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(11) |
EP 4 506 518 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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12.02.2025 Patentblatt 2025/07 |
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Anmeldetag: 09.08.2023 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT
NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA |
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Benannte Validierungsstaaten: |
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KH MA MD TN |
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Anmelder: Hauraton GmbH & Co. KG |
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76437 Rastatt (DE) |
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Erfinder: |
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- WEILER, Klaus
76228 Karlsruhe (DE)
- HUWE, Claus
76131 Karlsruhe (DE)
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Vertreter: Christ, Niko |
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Geitz Patentanwälte PartG mbB
Obere Wässere 3-7 72764 Reutlingen 72764 Reutlingen (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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| (54) |
VORRICHTUNG ZUM ABFÜHREN VON OBERFLÄCHENWASSER |
(57) In eine Entwässerungsrinne einlaufendes Wasser soll mithilfe eines Filtersubstrats
(4) gereinigt und anschließend einer Bewässerungseinrichtung zur Versorgung umliegender
Vegetation zur Verfügung gestellt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass bekannte
Filtersubstrate nicht in der Lage sind, Salzfrachten aus dem eingeleiteten Oberflächenwasser
zu filtern. Die Erfindung sieht daher vor, das Wasser in Abhängigkeit von der Salzfracht
zu unterschiedlichen Ablaufsenken zu leiten. Da im Winter die Wassermenge und auch
die Salzfracht größer ist, soll weniger oder kein Wasser in die Vegetation geleitet
werden. Im Sommer tritt weniger Salzfracht auf, mehr Wasser wird bei den Pflanzen
benötigt. Die Erfindung sieht vor, dass mithilfe von Absperrmitteln (11, 13, 15) nach
Bedarf einfließendes Wasser einem Winterablauf (9) oder einem Sommerablauf (8) zugeleitet
wird.
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser
von einer Verkehrsfläche, umfassend wenigstens einen Einlaufrinnenabschnitt mit einer
oberen Zulauföffnung und einer unteren Austrittsöffnung, wobei zwischen der oberen
Zulauföffnung und der unteren Austrittsöffnung ein Filtersubstrat angeordnet ist,
wobei dem Einlaufrinnenabschnitt wenigstens eine Ablaufeinheit zugeordnet ist, in
welche die untere Austrittsöffnung mündet und wobei die Ablaufeinheit einen mit einer
Bewässerungseinrichtung für umliegende Vegetation verbundenen Sommerablauf aufweist.
[0002] Eine derartige Lösung ist bereits im Stand der Technik bekannt und wird unter der
Bezeichnung Meaclean Pro vertrieben. Dort wird eine Kunststoffrinne eingesetzt, in
welcher über einem freigehaltenen Sammelabschnitt ein Filtersubstrat angeordnet ist.
Der Sammelabschnitt wird über ein Rohr von unten her entwässert, welches mit einem
ringförmigen Drainagerohr im Wurzelbereich der zu versorgenden Vegetation verbunden
ist. Im Ergebnis kann das Oberflächenwasser über eine Zulauföffnung in die Kunststoffrinne
einlaufen, wird durch das Filtersubstrat gefiltert, tritt in den Sammelabschnitt ein
und kann dann aufgrund der Schwerkraft dem Drainagerohr zugeführt werden. Dies ermöglicht
es, gerade im Bereich von versiegelten Flächen in Städten, auf den versiegelten Flächen
anfallendes Oberflächenwasser dennoch für die Versorgung von umliegender Vegetation
zu verwenden.
[0003] Allerdings besteht hierbei die Problematik, dass die bekannten Filtersubstrate nicht
sämtliche für die Pflanzen schädlichen Stoffe aus dem Oberflächenwasser filtern können.
Insbesondere Salzfrachten, die aufgrund von Streusalz in den versiegelten Flächen
von Städten gerade im Winter anfallen, werden von bekannten Filtersubstraten nicht
ausgefiltert und sorgen dafür, dass die Salzkonzentration im Bereich der Wurzeln von
Pflanzen zu diesen Zeiten stark ansteigt. Dies kann die Pflanzen, obgleich sie hierdurch
gerade in den Sommermonaten besonders gut versorgt werden, in den Wintermonaten, wo
die Salzfracht am größten ist, eher schädigen.
[0004] Weiter ist etwa aus der
DE 10 2021 130 099 A1 ein System zur Baumbewässerung bekannt, welches einen Wassereinlass von der Seite
eines Randsteins her ermöglicht. Einlaufendes Wasser wird dann zunächst mit entsprechender
Sensorik geprüft und, sofern eine Durchleitung in den Pflanzbereich möglich erscheint,
durchgelassen. Wird hingegen anhand von gemessenen Parametern festgestellt, dass eine
Durchleitung des Wassers nicht gewünscht ist, beispielsweise bei einer zu hohen Salzfracht,
so wird das Ventil gesperrt. In diesem Fall führt jedoch das hier beschriebene Ablaufelement
gar kein Wasser mehr ab, sodass das Wasser in der zu entwässernden Fläche verbleibt.
[0005] Eine weitere Lösung ist aus der
DE 20 2023 100 235 U1 bekannt, wobei in einer Straßenablaufanordnung ein oberer Zulauf und zwei darunterliegende
Abläufe vorgesehen sind. Einlaufendes Oberflächenwasser wird dabei zunächst dem oberen
der beiden Abläufe zugeordnet, welcher auch ein Absetzbecken aufweist. Erst wenn das
Schluckvermögen des oberen Ablaufs überschritten wird, wird das Wasser durch Überlauföffnungen
in den Bereich des unteren Ablaufs gelangen und dieser steht ergänzend zur Verfügung.
Es handelt sich hierbei also um eine reine Überlauflösung.
[0006] Die
DE 20 2021 101 713 U1 sieht ebenfalls eine Einlaufrinne vor, in welche Oberflächenwasser einfließen kann.
