[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung einer Oberfläche einer optischen
Linse oder eines optischen Spiegels sowie eine Vorrichtung zur Bearbeitung einer Oberfläche
einer optischen Linse oder eines optischen Spiegels.
[0002] Zum Stand der Technik (
EP 0 685 298 B2) gehören ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen asphärischer Linsenoberflächen.
Grundsätzlich erfolgt die Herstellung optischer Linsen mit sphärischen Oberflächen,
indem bei Glasrohlingen im Flachschleifverfahren und im anschließenden Polierprozess
die Oberfläche ausgebildet wird. Sphärische Linsen werden auch aus meist schon vorgeformten
Glaspresslingen mit einer Diamant-Topfscheibe durch Kugelschleifen hergestellt. Der
Vorschub erfolgt entweder mit einer Werkzeugspindel oder mit einer Werkstückspindel,
zu der die Diamant-Topfscheibe unter einem definierten Winkel steht. Der Kugelradius
an der Linse wird durch diesen Einstellwinkel bestimmt, so dass innerhalb gewisser
Grenzen verschiedene Kugelformen mit ein und demselben Werkzeug herstellbar sind.
[0003] Aus der Praxis ist bekannt, das Vor- und Feinschleifen von optischen Linsen in einem
Zweistufenprozess auf einer 3-achsigen CNC-gesteuerten Schleifmaschine durchzuführen.
Bei dieser Schleifmaschine sind üblicherweise zwei Topfschleifwerkzeuge im Einsatz.
Wenn in einem dritten Arbeitsgang das sogenannte Feinstschleifen oder auch als Kugelhohnen
bezeichnete Verfahren eingesetzt wird, erfolgt das nach dem Stand der Technik auf
einer nachfolgenden Maschine, die mit einer speziellen kardanischen Ausgleichstechnik
ausgestattet ist. Anschließend erfolgt das Polieren.
[0004] Beim Feinstschleifen werden, wie aus der Praxis bekannt, sehr feinkörnige Diamant-Formwerkzeuge
typischerweise in den Korngrößen von 7 um bis 15 um (Mikrometer) verwendet. Als Suspension
kann eine wasserbasierte Emulsion verwendet werden. Beim Polieren werden spezielle
Polierwerkzeuge, die entweder aus einem für die Politur geeigneten Kunststoff bestehen,
zum Beispiel Novotex oder Pertinax, oder auch Metallwerkzeuge, die mit einer zum Polieren
geeigneten Polierfolie beklebt werden, eingesetzt. Die Polierfolie kann, wie aus der
Praxis bekannt, zum Beispiel eine geschäumte PU-Folie mit einer Dicke von 0,5 bis
1,3 mm sein, abhängig von der Größe der Werkzeuge. Als Poliersuspension wird, wie
aus der Praxis bekannt, üblicherweise ein in Wasser gelöstes Poliermittel aus seltenen
Erden eingesetzt. Es können zum Beispiel Opaline oder auch Cerox (Cerium-Oxyde) eingesetzt
werden. Die Korngröße des Poliermittels liegt typischerweise im Bereich von 0,5 um
bis 2,5 um. Es können aber auch andere Poliermittel verwendet werden, zum Beispiel
Aluminiumoxid (AL
2O
3), oder auch Ferumoxide (Eisenoxide).
[0005] Der Polierprozess hat sowohl eine mechanische Abtragsfunktion als auch chemische
und thermische Wirkweisen. Im Gegensatz dazu sind alle vorgelagerten Prozesse, wie
das Vorschleifen, Feinschleifen und Feinstschleifen (Kugelhohnen) rein mechanische
Abtragsverfahren. Die Abtragseigenschaften dieser drei Abtragsverfahren mit Diamantwerkzeugen
weisen üblicherweise folgende Abtragsleistung auf:
- Beim Vorschleifen mit Diamantwerkzeugen im Bereich von 80 um bis 200 um Diamantpartikelgröße
liegen die Abtragswerte im 3 mm bis 5 mm Bereich.
- Beim Feinschleifen mit Diamantwerkzeugen im Bereich von 10 um bis 20 um Diamantpartikelgröße
liegen die Abtragswerte im 0,2 mm bis 0,3 mm-Bereich.
- Beim Feinstschleifen oder Kugelhohnen mit Diamantwerkzeugen im Bereich von Diamantpartikelgrößen
von 7 um bis 15 um liegen typische Abtragsleistungen im Bereich von 0,01 mm bis 0,1
mm.
[0006] Die Maschinen, die zum Vor- und Feinschleifen eingesetzt werden, wie zum Beispiel
gemäß der
EP 0 685 298 B2, sind als CNC-gesteuerte Maschinen ausgebildet, die in der Regel drei Achsen aufweisen
(X-Z und B). Der Schleifprozess erfolgt, wie in der
EP 0 685 298 B2 beschrieben, mit einem sogenannten Topfschleifwerkzeug.
[0007] Aus der Praxis ist bekannt, Topfschleifwerkzeuge mit einem kugelförmig ausgebildeten
Ringschneide-Segmentwerkzeug (tangentiale Schneidlippe) auszubilden. Es gibt auch
Topfschleifwerkzeuge mit einer radienförmigen Schneidlippe. Die Topfschleifwerkzeuge
mit radienförmigen Schneidlippen werden für den Arbeitsgang des Vorschleifens eingesetzt.
Die Topfschleifwerkzeuge mit den kugelförmig ausgebildeten Ringschneide-Segmenten
werden für die Arbeitsgänge des Feinschleifens und des Feinstschleifens eingesetzt.
[0008] Bei den CNC-Maschinen werden in der Praxis teilweise auch schon Maschinen mit vier
Achsen (X-Z-Y und B) eingesetzt. Die zusätzliche Y-Achse wird zum Einstellen der optimalen
Mittelposition der Schneidlippe eingesetzt. In der Regel erfolgen hier Verstellungen
von maximal 0,1 mm bis 0,2 mm. Hierdurch wird versucht, den sogenannten "asphärischen
Fehler" zu reduzieren. Der "asphärische Fehler" entsteht, wenn die mittlere Schneidlinie
der Schleifwerkzeuge nicht 100%ig genau durch den Drehmittelpunkt des Werkstückes
geht.
[0009] Für das Feinstschleifen und auch für das Polieren werden in der Praxis 3-achsige
CNC-Maschinen eingesetzt (X-Z-B-Achsen). Da die Linse während des Prozesses perfekt
an dem kugelförmigen Werkzeug anliegen muss, wird als Werkzeugaufnahme vorteilhaft
ein Futter eingesetzt, das einen räumlich-kardanischen Ausgleich durchführen kann.
[0010] Die werkzeugkinematischen Verhältnisse sind beim Vor- und Feinschleifen deutlich
anders als beim Feinstschleifen oder Kugelhohnen. Beim Vor- und Feinschleifen dreht
sich das Werkzeug typischerweise deutlich schneller als das Werkstück. Die Werkzeugdrehzahlen
liegen in Abhängigkeit vom Werkzeugdurchmesser bei 10.000 bis 100.000 Umdrehungen
pro Minute, die Werkzeugdrehzahlen liegen typischerweise bei 100 bis 500 Umdrehungen
pro Minute. Dieser Prozess wird in der Fachsprache als Flachschleifen bezeichnet.
Optimale Schnittgeschwindigkeiten liegen im Bereich von 20 bis 30 Meter pro Sekunde
(m/s).
[0011] Beim Vor- und Feinschleifen wird das Werkstück immer mit der Werkstückspindel fest
verbunden.
