[0001] Die Erfindung betrifft eine Spann- und/oder Greifvorrichtung, insbesondere ein Spannfutter
und/oder ein Nullpunktspannmodul, zum Spannen und/oder Greifen von Bauteilen und/oder
Bauteilträgern.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Spannsysteme bekannt, welche über eine externe, insbesondere
hydraulische oder pneumatische, Energiequelle angetrieben werden. Derartige Spannsysteme
erfordern eine aufwändige Leitungsverlegung bis zum Spannsystem, insbesondere bei
mehrachsigen Bearbeitungszentren bzw. Anlagen. Zudem weisen derartige Spannsysteme
Leckageverluste sowie einen schlechten Wirkungsgrad auf.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind ferner elektromechanische Spannsysteme bekannt, welche
einen Elektromotor mit einem nachgeschalteten Getriebe und einem Spindelantrieb aufweisen.
Derartige Spannsysteme weisen eine geringe konstruktive Flexibilität auf, da die Antriebseinheit
stets im Kraftfluss des Spannsystems angeordnet sein muss.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spann- und/oder Greifvorrichtung bereitzustellen,
welche eine einfache und flexible Konstruktion und geringe Betriebskosten mit sich
bringt.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch einen Gegenstand mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Spann- und/oder Greifvorrichtung umfasst ein Grundgehäuse
mit einer Mittellängsachse. Zum Spannen und/oder Greifen wird das Bauteil und/oder
der Bauteilträger vorzugsweise entlang der Mittellängsachse zur Spann- und/oder Greifvorrichtung
zugeführt. Die Spann- und/oder Greifvorrichtung umfasst ferner ein im Grundgehäuse
radial zur Mittellängsachse verschieblich gelagertes Spannelement, insbesondere Spannbacke
und/oder Greifbacke. Ferner weist die Spann- und/oder Greifvorrichtung einen Fluidantrieb
zum Antreiben des wenigstens einen Spannelements auf. Der Fluidantrieb der Spann-
und/oder Greifvorrichtung ist im oder am Grundgehäuse angeordnet und/oder ist im Grundgehäuse
integriert.
[0006] Mit einem im Grundgehäuse integrierten Fluidantrieb gehen die Vorteile einher, dass
keine aufwändige Leitungsverlegung zwischen der Anlage und der Spann- und/oder Greifvorrichtung
erfolgen muss. Zudem liegt ein hoher Wirkungsgrad vor, da kein Leckageverlust beim
Übergang zwischen Anlage und Spann- und/oder Greifvorrichtung hinzunehmen ist, wobei
damit geringe Betriebskosten erzielbar sind. Ferner lässt die Nähe zwischen dem Fluidantrieb
und dem wenigstens einen Spannelement eine zuverlässigere und genauere Aussage über
die Spannsituation zu. Da der Fluidantrieb nicht im Kraftfluss angeordnet werden muss,
ergibt sich eine hohe Flexibilität bei der Konstruktion und der Integration des Fluidantriebs
in die Spann- und/oder Greifvorrichtung. Ferner muss die Reaktionskraft der Spannkraft
nicht über den Fluidantrieb aufgenommen werden, sodass kleine Lager für den Fluidantrieb
Verwendung finden können. Ein im oder am Grundgehäuse angeordneter Fluidantrieb stellt
eine vorteilhafte Kombination eines in den Spann- und/oder Greifvorrichtung integrierten
Antriebs und eines außerhalb der Kraftflusses angeordneten Antriebs bereit.
[0007] Das Spannelement ist vorzugsweise separat zum Grundgehäuse ausgebildet. Das Grundgehäuse
weist vorzugsweise eine Führung auf, in welchem das Spannelement translatorisch geführt
ist.
[0008] Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass der Fluidantrieb einen
im Grundgehäuse angeordneten elektrischen Motor und/oder eine im Grundgehäuse angeordnete
Hydraulikpumpe umfasst. Die Hydraulikpumpe ist vorzugsweise reversierend wirkend und/oder
als Miniaturhydraulikpumpe und/oder als Zahnradpumpe ausgebildet. Die Integration
des Motors und/oder der Hydraulikpumpe stellt eine abgeschlossene Baugruppe bereit,
welche einfach in bestehende Bearbeitungszentren bzw. Anlagen integrierbar ist. Zahnradpumpen
ermöglichen einen gleichmäßigen Fluidfluss, hohe Drücke und eine einfache Wartung.
Zudem sind Zahnradpumpen selbstansaugend, können also Fluide anheben und gegen einen
Druck fördern, weisen ein kompaktes Design auf, sodass die Spann- und/oder Greifvorrichtung
besonders flach baut, und können ferner viskose Fluide fördern.
[0009] Es ist vorteilhaft, wenn der Fluidantrieb derart ausgebildet ist, dass eine Änderung
einer Drehrichtung des Motors eine Änderung einer Verschieberichtung des wenigstens
einen Spannelements bewirkt. Die Verschieberichtung des wenigstens einen Spannelements
erstreckt sich senkrecht zur Mittellängsachse, wobei das wenigstens eine Spannelement
hin zur Mittellängsachse in eine Innenposition und weg von der Mittellängsachse in
eine Außenposition verschieblich ist. Beim Innengreifen und/oder Innenspannen ist
das Spannelement in der Innenposition in der Schließstellung und in der Außenposition
in der Öffnungsstellung. Beim Außengreifen und/oder Außenspannen ist das Spannelement
in der Außenposition in der Schließstellung und in der Innenposition in der Öffnungsstellung.
Eine derartige Ausbildung ermöglicht das Öffnen (Spannelement in der Öffnungsstellung)
und Schließen (Spannelement in der Schließstellung) der Spann- und/oder Greifvorrichtung
und begrenzen des Maximaldrucks ohne den Einsatz von teurer und groß bauender Ventiltechnik,
insbesondere von magnetgesteuerten-Wegeventilen. Bei magnetgesteuerten Wegeventilen
sind eine weitere elektrische Leitung zur Steuerung erforderlich, auf welche hier
verzichtet werden kann. Zum Umschalten zwischen Öffnen und Schließen muss die Förderrichtung
der, insbesondere reversierend wirkenden, Hydraulikpumpe und/oder Zahnradpumpe umgekehrt
werden, indem die Motordrehrichtung umgekehrt wird.
[0010] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Spann- und/oder Greifvorrichtung einen im Grundgehäuse
angeordneten Druckzylinder aufweist, wobei der Druckzylinder sich entlang einer senkrecht
zur Mittellängsachse verlaufenden Zylinderachse erstreckt. Der Fluidantrieb weist
ferner vorzugsweise einen im Druckzylinder angeordneten, entlang der Zylinderachse
verschieblich gelagerten Druckkolben auf. Der Druckkolben ist vorzugsweise parallel
zu den Spannelementen verschieblich. Der Druckzylinder und der Druckkolben begrenzen
vorzugsweise einen mit einem Fluiddruck beaufschlagbaren ersten Druckraum und einen
mit einem Fluiddruck beaufschlagbaren zweiten Druckraum. In Bezug auf die Mittellängsachse
ist der erste Druckraum vorzugsweise radial außen und der zweite Druckraum radial
innen angeordnet. Beim Innenspannen und/oder Innengreifen ist der erste Druckraum
mit einem Fluiddruck beaufschlagbar, um das wenigstens eine Spannelement in die Schließstellung
zu verlagern, und der zweite Druckraum mit einem Fluiddruck beaufschlagbar, um das
wenigstens eine Spannelement in die Öffnungsstellung zu verlagern. Beim Außenspannen
und/oder beim Außengreifen ist es umgekehrt. Ein derartiger Fluidantrieb, insbesondere
eine Zylinder-Kolben-Einheit, geht mit den Vorteilen einher, dass eine hohe Spann-
und Greifkraft, eine hohe Positioniergenauigkeit, eine einfache Konstruktion und eine
hohe Widerstandsfähigkeit gegen raue Umgebungsbedingungen bereitgestellt wird. Vorzugsweise
ist je Spannelement oder je zwei Spannelemente ein Druckzylinder vorgesehen. Vorzugsweise
ist je Spannelement ein Druckkolben vorgesehen.
