[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneidmesseranordnung für eine Vorrichtung
zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung zum
Zuschneiden von Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 11.
Stand der Technik
[0002] Schneidmesseranordnungen und Vorrichtungen zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial
sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt.
[0003] Vorrichtungen zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial umfassen üblicherweise eine
Transporteinrichtung, in der Verpackungsmaterial (bspw. eine Kunststofffolie) entlang
einer Transportrichtung transportiert und einer Schneideinrichtung zugeführt wird,
wobei die Schneideinrichtung eine Untermesseranordnung und eine Schneidmesseranordnung
umfasst, die zusammen Verpackungsmaterial zuschneiden können. Dabei ist es bekannt,
sowohl Linienschnitte als auch Streifenschnitte zu realisieren, wobei Streifenschnitte
durch Paare von geringfügig beabstandeten Schneidmessern (bspw. 1cm Abstand in einer
Richtung parallel zur Rotationsachse der Schneidmesser) erstellt werden, die das Verpackungsmaterial
durch Herauslösen eines Streifens von Verpackungsmaterial zwischen den Schneidmessern
schneiden.
[0004] Während Wartungsarbeiten oder aufgrund von Störungen kann es notwendig sein, die
Schneidmesseranordnung aus der Vorrichtung zu entnehmen. Da die Schneidmesser zumindest
in Richtung des Verpackungsmaterials freiliegen müssen, um ein Schneiden des Verpackungsmaterials
von oben zu bewirken (in Wechselwirkung mit der Untermesseranordnung), besteht hier
ein Verletzungsrisiko für den Bediener.
[0005] Zusätzlich ist es beim Streifenschnitt erforderlich, die gebildeten Materialstreifen
abzuführen. Hierzu ist bspw. aus der
DE 3 841 250 C2 ein Abstreifkörper oder Ring zwischen den benachbarten Schneidmessern angeordnet,
entlang dem der Materialstreifen geführt und zu einer Absaugung bzw. einem Absaugrohr
bewegt werden kann.
Aufgabe
[0006] Ausgehend vom bekannten Stand der Technik besteht die zu lösende technische Aufgabe
somit darin, ein zuverlässiges Entfernen von Verpackungsmaterialstreifen beim Streifenschnitt
und gleichzeitig eine hohe Betriebssicherheit einer Schneidmesseranordnung und einer
Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial zu realisieren.
Lösung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Schneidmesseranordnung für eine Vorrichtung
zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 1 und die Vorrichtung zum Zuschneiden
von Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen erfasst.
[0008] Die erfindungsgemäße Schneidmesseranordnung für eine Vorrichtung zum Zuschneiden
von Verpackungsmaterial umfasst wenigstens eine Schneidmessereinheit mit einem um
eine Drehachse drehbar gelagerten Schneidmesser und einem dem Schneidmesser zugeordneten,
beweglich angeordneten Abstreifer zum Abstreifen von Verpackungsmaterial von dem Schneidmesser,
wobei der Abstreifer zwischen einer Abstreifposition und einer Sicherungsposition
bewegt werden kann, wobei der Abstreifer in der Abstreifposition Verpackungsmaterial
von dem Schneidmesser abstreifen kann und der Abstreifer sich in der Sicherungsposition
in radialer Richtung von der Drehachse aus über das Schneidmesser hinaus erstreckt.
[0009] Der Abstreifer kann bspw. als Rahmen oder flache (gemessen in einer Richtung parallel
zur Drehachse beispielsweise bis zu 2mm oder bis zu 5mm oder bis zu 7mm dick) Metallkonstruktion
mit oder ohne Kontur ausgebildet sein und zumindest in der Abstreifposition zu dem
Schneidmesser in einer Richtung parallel zur Drehachse bspw. um bis zu 5mm oder um
bis zu 3mm oder um bis zu 2mm oder um weniger als 2mm beabstandet sein. Dieser Abstand
kann in der Sicherungsposition identisch, geringer oder größer sein, beträgt jedoch
bevorzugt höchstens 3mm.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Schneidmesseranordnung wird eine Nutzung des Abstreifers
sowohl zum Gewährleisten eines zuverlässigen Entfernens von Streifen von Verpackungsmaterial
von dem Schneidmesser als auch eine Sicherungsfunktion des Abstreifers bei Handhabung
der Schneidmesseranordnung realisiert, sodass das Verletzungsrisiko des Bedieners
aufgrund von Schnitten an den Schneidmessern gering ist, gleichzeitig aber eine zuverlässige
Abführung von Material bei vergleichsweise geringem Komponenteneinsatz realisiert
wird.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass das Schneidmesser beweglich zwischen einer Arbeitsposition
zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial und einer Ruheposition angeordnet ist und
wobei der Abstreifer sich in der Sicherungsposition in radialer Richtung von der Drehachse
aus über das Schneidmesser in der Ruheposition hinaus erstreckt und wobei der Abstreifer
in der Abstreifposition Verpackungsmaterial von dem Schneidmesser in der Arbeitsposition
abstreifen kann.
[0012] In dieser Ausführungsform kann ein vereinfachter Ausbau der Schneidmessereinheit
und/oder der ganzen Schneidmesseranordnung aus einer Vorrichtung zum Zuschneiden von
Verpackungsmaterial gewährleistet sein, wobei die Betriebssicherheit für einen Bediener
erhöht ist.
[0013] Es kann vorgesehen sein, dass das Schneidmesser und der Abstreifer bewegungsgekoppelt
ausgestaltet sind. Unter der bewegungsgekoppelten Ausgestaltung des Schneidmessers
und des Abstreifers ist hierbei insbesondere zu verstehen, dass eine Bewegung des
Schneidmessers entweder zu einer Bewegung des Abstreifers führt oder andersherum oder
dass das Schneidmesser und der Abstreifer so beweglich angeordnet und ggf. miteinander
verbunden sind sind, dass deren Bewegung zumindest teilweise gemeinsam erfolgt. Dabei
müssen Schneidmesser und Abstreifer nicht dieselbe Bewegung (im Sinne einer Bewegungsbahn
im Raum) durchlaufen, sondern können auch unterschiedliche Wege zurücklegen, wobei
jedoch bevorzugt das Schneidmesser seine Arbeitsposition gleichzeitig mit der Abstreifposition
des Abstreifers einnimmt und das Schneidmesser seine Ruheposition bevorzugt gleichzeitig
mit der Sicherungsposition des Abstreifers einnimmt. Das bedeutet insbesondere, dass
die Bewegung des Abstreifers zwischen der Abstreifposition und der Sicherungsposition
in derselben Zeit vollzogen wird, wie die Bewegung des Schneidmessers zwischen der
Arbeitsposition und der Ruheposition. Die Betriebssicherheit wird hiermit erhöht.