[0012] Beim Feinstschleifen oder auch Kugelhohnen ist dagegen immer ein kardanischer Ausgleich
notwendig, da das Werkstück durch das Aus- und Einspannen von einer Maschine zur anderen
nicht genau genug reproduzierbar gewechselt werden kann. Man benötigt hier Spannwiederholungsgenauigkeiten
im Bereich von kleiner als 1 µm. Dies ist bis heute technisch jedoch nicht möglich.
[0013] Eine Dreistufenbearbeitung ist zu teuer wegen kleiner Stückzahlen und weil eine zusätzliche
Maschine benötigt wird. Aus diesem Grunde wird in der Praxis in der Kleinserienfertigung
ausschließlich ein zweistufiger Schleifprozess durchgeführt.
[0014] Der zweistufige Schleifprozess erfolgt mit Topfschleifwerkzeugen, die für den Arbeitsgang
des Vorschleifens eine radienförmige Schneidlippe aufweisen, und die für den Arbeitsgang
des Feinschleifens und des Feinstschleifens ein kugelförmig ausgebildetes Ringschneide-Segment
aufweisen.
[0015] Das Topfschleifwerkzeug wird durch die drei Hauptachsen der Schleifmaschine über
CNC-Steuerungen so eingestellt, dass durch die Positionierung die entsprechende Sphäre
erzeugt werden kann.
[0016] Ein großer Nachteil dieser aus der Praxis bekannten sehr harten Zweistufenbearbeitung
ist darin zu sehen, dass eine relativ große Tiefenschädigung vorhanden ist (8 µm bis
12 µm), aber auch darin, dass keine perfekte Sphäre entsteht. Bedingt zum einen durch
das Abnutzungsverhalten des Werkzeuges, aber auch zum anderen durch die Ungenauigkeit
der Positionierung der mittleren Schleiflinie des Werkzeuges im Mittelpunkt des Werkstückes.
[0017] Diese beiden Schwachstellen führen zu deutlich längeren Polierzeiten, beispielsweise
um den Faktor 2 bis 3, als auch zu einem ständigen Verschleiß des Polierwerkzeuges,
besonders in der Mitte der Linse. Üblicherweise entsteht ein Buckel auf der polierten
Linse, da sich der asphärische Fehler des Werkstückes nach dem Feinschleifen auf das
Polierwerkzeug überträgt. Das Polierwerkzeug überträgt den Fehler wieder auf das nächste
Werkstück. Es sind hochqualifizierte Fachkräfte nötig, die mit Veränderungen der Polierkinematik
versuchen, den Fehler zu minimieren.
[0018] Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zur Bearbeitung einer Oberfläche einer optischen Linse oder
eines optischen Spiegels anzugeben, mit denen es möglich ist, die Oberfläche der optischen
Linse oder des optischen Spiegels hochgenau zu bearbeiten und welche darüber hinaus
preiswert sind.
[0019] Dieses technische Problem wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 11 gelöst.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bearbeitung einer Oberfläche einer optischen Linse
oder eines optischen Spiegels mit folgenden Arbeitsgängen:
- Vorschleifen,
- Feinschleifen,
- Feinstschleifen,
bei dem in einem Werkstückträger als Werkstück die optische Linse oder der optische
Spiegel angeordnet wird, und bei dem der Werkstückträger an einer Werkstückwelle angeordnet
ist, zeichnet sich dadurch aus, dass die drei Arbeitsgänge auf einer einzigen Vorrichtung
mit einer einzigen Aufspannung des Werkstückes durchgeführt werden, dass die Arbeitsgänge
des Vorschleifens und des Feinschleifens mit einer in Richtung einer Längsachse der
Werkstückwelle festen Werkstücklagerung durchgeführt werden und dass der Arbeitsgang
des Feinstschleifens mit einer in Richtung der Längsachse der Werkstückwelle federnden
Werkstücklagerung durchgeführt wird.
[0021] Im Folgenden ist mit der optischen Linse oder dem optischen Spiegel das Werkstück
gemeint.
[0022] Die Vorrichtung kann vorteilhaft als Werkzeugmaschine ausgebildet sein.
[0023] Das Feinstschleifen wird auch Kugelhohnen oder Hybrid-Schleifen genannt.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren weist einen dreistufigen Schleifprozess auf, bei dem
zwei Arbeitsgänge, nämlich das Vor- und Feinschleifen derart ausgeführt werden, dass
die Werkstückwelle mit einer in Richtung einer Längsachse der Werkstückwelle festen
Werkstücklagerung durchgeführt werden. Für den Arbeitsgang des Feinstschleifens oder
Kugelhohnen kann die Werkstückwelle in Richtung der Längsachse der Werkstückwelle
federnd gelagert werden. Dadurch, dass die Werkstückwelle zum einen eine feste Werkstücklagerung
und zum anderen umschaltbar eine federnde Werkstücklagerung ermöglicht, ist es gemäß
dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, die drei Arbeitsgänge Vorschleifen, Feinschleifen
und Feinstschleifen auf einer einzigen Vorrichtung durchzuführen. Darüber hinaus ist
es nicht erforderlich, das Werkstück für den dritten Arbeitsvorgang, nämlich das Feinstschleifen,
erneut aufzuspannen, das heißt in einem Werkstückträger anzuordnen. Aus diesem Grund
ist mit einer einzigen Vorrichtung eine Dreistufenverarbeitung möglich, so dass die
Nachteile des Standes der Technik mit der Zweistufenverarbeitung vermieden werden
können.
[0025] Die bei der Zweistufenbearbeitung auftretenden Probleme sind beim dreistufigen Diamant-Schleifprozess
nicht vorhanden, da das kardanische Feinstschleifen oder auch Kugelhohnen den Mittelfehler
durch die eingesetzte Schwenkkinematik in der Feinstschleifmaschine nicht entstehen
lässt. Ebenfalls wird bei diesem Arbeitsgang die Tiefenschädigung deutlich reduziert
(3 µm bis 5 µm maximal), da der Prozess sehr weich abläuft. Ein kardanischer Ausgleich
kann zusätzlich durch ein Membranfutter unterstützt werden. Hierdurch kann der Prozess
deutlich schwingungsärmer durchgeführt werden. Es handelt sich um ein schwingungsgedämpftes
Schleifen.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Arbeitsgang des Vorschleifens mit einem Topfschleifwerkzeug mit einer radienförmigen
Schneidlippe durchgeführt wird, und dass die Arbeitsgänge des Feinschleifens und des
Feinstschleifens nacheinander mit einem Topfschleifwerkzeug mit einem kugelförmig
ausgebildeten Ringschneide-Segment durchgeführt werden, und dass zwischen den Arbeitsgängen
des Feinschleifens und des Feinstschleifens von der in Richtung der Längsachse der
Werkstückwelle festen Werkstücklagerung auf die in Richtung der Längsachse der Werkstückwelle
federnde Werkstücklagerung umgeschaltet wird.
[0027] Bei dem dritten Arbeitsgang, nämlich dem Feinstschleifen, verändert sich die starre
Vor- und Feinschleifvorrichtung in eine kardanisch gelagerte Feinstschleif- oder auch
Kugelhohnvorrichtung. Gleichzeitig wird der Flachschleifprozess des ersten und zweiten
Arbeitsganges im dritten Arbeitsgang in einen synchronisierten Feinstschleif- oder
auch Kugelhohnprozess umgeschaltet.
[0028] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass die Arbeitsgänge des Vorschleifens und des Feinschleifens mit
Werkzeugspindeln, die in einem Drehzahlbereich von 10.000 bis 100.000 Umdrehungen
pro Minute angetrieben werden, und einer Werkstückwelle, die in einem Drehzahlbereich
von 100 bis 500 Umdrehungen pro Minute angetrieben wird, durchgeführt werden. Gemäß
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
vorgesehen, dass der Arbeitsgang des Feinstschleifens mit einer Werkzeugspindel, die
in einem Drehzahlbereich von 1.000 bis 3.000 Umdrehungen pro Minute angetrieben wird,
und einer Werkstückwelle, die in einem Drehzahlbereich von 1.000 bis 3.000 Umdrehungen
pro Minute angetrieben wird, durchgeführt wird.
