[0001] Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der Straßenbaufahrzeuge mit einem Gutbunker.
Insbesondere betrifft die Erfindung Straßenbaufahrzeuge in Form eines Straßenfertigers
oder in Form eines Beschickerfahrzeugs für einen Straßenfertiger.
[0002] Es sind aus der Praxis Straßenfertiger bekannt, bei denen der Gutbunker zwei Bunkerhälften
aufweist, welche sich bezüglich einer zu der Einbaufahrtrichtung senkrecht stehenden
Breitenrichtung gegenüberliegen. Im Einbaubetrieb befinden sich die Bunkerhälften
in einer Einbaukonfiguration. Aus der Einbaukonfiguration heraus können die Bunkerhälften
jeweils um eine sich entlang der Einbaufahrtrichtung erstreckende Achse aufeinander
zu geschwenkt werden, wodurch der Gutbunker in eine Transportkonfiguration gebracht
wird. In der Transportkonfiguration weist der Gutbunker eine verringerte Breite auf.
Wenn sich der Gutbunker in der Transportkonfiguration befindet, kann der Straßenfertiger
leichter zwischen Baustellen transportiert werden oder platzsparend abgestellt werden.
Die schwenkbaren Bunkerhälften können jeweils eine Seitenwand aufweisen, welche gegenüber
einem Rest der Bunkerhälfte verschwenkbar ist. Die Seitenwand kann in der Einbaukonfiguration
nach seitlich außen gekippt werden, um eine Breite des Gutbunkers zu vergrößern und
so ein Andocken eines LKWs zum Abkippen von Einbaugut in den Gutbunker zu erleichtern.
[0003] Aus der Praxis sind ebenfalls Beschickerfahrzeuge für Straßenfertiger bekannt, welche
als Vermittler zwischen einem vor dem Beschickerfahrzeug fahrenden LKW und einem hinter
dem Beschickerfahrzeug fahrenden Straßenfertiger fungieren. Der LKW kann Einbaugut
in den Gutbunker des Beschickerfahrzeugs abkippen. Ein Förderer des Beschickerfahrzeugs
kann das Einbaugut von oben in den Gutbunker des Straßenfertigers abwerfen.
[0004] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Straßenbaufahrzeug bereitgestellt. Das
Straßenbaufahrzeug umfasst ein Chassis und einen Gutbunker zur Aufnahme von Einbaugut.
Der Gutbunker weist zwei einander gegenüberliegende Bunkerteile auf. Die Bunkerteile
sind dazu konfiguriert, einen Aufnahmeraum für das Einbaugut zu definieren. Zumindest
einer der Bunkerteile weist einen Basisteil und einen Seitenteil auf. Der Basisteil
ist um eine Hauptschwenkachse zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung
schwenkbar an dem Chassis angebracht. Der Seitenteil ist entlang einer Anlenk-Endkante
des Seitenteils um eine Seitenteil-Schwenkachse schwenkbar an dem Basisteil angebracht.
Der Seitenteil umfasst eine freie Endkante, welche der Anlenk-Endkante gegenüberliegt.
Die freie Endkante des Seitenteils ist dazu konfiguriert, unterhalb der Seitenteil-Schwenkachse
zu liegen, wenn der Basisteil in der Schließstellung vorliegt.
[0005] Eine Querrichtung kann zu einer Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs, insbesondere
zu einer Einbaufahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs, senkrecht stehen. Die Querrichtung
kann eine horizontale Richtung sein. Die Querrichtung kann in Bezug auf eine Fahrtrichtung
des Straßenbaufahrzeugs eine Links-Rechts-Richtung sein. Die Querrichtung kann sich
von einer lateralen Seite des Straßenbaufahrzeugs zu einer anderen lateralen Seite
des Straßenbaufahrzeugs erstrecken.
[0006] Die zwei Bunkerteile können analog zueinander ausgebildet sein. Die zwei Bunkerteile
können spiegelbildlich zueinander ausgebildet sein. Die zwei Bunkerteile können einander
bezüglich der Querrichtung gegenüberliegen.
[0007] Bezüglich der Querrichtung zwischen den beiden Bunkerteilen kann eine Fördereinrichtung
vorgesehen sein. Die Fördereinrichtung kann dazu konfiguriert sein, Einbaugut aus
dem Gutbunker zu fördern. Die Fördereinrichtung kann dazu konfiguriert sein, das Einbaugut
zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs,
insbesondere entgegen einer Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs, zu fördern. Die
Fördereinrichtung kann ein Kratzerband umfassen. Die Fördereinrichtung kann zumindest
einen Teil eines Bodens des Aufnahmeraums bilden.
[0008] In der Öffnungsstellung kann der Basisteil zumindest einen Teil eines Bodens des
Aufnahmeraums bilden. Der Basisteil kann eine Innenfläche umfassen. Die Innenfläche
des Basisteils kann in der Öffnungsstellung zumindest eines Teil des Bodens des Aufnahmeraums
bilden. Die Innenfläche des Basisteils kann in der Öffnungsstellung zumindest einen
Teil einer Innenwand des Aufnahmeraums bilden. Die Innenfläche des Basisteils kann
eine flache Fläche sein. Die Innenfläche des Basisteils kann in der Öffnungsstellung
zumindest im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sein. Die Innenfläche des Basisteils
kann in der Öffnungsstellung gegenüber einer horizontalen Ebene um höchstens 5 Grad,
oder um höchstens 10 Grad, oder um höchstens 15 Grad, oder um höchstens 20 Grad, oder
um höchstens 25, Grad oder um höchstens 30 Grad geneigt sein.
[0009] Die Hauptschwenkachse kann bezüglich des Chassis des Straßenfertigers ortsfest sein.
Die Hauptschwenkachse kann sich entlang einer Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs
erstrecken. Die Hauptschenkachse kann sich zumindest im Wesentlichen parallel zu einer
Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs erstrecken. Die Hauptschwenkachse kann sich
zumindest in Projektion von oben parallel zu einer Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs
erstrecken.