Das dort eintretende Wasser wird vorgereinigt und in einem Reservoir vorgehalten,
aus welchem es nach Bedarf mithilfe einer Pumpe verteilt wird. Ein solches System
ist selbstverständlich auf eine derartige Pumpe angewiesen und erfordert einen entsprechenden
Wartungs- und Betriebsaufwand, sowie selbstverständlich entsprechende Investitionen.
[0007] Ausgehend hiervon stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, sowohl eine
Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser zu schaffen, welche eine effektive
Entwässerung der zu entwässernden Verkehrsflächen ermöglicht, gleichzeitig in der
Lage ist, eine Bewässerung von Vegetation im Umfeld der Verkehrsflächen zu ermöglichen
und schließlich auch dafür zu sorgen, dass in einer einfachen und wartungsarmen Art
und Weise sichergestellt ist, dass den Pflanzen hauptsächlich unbelastetes Oberflächenwasser
zugeführt wird und durch die Zuführung des Wassers keine Schädigung der Pflanzen erfolgt.
[0008] Dies gelingt durch eine Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser gemäß den
Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Sinnvolle Ausgestaltungen einer solchen Vorrichtung
können den sich anschließenden abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
[0009] Insoweit vorgesehen ist eine Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser von einer
Verkehrsfläche, umfassend wenigstens einen Einlaufrinnenabschnitt mit einer oberen
Zulauföffnung und einer unteren Austrittsöffnung, wobei zwischen der oberen Zulauföffnung
und der unteren Austrittsöffnung ein Filtersubstrat angeordnet ist, wobei dem Einlaufrinnenabschnitt
wenigstens eine Ablaufeinheit zugeordnet ist, in welche die untere Austrittsöffnung
mündet und wobei die Ablaufeinheit einen mit einer Bewässerungseinrichtung für umliegende
Vegetation verbundenen Sommerablauf aufweist. Eine solche Vorrichtung ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, dass der Ablaufeinheit zusätzlich ein zumindest mittelbar
mit einer Kanalisation verbundener Winterablauf und Absperrmittel zur Beeinflussung
der Wasserverteilung zwischen dem Sommerablauf und dem Winterablauf zugeordnet sind.
[0010] Eine derartige Vorrichtung führt dazu, dass zunächst einlaufendes Oberflächenwasser
mithilfe eines Filtersubstrats vorgereinigt wird und dieses vorgereinigte Wasser,
welches jedoch aufgrund des Filtersubstrats nicht abschließend von seiner Salzfracht
befreit werden kann, der umliegenden Vegetation nur dann zur Verfügung gestellt wird,
wenn die Salzfracht möglichst gering ist. Dies ist insbesondere im Sommer der Fall,
wo die Pflanzen auch den größten Wasserbedarf haben. So leistet die vorliegende Anordnung,
dass im Sommer das Wasser ungehindert zur Vegetation weitergeleitet wird, während
im Winter eine Verbringung des Wassers in die Kanalisation erfolgt.
[0011] In einer konkreten Ausgestaltung kann dies derart gelöst sein, dass der Sommerablauf
geodätisch oberhalb des Winterablaufs angeordnet ist oder dem Sommerablauf als Absperrmittel
ein nach oben offener Rohrbogen mit einem freien und offenen Ende zugeordnet ist,
wobei das freie und offene Ende des Rohrbogens geodätisch oberhalb des Winterablaufs
liegt. Auf diese Weise kann geregelt werden, dass im Winter auftretende, mit einer
Salzfracht belastete Wassermengen lediglich über den unteren Winterablauf aus der
Ablaufeinheit abgeführt werden und nur bei größeren, eher im Sommer auftretenden Niederschlagsereignissen
das Wasser auch über den Sommerablauf in den Bereich der Vegetation abgegeben werden
kann. Zwar ist durch eine solche Anordnung im Sommer keine durchgehende Versorgung
der Vegetation mit Oberflächenwasser gegeben, jedoch ist weitgehend sichergestellt,
dass im Winter anfallende Salzfrachten nicht in die umgebende Vegetation abgegeben
werden. Diese können vielmehr über die Kanalisation, welche mit dem Winterablauf verbunden
ist, abgeführt werden.
[0012] Um dieses System zu verbessern, kann ferner vorgesehen sein, dass der Sommerablauf
und der Winterablauf mit der unteren Austrittsöffnung mithilfe eines Absperrmittels
in Form einer Ventilanordnung verbunden sind und in Abhängigkeit von deren Ventilstellung
eine Verbindung der Austrittsöffnung entweder mit dem Sommerablauf oder mit dem Winterablauf
oder mit beiden herstellbar ist.
[0013] Dies impliziert selbstverständlich auch, dass eine Verbindung mit keinem der beiden
Abläufe hergestellt sein kann, wenn eine solche Ventilstellung gewünscht ist. Auf
diese Art und Weise kann sichergestellt werden, dass zu stark belastetes Oberflächenwasser,
welches trotz der vorhergehenden Filteranordnung eine zu starke Belastung aufweist,
allenfalls in den Winterablauf gerät, während der Sommerablauf, welcher mit den umgebenden
Bereichen der Vegetation verbunden ist, von dem anstehenden verunreinigten Wasser
abgeschnitten ist.
[0014] Konkret kann vorgesehen sein, dass die Ventilanordnung als Drehversteller ausgebildet
ist und in Abhängigkeit von einer Stellposition des Drehverstellers eine Verbindung
der Austrittsöffnung mit dem Sommerablauf und/oder mit dem Winterablauf herstellbar
ist. Ein solcher Drehversteller kann insbesondere sowohl von Hand als auch mechanisch
betätigt werden und stellt eine einfach zu bedienende Anordnung dar, welche etwa durch
ein Öffnen einer auf der Ablaufeinheit angeordneten Abdeckung zugänglich gemacht werden
kann. Soweit eine mechanische oder auch elektronische Steuerung vorgesehen ist, kann
auch im Wege einer Fernbedienung auf den Drehversteller eingewirkt werden.