[0029] Die Drehzahl der Topfschleifwerkzeuge beim Feinstschleifen liegt besonders vorteilhaft
im Bereich von 2.000 bis 3.000 Umdrehungen pro Minute und die Drehzahl des Werkstückes
liegt vorteilhaft ebenfalls im gleichen Drehzahlbereich. Die Werkzeugspindel und die
Werkstückwelle, arbeiten in einem Synchronmodus, abhängig von dem Werkstückradius
und Öffnungswinkel der Linse oder des Spiegels. Durch diese Kinematik, die sich von
dem Vorschleifen und Feinschleifen unterscheidet, wird eine wesentlich feinere Oberfläche
mit deutlich reduzierter Tiefenschädigung erzeugt, obwohl die Formgrößen der beiden
Werkzeuge identisch sein können. Die Tiefenschädigung ist beispielsweise um den Faktor
2 bis 3 besser als beim Flachschleifen.
[0030] Ein 10 µm bis 12 µm Diamantwerkzeug erzeugt beim Flachschleifen eine Tiefenschädigung
von 8 µm bis 12 um, jedoch beim Kugelhohnen oder Feinstschleifen im kardanischen oder
federnden Synchronmodus nur noch eine Tiefenschädigung von 2 µm bis 4 um.
[0031] Wie schon ausgeführt, beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren einen dreistufigen
Schleifprozess. Der Arbeitsgang des Vorschleifens und der Arbeitsgang des Feinschleifens
wird mit schnell laufenden Werkzeugspindeln mit einem Drehzahlbereich von vorteilhaft
10.000 bis 100.000 Umdrehungen pro Minute durchgeführt. Die Drehzahl des Werkstückes
liegt vorteilhaft bei 100 bis 500 Umdrehungen pro Minute. Hierbei handelt es sich
um das sogenannte Flachschleifverfahren. Nach dem Arbeitsgang des Vorschleifens und
dem Arbeitsgang des Feinschleifens schließt sich der Arbeitsgang des Feinstschleifens
an, der auf derselben Vorrichtung als dritter Arbeitsgang durchgeführt wird. Hierbei
wird das Topfschleifwerkzeug des zweiten Arbeitsganges, nämlich des Feinschleifens,
mit vorteilhaft einer Diamantpartikelgröße von 10 um bis 12 um durchgeführt. Jedoch
wird bei dem dritten Arbeitsgang des Feinstschleifens die Werkstückwelle in Richtung
der Längsachse der Werkstückwelle federnd gelagert. Hierdurch wird ein kardanischer
Ausgleich durch die zusätzliche Achse in der Werkstückwelle erzeugt. Im dritten Arbeitsgang
verändert sich die starre Vor- und Feinschleifmaschine in eine kardanisch gelagerte
Feinstschleif- oder auch Kugelhohnmaschine. Gleichzeitig wird der Flachschleifprozess
im dritten Arbeitsgang in einen synchronisierten Feinstschleif- oder auch Kugelhohnprozess
umgeschaltet. Bei diesem Prozess werden die Werkzeugspindel und die Werkstückwelle
in einen sogenannten Synchronmodus geschaltet, bei dem die Drehzahl des Werkzeuges
und des Werkstückes jeweils im Bereich von vorteilhaft 1.000 bis 3.000 Umdrehungen
pro Minute, vorzugsweise 2.000 bis 3.000 Umdrehungen pro Minute, in relativ zueinander
synchronisierter Drehrichtung eingestellt wird.
[0032] Da die drei Arbeitsgänge ohne Wechsel des Werkstückes in der Vorrichtung erfolgt,
ist die Positionierung der Werkstücke relativ zum Werkzeug so genau, dass der kardanische
Ausgleich mit einer linearen Achse ausreicht.
[0033] Während des dritten Arbeitsganges schaltet die Vorrichtung vom starren Schleifmodus
in einen um den Mittelpunkt der optischen Linse schwenkenden Feinstschleif- oder Kugelhohnmodus
um. Dieser Prozess erzeugt eine sphärisch deutlich genauere Form sowie eine deutlich
reduzierte Tiefenschädigung der Oberfläche. Besonders für diesen dritten Arbeitsgang
ist es notwendig, dass ein quasi kugelförmiges Segmentwerkzeug verwendet wird. Aus
diesem Grund ist das kugelförmig ausgebildete Ringschneide-Segment für den Arbeitsgang
des Feinstschleifens vorgesehen.
[0034] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass der Arbeitsgang des Feinstschleifens in einem Synchronmodus mit
relativ zueinander synchronisierter Drehrichtung des Werkstückes und des Topfschleifwerkzeuges
durchgeführt wird. Bei gleichzeitig federnder Lagerung des Werkstückträgers in Richtung
der Längsachse der Werkzeugspindel erhält man einen Feinstschleifprozess, der nur
eine sehr geringe Tiefenschädigung aufweist.
[0035] Die beiden Topfschleifwerkzeuge unterscheiden sich in der Schneideform. Das für den
Arbeitsgang des Vorschleifens verwendete Topfschleifwerkzeug weist vorteilhaft eine
radienförmige Schneidlippe auf. Es handelt sich vorteilhaft um ein linsenradiusunabhängiges
Universalwerkzeug.
[0036] Für die Arbeitsgänge des Feinschleifens und des Feinstschleifens werden vorteilhaft
kugelförmig ausgebildete Ringschneide-Segment-Werkzeuge verwendet. Dieses Werkzeug
weist eine tangentiale Schneidlippe auf. Dieses Werkzeug ist ein dem Linsenradius
zugeordnetes Segment-Werkzeug.
[0037] Jedes Topfschleifwerkzeug, das längere Zeit für eine spezifische Linse im Einsatz
ist, entwickelt sich durch Verschleiß zu einem Tangentialwerkzeug. Dies kann bereits
nach 50 bis 100 Linsen der Fall sein.
[0038] Für eine optimale Umsetzung des dritten Arbeitsganges des Feinstschleifens ist es
wichtig, dass von Beginn an mit einem dem Linsenradius zugeordneten Topfschleifwerkzeug
gearbeitet wird. Dieses Topfschleifwerkzeug kann vorteilhaft eine metallische, keramische
und/oder kunststoffbasierte Diamantwerkzeugsegmentschneide aufweisen.
[0039] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
vorgesehen, dass nach dem ersten Arbeitsgang des Vorschleifens, der mit dem ersten
Topfschleifwerkzeug durchgeführt wird, das zweite Topfschleifwerkzeug verwendet wird,
und dass nach dem Arbeitsgang des Feinschleifens die Drehzahl der Werkstückwelle und
die Drehzahl der Werkzeugspindel verringert werden, und dass von der in Richtung der
Längsachse der Werkstückwelle festen Lagerung in eine in Richtung der Längsachse der
Werkstückwelle federnde Lagerung des Werkstückes umgeschaltet wird.
[0040] Der erste Arbeitsgang des Vorschleifens wird mit dem ersten Topfschleifwerkzeug durchgeführt.
Dieses Topfschleifwerk weist vorteilhaft eine radienförmige Schneidlippe auf und ist
ein vom Linsenradius unabhängiges Universalwerkzeug. Nach diesem Arbeitsgang wird
das zweite Topfschleifwerkzeug für die Arbeitsgänge des Feinschleifens und des Feinstschleifens
verwendet. Nach dem Arbeitsgang des Feinschleifens wird die Drehzahl der Werkzeugspindel
und die Drehzahl der Werkstückwelle verringert und es wird von einer starren Lagerung
auf eine federnde Lagerung des Werkstückes auf dem Werkstückträger umgeschaltet.
