(19)
(11) EP 4 502 529 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.02.2025  Patentblatt  2025/06

(21) Anmeldenummer: 23189549.1

(22) Anmeldetag:  03.08.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41H 11/12(2011.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F41H 11/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: SINPROTEC GmbH
78048 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Murello, Marco
    78652 Deisslingen (DE)
  • Borowski, Alexander
    78126 Königsfeld (DE)

(74) Vertreter: Mzb PartmbB 
Schloßerg 10
71032 Böblingen
71032 Böblingen (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) MINE TAGGING SYSTEM


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Baugruppe und ein Verfahren zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, am Erdboden.
Die Baugruppe besteht aus einer Stab-Baugruppe, einer Handhabungshilfe mit einem daran verlaufenden und fest verbundenen Stab, einem entlang der Handhabungshilfe angeordneten Element zur Erhöhung der Visibilität, Fähnchen und Aufnahmen für Knicklichter/Lampen/Absperrband. Eine Stab-Baugruppe kann in eine weitere Stab-Baugruppe eingebracht werden, um eine Erhöhung der Stab-Baugruppe zu erreichen.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist die Anwendung von Digitalisierung und die Einbindung von Technologien wie QR-Codes oder RFID-Chips zur eindeutigen, unverwechselbaren und dauerhaften Kennzeichnung und Positionsbestimmung der markierten Objekte. Diese Technologie ermöglicht die zentrale Sammlung und Verarbeitung von Daten sowie die Koordinierung von Maßnahmen zur Kampfmittelabwehr. Das System könnte auch für weitere Aufgaben wie die Planung und Markierung eines zukünftigen Lageraufbaus für die Truppe eingesetzt werden. Das Anbringen eines Sendemoduls an der Stab-Baugruppe kann zur aktiven Information von Personen genutzt werden.




Beschreibung

Gebiet der Technik



[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die im Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche angegebenen Verfahren und Erzeugnisse.

Stand der Technik



[0002] Der aktuelle Stand der Technik in Bezug auf Kampfmittelabwehr und insbesondere Minenmarkierung basiert auf Verfahren, die angesichts der sich rasch entwickelnden Technologie und den ständig wachsenden Anforderungen des militärischen und zivilen Umfelds möglicherweise überholt erscheinen.

[0003] Bisherige Methoden zur Minenmarkierung im militärischen Kontext beruhen stark auf manuellen Prozessen und physischen Markierungen. Fundorte von Kampfmitteln, insbesondere von Minen und nicht zur Wirkung gelangten Kampfmitteln (UXO), werden durch Soldaten, insbesondere durch Kampfmittelerkundungseinheiten (EOR), identifiziert und markiert. Diese Markierungen dienen dazu, sowohl die eigenen Truppen als auch die Zivilbevölkerung vor potenziellen Gefahren zu warnen.

[0004] Dem Stand der Technik entspricht hierbei die Verwendung von speziellen, farbcodierten Markierungsstangen. Diese Stangen sind typischerweise etwa 600 mm lang, wiegen etwa 100 g, haben einen Durchmesser von etwa 5 mm und sind aus Metall gefertigt. Am oberen Ende der Stange befindet sich eine ringförmige Öse mit einem Durchmesser von etwa 35 mm. Um den Standort eines aufgefundenen Kampfmittels zu markieren, wird die Stange in den Boden nahe dem Objekt gesteckt. An der Stange wird ein farbiges Fähnchen befestigt, um die Sichtbarkeit der Markierung zu erhöhen und spezifische Informationen zu liefern; beispielsweise zeigt grün einen markierten Weg, gelb kennzeichnet einen durchsuchten Bereich und rot signalisiert das Vorhandensein eines Kampfmittels.

[0005] Zusätzlich zu der physischen Markierung muss der entdeckende Soldat eine Meldung erstellen, die Details wie den genauen Ort des Kampfmittels, die Art des Kampfmittels (sofern bekannt), den Zeitpunkt der Entdeckung, den Grund für die Platzierung oder den Abschuss des Kampfmittels und weitere Beobachtungen oder Hinweise enthält. Diese Meldung wird schriftlich erstellt und an die zuständige Entschärfungseinheit (EOD) übergeben, die dann die Verantwortung für die Beseitigung des Kampfmittels übernimmt.

Offenbarung der Erfindung



[0006] Die Erfindung wird in den beigefügten Ansprüchen dargelegt.

Technische Aufgabe



[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe betrifft die Identifikation, Markierung und anschließende Minderung oder Beseitigung potenzieller Gefahren, insbesondere in Bezug auf Kampfmittel wie Landminen oder andere explosive Objekte, die im oder auf dem Erdboden abgelegt wurden.

[0008] Das traditionelle Verfahren zum Auffinden und Markieren von Kampfmitteln ist zeitaufwendig und potenziell gefährlich. Es erfordert die manuelle Identifikation und Markierung des Fundortes, wobei oft improvisierte oder unzureichende Mittel verwendet werden, um den Fundort kenntlich zu machen. Dies kann dazu führen, dass die Informationen über den genauen Ort und die Art des entdeckten Objekts ungenau oder unvollständig sind, was zu Verzögerungen und Gefahren bei der Entschärfung oder Entfernung führen kann.

[0009] Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Markierungen von Dritten entfernt, verschoben oder manipuliert werden, was die Sicherheit der Entschärfungsteams zusätzlich gefährdet. Außerdem können diese Markierungen schwer zu sehen oder zu identifizieren sein, insbesondere in dichtem Gras oder in schwierigem Gelände.

