[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Lagerung eines eine Längsachse
aufweisenden Druckzylinders eines Druckwerkes mittels eines zweiten Lagers in einer
zweiten Halterung, wobei zur Zugänglichmachung des Druckzylinders die zweite Halterung
um einen Axialhub a in Erstreckung der Längsachse des Druckzylinders zum Freilegen
einer zweiten Lagerstelle oder des zweiten Lagers verstellt wird und senkrecht zur
Längsachse des Druckzylinders um einen Verstellweg y verstellt wird, wobei der Druckzylinder
in einer ersten Halterung gehalten wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur automatischen Lagerung eines eine
Längsachse aufweisenden Druckzylinders eines Druckwerkes mittels eines in einer zweiten
Halterung angebrachten zweiten Lagers, wobei zur Zugänglichmachung des Druckzylinders
der Druckzylinder um einen Axialhub a in Erstreckung der Längsachse zum Trennen des
Druckzylinders von der zweiten Halterung verstellt wird und wobei die zweite Halterung
senkrecht zur Längsachse des Druckzylinders um einen Verstellweg y verstellt wird,
wobei der Druckzylinder mittels einer ersten Halterung gehalten wird.
[0003] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Druckwerk umfassend eine erste Halterung
mit mindestens einem ersten Lager zur Aufnahme einer ersten Lagerstelle eines Druckzylinders
mit einer Längsachse sowie eine zweite Halterung mit mindestens einem zweiten Lager
zur Aufnahme einer zweiten Lagerstelle des Druckzylinders, wobei zur Zugänglichmachung
des Druckzylinders das Druckwerk derart ausgestaltet ist, dass die zweite Halterung
zuerst um einen Axialhub a in Erstreckung der Längsachse des Druckzylinders zur Freigabe
der zweiten Lagerstelle oder des zweiten Lagers bewegbar ist und anschließend senkrecht
zur Längsachse um einen Verstellweg y verstellbar ist, wobei der Druckzylinder in
der ersten Halterung gelagert ist.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind Druckwerke bekannt, bei welchem ein Wechsel der Funktionsoberfläche
und/oder des Umfanges mindestens eines Druckzylinders beispielsweise mittels Druckformsleeves,
Sleeves zum Wechsel des Übertragungszylinders oder aber unterschiedlich dicke Sleeves
zur Veränderung des Zylinderumfanges und somit der Drucklänge möglich ist.
[0005] Als Druckzylinder werden hierbei alle Zylinder, welche in den aus dem Stand der Technik
bekannten Druckverfahren zum Einsatz kommen, bezeichnet. Ein Druckzylinder kann somit
beispielsweise als ein Druckformzylinder, welcher im Offsetdruck auch als Plattenzylinder
bezeichnet wird, als Übertragungszylinder, welcher im Offsetdruck auch Gummizylinder
wegen seines Bezuges mit einem als Gummituch bezeichneten Drucktuches bezeichnet wird,
oder auch als Gegendruckzylinder ausgeführt sein. Wenn derartige hülsenförmige Sleeves
getauscht werden müssen, so ist dies aufgrund des in Umfangsrichtung gesehen geschlossenen
Sleeves nur möglich, indem der Sleeve seitlich auf den entsprechenden Druckzylinder
geschoben wird.
[0006] So offenbart beispielsweise die
EP 2 388 141 A2 ein formatvariables Druckwerk, bei welchem eine Mehrzahl von Druckzylindern räumlich
veränderlich angeordnet sind, um die entsprechenden Druckzylinder austauschen oder
verändern zu können.
[0007] Die
DE 199 37 796 A1 offenbart ein Druckwerkskonzept, bei welchem die Druckzylinder in linearen Führungen
zueinander verstellbar gelagert sind, so dass bei einer Veränderung des Zylinderdurchmessers
der Abstand der Zylinder zueinander verstellt werden kann.
[0008] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Druckwerken ist ein Druckzylinder beidseitig,
das heißt beiderseits der Funktionsfläche gelagert. Bei einer derartigen beidseitigen
Lagerung, welche insbesondere für mittlere und größere Bahnbreiten zur Erzielung der
Druckqualität erforderlich ist, umfasst hierbei ein Druckzylinder auf seiner ersten
Seite eine erste Lagerstelle auf dem Zylinder, auf welcher ein erstes Lager, meistens
ein Wälzlager, angeordnet ist, wobei das erste Lager in einer ersten Halterung angeordnet
ist. Die erste Halterung kann beispielsweise die Seitenwand sein, sofern der Druckzylinder
in seiner räumlichen Lage nicht oder nur geringfügig verändert werden soll, wohingegen
bei räumlich verstellbaren Druckzylindern die erste Halterung räumlich verstellbar
zur Seitenwand angeordnet ist. Ein derartiger Druckzylinder umfasst ferner auf seiner
zweiten Seite eine zweite Lagerstelle, auf welcher ein zweites Lager, welches zumeist
ebenfalls als Wälzlager ausgestaltet ist, montiert ist. Dieses zweite Lager ist in
einer zweiten Halterung gelagert.
[0009] Um somit einen Tausch des Aufzuges oder eines geschlossenen Sleeves auf dem Druckzylinder
bewerkstelligen zu können, muss die zweite Halterung in Richtung der Längsachse des
Druckzylinders gesehen vor dem Druckzylinder entfernt werden. Hierzu wird beispielsweise
die zweite Halterung in Längsrichtung des Druckzylinders vom zweiten Lager gezogen
oder aber die zweite Halterung wird mitsamt dem zweiten Lager von der zweiten Lagerstelle
des Druckzylinders gezogen und anschließend in einer Ebene senkrecht zur Längsachse
des Druckzylinders verfahren, so dass der Druckzylinder in Richtung seiner Längsachse
zugänglich ist, so dass ein Umrüsten des Druckzylinders möglich ist. Während die erste
Halterung vom Druckzylinder abgestellt ist, wird der Druckzylinder ausschließlich
in der zweiten Halterung gehalten. Es ist auch möglich, dass zusätzlich zur ersten
Halterung noch eine zusätzliche Abstützung an einem Zapfen des Druckzylinders erfolgt.