[0010] Der Basisteil kann dazu konfiguriert sein, aus der Öffnungsstellung durch Schwenken
um die Hauptachse auf das gegenüberliegende Bunkerteil zu in die Schließstellung aufgestellt
zu werden. Ein Verschwenken des Basisteils aus der Öffnungsstellung in die Schließstellung
kann ein Verschwenken um zumindest 30 Grad, oder um zumindest 40 Grad, oder um zumindest
50 Grad, oder um zumindest 60 Grad, oder um zumindest 70 Grad, oder um zumindest 80
Grad um die Hauptschwenkachse umfassen. In der Schließstellung kann die Innenfläche
des Basisteils gegenüber einer horizontalen Ebene geneigt sein, beispielsweise um
zumindest 30 Grad, oder um zumindest 40 Grad, oder um zumindest 50 Grad, oder um zumindest
60 Grad, oder um zumindest 70 Grad, oder um zumindest 80 Grad. In der Schließstellung
kann die Innenfläche des Basisteils auf die gegenüberliegende Bunkerhälfte zu gerichtet
sein.
[0011] Wenn der Basisteil von der Öffnungsstellung in die Schließstellung geschwenkt wird,
kann gleichzeitig ein Basisteil des anderen Bunkerteils von einer Öffnungsstellung
in eine Schließstellung geschwenkt werden.
[0012] In einem Arbeitsbetrieb des Straßenbaufahrzeugs kann der Basisteil in der Öffnungsstellung
vorliegen. In der Öffnungsstellung kann der zumindest eine Bunkerteil zur Aufnahme
von Einbaugut konfiguriert sein. Der Gutbunker insgesamt kann zur Aufnahme von Einbaugut
konfiguriert sein, wenn die Basisteile beider Bunkerteile in der Öffnungsstellung
vorliegen. Wenn der Basisteil des zumindest einen Bunkerteils in der Öffnungsstellung
vorliegt, insbesondere wenn die Basisteile beider Bunkerteile in der Öffnungsstellung
vorliegen, kann der Gutbunker in einer Arbeitskonfiguration vorliegen.
[0013] Wenn der Basisteil in der Schließstellung vorliegt, kann der zumindest eine Bunkerteil
aufgestellt sein. Wenn der Basisteil in der Schließstellung vorliegt, kann der zumindest
eine Bunkerteil bezüglich der Querrichtung nach innen auf den anderen Bunkerteil zu
geklappt sein. Wenn der Basisteil in der Schließstellung vorliegt, kann der Gutbunker
eine verringerte Breite aufweisen. Wenn der Basisteil des zumindest einen Bunkerteils
in der Schließstellung vorliegt, insbesondere wenn die Basisteile beider Bunkerteile
in der Schließstellung vorliegen, kann der Gutbunker in einer Transportkonfiguration
vorliegen. In der Transportkonfiguration kann ein Transport des Straßenbaufahrzeugs
zwischen Arbeitseinsätzen aufgrund einer verringerten Bunkerbreite vereinfacht sein.
[0014] Wenn der Basisteil in der Schließstellung vorliegt, kann eine Höhe des Gutbunkers
größer sein als wenn der Basisteil in der Öffnungsstellung vorliegt. Wenn in der Schließstellung
des Basisteils die freie Endkante des Seitenteils unterhalb der Seitenteil-Schwenkachse
liegt, kann die Höhe des Gutbunkers in der Schließstellung dennoch zumindest geringer
sein als wenn die freie Endkante des Seitenteils oberhalb der Seitenteil-Schwenkachse
läge. Durch eine in der Schließstellung des Basisteils unterhalb der Seitenteil-Schwenkachse
liegende freie Endkante des Seitenteils kann der Gutbunker auch dann eine vergleichsweise
geringe Höhe aufweisen, wenn der Basisteil in der Schließstellung vorliegt. Eine vergleichsweise
geringe Höhe des Gutbunkers in der Schließstellung kann einem Bediener oder Fahrer
des Straßenbaufahrzeugs eine verbesserte Sicht ermöglichen, insbesondere eine verbesserte
Sicht nach vorne. Beispielweise kann ein Bediener oder Fahrer des Straßenbaufahrzeugs
auch dann nach vorne über den Gutbunker hinwegblicken, wenn der Basisteil in der Schließstellung
vorliegt, wodurch ein sicheres Führen des Straßenbaufahrzeugs vereinfacht wird.
[0015] Vorzugsweise reicht der zumindest eine Bunkerteil oder der Gutbunker nach oben nicht
über das Chassis des Straßenfertigers hinaus, wenn der Basisteil in der Schließstellung
vorliegt.
[0016] Bei einem Verschwenken des Basisteils um die Hauptschwenkachse kann der zumindest
eine Bunkerteil insgesamt bezüglich des Chassis des Straßenfertigers um die Hauptschwenkachse
verschwenkt werden.
[0017] Die Seitenteil-Schwenkachse kann sich entlang einer Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs
erstrecken. Die Seitenteil-Schwenkachse kann zumindest im Wesentlichen parallel zu
einer Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs sein. Die Seitenteil-Schwenkachse kann
zumindest in Draufsicht parallel zu einer Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs sein.
Die Seitenteil-Schwenkachse kann zumindest im Wesentlichen parallel zu der Hauptschwenkachse
sein.
[0018] Der Basisteil kann sich zwischen der Hauptschwenkachse und der Seitenteil-Schwenkachse
erstrecken. Der Seitenteil kann sich entlang der Seitenteil-Schwenkachse an den Basisteil
anschließen.
[0019] Der Seitenteil kann dazu konfiguriert sein, um die Seitenteil-Schwenkachse relativ
zu dem Basisteil zwischen einer Einsatzstellung und einer Transportstellung geschwenkt
zu werden. Wenn der Basisteil in der Öffnungsstellung vorliegt und der Seitenteil
in der Einsatzstellung vorliegt, kann der Seitenteil zumindest einen Teil einer Seitenwand
des Aufnahmeraums bilden und/oder den Aufnahmeraum seitlich begrenzen. Ein Verschwenken
des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse aus der Einsatzstellung in die Transportstellung
kann mit demselben Drehsinn erfolgen wie ein Verschwenken des Basisteils aus der Öffnungsstellung
in die Schließstellung.
