[0001] Die Erfindung betrifft einen Siebspanner zum Spannen eines Siebbelags in einer Siebmaschine,
wobei der Siebspanner einen stab- oder profilartigen Spannabschnitt aufweist, der
im Bereich seiner beiden längsseitigen Enden jeweils einen Befestigungsabschnitt aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Siebmaschine mit einem Siebspanner.
[0003] DE 25 01 750 A offenbart eine Siebmaschine mit einem Siebkasten. Darin sind drei Siebbeläge übereinander
angeordnet. Diese Siebbeläge sind als Gitterböden ausgebildet, die an ihren längsseitigen
Enden eine Abkantung aufweisen. Die Abkantungen sind in Richtung von der Oberseite
des Siebbelages hin zur Unterseite abgebogen. Die Abkantungen sind im Querschnitt
V-förmig ausgebildet. In diese Abkantungen greifen Siebspanner ein, die in Form von
Stäben ausgebildet sind. Der Siebspanner weist auf einer Spannseite einen Spannvorsprung
auf, der eine Spannkante bildet. Diese Spannkante liegt am Boden der Abkantung an.
An den längsseitigen Enden besitzen die Siebspanner Befestigungsabschnitte, auf die
Spannelemente einwirken, um den Siebbelag im Siebkasten zu spannen.
[0004] Wenn bei dieser bekannten Vorrichtung der Siebspanner gespannt wird, so ist die Siebspannung
über die Länge des Siebspanners ungleichmäßig. Entsprechend liegen Siebbereiche vor,
die unter größere Vorspannung gesetzt sind als benachbarte Siebbereiche. Die unterschiedliche
Siebspannung führt zu einem Vibrationsverhalten des Siebbelags, das einen vorzeitigen
Ausfall, vor Erreichen der maximalen Lebensdauer des Siebbelags, zur Folge hat.
[0005] EP 0 238 455 A2 offenbart eine Siebmaschine, bei der ein Siebbelag mit einem Siebspanner in Form
eines Hohlprofils vorgespannt ist. Der Siebspanner besitzt einen angeformten Spannvorsprung,
der eine Spannkante bildet.
[0006] Dieses Problem verstärkt sich dann, wenn unterschiedliche Arten von Siebbelägen vom
Benutzer wahlweise verbaut werden sollen. Massiv ausgebildete Siebbeläge benötigen
eine stärkere Vorspannung als weniger massiv ausgebildete Siebbeläge. Es ist daher
erforderlich für unterschiedliche Arten von Siebbelägen auch unterschiedliche Siebspanner
vorzuhalten. Der Benutzer muss dann darauf achten, den jeweils richtigen Siebspanner
dem entsprechenden Siebbelag zuzuordnen.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, einem Benutzer eine Möglichkeit an die Hand zu geben,
unterschiedliche Arten von Siebbelägen auf einfache Weise zu spannen.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Spannabschnitt des Siebspanners im Bereich
einer ersten Spannseite einen ersten Spannvorsprung aufweist, der eine erste Spannkante
bildet und an einer gegenüberliegenden zweiten Spannseite einen zweiten Spannvorsprung
aufweist, der eine zweite Spannkante bildet, dass die erste Spannkante und die zweite
Spannkante sich zwischen den beiden Befestigungsabschnitten erstrecken, und dass die
erste Spannkante eine erste und die zweite Spannkante eine zweite Spannkontur bilden
und dass die erste und die zweite Spannkontur unterschiedliche Geometrien aufweisen.
[0009] Dadurch, dass der Siebspanner zwei Spannkanten aufweist, kann er wahlweise die eine
oder die andere Spannkante in Spann-Eingriff mit dem zu montierenden Siebbelag bringen.
Die Spannkanten sind geometrisch unterschiedlich ausgebildet und damit auf einen individuellen
Siebbelag ausgelegt. Somit kann der Benutzer mit einem Siebspanner zwei unterschiedliche
Siebbeläge in einer Siebvorrichtung spannen, ohne dass er den Siebspanner tauschen
muss. Er kann den gleichen Siebspanner verwenden, der vorzugsweise auf Umschlag in
zwei verschiedenen Montagepositionen verwendbar ist. Dies erleichtert ihm die Wartung
der Siebmaschine erheblich.