[0041] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht
vor,
- dass die optische Linse oder der optische Spiegel in dem Werkstückträger angeordnet
wird, wobei der Werkstückträger für die optische Linse oder für den optischen Spiegel
mit der Werkstückwelle kraftschlüssig verbunden ist,
- dass der erste Arbeitsgang des Vorschleifens mit dem ersten Topfschleifwerkzeug mit
radienförmiger Schneidlippe und mit in Richtung der Längsachse der Werkstückwelle
fester Werkstücklagerung durchgeführt wird,
- dass der Arbeitsgang des Feinschleifens mit dem zweiten Topfwerkschleifzeug mit kugelförmig
ausgebildetem Ringschneide-Segment mit in Richtung der Längsachse der Werkstückwelle
fester Werkstücklagerung durchgeführt wird,
- dass vor dem Arbeitsgang des Feinstschleifens die in Richtung der Längsachse der Werkstückwelle
feste Werkstücklagerung in eine federnde Lagerung umgeschaltet wird, und dass die
Drehzahl der Werkstückwelle und die Drehzahl der Werkzeugspindel reduziert werden,
- dass der Arbeitsgang des Feinstschleifens durchgeführt wird.
[0042] Durch dieses Verfahren wird ein dreistufiger Diamant-schleifprozess realisiert, bei
dem das Werkstück in einer einzigen Aufspannung durch zwei Werkzeuge, das heißt durch
zwei Topfschleifwerkzeuge, verarbeitet werden kann. Wesentlich ist, dass für den Arbeitsgang
des Feinstschleifens die feste Werkstücklagerung in eine federnde Werkstücklagerung
umgeschaltet wird.
[0043] Zusätzlich schaltet die Vorrichtung vom starren Schleifmodus in einen um den Mittelpunkt
der optischen Linse oder des optischen Spiegels schwenkenden Feinstschleif- oder Kugelhohnmodus
um. Dieser Prozess erzeugt eine sphärisch genauere Form sowie eine deutlich reduzierte
Tiefenschädigung der Oberfläche.
[0044] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
vorgesehen, dass bei dem Arbeitsgang des Feinstschleifens die Werkzeugspindel eine
CNC-gesteuerte, 3-achsige Schwenkbewegung um einen Radiusmittelpunkt der zu bearbeitenden
optischen Linse oder des zu bearbeitenden optischen Spiegels durchführt.
[0045] Hierdurch wird, wie schon ausgeführt, die sphärisch genaue Form der optischen Linse
oder des optischen Spiegels hergestellt.
[0046] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass der Kraftschluss zwischen der optischen Linse und dem Werkstückträger
oder zwischen dem optischen Spiegel und dem Werkstückträger durch eine Spannzange
und/oder eine Vakuumbefestigung und/oder eine Klebebefestigung erzeugt wird. Für die
Arbeitsgänge des Vorschleifens, Feinschleifens und Feinstschleifens ist es erforderlich,
dass das Werkstück in ein- und derselben Position an dem Werkstückträger angeordnet
ist. Dies lässt sich durch eine Spannzange und/oder eine Vakuumbefestigung und/oder
eine Klebebefestigung einfach preiswert und zuverlässig realisieren. Grundsätzlich
ist es möglich, auch andere Befestigungsarten vorzusehen.
[0047] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht
vor, dass die Arbeitsgänge des Feinschleifens und des Feinstschleifens mit Segmentwerkzeugen
durchgeführt werden, die eine Diamantkorngröße aufweisen. Es hat sich herausgestellt,
dass durch die Anordnung des Werkstückes an dem Werkstückträger für beide Arbeitsgänge
und die Umschaltung von der festen Werkstücklagerung zur federnden Werkstücklagerung
in Richtung der Längsachse der Werkzeugspindel es möglich ist, beide Arbeitsgänge
mit ein- und derselben Diamantkorngröße durchzuführen.
[0048] Dadurch, dass beim dritten Arbeitsgang, dem Arbeitsgang des Feinstschleifens, die
Drehzahl der Werkzeugspindel und der Werkstückwelle reduziert wird, reduziert sich
die Schwingung der Vorrichtung im hochtourigen Betrieb oder entfällt. Hierdurch kann
mit einem Topfschleifwerkzeug (Segmentwerkzeug), welches eine einzige Diamantkorngröße
aufweist, eine Oberfläche mit zwei verschiedenen Rauigkeiten erzeugt werden, so dass
der Vorgang des Feinschleifens und der Vorgang des Feinstschleifens mit ein- und demselben
Topfschleifwerkzeug durchgeführt werden können.
[0049] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bearbeitung einer optischen Linse oder eines
optischen Spiegels mit einem Werkstückträger zur Lagerung der optischen Linse oder
des optischen Spiegels, wobei der Werkstückträger an einer Werkstückwelle angeordnet
ist, zeichnet sich dadurch aus,
- dass die Werkstückwelle in Bezug auf die Richtung ihrer Längsachse fixierbar ist oder
dass die Werkstückwelle in Richtung ihrer Längsachse federnd gelagert ist,
- dass wenigstens zwei Werkzeugspindeln vorgesehen sind,
- dass an jeder Werkzeugspindel jeweils ein Topfschleifwerkzeug zur Bearbeitung der
Oberfläche der optischen Linse oder des optischen Spiegels angeordnet ist.
[0050] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den Vorteil auf, dass die Vorrichtung in zwei
Arbeitsmodi verwendet werden kann: zum einen kann die Werkstückwelle in Richtung ihrer
Längsachse fixiert werden, so dass eine "starre" Werkstückwelle für die Arbeitsgänge
des Vorschleifens und des Feinschleifens verwendet wird. Zum anderen kann die Werkstückwelle
in Richtung ihrer Längsachse federnd gelagert sein. Dieser Arbeitsmodus wird für den
Arbeitsgang des Feinstschleifens verwendet.
[0051] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zwischen beiden Arbeitsmodi umschaltbar.
[0052] Darüber hinaus sind zwei Werkzeugspindeln vorgesehen, die jeweils ein Werkzeug zur
Bearbeitung der optischen Linse oder des optischen Spiegels tragen.
[0053] Das erste Topfschleifwerkzeug weist vorteilhaft eine radienförmige Schneidlippe auf.
Es handelt sich hierbei um ein vom Linsenradius unabhängiges Universalwerkzeug. Dieses
Werkzeug wird für den Arbeitsgang des Vorschleifens verwendet.
[0054] Das zweite Topfschleifwerkzeug ist vorteilhaft ein kugelförmig ausgebildetes Ringschneide-Segment-Werkzeug.
Dieses Werkzeug weist eine tangentiale Schneidlippe auf. Dieses Topfschleifwerkzeug
ist ein dem Linsenradius der zu bearbeitenden optischen Linse oder des zu bearbeitenden
optischen Spiegels zugeordnetes Segment-Werkzeug. Dieses Topfschleifwerkzeug wird
für die Arbeitsgänge des Feinschleifens und des Feinstschleifens verwendet.
[0055] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass eine Umschaltvorrichtung für die in Bezug auf die Längsachse der Werkstückwelle
feste Lagerung oder für die in Bezug auf die Längsachse der Werkstückwelle federnde
Lagerung der Werkstückwelle vorgesehen ist.
[0056] Dies ist der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Aufgrund der Umschaltbarkeit
zwischen der festen und der federnden Lagerung ist es möglich, drei Arbeitsgänge,
nämlich das Vorschleifen, das Feinschleifen und das Feinstschleifen, auf ein- und
derselben Vorrichtung durchzuführen.
[0057] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Umschaltvorrichtung als pneumatische Umschaltvorrichtung ausgebildet ist.