[0011] Vorzugsweise weist der Fluidantrieb ein Volumengleichgewicht zwischen der Öffnungsstellung
und der Schließstellung bzw. der ersten Druckkammer und der zweiten Druckkammer auf,
sodass dasselbe Fluidvolumen zum Öffnen und zum Schließen der Spannelemente in der
ersten Druckkammer bzw. in der zweiten Druckkammer bereitgestellt werden muss. Demnach
kann auf einen Ausgleichsbehälter zum Ausgleich der Volumen der ersten Druckkammer
und der zweiten Druckkammer verzichtet werden.
[0012] Es ist ferner vorteilhaft, dass durch die Wahl des Kolbenquerschnitts des Druckkolbens
die Höhe der Spannkraft variabel auf das Spannmittel abgestimmt werden kann und/oder
dass durch die Wahl des hydraulischen Kolbenhubes des Druckkolbens der Backenhub der
Spannelemente variabel eingestellt werden kann.
[0013] Vorzugsweise ist im oder am Grundgehäuse ein Fluidtank vorgesehen, welcher als Speicher
für das Fluid des Fluidantriebs dient. Ein integrierter Fluidtank unterstützt die
Integration des Fluidantriebs in der Spann- oder Greifvorrichtung. Alternativ oder
zusätzlich weist der Fluidantrieb ein im Grundgehäuse geschlossenes Fluidleitungssystem
auf. Demnach sind externe Leitungsanbindungen nicht erforderlich.
[0014] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der jeweils wenigstens
eine Druckkolben direkt mit dem wenigstens einen Spannelement gekoppelt ist. Ein hohes
Volumengleichgewicht zwischen der ersten Druckkammer und der zweiten Druckkammer ist
ferner vorzugsweise mittels eines kolbenstangenlosen Fluidantriebs realisierbar. Dies
ist vorzugsweise mittels der direkten Kopplung zwischen dem Druckkolben und dem Spannelement
möglich. Die Kolbenbewegung entlang der Zylinderachse und die Bewegung der Spannelemente
parallel zur Zylinderachse verlaufen synchron und/oder parallel zur Kolbenbewegung.
Das Volumen zwischen Öffnungs-/ und Schließkammer sind identisch und müssen somit
nicht über einen Ausgleichsbehälter zueinander ausgeglichen werden. Alternativ oder
zusätzlich ist der wenigstens eine Druckkolben mittels einer Synchronisierung, insbesondere
eines Synchronisierungsmittels, bevorzugt einer Ritzel-Zahnstangen-Mechanik und/oder
Pleuelsynchronisierung, vorzugweise eines Synchronisierungsritzels, mit wenigstens
einem Spannelement gekoppelt. Alternativ ist die Synchronisierung mittels einer Pleuelstange
erzielbar. Dazu weist der wenigstens eine Druckkolben ein Zahnstangenprofil auf, welches
mit dem Synchronisierungsritzel im Betrieb im Eingriff ist. Bei Verwendung mehrerer
Druckkolben und/oder mehrerer Spannelemente kann mittels des Synchronisierungsritzels
die Bewegung der Druckkolben bzw. der Spannelemente synchronisiert werden. Ferner
können an den Spannelementen ebenfalls Zahnstangenprofile vorgesehen sein, welche
im Betrieb mit dem Synchronisierungsritzel im Eingriff stehen.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn die Spann- und/oder Greifvorrichtung eine, insbesondere
rein, elektrische oder elektronische Anlagenschnittstelle im Niederspannungsbereich
mit einer maximalen Aufnahmeleistung von 100 W aufweist. Die zulässige Spannung der
Anlagenschnittstelle liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0-48 V DC, vorzugsweise
bei 24 V DC. Die zulässige Stromstärke liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen
0-10 A, insbesondere bei 4 A. Durch die niedrige Aufnahmeleistung und/oder durch nur
eine elektrische Versorgung ist eine besonders einfache Energieversorgung, insbesondere
mittels einer kontaktlosen Schnittstelle, bevorzugt mittels Induktion, möglich.
[0016] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Spann- und/oder Greifvorrichtung eine im oder
am Grundgehäuse angeordnete Steuereinheit zur Steuerung und/oder zur Regelung des
Fluidantriebs und/oder des wenigstens einen Spannelements aufweist. Die Steuereinheit
kann ferner zusätzlich oder alternativ zur Kommunikation mit einer übergeordneten
Steuerung und/oder einer Anlagesteuerung eingerichtet sein.
[0017] Es ist zudem vorteilhaft, wenn die Spann- und/oder Greifvorrichtung derart eingerichtet
ist, die Information der Spann- oder Greifsituation zu sammeln, zu verarbeiten und
bei der Steuerung und Regelung der Spann- und/oder Greifvorrichtung zu berücksichtigen.
Die Spann- und/oder Greifvorrichtung ist vorzugsweise zur Regelung des Fluidantriebs,
insbesondere des Motors, und/oder dessen Drehmoment, Drehzahl, Drehrichtung eingerichtet.
Die Spann- und/oder Greifvorrichtung ist vorzugsweise zum Erfassen des Fluiddrucks
in der Spann- und/oder Greifvorrichtung eingerichtet. Die Spann- und/oder Greifvorrichtung
ist vorzugsweise zum Erfassen der Schwingung während der Bearbeitung in der Spann-
und/oder Greifvorrichtung, insbesondere nahe des oder am Spann- oder Greifpunkt, eingerichtet.
[0018] Vorzugsweise weist die Spann- und/oder Greifvorrichtung einen im oder am Grundgehäuse
angeordneten Leistungsbooster bzw. Leistungsverstärker zur kurzfristigen Bereitstellung
einer höheren Leistung am Fluidantrieb auf. Der Leistungsbooster kann demnach eine
zusätzliche Leistung neben der mittels der Anlagenschnittstelle bereitgestellten Leistung
bereitstellen. So kann z.B. der hohe Spanndruck aufgebaut werden. Der Leistungsbooster
kann vorzugsweise als kapazitiver bzw. elektromechanischer Speier ausgebildet sein.
Ferner kann der Leistungsbooster einen Spannungstransformator aufweisen, welcher insbesondere
die bereitgestellte Spannung an den Motor des Fluidantriebs transformiert und/oder
kurzfristig eine höhere Spannung für den Motor bereitstellt.