[0014] Die Schneidmessereinheit kann genau ein Schneidmesser umfassen und der kann Abstreifer
in einer Richtung parallel zur Drehachse von dem Schneidmesser beabstandet angeordnet
sein oder die Schneidmessereinheit kann zwei Schneidmesser umfassen, die konzentrisch
und beabstandet zueinander entlang der Drehachse angeordnet sind, und der Abstreifer
kann zwischen den zwei Schneidmessern angeordnet sein.
[0015] Die erste Alternative erhöht die Betriebssicherheit, da ein Eingreifen eines Bedieners
in einer Richtung senkrecht zur Rotationsachse des Schneidmessers durch den Abstreifer
vermieden werden kann. In der zweiten Alternative wird zusätzlich ein zuverlässiges
Abstreifen von Material bewirkt.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass die Schneidmesseranordnung wenigstens zwei Schneidmessereinheiten
umfasst. Hierdurch kann die Schneidmesseranordnung auch in Vorrichtungen zum Zuschneiden
von Verpackungsmaterial sicher eingesetzt werden, in denen das Verpackungsmaterial
in eine Vielzahl von parallel zueinander verlaufenden Streifen geschnitten werden
soll.
[0017] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass jeder Schneidmessereinheit ein Betätigungselement
der Schneidmesseranordnung zum Bewirken einer Bewegung des Schneidmessers in eine
Arbeitsposition zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial und/oder des Abstreifers in
die Abstreifposition zugeordnet ist oder dass die Schneidmesseranordnung ein gemeinsames
Betätigungselement zum Bewirken einer Bewegung der Schneidmesser in die Arbeitsposition
und/oder der Abstreifer in die Abstreifposition von wenigstens zwei Schneidmessereinheiten
umfasst.
[0018] In der ersten Ausführungsform ist ein isolierter Austausch der Schneidmessereinheiten
bzw. Arbeiten an den einzelnen Schneidmessereinheiten mit geringem Verletzungsrisiko
möglich. Die zweite Alternative erlaubt ein simultanes Bewegen der Schneidmesser der
Schneidmesseranordnung zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition bzw. der
Abstreifer zwischen der Sicherungsposition und der Abstreifposition. In diesem Zusammenhang
versteht es sich, dass die jeweiligen Betätigungselemente nicht nur ein Bewegen der
Schneidmesser aus der Ruheposition in die Arbeitsposition bzw. der Abstreifer von
der Sicherungsposition in die Abstreifposition ermöglichen können, sondern auch von
der Arbeitsposition bzw. der Abstreifposition in die Ruheposition bzw. in die Sicherungsposition.
Insgesamt erhöht diese Ausgestaltung die Betriebssicherheit.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass ein Erkennungselement mit dem Betätigungselement oder
dem gemeinsamen Betätigungselement verbunden ist, wobei das Erkennungselement in einem
eingebauten Zustand der Schneidmesseranordnung den eingebauten Zustand aktiv oder
passiv signalisieren kann und/oder wobei das Erkennungselement eine Bewegung des Betätigungselements
oder des gemeinsamen Betätigungselements bewirken kann. Ein aktives Signalisieren
kann insbesondere umfassen, dass das Erkennungselement als ein Sender zum Ausgeben
eines elektromagnetischen Signals (bspw. mittels kabelgebundener oder drahtloser Signalübertragung)
oder als einen solchen Sender umfassend ausgestaltet ist und hiermit ein für den eingebauten
Zustand indikatives Signal bspw. an eine Steuereinheit einer Vorrichtung zum Zuschneiden
von Verpackungsmaterial, in der die Schneidmesseranordnung eingesetzt werden soll,
übermitteln kann. Ein passives Signalisieren kann bspw. umfassen, dass das Erkennungselement
im eingebauten Zustand der Schneidmesseranordnung einen (physischen) Kontakt mit einem
anderen korrespondierenden Kontaktelement der Vorrichtung eingeht und dieses Kontaktelement
durch Kontakt des Erkennungselements betätigt wird, um ein entsprechendes Signal für
den eingebauten Zustand auszusenden.
[0020] Dass das Erkennungselement eine Bewegung des Betätigungselements oder des gemeinsamen
Betätigungselements bewirken kann, kann insbesondere umfassen, dass das Erkennungselement
physisch mit dem Betätigungselement oder dem gemeinsamen Betätigungselement verbunden
ist, sodass ein Bewegen des Erkennungselements beim Einnehmen des eingebauten Zustands
durch die Schneidmesseranordnung in eine Bewegung des Betätigungselements oder des
gemeinsamen Betätigungselements übersetzt wird. Diese Ausführungsform erhöht weiterhin
die Betriebssicherheit.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass die Schneidmessereinheit ein Vorspannelement zum Vorspannen
des Abstreifers in die Sicherungsposition umfasst. Hierdurch wird sichergestellt,
dass das Schneidmesser der Schneidmessereinheit stets von dem Abstreifer geschützt
und damit das Verletzungsrisiko eines Bedieners minimiert wird, wenn kein aktives
Bewegen des Abstreifers in die Abstreifposition erfolgt.
[0022] Es kann vorgesehen sein, dass der Abstreifer bei der Bewegung zwischen der Abstreifposition
und der Sicherungsposition eine rotatorische Bewegung um eine zur Drehachse parallele
Achse erfährt und/oder dass der Abstreifer bei der Bewegung zwischen der Abstreifposition
und der Sicherungsposition eine lineare Bewegung in einer zur Drehachse senkrechten
Ebene erfährt. Durch geeignete Einstellungen der Bewegung im Raum kann bspw. die Schneidmesseranordnung
kompakter ausgeführt werden oder die Bewegungsamplitude des Abstreifers möglichst
gering gehalten werden, was die Konstruktion der Schneidmesseranordnung bei gleichzeitig
hoher Betriebssicherheit vereinfachen kann.