[0015] Konkret kann der Drehversteller so ausgestaltet sein, dass der Sommerablauf, der
Winterablauf und die Austrittsöffnung in einer Ebene und, vorzugsweise um 90° zueinander
versetzt, um die Ablaufeinheit verteilt liegen, sodass der Drehversteller zwischen
diesen vermitteln kann. Hierbei kann der Drehversteller vorzugsweise einen im wesentlichen
T-förmigen Durchlasskanal mit drei Zugängen ausbilden. In einem solchen Fall kann
auch vorgesehen sein, dass der Drehversteller vier Positionen einnehmen kann, nämlich
eine erste Position, in welchem die Austrittsöffnung abgesperrt ist, eine Stellung,
in welcher die Austrittsöffnung nur mit dem Winterablauf verbunden ist, eine Stellung,
in der die Austrittsöffnung nur mit dem Sommerablauf verbunden ist und eine Stellung,
in welcher die Austrittsöffnung sowohl mit dem Sommerablauf als auch mit dem Winterablauf
in Verbindung steht.
[0016] Eine alternative Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Ventilanordnung als Schiebeversteller
ausgebildet ist und in Abhängigkeit von einer Stellposition des Schiebeverstellers
eine Verbindung der Austrittsöffnung mit dem Sommerablauf und/oder mit dem Winterablauf
herstellbar ist. Auf diese Weise kann der Schieberversteller im Wesentlichen nach
dem gleichen Funktionsprinzip wie der Drehversteller eingesetzt werden, mit dem wesentlichen
Unterschied, dass die reine Drehbewegung des Drehverstellers im Fall eines Schiebeverstellers
zumindest im Wesentlichen in eine lineare Bewegung umgesetzt wird. Eine Überlagerung
einer Drehung und einer Schiebebewegung ist prinzipiell ebenfalls möglich.
[0017] In konkreter Ausgestaltung eines solchen Schiebeverstellers kann vorgesehen sein,
dass die Austrittsöffnung mit dem Winterablauf über ein Verbindungselement verbunden
ist und der Schiebeversteller ein Tellerventil bedient, welches in Abhängigkeit von
der Stellposition des Schiebeverstellers eine bodenseitige Öffnung in dem Verbindungselement
öffnet oder schließt. Im Fall einer geschlossenen Stellung des Schiebeverstellers
kann also eine direkte Verbindung vorzugsweise zu dem Winterablauf hergestellt sein,
welche durch ein Öffnen des Tellerventils zusätzlich in den Sommerablauf verzweigt.
Aufgrund der tieferen Lage des Sommerablaufs wird dann ein Ablaufen nach dort bevorzugt,
was von Vorteil ist, um im Sommer auch geringe anfallende Wassermengen der Vegetation
zur Verfügung zu stellen. Der Schiebeversteller kann aber auch beliebige andere Schiebevorrichtungen
betätigen, wie etwa einen Sperrschieber anheben, der vor der Austrittsöffnung, dem
Sommerablauf oder dem Winterablauf angeordnet ist.
[0018] Konkret kann vorgesehen sein, dass der Sommerablauf und/oder der Winterablauf mithilfe
von Absperrmitteln in Form von Klappen, Schiebern, Blenden Schwimmern oder Hähnen
verschließbar ist. Prinzipiell ist die Erfindung hierbei jedoch nicht auf bestimmte
Betätigungsmittel als Absperrmittel festgelegt. Es können auch sowohl selbsttätig
bedienbare als auch manuelle Absperrmittel Verwendung finden. Im Fall einer selbsttätigen
Bedienung der Absperrmittel kann diese über elektrische Aktuatoren, insbesondere elektromagnetische
Schalter und Elektromotoren erfolgen, wobei insbesondere Spindelantriebe von Vorteil
sind, da diese stromlos in ihrer Position verharren und über längere Zeit gehalten
werden können. Eine elektrische Versorgung der Aktuatoren, soweit diese eingesetzt
werden, kann insbesondere mithilfe von Solarelementen und/oder Akkumulatoren und/oder
Batterien sichergestellt werden. Dies ermöglicht eine Installation mit einem geringen
Aufwand, da das Verlegen von Leitungen im Bereich der Vorrichtung nicht erfolgen muss.
Auch das Verlegen von Leitungen ist jedoch eine sinnvolle Lösung, wenn sich dies anbietet
oder es erforderlich ist. Im Fall des Einsatzes wenigstens eines Schwimmers gibt dieser
vorzugsweise den Sommerablauf frei, sperrt den Winterablauf ab oder beides, während
er aufgrund eingestauten Oberflächenwassers aufschwimmt und angehoben wird. Vorzugsweise
werden im Zusammenhang mit einem solchen Schwimmer Blenden betätigt, welche die Zugänge
zu den Abläufen sukzessive oder schlagartig verschließen bzw. öffnen.
[0019] Soweit eine selbsttätige Bedienung der Aktuatoren erfolgen soll, können den Mitteln
zur selbsttätigen Bedienung mit besonderem Vorteil Sensoren zur Erfassung von Temperatur,
Niederschlagsmenge, Sonneneinstrahlung oder elektrischer Leitfähigkeit zugeordnet
sein, welche Steuerbefehle für die Mittel zur selbsttätigen Bedienung ausgeben. Hierbei
können prinzipiell auch weitere andersartige Sensoren eingesetzt werden, welche entweder
die Qualität des Wassers und deren Eignung zur Weiterleitung an die Vegetation sicherstellen
können oder eine klare Entscheidung erlauben, welche Jahreszeit herrscht, um rein
auf dieser Information basierend eine Weiterleitung oder Nichtweiterleitung des auf
den Verkehrsflächen anfallenden Wassers an die Vegetation zu ermöglichen.