[0020] Bei einem Verschwenken des Seitenteils aus der Einsatzstellung in die Transportstellung
kann der Seitenteil in ein Inneres des Gutbunkers geklappt werden.
[0021] Die Anlenk-Endkante des Seitenteils kann zumindest im Wesentlichen parallel zu einem
oder mehreren von Folgendem sein: die Hauptschwenkachse, die Seitenteil-Schwenkachse,
eine Einbaufahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs, die freie Endkante des Seitenteils.
[0022] Die freie Endkante des Seitenteils kann zumindest im Wesentlichen parallel zu einem
oder mehreren von Folgendem sein: die Hauptschwenkachse, die Seitenteil-Schwenkachse,
eine Einbaufahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs, die Anlenk-Endkante des Seitenteils.
[0023] Die Anlenk-Endkante und/oder die freie Endkante des Seitenteils können sich zumindest
in Draufsicht parallel zu einer Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs erstrecken.
[0024] Die freie Endkante des Seitenteils kann unterhalb der Seitenteil-Schwenkachse liegen,
wenn der Basisteil in der Schließstellung vorliegt und der Seitenteil in der Transportstellung
vorliegt. Wenn in der Schließstellung des Basisteils die freie Endkante des Seitenteils
unterhalb der Seitenteil-Schwenkachse liegt, kann der Gutbunkers in der Schließstellung
eine vergleichsweise geringe Höhe aufweisen. Eine vergleichsweise geringe Höhe des
Gutbunkers in der Schließstellung kann einem Bediener oder Fahrer des Straßenbaufahrzeugs
eine verbesserte Sicht ermöglichen, insbesondere eine verbesserte Sicht nach vorne.
Vorzugsweise reicht der zumindest eine Bunkerteil oder der Gutbunker nach oben nicht
über das Chassis des Straßenfertigers hinaus, wenn der Basisteil in der Schließstellung
vorliegt und der Seitenteil in der Transportstellung vorliegt.
[0025] Der Seitenteil kann einen Zwischenteil und einen Endteil aufweisen. Es könnten beispielsweise
auch mehrere Zwischenteile vorgesehen sein, so dass der Seitenteil mehrere Zwischenteile
und einen Endteil aufweist.
[0026] Der Zwischenteil kann eine erste Fläche aufweisen. Der Endteil kann eine zweite Fläche
aufweisen. Die erste Fläche und die zweite Fläche können jeweils dazu konfiguriert
sein, einen Teil einer Innenwand des Aufnahmeraums zu bilden.
[0027] Die erste Fläche und die zweite Fläche können entlang einer Grenzlinie aneinander
anschließen, welche zumindest im Wesentlichen parallel zu einem oder mehreren von
Folgendem ist: die Hauptschwenkachse, die Seitenteil-Schwenkachse, die Anlenk-Endkante
des Seitenteils, die freien Endkante des Seitenteils, eine Fahrtrichtung des Straßenbaufahrzeugs.
[0028] Die erste Fläche und die zweite Fläche können dazu konfiguriert sein, gegeneinander
geneigt zu sein.
[0029] Der Zwischenteil und der Endteil können fest miteinander verbunden oder einstückig
miteinander ausgebildet sein. Die erste Fläche und die zweite Fläche können geneigt
zueinander ausgebildet sein. Die erste Fläche und die zweite Fläche können einen Knick
in dem Seitenteil definieren. Durch einen Knick in dem Seitenteil kann das Seitenteil
in der Schließstellung besonders kompakt untergebracht werden.
[0030] Der Zwischenteil kann um die Seitenteil-Schwenkachse schwenkbar an dem Basisteil
angebracht sein.
[0031] Der Endteil kann um eine Endteil-Schwenkachse schwenkbar an dem Zwischenteil angebracht
sein. Die Endteil-Schwenkachse kann zumindest im Wesentlichen zu einem oder mehreren
von Folgendem parallel sein: die Hauptschwenkachse, die Seitenteil-Schwenkachse, die
Anlenk-Endkante des Seitenteils, die freien Endkante des Seitenteils, eine Fahrtrichtung
des Straßenbaufahrzeugs.
[0032] Der Endteil kann dazu konfiguriert sein, um die Endteil-Schwenkachse zwischen einer
eingeklappten Stellung und einer ausgeklappten Stellung verschwenkt zu werden. Der
Endteil kann dazu konfiguriert sein, zumindest wenn der Basisteil in der Öffnungsstellung
vorliegt, um die Endteil-Schwenkachse zwischen der eingeklappten Stellung und der
ausgeklappten Stellung verschwenkt zu werden. In der eingeklappten Stellung kann der
Endteil zumindest einen Teil einer Seitenwand des Aufnahmeraums bilden, wenn der Basisteil
in der Öffnungsstellung vorliegt. In der eingeklappten Stellung kann der Endteil zumindest
im Wesentlichen vertikal ausgerichtet sein, wenn der Basisteil in der Öffnungsstellung
vorliegt. In der ausgeklappten Stellung kann der Endteil eine zumindest im Wesentlichen
ebene Fortsetzung des Basisteils darstellen. In der ausgeklappten Stellung kann der
Endteil zumindest einen Teil einer Bodenfläche des Aufnahmeraums bilden, wenn der
Basisteil in der Öffnungsstellung vorliegt. Wenn der Basisteil in der Öffnungsstellung
vorliegt, kann eine Breite des Gutbunkers größer sein, wenn der Endteil in der ausgeklappten
Stellung vorliegt, als wenn der Endteil in der eingeklappten Stellung vorliegt. Ein
Verschwenken des Endteils um die Endteil-Schwenkachse von der ausgeklappten Stellung
in die eingeklappte Stellung kann mit dem gleichen Drehsinn erfolgen wie ein Verschwenken
des Basisteils um die Hauptschwenkachse von der Öffnungsstellung in die Schließstellung
und/oder wie ein Verschwenken des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse von der
Einsatzstellung in die Transportstellung.