[0023] Die Schneidmesseranordnung kann eine Führung umfassen und die Schneidmessereinheit
kann entlang der Führung in einer Richtung parallel zur Drehachse bewegbar angeordnet
sein. Die Flexibilität der Schneidmesseranordnung wird hiermit erhöht.
[0024] Erfindungsgemäß ist weiterhin eine Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial
vorgesehen, wobei die Vorrichtung eine Transporteinrichtung zum Transportieren von
Verpackungsmaterial und eine Schneideinrichtung umfassend eine Untermesseranordnung
und eine Schneidmesseranordnung nach einer der hier beschriebenen Ausführungsformen
umfasst und wobei die Schneidmesseranordnung und die Untermesseranordnung zum Zuschneiden
von Verpackungsmaterial zusammenwirken können. Diese Vorrichtung kann zuverlässig
betrieben werden, wobei gleichzeitig bspw. im Falle von Wartungsarbeiten das Verletzungsrisiko
eines Bedieners möglichst gering ist.
[0025] Es kann vorgesehen sein, dass die Schneidmesseranordnung mit einem Rahmen der Vorrichtung
lösbar verbunden ist. Der Austausch der Schneidmesseranordnung wird mit dieser Ausgestaltung
sicher gewährleistet.
[0026] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Erkennungselement der Schneidmesseranordnung
mit einem Kontaktelement der Vorrichtung in einem eingebauten Zustand der Schneidmesseranordnung
in Kontakt treten kann und ein Betätigungselement der Schneidmesseranordnung zum Bewirken
einer Bewegung des Schneidmessers in die Arbeitsposition und/oder des Abstreifers
in die Abstreifposition betätigen kann, oder dass ein Erkennungselement der Schneidmesseranordnung
mit einem Kontaktelement der Vorrichtung in einem eingebauten Zustand der Schneidmesseranordnung
in Kontakt treten kann und ein gemeinsames Betätigungselement der Schneidmesseranordnung
zum Bewirken einer Bewegung der Schneidmesser in die Arbeitsposition und/oder der
Abstreifer in die Abstreifposition von wenigstens zwei Schneidmessereinheiten betätigen
kann. Hierdurch kann ein zuverlässigerer Betrieb bei gleichzeitig für den Bediener
einfacher Einstellung der Arbeitsposition der Schneidmesser gewährleistet werden.
[0027] Die Vorrichtung kann eine Streifenabsaugung zum Absaugen eines Materialstreifens
von einer Schneidmessereinheit umfassen. Das Entfernen von Materialstreifen beim Streifenschnitt
wird hiermit zuverlässig gewährleistet.
[0028] Sämtliche beschriebenen Ausführungsformen sind miteinander kombinierbar.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0029]
- Figur 1
- zeigt eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial.
- Figur 2
- zeigt eine Ausführungsform einer Schneidmessereinheit.
- Figur 3
- zeigt eine weitere Ausführungsform einer Schneidmessereinheit.
- Figuren 4 bis 6
- zeigen Ausführungsformen für das Überführen des Abstreifers von einer Abstreifposition
in eine Sicherungsposition.
- Figur 7
- zeigt eine Ausführungsform eines Abstreifers mit einem Vorspannelement.
- Figur 8
- zeigt eine Ausführungsform einer Schneidmessereinheit mit einem Betätigungselement.
Ausführliche Beschreibung
[0030] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung 100 zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial
130. Vorrichtungen zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial sind aus dem Stand der
Technik grundsätzlich bekannt und werden bspw. in der Lebensmittelindustrie oder allgemein
Verpackungsindustrie eingesetzt, um Verpackungsmaterial, etwa in Form von flachen
Kunststofffolien oder bereits ausgeformten aber noch zusammenhängenden Verpackungsbestandteilen
(wie etwa Verpackungsmulden) zu trennen.
[0031] Grundsätzlich sind zwei Möglichkeiten zum Auftrennen oder Zuschneiden des Verpackungsmaterials
130 bekannt. Eine Möglichkeit besteht in dem Durchtrennen benachbarter Teile von Verpackungsmaterial
und die zweite Möglichkeit besteht in dem sogenannten "Streifenschnitt", wobei das
zusammenhängende Verpackungsmaterial unter Herauslösen eines Streifens von Verpackungsmaterial
aufgetrennt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist grundsätzlich mit beiden Varianten
einsetzbar.
[0032] Ganz grundsätzlich ist die Vorrichtung 100 in der gezeigten Ausführungsform dazu
ausgebildet, dass Verpackungsmaterial 130 entlang einer Transportrichtung T zu transportieren.
Währenddessen passiert das Verpackungsmaterial 130 eine Schneidanordnung 113 umfassend
eine Untermesseranordnung 101 und eine Schneidmesseranordnung 102. Die Untermesseranordnung
101 umfasst bekanntermaßen wenigstens ein, bevorzugt eine Reihe von Untermessern 111.
Diese können, müssen jedoch nicht, als schneidende Elemente ausgestaltet sein, die
das Verpackungsmaterial 130 durchtrennen können. Alternativ können die Untermesser
111 auch als Gegendruckelemente ausgestaltet sein, die bspw. um eine Drehachse drehbar
gelagert sind und mit den Schneidmessern der Schneidmesseranordnung 102 so zusammenwirken
können, dass Verpackungsmaterial durchtrennt wird.
[0033] Die Schneidmesseranordnung 102 kann wenigstens eine Schneidmessereinheit 121 umfassen.
Die Schneidmessereinheit 121 umfasst wenigstens ein Schneidmesser, das um eine Drehachse
drehbar gelagert ist und so mit dem Untermesser 111, das zu diesem Schneidmesser korrespondiert,
zusammenwirken kann, dass Verpackungsmaterial 130 von diesen geschnitten wird.