[0020] Bei den Mitteln zur selbsttätigen Bedienung kommen insbesondere Gaskolben und/oder
Flüssigkeitskolben in Frage, die ein Betätigungsmedium enthalten, welches sich im
Rahmen witterungsabhängiger Temperaturänderungen ausdehnt oder zusammenzieht. Dies
ist besonders deshalb von Vorteil, weil eine weitere Steuerung von außerhalb entfallen
kann. Dadurch, dass in einem Gaskolben beispielsweise ein sich ausdehnendes Gas vorhanden
ist, kann aufgrund der anliegenden Temperaturen im Sommer und der damit einhergehenden
Ausdehnung in dem Gaskolben dieser betätigt werden und den Sommerablauf öffnen. Im
Winter bleibt dieser dann aufgrund der Umgebungstemperatur geschlossen. Dass bei besonders
milden Wintern dann auch eine Öffnung des Absperrmittels aufgrund der Temperatur erfolgen
kann, ist nicht unerwünscht, da in einem milden Winter auch die Salzfracht entsprechend
gering ist oder ganz wegfällt.
[0021] Mit einigem Vorteil kann zudem dem Winterablauf eine Drossel zugeordnet sein, wobei
die Drossel vorzugsweise eine zumindest lokale Rohrverjüngung darstellen kann. Dies
unter der Voraussetzung, dass der Sommerablauf und der Winterablauf grundsätzlich
mit einem gleichen Querschnitt vorgesehen sind. Soweit der Winterablauf direkt mit
einem geringeren Querschnitt vorgesehen wird, kann eine zusätzliche Drosselung selbstverständlich
entfallen.
[0022] Soweit der Winterablauf mit besonderem Vorteil gedrosselt ist, erfolgt der Grad der
Drosselung in Abhängigkeit von der angeschlossenen Eintragungsfläche sowie der zu
erwartenden Niederschlagsmenge, bezogen auf die Wintermonate. Dadurch erfolgt immer
eine gedrosselte Teilabfuhr. Die Zugänglichkeit des Sommerüberlaufs steht in Wechselbeziehung
mit der Drosselwirkung des Winterablaufs, was bedeutet, dass das System gerade so
ausgelegt ist, dass minimale Niederschlagsmengen einschließlich Salzfrachten im Winter
gedrosselt abgeführt werden und kein Einstau entsteht, der in den beispielsweise höher
angeordneten Überlauf einströmen könnte.
[0023] Die Bauweise der Vorrichtung kann je nach Bedarf an die Umgebung angepasst werden.
So kann mit einigem Vorteil vorgesehen sein, dass die Ablaufeinheit ein Schacht oder
ein zweiter Einlaufrinnenabschnitt ist. Hierbei hat ein Schacht den besonderen Vorteil,
dass durch ein Abheben des Schachtdeckels die gegebenenfalls darunterliegenden und
manuell zu bedienenden Absperrmittel leicht zugänglich sind. Im Fall eines zweiten
Einlaufrinnenabschnitts kann insbesondere vorgesehen sein, dass dieser unterhalb des
ersten Einlaufrinnenabschnitts verlegt ist, wobei der zweite Einlaufrinnenabschnitt
hierbei auch komplett unterhalb des ersten Einlaufrinnenabschnitts verlaufen kann.
[0024] Um sicherzustellen, dass belastetes Oberflächenwasser aus der Verkehrsfläche nicht
direkt in die Ablaufeinheit einlaufen kann, kann mit besonderem Vorteil die Ablaufeinheit
eine wasserundurchlässige Abdeckung aufweisen. Das in der Verkehrsfläche anfallende
Wasser muss dann zwangsläufig über die Zuläufe des Einlaufrinnenabschnitts herangeführt
werden und dadurch auch das dort vorgesehene Filtersubstrat passieren.
[0025] Um eine ausreichende Kapazität des Einlaufrinnenabschnitts sicherzustellen, kann
dem Einlaufrinnenabschnitt eine Rinnensohle zugeordnet sein, in welcher ein mit der
Austrittsöffnung wenigstens einseitig verbundenes Drainagerohr mit einem perforierten
Rohrmantel verlegt ist. Dieses Drainagerohr kann nach Bedarf zusätzlich mit einem
Filtervlies umhüllt sein. Wird das Drainagerohr dann in dem Einlaufrinnenabschnitt
mit dem Filtersubstrat bedeckt und das Filtersubstrat in ausreichendem Maße in dem
Einlaufrinnenabschnitt angefüllt, so kann das einlaufende Oberflächenwasser das Filtersubstrat
passieren und sich auch in Bereichen des Einlaufrinnenabschnitts, welche von der Austrittsöffnung
weiter entfernt sind, in einer überschaubaren Zeit in dem Drainagerohr sammeln und
über dieses und die Austrittsöffnung in die Ablaufeinheit abgeführt werden.
[0026] Mit einigem Vorteil kann zudem vorgesehen sein, dass zwischen der Austrittsöffnung
und der Ablaufeinheit, oder auch zwischen einem Oberflächeneinlauf und der Zulauföffnung
oder zwischen dem Winterablauf und der Kanalisation, ein Pufferspeicher, vorzugsweise
ein Absetzspeicher, angeordnet ist, wobei der Absetzspeicher vorzugsweise Versickerungsöffnungen
aufweist. Auf diese Art und Weise kann gerade im Winterbetrieb zusätzlich dafür gesorgt
werden, dass sich Salzfrachten durch reine Absetzung aus dem anfallenden Oberflächenwasser
entfernen lassen.
[0027] Soweit die Anordnung eines Pufferspeichers vor dem Einlaufrinnenabschnitt nicht gewünscht
ist, ist es besonders bevorzugt, wenn die Zulauföffnung des Einlaufrinnenabschnitts
in der zu entwässernden Verkehrsfläche liegt, also der Einlaufrinnenabschnitt so verlegt
ist, dass dessen Abdeckung das anfallende Oberflächenwasser direkt aufnehmen kann.