[0019] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Spann- und/oder
Greifvorrichtung eine im oder am Grundgehäuse angeordnete Sensoreinrichtung mit wenigstens
einem Drucksensor zum Erfassen des fluidischen Drucks in der Spann- und/oder Greifvorrichtung
und/oder mit wenigstens einem Schwingungssensor zum Erfassen der Schwindungen während
der Bearbeitung der Spann- und/oder Greifvorrichtung und/oder einen im oder am Grundgehäuse
angeordneten Positionssensor aufweist. Die Sensoreinrichtung erzeugt vorzugsweise
Signale, welche an die Steuereinheit übertragen werden. Die Steuereinheit ist vorzugsweise
derart eingerichtet, dass diese den Fluidantrieb und/oder die Spannelemente in Abhängigkeit
der Signale der Sensoreinrichtung steuert.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Weiterentwicklung der Erfindung sieht vor, dass die Spann-
und/oder Greifvorrichtung einen im oder am Grundgehäuse angeordneten Druckverstärker
zum Erhöhen des fluidischen Drucks aufweist. Der Druckverstärker weist vorzugsweise
einen Differentialkolben auf. Ein Differentialkolben weist zwei, verschieden große
Arbeitsflächen auf. Die größere Arbeitsfläche des Differentialkolbens wird dazu verwendet,
einen niedrigeren Eingangsdruck aufzunehmen und die resultierende Kraft auf die kleinere
Arbeitsfläche des Druckkolbens zu übertragen, was zu einem höheren Ausgangsdruck führt.
Es ist vorteilhaft, wenn der Differentialkolben Teil des Druckkolbens ist.
[0021] Es ist vorteilhaft, wenn der Fluidantrieb in einem Eilgang und in einem Kraftgang
betreibbar ist. Die Hydraulikpumpe stellt vorzugsweise einen niedrigeren ersten Fluiddruck,
insbesondere in einem Bereich zwischen 30 bar und 60 bar, bei einem maximalen Fluidförderstrom
bereit. Die Hydraulikpumpe kann dazu eingerichtet sein, nur zum kraftlosen Verfahren
der Druckkolben und/oder der Spannelemente Verwendung zu finden. Der Hydraulikpumpe
ist vorzugsweise der Druckverstärker, insbesondere der Differentialkolben, nachgeschaltet,
welcher einen höheren zweiten Fluiddruck, insbesondere in einem Bereich zwischen 180
bar und 250 bar, bei einem niedrigeren Fluidförderstrom bereitstellt. Die Kombination
der Hydraulikpumpe mit dem Druckverstärker dient somit zum schnellen Verfahren und
kraftvollen Schließen der Druckkolben und/oder der Spannelemente. Demnach kann ein
Fluidantrieb, insbesondere eine Hydraulikpumpe, mit einer geringen Leistungsaufnahme,
insbesondere von unter 100 W, Verwendung finden. Der Fluiddruck ist dabei negativ
proportional zum Fluidförderstrom, wobei der Fluiddruck die Spann- oder Greifkraft
der Spannelemente bestimmt und/oder wobei der Fluidförderstrom die Verfahrgeschwindigkeit
der Spannelemente und/oder der Druckkolben bestimmt. Demnach kann für den Eilgang
nur die Hydraulikpumpe und für den Kraftgang die Hydraulikpumpe und der Druckverstärker
in Kombination zum Einsatz kommen. Der Fluidantrieb ist vorzugsweise derart ausgebildet,
dass erst bei einem Fluiddruck in einem Bereich von 30 bar bis 60 bar der Druckverstärker
dazu geschaltet wird. Zum Hinzuschalten des Druckverstärkers ist vorzugsweise ein
druckgesteuertes, passives Ventil, insbesondere ein Druckfolgeventil bzw. Druckschaltventil
bzw. Zuschaltventil und/oder Rückschlagventil, vorgesehen. Alternativ kann das Ventil
auch aktiv z.B. mittels Strom angesteuert werden.
[0022] Es ist alternativ denkbar, dass beim TANDEM-Spannen die Spann- und/oder Greifvorrichtung
bei 60 bar im Eil- und Kraftgang ohne Druckverstärker betreibbar ist.
[0023] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ebenfalls durch eine Klemmeinrichtung
des Anspruchs 12 gelöst. Die Klemmeinrichtung dient zum Verklemmen eines Spannelements
einer Spann- und/oder Greifvorrichtung, insbesondere einer zuvor beschriebenen Spann-
und/oder Greifvorrichtung. Die Spann- und/oder Greifvorrichtung weist einen entlang
einer Zylinderachse erstreckenden Druckzylinder auf, in welchem ein Klemmring und
ein entlang der Zylinderachse verschieblich gelagerten Druckkolben mit einem Kolbenabschnitt
angeordnet ist. Der Klemmring ist relativ zum Druckzylinder nicht beweglich und weist
eine gegenüber der Zylinderachse schräg verlaufende Ringschräge auf. Die Klemmeinrichtung
umfasst ein entlang der Zylinderachse relativ zum Kolbenabschnitt und/oder zum Klemmring
bewegliches erstes Klemmelement mit einer ersten Klemmschräge, wobei insbesondere
die erste Klemmschräge schräg zur Zylinderachse verläuft. Die Klemmeinrichtung umfasst
ferner ein entlang der Zylinderachse relativ zum Kolbenabschnitt und/oder zum Klemmring
und/oder zum ersten Klemmelement bewegliches zweites Klemmelement mit einer zweiten
Klemmschräge und einer dritten Klemmschräge. Die zweite Klemmschräge und/oder die
dritte Klemmschräge verlaufen vorzugsweise schräg zur Zylinderachse. Zudem umfasst
die Klemmeinrichtung einen entlang der Zylinderachse relativ zum Kolbenabschnitt und/oder
zum Klemmring und/oder zum ersten Klemmelement und/oder zum zweiten Klemmelement beweglichen
Klemmschieber. In einem Klemmzustand ist das wenigstens eine Spannelement der Spann-
und/oder Greifvorrichtung mittels der Klemmeinrichtung, insbesondere mittels des ersten
Klemmelements und/oder des zweiten Klemmelements und/oder des Klemmrings, festsetzbar.
Mittels der Klemmeinrichtung kann eine Positionsfestsetzung und/oder eine Greifkrafterhaltung
der Spannelemente sichergestellt werden.
[0024] Es ist vorteilhaft, wenn die Klemmeinrichtung derart ausgebildet ist, dass im Klemmzustand
das erste Klemmelement mittels eines fluidischen Drucks in einer ersten Druckkammer
zur Mittellängsachse hin beaufschlagbar und/oder verlagerbar ist und/oder das zweite
Klemmelement mittels des Klemmschiebers weg von der Mittellängsachse beaufschlagbar
und/oder verlagerbar ist. Der Klemmschieber wird vorzugsweise durch ein Federmittel
und/oder das gegriffene Bauteil und/oder Bauteilträger weg von der Mittellängsachse
gedrängt. Durch die bidirektionale Wirkweise der Klemmeinrichtung steigt die Klemmwirkung
der Klemmeinrichtung bei steigender Belastung an den Spannelementen, sodass die Positionserhaltung
und/oder die Greifkrafterhaltung mit steigender Belastung bis zur Zerstörung der Komponenten
der Klemmeinrichtung ebenfalls steigt. Die Klemmeinrichtung ist vorzugsweise derart
eingerichtet, dass zum Lösen des Klemmzustands der Klemmeinrichtung ein Fluiddruck
auf eine zweite Druckkammer beaufschlagbar ist. Somit ist das erste Klemmelement weg
von der Mittellängsachse verlagerbar und die Klemmung wird aufgelöst.