Eine pneumatische Umschaltvorrichtung weist den Vorteil auf, dass diese keine Verschmutzung
verursacht wie eventuell eine ölbetriebene Umschaltvorrichtung. Grundsätzlich besteht
auch die Möglichkeit, eine hydraulische oder eine elektromagnetische Umschaltvorrichtung
vorzusehen. Die pneumatische Umschaltvorrichtung ist jedoch besonders vorteilhaft,
da sie nur mit Druckluft betrieben wird.
[0058] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Topfschleifwerkzeuge mittels einer Spannzange oder eines Hydrodehnspannfutters
an der Werkzeugspindel anordbar sind.
[0059] Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, andere Befestigungsmöglichkeiten vorzusehen.
Die genannten Befestigungsmöglichkeiten sind jedoch zuverlässig und preisgünstig.
[0060] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass entweder zwei Topfschleifwerkzeuge oder ein Topfschleifwerkzeug und ein Polierwerkzeug
an den Werkzeugspindeln angeordnet ist.
[0061] Grundsätzlich kann die Vorrichtung für die drei Arbeitsgänge des Vorschleifens, des
Feinschleifens und des Feinstschleifens verwendet werden, wie schon ausführlich beschrieben
wurde.
[0062] Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, ein Topfschleifwerkzeug für den Vorgang des
Feinstschleifens anzuordnen und ein Polierwerkzeug an der zweiten Werkzeugspindel
für einen Poliervorgang. Das bedeutet, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
als Vorrichtung zum Feinstschleifen und Polieren verwendet werden kann.
[0063] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung
eine zusätzliche Achse für die Vorschubbewegung der Werkzeugspindeln aufweist. Hierdurch
ist es möglich, die Vorschubbewegung der Werkzeugspindeln einzustellen, um den gewünschten
Materialabtrag am Werkstück durchzuführen. Gleichzeitig ermöglicht diese Achse, dass
das Topfschleifwerkzeug, welches für das Feinstschleifen verwendet wird, in eine perfekte
tangentiale Position für diesen Arbeitsgang gebracht wird.
[0064] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Vorrichtung als 4- oder 5-achsige CNC-Schleifmaschine ausgebildet ist. Mit dieser
CNC-Maschine ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Hierdurch
ist es möglich, die drei Arbeitsgänge des Vorschleifens, des Feinschleifens und des
Feinstschleifens auf ein- und derselben Vorrichtung durchzuführen, wodurch die kostspielige
Anschaffung einer zweiten Vorrichtung entfällt.
[0065] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die zwei Werkzeugspindeln als frequenzgeregelte Werkzeugspindeln ausgebildet
sind. Hierdurch ist es möglich, die Drehzahl der Werkzeugspindeln und der Werkstückwellen
je nach den Erfordernissen des entsprechenden Arbeitsganges einzustellen.
[0066] Die Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelten auch für das erfindungsgemäße
Verfahren und umgekehrt.
[0067] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen Zeichnungen,
in denen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie verschiedene
Topfschleifwerkzeuge dargestellt sind, ohne die Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele
zu beschränken. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Längsschnitt;
- Fig. 2
- ein Topfwerkzeug mit tangentialer Schleiflippe im Längsschnitt;
- Fig. 3
- ein Topfwerkzeug mit Radienschneidlippe im Längsschnitt;
- Fig. 4
- eine Darstellung eines Topfschleifwerkzeuges im Längsschnitt zur Darstellung des Schwenkwinkels;
- Fig. 5
- eine Darstellung eines Topfschleifwerkzeuges zur Darstellung des Schwenkwinkels.
[0068] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Bearbeitung einer Oberfläche einer optischen
Linse 2. Die Linse 2 ist in einem Werkstückträger 3 gelagert. Der Werkstückträger
3 ist mittels einer Schraube 4 an einem Basisteil 5 lösbar fest angeordnet. Der Werkzeugträger
3 ist mit einer Werkstückwelle 6 verbunden. Die Werkstückwelle 6 dreht sich um ihre
Längsachse L mit einer Drehgeschwindigkeit ω2. Sie wird angetrieben über einen Mitnehmerstift
40 einer Werkstückspindel 39.
[0069] Die Längsachse L ist in Z-Richtung ausgerichtet. Die Spindel 6 ist hohl ausgebildet,
das heißt in der Spindel 6 ist eine durchgehende Bohrung 7 für Druckluft angeordnet.
Zum Einführen der Druckluft ist eine Rotationsdurchführung 8 vorgesehen. Die Druckluft
wird durch die Bohrung 7 bis zum Werkstückträger 3 geführt. Der Werkstückträger 3
ist als Spannzange ausgebildet. Die Spannzange ist nicht näher dargestellt. Der Werkstückträger
3 kann auch als Vakuumbefestigung ausgebildet sein. Die Linse 2 kann auch mittels
einer Klebebefestigung an dem Werkstückträger 3 angeordnet sein. Ist der Werkstückträger
3 in Form einer Vakuumbefestigung ausgebildet, wird in der Bohrung 7 ein Unterdruck
erzeugt, der sich in ein Membranfutter 9 fortsetzt.
[0070] Ist der Werkstückträger 3 als Spannzange ausgebildet, wird über einen Zylinder 10
ein Hub h2 erzeugt. Durch den Hub h2 wird die Spannzange geschlossen oder geöffnet.
Beispielsweise wird bei Einleiten von Druckluft über eine Bohrung 11 die Druckluft
in den Zylinder 10 eingeleitet. Hierdurch wird ein Kolben 12 nach unten gedrückt,
wodurch die Spannzange geschlossen wird. Wird die Beaufschlagung mit Druckluft beendet,
fährt der Kolben 12 wieder nach oben und die Spannzange gibt die Linse 2 frei.
[0071] Die Spindel 6 ist mittels Kugellager 13 gelagert, so dass sie eine Rotation um die
Längsachse 11 mit einer Drehgeschwindigkeit ω2 ausführen kann.
[0072] Die Werkstückwelle 6 kann in zwei Arbeitsmodi betrieben werden. Beim ersten Arbeitsmodus
ist die Werkstückwelle in Richtung der Längsachse L fest oder starr angeordnet. Das
bedeutet, dass in Z-Richtung kein Ausweichen der Spindel während der Bearbeitung der
optischen Linse erfolgt. Hierzu ist ein pneumatischer Kolben 14 ausgefahren, so dass
er gegen eine Halteplatte 15 mit einer Kraft F1 drückt. Die pneumatische Vorrichtung
16 zur Betätigung des Kolbens 14 ist an einem Gehäuseteil 17 der Vorrichtung 1 befestigt.
Die Halteplatte 15 und das Gehäuseteil 17 sind in diesem Arbeitsmodus mit einem äquidistanten,
nicht variablen Abstand zueinander angeordnet. Das bedeutet, dass die Werkstückwelle
6 in diesem Arbeitsmodus in Richtung der Längsachse L der Werkstückwelle 6 fest gelagert
ist. Dennoch kann sich die Spindel um die Längsachse L drehen. Die feste Lagerung
bezieht sich nur auf die Ausweichbarkeit in Richtung der Längsachse L der Werkstückwelle
6.
[0073] Im zweiten Arbeitsmodus wird eine Kraft F+ auf eine Kraft F- umgeschaltet, das heißt,
die Kraft F- steht in einem Schwebezustand mit der Federkraft FF einer Feder 18. In
diesem Arbeitsmodus wirkt zwischen der Halteplatte 15 und dem Gehäuseteil 17 die Feder
18. Die Feder 18 ist als Druckfeder ausgebildet. Die Feder 18 drückt die Halteplatte
15 von dem Gehäuseteil 17 mit der Federkraft FF nach unten. Die in entgegengesetzter
Richtung wirkende Kraft F- zieht in der Gegenrichtung. Dadurch entsteht die Schwebekraft

[0074] Diese Δ-Kraft ist so austariert, dass die Werkstückwelle 6 in einer Werkstückspindel
39 (gewichtsentlastet und reibungsentlastet) in Gegenrichtung zur Federkraft FF bewegt
wird um den Hub H3. Das ist dann die Arbeitskraft zum Feinstschleifen beziehungsweise
Kugelhohnen. In Gegenrichtung zur Federkraft FF wird ΔF, das heißt die Δ-Kraft positiv.