[0034] Zum Antrieb der Schneidmesser der Schneidmesseranordnung 102 kann eine Antriebseinheit
122, bspw. in Form einer durch die Schneidmesser der Schneidmesseranordnung 102 hindurch
verlaufenden Antriebswelle oder einer zu der Drehachse der Schneidmesser der Schneidmesseranordnung
102 beabstandeten Antriebswelle vorgesehen sein, die mit den jeweiligen Schneidmessern
etwa über ein Getriebe und insbesondere über ein um die Drehachse des Schneidmessers
drehbares Zahnrad wirkverbunden sein kann, sodass die Schneidmesser in Drehung versetzt
werden können.
[0035] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass wenigstens eine oder mehrere oder jede
Schneidmessereinheit 121 der Schneidmesseranordnung 102 ein eigenständiges Antriebselement
umfasst, welches das jeweilige Schneidmesser in Drehung um seine Drehachse versetzen
kann. Ist ein gemeinsames Antriebselement für die Schneidmesser der Schneidmesseranordnung
102 vorgesehen (etwa in Form einer gemeinsamen Antriebswelle), erlaubt dies auf konstruktiv
einfache Weise eine drehzahlsynchrone Bewegung der Schneidmesser. Das Vorsehen individueller
Antriebseinheiten (bspw. Elektromotor, insbesondere Servomotor) ermöglicht ein separates
Steuern der einzelnen Schneidmesser und kann bspw. auch vorteilhaft genutzt werden,
um selektiv Teile von Verpackungsmaterial zu schneiden oder nicht zu schneiden.
[0036] Die zugeschnittenen Streifen 131 bis 134 von Verpackungsmaterial 130 können dann
abtransportiert werden und bspw. weiteren Verwendungszwecken zugeführt werden.
[0037] Die Vorrichtung 100 kann weiterhin einen Rahmen 104 umfassen, der als Transporteinrichtung
für das Verpackungsmaterial 130 ausgestaltet sein oder solche umfassen kann. Diese
kann auf bekannte Weise ausgestaltet sein, um Verpackungsmaterial beispielsweise in
Form eines "Endlos-Materialbandes" von einer Rolle von Verpackungsmaterial der Vorrichtung
zuzuführen und/oder die streifen 131 bis 134 von der Vorrichtung abzuführen.
[0038] Weiterhin kann die Vorrichtung 100 eine Steuereinheit 180 umfassen, die bspw. als
Computer oder anderweitig grundsätzlich bekannte zentrale Steuereinheit einer Vorrichtung
zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial ausgestaltet sein kann und eine oder mehrere
Funktionen der Vorrichtung steuern kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die
Steuereinheit 180 den Betrieb der Vorrichtung 100 nur dann freigibt, wenn die Schneidmesseranordnung
102 korrekt positioniert ist, wie dies nachfolgend noch erläutert wird.
[0039] Hinsichtlich des zuzuschneidenden Verpackungsmaterials 130 ist die Erfindung nicht
beschränkt. Insbesondere kann es sich dabei um Kunststofffolie oder Kunststoffverbundfolie
handeln. Auch Kombinationen aus Kunststoff und Papier oder Verpackungsmaterial bestehend
aus Papier oder anderen organischen und/oder anorganischen Äquivalenten sind hier
denkbar.
[0040] In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform umfasst die Untermesseranordnung 101
drei Schneidmesser und die Schneidmesseranordnung 102 ebenfalls drei Schneidmesser
bzw. drei Schneidmessereinheiten 121, die jeweils bis zu zwei Schneidmesser umfassen
können (bei Streifenschnitt umfasst jede Schneidmessereinheit zwei Schneidmesser und
ansonsten ein Schneidmesser). Die Erfindung ist hinsichtlich der Anzahl der vorgesehenen
Schneidmessereinheiten auf der Schneidmesseranordnung 102 bzw. der Untermesser 111
an der Untermesseranordnung 101 nicht beschränkt. Es können auch mehr oder wenigerSchneidmessereinheiten
bzw. Untermesser vorgesehen sein, wobei jedoch bevorzugt die Zahl der Untermesser
111 gleich der Zahl der Schneidmessereinheiten 121 der Schneidmesseranordnung ist.
[0041] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform einer Schneidmessereinheit 121 der Schneidmesseranordnung
102, wie sie in Zusammenhang mit Figur 1 beschrieben wurde. Diese ist hier isoliert
von den übrigen Schneidmessereinheiten (sofern vorgesehen) der Schneidmesseranordnung
gezeigt. Die Schneidmessereinheit 121 kann ggf. zusammen mit den übrigen Schneidmessereinheiten
der Schneidmesseranordnung an einer Führung 270 montiert und relativ zu dieser in
einer Richtung parallel zur Drehachse D der Schneidmesser der Schneidmessereinheit
121 beweglich angeordnet sein. Dies ist jedoch nicht zwingend und die Schneidmessereinheit
kann auch fest an der Führung 270 angeordnet sein.
[0042] Die Schneidmessereinheit 121 kann einen Körper 250 umfassen, an dem oder in dem die
übrigen Komponenten der Schneidmessereinheit angeordnet sind. Die Schneidmessereinheit
121 umfasst in dieser Ausführungsform zwei Schneidmesser 221 und 222, die um eine
gemeinsame Drehachse D drehbar gelagert sind. Der Antrieb kann entweder über eine
Antriebseinheit in der Schneidmessereinheit (etwa im Körper 250) oder, wie im Zusammenhang
mit der Figur 1 bereits beschrieben, über eine separate Antriebseinrichtung, etwa
eine gemeinsame Antriebswelle für alle Schneidmessereinheiten erfolgen.
[0043] Die zwei Schneidmesser 221 und 222 sind in dieser Ausführungsform zueinander beabstandet.
Es kann eine Abstandseinstelleinheit (hier nicht gezeigt) als Teil der Schneidmessereinheit
121 vorgesehen sein, mit der der Abstand zwischen den Schneidmessern 221 und 222 eingestellt
werden kann. Hiermit kann der Abstand der Schneidmesser 221 und 222 und damit die
Breite des von den Messer aus dem Verpackungsmaterial herausgetrennten Materialstreifens
eingestellt werden.
