Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die im Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche angegebenen
Verfahren und Erzeugnisse.
Stand der Technik
[0002] Der aktuelle Stand der Technik in Bezug auf Kampfmittelabwehr und insbesondere Minenmarkierung
basiert auf Verfahren, die angesichts der sich rasch entwickelnden Technologie und
den ständig wachsenden Anforderungen des militärischen und zivilen Umfelds möglicherweise
überholt erscheinen.
[0003] Bisherige Methoden zur Minenmarkierung im militärischen Kontext beruhen stark auf
manuellen Prozessen und physischen Markierungen. Fundorte von Kampfmitteln, insbesondere
von Minen und nicht zur Wirkung gelangten Kampfmitteln (UXO), werden durch Soldaten,
insbesondere durch Kampfmittelerkundungseinheiten (EOR), identifiziert und markiert.
Diese Markierungen dienen dazu, sowohl die eigenen Truppen als auch die Zivilbevölkerung
vor potenziellen Gefahren zu warnen.
[0004] Dem Stand der Technik entspricht hierbei die Verwendung von speziellen, farbcodierten
Markierungsstangen. Diese Stangen sind typischerweise etwa 600 mm lang, wiegen etwa
100 g, haben einen Durchmesser von etwa 5 mm und sind aus Metall gefertigt. Am oberen
Ende der Stange befindet sich eine ringförmige Öse mit einem Durchmesser von etwa
35 mm. Um den Standort eines aufgefundenen Kampfmittels zu markieren, wird die Stange
in den Boden nahe dem Objekt gesteckt. An der Stange wird ein farbiges Fähnchen befestigt,
um die Sichtbarkeit der Markierung zu erhöhen und spezifische Informationen zu liefern;
beispielsweise zeigt grün einen markierten Weg, gelb kennzeichnet einen durchsuchten
Bereich und rot signalisiert das Vorhandensein eines Kampfmittels.
[0005] Zusätzlich zu der physischen Markierung muss der entdeckende Soldat eine Meldung
erstellen, die Details wie den genauen Ort des Kampfmittels, die Art des Kampfmittels
(sofern bekannt), den Zeitpunkt der Entdeckung, den Grund für die Platzierung oder
den Abschuss des Kampfmittels und weitere Beobachtungen oder Hinweise enthält. Diese
Meldung wird schriftlich erstellt und an die zuständige Entschärfungseinheit (EOD)
übergeben, die dann die Verantwortung für die Beseitigung des Kampfmittels übernimmt.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Die Erfindung wird in den beigefügten Ansprüchen dargelegt.
Technische Aufgabe
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe betrifft die Identifikation, Markierung
und anschließende Minderung oder Beseitigung potenzieller Gefahren, insbesondere in
Bezug auf Kampfmittel wie Landminen oder andere explosive Objekte, die im oder auf
dem Erdboden abgelegt wurden.
[0008] Das traditionelle Verfahren zum Auffinden und Markieren von Kampfmitteln ist zeitaufwendig
und potenziell gefährlich. Es erfordert die manuelle Identifikation und Markierung
des Fundortes, wobei oft improvisierte oder unzureichende Mittel verwendet werden,
um den Fundort kenntlich zu machen. Dies kann dazu führen, dass die Informationen
über den genauen Ort und die Art des entdeckten Objekts ungenau oder unvollständig
sind, was zu Verzögerungen und Gefahren bei der Entschärfung oder Entfernung führen
kann.
[0009] Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Markierungen von Dritten entfernt, verschoben
oder manipuliert werden, was die Sicherheit der Entschärfungsteams zusätzlich gefährdet.
Außerdem können diese Markierungen schwer zu sehen oder zu identifizieren sein, insbesondere
in dichtem Gras oder in schwierigem Gelände.
[0010] Ein weiteres Problem ist die fehlende Möglichkeit zur zentralen Dokumentation und
Verarbeitung von Daten über die identifizierten Objekte und ihre genauen Standorte.
Dies kann die Koordination und Planung von Entschärfungs- oder Räumungsaktionen erheblich
erschweren.
[0011] Insgesamt besteht also ein dringender Bedarf an einem effizienten, sicheren und leicht
handhabbaren System zur Markierung und Dokumentation von Fundorten und zur Unterstützung
bei der Planung und Durchführung von Entschärfungs- oder Räumungsaktionen. Es sollte
auch eine Möglichkeit bieten, die Markierungen und die zugehörigen Daten gegen Manipulationen
zu schützen und zu sichern.
Technische Lösung
[0012] Wie aus der folgenden Beschreibung hervorgeht, wird dieses Problem gemäß dem kennzeichnenden
Teil der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Wirkungen
[0013] Sämtliche Ausführungsformen der Erfindung tragen den spezifischen Bedürfnissen von
Bedienern und Soldaten der Kampfmittelabwehr in besonderem Maße Rechnung. Gegenüber
dem Stand der Technik erzielt das Minenmarkierungssystem insbesondere erhebliche Verbesserungen
in Bezug auf Materialauswahl, Mechanik und Digitalisierung.
[0014] Zunächst bietet der Einsatz von Kunststoffen und auch Faserverbundwerkstoffen, neben
der erheblichen Gewichtsreduktion im Vergleich zu bisherigen Lösungen, auch den Vorteil
der magnetischen Neutralität, wodurch Interferenzen mit dem Minendetektor ausgeschlossen
werden.