[0010] Nach dem Umrüstvorgang wie beispielsweise dem Wechsel eines auf dem Druckzylinder
befindlichen Sleeves ist der Druckzylinder wieder in der zweiten Halterung zu lagern,
wobei hierzu die zweite Halterung gegebenenfalls mit dem darin verbauten zweiten Lager
in die ursprüngliche Position verfahren wird, so dass dann die zweite Halterung entweder
in Richtung der Längsachse des Druckzylinders auf das zweite Lager des Druckzylinders
geschoben wird, oder dass das in die zweite Halterung montierte zweite Lager samt
der zweiten Halterung in Richtung der Längsachse des Druckzylinders auf die zweite
Lagerstelle des Druckzylinders geschoben wird.
[0011] Hierbei tritt jedoch insbesondere bei sehr langen Druckzylindern und/oder sehr schlanken
Druckzylindern das Problem auf, dass aufgrund der unvermeidbaren Biegung des Druckzylinders
und/oder dem für die Funktion und Lebensdauer erforderlichen Lagerspiels im ersten
Lager die Position der zweiten Lagerstelle nach dem Entfernen der zweiten Halterung
geringfügig von seiner ursprünglichen Position bei beidseitiger Lagerung abweicht,
was zu Problemen beim Aufschieben der zweiten Halterung auf das zweite Lager oder
beim Aufschieben des in die zweite Halterung montierten zweiten Lagers auf die zweite
Lagerstelle wie Verkanten oder die Gefahr von Beschädigungen der Laufflächen des zweiten
Lagers führen kann.
[0012] Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung zum schonenden Aufschieben
der zweiten Halterung auf das zweite Lager oder des in die zweite Halterung montierten
zweiten Lagers auf die zweite Lagerstelle zu finden und ein Verkanten und ein Beschädigen
des zweiten Lagers oder der Lagersitze und Laufflächen zu vermeiden.
[0013] Die vorliegende Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß der Ansprüche 1 oder 7 und
durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 13 gelöst.
[0014] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei welchem zur Wiederaufnahme des Druckzylinders
durch die zweite Halterung in einem ersten Verfahrensschritt die zweite Halterung
um einen ersten Teilverstellweg y1 senkrecht zur Längsachse des Druckzylinders verstellt
wird, wobei der erste Teilverstellweg y1 vom ursprünglichen Verstellweg y abweicht,
wobei in einem zweiten Verfahrensschritt die zweite Halterung um einen ersten Teilaxialhub
a1 in Erstreckung der Längsachse des Druckzylinders verstellt wird, so dass die zweite
Halterung das zweite Lager teilweise erfasst oder dass das in der zweiten Halterung
befindliche zweite Lager die zweite Lagerstelle des Druckzylinders teilweise erfasst,
wobei in einem dritten Verfahrensschritt die zweite Halterung um einen zweiten Teilverstellweg
y2 senkrecht zur Längsachse des Druckzylinders verstellt wird, wobei in einem vierten
Verfahrensschritt die zweite Halterung um einen zweiten Teilaxialhub a2 in Erstreckung
der Längsachse des Druckzylinders verstellt wird, so dass die zweite Halterung das
zweite Lager vollständig aufnimmt oder dass das in der zweiten Halterung befindliche
zweite Lager die zweite Lagerstelle des Druckzylinders vollständig aufnimmt.
[0015] Für Druckwerke, bei denen nicht die zweite Halterung zum Freilegen des Druckzylinders
in Längsrichtung verfahren wird, sondern bei denen die Bewegung in Richtung der Längsachse
durch den Druckzylinder ausgeführt wird, wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst,
bei welchem zur Aufnahme des Druckzylinders durch die zweite Halterung in einem ersten
Verfahrensschritt die zweite Halterung um einen ersten Teilverstellweg y1 senkrecht
zur Längsachse des Druckzylinders verstellt wird, wobei der erste Teilverstellweg
y1 von dem Verstellweg y abweicht, wobei in einem zweiten Verfahrensschritt der Druckzylinder
um einen ersten Teilaxialhub a1 in Erstreckung der Längsachse des Druckzylinders verstellt
wird, so dass die zweite Halterung das zweite Lager teilweise erfasst oder dass das
zweite Lager eine zweite Lagerstelle des Druckzylinders teilweise erfasst, wobei in
einem dritten Verfahrensschritt die zweite Halterung um einen zweiten Teilverstellweg
y2 senkrecht zur Längsachse des Druckzylinders verstellt wird, wobei in einem vierten
Verfahrensschritt der Druckzylinder um einen zweiten Teilaxialhub a2 in Erstreckung
der Längsachse verstellt wird, so dass die zweite Halterung das zweite Lager vollständig
erfasst oder dass das zweite Lager die zweite Lagerstelle des Druckzylinders vollständig
aufnimmt.
[0016] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird die zweite Halterung in Erstreckung
der Längsachse des Druckzylinders mittels einem elektrischen Antrieb oder mittels
einem pneumatischen Antrieb verstellt. Eine derartige Ausgestaltung weist den Vorteil
auf, dass damit eine stufenweise Verstellung einfach realisiert werden kann und dass
die Kraft beim Zusammenfügen des Lagers einfach begrenzt werden kann.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die zweite Halterung in Richtung
senkrecht zu der Längsachse des Druckzylinders entweder über eine Schwenkbewegung
und/oder über eine Linearbewegung verstellt. Eine derartige Verstellung weist den
Vorteil eines großen Verstellweges auf, so dass diese Lösung auch für deutliche Veränderungen
des Durchmessers verwendet werden können.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der erste Teilaxialhub a1 und/oder
der zweite Teilaxialhub a2 mittels einer Sensorik erfasst und im Bedarfsfälle gestoppt.