[0010] Ein weiteres Problem ist die fehlende Möglichkeit zur zentralen Dokumentation und Verarbeitung von Daten über die identifizierten Objekte und ihre genauen Standorte. Dies kann die Koordination und Planung von Entschärfungs- oder Räumungsaktionen erheblich erschweren.

[0011] Insgesamt besteht also ein dringender Bedarf an einem effizienten, sicheren und leicht handhabbaren System zur Markierung und Dokumentation von Fundorten und zur Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Entschärfungs- oder Räumungsaktionen. Es sollte auch eine Möglichkeit bieten, die Markierungen und die zugehörigen Daten gegen Manipulationen zu schützen und zu sichern.

Technische Lösung



[0012] Wie aus der folgenden Beschreibung hervorgeht, wird dieses Problem gemäß dem kennzeichnenden Teil der unabhängigen Ansprüche gelöst.

Vorteilhafte Wirkungen



[0013] Sämtliche Ausführungsformen der Erfindung tragen den spezifischen Bedürfnissen von Bedienern und Soldaten der Kampfmittelabwehr in besonderem Maße Rechnung. Gegenüber dem Stand der Technik erzielt das Minenmarkierungssystem insbesondere erhebliche Verbesserungen in Bezug auf Materialauswahl, Mechanik und Digitalisierung.

[0014] Zunächst bietet der Einsatz von Kunststoffen und auch Faserverbundwerkstoffen, neben der erheblichen Gewichtsreduktion im Vergleich zu bisherigen Lösungen, auch den Vorteil der magnetischen Neutralität, wodurch Interferenzen mit dem Minendetektor ausgeschlossen werden.

[0015] In Bezug auf die Mechanik ist das Griffmodul bzw. die Handhabungshilfe fest mit dem Stab und dem Fähnchen verbunden, wodurch eine zentrale und übersichtliche Anordnung aller Funktionselemente ermöglicht wird. Dies vereinfacht nicht nur den Umgang mit dem System, sondern trägt auch dazu bei, den Arbeitsfortschritt zu beschleunigen. Darüber hinaus ermöglicht die Pilzkopf-Geometrie des Griffmoduls das Einbringen des Stabs in den Boden ohne zusätzliches Werkzeug und bietet eine potenzielle Schlagfläche, um den Stab tiefer in den Boden zu drücken. Durch das Aufwickeln des Fähnchens um das Griffmodul und das Sichern mit dem Arretier-Element wird ein unkontrolliertes Abwickeln des Fähnchens verhindert. Das Minenmarkierungssystem ist somit leicht und kompakt zu transportieren. Es ist des Weiteren auch kein separates Fixiermaterial notwendig.

[0016] Die Möglichkeit, mehrere Minenmarkierungssysteme zu einem Satz zusammenzufassen und in geeigneten Behältnissen, wie beispielsweise in einer Tasche, zu transportieren, erleichtert auch den Transport und die Lagerung. Darüber hinaus kann das Minenmarkierungssystem leicht in die Ausrüstung des Bedieners integriert werden, was eine schnelle und effiziente Markierung von Minenfeldern ermöglicht.

[0017] Der Einsatz von Digitalisierungstechnologien ist ein weiterer signifikanter Vorteil des vorgeschlagenen Minenmarkierungssystems. Durch das Anbringen eines eindeutigen und dauerhaften QR-Codes oder einer ähnlichen, unverwechselbaren Kennzeichnung auf jedem Minenmarkierungssystem, beispielsweise auf der Handhabungshilfe bzw. dem Griffmodul und/oder auf jedem Element zur Erhöhung der Visibilität, wie beispielsweise auf einem Fähnchen, lassen sich wichtige Informationen, wie die genaue Position der Minen, insbesondere mithilfe einer speziellen App erfassen und speichern. Darüber hinaus können mit dieser Referenz zusätzliche Informationen hinterlegt werden, beispielsweise Beobachtungen, Objektbeschreibungen und Bilder. Dies gestattet nicht nur eine sofortige und zentrale Sammlung und Verarbeitung von Daten, sondern auch deren koordinierte und effiziente Weiterverarbeitung und erleichtert somit letztlich die Entschärfung der markierten Minen.

[0018] Schließlich erhöht das Einbringen eines elektronischen Speichermediums wie eines RFID-Chips in das Griffmodul / die Handhabungshilfe die Sicherheit des Gesamtablaufs beträchtlich, da die darauf gespeicherten Daten bzw. Positionsdaten genutzt werden können, um zu bestätigen, dass das Minenmarkierungssystem nicht verschoben oder durch Sabotage ausgetauscht wurde. In Betracht kommt insbesondere ein passives RFID-Tag, welches keine eigene Energieversorgung des Griffmodules erfordert.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0019] 

Fig. 1 zeigt die Vorderansicht einer ersten Stab-Baugruppe mit aufgewickeltem Fähnchen.

Fig. 2 zeigt die Vorderansicht der ersten Stab-Baugruppe mit abgewickeltem Fähnchen.

Fig. 3 zeigt die Fig. 2 von links.

Fig. 4 zeigt die Vorderansicht der ersten Stab-Baugruppe mit gelöstem Arretier-Element.

Fig. 5 zeigt die erste Stab-Baugruppe mit gesichertem Absperrband.