[0044] Weiterhin umfasst in dieser Ausführungsform die Schneidmessereinheit 121 einen Abstreifer
223, der hier zwischen den Schneidmessern 221 und 222 in einem Abstand Q
1 bzw. Q
2 zu dem jeweiligen Schneidmesser angeordnet ist. Der Abstreifer 223 besitzt eine Form
und ist so angeordnet, dass er in einer Arbeitsposition der Schneidmesser 221 und
222, wenn der Abstreifer eine Abstreifposition einnimmt, so angeordnet ist, dass ein
durch die Schneidmesser 221 und 222 herausgetrennter Materialstreifen des Verpackungsmaterials
von dem Abstreifer geführt und bspw. einer Streifenabsaugung (siehe Figur 4) zugeführt
werden kann, die den Materialstreifen abführen kann.
[0045] Der Abstreifer 223 kann bspw. als Blech ausgeführt sein, das so angeordnet und ausgeformt
ist, dass es zwischen einer in Bezug auf die Figuren 4 bis 6 noch beschriebenen Abstreif-
und Sicherungsposition hin und her bewegt werden kann.
[0046] Figur 3 zeigt eine zur Figur 2 alternative Ausführungsform. Auch hier ist die Schneidmessereinheit
121 optional beweglich an der Führung 270 angeordnet. Auch die übrigen Komponenten
der Schneidmessereinheit 121 entsprechen den in Bezug auf Figur 2 beschriebenen, wobei
in der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform genau ein Schneidmesser 324 in der Schneidmessereinheit
121 vorgesehen ist, das benachbart, in einem Abstand Q
3 von dem Abstreifer 325 angeordnet und um die Rotationsachse D drehbar gelagert ist.
[0047] Das Schneidmesser und der Abstreifer sind erneut an bzw. in dem Körper 350 der Schneidmessereinheit
121 angeordnet.
[0048] Die Abstände Q
1, Q
2 und Q
3 können grundsätzlich beliebig gewählt werden. Ist ein Streifenschnitt vorgesehen,
so werden die Abstände Q
1 und Q
2 bevorzugt so gewählt, dass deren Summe zusammen mit der Ausdehnung des Abstreifers
223 in Richtung der Rotationsachse D der Breite (gemessen quer zur Transportrichtung
T des Verpackungsmaterials) des herauszuschneidenden Streifens entspricht. Bevorzugt
beträgt der Abstand Q
1, Q
2 und Q
3 weniger als 0,5cm, besonders bevorzugt weniger als 3mm, besonders bevorzugt weniger
als 2mm. Hierdurch befindet sich das Schneidmesser möglichst nah an dem Abstreifer,
was Verletzungsrisiken eines Bedieners reduzieren kann.
[0049] In Figur 4 ist eine Schneidmessereinheit 121 in einer Seitenansicht gezeigt, wobei
die Bildebene senkrecht auf der Drehachse D des Schneidmessers 402 der Schneidmessereinheit
121 steht.
[0050] Analog zu den Figuren 2 und 3 umfasst die Schneidmessereinheit 121 einen Körper 450,
in bzw. an dem der Abstreifer 401 und das Schneidmesser 402 (wenigstens eins) angeordnet
ist. Die hier gezeigte Ausführungsform kann sowohl mit den Ausführungsformen der Schneidmessereinheit
nach Figur 2 als auch mit den Ausführungsformen der Schneidmessereinheit nach Figur
3 realisiert werden.
[0051] In der hier gezeigten Ausführungsform ist ebenfalls eine optionale Streifenabsaugung
460 gezeigt, die im Bereich des Abstreifers 401 und des Schneidmessers 402 angeordnet
ist, sodass sie einen Materialstreifen 431, der aus dem Verpackungsmaterial herausgelöst
wurde, absaugen kann. Lediglich zu Anschauungszwecken ist das Verpackungsmaterial
130 und das zugehörige Untermesser 111 gezeigt.
[0052] In der in Figur 4 gezeigten Ansicht ist das Schneidmesser 402 in einer Arbeitsposition
angeordnet bzw. positioniert, in der es mit dem Untermesser 101 zusammen Verpackungsmaterial
schneiden kann. Der Abstreifer 401 ist in der gezeigten Ausführungsform in seiner
Abstreifposition angeordnet bzw. positioniert, sodass er den von dem Schneidmesser
402 und dem Untermesser 111 herausgelösten Materialstreifen der Absaugung 460 zuführen
kann. Wird eine Schneidmessereinheit 121 entsprechend Figur 3 vorgesehen, kann angedacht
sein, dass der Abstreifer 401 eine entsprechende "Abstreifposition" einnehmen kann,
die dann zwar kein Abstreifen eines Materialstreifens in Richtung einer Streifenabsaugung
460 ermöglicht, jedoch zumindest einen Abstand zu der in Richtung des Untermessers
111 weisenden Schnittkante des Schneidmessers 402 aufweist, der einen Wert h annimmt.
Dieser Wert kann 1mm, 2mm oder mehr, bspw. bis zu 5mm oder bis zu 10mm betragen und
ermöglicht, dass das Schneidmesser 402 das Verpackungsmaterial 130 zuverlässig durchtrennen
kann und gleichzeitig das Verpackungsmaterial 130 nicht an dem Abstreifer schleift.
[0053] Wie bereits beschrieben, ist zumindest der Abstreifer 401 beweglich in der Schneidmessereinheit,
insbesondere dem Körper 450 angeordnet.