[0010] Gemäß der Erfindung kann es so sein, dass eine der beiden Spannkanten konvex mit
einer sich zwischen den beiden Befestigungsabschnitten erstreckenden Wölbung ausgebildet
ist, und die andere Spannkante konvex oder konkav mit einer sich zwischen den beiden
Befestigungsabschnitten erstreckenden Wölbung ausgebildet ist, oder dass die andere
Spannkante geradlinig zwischen den beiden Befestigungsabschnitten verläuft. Ist die
eine Spannkante konvex und die andere Spannkante konkav, dann ist es von Vorteil,
wenn die Kontur denen die beiden Spannkanten folgen sich voneinander unterscheiden,
wobei es vorzugsweise so ist, dass der Betrag der Überhöhung auf beiden Seiten unterschiedlich
ist.
[0011] Die Wölbung der konvexen Spannkante des einen Spannvorsprungs kann auf einen entsprechenden
Siebbelag ausgelegt sein, um diesen mit möglichst gleichförmiger Spannung im Siebkasten
zu verspannen. Beim Spannen des Siebbelags kommt zunächst die Spannkante mit dem am
weitesten vorstehenden Bereich in Kontakt mit dem zugeordneten Befestigungsrand des
Siebbelags und spannt diesen hier. Beim weiteren Spannen des Siebspanners verformt
dieser sich elastisch, wobei nach und nach die übrigen Bereiche der Spannkante sich
an den Siebbelag anlegen und hier diesen spannen. In Folge wird eine gleichmäßige
Spannung über die gesamte Siebbelagsbreite erreicht. Dies trägt der Erkenntnis Rechnung,
dass gleichmäßig gespannte Siebbeläge eine längere Lebensdauer aufweisen und dem Siebbelag
inherente Eigenschaften, wie zum Beispiel Selbstreinigung, unterstützt werden.
[0012] Wenn nun auch die 2. Spannkante konvex ausgebildet ist, so kann der Grad der Wölbung
auf den entsprechenden Siebbelag ausgelegt sein, um diesen gleichmäßig vorzusprechen.
[0013] Ist die zweite Spannkante konkav ausgebildet, so eignet sich ein solcher Siebspanner
für Siebbeläge, die eine größere Spannung an zwei Belagseiten benötigen. Diese kommen
entsprechend zuerst mit der konkaven Geometrie des Siebspanners in Kontakt.
[0014] Ist die zweite Spannkante geradlinig ausgebildet, so kann der Siebspanner an der
geradlinigen Kante für Siebbeläge eingesetzt werden, die nur eine geringe Siebspannung
benötigen. Die Zweite Spannkante ist somit beispielsweise für leichte, filigrane Siebbeläge
gedacht. Diese benötigen weniger Vorspannung. Durch die geringere Vorspannkraft wird
eine stark gewölbte Spannkante nicht in dem Maße elastisch verformt, so dass die äußeren
Bereiche des leichten Siebbelags keinen Kontakt mit der Spannkante erhalten und ungespannt
bleiben.
[0015] Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass die Spannkonturen der ersten Spannkante
und der zweiten Spannkante jeweils im Bereich ihrer den Befestigungsabschnitten zugewandten
Enden Konturendabschnitte und zwischen den Konturendabschnitten eine Konturmitte aufweisen,
dass bei einer Projektion der Spannkante in die Mittelquerebene (Q) die Konturmitte
wenigstens einer der Spannkanten gegenüber den Konturendabschnitten in oder entgegen
der Spannrichtung mit einer maximalen Überhöhung versetzt angeordnet ist. Ersichtlich
kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Spannkante hierbei konvex oder konkav
gewölbt ist, wobei sich dabei der Betrag der Überhöhung durch das Maß der Eintiefung
ergibt, wenn die Spannkante konkav gewölbt ist. Wenn die Spannkante konvex gewölbt
ist, so gibt sich der Betrag der Überhöhung als nach außen vorstehende Überstand der
Spannkontur. Gemäß einer ersten Erfindungsvariante kann es dabei vorgesehen sein,
dass der Betrag der Überhöhung der ersten Spannkante von der Überhöhung der zweiten
Spannkante abweicht. Auf diese Weise können einfach zwei unterschiedliche Spannkonturen
erreicht werden. Dabei können die Spannkonturen der beiden Spannkanten beide konvex
oder beide konkav oder eine Spannkante konvex und die andere Spannkante konkav ausgebildet
sein.
