[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein militärisches Landfahrzeug,
mit einer Waffenstation, insbesondere einer fernbedienbaren Waffenstation, die auf
einer über eine Hubvorrichtung zwischen einer Betriebsstellung und einer Transportstellung
bewegbaren Plattform montiert ist.
[0002] Typischerweise sind entsprechende Waffenstationen auf dem Fahrzeugdach oder auf einer
Fahrzeugladefläche angeordnet und stellen, um den Richtbereich der Waffe nicht einzuschränken,
oftmals den höchsten Punkt des Fahrzeugs dar. Insofern stehen die Waffenstationen
dann jedoch über der Kontur des Fahrzeugs hervor und vergrößern somit auch die Verlademaße.
[0003] Gerade militärische Fahrzeuge müssen von Zeit zu Zeit verladen werden, um an verschiedenen
Einsatzorten eingesetzt werden zu können. Dafür wird das Fahrzeug oftmals in einem
Transportfahrzeug wie bspw. einem Flugzeug, einem Hubschrauber, einem Schiff oder
einem Bahnwaggon transportiert. Da ein mit einer Waffenstation ausgerüstetes Fahrzeug
die maximal zulässigen Transportmaße für das Verladen des Fahrzeugs oftmals nicht
einhält, müssen die Waffenstationen dann vor dem Verladen zunächst demontiert werden,
was mit einem sehr hohen Arbeitsaufwand einhergeht.
[0004] Dahingehend sind jedoch auch bereits Fahrzeuge bekannt, deren Waffenstationen auf
einer Plattform montiert sind, die sich mittels einer Hubvorrichtung von einer Betriebsstellung,
in der mit der Waffenstation ein Ziel unter Feuer genommen werden kann, in eine demgegenüber
tieferliegende Transportstellung abgesenkt werden können. Die Waffenstation und die
Hubvorrichtung können dabei so ausgelegt sein, dass die maximal zulässigen Verlademaße
nicht überschritten werden, wenn sich die Waffenstation in der Transportstellung befindet.
[0005] In der
EP 1 191 303 A2 ist ein solches Fahrzeug mit einer auf einer Plattform montierten Waffenstation beschrieben,
die sich über eine Hubvorrichtung zwischen einer Betriebsstellung und einer Transportstellung
hin- und her bewegen lässt. Zwar zeichnet sich dieses Fahrzeug durch die Möglichkeit
aus, die Verlademaße durch das Absenken der Plattform und der darauf montieren Waffenstation
wahlweise zu verringern, allerdings ist die Tragfähigkeit der Hubvorrichtung konstruktionsbedingt
gerade in der Betriebsstellung eher gering. Denn in der Betriebsstellung ist der Abstand
der Waffenstation zum eigentlichen Fahrzeug bzw. zu dem Punkt, an dem die Hubvorrichtung
mit dem Fahrzeug verbunden ist, vergleichsweise groß, so dass hohe Drehmomente im
Verbindungsbereich zwischen der Hubvorrichtung und dem Fahrzeug auftreten können.
Diese setzen sowohl der Größe und dem Gewicht der Waffenstation als auch der maximalen
Hubhöhe Grenzen.
[0006] Die Erfindung stellt sich davon ausgehend die
Aufgabe, ein Fahrzeug mit einer über eine Hubvorrichtung zwischen einer Betriebsstellung
und einer Transportstellung bewegbaren Waffenstation anzugeben, bei dem sich die Hubvorrichtung
durch eine verbesserte Stabilität auszeichnet.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Fahrzeug der eingangs genannten Art dadurch
g e l ö s t, dass die Plattform über die Hubvorrichtung entlang einer Hubschräge hin und her bewegbar
ist.
[0008] Die Hubschräge erlaubt eine zuverlässige Bewegung der Plattform und damit auch der
auf der Plattform montierten Waffenstation zwischen der Betriebsstellung und der Transportstellung.