[0015] In Bezug auf die Mechanik ist das Griffmodul bzw. die Handhabungshilfe fest mit dem
Stab und dem Fähnchen verbunden, wodurch eine zentrale und übersichtliche Anordnung
aller Funktionselemente ermöglicht wird. Dies vereinfacht nicht nur den Umgang mit
dem System, sondern trägt auch dazu bei, den Arbeitsfortschritt zu beschleunigen.
Darüber hinaus ermöglicht die Pilzkopf-Geometrie des Griffmoduls das Einbringen des
Stabs in den Boden ohne zusätzliches Werkzeug und bietet eine potenzielle Schlagfläche,
um den Stab tiefer in den Boden zu drücken. Durch das Aufwickeln des Fähnchens um
das Griffmodul und das Sichern mit dem Arretier-Element wird ein unkontrolliertes
Abwickeln des Fähnchens verhindert. Das Minenmarkierungssystem ist somit leicht und
kompakt zu transportieren. Es ist des Weiteren auch kein separates Fixiermaterial
notwendig.
[0016] Die Möglichkeit, mehrere Minenmarkierungssysteme zu einem Satz zusammenzufassen und
in geeigneten Behältnissen, wie beispielsweise in einer Tasche, zu transportieren,
erleichtert auch den Transport und die Lagerung. Darüber hinaus kann das Minenmarkierungssystem
leicht in die Ausrüstung des Bedieners integriert werden, was eine schnelle und effiziente
Markierung von Minenfeldern ermöglicht.
[0017] Der Einsatz von Digitalisierungstechnologien ist ein weiterer signifikanter Vorteil
des vorgeschlagenen Minenmarkierungssystems. Durch das Anbringen eines eindeutigen
und dauerhaften QR-Codes oder einer ähnlichen, unverwechselbaren Kennzeichnung auf
jedem Minenmarkierungssystem, beispielsweise auf der Handhabungshilfe bzw. dem Griffmodul
und/oder auf jedem Element zur Erhöhung der Visibilität, wie beispielsweise auf einem
Fähnchen, lassen sich wichtige Informationen, wie die genaue Position der Minen, insbesondere
mithilfe einer speziellen App erfassen und speichern. Darüber hinaus können mit dieser
Referenz zusätzliche Informationen hinterlegt werden, beispielsweise Beobachtungen,
Objektbeschreibungen und Bilder. Dies gestattet nicht nur eine sofortige und zentrale
Sammlung und Verarbeitung von Daten, sondern auch deren koordinierte und effiziente
Weiterverarbeitung und erleichtert somit letztlich die Entschärfung der markierten
Minen.
[0018] Schließlich erhöht das Einbringen eines elektronischen Speichermediums wie eines
RFID-Chips in das Griffmodul / die Handhabungshilfe die Sicherheit des Gesamtablaufs
beträchtlich, da die darauf gespeicherten Daten bzw. Positionsdaten genutzt werden
können, um zu bestätigen, dass das Minenmarkierungssystem nicht verschoben oder durch
Sabotage ausgetauscht wurde. In Betracht kommt insbesondere ein passives RFID-Tag,
welches keine eigene Energieversorgung des Griffmodules erfordert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019]
Fig. 1 zeigt die Vorderansicht einer ersten Stab-Baugruppe mit aufgewickeltem Fähnchen.
Fig. 2 zeigt die Vorderansicht der ersten Stab-Baugruppe mit abgewickeltem Fähnchen.
Fig. 3 zeigt die Fig. 2 von links.
Fig. 4 zeigt die Vorderansicht der ersten Stab-Baugruppe mit gelöstem Arretier-Element.
Fig. 5 zeigt die erste Stab-Baugruppe mit gesichertem Absperrband.
Fig. 6 zeigt die Vorderansicht der ersten Stab-Baugruppe, in die eine weitere erste
Stab-Baugruppe eingesteckt ist.
Fig. 7 zeigt Fig. 3 mit quer angebrachtem Knicklicht.
Fig. 8 zeigt Rückansicht von Fig. 4 mit Knicklicht wie in Fig. 7 in Ausnehmung eingerastet.
Fig. 9 zeigt einen oberen Abschnitt des Griffmoduls der ersten Stab-Baugruppe mit
einem vertikal eingebrachten Knicklicht.
Fig. 10 zeigt Abschnitt eines Griffmoduls mit zwei "seitlich eingerasteten" Knicklichtern
und einer weiteren freien Schnittstelle für ein Knicklicht.
Fig. 11 zeigt Vorderansicht einer zweiten Stab-Baugruppe mit abgewickeltem, zweifarbigem
Fähnchen, abgeknicktem Knicklicht und elastischer Arretier-Schnur.
Fig. 12 zeigt Fig. 11 von links.
Fig. 13 zeigt Fig. 11 von oben.
Fig. 14 zeigt Fig. 11 in isometrischer Ansicht von schräg unten.
Fig. 15 zeigt Fig. 11 mit QR-Code auf dem Fähnchen sowie in der Handhabungshilfe /
im Griffmodul fest eingebrachtem RFID-Chip / Sendemodul.