[0016] Vorzugsweise kann es jedoch auch so sein, dass die Projektion der einen Spannkante
in die Mittelquerebene eine Überhöhung und die die Projektion der andere Spannkante
in die Mittelquerebene eine Gerade bildet. Die eine Spannkante kann dementsprechend
konvex oder konkav und die andere gerade ausgebildet sein.
[0017] Ist eine konvexe oder konkave Geometrie für die Spannkante verwendet, kann es vorzugsweise
vorgesehen sein, dass der Betrag der Überhöhung (H) kleiner oder gleich 25mm beträgt.
Solche Siebspanner eignen sich zum Einsatz in Siebmaschinen, die in Zusammenhang mit
Gesteinsbrecher oder Brechern zur Aufbereitung mineralischen Werkstoffs verwendet
werden. Dabei beträgt die maximale Länge des Siebspanners vorzugsweise kleiner 1800
mm.
[0018] Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass der Spannabschnitt eine Oberseite und
eine Unterseite aufweist und dass der Siebspanner zumindest im Bereich seines Spannabschnitts
symmetrisch zu der zwischen der Oberseite und der Unterseite verlaufenden Mittelquerebene
ausgebildet ist. Dieser Siebspanner ist montagefreundlich auf Umschlag montierbar
und kompakt aufgebaut.
[0019] Wenn vorgesehen ist, dass die erste und/oder die zweite Spannkante eine sich zwischen
der Ober- und der Unterseite des Spannabschnitts verlaufende Verrundung aufweist,
dann werden die auf den Siebbelag übertragenen Spannungsspitzen vermieden bzw. reduziert.
[0020] Eine Montageerleichterung ergibt sich nach einer Erfindungsvariante dadurch, dass
wenigstens einer der Befestigungsabschnitte wenigstens eine Erkennungsmarkierung aufweist,
die der ersten und/oder der zweiten Spannseite zugeordnet ist, wobei die Erkennungsmarkierung
vorzugsweise als Ausnehmung ausgebildet ist, und weiter bevorzugt in das längsseitige
Ende des Befestigungsabschnitts eingearbeitet ist.
[0021] Eine mögliche Erfindungsvariante kann dergestalt sein, dass die konvexe oder die
konkave Spannkante kreisförmig oder ellipsenförmig ausgebildet ist oder aus mehreren
Konturabschnitten zusammengesetzt ist. Damit kann die Spannkante individuell auf einen
Siebbelag geeignet angepasst werden. Vorzugsweise ist es so, dass die Spannkante in
Richtung zwischen den beiden Befestigungsabschnitten einer stetig differenzierbaren
Funktion folgt, um einen spannungsoptimierten Aufbau zu erreichen.
[0022] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst mit einer Siebmaschine mit einer Siebvorrichtung,
die einen Siebbelag aufweist, wobei auf den Siebbelag ein Siebspanner gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 8 einwirkt.
[0023] Hierbei kann es insbesondere vorgesehen sein, dass der Siebbelag an wenigstens einem
seiner längsseitigen Enden einen Befestigungsrand aufweist, der in Form einer Abwinklung
ausgebildet ist, und dass der Siebspanner mit einem seiner Spannvorsprünge in die
Abwinklung eingreift.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Siebmaschine in Seitenansicht,
- Figur 2
- in schematischer Detaildarstellung ein Siebdeck der Siebmaschine gemäß Figur 1,
- Figur 3
- in perspektivischer Teil-Darstellung eine Spannvorrichtung für einen Siebbelag der
Siebmaschine gemäß Figur 1,
- Figur 4
- in Draufsicht und in Teil-Darstellung einen Siebspanner für die Siebmaschine gemäß
Figur 1 in Zuordnung zu einem Siebbelag und im Horizontalschnitt,
- Figur 5
- die Darstellung gemäß Figur 4 in einer erweiterten Ansicht und
- Figur 6
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der ein Siebkasten der Siebmaschine
gemäß Figur 1 in schematischer Schnittdarstellung durch einen Siebbelag gezeigt ist.