[0028] Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0029] Es zeigen
- Figur 1a
- einen Einlaufrinnenabschnitt mit einer endständig angeordneten Ablaufeinheit in einer
seitlichen Querschnittsdarstellung,
- Figur 1b
- ein Detail der Figur 1a betreffend die Ablaufeinheit in seitlicher Querschnittsdarstellung,
- Figur 2a
- eine Ablaufeinheit in Form eines Schachts in einer Draufsicht,
- Figur 2b
- die Ablaufeinheit gemäß Figur 2a mit abgenommener Abdeckung,
- Figur 2c
- die Ablaufeinheit gemäß Figur 2a in einer Querschnittsdarstellung von oben durch einen
dort angeordneten Drehversteller,
- Figur 2d
- die Ablaufeinheit gemäß Figur 2a in einer seitlichen Querschnittsdarstellung,
- Figur 3a
- eine alternative Ablaufeinheit in einer Draufsicht von oben mit abgenommener Abdeckung,
sowie
- Figur 3b
- die Ablaufeinheit gemäß Figur 3a in einer seitlichen Querschnittsdarstellung.
[0030] Figur 1a zeigt einen Einlaufrinnenabschnitt 1, welcher endständig mit einer Ablaufeinheit
6 verbunden ist. Der Einlaufrinnenabschnitt 1 besteht aus mehreren einzelnen Rinnenabschnitten
einer trogförmigen Rinne, an deren Rinnengrund ein Drainagerohr 5 angeordnet ist.
Das Drainagerohr 5 ist auf der einen Seite verschlossen und mündet auf der gegenüberliegenden
Seite über eine Austrittsöffnung 3 in die Ablaufeinheit 6. Über dem Drainagerohr 5,
welches also in der Rinnensohle des Einlaufrinnenabschnitts 1 liegt, ist ein Filtersubstrat
4 angeschüttet, durch welches hindurch durch eine wasserdurchlässige Abdeckung 2 des
Einlaufrinnenabschnitts 1 einlaufendes Oberflächenwasser zunächst hindurchtritt und
am Boden des Einlaufrinnenabschnitts 1, also nach einem reinigenden Durchtreten des
Filtersubstrats 4, über die perforierte Außenwandung des Drainagerohrs 5 in dieses
eintreten kann. Aufgrund der Filterwirkung des Filtersubstrats erfolgt bereits eine
Vorreinigung des Oberflächenwassers, wobei allerdings Salzfrachten in dem Oberflächenwasser
nicht oder zumindest nur unvollkommen durch das Filtersubstrat 4 zurückgehalten werden
können.
[0031] Es ist vorgesehen, das auf diese Weise gewonnene Oberflächenwasser grundsätzlich
der umliegenden Vegetation zur Verfügung zu stellen, um auch in stark versiegelten
Städten die Möglichkeit zu haben, Bepflanzungen unterhalten zu können. Die Zuführung
von Oberflächenwasser, welches in dem Filtersubstrat 4 gereinigt wurde, soll über
die Ablaufeinheit 6 erfolgen, in welche das Oberflächenwasser nach dem Durchtreten
des Filtersubstrats 4 und dem Eintritt in das vorzugsweise von einem Filtervlies umgebene
Drainagerohr 5 einlaufen kann.
[0032] Die Ablaufeinheit 6 kann insbesondere als ein Schacht ausgestaltet sein, in welches
von einem oder mehreren Einlaufrinnenabschnitten 1 vorgereinigtes Oberflächenwasser
eintritt. Aufgrund der vorherigen Reinigung des Oberflächenwassers ist es bevorzugt,
die Ablaufeinheit 6 mit einer wasserundurchlässigen Abdeckung 7 zu verschließen, welche
zwar für Wartungszwecke oder zum Einstellen im weiteren Verlauf beschriebener Absperrmittel
eingesetzt werden kann, durch welche jedoch kein Wasser ungefiltert in den Schacht
der Ablaufeinheit 6 eindringen kann.
[0033] Figur 1b zeigt hierfür eine erste, einfache und weitgehend wartungsfreie Lösung,
bei der ein Winterablauf 9 im Bereich des Bodens der Ablaufeinheit 6 angeordnet ist,
während ein Sommerablauf 8 etwas erhöht und durch einen Rohrbogen 10 mit einem obenliegenden,
offenen Ende 11 versehen ist. Läuft also über die wasserdurchlässige Abdeckung 2 des
Einlaufrinnenabschnitts 1 Oberflächenwasser in den Einlaufrinnenabschnitt 1 hinein,
so wird dieses Wasser durch das Filtersubstrat 4 vorgefiltert, passiert dieses aufgrund
der Schwerkraft und sammelt sich in dem Drainagerohr 5, wobei es über die Austrittsöffnung
3 in die Ablaufeinheit 6 einlaufen kann. Es wird sich hierbei lediglich so weit ansammeln,
dass es über den Winterablauf 9 in die Kanalisation abgeführt werden kann. Bei besonders
starken Regenereignissen im Sommer kann es jedoch sein, dass sich so viel Wasser in
der Ablaufeinheit 6 ansammelt, bis sich dieses bis über das offene Ende 11 des Rohrbogens
10 anstaut und dann in den Sommerablauf 8 einläuft. Aufgrund der im Winter in aller
Regel nicht so stark vorliegenden Wassermengen ist jedoch sichergestellt, dass es
sich hierbei nur um sommerliche Wasserfrachten handelt, die keine übermäßigen Salzfrachten
aufgrund von Streusalz mit sich führen. Diese Wassermassen können unbedenklich in
die Vegetation abgegeben werden. Daher ist der Sommerablauf 8 direkt mit einer Pflanzengrube
oder einer sonstigen Senke verbunden, mit welcher die umliegende Vegetation versorgt
werden kann.