Beschreibung der Ausführungsarten
[0020] Eine Zusammenschau der Zeichnungen 1 bis 10 verdeutlicht den Aufbau einer ersten
erfindungsgemäßen Stab-Baugruppe (10) zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere
Kampfmitteln, am Erdboden.
[0021] Im unterseitigen Bereich der Stab-Baugruppe (10) verläuft ein Stab (20), der aus
einem faserverstärkten, vorzugsweise glasfaserverstärkten Faserverbund-Werkstoff besteht.
Dieser Stab (20) dient dazu, die Stab-Baugruppe (10) sicher im Erdboden zu verankern
und dabei die notwendige Stabilität zu gewährleisten.
[0022] Der Stab (20) hat bevorzugt einen zylindrischen Querschnitt und ist bevorzugt aus
Vollmaterial gefertigt, kann jedoch ebenso einen beliebig anderen Querschnitt, beispielsweise
einen Quadrat-Querschnitt, einen Rechteck-Querschnitt, einen T-förmigen Querschnitt
oder einen kreuzförmigen Querschnitt aufweisen.
[0023] Der Stab (20) kann auch als Hohlkörper (20) und damit als Rohr (20) ausgeführt sein.
[0024] Im oberseitigen Bereich der Stab-Baugruppe (10) ist am Stab (20) ein Griffmodul (11)
bzw. eine Handhabungshilfe (11) angeordnet, das länglich ausgebildet ist und an seiner
Oberseite pilzförmig (12) und somit stumpf gestaltet ist. Diese Form dient dazu, den
Komfort bei der Handhabung der Stab-Baugruppe (10) zu verbessern und auch als Druckfläche,
wenn der Stab (20) in den Erdboden getrieben wird.
[0025] Entlang des Griffmodules (11) ist zumindest ein Element zur Erhöhung der Visibilität
(23), beispielsweise ein Fähnchen (23), angeordnet, das aus einer thermoplastischen
Folie, wie beispielsweise einer Polyethylen-, Polyamid-, Polycarbonat- oder Polyester-Folie
besteht. Ebenso kann das Fähnchen (23) auch aus einer duroplastischen Folie, einem
Kunststoff-Gewebe, einem Textil-Gewebe, einem beliebigen Stoff, mindestens einer Kunststoffplatte
oder Ähnlichem bestehen. Das Fähnchen (23) dient als sichtbares Markierungselement
und kann auch Informationen oder Kennzeichnungen - wie beispielsweise und bevorzugt
einen QR-Code (26) - tragen, die zur eindeutigen und dauerhaften und damit unverwechselbaren
Identifizierung oder weiteren Verarbeitung notwendig sind.
[0026] Der QR-Code kann bevorzugt auf dem Fähnchen (23) aufgedruckt sein, jedoch auch auf
andere beliebige Art, wie beispielsweise mit einem Laser oder mit einem Aufkleber,
auf das Fähnchen (23) aufgebracht sein.
[0027] Das Fähnchen (23) ist bevorzugt zumindest zweifarbig ausgeführt, zum einen partiell
in einer Signalfarbe (24), wie z.B. rot und zum anderen partiell in einer Kontrastfarbe
(25), wie z.B. weiß, um die Visibilität auch auf größere Entfernungen zu erhöhen.
Aufgebrachte Farbmuster können sich auch wiederholen.
[0028] Auch das Griffmodul (11) kann - wie das Fähnchen (23) - Informationen oder Kennzeichnungen
tragen, die zur eindeutigen, unverwechselbaren und dauerhaften Identifizierung oder
weiteren Verarbeitung notwendig sind.
[0029] Die Position des Fähnchens (23) kann durch ein lageveränderbares, beispielsweise
schwenkbares, am Griffmodul (11) gelagertes Arretier-Element (15) fixiert werden.
Durch das Arretier-Element (15) lässt sich das Fähnchen (23) in einer um das Griffmodul
(11) aufgewickelten Position sichern, aus der es bei Bedarf abgewickelt werden kann.
[0030] Weiterhin kann das Griffmodul (11) zumindest eine vorzugsweise integrale Schnittstelle
(13), beispielsweise eine Einhänge- oder Halte-Öse (13) aufweisen, beispielsweise
für ein Knicklicht (30) und/oder eine Lampe (30). Die Einhänge- oder Halte-Ösen (13)
können so ausgebildet sein, dass Knicklichter (30) und/oder Lampen (30) mit unterschiedlichen
Größen und Durchmessern durch die Ausnehmungen (13) hindurch gesteckt oder in den
Aufnahmen (13) gerastet werden können und dann sicher am Griffmodul (11) und damit
an der Stab-Baugruppe (10) aufgenommen werden können. Dieses Detail zeigt die durchdachte
Funktionalität der Stab-Baugruppe (10), die auf eine praktische und vielseitige Verwendbarkeit
ausgelegt ist.
[0031] Die verschiedenen Komponenten der Stab-Baugruppe (10), also das Griffmodul (11),
der Stab (20), das Fähnchen (23) und das Arretier-Element (15), sind dauerhaft fest
miteinander verbunden und bestehen bevorzugt aus Kunststoff oder Faserverbundwerkstoff,
um eine robuste und dennoch leichte Bauweise zu gewährleisten.