[0026] Figur 1 zeigt eine Siebmaschine 10 gemäß der Erfindung. Dabei ist diese Siebmaschine
10 als mobile Siebmaschine 10 ausgebildet. Denkbar ist es auch, dass die Erfindung
bei einer stationären Siebmaschine zum Einsatz kommt.
[0027] Die Siebmaschine 10 weist ein Chassis 11 auf, welches von Fahrwerken 11.1 getragen
ist, um die Siebmaschine verfahren zu können. Vorzugsweise weist die Siebmaschine
10 einen Aufgabetrichter 12 auf. Mittels eines Radladers kann zu siebendes Material
in den Aufgabetrichter 12 eingefüllt werden.
[0028] Der Aufgabetrichter 12 weist eine Transportvorrichtung, beispielsweise eine Vibrationsrinne,
ein Förderband, ein Aufgabeband, oder ein Bunkerabzugsband auf, mittels der das aufgegebene
Material hin zu einem Zuführband 13 gefördert werden kann. Das Zuführband 13 kann
als endlos umlaufendes Förderband ausgebildet sein. Das Zuführband 13 fördert das
zu siebendes Material hin zu einer Siebvorrichtung, die einen Siebkasten 60 aufweist.
[0029] Die Siebvorrichtung dient dazu wenigstens zwei Fraktionen aus dem zugeführten Material
auszusieben. Zu diesem Zweck weist die Siebvorrichtung wenigstens einen Siebbelag
20 auf, wie dies Figur 2 zeigt.
[0030] Figur 1 veranschaulicht weiter, dass der Siebkasten 60 Seitenwände 61 aufweist, die
in Sieblängsrichtung verlaufen.
[0031] Der Siebkasten 60 ist mittels Federelementen 63 an einem stationären Siebkastenträger
64 montiert. Mittels eines Antriebs 65 kann der Siebkasten 60 in Schwingung versetzt
werden, um das Material zu sieben.
[0032] Der Siebvorrichtung ist wenigstens ein Abführband 14.1, 14.2 oder wenigstens ein
Feinkorn- oder Haldenband 15 zugeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
zwei Abführbänder 14.1, 14.2 und ein Feinkorn- oder Haldenband 15 verwendet. Entsprechend
sind in der Siebvorrichtung zwei Siebbeläge 20 verbaut.
[0033] Das zu siebende Material wird auf den oberen Siebbelag 20 aufgegeben. Das Material,
welches durch den oberen Siebbelag 20 hindurchfällt, gelangt auf den darunterliegenden
Siebbelag 20. Material, welches nicht durch den oberen Siebbelag 20 hindurchfällt,
gelangt auf eines der beiden Abführbänder 14.1, 14.2. Das Material, welches nicht
durch den zweiten Siebbelag 20 fällt, gelangt auf das zweite Abführband 14.1, 14.2.
Das Material, welches in Form von Feinkorn-Material durch beide Siebbeläge 20 hindurchfällt,
gelangt auf das Feinkorn- oder Haldenband 15. Die beiden Abführbänder 14.1, 14.2 und
das Feinkorn- oder Haldenband 15 fördern die ihnen zugeführten Kornfraktionen jeweils
auf Halden 16.
[0034] Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung einen Ausschnitt der Siebvorrichtung.
Wie die Darstellung veranschaulicht, sind in dem Siebkasten 60 Stützelemente 30 verbaut,
die den Siebbelag 20 stützen. Die Stützelemente 30 besitzen einen Befestigungsfuß
32, mit dem sie ortsfest im Siebkasten 60 fixiert sind. Gegenüberliegend dem Befestigungsfuß
32 sind einseitig Dämpfungselemente 31 auf die Stützelemente 30 auswechselbar aufgesetzt.
Die Dämpfungselemente 31 stützen den Siebbelag 20 im Bereich der Siebunterseite 22.
[0035] Die Stützelemente 30 können mit ihren Dämpfungselementen 31 so angeordnet und ausgerichtet
sein, dass der auf den Dämpfungselementen 31 aufsitzende Siebbelag 20 eine bogenförmige
Kontur in Sieblängsrichtung bildet, wie Figur 2 zeigt.
[0036] Das in Figur 2 linksseitige Stützelement 30 besitzt an seinem dem Befestigungsfuß
32 abgewandten Ende einen Halteransatz 33. Der Siebbelag 20 ist mit einem Befestigungsrand
23 auswechselbar an dem Halteransatz 33 gehalten.