[0034] Neben dieser rein passiven Lösung können jedoch auch weitere Lösungen vorgesehen
werden. So zeigt Figur 2a eine alternative Ablaufeinheit 6, die wiederum eine wasserundurchlässige
Abdeckung 7 aufweist. Hier ist vorgesehen, dass die Austrittsöffnung 3 des hier nicht
gezeigten Einlaufrinnenabschnitts 1 von der Seite her in die Ablaufeinheit 6 mündet,
wobei auch hier der Sommerablauf 8 und der Winterablauf 9 über andere Wände aus der
Ablaufeinheit 6 herausgeführt sind.
[0035] Figur 2b zeigt die Ablaufeinheit 6 ohne die Abdeckung 7. Eingesetzt wird hier ein
Drehversteller 13, welcher mithilfe eines Gaskolbens 17 betätigt wird. Der Gaskolben
17 ist einseitig mit einer Wandung der Ablaufeinheit 6 verbunden und auf der Gegenseite
mit dem Betätigungskolben exzentrisch an dem Drehversteller 13 angebracht. Aufgrund
einer witterungsbedingten Temperaturänderung kann der Gaskolben 17 ausgelenkt oder
zusammengezogen werden, wobei eine solche Kontraktion oder Ausdehnung aufgrund des
verwendeten Druckmittels in dem Gaskolben 17 erfolgt. Dieses kann so gewählt werden,
dass eine besonders starke Ausdehnung oder Kontraktion in den Temperaturbereichen
erfolgt, um die sich ein Winterbetrieb von einem Sommerbetrieb unterscheiden muss.
Aufgrund einer solchen Kontraktion oder Ausdehnung des Gaskolbens 17 verändert sich
also die Drehposition des Drehverstellers 13, wie etwa in der Figur 2c illustriert.
Der Drehversteller 13 kann in seinem Inneren einen T-förmigen Durchlasskanal 14 ausbilden,
welcher in der gezeigten Stellung zunächst die Austrittsöffnung 3 des Einlaufrinnenabschnitts
1 mit dem Winterablauf 9 verbindet. Dehnt sich nunmehr im Sommer der Gaskolben 17
aus, so führt der Drehversteller 13 in Figur 2b eine Drehung im Uhrzeigersinn aus,
was auf die erhöhte Temperatur zurückzuführen ist und keinen Eingriff von außen erfordert.
In Figur 2c wird nach einer weiteren Vierteldrehung dann die Austrittsöffnung 3 mit
dem Sommerablauf 8 verbunden sein, während der Winterablauf 9 verschlossen ist. Kühlt
die Außentemperatur wieder in den Bereich des Gefrierpunkts ab, bei dem mit Aktivitäten
zur Freihaltung der Straßen begonnen wird, so wird der Gaskolben 17 sich wieder zusammenziehen
und in die gezeigte Position der Figur 2c zurückkehren. Der Ablauf in die Pflanzgrube
ist damit wieder verschlossen.
[0036] Figur 2d zeigt dieselbe Konfiguration nochmals in einer seitlichen Darstellung. Das
von der Austrittsöffnung 3 herankommende Oberflächenwasser wird in der hier gezeigten
Einstellung in den Drehversteller 13 und dessen Durchlasskanal 14 einlaufen und dann
nach hinten im Bild weg in Richtung des Winterablaufs 9 abgeführt werden. Der Sommerablauf
8 bleibt, wie im Bild gezeigt, vorläufig abgesperrt. Da ein anderweitiges Entweichen
des Oberflächenwassers aus dem hier dargestellten Verbindungselement 12 nicht möglich
ist, kann hierdurch sichergestellt werden, dass die im Winter anfallenden Salzfrachten
die Ablaufeinheit 6 lediglich durch den Winterablauf 9 und damit nicht in die umgebende
Vegetation verlassen.
[0037] Figur 3a zeigt eine weitere Ausgestaltung der Ablaufeinheit 6, bei welcher ein Schiebeversteller
15 eingesetzt wird. Wie in Figur 3b gezeigt, ist auch hier ein Gaskolben 17 vorgesehen,
welcher zunächst in einem Winterbetrieb vollständig eingerückt ist. Über den Schiebeversteller
15 wird ein Tellerventil 16 bedient, welches eine Öffnung im Boden des Verbindungselements
12 verschließt. Eintretendes Wasser kann also in der gezeigten winterlichen Einstellung
durch die Austrittsöffnung 3 herangeführt und durch den Winterablauf 9 abgeführt werden.
Öffnet aufgrund der erhöhten Temperaturen im Sommer der Gaskolben 17 das Tellerventil
16, indem er den Schiebeversteller 15 abwärts verschiebt, so werden ankommende Wassermassen
von der Austrittsöffnung 3 her in das Verbindungselement 12 einlaufen und dieses durch
eine durch das Tellerventil 16 freigegebene Öffnung in einen unteren Bereich einlaufen.
Von dort kann das Wasser nunmehr in den Sommerablauf 8 abfließen und in Richtung umliegender
Vegetation abgeführt werden.
[0038] Sowohl der Drehversteller 13 in den Figuren 2 als auch der Schiebeversteller 15 in
den Figuren 3 können ebenfalls in einem Handbetrieb ohne den gezeigten Gaskolben 17
oder mit anderen Aktuatoren bedient werden. Auch eine elektronische Fernsteuerung
ist unproblematisch möglich.