Aufgrund der Hubschräge können sowohl die Gewichtskraft als auch die Abschussreaktionskräfte
der Waffenstation über die Plattform auf kurzem Wege in das Fahrzeug eingeleitet werden,
was die Stabilität insgesamt verbessert. Somit lassen sich auch vergleichsweise schwere
Waffenstationen auf der Plattform montieren und zuverlässig bewegen.
[0009] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Waffenstation über
die Plattform entlang der Hubschräge parallelbewegbar ist. Durch die Parallelbewegung
ändert sich bei einer Bewegung zwischen Transportstellung und der Betriebsstellung
die Ausrichtung der Plattform nicht. Zudem sind durch diese Ausgestaltung die wirkenden
Kräfte und Drehmomente weitestgehend unabhängig von der Position der Waffenstation
bzw. der Plattform, so dass nicht nur in der Betriebsstellung, sondern auch zwischen
der Betriebsstellung und der Transportstellung eine hohe Stabilität erreicht wird.
Bei einer Bewegung der Plattform bzw. der Waffenstation über eine Schwenkbewegung
zwischen der Transportstellung und der Betriebsstellen ist dies in der Regel nicht
der Fall. Weiterhin kann die Plattform entlang der Hubschräge in linearer Richtung
bewegbar sein. Die Plattform kann somit über die Hubvorrichtung entlang der Hubschräge
nach oben und nach unten verfahren werden. Die Plattform kann dabei nach Art eines
Portals hin und her bewegbar sein.
[0010] Die Hubschräge kann mit der Horizontalen einen spitzen Winkel einschließen. Dieser
Winkel kann zwischen 20 und 80, bevorzugt zwischen 30 und 75 Grad, besonders bevorzugt
zwischen 40 und 70 Grad und noch weiter bevorzugt zwischen 45 und 65 Grad liegen.
Je größer der Winkel ist, desto größer ist auch der Hub der Plattform bei einer Bewegung
zwischen der Transportstellung und der Betriebsstellung. Die Plattform kanns somit
über die Hubvorrichtung schräg nach oben in die Betriebsstellung und in entgegengesetzter
entsprechend schräg nach unten in die Transportstellung bewegt werden.
[0011] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Plattform horizontal
ausgerichtet ist. Die Plattform kann dabei unabhängig von ihrer Position horizontal
ausgerichtet sein, so dass sich der Winkel der Plattform gegenüber der Horizontalen
bzw. gegenüber der Hubschräge bei einer Bewegung zwischen der Transport- und der Betriebsstellung
nicht ändert, sondern konstant bleibt. Auch die auf der Plattform montierte Waffenstation
kann entsprechend horizontal ausgerichtet sein. Die Plattform kann von insgesamt plattenförmiger
Geometrie sein, was einen großen Bewegungsweg nach unten in die Transportstellung
und somit einen großen Hubweg ermöglicht. Denn die Plattform kann durch diese Ausgestaltung
sehr nah an die nachfolgend noch näher beschriebene untere Montagefläche herangeführt
werden.
[0012] Im Hinblick auf eine zuverlässige Bewegung hat es sich weiterhin als vorteilhaft
herausgestellt, wenn die Hubschräge eine Führung zur Führung der Bewegung der Plattform
aufweist. Die Plattform kann somit über die Hubvorrichtung entlang der Führung hin
und her bewegbar bzw. hoch und runter bewegbar sein. Die Führung erlaubt somit eine
zuverlässige und vordefinierte lineare Bewegung der Plattform, so dass es nicht zu
unbeabsichtigten Bewegungen der Plattform kommen kann. In konstruktiver Hinsicht kann
die Führung als Linearführung ausgestaltet sein, so dass die Plattform auf gerader
Strecke zwischen der Transportstellung und der Betriebsstellung entlang der Hubschräge
des Fahrzeugs bewegt werden kann.