[0025] Es ist ferner vorteilhaft, wenn das erste Klemmelement trapezförmig ausgebildet ist
und/oder an einem Außenumfang des ersten Klemmelements die erste Klemmschräge vorgesehen
ist. Es ist ferner vorteilhaft, wenn das zweite Klemmelement hohl ausgebildet ist
und/oder an einem Innenumfang des zweiten Klemmelements die zweite Klemmschräge und
an einem Außenumfang des zweiten Klemmelements die dritte Klemmschräge vorgesehen
sind. Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Klemmring hohl ausgebildet ist und/oder
an einem Innenumfang des Klemmrings die Ringschräge vorgesehen ist. Zudem ist es vorteilhaft,
wenn in einem Klemmzustand der Klemmeinrichtung die erste Klemmschräge mit der zweiten
Klemmschräge zur Anlage kommt und die dritte Klemmschräge mit der Ringschräge zur
Anlage kommt. Aufgrund der zwei im Klemmzustand gleichzeitig wirkenden Klemmstellen
von eine besonders hohe Klemmwirkung erzielt werden.
[0026] Es ist zudem vorteilhaft, wenn die Klemmeinrichtung federbeaufschlagt ausgebildet
ist. Vorzugsweise wird mittels wenigstens eines Federmittels der Klemmschieber weg
von der und/oder der Kolbenabschnitt hin zur und/oder das erste Klemmelement hin zur
Mittellängsachse vorgespannt. Demnach kann eine Spann- oder Greifkraft am Spannelement
ohne Betrieb des Fluidantriebs bereitgestellt werden. Ferner können mittels der Federmittel
Schwingung im Betrieb kompensiert werden.
[0027] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass eine zuvor beschriebene Spann- und/oder
Greifvorrichtung eine zuvor beschriebene Klemmeinrichtung aufweist. Demnach kann der
Nachteil bei Hydraulikanwendung kompensiert werden, dass bei einem Abfall des Fluiddrucks
auch die Spannkraft linear dazu reduziert wird, da die meisten Spannelemente nicht
mechanisch selbsthemmend sind. Aufgrund der integrierten Ausbildung des Fluidantriebs
sind diesbezüglich keine externen Leistungsanbindungen möglich. In dem Fall ist es
erforderlich, den Fluidantrieb dauerhaft zu betreiben, was nachteilig aufgrund des
Energieverbrauchs und der Wärmeentwicklung in der Spann- und/oder Greifvorrichtung
ist. Aufgrund der Klemmeinrichtung wird ein selbsthemmender Formschluss bereitgestellt,
bei welchem die Position und die Spann- oder Greifkraft auch bei Wegfall des Fluiddrucks
aufrechterhalten bleibt. Es ist vorteilhaft, wenn die Klemmeinrichtung im oder am
Grundgehäuse angeordnet, insbesondere im Grundgehäuse integriert ist.
[0028] Die Steuereinheit ist vorzugsweise zur Steuerung und/oder Regelung der Position und/oder
der Reaktionskraft des wenigstens einen Spannelements eingerichtet. Es ist ferner
vorteilhaft, wenn die Klemmeinrichtung Teil des Druckkolbens ist. Es ist ferner vorteilhaft,
wenn die Steuereinheit derart eingerichtet ist, dass im Klemmzustand der Leistungsbooster,
insbesondere die Kapazität und/oder der Akku geladen werden. Im Klemmzustand kann
zusätzlich oder alternativ der Fluidantrieb, insbesondere der Motor, ausgeschaltet
werden.
[0029] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Spann- und/oder Greifvorrichtung mehrere Spannelemente
aufweist, wobei die mehreren Spannelemente entlang einer Spannebene verschieblich
gelagert sind. Vorzugsweise liegt der Volumenmittelpunkt der Spannelemente in der
Spannebene. Es ist zudem vorteilhaft, wenn der Fluidantrieb, insbesondere der Motor
und/oder die Hydraulikpumpe und/oder der Fluidtank und/oder die Steuereinheit und/oder
die Sensoreinrichtung und/oder der Druckverstärker und/oder der Leistungsbooster,
in der Spannebene liegt und/oder die Spannebene schneidet.
[0030] Vorzugsweise weist die Spann- und/oder Greifvorrichtung zwei, drei, vier oder sechs
Spannelemente auf, wobei diese kreuzförmig oder sternenförmig angeordnet sind. Es
ist vorteilhaft, wenn im oder am Grundgehäuse zwischen zwei Spannelementen der Motor
und/oder die Hydraulikpumpe und/oder der Fluidtank und/oder die Steuereinheit und/oder
die Sensoreinrichtung und/oder der Druckverstärker und/oder der Leistungsbooster angeordnet
sind.
[0031] Die Beschreibung betrifft ferner eine zuvor beschriebene Spann- und/oder Greifvorrichtung
mit einem im oder am Grundgehäuse angeordneten Leistungsbooster.
[0032] Die Beschreibung betrifft ferner eine zuvor beschriebene Spann- und/oder Greifvorrichtung
mit einem im oder am Grundgehäuse angeordneten Druckverstärker.
[0033] Die Beschreibung betrifft ferner eine zuvor beschriebene Spann- und/oder Greifvorrichtung
mit einer im oder am Grundgehäuse angeordneten Klemmeinrichtung.
[0034] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ebenfalls durch einen Druckkolben
mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst. Ein Druckbolzen für eine, insbesondere
zuvor beschriebene, Spann- und/oder Greifvorrichtung, mit einem im Druckkolben integrierten
Kolbenabschnitt und entweder mit einer im Druckkolben integrierten, insbesondere zuvor
beschriebenen, Klemmeinrichtung und/oder mit einem im Druckkolben integrierten Druckverstärker,
insbesondere Differentialkolben.
[0035] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung zu entnehmen, anhand derer Ausführungsbeispiele der Erfindung weiter
beschrieben und erläutert sind.
[0036] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Spann- und/oder Greifvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Oberansicht der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 1 mit einer Spannpalette;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht einer Hydraulikpumpe der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß
Fig. 1;
- Fig. 6
- eine Vorderansicht einer Steuereinheit der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß
Fig. 1;
- Fig. 7
- eine Detailansicht im Schnitt der Steuereinheit und der Sensorvorrichtung der Spann-
und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 1;
- Fig. 8
- eine Oberansicht der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Öffnungsstellung
und in einem Lösezustand;
- Fig. 9
- eine Schnittansicht der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 8;
- Fig. 10
- eine Oberansicht der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Schließstellung
und in einem Lösezustand;
- Fig. 11
- eine Schnittansicht der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 10;
- Fig. 12
- eine Oberansicht der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Schließstellung
und in einem Klemmzustand; und
- Fig. 13
- eine Schnittansicht der Spann- und/oder Greifvorrichtung gemäß Fig. 13.
[0037] In den Fig. 1 bis 4 ist eine Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 zum Spannen oder
Greifen eines nicht dargestellten Bauteils oder Bauteilträgers mit einem Grundgehäuse
12 und mit einer Mittellängsachse 14 gezeigt. Im Grundgehäuse 12 sind vier radial
zur Mittellängsachse 14 verschieblich gelagerte Spannelemente 16 angeordnet, welche
vorzugsweise in einer Führung 13 translatorisch beweglich geführt sind. Die Spann-
und/oder Greifvorrichtung 10 kann als Spannmittel, Greifmittel, Spannfutter oder Nullpunktspannmodul
ausgebildet sein.
[0038] Gemäß Fig. 4 kann die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 mittels einer Spannpalette
18 an einem Maschinentisch 20 eines Bearbeitungszentrums 22 bzw. einer Bearbeitungsanlage
angeordnet werden. Dazu weist die Spannpalette 18 Spannbolzen 24 auf, welche in nicht
dargestellten Bolzenaufnahmen des Maschinentischs 20, insbesondere in wenigstens ein
nicht dargestelltes Nullpunktspannmodul, aufnehmbar sind.