[0075] In diesem Arbeitsmodus ist die Werkstückwelle 6 federnd gelagert. Die federnde Lagerung
wird durch die Δ-Kraft bewirkt. Die Werkstückwelle 6 kann nunmehr die Bearbeitung
der optischen Linse 2, das heißt, wenn die Δ-Kraft in Z-Richtung auf die optische
Linse 2 ausgeübt wird, durchführen. Die Werkstückspindel 6 ist in diesem Arbeitsmodus
federnd gelagert.
[0076] Der Kolben 14 weist einen Hub h1 auf.
[0077] Damit die Werkstückwelle 6 sich in Richtung ihrer Längsachse bewegen kann, sind Führungen
10, 20 in Form von Gleitbuchsen vorgesehen. Die Werkstückwelle 6 ist, wie schon ausgeführt,
mittels Kugellagern 25 drehbar gelagert. Die Kugellager 25 sind in einer Spindelhülse
38 angeordnet.
[0078] Über eine Riemenscheibe 24 wird über einen nicht dargestellten Zahnriemen die Werkstückspindel
39 angetrieben.
[0079] In der Ebene A-A ist die Vorrichtung 1 geteilt dargestellt. Die Werkstückwelle 6
ist deutlich länger ausgebildet, als in Fig. 1 dargestellt.
[0080] Ein Kugellager 25 ist ebenfalls in der Ebene A-A geteilt dargestellt. Um die Vorrichtung
1 vor Eintritt von Schmutzpartikeln zu schützen, ist ein Gummibalg 26 vorgesehen,
der einen Hub h3 erlaubt. Die Vorrichtung weist eine Vielzahl von O-Ringen 27 zur
Abdichtung auf.
[0081] Für die Bearbeitung der Linse 2 ist in Fig. 1 ein erstes Topfschleifwerkzeug 28 dargestellt.
Dieses Topfschleifwerkzeug wird in Fig. 2 näher beschrieben. Ein zweites Topfschleifwerkzeug
29 wird später noch in Fig. 3 beschrieben.
[0082] Das Topfschleifwerkzeug 28 ist auf einer schematisch dargestellten Werkzeugspindel
30 angeordnet. Die Werkzeugspindel 30 dreht sich um ihre Längsachse L1 mit einer Drehgeschwindigkeit
ω1.
[0083] Mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 kann eine Bearbeitung einer optischen Linse 2 oder
eines optischen Spiegels (nicht dargestellt) mit den folgenden drei Arbeitsgängen
durchgeführt werden:
- Vorschleifen
- Feinschleifen
- Feinstschleifen (auch Kugelhohnen oder Hybrid-Schleifen genannt).
[0084] Fig. 2 zeigt das Topfschleifwerkzeug 28. Das Topfschleifwerkzeug 28 ist ein dem Linsenradius
zugeordnetes Segmentwerkzeug. Das Topfschleifwerkzeug 28 weist ein kugelförmig ausgebildetes
Ringschneide-Segment 31 auf. Das Ringschneide-Segment 31 weist eine tangentiale Schneidlippe
32 auf. Dieses Topfschleifwerkzeug 28 wird für die Arbeitsgänge des Feinschleifens
und des Feinstschleifens verwendet.
[0085] Das Topfschleifwerkzeug 28 weist einen Innendurchmesser Di, einen mittleren Durchmesser
DM und einen Außendurchmesser DA auf. Da das Topfschleifwerkzeug 28 ein kugelförmig
ausgebildetes Ringschneide-Segment-Werkzeug ist, weist es einen Radius R auf.
[0086] Fig. 3 zeigt das Topfschleifwerkzeug 29, welches an einer Werkzeugspindel 30 angeordnet
ist. Das Topfschleifwerkzeug 29 weist eine radienförmige Schneidlippe 33 auf. Die
radienförmige Schneidlippe 33 weist einen Radius r auf. Auch dieses Topfschleifwerkzeug
weist wiederum einen Innendurchmesser Di, einen mittleren Durchmesser DM sowie einen
Außendurchmesser DA auf. Bei diesem Topfschleifwerkzeug handelt es sich um ein vom
Linsenradius der zu bearbeitenden Linse 2 unabhängiges Universalwerkzeug. Dieses Topfschleifwerkzeug
wird sich jedoch, wenn es längere Zeit für eine spezifische Linse im Einsatz ist,
durch seinen Verschleiß zu einem Tangentialwerkzeug nach Fig. 2 entwickeln. Dies kann
bereits nach 50 bis 100 Linsen geschehen. Das Topfschleifwerkzeug 29 wird für den
Arbeitsgang des Vorschleifens verwendet.
[0087] Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nunmehr anhand der Fig. 1,
2 und 3 erläutert.
[0088] Mit der Vorrichtung 1 soll ein Schleifprozess durchgeführt werden, und zwar mit den
drei Arbeitsgängen des Vorschleifens, des Feinschleifens und des Feinstschleifens
(auch Kugelhohnen oder Hybrid-Schleifen genannt). Hierzu weist die Vorrichtung 1 im
oberen Teil in einer schwenkbaren B-Achse zwei frequenzgeregelte Werkzeugspindeln
30, 34 auf. An diesen Werkzeugspindeln 30, 34 sind Topfschleifwerkzeuge, das heißt
jeweils ein Topfschleifwerkzeug 28, 29, angeordnet. Das Topfschleifwerkzeug 29 ist
für den Vorschleifprozess (erster Arbeitsgang) vorgesehen. Das zweite Topfschleifwerk
28 ist für den zweiten Arbeitsgang des Feinschleifens und für den dritten Arbeitsgang
des Feinstschleifens vorgesehen. Die Befestigung der Topfschleifwerkzeuge 28, 29 an
den Werkzeugspindeln 30, 34 kann über eine Spannzange oder ein Hydrodehnspannfutter
(nicht dargestellt) erfolgen. Dieses Oberteil 35 der Vorrichtung 1 ist an einem x-y-Schlitten
(nicht dargestellt) angeordnet, der es ermöglicht, über den x-Schlitten die seitliche
Verstellung in x-Richtung nach dem Berechnungsprinzip

mit
DW = Durchmesser Werkzeug
RL = Radius Linse
α = Schwenkwinkel
durchzuführen. Die zusätzliche Y-Achse ist ausschließlich dafür vorgesehen, um Fluchtungsfehler
zwischen der Werkstückspindel 38 und den Werkzeugspindeln 30, 34 zu eliminieren. Hierdurch
wird der asphärische Fehler reduziert.
[0089] Zusätzlich ist im oberen Teil 35 der Vorrichtung 1 eine weitere Z1-Achse angeordnet,
die die Vorschubbewegung der Werkzeugspindeln 30, 34 mit den Topfschleifwerkzeugen
28, 29 durchführt, um den gewünschten Materialabtrag an der Linse 2 durchzuführen.
Gleichzeitig ermöglicht diese Achse, dass das Topfschleifwerkzeug 28 in eine perfekte
tangentiale Position für den dritten Arbeitsgang des Feinstschleifens gebracht wird.