[0032] Zur digitalen Nachverfolgung und Verarbeitung der mit der Stab-Baugruppe (10) markierten
Fremdkörper ist die Stab-Baugruppe (10) durch ein passives RFID-Tag (27) im oder am
Griffmodul (11) eindeutig gekennzeichnet, auf dem beispielsweise auch Kontaktdaten
zur Kampfmittelabwehr hinterlegt werden können. Es versteht sich, dass die Kennzeichnung
ebenso durch ein anderweitiges Speichermedium oder einen QR-Code (26) auf dem Fähnchen
(23) oder dem Griffmodul (11) erfolgen mag, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen;
gleiches gilt für eine Baugruppe (10) gänzlich ohne Kennzeichnung (26, 27).
[0033] In einer weiteren Variante kann beispielsweise am Griffmodul (11) und damit an der
Stab-Baugruppe (10) ein aktives, elektronisches Sendemodul (27), beispielsweise und
bevorzugt mit integriertem GPS-Sende-/Empfangsmodul, angebracht sein, welches stetig
oder auch zyklisch ein Signal aussendet, um Personen, ausgestattet beispielsweise
mit einer geeigneten App auf ihrem Smartphone oder Personen mit speziellen Empfangsgeräten,
vor aufgefundenen Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, die mit der Stab-Baugruppe
(10) markiert worden sind, warnt.
[0034] Das Sendemodul (27) kann nach dem Einbringen der Stab-Baugruppe (10) in den Erdboden
zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, vom Operator aktiviert
und damit eingeschaltet werden.
[0035] Hierbei können beispielsweise die Koordinaten aufgefundener Fremdkörper, insbesondere
Kampfmittel, die mit der Stab-Baugruppe (10) markiert worden sind, direkt auf dem
Smartphone und/oder dem Empfangsgerät angezeigt werden und/oder die Stab-Baugruppe
(10), die die aufgefundenen Fremdkörper, insbesondere Kampfmittel, markiert, geortet
werden.
[0036] Das Anbringen eines elektronischen Sendemoduls (27) beeinflusst die bereits beschriebene,
eindeutige, unverwechselbare und dauerhafte Kennzeichnung der Stab-Baugruppe (10)
nicht. Sämtliche beschriebenen Komponenten können unabhängig voneinander an der Stab-Baugruppe
(10) angebracht und unabhängig voneinander und/oder miteinander genutzt werden.
[0037] In einer Variante können die Aufgaben des RFID-Chips (27) von dem elektronischen
Sendemodul (27) übernommen werden und/oder der RFID-Chip (27) kann integraler Bestandteil
des elektronischen Sendemoduls (27) sein.
[0038] Das Griffmodul (11), der Stab (20), das Fähnchen (23) und das Arretier-Element (15)
werden aus Kunststoff gefertigt, wobei zumindest der Stab (20) wegen seiner mechanischen
Belastung vorzugsweise glasfaserverstärkt und ebenso wie das Fähnchen (23) und das
Arretier-Element (15) an das Griffmodul (11) gefügt wird. Das Fähnchen (23) kann hierzu
- vorzugsweise nach dem Aufbringen von Kontaktdaten zur Kampfmittelabwehr und einem
unverwechselbaren Code - an dem Griffmodul (11) angebracht werden, indem es mit dem
Griffmodul (11) beispielsweise verrastet oder bereits im Spritzguss-Fertigungsprozess
angespritzt wird. In einer Variante könnten beispielsweise Griffmodul (11) und Fähnchen
(23) einstückig, also auch aus dem jeweils selben Material, beispielsweise aus einem
Thermoplast oder Faserverbundwerkstoff, ausgeführt sein. In einer weiteren Variante
könnten beispielsweise Griffmodul (11) und Stab (20) einstückig, also auch aus dem
jeweils selben Material, beispielsweise aus einem Thermoplast oder Faserverbundwerkstoff,
ausgeführt sein. Auch eine Kombination dieser Varianten ist als weitere Variante möglich.
[0039] Besonders bevorzugt werden das Element zur Erhöhung der Visibilität (23) bzw. das
Fähnchen (23), der Stab (20) und der RFID-Chip (27) in das Spritzwerkzeug eingelegt
und das Griffmodul (11) im Spritzgussverfahren mit bevorzugt mindestens einer Schnittstelle
zur Aufnahme eines Knicklichts (30) und/oder einer Lampe (30) und/oder eines Stabs
(20) einer zweiten Stab-Baugruppe (10) und/oder eines Arretier-Elementes (15) angespritzt.
[0040] Im Auslieferungszustand ist das Fähnchen (23) um das Griffmodul (11) herum aufgewickelt
und mit dem Arretier-Element (15) in dieser Position gesichert. Damit kann es sich
nicht selbständig unkontrolliert abwickeln. Mehrere solcher Stab-Baugruppen (10) können
zu einem Satz zusammengefasst und beispielsweise in einer geeigneten Tasche oder Tüte
verpackt werden. Die Taschen oder Tüten mit den Stab-Baugruppen (10) können beispielsweise
in einer Beintasche, Tasche oder in oder an einem Rucksack des Operators verstaut
werden.