[0054] Figur 5 zeigt, wie der Abstreifer 501 von der Abstreifposition (Figur 4) in eine
Sicherungsposition verbracht werden kann, in der er das Schneidmesser in der hier
dargestellten Ebene bevorzugt vollständig umgibt, bzw. sich in radialer Richtung gesehen
von der Drehachse D aus über das Schneidmesser hinaus erstreckt (aber in einer Richtung
parallel zur Drehachse D entsprechend der Ausführungsformen der Figuren 2 und 3 zu
dem Schneidmesser beabstandet ist). In der hier gezeigten Ausführungsform wurde verglichen
mit der Ausführungsform der Figur 4 nicht nur der Abstreifer 501 bewegt, sondern auch
das Schneidmesser 502 wurde von seiner ursprünglichen Arbeitsposition (Figur 4) angehoben,
sodass sich der Abstand zum Verpackungsmaterial 130 vergrößert. Zusätzlich wurde der
Abstreifer 501 in der hier gezeigten Ausführungsform um eine Rotationsachse K, die
bevorzugt parallel zur Drehachse D aber beabstandet zu dieser verläuft, gedreht, sodass
in der Ruheposition des Schneidmessers 502 und der Sicherungsposition des Abstreifers
501 in radialer Richtung gesehen von der Drehachse D des Schneidmessers 502 aus der
Abstreifer sich über das Schneidmesser 502 hinaus erstreckt.
[0055] Die Ausführungsform der Figur 5 kann bspw. realisiert werden, indem der Abstreifer
501 in einer Aufhängung, die bspw. im Körper 550 angeordnet sein kann, drehbar gelagert
wird, sodass eine Drehung des Abstreifers um die Rotationsachse K erfolgt, wenn dieser
zwischen der Abstreifposition 401 und der Sicherungsposition bewegt wird. Eine solche
Ausführungsform kann insbesondere von Vorteil sein, wenn nur eine geringe Bewegungsamplitude
des Abstreifers 501 in einer Richtung senkrecht zur Verpackungsmaterialebene 130 gewünscht
oder möglich ist, um bspw. die Schneidmessereinheit 121 in Transportrichtung T (siehe
Figur 1) und des Verpackungsmaterials kompakt auszuführen. In der Sicherungsposition
erstreckt sich der Abstreifer in zumindest einer Richtung radial über das Schneidmesser
502 hinaus um einen Abstand A (beispielsweise 1mm oder 5mm oder 10mm oder mehr). Dieser
Abstand A muss entlang des Umfangs des Schneidmessers 502 nicht konstant sein, sondern
kann auch variieren, ist jedoch bevorzugt nicht kleiner als ein Mindestabstand von
beispielsweise 1mm, bevorzugt wenigstens 5mm, um zuverlässig Verletzungen zu vermeiden.
[0056] Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Bewegung des Abstreifers 601 und des
Schneidmessers 602 zwischen der Abstreifposition 401 und der Sicherungsposition des
Abstreifers 601 bzw. zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition des Schneidmessers
602. Anstelle einer Drehbewegung oder rotatorischen Bewegung des Abstreifers 601 beim
Bewegen von der Abstreifposition in die Sicherungsposition (siehe Figur 5) bzw. andersherum
ist hier eine lineare Bewegung entlang der Doppelpfeilrichtung für den Abstreifer
601 vorgesehen. Analog zur Ausführungsform der Figur 5 erstreckt sich auch in dieser
Ausführungsform der Abstreifer 601 in der Sicherungsposition in radialer Richtung
gesehen von der Drehachse D des Schneidmessers 602 aus über das Schneidmesser 602
hinaus (mindestens um die Strecke bzw. den Abstand A, die zumindest 1mm, bevorzugt
wenigstens 5mm, besonders bevorzugt wenigstens 10mm beträgt).
[0057] Die Ausführungsformen der Figuren 5 und 6 können auch miteinander kombiniert werden,
sodass auch eine kombiniert rotatorische (Figur 5) und translatorische bzw. lineare
(Figur 6) Bewegung des Abstreifers von der Sicherungsposition in die Abstreifposition
vorgesehen sein kann.
[0058] Während vorgesehen sein kann, dass auch das Schneidmesser 502 bzw. 602 zwischen einer
Arbeitsposition und einer Ruheposition bewegt werden kann, wobei es in der Arbeitsposition
Verpackungsmaterial mit dem Untermesser 111 schneiden kann und in der Ruheposition
ein solches Schneiden von Verpackungsmaterial nicht möglich ist, kann auch vorgesehen
sein, dass das Schneidmesser 602 bezüglich der Schneidmessereinheit 121 bzw. bezüglich
des Körpers 650 nicht beweglich angeordnet ist (bis auf eine Drehung um die Rotationsachse
D). Dann kann vorgesehen sein, dass nur der Abstreifer 601 so beweglich angeordnet
ist, dass er zwischen der Abstreifposition, in der er Verpackungsmaterial der Streifenabsaugung
(siehe Figur 4) zuführen kann, und der Sicherungsposition, in der sich der Abstreifer
zumindest in radialer Richtung von der Drehachse D aus gesehen über das Schneidmesser
602 um den Abstand A erstreckt, bewegt werden kann.
[0059] Sind sowohl das Schneidmesser 602 als auch der Abstreifer 601 beweglich angeordnet,
so kann vorgesehen sein, dass der Abstreifer 601 und das Schneidmesser 602 bewegungsgekoppelt
bewegt werden können. Dies kann insbesondere umfassen, dass eine Bewegung des Schneidmessers
zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition zusammen mit (also zur selben Zeit)
mit einer Bewegung des Abstreifers von der Abstreifposition in die Sicherungsposition
erfolgt, sodass bei Erreichen der Ruheposition des Schneidmessers auch der Abstreifer
in der Sicherungsposition angeordnet ist.
[0060] Dabei kann eine mechanische Kopplung der Bewegung des Schneidmessers und des Abstreifers
vorgesehen sein, sodass bspw. ein Antriebselement und/oder Betätigungselement das
Schneidmesser und den Abstreifer zusammen bewegen kann. Jedoch können sich die Bewegungsamplituden
und/oder Richtungen des Schneidmessers und des Abstreifers voneinander unterscheiden.
[0061] Um das Schneidmesser und/oder den Abstreifer zu bewegen, kann ein zugeordnetes Antriebselement
(bspw. ein Stellantrieb und/oder ein Servomotor) vorgesehen sein, das die Bewegung
zwischen der Sicherungsposition und der Abstreifposition bzw. zwischen der Arbeitsposition
und der Ruheposition bewirken kann.