[0037] Der Siebbelag 20 ist als Flächenelement ausgebildet und weist gegenüberliegend der
Siebunterseite 22 eine Sieboberseite 21 auf. Es kann so sein, dass der Befestigungsrand
23 von einem Endabschnitt 23.1 des Siebbelages 20 abgekantet ist, um eine Abwinklung
23.2 zu bilden. In diese Abwinklung 23.2 greift der Halteansatz 33 ein.
[0038] An dem dem Befestigungsrand 23 abgewandten Ende besitzt der Siebbelag 20 einen weiteren
Befestigungsrand 24, der im Wesentlichen baugleich wie der Befestigungsrand 23 ausgebildet
ist. Entsprechend ist von dem Siebbelag 20 an dem gegenüberliegenden Endabschnitt
24.1 eine Abwinklung 24.2 abgebogen.
[0039] Der Siebbelag 20 muss im Siebkasten 60 in Längsrichtung (also in Figur 2 von links
nach rechts) gespannt werden. Zu diesem Zweck wird ein Siebspanner 40 eingesetzt.
Die Figuren 3 und 5 veranschaulichen, dass der Siebspanner 40 im Querschnitt im Wesentlichen
rechteckig ausgebildet ist. Der Siebspanner 40 kann mithin eine stabförmige Geometrie
aufweisen.
[0040] Der Siebspanner 40 besitzt einen zentralen Spannabschnitt 41, der sich zwischen zwei
endseitigen Befestigungsabschnitten 46 erstreckt.
[0041] Der Spannabschnitt 41 besitzt an seinen gegenüberliegenden Längsseiten Spannvorsprünge
42, 43. Der erste Spannvorsprung 42 weist eine erste Spannkante 42.1 auf. Der zweite
Spannvorsprung 43 besitzt eine zweite Spannkante 43.1.
[0042] Die erste Spannkante 42.1 verläuft konvex gewölbt zwischen den beiden Befestigungsabschnitten
46, wie beispielsweise Figur 4 veranschaulicht. Figur 4 zeigt einen Horizontalschnitt
durch die Mittelquerebene MQ des Siebspanners 40. Die Mittelquerebene MQ und damit
die Schnittebene gemäß Figur 4 ist in Figur 3 eingezeichnet.
[0043] Ausweislich Figur 4 bildet die erste Spannkante 42.1 eine Spannkontur. Diese Spannkontur
weist an ihren längsseitigen Enden Konturendabschnitte 49.1 und mittig zwischen den
Konturendabschnitten 49.1 eine Konturmitte 49.2 auf. In Spannrichtung, die in Figur
4 von rechts nach links verläuft, weist die Projektion der ersten Spannkante 42.1
in die Mittelquerebene MQ im Bereich der Konturmitte 49.2 eine maximale Überhöhung
H auf. Diese maximale Überhöhung H ergibt sich dadurch, dass die Konturmitte 49.2,
aufgrund der konvexen Wölbung gegenüber den Konturendabschnitten 49.1 in Spannrichtung
versetzt angeordnet ist. Vorzugsweise ist es so, dass die Überhöhung H kleiner 25
mm ist.
[0044] Die zweite Spannkante 43.1, die der ersten Spannkante 42.1 gegenüber liegt, bildet
ebenfalls eine Spannkontur. Diese Spannkontur bildet wieder an gegenüberliegenden
Enden Konturendabschnitte 49.1, die den Befestigungsabschnitten 46 zugewandt sind.
Mittig zwischen den Konturendabschnitten 49.1 bildet sich eine Konturmitte 49.2.
[0045] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel verläuft die Projektion der zweiten Spannkante
43.1 in die Mittelquerebene MQ geradlinig zwischen den beiden Befestigungsabschnitten
46, wie Figur 4 zeigt. Denkbar ist es jedoch auch, dass die zweite. Spannkante 43.1
konvex gewölbt ausgebildet ist und eine maximale Überhöhung aufweist, die vorzugsweise
von der maximalen Überhöhung H der ersten Spannkante 42.1 abweicht.