[0013] Um eine zuverlässige Abstützung der Plattform und damit auch eine zuverlässige Krafteinleitung
in das Fahrzeug zu gewährleisten, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn
die Hubschräge mit einer Schrägfläche des Fahrzeugs verbunden, insbesondere verschraubt,
ist. Durch die Schraubverbindung können Kräfte von der Hubschräge und somit auch von
der Führung in das Fahrzeug bzw. in die Fahrzeugoberseite eingeleitet werden und eine
Relativbewegung der Hubschräge und der Führung gegenüber dem Fahrzeug kann verhindert
werden. Vorteilhaft sind mehrere Schraubverbindungen entlang der Hubschräge bzw. entlang
der Führung vorgesehen, um eine ausreichende Stabilität auch bei sehr schweren Waffenstationen
zu gewährleisten.
[0014] Im Hinblick auf die Führung der Plattform hat es sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt,
wenn zwei parallel zueinander angeordnete Führungen vorgesehen sind. Über eine solche
Doppelführung kann die Stabilität der Plattform noch verbessert werden. Denn die in
das Fahrzeug einzuleitenden Kräfte können insofern über die beiden Führungen aufgeteilt
werden, so dass die pro Führung wirkende Last verringert wird. Die beiden Führungen
können nach Art einer Schiene ausgestaltet sein, auf der die Plattform somit entlang
der Hubschräge hoch- und runtergefahren werden kann. Ferner kann die Hubschräge eine
Montageplatte aufweisen, über die die beiden Führungen miteinander verbunden sein
können und über die die Hubschräge flächig auf der Oberseite des Fahrzeugs, insbesondere
auf der Schrägfläche, angeordnet sein kann. Durch die Montageplatte wird eine etwaige
Relativbewegung der beiden Führungen verhindert und die Montage kann insgesamt vereinfacht
werden.
[0015] Um die Plattform entlang der Hubschräge hoch- und runterzubewegen, hat es sich als
vorteilhaft herausgestellt, wenn die Plattform einen insbesondere in der Plattform
integrierten Antrieb aufweist, über den sie entlang der Hubschräge hin und her bewegbar
ist. Über den Antrieb kann die Plattform automatisiert verfahren werden. Dies hat
sich gerade bei schweren Waffenplattformen als vorteilhaft herausgestellt, da insbesondere
zur Bewegung der Plattform in die Betriebsstellung große Kräfte erforderlich sind,
die sich manuell kaum oder nur unter großer Kraftanstrengung aufbringen lassen. Ferner
lässt sich die Bewegung der Plattform durch den Antrieb auch aus der Ferne, also bspw.
aus dem geschützten Inneren des Fahrzeugs oder auch von einem entfernten Kommandostand
aus, steuern. Die Gefahr, dass ein Soldat bei einer manuellen Bewegung der Plattform
in einer exponierten Stellung außerhalb des Fahrzeugs unter Beschuss gerät ist, somit
deutlich verringert. Vorteilhaft ist der Antrieb in die Plattform integriert. Der
Antrieb kann somit zusammen mit der Plattform entlang der Hubschräge bewegt werden.
Vorteilhaft ist der Antrieb dabei von außen nicht sichtbar, sondern im geschützten
Inneren der Plattform angeordnet.
[0016] Gerade bei fernbedienbaren Waffenstationen, die sich bspw. aus dem geschützten Inneren
des Fahrzeugs bedienen lassen, ist eine entsprechende automatisierte Bewegung der
Plattform vorteilhaft. Da die Waffenstation dann nicht nur aus der Ferne automatisch
bzw. automatisiert gerichtet und abgefeuert, sondern entsprechend auch zwischen der
Transportstellung und der Betriebsstellung hin und her bewegt werden kann.
[0017] Zur Realisierung des Antriebs hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die
Hubvorrichtung eine Zahnstange und ein mit der Zahnstange kämmendes Ritzel aufweist.