[0041] Funktion und Verwendung des Systems im Rahmen der Minenmarkierung seien nunmehr anhand
der Zeichnungen im Einzelnen erläutert. In der Regel führt der Operator mehrere Stab-Baugruppen
(10) im Auslieferungszustand gemäß Figur 1 bei sich, die zum Beispiel in einer Beintasche
oder in oder an einem Rucksack verstaut werden. Dies ermöglicht einen schnellen Zugriff
und fördert den Arbeitsfortschritt.
[0042] Stößt der Operator auf einen Fremdkörper im oder auf dem Erdboden, nimmt er eine
Stab-Baugruppe (10) zur Hand. Diese greift er am Griffmodul (11) und löst das Arretier-Element
(15), sodass sich das Fähnchen (23) abwickelt. Sämtliche dieser funktionalen Elemente
sind übersichtlich und zentral befestigt. Wird das Arretier-Element (15) wieder eingeklappt,
so ergibt sich die in Figur 2 dargestellte Konfiguration.
[0043] Anschließend drückt der Operator mit dem Handballen auf die stumpfe Oberseite (12)
des Griffmoduls (11), um den Stab (20) in den Erdboden (nicht dargestellt) zu treiben.
Diese Pilzkopf-Geometrie (12) des Griffmoduls (11) kann auch als Schlagfläche (12)
zum Einbringen des Stabes (20) in die Erde genutzt werden.
[0044] Bei Bedarf kann der Operator ein mitgeführtes Absperrband (29) abrollen, seitlich
am Griffmodul (11) anlegen und mit dem Arretier-Element (15) sichern (Figur 5). Das
Absperrband (29) muss dabei nicht extra eingefädelt werden und der Rollenkörper des
Absperrbands (29) steht nicht im Weg.
[0045] Die Stab-Baugruppe (10) ist hierbei so ausgebildet, dass eine weitere Stab-Baugruppe
(10) mit ihrem Stab (20) in die Oberseite (12) des Griffmoduls (11) einer anderen
Stab-Baugruppe (10) eingesteckt werden kann. Bevorzugt greift dabei eine im Griffmodul
(11) der unteren Stab-Baugruppe (10) angeordnete Rastnase (14) in eine konträre Rastnut
(22) an der Unterseite des in das Griffmodul (11) eingeführten Stabes (20) ein. Die
obere Stab-Baugruppe (10) wird dadurch - insbesondere bei starkem Wind - an einem
unkontrollierten Verlassen der unteren Stab-Baugruppe (10) gehindert.
[0046] Diese Verlängerungsmöglichkeit ist besonders nützlich, wenn sich ein zu markierendes
Objekt in hohem Gras befindet und dadurch eine Erhöhung der Markierungsposition erforderlich
ist.
[0047] Es versteht sich, dass die Verlängerung der Stab-Baugruppe (10) ebenfalls beispielsweise
durch ein separates Verlängerungs-Element (nicht gezeigt) erreicht werden kann, welches
mit dem Stab (20) verbunden werden kann oder beispielsweise auch mit einem teleskopierbaren
Stab (20) (nicht gezeigt).
[0048] Die bereits erwähnte mindestens eine Einhänge- oder Halte-Öse (13) am Griffmodul
(11) bietet dem Operator die Möglichkeit, ein Knicklicht (30) oder eine Lampe (30)
anzubringen. Damit kann die Stab-Baugruppe (10) vor allem in der Dämmerung oder bei
Nacht besser und früher erkannt werden.
[0049] Die Aufnahmegeometrie und damit Schnittstelle in der Oberseite (12) des Griffmoduls
(11), um eine zweite Stab-Baugruppe (10) mit ihrem Stab (20) einstecken zu können
(Fig. 6), kann auch zur Aufnahme eines Knicklichts (30) oder einer Lampe (30) verwendet
werden (Fig. 9).
[0050] Jenseits dieser mechanischen Funktionen eröffnet die eindeutige, unverwechselbare
und dauerhafte Kennzeichnung (26, 27) auf / im Griffmodul (11) und / oder Fähnchen
(23) ein beträchtliches Digitalisierungspotenzial, das dem Operator und der gesamten
Kampfmittelabwehr-Einheit zugutekommt.
[0051] Hierzu wird das eindeutige und dauerhafte Kennzeichen (26, 27), zum Beispiel mittels
eines handelsüblichen Smartphones, gescannt oder ausgelesen und beispielsweise über
eine spezielle "Kampfmittelabwehr-App" gespeichert. Dabei werden auch die Positions-Koordinaten
automatisch mitgespeichert. Auch beispielsweise ein am Handgelenk angebrachter Mini-Computer
oder eine "Smart-Watch" wäre hierfür nutzbar.
[0052] Der Operator hat zudem die Möglichkeit, weitere Informationen zur jeweiligen Position
hinzuzufügen. Das können Nachrichten, Beobachtungen, Auffälligkeiten, Hinweise, Objektbeschreibungen,
Bilder usw. sein. Auf diese Weise können sämtliche Objektinformationen zentral gesammelt
und ohne Zeitverzug verarbeitet werden. Die daraus resultierenden Arbeiten an den
gekennzeichneten Positionen, wie beispielsweise die Entschärfung einer Mine, können
auf diese Weise zentral koordiniert werden.