Eine derartige Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass damit die Aufschiebekraft
in jedem Verfahrensschritt überwacht wird, so dass zu hohe Aufschiebekräfte, bei welchen
eine Beschädigung einer Komponente möglich wäre, vermieden werden können.
[0019] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden,
ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- Einen grundsätzlichen Aufbau eines beispielhaften Druckwerkes
- Fig. 2
- Einen grundsätzlichen Aufbau eines Druckzylinders samt beidseitiger Lagerung
- Fig. 3
- Einen Druckzylinder bei abgestellter zweiter Halterung
- Fig. 4
- Einen Druckzylinder nach dem zweiten Verfahrensschritt
- Fig. 5
- Einen Druckzylinder nach wiederhergestellter beidseitiger Lagerung
- Fig. 6
- Einen Druckzylinder mit Verstellung der zweiten Halterung mittels einem Mehrstellungszylinder
[0020] Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines beispielhaften Druckwerkes 1. Dieses
umfasst eine Mehrzahl von im Wesentlichen übereinander angeordneten Druckzylindern
2, wobei zwischen zwei Druckzylindern 2 die Bedruckstoffbahn 9 verläuft. Im Falle
der Ausgestaltung des Druckwerkes 1 als Offsetdruckwerk für das einseitige Bedrucken
der Substratbahn 9 ist der obere Druckzylinder 2, welcher mit den oberhalb angeordneten
Auftragswalzen 8 in Kontakt ist, als Plattenzylinder ausgestalteter Formzylinder ausgeführt,
wohingegen der mittlere Druckzylinder 2 als Übertragungszylinder ausgestaltet ist,
welcher auch als Gummizylinder bezeichnet wird. Der unterste dargestellte Druckzylinder
2 ist bei einem Offsetdruckwerk als Gegendruckzylinder ausgestaltet. Da jedoch die
vorliegende Erfindung für alle entsprechenden Druckzylinder 2 unabhängig von der Ausgestaltung
der Druckzylinder 2 anwendbar ist, wird nachfolgend ausschließlich der Begriff des
Druckzylinders 2 für alle derartigen Zylinder, welche in abgewandelter Form auch in
Druckwerken für andere Druckverfahren zum Einsatz kommen, verwendet.
[0021] Soll bei sogenannten formatvariablen Druckwerken 1 die Abschnittslänge verändert
werden, so werden hierzu die Durchmesser und somit die Umfänge der entsprechenden
Druckzylinder 2 getauscht. Bezogen auf das in Fig. 1 dargestellte Beispiel würden
hierzu die Durchmesser des oberen Druckzylinders 2 und des mittleren Druckzylinders
2 verändert, indem auf die entsprechenden Druckzylinder 2 die darauf angebrachten
Sleeves 6 getauscht werden. Aufgrund der geschlossenen Mantelfläche derartiger Sleeves
6 können diese Sleeves 6 nur stirnseitig von einem entsprechenden Druckzylinder 2
abgezogen werden. Aufgrund der variablen Durchmesser derartiger Druckzylinder 2 sind
entweder diese im Durchmesser veränderbaren Druckzylinder 2 und/oder die benachbarten
Druckzylinder 2 entsprechend verstellbar gelagert. Dies kann beispielsweise erfolgen,
indem der oder die relevanten Druckzylinder 2 in oder auf Hebeln 5 verstellbar gelagert
sind.
[0022] Bei dem in Fig. 1 dargestelltem Beispiel ist der mittlere Druckzylinder 2 auf dem
oberen schwenkbar gelagerten Hebel 5 gelagert und wird bei der mit einem gebogenen
Pfeil symbolisierenden Schwenkbewegung des Hebels 5 mit verstellt.
[0023] Bei dem in Fig. 1 dargestelltem Beispiel ist der untere Druckzylinder 2 linear verfahrbar
in dem unteren Hebel 5 gelagert und kann so in seiner Lage verändert werden.
[0024] Der obere als Formzylinder ausgestaltete Druckzylinder 2 kann beispielsweise mindestens
auf einer Seite in der in Fig. 1 zeichnerisch nicht dargestellten Seitenwand gelagert
sein, sofern dieser Druckzylinder 2 räumlich nicht oder nur geringfügig in seiner
Position verändert werden muss.
[0025] Fig. 2 zeigt die Draufsicht einer beispielhaften Lagerung eines beliebigen Druckzylinders
2, auf welchem ein Sleeve 6 montiert ist. Der Zylinder 2 ist rotierbar um seine Längsachse
3 gelagert, hierzu umfasst der Druckzylinder 2 eine erste Lagerstelle 12, auf welcher
ein erstes Lager 11 angeordnet ist, wobei das erste Lager 11 in einer ersten Halterung
10 gehalten wird. Diese erste Halterung 10 kann entweder die Seitenwand des Druckwerkes
1 sein, sofern der Druckzylinder 2 nicht oder nur geringfügig verstellbar ist. Die
erste Halterung 10 kann aber auch eine beweglich auf der Seitenwand oder beispielsweise
auf einem Hebel 5 oder auf einer Schwinge montierte Aufnahme für das erste Lager 11
sein.
[0026] Ferner umfasst der Druckzylinder 2 auf der der ersten Lagerstelle 12 gegenüberliegenden
Seite eine zweite Lagerstelle 22, auf welcher ein zweites Lager 21 angeordnet ist,
wobei das zweite Lager 21 in einer zweiten Halterung 20 angeordnet ist. Diese zweite
Halterung 20 ist bei dem in Fig. 2 dargestelltem Beispiel auf einem Hebel 5 angeordnet,
da unabhängig von der räumlichen Verstellbarkeit des Druckzylinders 2 die zweite Halterung
20 und/oder das zweite Lager 21 zum Wechsel des Sleeves 6 entfernt werden muss.