[0039] Die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 weist gemäß Fig. 2 einen im Grundgehäuse
integrierten Fluidantrieb 26 auf. Der Fluidantrieb 26 weist einen elektrischen Motor
28 und eine Hydraulikpumpe 30 auf. Mittels des Fluidantriebs 26 sind die Spannelemente
16 antreibbar.
[0040] Gemäß Fig. 5 kann die Hydraulikpumpe 30 als Zahnradpumpe 32 ausgebildet sein. Die
Zahnradpumpe 32 weist ein Pumpengehäuse 34, ein im Pumpengehäuse 34 angeordnetes erstes
Pumpenzahnrad 36 und ein im Pumpengehäuse 34 angeordnetes zweites Pumpenzahnrad 38
auf. Das erste Pumpenzahnrad 36 ist mittels des Motors 28 antreibbar. Das erste Pumpenzahnrad
36 kämmt mit dem zweiten Pumpenzahnrad 38, sodass dieses mitbewegt wird. Das erste
Pumpenzahnrad 36 weist dieselbe Drehrichtung wie die nicht dargestellte Abtriebswelle
des Motors 28 auf. Das zweite Pumpenzahnrad 38 weist eine entgegengesetzte Drehrichtung
als die Drehrichtung der nicht dargestellten Abtriebswelle des Motors 28 und des ersten
Pumpenzahnrads 36 auf. Alternativ ist denkbar, dass zwischen dem ersten Pumpenzahnrad
36 und dem Motor 28 ein einstufiges Getriebe, insbesondere ein Stirnradgetriebe angeordnet
ist. In dem Fall dreht sich das ersten Pumpenzahnrad 36 entgegen der Drehrichtung
des Motors 28. Das erste Pumpenzahnrad 36 und das zweite Pumpenzahnrad 38 sind mittels
einer Zahnradwellenlagerung im Pumpengehäuse 34 um eine parallel zur Abtriebswelle
des Motors 28 verlaufende Antriebsachse 42 drehbar gelagert. Das ersten Pumpenzahnrad
36 und das zweite Pumpenzahnrad 38 sind vorzugsweise beidseitig in Lagerbrillen gelagert.
Im montierten Zustand verläuft die Antriebsachse 42 vorzugsweise parallel oder senkrecht
zur Mittellängsachse 14. Das ersten Pumpenzahnrad 36 und das zweite Pumpenzahnrad
38 transportiert das Fluid zwischen den Zähnen der Pumpenzahnräder 36, 38 und dem
Pumpengehäuse 34.
[0041] Ferner weist die Zahnradpumpe 32 gemäß Fig. 5 einen ersten Verbindungskanal 44 und
einen zweiten Verbindungskanal 46 auf, wobei je nach Drehrichtung des Motors 28 Fluid
vom ersten Verbindungskanal 44 zum zweiten Verbindungskanal 46 gefördert wird und
vice versa. Als Fluid kommt vorzugsweise ein Hydrauliköl zum Einsatz.
[0042] Zur Bereitstellung des Fluids weist die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 gemäß
Fig. 2 einen im Grundgehäuse integrierten Fluidtank 48 auf. Der Fluidtank 48 ist vorzugsweise
mit dem ersten Verbindungskanal 44 und/oder dem zweiten Verbindungskanal 46 fluidisch
verbunden.
[0043] Zum Verschieben der Spannelemente 16 senkrecht zur Mittellängsachse ist gemäß Fig.
9, 11 und 13 je Spannelement 16 eine Zylinder-Kolben-Einheit vorgesehen. Im Grundgehäuse
12 ist ein entlang einer Zylinderachse 50 erstreckender Druckzylinder 52 vorgesehen,
wobei die Zylinderachse 50 vorzugsweise senkrecht zur Mittellängsachse 14 verläuft.
Im Druckzylinder 52 ist ein Druckkolben 54 entlang der Zylinderachse 50 verschieblich
gelagert. Der Druckkolben 54 weist einen Kolbenabschnitt 56 auf, wobei der Kolbenabschnitt
56 und der Druckzylinder 52 jeweils einen mit Fluiddruck beaufschlagbaren ersten Druckraum
58 und einen mit Fluiddruck beaufschlagbaren zweiten Druckraum 60 begrenzt. Der erste
Druckraum 58 ist vorzugsweise zur Mittellängsachse 14 radial außen und der zweite
Druckraum 60 ist zur Mittellängsachse 14 radial innen angeordnet.
[0044] Beim Innenspannen oder Innengreifen ist der erste Druckraum 58 mit einem Fluiddruck
beaufschlagbar, sodass das Spannelement 16 in die Schließstellung gedrängt und verschoben
wird, und der zweite Druckraum 60 mit einem Fluiddruck beaufschlagbar, sodass das
Spannelement 16 in die Öffnungsstellung gedrängt und verschoben wird. Vorzugsweise
ist der erste Verbindungskanal 44 mit dem ersten Druckraum 58 fluidisch verbunden.
Vorzugsweise ist der zweite Verbindungskanal 46 mit dem zweiten Druckraum 60 fluidisch
verbunden. Demnach kann je nach Drehrichtung der Motors 28 ein Fluid aus der Hydraulikpumpe
30 in den ersten Druckraum 58 bzw. den zweiten Druckraum 60 gefördert werden. Vorzugsweise
bilden die Verbindungskanäle 44, 46 und die Druckräume 58, 60 ein geschlossenes Fluidleitungssystem
61.
[0045] Zum Verschieben der Spannelemente 16 sind die Druckkolben 54, insbesondere der Kolbenabschnitt
56, gemäß Fig. 9, 11 und 13 mittels jeweils eines Koppelabschnitts 62 mit dem Spannelement
16 direkt gekoppelt. Demnach ist die Bewegung des Druckkolbens 54, insbesondere des
Kolbenabschnitts 56, mit dem Spannelement 16 synchronisiert. Aufgrund der direkten
Kopplung zwischen dem Kolbenabschnitt 56 und dem Spannelement 16 kann auf eine Kolbenstange
verzichtet werden, da die Druckkolben 54 mittels der der Führung der Spannelemente
16 ebenfalls geführt sind.
[0046] An der Mittellängsachse 14, insbesondere im Zentrum der Spann- und/oder Greifvorrichtung
10, ist gemäß Fig. 8, 10 und 12 in Sychronisierungsritzel 64 vorgesehen, welcher mit
wenigstens zwei Druckkolben 54 zusammenwirkt. Dazu weisen die Druckkolben 54 an einem
der Mittellängsachse 14 zugewandten freien Kolbenende 66 ein Zahnstangenprofil 68
auf, welches im Betrieb im Eingriff mit dem Synchronisierungsritzel 64 steht. Folglich
wird die Bewegung der im Eingriff mit dem Synchronisierungsritzel 64 stehenden Druckkolben
54 und Spannelemente 16 miteinander synchronisiert.
[0047] Ferner weist die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 gemäß Fig. 2, 6 und 7 eine im
Grundgehäuse angeordnete Steuereinheit 70 zur Steuerung und Regelung der Spann- und/oder
Greifvorrichtung 10, insbesondere des Fluidantriebs 26, auf. Die Steuereinheit 70
weist vorzugsweise gemäß Fig. 6 ein Logik- und/oder Kommunikationsmodul 70A und/oder
ein Pumpensteuerungsmodul 70B und/oder ein Sensorikmodul 70C und/oder ein Spannungsversorgungs-
und/oder Kommunikationsmodul 70D und/oder ein kapazitives Energiespeichermodul 70E
und/oder einen Pumpenanschlusseinheit 70F und/oder eine Drucksensoranschlusseinheit
70G auf.