[0033] Das Straßenbaufahrzeug kann eine Kopplungseinrichtung umfassen. Die Kopplungseinrichtung
kann dazu konfiguriert sein, eine Schwenkstellung des Basisteils um die Hauptschwenkachse
und eine Schwenkstellung des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse zu koppeln.
Die Kopplungseinrichtung kann dazu konfiguriert sein, die Schwenkstellung des Basisteils
um die Hauptschwenkachse und die Schwenkstellung des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse
derart zu koppeln, dass jeder Schwenkstellung des Basisteils um die Hauptschwenkachse
eine korrespondierende Schwenkstellung des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse
zugeordnet ist. Die Kopplungseinrichtung kann eine Bedienung des Gutbunkers vereinfachen.
Die Kopplungseinrichtung kann sicherstellen, dass das Basisteil und das Seitenteil
immer in der korrekten gegenseitigen Relativstellung zueinander sind.
[0034] Die Kopplungseinrichtung kann dazu konfiguriert sein, bei einem Verschwenken des
Basisteils um die Hauptschwenkachse ein automatisches Verschwenken des Seitenteils
um die Seitenteil-Schwenkachse zu bewirken. Die Kopplungseinrichtung kann dazu konfiguriert
sein, bei einem Verschwenken des Basisteils um die Hauptschwenkachse ein automatisches
Verschwenken des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse mit dem gleichen Drehsinn
zu bewirken.
[0035] Die Kopplungseinrichtung kann dazu konfiguriert sein, den Seitenteil von der Einsatzstellung
in die Transportstellung zu verschwenken, wenn der Hauptteil von der Öffnungsstellung
in die Schließstellung verschwenkt wird. Die Kopplungseinrichtung kann dazu konfiguriert
sein, den Seitenteil von der Transportstellung in die Einsatzstellung zu verschwenken,
wenn der Basisteil von der Schließstellung in die Öffnungsstellung verschwenkt wird.
[0036] Die Kopplungseinrichtung kann dazu konfiguriert sein, bei einem Verschwenken des
Basisteils um die Hauptschwenkachse um einen ersten Winkel ein automatisches Verschwenken
des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse um einen zweiten Winkel zu bewirken,
wobei sich ein Wert des ersten Winkels und ein Wert des zweiten Winkels voneinander
unterscheiden.
[0037] Die Kopplungseinrichtung kann steuerungstechnisch ausgebildet sein. Wenn eine Benutzereingabe
mit einem Verstellbefehl empfangen wird, kann eine Steuereinrichtung des Straßenbaufahrzeugs
dazu konfiguriert sein, sowohl einen Aktuator zum Verschwenken des Basisteils um die
Hauptschwenkachse als auch einen Aktuator zum Verschwenken des Seitenteils um die
Seitenteil-Schwenkachse anzusteuern.
[0038] Die Kopplungseinrichtung kann mechanisch ausgebildet sein. Insbesondere im Falle
einer mechanischen Ausbildung der Kopplungseinrichtung kann lediglich ein Aktuator
vorgesehen sein, welcher sowohl zum Verschwenken des Basisteils um die Hauptschwenkachse
als auch zum, insbesondere gleichzeitigen, Verschwenken des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse
konfiguriert ist.
[0039] Die Kopplungseinrichtung kann eine Kopplungsstange umfassen. Die Kopplungsstange
kann den Seitenteil mit dem Chassis verbinden. Die Kopplungsstange kann an dem Seitenteil
und an dem Chassis jeweils gelenkig angebracht sein. Der Seitenteil kann einen Fortsatz
aufweisen, mit welchem die Kopplungsstange verbunden ist. Die Kopplungsstange kann
in einer liegenden Stellung vorliegen, wenn der Basisteil in der Öffnungsstellung
vorliegt. Die Kopplungsstange kann in einer aufgerichteten Stellung vorliegen, wenn
der Basisteil in der Schließstellung vorliegt.
[0040] Der Gutbunker kann bezüglich einer Einbaufahrtrichtung vorne an dem Straßenbaufahrzeug
angebracht sein.
[0041] Das Straßenbaufahrzeug kann als Straßenfertiger oder als Beschickerfahrzeug für einen
Straßenfertiger ausgebildet sein.
[0042] Der Straßenfertiger kann ein Zugfahrzeug umfassen. Das Chassis kann ein Chassis des
Zugfahrzeugs sein. Der Gutbunker kann an dem Zugfahrzeug vorgesehen und/oder angebracht
sein. Der Straßenfertiger kann eine Einbaubohle umfassen. Die Einbaubohle kann an
dem Zugfahrzeug angebracht sein, um hinter dem Zugfahrzeug hergezogen zu werden. Das
Straßenbaufahrzeug kann eine Fördereinrichtung umfassen. Die Fördereinrichtung kann
dazu konfiguriert sein, Einbaugut aus dem Gutbunker entgegen der Einbaufahrtrichtung
nach hinten zu fördern und der Einbaubohle vorzulegen.
[0043] Das Beschickerfahrzeug kann einen Förderer umfassen. Der Förderer kann dazu ausgebildet
sein, aus dem Gutbunker des Beschickerfahrzeug stammendes Einbaugut zu transportieren
und von oben in einen Gutbunker eines hinter dem Beschickerfahrzeug fahrenden Straßenfertigers
abzuwerfen.
[0044] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Betrieb eines Straßenbaufahrzeugs
bereitgestellt. Es wird zumindest ein Bunkerteil eines Gutbunkers des Straßenbaufahrzeugs
bezüglich eines Chassis des Straßenbaufahrzeugs um eine Hauptschwenkachse verschwenkt.
Die Schwenkbewegung des zumindest einen Bunkerteils um die Hauptschwenkachse erfolgt
gekoppelt mit einer Schwenkbewegung, bei der ein Seitenteil des zumindest einen Bunkerteils
relativ zu einem Basisteil des zumindest einen Bunkerteils um eine Seitenteil-Schwenkachse
verschwenkt wird.
[0045] Die Schwenkbewegung des zumindest einen Bunkerteils um die Hauptschwenkachse kann
durch eine Kopplungseinrichtung mit der Schwenkbewegung des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse
gekoppelt sein, insbesondere mechanisch gekoppelt sein.