Fig. 6 zeigt die Vorderansicht der ersten Stab-Baugruppe, in die eine weitere erste Stab-Baugruppe eingesteckt ist.

Fig. 7 zeigt Fig. 3 mit quer angebrachtem Knicklicht.

Fig. 8 zeigt Rückansicht von Fig. 4 mit Knicklicht wie in Fig. 7 in Ausnehmung eingerastet.

Fig. 9 zeigt einen oberen Abschnitt des Griffmoduls der ersten Stab-Baugruppe mit einem vertikal eingebrachten Knicklicht.

Fig. 10 zeigt Abschnitt eines Griffmoduls mit zwei "seitlich eingerasteten" Knicklichtern und einer weiteren freien Schnittstelle für ein Knicklicht.

Fig. 11 zeigt Vorderansicht einer zweiten Stab-Baugruppe mit abgewickeltem, zweifarbigem Fähnchen, abgeknicktem Knicklicht und elastischer Arretier-Schnur.

Fig. 12 zeigt Fig. 11 von links.

Fig. 13 zeigt Fig. 11 von oben.

Fig. 14 zeigt Fig. 11 in isometrischer Ansicht von schräg unten.

Fig. 15 zeigt Fig. 11 mit QR-Code auf dem Fähnchen sowie in der Handhabungshilfe / im Griffmodul fest eingebrachtem RFID-Chip / Sendemodul.


Beschreibung der Ausführungsarten



[0020] Eine Zusammenschau der Zeichnungen 1 bis 10 verdeutlicht den Aufbau einer ersten erfindungsgemäßen Stab-Baugruppe (10) zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, am Erdboden.

[0021] Im unterseitigen Bereich der Stab-Baugruppe (10) verläuft ein Stab (20), der aus einem faserverstärkten, vorzugsweise glasfaserverstärkten Faserverbund-Werkstoff besteht. Dieser Stab (20) dient dazu, die Stab-Baugruppe (10) sicher im Erdboden zu verankern und dabei die notwendige Stabilität zu gewährleisten.

[0022] Der Stab (20) hat bevorzugt einen zylindrischen Querschnitt und ist bevorzugt aus Vollmaterial gefertigt, kann jedoch ebenso einen beliebig anderen Querschnitt, beispielsweise einen Quadrat-Querschnitt, einen Rechteck-Querschnitt, einen T-förmigen Querschnitt oder einen kreuzförmigen Querschnitt aufweisen.

[0023] Der Stab (20) kann auch als Hohlkörper (20) und damit als Rohr (20) ausgeführt sein.

[0024] Im oberseitigen Bereich der Stab-Baugruppe (10) ist am Stab (20) ein Griffmodul (11) bzw. eine Handhabungshilfe (11) angeordnet, das länglich ausgebildet ist und an seiner Oberseite pilzförmig (12) und somit stumpf gestaltet ist. Diese Form dient dazu, den Komfort bei der Handhabung der Stab-Baugruppe (10) zu verbessern und auch als Druckfläche, wenn der Stab (20) in den Erdboden getrieben wird.

[0025] Entlang des Griffmodules (11) ist zumindest ein Element zur Erhöhung der Visibilität (23), beispielsweise ein Fähnchen (23), angeordnet, das aus einer thermoplastischen Folie, wie beispielsweise einer Polyethylen-, Polyamid-, Polycarbonat- oder Polyester-Folie besteht. Ebenso kann das Fähnchen (23) auch aus einer duroplastischen Folie, einem Kunststoff-Gewebe, einem Textil-Gewebe, einem beliebigen Stoff, mindestens einer Kunststoffplatte oder Ähnlichem bestehen. Das Fähnchen (23) dient als sichtbares Markierungselement und kann auch Informationen oder Kennzeichnungen - wie beispielsweise und bevorzugt einen QR-Code (26) - tragen, die zur eindeutigen und dauerhaften und damit unverwechselbaren Identifizierung oder weiteren Verarbeitung notwendig sind.

[0026] Der QR-Code kann bevorzugt auf dem Fähnchen (23) aufgedruckt sein, jedoch auch auf andere beliebige Art, wie beispielsweise mit einem Laser oder mit einem Aufkleber, auf das Fähnchen (23) aufgebracht sein.

[0027] Das Fähnchen (23) ist bevorzugt zumindest zweifarbig ausgeführt, zum einen partiell in einer Signalfarbe (24), wie z.B. rot und zum anderen partiell in einer Kontrastfarbe (25), wie z.B. weiß, um die Visibilität auch auf größere Entfernungen zu erhöhen. Aufgebrachte Farbmuster können sich auch wiederholen.

[0028] Auch das Griffmodul (11) kann - wie das Fähnchen (23) - Informationen oder Kennzeichnungen tragen, die zur eindeutigen, unverwechselbaren und dauerhaften Identifizierung oder weiteren Verarbeitung notwendig sind.

[0029] Die Position des Fähnchens (23) kann durch ein lageveränderbares, beispielsweise schwenkbares, am Griffmodul (11) gelagertes Arretier-Element (15) fixiert werden. Durch das Arretier-Element (15) lässt sich das Fähnchen (23) in einer um das Griffmodul (11) aufgewickelten Position sichern, aus der es bei Bedarf abgewickelt werden kann.