[0048] Ferner weist die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 eine im Grundgehäuse 12 angeordnete
Sensoreinrichtung 72 auf, wobei diese gemäß Fig. 2 und 7 einen Drucksensor 74 zum
Erfassen des Fluiddrucks im Fluidleitungssystem 61, insbesondere in den Druckräumen
58, 60 und/oder in der Hydraulikpumpe 30, und/oder einen Schwingungssensor 76 zum
Erfassen der Schwindungen während der Bearbeitung der Spann- und/oder Greifvorrichtung
10 und/oder einen Motorsensor zum Erfassen des Motorstroms des Motors 28. Die Sensoreinrichtung
72 ist vorzugsweise mit dem Sensorikmodul 70C verknüpft. Die Steuereinheit 70 ist
derart eingerichtet, dass diese die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 in Abhängigkeit
der Signale der Sensoreinrichtung 72 ansteuert. Die Steuereinheit 70 ist vorzugsweise
derart eingerichtet, den Fluidantrieb 26, insbesondere den Motor 28, hinsichtlich
des Drehmoments, der Drehzahlvorgabe und/oder der Drehrichtung, zu steuern und zu
regeln. Die Steuereinheit 70 ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass der in der
Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 bereitgestellte Fluiddruck in Abhängigkeit einer
Messung des Istdrucks am Drucksensor und/oder des Motorstroms bestimmt wird, sodass
zum Abschalten des Fluidantriebs 26 bei Erreichen des einzustellenden Fluiddrucks
kein Überdruckventil erforderlich ist. Dabei ist die kompakte Bauweise der Spann-
und/oder Greifvorrichtung 10 und die im Grundgehäuse 12 integrierte Steuereinheit
70 von Vorteil.
[0049] Die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 weist vorzugsweise eine rein elektrische
oder elektronische Anlagenschnittstelle im Niederspannungsbereich mit einer maximalen
Aufnahmeleistung von 100 W auf. Die zulässige Spannung der Anlagenschnittstelle 78
liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0-48 V DC, vorzugsweise bei 24 V DC.
Die zulässige Stromstärke liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0-10 A, insbesondere
bei 4 A. Durch die niedrige Aufnahmeleistung und/oder durch nur eine elektrische Versorgung
ist eine besonders einfache Medienzuführung, insbesondere kontaktlos und/oder mittels
Induktion, zwischen dem Bearbeitungszentrum 22 und der Spann- und/oder Greifvorrichtung
10 möglich. Die Anlagenschnittstelle 78 ist vorzugsweise mit dem Logik- und/oder Kommunikationsmodul
70A und/oder mit dem Spannungsversorgungs- und/oder Kommunikationsmodul 70D verknüpft.
[0050] Zudem weist die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 gemäß Fig. 6 einen Leistungsbooster
80 bzw. Leistungsverstärker zur kurzfristigen Bereitstellung einer höheren Leistung
am Fluidantrieb 26 auf. Der Leistungsbooster 80 kann demnach eine zusätzliche Leistung
neben der mittels der Anlagenschnittstelle bereitgestellten Leistung bereitstellen.
So kann z.B. beim Anfahren der Spannelemente 16 die Haftreibung überwunden werden.
Der Leistungsbooster 80 kann vorzugsweise als kapazitiver bzw. elektrochemischer Speicher
ausgebildet sein. Der Leistungsbooster 80 kann zu dem im Energiespeichermodul 70E
integriert sein. Ferner kann der Leistungsbooster 80 einen Spannungstransformator
82 aufweisen, welcher insbesondere die bereitgestellte Spannung für den Motor 28 des
Fluidantriebs 26 transformiert, sodass eine konstante Spannung und/oder kurzfristig
eine höhere Spannung für den Motor 28 bereitstellbar ist. Der Spannungstransformator
82 kann vorzugsweise im Spannungsversorgungs- und/oder Kommunikationsmodul 70D integriert
sein.
[0051] Die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 weist ferner dargestellten Druckverstärker
71 zum Erhöhen des Fluiddrucks auf, welcher insbesondere als Differentialkolben ausgebildet
ist. Ein Differentialkolben weist zwei, verschieden große Arbeitsflächen auf. Die
größere Arbeitsfläche des Differentialkolbens wird dazu verwendet, einen niedrigeren
Eingangsdruck aufzunehmen und die daraus resultierende Reaktionskraft auf die kleinere
Arbeitsfläche des Druckkolbens zu übertragen, was zu einem höheren Ausgangsdruck führt.
Es ist vorteilhaft, wenn der Differentialkolben Teil des Druckkolbens 54 ist.
[0052] Zur Kompensation des Nachteils bei Hydraulikanwendungen, dass bei einem Abfall des
Fluiddrucks auch die Spannkraft linear abfällt, da die meisten Spannelemente 16 nicht
mechanisch selbsthemmend sind, weist die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 gemäß
der Fig. 9, 11 und 13 eine Klemmeinrichtung 100 auf. Aufgrund der Klemmeinrichtung
100 wird ein selbsthemmender Formschluss bereitgestellt, bei welchem die Position
und die Spann- oder Greifkraft auch bei Wegfall des Fluiddrucks an den Spannelementen
16 aufrechterhalten bleibt. Es ist vorteilhaft, wenn die Klemmeinrichtung 100 im oder
am Grundgehäuse 12 angeordnet, insbesondere im Grundgehäuse 12 integriert, ist.
[0053] Die Klemmeinrichtung 100 dient zum Verklemmen der Spannelemente 16 und kann in einen
Klemmzustand und einen Lösezustand betrieben werden. Die Fig. 8 und 9 zeigen die Spann-
und/oder Greifvorrichtung 10 in der Öffnungsstellung und im Lösezustand. Die Fig.
10 und 11 zeigen die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 in der Schließstellung und
im Lösezustand. Die Fig. 12 und 13 zeigen die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10
in der Schließstellung und im Klemmzustand.
[0054] Die Klemmeinrichtung 100 ist vorzugsweise im Druckkolben 54 integriert. Die Klemmeinrichtung
100 weist gemäß der Fig. 9, 11 und 13 einen Klemmring 102 mit einer Ringschräge 104,
ein erstes Klemmelement 106 mit einer ersten Klemmschräge 108, ein zweites Klemmelement
110 mit einer zweiten Klemmschräge 112 und einer dritten Klemmschräge 114 sowie einen
Klemmschieber 116 mit einem Schubabschnitt 118 auf.
[0055] Der Klemmring 102 ist im Druckzylinder 52 unbeweglich angeordnet, insbesondere verklemmt,
und/oder hohl ausgebildet. Der Klemmring 102 kann alternativ einteilig mit dem Grundgehäuse
12 ausgebildet sein. Die Ringschräge 104 ist schräg, insbesondere in einem Winkel
von 25°, zur Zylinderachse 50 angeordnet. Das erste Klemmelement 106 weist einen kegelförmigen,
insbesondere zur Mittellängsachse 14 hin verjüngenden, Fußabschnitt 120 und einen
zylinderförmigen Kopfabschnitt 122 auf. An einem Außenumfang des ersten Klemmelements
106, insbesondere am Fußabschnitt 120, ist die erste Klemmschräge 108 angeordnet.
Die erste Klemmschräge 108 ist schräg, insbesondere selbsthemmend ausgebildet, vorzugweise
in einem Winkel von kleiner 15°, insbesondere 10°, zur Zylinderachse 50 angeordnet.