[0046] Denkbar ist es auch, dass die 2. Spannkante 43.1 eine konkave Kontur bildet. In diesem
Fall ergibt sich eine negative Überhöhung H in der Konturmitte 49.2. Dabei ist es
vorzugsweise so, dass der Betrag der beiden Überhöhungen H der beiden Spannkanten
42.1,43.1 voneinander abweicht.
[0047] Mit anderen Worten sind an den beiden Spannkanten 42.1, 43.1 unterschiedliche Spannkonturen
am Siebspanner 40 verwirklicht.
[0048] Wie die Darstellungen weiter zeigen, ist es vorzugsweise so, dass der Siebspanner
40 symmetrisch zu der Mittelquerebene MQ aufgebaut ist.
[0049] Im gezeigten Ausführungsbeispiel greift der Siebspanner 40 mit seinem ersten Spannvorsprung
42 in die in Figur 2 gezeigte rechtsseitige Abwinklung 24.2 ein. Dabei liegt der Siebspanner
40 mit seiner ersten Spannkante 42.1 an dem sich durch die Abwinklung 24.2 ergebenden
Bodenabschnitt 42.3 unterhalb der Siebunterseite 22 an. Somit ist der Spannvorsprung
42 zwischen der Siebunterseite 22 und der Abwinklung 24.2 zumindest teilweise eingefasst.
[0050] Der Siebspanner 40 greift an gegenüberliegenden Seiten mit seinen Befestigungsabschnitten
46 durch Durchführungen 62 in den zugeordneten Seitenwänden 61 des Siebkastens 60
hindurch, wie Figur 3 anschaulich zeigt. Entsprechend stehen die Befestigungsabschnitte
46 außenseitig über die Seitenwände 61 des Siebkastens 60 vor. Im Bereich der Durchführungen
62 des Siebkastens 60 sind Spannvorrichtungen 50 angeordnet, mit denen der Siebspanner
40 in Spannrichtung längs der Mittelquerebene MQ verstellt werden kann.
[0051] Die Spannvorrichtungen 50 besitzen jeweils ein stationäres Stützlager 56, das vorzugsweise
mit der Seitenwand 61 fest verbunden ist, beispielsweise verschweißt ist.
[0052] Das Stützlager 56 kann so ausgebildet sein, dass es einen Halter 57 aufweist, an
den wenigstens ein Lagerstück 56.1 angeschlossen, vorzugsweise angeformt, ist. Mittels
der beiden Lagerstücke 56.1 und dem Halter 57 kann das Stützlager 56 stabil mit der
zugeordneten Seitenwand 61 verbunden werden. Die Spannvorrichtung 50 weist weiterhin
ein Spannstück 52 auf, mittels dem der Siebspanner 40 formschlüssig hintergriffen
ist, um ihn in Spannrichtung zu verschieben. Dabei kann es so sein, dass an das Spannstück
52 an gegenüberliegenden Seiten Schenkel 51, 53 angeschlossen, vorzugsweise angeformt,
sind.
[0053] Zwischen den Schenkeln 51, 53 ergibt sich eine Aufnahme 54 für den Siebspanner 40.
Der Schenkel 53 übergreift die Oberseite und der Schenkel 51 die Unterseite des Siebspanners
40, sodass ein Ausweichen des Siebspanners 40 in diese Richtungen verhindert wird,
wenn er gespannt wird.
[0054] Zur Verstellung des Spannstücks 52 in Spannrichtung ist wenigstens eine Spannschraube
58 verwendet, mittels der das Spannstück 52 stufenlos verstellt werden kann. Dabei
stützt sich die Spannschraube 58 am Halter 57 ab. Über eine Gewindeverbindung kann
die stufenlose Verstellung des Spannstück 52 bewirkt werden.
[0055] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist jeder der Schenkel 51, 53 eine Gewindeaufnahme
55 auf. Der Halter 57 besitzt zwei Durchführungen, durch die die Spannschrauben 58
hindurchgesetzt und in die Gewindeaufnahmen 55 eingeschraubt sind.