[0053] Das Informationssystem ermöglicht auch, dass EOD-Einheiten und deren Truppenverbände
alle verfügbaren Informationen jederzeit und ohne Zeitverzug abrufen können. Nach
Abschluss der Arbeiten an der jeweiligen Position kann über die Kampfmittelabwehr-App
Vollzug an die zentrale Koordinationsstelle gemeldet werden.
[0054] Wenn ein Minenmarkierungssystem (10) bei einem zu markierenden Objekt in die Erde
eingebracht wird, werden die ermittelten Objektinformationen und insbesondere die
Positions-Koordinaten ebenfalls, möglicherweise automatisiert, auf dem Chip (27) gespeichert.
Die Daten können beim Ablegen vollständig oder teilweise, etwa gemäß einem hierarchischen
Berechtigungskonzept, verschlüsselt werden. So können Einsatzkräfte zu einem späteren
Zeitpunkt schnell feststellen, welche Objektinformationen vorliegen und insbesondere,
ob sich das Minenmarkierungssystem (10) noch am selben, ursprünglichen Ort befindet.
Damit kann schnell erkannt werden, ob das Minenmarkierungssystem (10) beispielsweise
durch Dritte an einen anderen Ort verbracht oder mehrere Minenmarkierungssysteme (10)
vertauscht worden sind.
[0055] Alternativ zu einem eingebrachten Chip (27) können die Daten auch in einer Datenbank
oder Blockchain gespeichert werden, was jedoch eine Netzwerkverbindung erfordert.
[0056] Darüber hinaus bietet das System noch weitere Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise
die Planung und Markierung eines zukünftigen Lageraufbaus für die Truppe oder die
optimale Position für ein Fahrzeug oder Munitionsdepot.
[0057] Eine Zusammenschau der Zeichnungen 11 bis 15 zeigt einen Aufbau einer zweiten erfindungsgemäßen
Stab-Baugruppe (18) zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, am
Erdboden.
[0058] Bei der minimalistisch ausgeführten zweiten Stab-Baugruppe (18) wurde insbesondere
darauf Wert gelegt, dass das Gewicht im Vergleich zur ersten Stab-Baugruppe (10) nochmals
weiter reduziert werden kann, ohne auf wesentliche Merkmale der bereits gezeigten
Stab-Baugruppe (10) verzichten zu müssen.
[0059] Insbesondere wurde im Wesentlichen das Griffmodul (11) sehr schlank gestaltet und
das Arretier-Element (15) durch ein ebenso leicht bedienbares dehnbares Band (19)
bzw. ein Gummielement (19) ersetzt.
[0060] Das dehnbare Band (19) bzw. das Gummielement (19) kann nicht nur zur Fixierung eines
aufgewickelten Fähnchens (23) und/oder eines Absperrbandes (29), sondern auch zur
Fixierung eines Knicklichtes (30) und/oder einer Lampe (30) am Griffmodul (11) dienen.
[0061] Die Einsteckmöglichkeit einer zweiten Stab-Baugruppe (18) in eine erste Stab-Baugruppe
(18) in die Oberseite (12) des Griffmoduls (11) wird in diesem Ausführungsbeispiel
nicht gezeigt.
[0062] Mit dem Ausführungsbeispiel der Stab-Baugruppe (18) kann ein Gewicht des Minenmarkierungssystems
von ≤ 50% im Vergleich zum Stand der Technik erreicht werden.
Liste der Bezugszeichen
[0063]
| Bezugszeichen |
Beschreibung |
| 10 |
Minenmarkierungssystem; erste Stab-Baugruppe; Stab-Baugruppe |
| 11 |
Griffmodul; Handhabungshilfe |
| 12 |
Pilzkopf; stumpfe Oberseite; Schlagfläche |
| 13 |
Ausnehmung; Aufnahme; Schnittstelle; Einhänge- und Halte-Öse |
| 14 |
Rastnase |
| 15 |
Arretier-Element |
| 16 |
Drehlager |
| 17 |
Rastbereich |
| 18 |
Zweite Stab-Baugruppe |
| 19 |
Dehnbares Band; elastische Schnur; Gummielement |
| 20 |
Stab; Rohr |
| 21 |
Spitze |
| 22 |
Rastnut |
| 23 |
Element zur Erhöhung der Visibilität; Fähnchen |
| 24 |
Signalfarbe (z.B. rot) |
| 25 |
Kontrastfarbe (z.B. weiß) |
| 26 |
QR-Code |
| 27 |
RFID-Chip; Speichermedium, Sendemodul |
| 29 |
Absperrband |
| 30 |
Knicklicht, Lampe |
| 31 |
Band-/Schnurende |
1. Stab-Baugruppe (10, 18) zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln,
am Erdboden, ausgestattet bevorzugt mit einer Handhabungshilfe (11) und/oder einem
Element zur Erhöhung der Visibilität (23), wobei mindestens ein Bauteil der Stab-Baugruppe
(10, 18) mit mindestens einer eindeutigen, unverwechselbaren und dauerhaften, vorzugsweise
digitalen Kennzeichnung (26, 27) ausgestattet ist.
2. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1, wobei die mindestens eine eindeutige, unverwechselbare
und dauerhafte, vorzugsweise digitale Kennzeichnung (26, 27) ein passives RFID-Tag
(27), vorzugsweise in oder auf der Handhabungshilfe (11), und/oder ein QR-Code (26)
auf dem Element zur Erhöhung der Visibilität (23) und/oder der Handhabungshilfe (11)
ist.
3. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1 und 2, wobei die Handhabungshilfe (11) ein
längliches Griffmodul (11) mit einer vorzugsweise stumpfen Oberseite (12) ist und
die Stab-Baugruppe (10, 18) einen gegenüber von der Oberseite (12) in Verlängerung
des Griffmodules (11) verlaufenden Stab (20) und/oder ein bevorzugt am Griffmodul
(11) angeordnetes Element zur Erhöhung der Visibilität (23) umfasst, wobei das Griffmodul
(11), der Stab (20) sowie das Element zur Erhöhung der Visibilität (23) besonders
bevorzugt dauerhaft und fest mit der Stab-Baugruppe (10, 18) verbunden sind.
4. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1 bis 3, wobei der Stab (20) aus einem faserverstärkten,
vorzugsweise glasfaserverstärkten Faserverbund-Werkstoff besteht.
5. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Element zur Erhöhung
der Visibilität (23), aus thermoplastischer und/oder duroplastischer Folie und/oder
Kunststoff-Gewebe und/oder Textil-Gewebe und/oder beliebigem Stoff und/oder mindestens
einer Kunststoffplatte besteht.
6. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei am Griffmodul (11)
bevorzugt ein Arretier-Element (15) angeordnet ist, beispielsweise um ein Element
zur Erhöhung der Visibilität (23) in aufgewickelter Position und/oder ein Absperrband
und/oder ein Knicklicht (30) und/oder eine Lampe (30) zu sichern.
7. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Griffmodul (11)
vorzugsweise mindestens eine Schnittstelle (13) aufweist, beispielsweise für die Aufnahme
eines Knicklichts (30) und/oder einer Lampe (30).
8. Verfahren zur Herstellung der Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis
7,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
zumindest das Griffmodul (11) wird in Spritzguss hergestellt und
der Stab (20), das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), und das Arretier-Element
(15) werden an das Griffmodul (11) gefügt.
9. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei besonders bevorzugt im Spritzguss
das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), der Stab (20) und der RFID-Chip (27)
in das Spritzwerkzeug eingelegt wird und das Griffmodul (11) mit bevorzugt mindestens
einer Schnittstelle zur Aufnahme eines Knicklichts (30) und/oder einer Lampe (30)
und/oder eines Stabs (20) einer zweiten Stab-Baugruppe (10, 18) und/oder eines Arretier-Elementes
(15) angespritzt wird.
10. Verfahren zur Verwendung der Stab-Baugruppe (10, 18) nach den Ansprüchen 1 bis 9,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Die Stab-Baugruppe (10, 18) wird, vorzugsweise gemeinsam mit weiteren,
baugleichen Stab-Baugruppen (10, 18), beispielsweise in einer Beintasche,
Tasche oder in oder an einem Rucksack verstaut,
ein Fremdkörper im oder am Erdboden wird erkannt,
die Stab-Baugruppe (10, 18) wird mit einer Hand ergriffen,
das Arretier-Element (15) wird gelöst, sodass das Element zur Erhöhung der Visibilität
(23) sich abwickelt oder entfaltet,
der Stab (20) wird in den Erdboden getrieben, zum Beispiel, indem mit dem Ballen der
Hand auf die Oberseite (12) gedrückt wird, und
bedarfsweise wird Absperrband (29) seitlich an die Handhabungshilfe (11) angelegt
und mit dem Arretier-Element (15) gesichert und bedarfsweise wird ein Knicklicht (30)
oder eine Lampe (30) aktiviert und an der Stab-Baugruppe (10, 18) angebracht.
11. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei der Stab (20) einer der weiteren Stab-Baugruppen
(10, 18) in die Oberseite (12) der Handhabungshilfe (11) eingesteckt wird.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 10 bis 11, wobei die Kennzeichnung (26, 27), zum Beispiel
mittels eines Smartphones oder einem Minicomputer, gescannt oder ausgelesen und gemeinsam
mit zugehörigen Standortkoordinaten sowie vorzugsweise mit Bildern und weiteren Angaben
zur gekennzeichneten Baugruppe (10, 18) zentral oder dezentral, zum Beispiel in einer
Blockchain, gespeichert wird.
13. Verfahren nach den vorstehenden Ansprüchen 10 bis 12, wobei die Standortkoordinaten,
vorzugsweise selbsttätig und/oder mit einem externen Hilfsmittel, auf einem Speichermedium
in oder auf der Stab-Baugruppe (10, 18) gespeichert werden, wenn dessen Stab (20)
in den Erdboden getrieben worden ist.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 10 bis 13, wobei die gespeicherten Standortkoordinaten
der Stab-Baugruppe (10, 18) vor einer Entfernung oder Entschärfung des Fremdkörpers
mit den tatsächlichen Standortkoordinaten der Stab-Baugruppe (10, 18) verglichen werden.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Stab-Baugruppe (10, 18) zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln,
am Erdboden, ausgestattet mit einer Handhabungshilfe (11), die ein längliches Griffmodul
(11) mit einer stumpfen Oberseite (12) ist, einem gegenüber von der Oberseite (12)
in Verlängerung des Griffmodules (11) verlaufenden Stab (20) und einem am Griffmodul
(11) angeordneten Element zur Erhöhung der Visibilität (23), wobei das Griffmodul
(11), der Stab (20) sowie das Element zur Erhöhung der Visibilität (23) dauerhaft
und fest mit der Stab-Baugruppe (10, 18) verbunden und mindestens ein Bauteil der
Stab-Baugruppe (10, 18) mit mindestens einer eindeutigen, unverwechselbaren und dauerhaften,
vorzugsweise digitalen Kennzeichnung (26, 27) ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stab-Baugruppe (10) so ausgebildet ist, dass eine weitere Stab-Baugruppe (10)
mit ihrem Stab (20) in die Oberseite (12) des Griffmoduls (11) eingesteckt werden
kann.
2. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1, wobei die mindestens eine eindeutige, unverwechselbare
und dauerhafte, vorzugsweise digitale Kennzeichnung (26, 27) ein passives RFID-Tag
(27), vorzugsweise in oder auf der Handhabungshilfe (11), und/oder ein QR-Code (26)
auf dem Element zur Erhöhung der Visibilität (23) und/oder der Handhabungshilfe (11)
ist.
3. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1 und 2, wobei der Stab (20) aus einem faserverstärkten,
vorzugsweise glasfaserverstärkten Faserverbund-Werkstoff besteht.
4. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Element zur Erhöhung
der Visibilität (23), aus thermoplastischer und/oder duroplastischer Folie und/oder
Kunststoff-Gewebe und/oder Textil-Gewebe und/oder beliebigem Stoff und/oder mindestens
einer Kunststoffplatte besteht.
5. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei am Griffmodul (11)
ein Arretier-Element (15) angeordnet ist, beispielsweise um ein Element zur Erhöhung
der Visibilität (23) in aufgewickelter Position und/oder ein Absperrband und/oder
ein Knicklicht (30) und/oder eine Lampe (30) zu sichern.
6. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Griffmodul (11)
vorzugsweise mindestens eine Schnittstelle (13) aufweist, beispielsweise für die Aufnahme
eines Knicklichts (30) und/oder einer Lampe (30).
7. Verfahren zur Herstellung der Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
zumindest das Griffmodul (11) wird in Spritzguss hergestellt und
der Stab (20), das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), und das Arretier-Element
(15) werden an das Griffmodul (11) gefügt.
8. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei
im Spritzguss das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), der Stab (20) und der
RFID-Chip (27) in das Spritzwerkzeug eingelegt wird und das Griffmodul (11) mit bevorzugt
mindestens einer Schnittstelle zur Aufnahme eines Knicklichts (30) und/oder einer
Lampe (30) und/oder eines Stabs (20) einer zweiten Stab-Baugruppe (10, 18) und/oder
eines Arretier-Elementes (15) angespritzt wird.
9. Verfahren zur Verwendung der Stab-Baugruppe (10, 18) nach den Ansprüchen 1 bis 6,
mit folgenden Schritten:
Die Stab-Baugruppe (10, 18) wird, vorzugsweise gemeinsam mit weiteren, baugleichen
Stab-Baugruppen (10, 18), beispielsweise in einer Beintasche, Tasche oder in oder
an einem Rucksack verstaut,
ein Fremdkörper im oder am Erdboden wird erkannt,
die Stab-Baugruppe (10, 18) wird mit einer Hand ergriffen,
das Arretier-Element (15) wird gelöst, sodass das Element zur Erhöhung der Visibilität
(23) sich abwickelt oder entfaltet,
der Stab (20) wird in den Erdboden getrieben, zum Beispiel, indem mit dem Ballen der
Hand auf die Oberseite (12) gedrückt wird,
die Kennzeichnung (26, 27) wird, zum Beispiel mittels eines Smartphones oder einem
Minicomputer, gescannt oder ausgelesen und gemeinsam mit zugehörigen Standortkoordinaten
sowie vorzugsweise mit Bildern und weiteren Angaben zur gekennzeichneten Baugruppe
(10, 18) zentral oder dezentral gespeichert und
bedarfsweise wird Absperrband (29) seitlich an die Handhabungshilfe (11) angelegt
und mit dem Arretier-Element (15) gesichert und bedarfsweise wird ein Knicklicht (30)
oder eine Lampe (30) aktiviert und an der Stab-Baugruppe (10, 18) angebracht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die gespeicherten Standortkoordinaten der Stab-Baugruppe (10, 18) vor einer Entfernung
oder Entschärfung des Fremdkörpers mit den tatsächlichen Standortkoordinaten der Stab-Baugruppe
(10, 18) verglichen werden.
10. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei
der Stab (20) einer der weiteren Stab-Baugruppen (10, 18) in die Oberseite (12) der
Handhabungshilfe (11) eingesteckt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 9 bis 10, wobei
das Speichern in einer Blockchain erfolgt.
12. Verfahren nach den vorstehenden Ansprüchen 9 bis 11, wobei die Standortkoordinaten,
vorzugsweise selbsttätig und/oder mit einem externen Hilfsmittel, auf einem Speichermedium
in oder auf der Stab-Baugruppe (10, 18) gespeichert werden, wenn dessen Stab (20)
in den Erdboden getrieben worden ist.