Das zweite Klemmelement 110 ist zylinderförmig oder hohl und/oder ringförmig ausgebildet.
An einem Innenumfang des zweiten Klemmelements 110 ist die zweite Klemmschräge 112
und/oder an einem Außenumfang des zweiten Klemmelements 110 ist die dritte Klemmschräge
114 angeordnet, wobei sich der Innenumfang hin zur Mittellängsachse 14 und/oder der
Außenumfang weg von der Mittellängsachse 14 verjüngt. Die zweite Klemmschräge 112
und/oder die dritte Klemmschräge 114 ist schräg, insbesondere in einem Winkel von
25°, zur Zylinderachse 50 angeordnet. Der Klemmschieber 116 ist ebenfalls hohl ausgebildet
und weist gemäß Fig. 11 an seinem Innenumfang einen Führungsabschnitt 124 auf, in
welcher das erste Klemmelement 106, insbesondere der Kopfabschnitt 122, geführt ist.
[0056] Der Druckkolben 54 ist relativ zum Druckzylinder 52 und zum Klemmring 102 entlang
der Zylinderachse 50 verschiebbar. Das erste Klemmelement 106 ist relativ zum Klemmring
102 und zum Kolbenabschnitt 56 entlang der Zylinderachse 50 verschiebbar. Das zweite
Klemmelement 106 ist relativ zum Klemmring 102, zum Kolbenabschnitt 56 und zum ersten
Klemmelement 106 verschiebbar. Der Klemmschieber 116 ist relativ zum Klemmring 102,
zum Kolbenabschnitt 56 und zum ersten Klemmelement 106 verschiebbar.
[0057] Zwischen dem Kolbenabschnitt 56 und dem Klemmschieber 116 ist gemäß Fig. 9, 11 und
13 ein erstes Federmittel 126 vorgesehen, welches den Kolbenabschnitt 56 hin zur Mittellängsachse
14 und/oder welches den Klemmschieber 116 weg von der Mittellängsachse 14 vorspannt.
Damit kann greifkrafterhaltende Vorspannung an den Spannelementen 16 vorgesehen werden.
Ferner kann damit die Verklemmung der Klemmelemente 106, 110 und des Klemmrings 102
verstärkt werden.
[0058] Das Antreiben und Verschieben der Spannelemente 16 erfolgt wie folgt: Im Ausgangszustand
befinden sich die Spannelemente 16 gemäß Fig. 8 und 9 in der Öffnungsstellung und
im Lösezustand unter Berücksichtigung des Außenspannens oder Außengreifens. Beim Innengreifen
oder Innenspannen ist die Orientierung umgekehrt. Dabei sind der Druckkolben 54 und
die Klemmeinrichtung 100, insbesondere das erste Klemmelement 106 und/oder das zweite
Klemmelement 110 und/oder der Klemmschieber 116, relativ zur Mittellängsachse 16 radial
außen angeordnet. Zum Verschieben der Spannelemente 16 in die Schließstellung wird
mittels des Fluidantriebs 26 ein Fluiddruck auf die ersten Druckräume 58 beaufschlagt.
Fig. 10 und 11 zeigt die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 in dieser Schließstellung.
Die Klemmeinrichtung 100, insbesondere das erste Klemmelement 106 und/oder das zweite
Klemmelement 110 und/oder der Klemmschieber 116, bewegen sich dabei nicht relativ
zum Kolbenabschnitt 56 und/oder nicht relativ zueinander. Sobald ein Bauteil oder
ein Bauteilträger an dem Spannelementen 16 gespannt oder gegriffen wird, erhöht sich
die Reaktionskraft. Aufgrund der kleinen Dimensionierung des Fluidantriebs 26 wird
nun der Druckverstärker dazu geschaltet, sodass eine höhere Spann- oder Greifkraft
an den Spannelementen 16 bereitgestellt werden kann. Zur Erhaltung der Position und/oder
Spann- oder Greifkraft kann der Fluidantrieb 26 und der Druckverstärker dauerhaft
betrieben werden.
[0059] Es ist denkbar, dass je nach Orientierung des Spannens auch die Orientierung der
Klemmeinrichtung 100 geändert wird.
[0060] Alternativ kann die Klemmeinrichtung 100 in den Klemmzustand gemäß Fig. 12 und 13
bewegt werden. Im Klemmzustand erhält die Klemmeinrichtung 100 die Position und/oder
Spann- oder Greifkraft der Spannelemente 16. Dazu gelangt das Spannelement 16 zur
Anlage an das zu spannende oder zu greifende Bauteil. Folglich wird eine Reaktionskraft
mittels des Koppelabschnitts 62 auf den Druckkolben 56 übertragen. Weiterhin wird
der erste Druckraum 58 mit einem Fluiddruck beaufschlagt. Dabei wird zum einen der
Klemmschieber 116 in Bezug auf die Mittellängsachse 14 nach radial außen mittels des
ersten Federmittels 126 gedrängt und zum anderen das erste Klemmelement 106 in Bezug
auf die Mittellängsachse 14 nach radial innen gedrängt. Bei der Bewegung des ersten
Klemmelements 106 gegenüber der Mittellängsachse 14 nach radial innen gleitet die
erste Klemmschräge 108 über die zweite Klemmschräge 112. Aufgrund der entgegengesetzten
Orientierung der ersten Klemmschräge 108 und der zweiten Klemmschräge 112 wird das
zweite Klemmelement 110 gegenüber der Zylinderachse 50 nach radial außen gedrängt.
Dabei gleitet die dritte Klemmschräge 114 über die Ringschräge 104. Jedoch ist die
Bewegungsfreiheit des zweiten Klemmelements 110 nach radial innen zur Mittellängsachse
14 durch den Klemmschieber 116 beschränkt. Folglich wird im gegriffenen bzw. gespannten
Zustand das zweite Klemmelement 110 in Bezug auf die Mittellängsachse 14 nach radial
innen und in Bezug auf die Zylinderachse 50 nach radial außen gedrängt. Demnach liegen
im Klemmzustand die erste Klemmschräge 108 mit der zweiten Klemmschräge 112 sowie
die dritte Klemmschräge 114 und die Ringschräge 104 aneinander an, wobei insbesondere
deren Kontaktflächen eine senkrecht zur Zylinderachse 50 verlaufende Klemmebene 128
schneiden. Mit steigender Greif- oder Spannkraft sowie steigender Reaktionskraft wird
aufgrund des ersten Druckraums 58 und des Klemmschiebers 116 die Klemmeinrichtung
100 stärker verspannt.
[0061] Zum Lösen des Klemmzustands ist der zweite Druckraum 60 mit einem Fluiddruck zu beaufschlagen.
Dazu weist der Druckkolben 54 eine parallel zur Mittellängsachse 14 verlaufende Durchgangsbohrung
130 auf, welche den zweiten Druckraum 60 fluidisch mit dem Innenumfang der Klemmschiebers
116 und/oder mit dem ersten Klemmelement 106, insbesondere den Kopfabschnitt 122,
verbindet. Der Kopfabschnitt 122 weist vorzugsweise eine Kopfdichtung 132 auf, welche
den ersten Druckraum 58 und den zweiten Druckraum 60 fluidisch voneinander trennt.