Das Ritzel kann dabei plattformseitig angeordnet sein, so dass über eine Drehung des
Ritzels die Plattform entlang der Zahnstange bewegbar ist. Durch diese Ausgestaltung
nach Art eines Linearantriebs lässt sich die Plattform zuverlässig entlang der Hubschräge
nach oben und nach unten verfahren. Die Zahnstange kann hubschrägenseitig und somit
feststehend angeordnet sein. Die Zahnstange kann sich parallel zu der Führung entlang
der Hubschräge erstrecken und bspw. über Schrauben fest mit der Hubschräge, bspw.
mit der Montageplatte der Hubschräge, verbunden sein. Auch eine unmittelbare Verbindung
mit dem Fahrzeug bzw. mit der Schrägfläche ist möglich. Die Plattform kann über die
Ritzel-/Zahnstangen-Verbindung nach Art einer Zahnradbahn an der Hubschräge hoch-
und runterbewegt werden, so dass eine Relativbewegung gegenüber der Führung und der
Zahnstange und damit bspw. ein Rutschen oder Gleiten der Plattform verhindert wird.
Gerade bei sehr schweren Waffenstationen hat sich der Antrieb über eine Ritzel-/Zahnstangen-Verbindung
daher als vorteilhaft herausgestellt.
[0018] In Hinblick auf den Antrieb hat es sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt,
wenn die Hubvorrichtung einen Elektroantrieb zur Drehung des Ritzels aufweist. Über
den Elektroantrieb lässt sich die Plattform somit an der Hubschräge hoch- und runterfahren.
Der Elektroantrieb kann plattformseitig angeordnet und somit unmittelbar mit dem Ritzel
gekoppelt sein. Zur Stromversorgung kann auf das Bordnetz des Fahrzeugs zurückgegriffen
werden. Damit der Elektromotor trotz der Bewegung der Plattform mit Strom versorgt
werden kann, kann ein den Elektromotor mit dem Bordnetz verbindendes Kabel vorgesehen
sein. Diese Kabel muss jedoch eine Relativbewegung der Plattform und des Elektroantriebs
gegenüber dem Fahrzeug erlauben. Insofern kann es sich bei dem Kabel um ein Schleppkabel
mit einer entsprechenden Schleppkabelführung handeln. Das Kabel und die Kabelführung
können neben der Plattform angeordnet sein und sich parallel zu der Hubschräge erstrecken.
Alternativ kann auch eine Stromversorgung über eine Stromschiene oder einen Akku möglich
sein.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hubvorrichtung
eine Notantriebsschnittstelle aufweist, über die das Ritzel mittels einer externen
Antriebsvorrichtung antreibbar ist. Sofern der Elektromotor ausfällt, kann die Plattform
somit weiterhin über eine externe Antriebsvorrichtung bewegt werden. Auch wenn das
militärische Fahrzeug bspw. teilweise zerstört ist oder aus einem anderen Grund keine
Energie zum Antrieb des Ritzels bzw. des Elektromotors mehr liefern kann, lässt sich
die Plattform und damit auch die Waffenstation noch zwischen den beiden Endstellungen
hin- und herbewegen. Bei der externen Antriebsvorrichtung kann es sich bspw. um einen
Akkuschrauber handeln, über den sich das Ritzel bewegen und die Plattform somit antreiben
lässt. Wenn der Elektroantrieb ausgefallen ist, lässt sich der Akkuschrauber zum Antrieb
der Plattform über die Notantriebsschnittstelle temporär mit dem Ritzel koppeln. In
konstruktiver Hinsicht kann die Notantriebsschnittstelle bspw. als Sechskantschnittstelle
ausgestaltet sein, über die sich Drehmomente von der externen Antriebsvorrichtung
auf das Ritzel übertragen lassen.
[0020] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Plattform
in der Betriebsstellung über eine Arretierung arretierbar ist. Über die Arretierung
kann eine Bewegung der Plattform verhindert werden, was die Stabilität, insbesondere
bei der Schussabgabe erhöht. Ferner wird über die Arretierung erreicht, dass nur möglichst
geringe Kräfte auf den Antrieb wirken, da die Kräfte über die Arretierung direkt in
das Fahrzeug eingeleitet werden können. Es ist somit nicht erforderlich, dass über
die Hubvorrichtung eine kontinuierliche Kraft aufgebracht werden muss, um die Plattform
in der Betriebsstellung festzusetzen.