[0030] Weiterhin kann das Griffmodul (11) zumindest eine vorzugsweise integrale Schnittstelle (13), beispielsweise eine Einhänge- oder Halte-Öse (13) aufweisen, beispielsweise für ein Knicklicht (30) und/oder eine Lampe (30). Die Einhänge- oder Halte-Ösen (13) können so ausgebildet sein, dass Knicklichter (30) und/oder Lampen (30) mit unterschiedlichen Größen und Durchmessern durch die Ausnehmungen (13) hindurch gesteckt oder in den Aufnahmen (13) gerastet werden können und dann sicher am Griffmodul (11) und damit an der Stab-Baugruppe (10) aufgenommen werden können. Dieses Detail zeigt die durchdachte Funktionalität der Stab-Baugruppe (10), die auf eine praktische und vielseitige Verwendbarkeit ausgelegt ist.

[0031] Die verschiedenen Komponenten der Stab-Baugruppe (10), also das Griffmodul (11), der Stab (20), das Fähnchen (23) und das Arretier-Element (15), sind dauerhaft fest miteinander verbunden und bestehen bevorzugt aus Kunststoff oder Faserverbundwerkstoff, um eine robuste und dennoch leichte Bauweise zu gewährleisten.

[0032] Zur digitalen Nachverfolgung und Verarbeitung der mit der Stab-Baugruppe (10) markierten Fremdkörper ist die Stab-Baugruppe (10) durch ein passives RFID-Tag (27) im oder am Griffmodul (11) eindeutig gekennzeichnet, auf dem beispielsweise auch Kontaktdaten zur Kampfmittelabwehr hinterlegt werden können. Es versteht sich, dass die Kennzeichnung ebenso durch ein anderweitiges Speichermedium oder einen QR-Code (26) auf dem Fähnchen (23) oder dem Griffmodul (11) erfolgen mag, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen; gleiches gilt für eine Baugruppe (10) gänzlich ohne Kennzeichnung (26, 27).

[0033] In einer weiteren Variante kann beispielsweise am Griffmodul (11) und damit an der Stab-Baugruppe (10) ein aktives, elektronisches Sendemodul (27), beispielsweise und bevorzugt mit integriertem GPS-Sende-/Empfangsmodul, angebracht sein, welches stetig oder auch zyklisch ein Signal aussendet, um Personen, ausgestattet beispielsweise mit einer geeigneten App auf ihrem Smartphone oder Personen mit speziellen Empfangsgeräten, vor aufgefundenen Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, die mit der Stab-Baugruppe (10) markiert worden sind, warnt.

[0034] Das Sendemodul (27) kann nach dem Einbringen der Stab-Baugruppe (10) in den Erdboden zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, vom Operator aktiviert und damit eingeschaltet werden.

[0035] Hierbei können beispielsweise die Koordinaten aufgefundener Fremdkörper, insbesondere Kampfmittel, die mit der Stab-Baugruppe (10) markiert worden sind, direkt auf dem Smartphone und/oder dem Empfangsgerät angezeigt werden und/oder die Stab-Baugruppe (10), die die aufgefundenen Fremdkörper, insbesondere Kampfmittel, markiert, geortet werden.

[0036] Das Anbringen eines elektronischen Sendemoduls (27) beeinflusst die bereits beschriebene, eindeutige, unverwechselbare und dauerhafte Kennzeichnung der Stab-Baugruppe (10) nicht. Sämtliche beschriebenen Komponenten können unabhängig voneinander an der Stab-Baugruppe (10) angebracht und unabhängig voneinander und/oder miteinander genutzt werden.

[0037] In einer Variante können die Aufgaben des RFID-Chips (27) von dem elektronischen Sendemodul (27) übernommen werden und/oder der RFID-Chip (27) kann integraler Bestandteil des elektronischen Sendemoduls (27) sein.

[0038] Das Griffmodul (11), der Stab (20), das Fähnchen (23) und das Arretier-Element (15) werden aus Kunststoff gefertigt, wobei zumindest der Stab (20) wegen seiner mechanischen Belastung vorzugsweise glasfaserverstärkt und ebenso wie das Fähnchen (23) und das Arretier-Element (15) an das Griffmodul (11) gefügt wird. Das Fähnchen (23) kann hierzu - vorzugsweise nach dem Aufbringen von Kontaktdaten zur Kampfmittelabwehr und einem unverwechselbaren Code - an dem Griffmodul (11) angebracht werden, indem es mit dem Griffmodul (11) beispielsweise verrastet oder bereits im Spritzguss-Fertigungsprozess angespritzt wird. In einer Variante könnten beispielsweise Griffmodul (11) und Fähnchen (23) einstückig, also auch aus dem jeweils selben Material, beispielsweise aus einem Thermoplast oder Faserverbundwerkstoff, ausgeführt sein. In einer weiteren Variante könnten beispielsweise Griffmodul (11) und Stab (20) einstückig, also auch aus dem jeweils selben Material, beispielsweise aus einem Thermoplast oder Faserverbundwerkstoff, ausgeführt sein. Auch eine Kombination dieser Varianten ist als weitere Variante möglich.

[0039] Besonders bevorzugt werden das Element zur Erhöhung der Visibilität (23) bzw. das Fähnchen (23), der Stab (20) und der RFID-Chip (27) in das Spritzwerkzeug eingelegt und das Griffmodul (11) im Spritzgussverfahren mit bevorzugt mindestens einer Schnittstelle zur Aufnahme eines Knicklichts (30) und/oder einer Lampe (30) und/oder eines Stabs (20) einer zweiten Stab-Baugruppe (10) und/oder eines Arretier-Elementes (15) angespritzt.