Ferner ist das erste Klemmelement 106 mittels eines zweiten Federmittels 134 hin zur
Mittellängsachse 14 vorgespannt, wobei das zweite Federmittel 134 im Klemmschieber
116, insbesondere an dessen Innenumfang, angeordnet. Beim Beaufschlagen des zweiten
Druckraums 60 mit einem Fluiddruck, welcher größer als der Fluiddruck im ersten Druckraum
58 und der durch das zweite Federmittel 134 resultierende Druck ist, wird das erste
Klemmelement 106 weg von der Mittellängsachse 14 nach radial außen verschoben. Dabei
löst sich die Verklemmung zwischen dem ersten Klemmelement 106, dem zweiten Klemmelement
110 und dem Klemmring 102. Nach Lösen der Verklemmung wird der Druckkolben 54 und
das Spannelement 16 in Bezug auf die Mittellängsachse 14 nach radial außen verschoben,
sodass sich die Spann- und/oder Greifvorrichtung 10 wieder im Ausgangszustand, also
in der Öffnungsstellung und im Lösezustand, gemäß Fig. 8 und 9 befindet.
1. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) umfassend:
- ein Grundgehäuse (12) mit einer Mittellängsachse (14),
- wenigstens ein im Grundgehäuse (12) radial zur Mittellängsachse (14) verschieblich
geführtes Spannelement (16),
- ein Fluidantrieb (26) zum Antreiben des wenigstens einen Spannelements (16),
wobei der Fluidantrieb (26) im oder am Grundgehäuse (12) angeordnet ist.
2. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach Anspruch 1, wobei der Fluidantrieb (26)
einen im oder am Grundgehäuse (12) angeordneten elektrischen Motor (28) und/oder eine
im oder am Grundgehäuse (12) angeordnete Hydraulikpumpe (30) umfasst.
3. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach Anspruch 2, wobei eine Änderung einer Drehrichtung
des Motors (28) eine Änderung einer Verschieberichtung hin zur oder weg von der Mittellängsachse
(14) des wenigstens einen Spannelements (16) bewirkt.
4. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das
Grundgehäuse (12) wenigstens einen entlang einer senkrecht zur Mittellängsachse (14)
verlaufenden Zylinderachse (50) erstreckenden Druckzylinder (52) aufweist, wobei der
Fluidantrieb (26) jeweils einen im oder am Druckzylinder (52) angeordneten, entlang
der Zylinderachse (50) verschieblich gelagerten Druckkolben (54) aufweist, und
wobei insbesondere der Druckzylinder (52) und der Druckkolben (54) jeweils einen mit
Druck beaufschlagbaren ersten Druckraum (58) zum Verlagern des Spannelements (16)
aus einer Öffnungsstellung in eine Schließstellung und einen mit Druck beaufschlagbaren
zweiten Druckraum (60) zum Verlagern des Spannelements (16) aus der Schließstellung
in die Öffnungsstellung begrenzt.
5. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei diese
einen im oder am Grundgehäuse (12) angeordneten Fluidtank (48) aufweist, und/oder
wobei der Fluidantrieb (26) ein im Grundgehäuse (12) geschlossenes Fluidleitungssystem
(61) aufweist.
6. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei jeweils
der Druckkolben (54) direkt und/oder mittels einem Synchronisierungsmittel (64) mit
dem wenigstens einen Spannelement (16) gekoppelt ist.
7. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei diese
eine elektrische Anlagenschnittstelle im Niederspannungsbereich mit einer maximalen
Aufnahmeleistung von 100 W aufweist.
8. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei diese
eine Steuereinheit (70) zur Steuerung und/oder Regelung des Fluidantriebs (26) und/oder
des wenigstens einen Spannelements (16) umfasst.
9. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei diese
einen Leistungsbooster (80) zur kurzfristigen Bereitstellung einer höheren Leistung
am Fluidantrieb (26) aufweist.
10. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei diese
eine Sensoreinrichtung (72) mit wenigstens einem Drucksensor (74) zum Erfassen des
fluidischen Drucks in der Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) und/oder mit wenigstens
einem Schwingungssensor (76) zum Erfassen der Schwindungen während des Betriebs der
Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) und/oder mit wenigstens einem Positionssensor
umfasst.
11. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei diese
einen Druckverstärker (71) zum Erhöhen des fluidischen Drucks, insbesondere einen
Differentialkolben, umfasst.
12. Klemmeinrichtung (100) zum Verklemmen eines Spannelements (16) einer Spann- und/oder
Greifvorrichtung (10), insbesondere nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) einen entlang einer Zylinderachse
(50) erstreckenden Druckzylinder (52) mit einem fixierten, eine Ringschräge (104)
umfassenden Klemmring (102) und einen Druckkolben (54) mit einem Kolbenabschnitt (56)
aufweist, und wobei die Klemmeinrichtung (100) umfasst:
- ein relativ zum Kolbenabschnitt (54) bewegliches erstes Klemmelement (106) mit einer
ersten Klemmschräge (108),
- ein relativ zum Kolbenabschnitt (54) und zum ersten Klemmelement (106) bewegliches
zweites Klemmelement (110) mit einer zweiten Klemmschräge (112) und einer dritten
Klemmschräge (114), und
- einen relativ zum Kolbenabschnitt (54), zum ersten Klemmelement (106) und zum zweiten
Klemmelement (110) beweglichen Klemmschieber (116),
wobei in einem Klemmzustand das Spannelement (16) mittels der Klemmeinrichtung (100)
festsetzbar ist.
13. Klemmeinrichtung (100) nach Anspruch 12, wobei diese derart ausgebildet ist, dass
im Klemmzustand das erste Klemmelement (106) mittels eines Fluiddrucks in der ersten
Druckkammer (58) zur Mittellängsachse (14) hin beaufschlagbar und/oder verlagerbar
ist und/oder das zweite Klemmelement (110) mittels des Klemmschiebers (116) weg von
der Mittellängsachse (14) beaufschlagbar und/oder verlagerbar ist
14. Klemmeinrichtung (100) nach Anspruch 12 oder 13, wobei das erste Klemmelement (106)
keilförmig ausgebildet ist und an einem Außenumfang die erste Klemmschräge (108) vorgesehen
ist, wobei das zweite Klemmelement (110) hohl ausgebildet ist und an einem Innenumfang
die zweite Klemmschräge (112) und an einem Außenumfang die dritte Klemmschräge (114)
vorgesehen sind, wobei der Klemmring (102) hohl ausgebildet ist und an einem Innenumfang
die Ringschräge (104) vorgesehen ist, und/oder wobei die Klemmeinrichtung (100) derart
ausgebildet ist, dass in einem Klemmzustand die erste Klemmschräge (108) mit der zweiten
Klemmschräge (112) zusammenwirkt und die dritte Klemmschräge (114) mit der Ringschräge
(104) zusammenwirkt.
15. Klemmeinrichtung (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei mittels wenigstens
eines ersten Federmittels (126) der Klemmschieber (116) weg von der und/oder mittels
wenigstens eines zweiten Federmittels (134) der Kolbenabschnitt (56) hin zur und/oder
das erste Klemmelement (106) hin zur Mittellängsachse (14) vorgespannt ist.
16. Spann- und/oder Greifvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei diese
eine Klemmeinrichtung (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 15 aufweist.
17. Druckkolben (54) für eine Spann- und/oder Greifvorrichtung (10), insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 11, mit einem im Druckkolben (54) integrierten Kolbenabschnitt
(56) und
mit einer im Druckkolben (54) integrierten Klemmeinrichtung (100), insbesondere nach
einem der Ansprüche 12 bis 15, und/oder
mit einem im Druckkolben (54) integrierten Druckverstärker (71).