[0090] Im unteren Teil 36 der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die vorteilhaft als CNC-Schleifmaschine
ausgebildet ist, ist eine Werkstückspindel 39 angeordnet, die eine weitere Zustellbewegung
in Z-Richtung ermöglicht. Zusätzlich zu dieser Z2-Achse ist axial in der Mitte der
Werkstückspindel 38 eine Z3-Achse angeordnet (Werkstückwelle 6), die über eine pneumatische
Verstellung mit der pneumatischen Vorrichtung 16 mit dem Kolben 14 die Werkstückspindel
38 in einen federnden Modus für den dritten Arbeitsgang, das sogenannte Feinstschleifen
oder Kugelhohnen, umschaltet. In diesem dritten Arbeitsgang ist die Werkstückwelle
6 in einen kardanischen Modus geschaltet.
[0091] Der gesamte Fertigungsablauf erfolgt folgendermaßen:
Die Linse 2 wird als Rohling an dem Werkstückträger 3 angeordnet. Gemäß Fig. 1 ist
der Werkstückträger 3 als Spannzange ausgebildet. Über Druckluft wird der Kolben 12
und damit die Spannzange betätigt, so dass die Linse 2 mittels der Spannzange gehalten
wird.
[0092] Es besteht auch die Möglichkeit, die Bohrung 7 der Werkstückwelle 6 nicht mit Druckluft
zu beaufschlagen, sondern in der Bohrung 7 einen Unterdruck zu erzeugen. Hierdurch
wird die Linse 2 an einem Membranfutter 9 angesaugt und ebenfalls gehalten. Eine weitere,
nicht dargestellte Möglichkeit besteht darin, die Linse 2 an dem Werkstückträger 3
mittels einer Klebebefestigung anzuordnen.
[0093] Anschließend wird die Vorrichtung 1 über ihre 4-achsige Positionierung zu der Arbeitsposition
des ersten Arbeitsganges, nämlich des Vorschleifens, gefahren. Hierbei wird mittels
des Topfschleifwerkzeuges 29, welches in Fig. 3 dargestellt wird, die Linse bearbeitet.
Nach Beendigung dieses Arbeitsganges fährt die Vorrichtung 1, vorteilhaft eine CNC-gesteuerte
Vorrichtung, über ihre 4-achsige Positionierung zu der Arbeitsposition des zweiten
Arbeitsganges, nämlich des Feinschleifens. Hierzu wird das Topfschleifwerkzeug 28
verwendet. Nach Beendigung dieses zweiten Arbeitsganges bewegt sich die Vorrichtung
1 mittels ihrer 4-achsigen Positionierung auf die dritte Arbeitsposition, um mit dem
Topfschleifwerkzeug 28, welches in Fig. 2 dargestellt ist, den dritten Arbeitsgang,
nämlich den Arbeitsgang des Feinstschleifens, durchzuführen. Der erste Arbeitsgang
und der zweite Arbeitsgang erfolgen mit ausgefahrenem Kolben 14, so dass zwischen
der Halteplatte 15 und dem Gehäuseteil 17 ein äquidistanter Abstand gehalten wird.
Dieser feste Abstand bewirkt eine starre oder feste Lagerung der Werkstückwelle 6.
[0094] Für den dritten Arbeitsgang wird über den Kolben 14, der als pneumatischer Zylinder
ausgebildet ist, an der Werkstückwelle 6 die innenliegende Z-Achse der Werkstückwelle
6 auf einen kardanischen Zustand mit dem Hub h gebracht. Gleichzeitig werden das Topfschleifwerkzeug
28 und die Werkstückwelle 6 in den schwingungsarmen, langsam laufenden Synchronmodus
geschaltet. Durch den pneumatischen Druck der Z-Achse Z3 wird die Linse 2 gegen das
Topfschleifwerkzeug 28 gedrückt und durch zeitliche Steuerung wird eine Bearbeitung
durchgeführt. Während dieser Arbeitszeit führt die Werkzeugspindel 30 mit dem Topfschleifwerkzeug
28 eine CNC-gesteuerte 3-achsige Schwenkbewegung um den Radiusmittelpunkt der zu bearbeitenden
Linse 2 durch.
[0095] Für den ersten Arbeitsgang des Vorschleifens und den zweiten Arbeitsgang des Feinschleifens
weisen die Drehzahlen der Topfschleifwerkzeuge 28, 29 von 10.000 bis 100.000 Umdrehungen
pro Minute auf. Die Werkzeugdrehzahl liegt typischerweise bei 100 bis 500 Umdrehungen
pro Minute.
[0096] Für den Synchronmodus weisen die Topfschleifwerkzeuge 28, 29 und das Werkstück, nämlich
die Linse 2, Drehzahlen im Bereich von 1.000 bis 3.000 Umdrehungen pro Minute auf.
[0097] Durch das Umschalten für den dritten Arbeitsgang in den Synchronmodus mit reduzierten
Drehzahlen verringern sich die Schwingungen, so dass mit ein- und demselben Topfschleifwerkzeug
28 der zweite Arbeitsgang des Feinschleifens und der dritte Arbeitsgang des Feinstschleifens
durchgeführt werden können.
[0098] In den Fig. 4 und 5 ist jeweils das Topfschleifwerkzeug 28 dargestellt. In den Fig.
4 und 5 wird der Schwenkbereich Δα dargestellt. Der Schwenkbereich Δα ist abhängig
von der Werkzeugsegmentbreite des Topfschleifwerkzeuges 28. Ein Teil des Topfschleifwerkzeuges
28 sollte immer über eine Mitte der Linse 2 überstehen. Das bedeutet, dass das Topfschleifwerkzeug
28 mit einer äußeren Kante 37, wie in Fig. 4 dargestellt, nicht weiter nach rechts
über die Mittellinie M der Linse 2 schwenken soll. In Fig. 4 ist der Schwenkwinkel
von sin α1 in der Außenstellung dargestellt. In Fig. 5 ist der Schwenkwinkel sin α2
in der Innenstellung dargestellt. Die Fig. 4 und 5 beziehen sich nur auf den federnd
gelagerten Zustand der Werkstückwelle 6.
[0100] Üblicherweise sollte der Schwenkbereich einen relativen Weg von 2 mm bis 4 mm betragen.
Nach dem nur noch über Zeit und Druck durchgeführten dritten Arbeitsgang wird die
Linse 2 aus der Vorrichtung 1 genommen und in einer nachfolgenden CNC-Poliermaschine
fertig verarbeitet.