[0062] Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Schneidmessereinheit 121, die auch
mit den vorangegangenen Ausführungsformen kombiniert werden kann. In dieser Ausführungsform
umfasst die Schneidmessereinheit 121 (bspw. als Teil des Körpers 750) ein Vorspannelement
751, das mit dem Abstreifer derart verbunden ist, dass es den Abstreifer 701 in die
Sicherungsposition vorspannt. Ein Überführen des Abstreifers von der Sicherungsposition
in die Abstreifposition erfolgt dann über eine geeignete Betätigung des Abstreifers
(bspw. durch Betätigen des oben beschriebenen Antriebselements für das Bewegen zwischen
der Sicherungsposition und der Abstreifposition). Optional kann vorgesehen sein, dass
dieses Vorspannelement 751 oder ein zweites Vorspannelement (hier nicht gezeigt) mit
dem Schneidmesser 702 so verbunden ist, dass auch das Schneidmesser in die Ruheposition
vorgespannt wird. Dies stellt sicher, dass auch im ausgebauten Zustand der Schneidmesseranordnung
das Schneidmesser in radialer Richtung gesehen von der Drehachse aus von dem Abstreifer
701 umgeben ist bzw. sich diese über das Schneidmesser hinaus erstreckt, sodass ein
direktes Eingreifen in das Schneidmesser und damit Verletzungen des Bedieners vermieden
werden.
[0063] Das Vorspannelement 751 kann bspw. als mechanische Feder ausgeführt sein oder aus
einem Paar von gegenpolig angeordneten Magneten oder gleichpolig angeordneten Magneten
gebildet werden, die so relativ zueinander angeordnet sind, dass der Abstreifer 701
in die Sicherungsposition vorgespannt wird und ein Überführen in die Abstreifposition
nur durch Krafteinsatz gegen die Magnetkraft und/oder die Federkraft möglich ist.
Alternativ oder zusätzlich kann ein Sicherungsmechanismus, bspw. ein Blockierelement
vorgesehen sein, das eine Bewegung des Abstreifers 701 aus der Sicherungsposition
in die Abstreifposition blockiert, sofern bspw. die Schneidmesseranordnung nicht im
eingebauten Zustand vorliegt.
[0064] Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Schneidmessereinheit 121.
[0065] In der hier gezeigten Ausführungsform umfasst die die Schneidmesseranordnung 102
weiterhin ein einer Schneidmessereinheit 121 zugeordnetes Betätigungselement 851,
das mit dem Abstreifer 801 (bspw. über den Mitnehmer 853) derart physisch verbunden
ist, dass das Betätigungselement eine Bewegung des Abstreifers 801 zwischen der Abstreifposition
und der Sicherungsposition bewirken kann. Alternativ oder zusätzlich kann das Betätigungselement
851 auch mit dem Schneidmesser 802 so verbunden sein (Beispielsweise auch über eine
Bewegungskopplung des Schneidmessers 802 mit dem Abstreifer 801), dass das Schneidmesser
durch das Betätigungselement zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition bewegt
werden kann.
[0066] Ist ein Vorspannelement entsprechend der Figur 7 vorgesehen, so kann weiterhin das
Betätigungselement 851 so ausgeführt sein, dass es ein Bewegen des Abstreifers gegen
die Vorspannkraft von der Sicherungsposition in die Abstreifposition bewirken kann.
[0067] Es kann in dieser Ausführungsform vorgesehen sein, dass das Betätigungselement 851
nur der Schneidmessereinheit 121 zugeordnet ist. Alternativ kann ein gemeinsames Betätigungselement
851 vorgesehen sein, das mit allen oder zumindest zwei Schneidmessereinheiten 121
der Schneidmesseranordnung verbunden ist (siehe bspw. Figur 1) und ein Bewegen des
Abstreifers 801 über bspw. einen Mitnehmer 853 von der Sicherungsposition in die Abstreifposition
bewirken kann.
[0068] Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Schneidmesseranordnung ein Erkennungselement
852 umfasst, das mit dem Betätigungselement 851 fest verbunden ist oder zumindest
so angeordnet ist, dass eine Bewegung des Erkennungselements 852 in eine Bewegung
des Betätigungselements 851 übersetzt werden kann. Das Erkennungselement kann vorgesehen
sein, um mit einem Kontaktelement 441 der Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial
(bspw. angeordnet im Rahmen 104 der Vorrichtung) in Kontakt zu treten, wenn die Schneidmesseranordnung
an der Vorrichtung befestigt wird bzw. sich an der Vorrichtung in eingebautem Zustand
befindet. Tritt das Erkennungselement 852 mit dem Kontaktelement 841 in Kontakt, so
kann vorgesehen sein, dass das Erkennungselement aktiv oder passiv den eingebauten
Zustand der Schneidmesseranordnung bzw. zumindest der Schneidmessereinheit 121 signalisiert.
Dieses Signal kann bspw. der hier schematisch dargestellten Steuereinheit 180 drahtlos
oder kabelgebunden übersandt werden, sodass die Steuereinheit 180 anhand dieses Signals
den Betrieb der Vorrichtung freigeben kann, da sichergestellt ist, dass das Schneidmesser
der Schneidmessereinheit bzw. die Schneidmessereinheit und/oder die Schneidmesseranordnung
insgesamt sich in der korrekten Position befindet.
[0069] Alternativ kann das Erkennungselement 852 passiv ausgebildet sein und bspw. in Wechselwirkung
mit dem Kontaktelement 841 das Kontaktelement 841 zu einem Aussenden eines entsprechenden
Signals an die Steuereinheit 180 betätigen.
[0070] Das Kontaktelement 841 kann in einer Nut oder sonstigen Vertiefung oder Öffnung 842
in dem Rahmen 104 der Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial angeordnet
sein. Diese Ausführungsform ist so jedoch nicht zwingend. Auch jede andere Positionierung
des Kontaktelements 841 in der Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial
derart, dass das Kontaktelement 841 mit einem Erkennungselement 852 der Schneidmesseranordnung
in Wechselwirkung treten kann, ist möglich.