[0046] Die Schwenkbewegung des zumindest einen Bunkerteils um die Hauptschwenkachse kann
zumindest teilweise gleichzeitig mit der Schwenkbewegung des Seitenteils um die Seitenteil-Schwenkachse
erfolgen.
[0047] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Verwendung eines Gutbunkers bereitgestellt.
Der Gutbunker umfasst zumindest einen Bunkerteil. Der zumindest eine Bunkerteil ist
über eine Hauptschwenkachse mit einem Chassis eines Straßenbaufahrzeugs verbunden.
Der zumindest eine Bunkerteil ist in sich über zwei Schwenkachsen abknickbar. Der
Gutbunker wird verwendet, um ein Straßenbaufahrzeug in eine Transportkonfiguration
mit verringertem Platzbedarf zu verbringen.
[0048] Wie beschrieben, betreffen verschiedene Aspekte der Erfindung ein Straßenbaufahrzeug,
ein Verfahren zum Betrieb eines Straßenbaufahrzeugs und eine Verwendung eines Gutbunkers.
Merkmale, welche in Bezug auf einen dieser Aspekte beschrieben werden, sind auch für
die anderen Aspekte gültig und können auf diese angewandt oder mit diesen kombiniert
werden. Das Straßenbaufahrzeug kann zum Durchführen des Verfahrens oder zum Durchführen
der Verwendung geeignet, ausgelegt und/oder konfiguriert sein. Das Verfahren kann
an dem Straßenbaufahrzeug durchgeführt werden. Die Verwendung kann an dem Straßenbaufahrzeug
durchgeführt werden. Ein Durchführen des Verfahrens kann die Verwendung umfassen.
Die Verwendung kann eine Durchführung des Verfahrens umfassen.
[0049] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf
die Figuren weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Abfolge einer Überführung eines Gutbunkers eines Straßenfertigers
gemäß einer Ausführungsform von einer Transportkonfiguration in eine Arbeitskonfiguration,
wobei Teil A die Transportkonfiguration zeigt und Teil E die Arbeitskonfiguration
zeigt.
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht des Gutbunkers gemäß der Ausführungsform in
Blickrichtung von dem Chassis in Einbaufahrtrichtung.
Fig. 3 zeigt eine schematische Ansicht des Straßenfertigers gemäß der Ausführungsform
mit dem Gutbunker in der Arbeitskonfiguration, wobei der Endteil in der ausgeklappten
Stellung vorliegt.
Fig. 4 zeigt eine schematische Ansicht des Straßenfertigers gemäß der Ausführungsform
mit dem Gutbunker in einer Zwischenkonfiguration, wobei der Endteil in der ausgeklappten
Stellung vorliegt.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Beschickerfahrzeugs mit einem Gutbunker
gemäß einer Ausführungsform.
[0050] Die Teile A bis E von Fig. 1 zeigen eine zeitliche Abfolge beim Verbringen eines
als Straßenfertiger 1 ausgebildeten Straßenbaufahrzeugs von einer in Teil A dargestellten
Transportkonfiguration in eine in Teil E dargestellte Arbeitskonfiguration. Der Straßenfertiger
1 umfasst ein Zugfahrzeug 3 mit einem Chassis 5. In Einbaufahrtrichtung 7 vorne an
dem Chassis 5 ist ein Gutbunker 9 zur Aufnahme von Einbaugut vorgesehen. Der Straßenfertiger
1 umfasst eine Fördereinrichtung 11, welche im Einbaubetrieb Einbaugut aus dem Gutbunker
9 entgegen der Einbaufahrtrichtung 7 fördert und einer hinter dem Zugfahrzeug 3 her
gezogenen Einbaubohle 13 vorlegt. Die Einbaubohle 13 verdichtet und glättet das Einbaugut.
[0051] In der dargestellten Ausführungsform ist der Straßenfertiger 1 als ein kompakter
Straßenfertiger 1 ausgebildet, welcher besonders platzsparend eingesetzt werden kann.
Der kompakte Straßenfertiger 1 der dargestellten Ausführungsform umfasst einen an
der Einbaubohle 13 vorgesehenen Bedienstand 15, von dem aus eine Bedienperson den
Straßenfertiger 1 steuern kann. Der Bedienstand 15 kann eine Standmöglichkeit für
den Bediener aufweisen. Die Standmöglichkeit kann an oder hinter der Einbaubohle 13
ausgebildet sein. Der Bediener kann von der Standmöglichkeit über das Chassis 5 entlang
der Einbaufahrtrichtung 7 nach vorne sehen.
[0052] Um den Straßenfertiger 1 von der Transportkonfiguration in die Arbeitskonfiguration
zu bringen (oder von der Arbeitskonfiguration in die Transportkonfiguration) kann
eine Konfiguration des Gutbunkers 9 verändert werden. In der in Teil E von Fig. 1
gezeigten Arbeitskonfiguration ist der Gutbunker 9 für den Einbaubetrieb bereit und
kann Einbaugut aufnehmen. In der Arbeitskonfiguration weist der Gutbunker 9 eine Überbreite
auf, d.h. dass der Gutbunker 9 seitlich zumindest über das Chassis 5 des Straßenfertigers
1 hinausragt. In der in Teil A von Fig. 1 dargestellten Transportkonfiguration ist
der Gutbunker 9 zusammengeklappt und nicht für den Einbaubetrieb bereit. In der Transportkonfiguration
ist die Breite des Gutbunkers 9 deutlich verringert, wodurch sich ein Manövrieren
mit dem Straßenfertiger 1 oder ein Transport des Straßenfertigers 1 zwischen Baustelleneinsätzen
vereinfacht. In der Transportkonfiguration ist eine Höhe des Gutbunkers 9 größer als
in der Arbeitskonfiguration. Dennoch reicht der Gutbunker 9 in der gezeigten Ausführungsform
auch in der Transportkonfiguration nach oben nicht über das Chassis 5 des Straßenfertigers
1 hinaus. Hierdurch wird eine Sicht einer auf dem Bedienstand 15 befindlichen Bedienperson
nach vorne durch den Gutbunker 9 auch in der Transportkonfiguration vergleichsweise
wenig beeinträchtigt.