[0027] Fig. 3 zeigt den Druckzylinder 2 in einer Anordnung, in welcher der Sleeve 6 getauscht
werden kann. Hierbei ist die zweite Halterung 20 mitsamt dem zweiten Lager 21 komplett
von der zweiten Lagerstelle 22 entfernt, so dass der Sleeve 6 abgezogen werden kann.
[0028] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel wird hierzu die zweite Halterung 20 mit
samt dem zweiten Lager 21 zunächst um einen Axialhub a von der zweiten Lagerstelle
22 abgezogen, wobei der Axialhub a in Richtung der Längsachse 3 des Druckzylinders
2 verläuft. Nachdem das zweite Lager 21 mitsamt der zweiten Halterung 20 von der zweiten
Lagerstelle 22 in Richtung der Längsachse 3 abgezogen wurde, wird die zweite Halterung
20 mitsamt dem darin montierten zweiten Lager 21 senkrecht zur Längsachse 3 des Druckzylinders
2 um den Verstellweg y verstellt. Der Verstellweg y ist derart bemessen, dass die
zweite Halterung 20 derart von dem Druckzylinder 2 senkrecht zur Längsachse 3 des
Druckzylinders 2 entfernt ist, dass der Druckzylinder 2 von seiner Stirnseite her
voll zugänglich ist, so dass der Sleeve 6 getauscht werden kann. Der Verstellweg y
kann hierbei mittels einer Schwenkbewegung oder mittels einer Linearbewegung oder
mittels einer sonstigen beliebigen Bewegung ausgeführt werden.
[0029] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel wird das zweite Lager 21 mitsamt der zweiten
Halterung 20 von der ersten Lagerstelle 12 abgezogen, da bei diesem Beispiel das zweite
Lager 21 in Richtung der Längsachse 3 in der zweiten Halterung 20 gehalten wird.
[0030] Wenngleich in Fig. 3 und 4 zeichnerisch nicht dargestellt, so ist es auch möglich,
dass für die Zugänglichmachung des Druckzylinders 2 durch räumliches Wegbewegen der
zweiten Halterung 20 ausschließlich die zweite Halterung 20 zunächst um den Axialhub
a in Richtung der Längsachse 3 zum Freigeben des zweiten Lagers 21 verstellt wird
und dass dann ausschließlich die zweite Halterung 20 senkrecht zur Längsachse 3 des
Druckzylinders 2 um den Verstellweg y verstellt wird, so dass das zweite Lager 21
auf der zweiten Lagerstelle 22 verbleibt.
[0031] Wenngleich in Fig. 3 und 4 zeichnerisch nicht dargestellt, so ist es auch möglich,
dass für die Zugänglichmachung des Druckzylinders 2 durch räumliches Wegbewegen der
zweiten Halterung 20 sowohl die zweite Halterung 20 als auch ein Teil des zweiten
Lagers 21 wie beispielsweise der äußere Lagerring des zweiten Lagers 21 oder der äußere
Lagerring und der Wälzkörper des zweiten Lagers 21 vom dem Druckzylinder 2 entfernt
werden, so dass nur noch Teile des zweiten Lagers 21 auf der zweiten Lagerstelle 22
verbleiben. Dieser Fall wird jedoch mit der Variante gleichgesetzt, bei welcher das
zweite Lager 21 mit der zweiten Halterung 20 vom Druckzylinder 2 entfernt wird, da
in diesem Fall der auf dem Druckzylinder 2 verbleibende Innenring des zweiten Lagers
21 mit einer zweiten Lagerstelle 22 gleichgesetzt werden kann.
[0032] Diese Ausgestaltungen sind jedoch für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich,
zumal derartige Entscheidungen rein von dem Innendurchmesser des Sleeves 6, von der
Baugröße des zweiten Lagers 21, von der Eignung des zweiten Lagers 21 zur Teilung
und/oder von den Anforderungen des zweiten Lagers 21 bezüglich den erforderlichen
Passungen des Innenringes und des Außenringes abhängen.
[0033] Während die zweite Halterung 20 oder die zweite Halterung 20 samt dem zweiten Lager
21 oder samt Teilen des zweiten Lagers 21 von dem Druckzylinder 2 abgestellt ist,
wird der Druckzylinder 2 ausschließlich durch das erste Lager 11 gehalten, welches
weiterhin in der ersten Halterung 10 gelagert ist. Neben der ausschließlichen Lagerung
des Druckzylinders 2 in dem ersten Lager 11 ist es auch möglich, dass in den Figuren
2 bis 6 nicht dargestellte zusätzliche Halter oder zusätzliche Abstützungen für den
außerhalb des ersten Lagers 11 angeordneten Zylinderzapfen zum Einsatz kommen.
[0034] Diese einseitige Lagerung des Druckzylinders 2 durch das erste Lager 11 und/ oder
die unvermeidbare Durchbiegung insbesondere von Druckzylindern 2 für große Bahnbreite
oder von sehr schlanken Druckzylindern 2 bei einseitiger Lagerung führt dazu, dass
die zweite Lagerstelle 22 des Druckzylinders 2 bei nicht vorhandener zweiter Halterung
20 eine andere Position als bei beidseitiger Lagerung des Druckzylinders 2 einnimmt.
[0035] Da zur Erläuterung der nächsten Schritte bei der Wiederherstellung der Lagerung des
Druckzylinders 2 durch die zweite Halterung 20 eine Bezugsmarke für die zur Wiederherstellung
der beidseitigen Lagerung sinnvoll ist, um die Vorgehensweise zu erläutern, wurde
für die abgestellte Position der zweiten Halterung 20, welche durch Verstellung der
zweiten Halterung 20 durch den Axialhub a und den Verstellweg y gegenüber der bei
der beidseitigen Lagerung des Druckzylinders 2 eingenommenen Position erzielt wird,
in Fig. 3 eine Verweilposition 7 eingefügt, welche in Fig. 3 derart gewählt wurde,
dass diese der Schnittpunkt der linken Seite des zweiten Lagers 21 mit der Mittelachse
des zweiten Lagers 21 und somit mit der Mittelachse der Lagerbohrung der zweiten Halterung
20 ist. Diese Verweilposition 7 ist als das Zentrum eines Koordinatensystems anzusehen,
von welchem aus die nachfolgenden Verstellwege in Erstreckung der Längsachse 3 des
Druckzylinders 2 und senkrecht dazu bestimmt werden.