Bezugszahlen
[0101]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- optische Linse
- 3
- Werkstückträger
- 4
- Schraube
- 5
- Basisteil
- 6
- Werkstückwelle
- 7
- O-Ring
- 8
- Rotationsdurchführung für Druckluft
- 9
- Membranfutter
- 10
- Zylinder
- 11
- Bohrung
- 12
- Kolben
- 13
- Kugellager
- 14
- Kolben
- 15
- Halteplatte
- 16
- pneumatische Vorrichtung
- 17
- Gehäuseteil
- 18
- Feder
- 19
- Führungen
- 20
- Führungen
- 21
- Lagergehäuse
- 22
- Vorspanneinrichtung für Kugellager
- 23
- Schraube
- 24
- Riemenscheibe
- 25
- Kugellager
- 26
- Gummibalg
- 27
- O-Ringe
- 28
- Topfschleifwerkzeug
- 29
- Topfschleifwerkzeug
- 30
- Werkzeugspindel
- 31
- Ringschneide-Segment
- 32
- tangentiale Schneidlippe
- 33
- radienförmige Schneidlippe
- 34
- Werkzeugspindel
- 35
- oberer Teil der Vorrichtung 1
- 36
- unterer Teil der Vorrichtung 1
- 37
- äußere Kante des Topfschleifwerkzeuges 28
- 38
- Spindelhülse
- 39
- Werkstückspindel
- 40
- Mitnehmerstift
- F1
- Kraft
- FF
- Federkraft
- F+
- Kraft
- F-
- Kraft
- L
- Längsachse der Werkstückwelle 6
- ω1
- Drehgeschwindigkeit
- ω2
- Drehgeschwindigkeit
- h1
- Hub des Kolbens 14
- h2
- Hub
- H3
- Hub
- h
- Hub der Werkstückwelle 6 bei kardanischer Lagerung
- L1
- Längsachse der Werkzeugspindel 30
- Δα
- Schwenkbereich des Topfschleifwerkzeuges 28
- M
- Mittelachse der Linse
- Di
- Innendurchmesser
- DM
- Mittlerer Durchmesser
- DA
- Außendurchmesser
- R
- Radius
- r
- Radius
1. Verfahren zur Bearbeitung einer Oberfläche einer optischen Linse (2) oder eines optischen
Spiegels, mit den folgenden Arbeitsgängen:
- Vorschleifen
- Feinschleifen
- Feinstschleifen,
bei dem in einem Werkstückträger (3) als Werkstück eine optische Linse (2) oder ein
optischer Spiegel angeordnet wird, und bei dem der Werkstückträger (3) an einer Werkstückwelle
(6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die drei Arbeitsgänge auf einer einzigen Vorrichtung (1) mit einer einzigen Aufspannung
des Werkstückes durchgeführt werden, dass die Arbeitsgänge des Vorschleifens und des
Feinschleifens mit einer in Richtung einer Längsachse (L) der Werkstückwelle (6) festen
Werkstücklagerung durchgeführt werden, und dass der Arbeitsgang des Feinstschleifens
mit einer in Richtung der Längsachse (L) der Werkstückwelle (6) federnden Werkstücklagerung
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsgang des Vorschleifens mit einem Topfschleifwerkzeug mit einer radienförmigen
Schneidlippe (33) durchgeführt wird, und dass die Arbeitsgänge des Feinschleifens
und des Feinstschleifens nacheinander mit einem Topfschleifwerkzeug (28) mit einem
kugelförmig ausgebildeten Ringschneide-Segment (31) durchgeführt werden, und dass
zwischen den Arbeitsgängen des Feinschleifens und des Feinstschleifens von der in
Richtung der Längsachse (L) der Werkstückwelle (6) festen Werkstücklagerung auf die
in Richtung der Längsachse (1) der Werkstückwelle (6) federnde Werkstücklagerung umgeschaltet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsgänge des Vorschleifens und des Feinschleifens mit Werkzeugspindeln (30,
34), die in einem Drehzahlbereich von 10.000 bis 100.000 Umdrehungen pro Minute angetrieben
werden, und einer Werkstückwelle (6), die in einem Drehzahlbereich von 100 bis 500
Umdrehungen pro Minute angetrieben wird, durchgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsgang des Feinstschleifens mit einer Werkzeugspindel (30), die in einem
Drehzahlbereich von 1.000 bis 3.000 Umdrehungen pro Minute angetrieben wird, und einer
Werkstückwelle (6), die in einem Drehzahlbereich von 1.000 bis 3.000 Umdrehungen pro
Minute angetrieben wird, durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsgang des Feinstschleifens in einem Synchronmodus mit relativ zueinander
synchronisierter Drehrichtung der optischen Linse (2) oder des optischen Spiegels
und des Werkstückes und des Topfschleifwerkzeuges (28) durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem ersten Arbeitsgang des Vorschleifens, der mit dem ersten Topfschleifwerkzeug
(29) durchgeführt wird, das zweite Topfschleifwerkzeug (28) verwendet wird, und dass
nach dem Arbeitsgang des Feinschleifens die Drehzahl der Werkstückwelle (6) und die
Drehzahl der Werkzeugspindel (30) verringert werden, und dass von der in Richtung
der Längsachse (L) der Werkstückwelle (6) festen Lagerung in eine in Richtung der
Längsachse (L) der Werkstückwelle (6) federnde Werkstücklagerung umgeschaltet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die optische Linse (2) oder der optische Spiegel in dem Werkstückträger (3) angeordnet
wird, wobei der Werkstückträger (3) für die optische Linse (2) oder für den optischen
Spiegel mit der Werkstückwelle (6) kraftschlüssig verbunden ist,
- dass der erste Arbeitsgang des Vorschleifens mit dem ersten Topfschleifwerkzeug (29) mit
radienförmiger Schneidlippe (33) und mit in Richtung der Längsachse (L) der Werkstückwelle
(6) fester Werkstücklagerung durchgeführt wird,
- dass der Arbeitsgang des Feinschleifens mit dem zweiten Topfschleifwerkzeug (28) mit kugelförmig
ausgebildetem Ringschneide-Segment (31) mit in Richtung der Längsachse (L) der Werkstückwelle
(6) fester Werkstücklagerung durchgeführt wird,
- dass vor dem Arbeitsgang des Feinstschleifens die in Richtung der Längsachse der Werkstückwelle
(6) feste Werkstücklagerung in eine federnde Lagerung umgeschaltet wird, und dass
die Drehzahl der Werkstückwelle (6) und die Drehzahl der Werkzeugspindel (30) reduziert
werden,
- dass der Arbeitsgang des Feinstschleifens durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Arbeitsgang des Feinstschleifens die Werkzeugspindel (30) eine CNC-gesteuerte
3-achsige Schwenkbewegung um einen Radiusmittelpunkt der zu bearbeitenden optischen
Linse (2) oder des zu bearbeitenden optischen Spiegels durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftschluss zwischen der optischen Linse (2) und dem Werkstückträger (3) oder
zwischen dem optischen Spiegel und dem Werkstückträger (3) durch eine Spannzange und/oder
eine Vakuumbefestigung und/oder eine Klebebefestigung erzeugt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Arbeitsgänge des Vorschleifens und des Feinschleifens und des Feinstschleifens
mit Topfschleifwerkzeugen (28, 29) durchgeführt werden, die eine Diamantkorngröße
aufweisen.
11. Vorrichtung zum Bearbeiten einer optischen Linse (2) oder eines optischen Spiegels
mit einem Werkstückträger (3) zur Lagerung der optischen Linse (2) oder des optischen
Spiegels, wobei der Werkstückträger (3) an einer Werkstückwelle (6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Werkstückwelle (6) in Bezug auf die Richtung ihrer Längsachse (L) fixierbar ist
oder dass die Werkstückwelle (6) in Richtung ihrer Längsachse (L) federnd gelagert
ist,
- dass wenigstens zwei Werkzeugspindeln (30, 34) vorgesehen sind,
- dass an jeder Werkzeugspindel (30, 34) jeweils ein Topfschleifwerkzeug (28, 29) zur Bearbeitung
der Oberfläche der optischen Linse (2) oder des optischen Spiegels angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umschaltvorrichtung (16) für die in Bezug auf die Längsachse der Werkstückwelle
(6) feste Lagerung oder für die in Bezug auf die Längsachse (L) der Werkstückwelle
(6) federnde Lagerung der Werkstückwelle (6) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschaltvorrichtung (16) als pneumatische Umschaltvorrichtung ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Topfschleifwerkzeuge (28, 29) mittels einer Spannzange oder eines Hydrodehnspannfutters
an der Werkzeugspindel (30, 34) anordbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass entweder zwei Topfschleifwerkzeuge (28, 29) oder ein Topfschleifwerkzeug (28) und
ein Polierwerkzeug an den Werkzeugspindeln (30, 34) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine zusätzliche Achse (Z1) für die Vorschubbewegung der Werkzeugspindeln
(30, 34) aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) als 4- oder 5-achsige CNC-Schleifmaschine ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Werkzeugspindeln (30, 34) als frequenzgeregelte Werkzeugspindeln (30, 34)
ausgebildet sind.