1. Schneidmesseranordnung (102) für eine Vorrichtung (100) zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial
(130), die Schneidmesseranordnung (102) umfassend wenigstens eine Schneidmessereinheit
(121) mit einem um eine Drehachse (D) drehbar gelagerten Schneidmesser (221, 222,
324) und einem dem Schneidmesser zugeordneten, beweglich angeordneten Abstreifer (223,
325) zum Abstreifen von Verpackungsmaterial (130) von dem Schneidmesser (221, 222,
324), wobei der Abstreifer (223, 325) zwischen einer Abstreifposition und einer Sicherungsposition
bewegt werden kann, wobei der Abstreifer (223, 325) in der Abstreifposition Verpackungsmaterial
(130) von dem Schneidmesser (221, 222, 324) abstreifen kann und der Abstreifer (223,
325) sich in der Sicherungsposition in radialer Richtung von der Drehachse aus über
das Schneidmesser (221, 222, 324) hinaus erstreckt.
2. Schneidmesseranordnung (102) nach Anspruch 1, wobei das Schneidmesser (221, 222, 324)
beweglich zwischen einer Arbeitsposition zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial (130)
und einer Ruheposition angeordnet ist und wobei der Abstreifer (223, 325) sich in
der Sicherungsposition in radialer Richtung von der Drehachse (D) aus über das Schneidmesser
(221, 222, 324) in der Ruheposition hinaus erstreckt und wobei der Abstreifer (223,
325) in der Abstreifposition Verpackungsmaterial von dem Schneidmesser (221, 222,
324) in der Arbeitsposition abstreifen kann.
3. Schneidmesseranordnung (102) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Schneidmesser (221,
222, 324) und der Abstreifer (223, 325) bewegungsgekoppelt ausgestaltet sind.
4. Schneidmesseranordnung (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Schneidmessereinheit
(121) genau ein Schneidmesser (324) umfasst und der Abstreifer (325) in einer Richtung
parallel zur Drehachse (D) von dem Schneidmesser beabstandet angeordnet ist; oder
wobei die Schneidmessereinheit (121) zwei Schneidmesser (221, 222) umfasst, die konzentrisch
und beabstandet zueinander entlang der Drehachse (D) angeordnet sind, und wobei der
Abstreifer (223) zwischen den zwei Schneidmessern angeordnet ist.
5. Schneidmesseranordnung (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Schneidmesseranordnung
(102) wenigstens zwei Schneidmessereinheiten (121) umfasst.
6. Schneidmesseranordnung (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei jeder Schneidmessereinheit
(121) ein Betätigungselement (851) der Schneidmesseranordnung (102) zum Bewirken einer
Bewegung des Schneidmessers (802) in eine Arbeitsposition zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial
und/oder des Abstreifers (801) in die Abstreifposition zugeordnet ist; oder
wobei die Schneidmesseranordnung (102) ein gemeinsames Betätigungselement (851) zum
Bewirken einer Bewegung der Schneidmesser (802) in die Arbeitsposition und/oder der
Abstreifer (801) in die Abstreifposition von wenigstens zwei Schneidmessereinheiten
(121) umfasst.
7. Schneidmesseranordnung (102) nach Anspruch 6, wobei ein Erkennungselement (852) mit
dem Betätigungselement (851) oder dem gemeinsamen Betätigungselement (851) verbunden
ist, wobei das Erkennungselement (852) in einem eingebauten Zustand der Schneidmesseranordnung
(102) den eingebauten Zustand aktiv oder passiv signalisieren kann und/oder wobei
das Erkennungselement (852) eine Bewegung des Betätigungselements (851) oder des gemeinsamen
Betätigungselements bewirken kann.
8. Schneidmesseranordnung (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Schneidmessereinheit
(121) ein Vorspannelement (750) zum Vorspannen des Abstreifers (701) in die Sicherungsposition
umfasst.
9. Schneidmesseranordnung (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Abstreifer
(501) bei der Bewegung zwischen der Abstreifposition und der Sicherungsposition eine
rotatorische Bewegung um eine zur Drehachse (D) parallele Achse (K) erfährt und/oder
wobei der Abstreifer (501) bei der Bewegung zwischen der Abstreifposition und der
Sicherungsposition eine lineare Bewegung in einer zur Drehachse (D) senkrechten Ebene
erfährt.
10. Schneidmesseranordnung (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Schneidmesseranordnung
(102) eine Führung (270) umfasst und die Schneidmessereinheit (121) entlang der Führung
in einer Richtung parallel zur Drehachse (D) bewegbar angeordnet ist.
11. Vorrichtung (100) zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial (130) umfassend eine Transporteinrichtung
zum Transportieren von Verpackungsmaterial und eine Schneideinrichtung (113) umfassend
eine Untermesseranordnung (101) und eine Schneidmesseranordnung (102) nach einem der
Ansprüche 1 bis 10 und wobei die Schneidmesseranordnung (102) und die Untermesseranordnung
(101) zum Zuschneiden von Verpackungsmaterial (130) zusammenwirken können.
12. Vorrichtung (100) nach Anspruch 11, wobei die Schneidmesseranordnung (102) mit einem
Rahmen (104) der Vorrichtung lösbar verbunden ist.
13. Vorrichtung (100) nach Anspruch 12, wobei ein Erkennungselement (852) der Schneidmesseranordnung
(102) mit einem Kontaktelement (841) der Vorrichtung in einem eingebauten Zustand
der Schneidmesseranordnung (102) in Kontakt treten kann und ein Betätigungselement
(851) der Schneidmesseranordnung (102) zum Bewirken einer Bewegung des Schneidmessers
(802) in die Arbeitsposition und/oder des Abstreifers (801) in die Abstreifposition
betätigen kann; oder
wobei ein Erkennungselement (852) der Schneidmesseranordnung (102) mit einem Kontaktelement
(841) der Vorrichtung in einem eingebauten Zustand der Schneidmesseranordnung (102)
in Kontakt treten kann und ein gemeinsames Betätigungselement (851) der Schneidmesseranordnung
(102) zum Bewirken einer Bewegung der Schneidmesser (802) in die Arbeitsposition und/oder
der Abstreifer (801) in die Abstreifposition von wenigstens zwei Schneidmessereinheiten
(121) betätigen kann.
14. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die Vorrichtung (100)
eine Streifenabsaugung (460) zum Absaugen eines Materialstreifens (431) von einer
Schneidmessereinheit umfasst.