[0040] Im Auslieferungszustand ist das Fähnchen (23) um das Griffmodul (11) herum aufgewickelt und mit dem Arretier-Element (15) in dieser Position gesichert. Damit kann es sich nicht selbständig unkontrolliert abwickeln. Mehrere solcher Stab-Baugruppen (10) können zu einem Satz zusammengefasst und beispielsweise in einer geeigneten Tasche oder Tüte verpackt werden. Die Taschen oder Tüten mit den Stab-Baugruppen (10) können beispielsweise in einer Beintasche, Tasche oder in oder an einem Rucksack des Operators verstaut werden.

[0041] Funktion und Verwendung des Systems im Rahmen der Minenmarkierung seien nunmehr anhand der Zeichnungen im Einzelnen erläutert. In der Regel führt der Operator mehrere Stab-Baugruppen (10) im Auslieferungszustand gemäß Figur 1 bei sich, die zum Beispiel in einer Beintasche oder in oder an einem Rucksack verstaut werden. Dies ermöglicht einen schnellen Zugriff und fördert den Arbeitsfortschritt.

[0042] Stößt der Operator auf einen Fremdkörper im oder auf dem Erdboden, nimmt er eine Stab-Baugruppe (10) zur Hand. Diese greift er am Griffmodul (11) und löst das Arretier-Element (15), sodass sich das Fähnchen (23) abwickelt. Sämtliche dieser funktionalen Elemente sind übersichtlich und zentral befestigt. Wird das Arretier-Element (15) wieder eingeklappt, so ergibt sich die in Figur 2 dargestellte Konfiguration.

[0043] Anschließend drückt der Operator mit dem Handballen auf die stumpfe Oberseite (12) des Griffmoduls (11), um den Stab (20) in den Erdboden (nicht dargestellt) zu treiben. Diese Pilzkopf-Geometrie (12) des Griffmoduls (11) kann auch als Schlagfläche (12) zum Einbringen des Stabes (20) in die Erde genutzt werden.

[0044] Bei Bedarf kann der Operator ein mitgeführtes Absperrband (29) abrollen, seitlich am Griffmodul (11) anlegen und mit dem Arretier-Element (15) sichern (Figur 5). Das Absperrband (29) muss dabei nicht extra eingefädelt werden und der Rollenkörper des Absperrbands (29) steht nicht im Weg.

[0045] Die Stab-Baugruppe (10) ist hierbei so ausgebildet, dass eine weitere Stab-Baugruppe (10) mit ihrem Stab (20) in die Oberseite (12) des Griffmoduls (11) einer anderen Stab-Baugruppe (10) eingesteckt werden kann. Bevorzugt greift dabei eine im Griffmodul (11) der unteren Stab-Baugruppe (10) angeordnete Rastnase (14) in eine konträre Rastnut (22) an der Unterseite des in das Griffmodul (11) eingeführten Stabes (20) ein. Die obere Stab-Baugruppe (10) wird dadurch - insbesondere bei starkem Wind - an einem unkontrollierten Verlassen der unteren Stab-Baugruppe (10) gehindert.

[0046] Diese Verlängerungsmöglichkeit ist besonders nützlich, wenn sich ein zu markierendes Objekt in hohem Gras befindet und dadurch eine Erhöhung der Markierungsposition erforderlich ist.

[0047] Es versteht sich, dass die Verlängerung der Stab-Baugruppe (10) ebenfalls beispielsweise durch ein separates Verlängerungs-Element (nicht gezeigt) erreicht werden kann, welches mit dem Stab (20) verbunden werden kann oder beispielsweise auch mit einem teleskopierbaren Stab (20) (nicht gezeigt).

[0048] Die bereits erwähnte mindestens eine Einhänge- oder Halte-Öse (13) am Griffmodul (11) bietet dem Operator die Möglichkeit, ein Knicklicht (30) oder eine Lampe (30) anzubringen. Damit kann die Stab-Baugruppe (10) vor allem in der Dämmerung oder bei Nacht besser und früher erkannt werden.

[0049] Die Aufnahmegeometrie und damit Schnittstelle in der Oberseite (12) des Griffmoduls (11), um eine zweite Stab-Baugruppe (10) mit ihrem Stab (20) einstecken zu können (Fig. 6), kann auch zur Aufnahme eines Knicklichts (30) oder einer Lampe (30) verwendet werden (Fig. 9).

[0050] Jenseits dieser mechanischen Funktionen eröffnet die eindeutige, unverwechselbare und dauerhafte Kennzeichnung (26, 27) auf / im Griffmodul (11) und / oder Fähnchen (23) ein beträchtliches Digitalisierungspotenzial, das dem Operator und der gesamten Kampfmittelabwehr-Einheit zugutekommt.

[0051] Hierzu wird das eindeutige und dauerhafte Kennzeichen (26, 27), zum Beispiel mittels eines handelsüblichen Smartphones, gescannt oder ausgelesen und beispielsweise über eine spezielle "Kampfmittelabwehr-App" gespeichert. Dabei werden auch die Positions-Koordinaten automatisch mitgespeichert. Auch beispielsweise ein am Handgelenk angebrachter Mini-Computer oder eine "Smart-Watch" wäre hierfür nutzbar.

