oder einer Oberseite
(26) des Gehäuses (2) aufweisen, durch die das Flusensieb (15, 20) und das Mikroplastikfilter
(16, 21) entnehmbar sind.
5. Waschmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine (1) eine erste Filterkontrolleinrichtung (27) aufweist, die eine
Durchlässigkeit des ersten Mikroplastikfilters (16) prüft, und/oder dass die Waschmaschine
(1) eine zweite Filterkontrolleinrichtung (28) aufweist, die eine Durchlässigkeit
des zweiten Mikroplastikfilters (21) prüft.
6. Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer verringerten Durchlässigkeit des zweiten Mikroplastikfilters (20) eine
Filterreinigungsmeldung oder eine Filterverstopfungsmeldung ausgegeben wird.