[0056] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine Montagestellung, in der der Siebspanner 40 in einer
ungespannten Position befindlich ist. Werden nun die Spannschrauben 58 der beiden
Spannvorrichtungen 50 angezogen, so trifft die erste Spannkante 42.1 im Bereich ihrer
Konturmitte 49.2 mit ihrer maximalen Überhöhung H auf den Bodenabschnitt 24.3 (siehe
Figur 4) der Abwinklung 42.1. Wenn nun die Spannschrauben 58 weiter angezogen werden,
so wird der Siebbelag 20 beginnend von der Konturmitte 49.2 gespannt. Dabei ergibt
sich hier eine Gegenkraft des Siebbelags 20, die auf den Siebspanner 40 einwirkt.
Aufgrund dieser Gegenkraft wird der Siebspanner 40 gebogen, sodass sich die 1. Spannkante
42.1 kontinuierlich hin zu den beiden Konturendabschnitten 49.1 an den Bodenabschnitt
24.3 anlegt. Somit wird sukzessive die Spannkraft auf den Siebbelag 20 aufgebracht.
Die konvex gewölbte Kontur der ersten Spannkante 42.1 bewirkt damit eine gleichförmige
Spannung des Siebbelags 20.
[0057] Beim Spannen der Spannvorrichtungen 50 wird das Spannstück 52 in Spannrichtung versetzt.
Hierdurch wird erreicht, dass der Befestigungsabschnitt 46 in Figur 3 längs der schlitzförmigen
Durchführung 62 von links nach rechts versetzt wird.
[0058] Ist im Siebbelag 20 eine ausreichend gleichförmige Spannung erzeugt, so ist der Montagevorgang
abgeschlossen. Die gleichförmige Spannung kann durch eine Klangprobe an einzelnen
Stellen des Siebbelags 20 abgeschätzt werden. Hierzu wird der Siebbelag 20 an verschiedenen
Stellen angeschlagen. Aus dem erzeugten Klang kann auf den Spannzustand rückgeschlossen
werden.
[0059] Die Demontage des Siebbelags 20 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Hierzu werden
zunächst die Spannschraube 58 gelöst, dann kann der Siebspanner 40 in den Durchführungen
62 soweit verschoben werden, dass dieser außer Eingriff mit der Abwinklung 24.2 gelangt.
Der Siebbelag 20 kann dann nach oben abgehoben und entgegengesetzt zur Spannrichtung
verschoben werden, sodass die Abwinklung 23.2 außer Eingriff mit dem Halteansatz 33
gelangt (siehe Figur 2). Dann kann der Siebbelag 20 aus dem Siebkasten 60 ausgehoben
und gegen einen neuen Siebbelag 20 ausgetauscht werden.
[0060] Ist nun der zweite Siebbelag 20 nicht baugleich mit dem ersten Siebbelag 20 und benötigt
eine andere, insbesondere weniger Vorspannung als der zuvor eingebaute Siebbelag 20,
so kann der Siebspanner 40 angepasst auf diesen zweiten Siebbelag 20 verwendet werden,
wozu er lediglich gedreht werden muss, sodass die zweite Spannkante 42.1 mit der zugeordneten
Abwinklung 24.2 dieses Siebbelags 20 in Eingriff kommt. Anschließend kann der Siebspanner
40 wieder in gleicher Weise mit dem neuen Siebbelag 20 verspannt werden, wie dies
vorstehend erläutert wurde.
[0061] Mit anderen Worten kann der Siebspanner 40 verwendet werden, um zwei unterschiedliche
Siebbeläge 20 optimal zu spannen.
[0062] Um einem Benutzer die korrekte Zuordnung der gewünschten Spannkante 42.1, 43.1 zu
dem jeweiligen Siebbelag 20 zu erleichtern, kann im Bereich wenigstens eines Befestigungsabschnitts
46 eine Erkennungsmarkierung 48 vorgesehen sein. Die Erkennungsmarkierung 48 ist in
Figur 4 beispielhaft gezeigt. Vorzugsweise ist es so, dass die Erkennungsmarkierung
48 in das längsseitige Ende des Befestigungsabschnitts 48 eingearbeitet ist.