[0053] Die Abfolge der Teile A bis E von Fig. 1 zeigt, wie der Straßenfertiger 1 von der
Transportkonfiguration in die Arbeitskonfiguration verbracht wird. Es versteht sich,
dass der Straßenfertiger 1 durch umgekehrtes Durchlaufen der Abfolge, also von Teil
E zu Teil A, von der Arbeitskonfiguration in die Transportkonfiguration verbracht
werden kann.
[0054] Der Gutbunker 9 umfasst zwei spiegelbildlich zueinander ausgebildete Bunkerhälften
17. Die Bunkerhälften 17 liegen einander gegenüber und können bis auf die Spiegelbildlichkeit
zueinander identisch ausgebildet sein. Zwischen den Bunkerhälften 17 ist ein Teil
der Fördereinrichtung 11 vorgesehen, um in dem Gutbunker 9 vorhandenes Einbaugut entgegen
der Einbaufahrtrichtung 7 aus dem Gutbunker 9 zu fördern. Insbesondere in der Arbeitskonfiguration
bildet der Gutbunker 9 einen Aufnahmeraum 19 für das Einbaugut.
[0055] Jedes Bunkerteil 17 umfasst einen Basisteil 21 und einen Seitenteil 23. Der Basisteil
21 ist jeweils entlang einer Hauptschwenkachse 25 schwenkbar an dem Chassis 5 angebracht.
Der Seitenteil 23 ist entlang einer Seitenteil-Schwenkachse 27 schwenkbar an dem Basisteil
21 angebracht. Insbesondere ist der Seitenteil 23 entlang einer Anlenk-Endkante des
Seitenteils 23 um die Seitenteil-Schwenkachse 27 schwenkbar an dem Basisteil 21 angebracht.
Die Hauptschwenkachse 25, die Seitenteil-Schwenkachse 27 und die Anlenk-Endkante des
Seitenteils 23 erstrecken sich entlang der Einbaufahrtrichtung 7. Insbesondere können
die Hauptschwenkachse 25, die Seitenteil-Schwenkachse 27 und die Anlenk-Endkante des
Seitenteils 23 zumindest im Wesentlichen parallel zueinander und parallel zu der Einbaufahrtrichtung
7 verlaufen.
[0056] Für jede Bunkerhälfte 17 ist ein Aktuator 29 vorgesehen, mit welchem eine Schwenkposition
des jeweiligen Basisteils 21 um Hauptschwenkachse 25 einstellbar ist. Um den Straßenfertiger
1 von der Transportkonfiguration (Teil A von Fig. 1) in die Arbeitskonfiguration (Teil
E von Fig.1) zu verbringen, werden die Aktuatoren 29 angesteuert, um die Basisteile
21 um die Hauptschwenkachsen 25 voneinander weg nach außen zu verschwenken und so
in eine Öffnungsstellung zu bringen. Um den Straßenfertiger 1 aus der Arbeitskonfiguration
(Teil E von Fig. 1) in die Transportkonfiguration (Teil A von Fig. 1) zu verbringen,
werden die Aktuatoren 29 angesteuert, um die Basisteile 21 um die Schwenkachsen 25
aufeinander zuzuschwenken und dabei in eine Schließstellung aufzustellen.
[0057] Für jede Bunkerhälfte 17 ist eine Kopplungseinrichtung 31 in Form einer Kopplungsstange
33 vorgesehen, welche jeweils sowohl an dem Chassis 5 des Straßenfertigers 1 als auch
an dem Seitenteil 23 der jeweiligen Bunkerhälfte 17 angelenkt ist. Wie in Fig. 2 dargestellt,
ist die Kopplungsstange 33 an einem Fortsatz 34 des Seitenteils 23, insbesondere an
einem Fortsatz eines Zwischenteils 37 des Seitenteils 23 angelenkt.
[0058] Die Kopplungsstange 33 ist ein in sich starres Element. Durch die Kopplungsstange
33 ist jeder Schwenkstellung des Basisteils 21 um die Hauptschwenkachse 25 eine bestimmte
Schwenkstellung des Seitenteils 23 um die Seitenteil-Schwenkachse 27 zugeordnet. Die
Kopplungseinrichtung 31 sorgt somit dafür, dass bei einem Verändern der Schwenkposition
des Basisteils 21 um die Hauptschwenkachse 25 automatisch und gleichzeitig eine Schwenkposition
des Seitenteils 23 um die Seitenteil-Schwenkachse 27 verändert wird.
[0059] Eine Länge der Kopplungsstange 33 kann im Einbaubetrieb des Straßenfertigers 1 konstant
sein. Dennoch kann eine Länge der Kopplungsstange 33 einstellbar sein, insbesondere
um die Endpositionen trotz Fertigungsungenauigkeiten präzise anzufahren.
[0060] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, hat ein Verändern der Schwenkstellung des Basisteils
21 um die Hauptschwenkachse 25 ein Verschwenken des zugeordneten Seitenteils 23 um
die Seitenteil-Schwenkachse 27 mit gleichem Drehsinn zur Folge.
[0061] In der Transportkonfiguration des Gutbunkers 9 (Teil A von Fig. 1) liegt der Seitenteil
23 bezüglich des Basisteils 21 in einer Transportstellung vor. In der Arbeitskonfiguration
des Gutbunkers 9 (Teil E von Fig. 1) liegt der Seitenteil 23 bezüglich des Basisteils
21 in einer Einsatzstellung vor. Wenn der Straßenfertiger 1 von der Transportkonfiguration
(Teil A von Fig. 1) in die Arbeitskonfiguration (Teil E von Fig. 1) verbracht wird,
wird der Seitenteil 23 um die Seitenteil-Schwenkachse 27 aus einem Zwischenraum zwischen
den Bunkerhälften 17 heraus nach außen geschwenkt. Wenn der Straßenfertiger 1 von
der Arbeitskonfiguration (Teil E von Fig. 1) in die Transportkonfiguration (Teil A
von Fig. 1) verbracht wird, wird der Seitenteil 23 um die Seitenteil-Schwenkachse
27 in einen Zwischenraum zwischen den Bunkerhälften 17 hinein verschwenkt.