[0036] Fig. 4 zeigt den Stand nach dem beispielhaften Tausch des Sleeves 6, wenn folglich
der Druckzylinder 2 wieder von der zweiten Halterung 20 aufgenommen wird. Hierzu wird
in einem ersten Verfahrensschritt die zweite Halterung 20 um einen ersten Teilverstellweg
y1 senkrecht zur Längsachse 3 des Druckzylinders 2 verstellt, was durch ein lineares
Verstellen oder durch ein Verschwenken der zweiten Halterung 20 erzielt werden kann.
Da aufgrund der oben beschriebenen Lageänderung der zweiten Lagerstelle 22 infolge
der einseitigen Lagerung und/oder der Durchbiegung die zweite Lagerstelle 22 um die
Lageveränderung Δs tiefer liegt als bei beidseitiger Lagerung, weicht der erste Teilverstellweg
y1 vom ursprünglichen Verstellweg y ab, vorzugsweise weicht der erste Teilverstellweg
y1 um die Lageveränderung Δs vom ursprünglichen Verstellweg y ab.
[0037] Für den Fall, dass die zweite Halterung 20 nach unten im Sinne in Richtung der Gravitation
abgeschwenkt wurde und die Verweilposition 7 somit unterhalb der Längsachse 3 des
Druckzylinders 2 liegt, ist der erste Teilverstellweg y1 kleiner als der ursprüngliche
Verstellweg y, vorzugsweise ist der erste Teilverstellweg y1 um die Lageveränderung
Δs kleiner als der ursprüngliche Verstellweg y. Für den Fall, dass die zweite Halterung
20 nach oben im Sinne entgegen der Richtung der Gravitation abgeschwenkt wurde und
die Verweilposition 7 somit oberhalb der Längsachse 3 des Druckzylinders 2 liegt,
ist der erste Teilverstellweg y1 größer als der ursprüngliche Verstellweg y, vorzugsweise
weicht der erste Teilverstellweg y1 um die Längeänderung Δs vom ursprünglichen Verstellweg
y ab.
[0038] Zur Wiederherstellung der beidseitigen Lagerung des Druckzylinders 2 wird in einem
zweiten Verfahrensschritt die zweite Halterung 20 um einen ersten Teilaxialhub a1
in Erstreckung der Längsachse 3 des Druckzylinders 2 in Richtung der ersten Halterung
10 verstellt, wobei der erste Teilaxialhub a1 kleiner als der Axialhub a ist. Somit
wird erreicht, dass die zweite Halterung 20 das zweite Lager 21 teilweise erfasst
oder dass das in der zweiten Halterung 20 befindliche zweite Lager 21 die zweite Lagerstelle
22 des Druckzylinders 2 teilweise erfasst und somit bereits ein Kontakt zwischen der
zweiten Halterung 20 und dem zweiten Lager 21 und/oder zwischen dem zweiten Lager
21 und der zweiten Lagerstelle 22 besteht.
[0039] In einem dritten Verfahrensschritt wird die zweite Halterung 20 um einen zweiten
Teilverstellweg y2 senkrecht zur Längsachse 3 des Druckzylinders 2 verstellt. Vorzugsweise
ist der zweite Teilverstellweg y2 gleich der Lageänderung Δs. Dadurch wird die zweite
Lagerstelle 22 und somit der Druckzylinder 2 auf der zweiten Seite leicht angehoben,
so dass die zweite Lagerstelle 22 wieder die Position bei einer beidseitigen Lagerung
einnimmt, zudem fluchtet somit wieder die Bohrung der zweiten Halterung 20 mit der
Längsachse 3 des Druckzylinders 2, so dass entweder das in der zweiten Halterung 20
eingesetzte zweite Lager 21 leicht auf die zweite Lagerstelle 22 geschoben werden
kann oder dass die zweite Halterung 20 leicht auf das zweite Lager 21 geschoben werden
kann oder dass ein erster Teil des zweiten Lagers 21, welcher sich in der zweiten
Halterung 20 befindet, leicht auf den zweiten Teil des zweiten Lagers 21, welcher
auf der zweiten Lagerstelle 22 sitzt, geschoben werden kann.
[0040] In einem vierten Verfahrensschritt wird die zweite Halterung 20 um einen zweiten
Teilaxialhub a2 in Erstreckung der Längsachse 3 des Druckzylinders 2 verstellt, so
dass die zweite Halterung 20 das zweite Lager 21 vollständig aufnimmt oder dass das
in der zweiten Halterung 20 befindliche zweite Lager 21 die zweite Lagerstelle 22
des Druckzylinders 2 vollständig aufnimmt oder dass das zweite Lager 21 wieder vollständig
zusammengefügt ist.
[0041] Wenngleich die Erfindung anhand von der Durchführung von zwei Teilverstellwegen,
nämlich der Ausführung eines ersten Teilverstellweges y1 und der Ausführung eines
zweiten Teilverstellweges y2 erläutert wurde, so ist es dennoch möglich, die Erfindung
mit mehr als zwei Teilverstellwegen y1 und y2 auszuführen, bis sich die zweite Halterung
20 wieder an der ursprünglichen Position bei beidseitiger Lagerung des Druckzylinders
2 befindet.