1. Siebspanner (40) zum Spannen eines Siebbelags (20) in einer Siebmaschine (10), wobei
der Siebspanner (40) einen stab- oder profilartigen Spannabschnitt (41) aufweist,
der im Bereich seiner beiden längsseitigen Enden jeweils einen Befestigungsabschnitt
(46) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Spannabschnitt (41) im Bereich einer ersten Spannseite einen ersten Spannvorsprung
(42) aufweist, der eine erste Spannkante (42.1) bildet und an einer gegenüberliegenden
zweiten Spannseite einen zweiten Spannvorsprung (43) aufweist, der eine zweite Spannkante
(43.1) bildet, dass die erste Spannkante (42.1) und die zweite Spannkante (43.1) sich
zwischen den beiden Befestigungsabschnitten (46) erstrecken, dass die erste Spannkante
(42.1) eine erste und die zweite Spannkante (43.1) eine zweite Spannkontur bilden
und dass die erste und die zweite Spannkontur unterschiedliche Geometrien aufweisen.
2. Siebspanner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Spannkanten (42.1, 43.1) konvex mit einer sich zwischen den beiden
Befestigungsabschnitten (46) erstreckenden Wölbung ausgebildet ist, und die andere
Spannkante (43.1, 42.1) konvex oder konkav mit einer sich zwischen den beiden Befestigungsabschnitten
(46) erstreckenden Wölbung ausgebildet ist, oder dass die andere Spannkante (43.1,
42.1) geradlinig zwischen den beiden Befestigungsabschnitten (46) verläuft.
3. Siebspanner nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spannkonturen der ersten Spannkante (42.1) und der zweiten Spannkante (43.1)
jeweils im Bereich ihrer den Befestigungsabschnitten (46) zugewandten Enden Konturendabschnitte
(49.1) und zwischen den Konturendabschnitten (49.1) eine Konturmitte (49.2) aufweisen,
dass bei einer Projektion der Spannkante (42.1,43.1) in die Mittelquerebene (Q) die
Konturmitte (49.2) wenigstens einer der Spannkanten (42.1, 43.1) gegenüber den Konturendabschnitten
(49.1) in oder entgegen der Spannrichtung mit einer maximalen Überhöhung (H) versetzt
angeordnet ist,
und dass der Betrag der Überhöhung (H) der ersten Spannkante (42) von der Überhöhung
(H) der zweiten Spannkante (43) abweicht,
oder dass die Projektion der einen Spannkante (42.1, 43.1) in die Mittelquerebene
(MQ) eine Überhöhung (H) und die die Projektion der andere Spannkante (42.1, 43.1)
in die Mittelquerebene (MQ) eine Gerade bildet.
4. Siebspanner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Betrag der Überhöhung (H) kleiner oder gleich 25mm beträgt.
5. Siebspanner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannabschnitt (41) eine Oberseite (44) und eine Unterseite (45) aufweist und
dass der Siebspanner (40) zumindest im Bereich seines Spannabschnitts (41) symmetrisch
zu der zwischen der Oberseite (44) und der Unterseite (45) verlaufenden Mittelquerebene
(MQ) ausgebildet ist.
6. Siebspanner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die zweite Spannkante (42, 43) eine sich zwischen der Ober- und
der Unterseite des Spannabschnitts (41) verlaufende Verrundung aufweisen.
7. Siebspanner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Befestigungsabschnitte (46) wenigstens eine Erkennungsmarkierung
(48) aufweist, die der ersten und/oder der zweite Spannseite zugeordnet ist, wobei
die Erkennungsmarkierung (48) vorzugsweise als Ausnehmung ausgebildet ist, und weiter
bevorzugt in das längsseitige Ende des Befestigungsabschnitts (46) eingearbeitet ist.
8. Siebspanner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die konvexe oder die konkave Spannkante (42.1, 43.1) kreisförmig oder ellipsenförmig
ausgebildet ist oder aus mehreren Konturabschnitten zusammengesetzt ist, und/oder
dass Spannkante (42.1, 43.1) in Richtung zwischen den beiden Befestigungsabschnitten
(46) einer stetig differenzierbaren Funktion folgt.
9. Siebmaschine (10) mit einer Siebvorrichtung, die einen Siebbelag (20) aufweist, wobei
auf den Siebbelag (20) ein Siebspanner (40) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 einwirkt.
10. Siebmaschine (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebbelag (20) an wenigstens einem seiner längsseitigen Enden einen Befestigungsrand
(23, 24) aufweist, der in Form einer Abwinklung (23.2, 24.2) ausgebildet ist, und
dass der Siebspanner (40) mit einem seiner Spannvorsprünge (42, 43) in die Abwinklung
(23.2, 24.2) eingreift.