[0062] Zumindest in der Transportkonfiguration (Teil A von Fig. 1) liegt eine freie Endkante
35 des Seitenteils 23, welche der Anlenk-Endkante des Seitenteils 23 gegenüberliegt,
unterhalb der Seitenteil-Schwenkachse 27. Hierdurch liegt der Gutbunker 9 in der Transportkonfiguration
besonders kompakt vor. Insbesondere wird in der Transportkonfiguration eine Sicht
eines Bedieners nach vorne durch den Gutbunker 9 nur geringfügig beeinträchtigt. Die
freie Endkante 35 des Seitenteils 23 verläuft entlang der Einbaufahrtrichtung 7 und
ist insbesondere zu der Einbaufahrtrichtung 7, der Hauptschenkachse 25, der Seitenteil-Schwenkachse
27 und der Anlenk-Endkante des Seitenteils 23 parallel ausgebildet.
[0063] Der Seitenteil 23 umfasst einen Zwischenteil 37 und einen Endteil 39. Der Zwischenteil
37 verbindet den Basisteil 21 und den Endteil 39. Der Endteil 39 definiert die freie
Endkante 35. Der Zwischenteil 37 ist um die Seitenteil-Schwenkachse 27 schwenkbar
mit dem Basisteil 21 verbunden. Der Zwischenteil 37 umfasst eine erste Fläche 41 und
der Endteil 39 eine zweite Fläche 43 (siehe Teil D von Fig. 1). Die erste Fläche 41
und die zweite Fläche 43 bilden jeweils einen Teil einer Innenwand des Aufnahmeraums
19 des Gutbunkers 9. Der Zwischenteil 37 bildet in der Arbeitskonfiguration (Teil
E von Fig. 1) einen Teil eines Bodens des Gutbunkers 9. Der Endteil 39 bildet in der
Arbeitskonfiguration zumindest einen Teil einer Seitenwand des Aufnahmeraums 19 des
Gutbunkers 9.
[0064] Der Zwischenteil 37 und der Endteil 39 können fest miteinander verbunden sein, so
dass ein fester Winkel zwischen der ersten Fläche 41 und der zweiten Fläche 43 vorliegt,
beispielsweise ein Winkel von 90 Grad, oder ein Winkel zwischen 90 Grad und 180 Grad,
oder ein Winkel zwischen 60 Grad und 120 Grad. Alternativ können der Zwischenteil
37 und der Endteil 39 um eine Endteil-Schwenkachse 42 schwenkbar miteinander verbunden
sein. Die Endteil-Schwenkachse 42 verläuft entlang der Einbaufahrtrichtung 7 und ist
insbesondere zu der Hauptschwenkachse 25, der Seitenteil-Schwenkachse 27 und der Einbaufahrtrichtung
7 parallel. Die Endteil-Schwenkachse 42 kann zu der Anlenk-Endkante des Seitenteils
23 und zu der freien Endkante 35 des Seitenteils 23 parallel verlaufen.
[0065] Eine Schwenkposition des Endteils 39 in Bezug auf das Zwischenteil 37 kann unabhängig
von einer Schwenkposition des Basisteils 21 um die Hauptschwenkachse 25 und von einer
Schwenkstellung des Seitenteils 23 um die Seitenteil-Schwenkachse 27 einstellbar sein.
Die Schwenkstellung des Endteils 39 in Bezug auf den Zwischenteil 37 um die Endteil-Schwenkachse
42 kann manuell oder automatisch verstellbar sein. Es können vordefinierte Arretierpositionen
für eine Schwenkstellung des Endteils 39 in Bezug auf den Zwischenteil 37 vorgesehen
sein.
[0066] In allen Teilen von Fig. 1 befindet sich der Endteil 39 in einer bezüglich des Zwischenteils
37 eingeklappten Stellung. In der eingeklappten Stellung liegt in der dargestellten
Ausführungsform ein Winkel von ca. 90 Grad zwischen der ersten Fläche 41 und der zweiten
Fläche 43 vor.
[0067] Fig. 3 zeigt den Straßenfertiger 1 in der Arbeitskonfiguration (entsprechend Teil
E von Fig. 1), wobei im Gegensatz zu Teil E von Fig. 1 die Endteile 39 um die Endteil-Schwenkachse
42 gegenüber den Zwischenteilen 37 in eine ausgeklappte Stellung geklappt wurden.
In der ausgeklappten Stellung liegt ein Winkel von zumindest im Wesentlichen 180 Grad
zwischen der ersten Fläche 41 und der zweiten Fläche 43 vor. Es könnte auch ein Winkel
von weniger als 180 Grad zwischen der ersten Fläche 41 und der zweiten Fläche 43 vorliegen.
Durch das Schwenken der Endteile 39 in die ausgeklappte Stellung kann eine Breite
des Gutbunkers 9 erhöht werden, beispielsweise um ein Andocken eines LKWs zum Befüllen
des Gutbunkers 9 zu vereinfachen oder überhaupt erst zu ermöglichen.
[0068] Fig. 4 zeigt den Straßenfertiger 1 in einer Zwischenkonfiguration zwischen der Transportkonfiguration
und der Arbeitskonfiguration, wobei auch hier der Endteil 39 gegenüber dem Zwischenteil
37 in der ausgeklappten Stellung vorliegt.
[0069] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines als Beschickerfahrzeug 51 ausgebildeten
Straßenbaufahrzeugs. Das Beschickerfahrzeug 51 umfasst ein Chassis 5, auf dem ein
Bedienstand 15 vorgesehen ist. In Fahrtrichtung 7 vorne ist ein Gutbunker 9 vorgesehen,
welcher dem mit Bezug auf die Fig. 1 bis 4 beschriebenen Gutbunker 9 entsprechen kann.