[0052] Der Operator hat zudem die Möglichkeit, weitere Informationen zur jeweiligen Position hinzuzufügen. Das können Nachrichten, Beobachtungen, Auffälligkeiten, Hinweise, Objektbeschreibungen, Bilder usw. sein. Auf diese Weise können sämtliche Objektinformationen zentral gesammelt und ohne Zeitverzug verarbeitet werden. Die daraus resultierenden Arbeiten an den gekennzeichneten Positionen, wie beispielsweise die Entschärfung einer Mine, können auf diese Weise zentral koordiniert werden.

[0053] Das Informationssystem ermöglicht auch, dass EOD-Einheiten und deren Truppenverbände alle verfügbaren Informationen jederzeit und ohne Zeitverzug abrufen können. Nach Abschluss der Arbeiten an der jeweiligen Position kann über die Kampfmittelabwehr-App Vollzug an die zentrale Koordinationsstelle gemeldet werden.

[0054] Wenn ein Minenmarkierungssystem (10) bei einem zu markierenden Objekt in die Erde eingebracht wird, werden die ermittelten Objektinformationen und insbesondere die Positions-Koordinaten ebenfalls, möglicherweise automatisiert, auf dem Chip (27) gespeichert. Die Daten können beim Ablegen vollständig oder teilweise, etwa gemäß einem hierarchischen Berechtigungskonzept, verschlüsselt werden. So können Einsatzkräfte zu einem späteren Zeitpunkt schnell feststellen, welche Objektinformationen vorliegen und insbesondere, ob sich das Minenmarkierungssystem (10) noch am selben, ursprünglichen Ort befindet. Damit kann schnell erkannt werden, ob das Minenmarkierungssystem (10) beispielsweise durch Dritte an einen anderen Ort verbracht oder mehrere Minenmarkierungssysteme (10) vertauscht worden sind.

[0055] Alternativ zu einem eingebrachten Chip (27) können die Daten auch in einer Datenbank oder Blockchain gespeichert werden, was jedoch eine Netzwerkverbindung erfordert.

[0056] Darüber hinaus bietet das System noch weitere Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise die Planung und Markierung eines zukünftigen Lageraufbaus für die Truppe oder die optimale Position für ein Fahrzeug oder Munitionsdepot.

[0057] Eine Zusammenschau der Zeichnungen 11 bis 15 zeigt einen Aufbau einer zweiten erfindungsgemäßen Stab-Baugruppe (18) zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, am Erdboden.

[0058] Bei der minimalistisch ausgeführten zweiten Stab-Baugruppe (18) wurde insbesondere darauf Wert gelegt, dass das Gewicht im Vergleich zur ersten Stab-Baugruppe (10) nochmals weiter reduziert werden kann, ohne auf wesentliche Merkmale der bereits gezeigten Stab-Baugruppe (10) verzichten zu müssen.

[0059] Insbesondere wurde im Wesentlichen das Griffmodul (11) sehr schlank gestaltet und das Arretier-Element (15) durch ein ebenso leicht bedienbares dehnbares Band (19) bzw. ein Gummielement (19) ersetzt.

[0060] Das dehnbare Band (19) bzw. das Gummielement (19) kann nicht nur zur Fixierung eines aufgewickelten Fähnchens (23) und/oder eines Absperrbandes (29), sondern auch zur Fixierung eines Knicklichtes (30) und/oder einer Lampe (30) am Griffmodul (11) dienen.

[0061] Die Einsteckmöglichkeit einer zweiten Stab-Baugruppe (18) in eine erste Stab-Baugruppe (18) in die Oberseite (12) des Griffmoduls (11) wird in diesem Ausführungsbeispiel nicht gezeigt.

[0062] Mit dem Ausführungsbeispiel der Stab-Baugruppe (18) kann ein Gewicht des Minenmarkierungssystems von ≤ 50% im Vergleich zum Stand der Technik erreicht werden.

Liste der Bezugszeichen



[0063] 
Bezugszeichen Beschreibung
10 Minenmarkierungssystem; erste Stab-Baugruppe; Stab-Baugruppe
11 Griffmodul; Handhabungshilfe
12 Pilzkopf; stumpfe Oberseite; Schlagfläche
13 Ausnehmung; Aufnahme; Schnittstelle; Einhänge- und Halte-Öse
14 Rastnase
15 Arretier-Element
16 Drehlager
17 Rastbereich
18 Zweite Stab-Baugruppe
19 Dehnbares Band; elastische Schnur; Gummielement
20 Stab; Rohr
21 Spitze
22 Rastnut
23 Element zur Erhöhung der Visibilität; Fähnchen
24 Signalfarbe (z.B. rot)
25 Kontrastfarbe (z.B. weiß)
26 QR-Code
27 RFID-Chip; Speichermedium, Sendemodul
29 Absperrband
30 Knicklicht, Lampe
31 Band-/Schnurende



Ansprüche

1. Stab-Baugruppe (10, 18) zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, am Erdboden, ausgestattet bevorzugt mit einer Handhabungshilfe (11) und/oder einem Element zur Erhöhung der Visibilität (23), wobei mindestens ein Bauteil der Stab-Baugruppe (10, 18) mit mindestens einer eindeutigen, unverwechselbaren und dauerhaften, vorzugsweise digitalen Kennzeichnung (26, 27) ausgestattet ist.
 
2. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1, wobei die mindestens eine eindeutige, unverwechselbare und dauerhafte, vorzugsweise digitale Kennzeichnung (26, 27) ein passives RFID-Tag (27), vorzugsweise in oder auf der Handhabungshilfe (11), und/oder ein QR-Code (26) auf dem Element zur Erhöhung der Visibilität (23) und/oder der Handhabungshilfe (11) ist.
 
3. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1 und 2, wobei die Handhabungshilfe (11) ein längliches Griffmodul (11) mit einer vorzugsweise stumpfen Oberseite (12) ist und die Stab-Baugruppe (10, 18) einen gegenüber von der Oberseite (12) in Verlängerung des Griffmodules (11) verlaufenden Stab (20) und/oder ein bevorzugt am Griffmodul (11) angeordnetes Element zur Erhöhung der Visibilität (23) umfasst, wobei das Griffmodul (11), der Stab (20) sowie das Element zur Erhöhung der Visibilität (23) besonders bevorzugt dauerhaft und fest mit der Stab-Baugruppe (10, 18) verbunden sind.
 
4. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1 bis 3, wobei der Stab (20) aus einem faserverstärkten, vorzugsweise glasfaserverstärkten Faserverbund-Werkstoff besteht.
 
5. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), aus thermoplastischer und/oder duroplastischer Folie und/oder Kunststoff-Gewebe und/oder Textil-Gewebe und/oder beliebigem Stoff und/oder mindestens einer Kunststoffplatte besteht.
 
6. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei am Griffmodul (11) bevorzugt ein Arretier-Element (15) angeordnet ist, beispielsweise um ein Element zur Erhöhung der Visibilität (23) in aufgewickelter Position und/oder ein Absperrband und/oder ein Knicklicht (30) und/oder eine Lampe (30) zu sichern.
 
7. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Griffmodul (11) vorzugsweise mindestens eine Schnittstelle (13) aufweist, beispielsweise für die Aufnahme eines Knicklichts (30) und/oder einer Lampe (30).
 
8. Verfahren zur Herstellung der Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

zumindest das Griffmodul (11) wird in Spritzguss hergestellt und

der Stab (20), das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), und das Arretier-Element (15) werden an das Griffmodul (11) gefügt.


 
9. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei besonders bevorzugt im Spritzguss das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), der Stab (20) und der RFID-Chip (27) in das Spritzwerkzeug eingelegt wird und das Griffmodul (11) mit bevorzugt mindestens einer Schnittstelle zur Aufnahme eines Knicklichts (30) und/oder einer Lampe (30) und/oder eines Stabs (20) einer zweiten Stab-Baugruppe (10, 18) und/oder eines Arretier-Elementes (15) angespritzt wird.
 
10. Verfahren zur Verwendung der Stab-Baugruppe (10, 18) nach den Ansprüchen 1 bis 9, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

Die Stab-Baugruppe (10, 18) wird, vorzugsweise gemeinsam mit weiteren,

baugleichen Stab-Baugruppen (10, 18), beispielsweise in einer Beintasche,

Tasche oder in oder an einem Rucksack verstaut,

ein Fremdkörper im oder am Erdboden wird erkannt,

die Stab-Baugruppe (10, 18) wird mit einer Hand ergriffen,

das Arretier-Element (15) wird gelöst, sodass das Element zur Erhöhung der Visibilität (23) sich abwickelt oder entfaltet,

der Stab (20) wird in den Erdboden getrieben, zum Beispiel, indem mit dem Ballen der Hand auf die Oberseite (12) gedrückt wird, und

bedarfsweise wird Absperrband (29) seitlich an die Handhabungshilfe (11) angelegt und mit dem Arretier-Element (15) gesichert und bedarfsweise wird ein Knicklicht (30) oder eine Lampe (30) aktiviert und an der Stab-Baugruppe (10, 18) angebracht.


 
11. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei der Stab (20) einer der weiteren Stab-Baugruppen (10, 18) in die Oberseite (12) der Handhabungshilfe (11) eingesteckt wird.
 
12. Verfahren nach den Ansprüchen 10 bis 11, wobei die Kennzeichnung (26, 27), zum Beispiel mittels eines Smartphones oder einem Minicomputer, gescannt oder ausgelesen und gemeinsam mit zugehörigen Standortkoordinaten sowie vorzugsweise mit Bildern und weiteren Angaben zur gekennzeichneten Baugruppe (10, 18) zentral oder dezentral, zum Beispiel in einer Blockchain, gespeichert wird.
 
13. Verfahren nach den vorstehenden Ansprüchen 10 bis 12, wobei die Standortkoordinaten, vorzugsweise selbsttätig und/oder mit einem externen Hilfsmittel, auf einem Speichermedium in oder auf der Stab-Baugruppe (10, 18) gespeichert werden, wenn dessen Stab (20) in den Erdboden getrieben worden ist.
 