[0042] Wenngleich die Erfindung anhand von der Durchführung von zwei Teilaxialhüben, nämlich
der Ausführung eines ersten Teilaxialhubes a1 und der Ausführung eines zweiten Teilaxialhubes
a2 erläutert wurde, so ist es auch möglich, die Erfindung mit mehr als zwei Teilaxialhüben
a1 und a2 auszuführen, bis sich die zweite Halterung 20 wieder an der ursprünglichen
Position bei beidseitiger Lagerung des Druckzylinders 2 befindet.
[0043] Die zweite Halterung 20 kann hierbei in Erstreckung der Längsachse 3 des Druckzylinders
2 mittels einem elektrischen Antrieb oder mittels einem pneumatischen Antrieb oder
einem sonstigen Antrieb verstellt werden.
[0044] Hierbei kann die zweite Halterung 20 in Richtung senkrecht zur Längsachse 3 des Druckzylinders
2 entweder über eine Schwenkbewegung und/oder über eine Linearbewegung verstellt werden.
[0045] Wenngleich nicht in den Figuren 1 bis 5 dargestellt, so ist es auch möglich, dass
bei Verstellung der zweiten Halterung 20 um den ersten Teilaxialhub a1 und/oder bei
Verstellung des zweiten Teilaxialhubes a2 eine Sensorik die Teilaxialhübe a1, a2 und/oder
die Verstellkraft überwacht, so dass im Bedarfsfälle die Bewegung der zweiten Halterung
20 gestoppt wird. Bei Erfassung der Verstellwege im Sinne der Teilaxialhübe a1, a2
werden die zurückgelegten Wege erfasst, so dass die Verstellung bei Erreichen der
geforderten Zwischenposition gestoppt werden kann. Bei Erfassung der Verstellkraft
kommt als Sensorik ein Kraftmesssensor zum Einsatz, so dass eine in den Figuren 1
bis 5 nicht dargestellte Steuerung die Teilaxialhübe a1, a2 und/oder die Teilverstellwege
y1, y2 stoppen kann, wenn die aufgewendete Kraft die vorgegebene Kraft überschreitet.
Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn das zweite Lager 21 leicht versetzt oder
leicht verkantet zur zweiten Lagerstelle 22 ist, so dass das zweite Lager 21 nur mit
unzulässig hoher Kraft auf die zweite Lagerstelle 22 geschoben werden könnte.
[0046] Wenngleich in den Figuren 1 bis 5 nur eine Ausführung eines Druckwerkes 1 dargestellt
ist, bei welcher die zweite Lagerstelle 22 oder das zweite Lager 21 des Druckzylinders
2 dadurch freigegeben wird, indem die zweite Halterung 20 in Richtung der Längsachse
3 des Druckzylinders 2 verstellt wird, so ist auch eine Ausführung eines Druckwerkes
1 möglich, bei welcher zur Zugänglichmachung des Druckzylinders 2 der Druckzylinder
2 um einen Axialhub a in Erstreckung der Längsachse 3 zum Trennen des Druckzylinders
2 von der zweiten Halterung 20 in Richtung der ersten Halterung 10 verstellt wird
und wobei die zweite Halterung 20 senkrecht zur Längsachse 3 des Druckzylinders 2
um einen Verstellweg y verstellt wird, so dass der Druckzylinder 2 nur mittels einer
ersten Halterung 10 gehalten wird.
[0047] In diesem in den Figuren 1 bis 5 nicht zeichnerisch abgebildeten Fall wird zur Aufnahme
des Druckzylinders 2 durch die zweite Halterung 20 in einem ersten Verfahrensschritt
die zweite Halterung 20 um einen ersten Teilverstellweg y1 senkrecht zur Längsachse
3 des Druckzylinders 2 verstellt, wobei der erste Teilverstellweg y1 von dem Verstellweg
y abweicht.
[0048] In einem zweiten Verfahrensschritt wird in diesem Fall der Druckzylinder 2 um einen
ersten Teilaxialhub a1 in Erstreckung der Längsachse 3 des Druckzylinders 2 verstellt,
so dass die zweite Halterung 20 das zweite Lager 21 teilweise erfasst oder dass das
zweite Lager 21 eine zweite Lagerstelle 22 des Druckzylinders 2 teilweise erfasst.
[0049] In einem dritten Verfahrensschritt wird die zweite Halterung 20 um einen zweiten
Teilverstellweg y2 senkrecht zur Längsachse 3 des Druckzylinders 2 verstellt, und
wobei in einem vierten Verfahrensschritt der Druckzylinder 2 um einen zweiten Teilaxialhub
a2 in Erstreckung der Längsachse 3 verstellt wird, so dass die zweite Halterung 20
das zweite Lager 21 vollständig erfasst oder dass das zweite Lager 21 die zweite Lagerstelle
22 des Druckzylinders 2 vollständig aufnimmt.
[0050] Da aufgrund der unter Fig. 4 beschriebenen Lageänderung der zweiten Lagerstelle 22
infolge der einseitigen Lagerung und/oder der Durchbiegung die zweite Lagerstelle
22 um die Lageveränderung Δs tiefer liegt als bei beidseitiger Lagerung, weicht auch
bei dieser Ausführung der erste Teilverstellweg y1 vom ursprünglichen Verstellweg
y ab, vorzugsweise weicht der erste Teilverstellweg y1 um die Lageveränderung Δs vom
ursprünglichen Verstellweg y ab.
[0051] Für den Fall, dass die zweite Halterung 20 nach unten im Sinne in Richtung der Gravitation
abgeschwenkt wurde und die Verweilposition 7 somit unterhalb der Längsachse 3 des
Druckzylinders 2 liegt, ist der erste Teilverstellweg y1 kleiner als der ursprüngliche
Verstellweg y, vorzugsweise ist der erste Teilverstellweg y1 um die Lageveränderung
Δs kleiner als der ursprüngliche Verstellweg y.
[0052] Für den Fall, dass die zweite Halterung 20 nach oben im Sinne entgegen der Richtung
der Gravitation abgeschwenkt wurde und die Verweilposition 7 somit oberhalb der Längsachse
3 des Druckzylinders 2 liegt, ist der erste Verstellweg y1 größer als der ursprüngliche
Verstellweg y, vorzugsweise weicht der erste Teilverstellweg y1 um die Längeänderung
Δs vom ursprünglichen Verstellweg y ab.