Bezüglich der Fahrtrichtung 7 hinten weist das Beschickerfahrzeug 51 einen Förderer
53 auf. Eine Fördereinrichtung 55 des Beschickerfahrzeugs 51 ist dazu konfiguriert,
Einbaugut von dem Gutbunker 9 entgegen der Fahrtrichtung 7 zu fördern und dem Förderer
53 zu übergeben. Der Förderer 53 ist dazu konfiguriert, das Einbaugut von oben in
einen Gutbunker eines hinter dem Beschickerfahrzeug 51 herfahrenden Straßenfertigers
abzuwerfen.
1. Straßenbaufahrzeug (1, 51), umfassend:
ein Chassis (5); und
einen Gutbunker (9) zur Aufnahme von Einbaugut;
wobei der Gutbunker (9) zwei einander gegenüberliegende Bunkerteile (17) aufweist,
welche dazu konfiguriert sind, einen Aufnahmeraum (19) für das Einbaugut zu definieren;
wobei zumindest einer der Bunkerteile (17) einen Basisteil (21) und einen Seitenteil
(23) aufweist;
wobei der Basisteil (21) um eine Hauptschwenkachse (25) zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung schwenkbar an dem Chassis (5) angebracht ist; und
wobei der Seitenteil (23) entlang einer Anlenk-Endkante des Seitenteils (23) um eine
Seitenteil-Schwenkachse (27) schwenkbar an dem Basisteil (21) angebracht ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
eine der Anlenk-Endkante gegenüberliegende freie Endkante (35) des Seitenteils (23)
dazu konfiguriert ist, unterhalb der Seitenteil-Schwenkachse (27) zu liegen, wenn
der Basisteil (21) in der Schließstellung vorliegt.
2. Straßenbaufahrzeug nach Anspruch 1, wobei der Seitenteil (23) einen Zwischenteil (37)
und einen Endteil (39) aufweist.
3. Straßenbaufahrzeug nach Anspruch 2, wobei der Zwischenteil (37) eine erste Fläche
(41) aufweist und der Endteil (39) eine zweite Fläche (43) aufweist, wobei die erste
Fläche (41) und die zweite Fläche (43) jeweils dazu konfiguriert sind, einen Teil
einer Innenwand des Aufnahmeraums (19) zu bilden, und wobei die erste Fläche (41)
und die zweite Fläche (43) dazu konfiguriert sind, gegeneinander geneigt zu sein.
4. Straßenbaufahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Zwischenteil (37) um die Seitenteil-Drehachse
(27) schwenkbar an dem Basisteil (21) angebracht ist.
5. Straßenbaufahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei der Endteil (39) um eine
Endteil-Schwenkachse (42) schwenkbar an dem Zwischenteil (37) angebracht ist.
6. Straßenbaufahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei der Zwischenteil (37) und
der Endteil (39) fest miteinander verbunden oder einstückig miteinander ausgebildet
sind.
7. Straßenbaufahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Straßenbaufahrzeug
(1, 51) zudem eine Kopplungseinrichtung (31) umfasst, welche dazu konfiguriert ist,
eine Schwenkstellung des Basisteils (21) um die Hauptschwenkachse (25) und eine Schwenkstellung
des Seitenteils (23) um die Seitenteil-Schwenkachse (27) zu koppeln.
8. Straßenbaufahrzeug nach Anspruch 7, wobei die Kopplungseinrichtung (31) dazu konfiguriert
ist, bei einem Verschwenken des Basisteils (21) um die Hauptschenkachse (25) ein automatisches
Verschwenken des Seitenteils (23) um die Seitenteil-Schwenkachse (27) zu bewirken,
insbesondere mit gleichem Drehsinn.
9. Straßenbaufahrzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 8, wobei die Kopplungseinrichtung
(31) dazu konfiguriert ist, bei einem Verschwenken des Basisteils (21) um die Hauptschwenkachse
(25) um einen ersten Winkel ein automatisches Verschwenken des Seitenteils (23) um
die Seitenteil-Schwenkachse (27) um einen zweiten Winkel zu bewirken, wobei sich ein
Wert des ersten Winkels und ein Wert des zweiten Winkels voneinander unterscheiden.
10. Straßenbaufahrzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Kopplungseinrichtung
(31) steuerungstechnisch oder mechanisch ausgebildet ist.
11. Straßenbaufahrzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei die Kopplungseinrichtung
(31) eine Kopplungsstange (33) umfasst, welche das Seitenteil (23) mit dem Chassis
(5) verbindet.
12. Verfahren zum Betrieb eines Straßenbaufahrzeugs (1, 51), umfassend:
Verschwenken zumindest eines Bunkerteils (17) eines Gutbunkers (9) des Straßenbaufahrzeugs
(1, 51) bezüglich eines Chassis (5) des Straßenbaufahrzeugs (1, 51) um eine Hauptschwenkachse
(25),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkbewegung des zumindest einen Bunkerteils (17) um die Hauptschwenkachse
(25) gekoppelt mit einer Schwenkbewegung erfolgt, bei der ein Seitenteil (23) des
zumindest einen Bunkerteils (17) relativ zu einem Basisteil (21) des zumindest einen
Bunkerteils (17) um eine Seitenteil-Schwenkachse (27) verschwenkt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Schwenkbewegung des zumindest einen Bunkerteils
(17) um die Hautschwenkachse (25) durch eine Koppeleinrichtung (31) mechanisch mit
der Schwenkbewegung des Seitenteils (23) um die Seitenteil-Schwenkachse (27) gekoppelt
ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Schwenkbewegung des zumindest einen
Bunkerteils (17) um die Hautschwenkachse (25) zumindest teilweise gleichzeitig mit
der Schwenkbewegung des Seitenteils (23) um die Seitenteil-Schwenkachse (27) erfolgt.
15. Verwendung eines Gutbunkers (9) mit zumindest einem Bunkerteil (17), welcher über
eine Hauptschwenkachse (25) mit einem Chassis (5) eines Straßenbaufahrzeugs (1, 51)
verbunden ist und in sich über zwei Schwenkachsen (27, 42) abknickbar ist, um das
Straßenbaufahrzeug (1, 51) in eine Transportkonfiguration mit verringertem Platzbedarf
zu verbringen.