[0039] Vorstehend beschrieben ist somit eine Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser,
welches ermöglicht, in Abhängigkeit von der jeweils anfallenden Salzfracht das Wasser
entweder über einen Winterablauf der Kanalisation oder über einen Sommerablauf der
umgebenden Vegetation zuzuführen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0040]
- 1
- Einlaufrinnenabschnitt
- 2
- wasserdurchlässige Abdeckung
- 3
- Austrittsöffnung
- 4
- Filtersubstrat
- 5
- Drainagerohr
- 6
- Ablaufeinheit
- 7
- wasserundurchlässige Abdeckung
- 8
- Sommerablauf
- 9
- Winterablauf
- 10
- Rohrbogen
- 11
- offenes Ende
- 12
- Verbindungselement
- 13
- Drehversteller
- 14
- Durchlasskanal
- 15
- Schiebeversteller
- 16
- Tellerventil
- 17
- Gaskolben
1. Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser von einer Verkehrsfläche, umfassend
wenigstens einen Einlaufrinnenabschnitt (1) mit einer oberen Zulauföffnung und einer
unteren Austrittsöffnung (3), wobei zwischen der oberen Zulauföffnung und der unteren
Austrittsöffnung (3) ein Filtersubstrat (4) angeordnet ist, wobei dem Einlaufrinnenabschnitt
(1) wenigstens eine Ablaufeinheit (6) zugeordnet ist, in welche die untere Austrittsöffnung
(3) mündet und wobei die Ablaufeinheit (6) einen mit einer Bewässerungseinrichtung
für umliegende Vegetation verbundenen Sommerablauf (8) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ablaufeinheit (6) zusätzlich ein zumindest mittelbar mit einer Kanalisation verbundener
Winterablauf (9) und Absperrmittel zur Beeinflussung der Wasserverteilung zwischen
dem Sommerablauf (8) und dem Winterablauf (9) zugeordnet sind.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sommerablauf (8) geodätisch oberhalb des Winterablaufs (9) angeordnet ist oder
dem Sommerablauf (8) als Absperrmittel ein nach oben offener Rohrbogen (10) mit einem
freien und offenen Ende (11) zugeordnet ist, wobei das freie und offene Ende (11)
des Rohrbogens (10) geodätisch oberhalb des Winterablaufs (9) liegt.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sommerablauf (8) und der Winterablauf (9) mit der unteren Austrittsöffnung (3)
mit einem Absperrmittel in Form einer Ventilanordnung verbunden sind und in Abhängigkeit
von deren Ventilstellung eine Verbindung der Austrittsöffnung (3) mit dem Sommerablauf
(8) und/oder mit dem Winterablauf (9) herstellbar ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung als Drehversteller (13) ausgebildet ist und in Abhängigkeit von
einer Stellposition des Drehverstellers (13) eine Verbindung der Austrittsöffnung
(3) mit dem Sommerablauf (8) und/oder mit dem Winterablauf (9) herstellbar ist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sommerablauf (8), der Winterablauf (9) und die Austrittsöffnung (3) in einer
Ebene liegen und, vorzugsweise um 90° zueinander versetzt, um die Ablaufeinheit verteilt
liegen, wobei der Drehversteller, vorzugsweise einen im Wesentlichen T-förmigen, Durchlasskanal
(14) mit drei Zugängen ausbildet.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung als Schiebeversteller (15) ausgebildet ist und in Abhängigkeit
von einer Stellposition des Schiebeverstellers (15) eine Verbindung der Austrittsöffnung
(3) mit dem Sommerablauf (8) und/oder mit dem Winterablauf (9) herstellbar ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (3) mit dem Winterablauf (9) über ein Verbindungselement (12)
verbunden ist und der Schiebeversteller (15) ein Tellerventil (16) bedient, welches
in Abhängigkeit von der Stellposition des Schiebeverstellers (15) eine bodenseitige
Öffnung in dem Verbindungselement (12) öffnet oder schließt.
8. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sommerablauf (8) und/oder der Winterablauf (9) mithilfe von Absperrmitteln in
Form von Klappen, Schiebern, Blenden, Schwimmer oder Hähnen verschließbar ist.
9. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Absperrmitteln Mittel zur selbsttätigen Bedienung zugeordnet sind.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur selbsttätigen Bedienung elektrische Aktuatoren, insbesondere elektromagnetische
Schalter, und Elektromotoren, insbesondere Spindelantriebe, umfassen.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Aktuatoren mithilfe von Solarelementen und/oder Akkumulatoren und/oder
Batterien energieversorgt sind.
12. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass den Mitteln zur selbsttätigen Bedienung Sensoren zur Erfassung von Temperatur, Niederschlagsmenge,
Sonneneinstrahlung oder elektrischer Leitfähigkeit zugeordnet sind, welche Steuerbefehle
für die Mittel zur selbsttätigen Bedienung ausgeben.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur selbsttätigen Bedienung Gaskolben (17) und/oder Flüssigkeitskolben
umfassen, die ein Betätigungsmedium enthalten, welches sich im Rahmen witterungsabhängiger
Temperaturänderungen ausdehnt oder zusammenzieht.
14. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrmittel manuell bedienbar sind.
15. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Winterablauf (9) eine Drossel zugeordnet ist, wobei die Drossel vorzugsweise
eine zumindest lokale Rohrverjüngung ist.
16. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufeinheit (6) ein Schacht oder ein zweiter Einlaufrinnenabschnitt ist.
17. Vorrichtung gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufeinheit (6) eine wasserundurchlässige Abdeckung (7) aufweist.
18. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufeinheit (6) zumindest abschnittsweise unter dem Einlaufrinnenabschnitt
(1) verläuft.
19. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlaufrinnenabschnitt (1) eine Rinnensohle aufweist, entlang derer unter dem
Filtersubstrat (4) ein mit der Austrittsöffnung (3) wenigstens einseitig verbundenes
Drainagerohr (5) mit einem perforierten Rohrmantel verlegt ist.
20. Vorrichtung gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrmantel des Drainagerohrs (5) mit einem Filtervlies umhüllt ist.
21. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Austrittsöffnung (3) und der Ablaufeinheit (6), oder zwischen einem
Oberflächeneinlauf und der Zulauföffnung oder zwischen dem Winterablauf und der Kanalisation,
ein Pufferspeicher, vorzugsweise ein Absetzspeicher, angeordnet ist, wobei der Absetzspeicher
vorzugsweise Versickerungsöffnungen aufweist.
22. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Zulauföffnung des Einlaufrinnenabschnitts (1) in der zu entwässernden Verkehrsfläche
liegt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser von einer Verkehrsfläche, umfassend
wenigstens einen Einlaufrinnenabschnitt (1) mit einer oberen Zulauföffnung und einer
unteren Austrittsöffnung (3), wobei dem Einlaufrinnenabschnitt (1) wenigstens eine
Ablaufeinheit (6) zugeordnet ist, in welche die untere Austrittsöffnung (3) mündet
und wobei die Ablaufeinheit (6) einen mit einer Bewässerungseinrichtung für umliegende
Vegetation verbundenen Sommerablauf (8) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der oberen Zulauföffnung und der unteren Austrittsöffnung (3) ein Filtersubstrat
(4) angeordnet ist und der Ablaufeinheit (6) zusätzlich ein zumindest mittelbar mit
einer Kanalisation verbundener Winterablauf (9) und Absperrmittel zur Beeinflussung
der Wasserverteilung zwischen dem Sommerablauf (8) und dem Winterablauf (9) derart
zugeordnet sind, dass im Sommer das Wasser ungehindert zur Vegetation weitergeleitet
wird, während im Winter eine Verbringung des Wassers in die Kanalisation erfolgt.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sommerablauf (8) geodätisch oberhalb des Winterablaufs (9) angeordnet ist oder
dem Sommerablauf (8) als Absperrmittel ein nach oben offener Rohrbogen (10) mit einem
freien und offenen Ende (11) zugeordnet ist, wobei das freie und offene Ende (11)
des Rohrbogens (10) geodätisch oberhalb des Winterablaufs (9) liegt.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sommerablauf (8) und der Winterablauf (9) mit der unteren Austrittsöffnung (3)
mit einem Absperrmittel in Form einer Ventilanordnung verbunden sind und in Abhängigkeit
von deren Ventilstellung eine Verbindung der Austrittsöffnung (3) mit dem Sommerablauf
(8) und/oder mit dem Winterablauf (9) herstellbar ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung als Drehversteller (13) ausgebildet ist und in Abhängigkeit von
einer Stellposition des Drehverstellers (13) eine Verbindung der Austrittsöffnung
(3) mit dem Sommerablauf (8) und/oder mit dem Winterablauf (9) herstellbar ist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sommerablauf (8), der Winterablauf (9) und die Austrittsöffnung (3) in einer
horizontalen Ebene liegen und, vorzugsweise um 90° zueinander versetzt, um die Ablaufeinheit
verteilt liegen, wobei der Drehversteller, vorzugsweise einen im Wesentlichen T-förmigen,
Durchlasskanal (14) mit drei Zugängen ausbildet.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung als Schiebeversteller (15) ausgebildet ist und in Abhängigkeit
von einer Stellposition des Schiebeverstellers (15) eine Verbindung der Austrittsöffnung
(3) mit dem Sommerablauf (8) und/oder mit dem Winterablauf (9) herstellbar ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (3) mit dem Winterablauf (9) über ein Verbindungselement (12)
verbunden ist und der Schiebeversteller (15) ein Tellerventil (16) bedient, welches
in Abhängigkeit von der Stellposition des Schiebeverstellers (15) eine bodenseitige
Öffnung in dem Verbindungselement (12) öffnet oder schließt.
8. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sommerablauf (8) und/oder der Winterablauf (9) mithilfe von Absperrmitteln in
Form von Klappen, Schiebern, Blenden, Schwimmer oder Hähnen verschließbar ist.
9. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Absperrmitteln Mittel zur selbsttätigen Bedienung zugeordnet sind.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur selbsttätigen Bedienung elektrische Aktuatoren, insbesondere elektromagnetische
Schalter, und Elektromotoren, insbesondere Spindelantriebe, umfassen.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Aktuatoren mithilfe von Solarelementen und/oder Akkumulatoren und/oder
Batterien energieversorgt sind.
12. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass den Mitteln zur selbsttätigen Bedienung Sensoren zur Erfassung von Temperatur, Niederschlagsmenge,
Sonneneinstrahlung oder elektrischer Leitfähigkeit zugeordnet sind, welche Steuerbefehle
für die Mittel zur selbsttätigen Bedienung ausgeben.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur selbsttätigen Bedienung Gaskolben (17) und/oder Flüssigkeitskolben
umfassen, die ein Betätigungsmedium enthalten, welches sich im Rahmen witterungsabhängiger
Temperaturänderungen ausdehnt oder zusammenzieht.
14. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrmittel manuell bedienbar sind.
15. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Winterablauf (9) eine Drossel zugeordnet ist, wobei die Drossel vorzugsweise
eine zumindest lokale Rohrverjüngung ist.
16. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufeinheit (6) ein Schacht oder ein zweiter Einlaufrinnenabschnitt ist.
17. Vorrichtung gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufeinheit (6) eine wasserundurchlässige Abdeckung (7) aufweist.
18. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufeinheit (6) zumindest abschnittsweise unter dem Einlaufrinnenabschnitt
(1) verläuft.
19. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlaufrinnenabschnitt (1) eine Rinnensohle aufweist, entlang derer unter dem
Filtersubstrat (4) ein mit der Austrittsöffnung (3) wenigstens einseitig verbundenes
Drainagerohr (5) mit einem perforierten Rohrmantel verlegt ist.
20. Vorrichtung gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrmantel des Drainagerohrs (5) mit einem Filtervlies umhüllt ist.
21. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Austrittsöffnung (3) und der Ablaufeinheit (6), oder zwischen einem
Oberflächeneinlauf und der Zulauföffnung oder zwischen dem Winterablauf und der Kanalisation,
ein Pufferspeicher, vorzugsweise ein Absetzspeicher, angeordnet ist, wobei der Absetzspeicher
vorzugsweise Versickerungsöffnungen aufweist.
22. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Zulauföffnung des Einlaufrinnenabschnitts (1) in der zu entwässernden Verkehrsfläche
verlegbar ist.
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