[0053] Der Druckzylinder 2 kann hierbei in Erstreckung der Längsachse 3 mittels einem elektrischen
Antrieb oder mittels einem pneumatischen Antrieb oder mittels der Seitenregisterverstellung
oder mittels einem beliebigen anderen Antrieb verstellt werden. Hierbei kann die zweite
Halterung 20 in Richtung senkrecht zur Längsachse 3 des Druckzylinders 2 entweder
über eine Schwenkbewegung und/oder über eine Linearbewegung verstellt werden.
[0054] Wenngleich nicht in den Figuren 1 bis 5 dargestellt, so ist es auch bei dieser Ausführung
möglich, dass bei Verstellung des Druckzylinders 2 um den ersten Teilaxialhub a1 und/oder
bei Verstellung des zweiten Teilaxialhubes a2 eine Sensorik die Teilaxialhübe und/oder
die Verstellkraft überwacht, so dass im Bedarfsfälle die Bewegung der zweiten Halterung
20 gestoppt wird.
[0055] Fig. 6 zeigt einen Druckzylinder 2 mit einem darauf aufgebrachten Sleeve 6 gemäß
der in Fig. 4 dargestellten Anordnung, bei welcher die zweite Halterung 20 ausgehend
von der Verweilposition 7 bereits um den ersten Teilverstellweg y1 und um den ersten
Teilaxialhub a1 verstellt wurde, so dass das zweite Lager 21 an der zweiten Lagerstelle
22 anliegt. Insofern umfasst der in Fig. 6 dargestellte Ausschnitt des Druckwerkes
1 alle in den Figuren 1 bis 5 offenbarten Merkmale.
[0056] Zusätzlich zu den in den Figuren 1 bis 5 dargestellten und hierzu offenbarten Merkmalen
ist in Fig. 6 ein Mehrstellungszylinder 4 dargestellt, welcher mit der zweiten Halterung
20 in Wirkverbindung steht, so dass die zweite Halterung 20 durch den Mehrstellungszylinder
4 zur Ausübung mindestens des ersten Teilaxialhubes a1 und des zweiten Teilaxialhubes
a2 befähigt ist. Die Befestigung des Mehrstellungszylinders 4 auf der von der zweiten
Halterung 20 abweichenden Seite sowie die Anordnung des Mehrstellungszylinders 4 ist
in Fig. 6 rein schematisch dargestellt, folglich sind auch andere Anordnungen und
andere als in Fig. 6 gezeigte Befestigungen des Mehrstellungszylinders 4 möglich.
[0057] Für den in Fig. 4 dargestellten Mehrstellungszylinder 4 kann jeder handelsübliche
Mehrstellungszylinder 4 verwendet werden. Dieser ist ein Pneumatikzylinder oder ein
Hydraulikzylinder, der aus mehreren zumindest funktional getrennten Zylindern besteht,
deren Kolbenstangen einzeln ausfahren können, so dass je nach Ansteuerung und Hubaufteilung
unterschiedliche Positionen damit angefahren werden können.
[0058] Der in Fig. 6 dargestellte Mehrstellungszylinder 4 ist beispielhaft als Drei-Stellungs-Zylinder
ausgebildet. Dieser als Drei-Stellungszylinder ausgebildete Mehrstellungszylinder
4 weist eine Position auf, bei welcher die rechte Kolbenstange aufgrund des bereits
zurückgelegten ersten Teilaxialhubes a1 ausgefahren ist, wohingegen die linke Kolbenstange
des Mehrstellungszylinders 4 noch eingefahren ist, wobei zur Ermöglichung des zweiten
Teilaxialhubes a2 und somit zum Aufschieben des zweiten Lagers 21 auf die zweite Lagerstelle
22 die linke Kolbenstange des Mehrstellungszylinders 4 ausgefahren wird.
[0059] Somit zeigt Fig. 6 eine beispielhafte Ausgestaltung eines Druckwerkes 1, bei welchem
die zweite Halterung 20 zur Ausführung eines ersten Teilaxialhubes a1 und eines zweiten
Teilaxialhubes a2 ausgestaltet ist. Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführung wird
dies zur Aufnahme des Druckzylinders 2 durch die zweite Halterung 20 benötigt.