14. Verfahren nach den Ansprüchen 10 bis 13, wobei die gespeicherten Standortkoordinaten der Stab-Baugruppe (10, 18) vor einer Entfernung oder Entschärfung des Fremdkörpers mit den tatsächlichen Standortkoordinaten der Stab-Baugruppe (10, 18) verglichen werden.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Stab-Baugruppe (10, 18) zur Markierung von Fremdkörpern, insbesondere Kampfmitteln, am Erdboden, ausgestattet mit einer Handhabungshilfe (11), die ein längliches Griffmodul (11) mit einer stumpfen Oberseite (12) ist, einem gegenüber von der Oberseite (12) in Verlängerung des Griffmodules (11) verlaufenden Stab (20) und einem am Griffmodul (11) angeordneten Element zur Erhöhung der Visibilität (23), wobei das Griffmodul (11), der Stab (20) sowie das Element zur Erhöhung der Visibilität (23) dauerhaft und fest mit der Stab-Baugruppe (10, 18) verbunden und mindestens ein Bauteil der Stab-Baugruppe (10, 18) mit mindestens einer eindeutigen, unverwechselbaren und dauerhaften, vorzugsweise digitalen Kennzeichnung (26, 27) ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stab-Baugruppe (10) so ausgebildet ist, dass eine weitere Stab-Baugruppe (10) mit ihrem Stab (20) in die Oberseite (12) des Griffmoduls (11) eingesteckt werden kann.
 
2. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1, wobei die mindestens eine eindeutige, unverwechselbare und dauerhafte, vorzugsweise digitale Kennzeichnung (26, 27) ein passives RFID-Tag (27), vorzugsweise in oder auf der Handhabungshilfe (11), und/oder ein QR-Code (26) auf dem Element zur Erhöhung der Visibilität (23) und/oder der Handhabungshilfe (11) ist.
 
3. Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 1 und 2, wobei der Stab (20) aus einem faserverstärkten, vorzugsweise glasfaserverstärkten Faserverbund-Werkstoff besteht.
 
4. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), aus thermoplastischer und/oder duroplastischer Folie und/oder Kunststoff-Gewebe und/oder Textil-Gewebe und/oder beliebigem Stoff und/oder mindestens einer Kunststoffplatte besteht.
 
5. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei am Griffmodul (11) ein Arretier-Element (15) angeordnet ist, beispielsweise um ein Element zur Erhöhung der Visibilität (23) in aufgewickelter Position und/oder ein Absperrband und/oder ein Knicklicht (30) und/oder eine Lampe (30) zu sichern.
 
6. Stab-Baugruppe (10, 18) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Griffmodul (11) vorzugsweise mindestens eine Schnittstelle (13) aufweist, beispielsweise für die Aufnahme eines Knicklichts (30) und/oder einer Lampe (30).
 
7. Verfahren zur Herstellung der Stab-Baugruppe (10, 18) nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:

zumindest das Griffmodul (11) wird in Spritzguss hergestellt und

der Stab (20), das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), und das Arretier-Element (15) werden an das Griffmodul (11) gefügt.


 
8. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei
im Spritzguss das Element zur Erhöhung der Visibilität (23), der Stab (20) und der RFID-Chip (27) in das Spritzwerkzeug eingelegt wird und das Griffmodul (11) mit bevorzugt mindestens einer Schnittstelle zur Aufnahme eines Knicklichts (30) und/oder einer Lampe (30) und/oder eines Stabs (20) einer zweiten Stab-Baugruppe (10, 18) und/oder eines Arretier-Elementes (15) angespritzt wird.
 
9. Verfahren zur Verwendung der Stab-Baugruppe (10, 18) nach den Ansprüchen 1 bis 6,
mit folgenden Schritten:

Die Stab-Baugruppe (10, 18) wird, vorzugsweise gemeinsam mit weiteren, baugleichen Stab-Baugruppen (10, 18), beispielsweise in einer Beintasche, Tasche oder in oder an einem Rucksack verstaut,

ein Fremdkörper im oder am Erdboden wird erkannt,

die Stab-Baugruppe (10, 18) wird mit einer Hand ergriffen,

das Arretier-Element (15) wird gelöst, sodass das Element zur Erhöhung der Visibilität (23) sich abwickelt oder entfaltet,

der Stab (20) wird in den Erdboden getrieben, zum Beispiel, indem mit dem Ballen der Hand auf die Oberseite (12) gedrückt wird,

die Kennzeichnung (26, 27) wird, zum Beispiel mittels eines Smartphones oder einem Minicomputer, gescannt oder ausgelesen und gemeinsam mit zugehörigen Standortkoordinaten sowie vorzugsweise mit Bildern und weiteren Angaben zur gekennzeichneten Baugruppe (10, 18) zentral oder dezentral gespeichert und

bedarfsweise wird Absperrband (29) seitlich an die Handhabungshilfe (11) angelegt und mit dem Arretier-Element (15) gesichert und bedarfsweise wird ein Knicklicht (30) oder eine Lampe (30) aktiviert und an der Stab-Baugruppe (10, 18) angebracht,

dadurch gekennzeichnet, dass

die gespeicherten Standortkoordinaten der Stab-Baugruppe (10, 18) vor einer Entfernung oder Entschärfung des Fremdkörpers mit den tatsächlichen Standortkoordinaten der Stab-Baugruppe (10, 18) verglichen werden.


 
10. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei
der Stab (20) einer der weiteren Stab-Baugruppen (10, 18) in die Oberseite (12) der Handhabungshilfe (11) eingesteckt wird.
 
11. Verfahren nach den Ansprüchen 9 bis 10, wobei
das Speichern in einer Blockchain erfolgt.
 
12. Verfahren nach den vorstehenden Ansprüchen 9 bis 11, wobei die Standortkoordinaten, vorzugsweise selbsttätig und/oder mit einem externen Hilfsmittel, auf einem Speichermedium in oder auf der Stab-Baugruppe (10, 18) gespeichert werden, wenn dessen Stab (20) in den Erdboden getrieben worden ist.
 




Zeichnung

















































Recherchenbericht









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