[0060] Wenngleich nicht in Fig. 6 dargestellt, so ist es möglich, dass die zweite Halterung
in Wirkverbindung mit einer Sensorik wie beispielsweise einer Vorrichtung zur Krafterfassung
ist. Hierbei kann der zum Aufschieben der zweiten Halterung 20 auf den Druckzylinder
2 erforderliche beziehungsweise die hierzu aufgewendete Kraft erfasst werden, so dass
bei Überschreitung einer vorgegebenen zulässigen Maximalkraft zur Vermeidung von Beschädigungen
beispielsweise des zweiten Lagers 21 der entsprechende Teilaxialhub beendet werden
kann.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Druckzylinder
- 3
- Längsachse
- 4
- Mehrstellungszylinder
- 5
- Hebel
- 6
- Sleeve
- 7
- Verweilposition
- 8
- Auftragswalze
- 9
- Substratbahn
- 10
- erste Halterung
- 11
- erstes Lager
- 12
- erste Lagerstelle
- 20
- zweite Halterung
- 21
- zweites Lager
- 22
- zweite Lagerstelle
- a
- Axialhub
- a1
- erster Teilaxialhub
- a2
- zweiter Teilaxialhub
- y
- Verstellweg (senkrecht zur Längsachse)
- y1
- erster Teilverstellweg
- y2
- zweiter Teilverstellweg
1. Verfahren zur automatischen Lagerung eines eine Längsachse (3) aufweisenden Druckzylinders
(2) eines Druckwerkes (1) mittels eines zweiten Lagers (22) in einer zweiten Halterung
(20), wobei zur Zugänglichmachung des Druckzylinders (2) die zweite Halterung (20)
um einen Axialhub a in Erstreckung der Längsachse (3) des Druckzylinders (2) zum Freilegen
einer zweiten Lagerstelle (22) oder des zweiten Lagers (21) verstellt wird und senkrecht
zur Längsachse (3) des Druckzylinders (2) um einen Verstellweg y verstellt wird, wobei
der Druckzylinder (2) in einer ersten Halterung (10) gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Wiederaufnahme des Druckzylinders (2) durch die zweite Halterung (20) in einem
ersten Verfahrensschritt die zweite Halterung (20) um einen ersten Teilverstellweg
y1 senkrecht zur Längsachse (3) des Druckzylinders (2) verstellt wird, wobei der erste
Teilverstellweg y1 vom ursprünglichen Verstellweg y abweicht, wobei in einem zweiten
Verfahrensschritt die zweite Halterung (20) um einen ersten Teilaxialhub a1 in Erstreckung
der Längsachse (3) des Druckzylinders (2) verstellt wird,
wobei in einem dritten Verfahrensschritt die zweite Halterung (20) um einen zweiten
Teilverstellweg y2 senkrecht zur Längsachse (3) des Druckzylinders (2) verstellt wird,
wobei in einem vierten Verfahrensschritt die zweite Halterung (20) um einen zweiten
Teilaxialhub a2 in Erstreckung der Längsachse (3) des Druckzylinders (2) verstellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilverstellweg y1 kleiner als der Verstellweg y ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilverstellweg y1 größer als der Verstellweg y ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Halterung (20) in Erstreckung der Längsachse (3) des Druckzylinders (2)
mittels einem elektrischen Antrieb oder mittels einem pneumatischen Antrieb verstellt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Halterung (20) in Richtung senkrecht zu der Längsachse (3) des Druckzylinders
(2) entweder über eine Schwenkbewegung und/oder über eine Linearbewegung verstellt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilaxialhub a1 und/oder der zweite Teilaxialhub a2 mittels einer Sensorik
erfasst und im Bedarfsfalle gestoppt wird.
7. Verfahren zur automatischen Lagerung eines eine Längsachse (3) aufweisenden Druckzylinders
(2) eines Druckwerkes (1) mittels eines in einer zweiten Halterung (20) angebrachten
zweiten Lagers (21), wobei zur Zugänglichmachung des Druckzylinders (2) der Druckzylinder
(2) um einen Axialhub a in Erstreckung der Längsachse (3) zum Trennen des Druckzylinders
(2) von der zweiten Halterung (20) verstellt wird und wobei die zweite Halterung (20)
senkrecht zur Längsachse (3) des Druckzylinders (2) um einen Verstellweg y verstellt
wird, wobei der Druckzylinder (2) mittels einer ersten Halterung (10) gehalten wird,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme des Druckzylinders (2) durch die zweite Halterung (20) in einem ersten
Verfahrensschritt die zweite Halterung (20) um einen ersten Teilverstellweg y1 senkrecht
zur Längsachse (3) des Druckzylinders (2) verstellt wird, wobei der erste Teilverstellweg
y1 von dem Verstellweg y abweicht, wobei in einem zweiten Verfahrensschritt der Druckzylinder
(2) um einen ersten Teilaxialhub a1 in Erstreckung der Längsachse (3) des Druckzylinders
(2) verstellt wird, wobei in einem dritten Verfahrensschritt die zweite Halterung
(20) um einen zweiten Teilverstellweg y2 senkrecht zur Längsachse (3) des Druckzylinders
(2) verstellt wird, wobei in einem vierten Verfahrensschritt der Druckzylinder (2)
um einen zweiten Teilaxialhub a2 in Erstreckung der Längsachse (3) verstellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilverstellweg y1 kleiner als der Verstellweg y ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilverstellweg y1 größer als der Verstellweg y ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (2) in Erstreckung der Längsachse (3) mittels einem elektrischen
Antrieb oder mittels einem pneumatischen Antrieb verstellt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Halterung (20) in Richtung senkrecht zu der Längsachse (3) des Druckzylinders
(2) entweder über eine Schwenkbewegung und/oder über eine Linearbewegung verstellt
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilaxialhub a1 und/oder der zweite Teilaxialhub a2 mittels einer Sensorik
erfasst und im Bedarfsfalle gestoppt wird.
13. Druckwerk (1) umfassend eine erste Halterung (10) mit mindestens einem ersten Lager
(11) zur Aufnahme einer ersten Lagerstelle (12) eines Druckzylinders (2) mit einer
Längsachse (3) sowie eine zweite Halterung (20) mit mindestens einem zweiten Lager
(21) zur Aufnahme einer zweiten Lagerstelle (22) des Druckzylinders (2), wobei zur
Zugänglichmachung des Druckzylinders (2) das Druckwerk (1) derart ausgestaltet ist,
dass die zweite Halterung (20) zuerst um einen Axialhub a in Erstreckung der Längsachse
(3) des Druckzylinders (2) zur Freigabe der zweiten Lagerstelle (20) oder des zweiten
Lagers (21) bewegbar ist und anschließend senkrecht zur Längsachse (3) um einen Verstellweg
y verstellbar ist, wobei der Druckzylinder (2) in der ersten Halterung (10) gelagert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Halterung (20) zur Ausübung des Axialhubes a durch einen Mehrstellungszylinder
(4) angetrieben ist und zur Ausübung von mindestens zwei Teilaxialhüben ausgestaltet
ist.
14. Druckwerk (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrstellungszylinder (4) ein Drei-Stellungs-Zylinder ist.
15. Druckwerk (1) nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Halterung (20) zur Ausführung eines ersten Teilaxialhubes a1 und eines
zweiten Teilaxialhubes a2 ausgestaltet ist.