[0021] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Plattform in der Transportstellung arretierbar
ist. Die Plattform kann somit in beiden Endstellungen arretierbar sein und es ergeben
sich die im Hinblick auf die Betriebsstellung bereits erläuterten Vorteile. Zur Arretierung
der Plattform in der Transportstellung kann eine weitere Arretierung vorgesehen sein,
die sich automatisiert und/oder manuell betätigen lässt. Zudem kann für die Betriebsstellung
und/oder die Transportstellung ein Anschlag vorgesehen sein, der eine darüberhinausgehende
Bewegung der Plattform verhindert.
[0022] Um die Plattform zu arretieren, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn
die Arretierung, insbesondere zur Arretierung der Plattform in der Betriebsstellung,
ein Arretierelement aufweist, welches zwischen einer Arretierstellung und einer Freigabestellung
bewegbar ist. In der Arretierstellung kann die Plattform arretiert und somit festgesetzt
sein. In der Freigabestellung kann die Plattform über den Antrieb in der vorstehend
beschriebenen Weise bewegbar sein. In konstruktiver Hinsicht kann das Arretierelement
als Kegelbolzen ausgestaltet sein, über den sich die Plattform in der zu arretierenden
Endstellung verspannen lässt. Das Arretierelement kann dafür formschlüssig und insbesondere
möglichst spielfrei in die Plattform eingreifen. Auch eine reibschlüssige Arretierung
kann möglich sein, sofern sich über eine solche eine Bewegung der Plattform auch bei
einer schweren Waffenstation zuverlässig verhindern lässt.
[0023] Im Hinblick auf die Arretierung hat es sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt,
wenn das Arretierelement über ein Stellelement zwischen der Arretierstellung und der
Freigabestellung bewegbar ist. Das Arretierelement kann über das Stellelement in linearer
Richtung hin- und herbewegbar sein, so dass das Arretierelement wahlweise zur Verhinderung
einer Bewegung in die Plattform hinein oder zur Freigabe aus dieser hinausbewegt werden
kann. Das Arretierelement kann somit relativ gegenüber der Plattform bewegbar angeordnet
sein. Die Plattform kann, insbesondere an ihrer Unterseite, eine Ausnehmung aufweisen,
in die das Arretierelement zur Arretierung der Plattform eingefahren werden kann.
Das Arretierelement kann in horizontaler Richtung bewegbar sein und somit unter einem
Winkel mit der Plattform zusammenwirken. Vorteilhaft ist es, wenn sich das Stellelement
zur Bewegung des Arretierelements aus der Ferne, also bspw. aus dem geschützten Inneren
des Fahrzeugs oder auch von einem entfernten Kommandostand aus, bewegen lässt. Denn
es ist dann zur Arretierung oder zur Freigabe nicht erforderlich, dass sich ein Soldat
in Gefahr begeben muss.
[0024] Hinsichtlich der Ausgestaltung des Stellelements hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn dieses als Pneumatikzylinder ausgestaltet ist. Das Arretierelement kann sich
somit pneumatisch hin- und herbewegen. Der Pneumatikzylinder kann dafür mit einem
Pneumatiknetz des Fahrzeugs verbunden sein. Alternativ kann das Arretierelement über
das Stellelement aber auch auf elektrischem oder auf hydraulischem Weg bewegt werden.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Arretierung
eine Notantriebsschnittstelle aufweist, über die das Arretierelement mittels einer
externen Antriebsvorrichtung bewegbar ist. Wenn das Stellelement bspw. wegen einer
Beschädigung ausgefallen ist und zur Bewegung des Arretierelements nicht mehr zur
Verfügung steht, kann das Arretierelement auch über die externe Antriebsvorrichtung,
bspw. manuell, bewegt werden. Insofern kann sich die Plattform nicht nur automatisiert,
sondern auch manuell Arretierung und auch wieder Freigeben lassen. Auch zur Bewegung
des Arretierelements kann ein Akkuschrauber mit der Notantriebsschnittstelle der Arretierung
eingesetzt werden, so dass sowohl die Freigabe und Arretierung als auch die vorstehend
beschriebene Bewegung der Plattform über einen Akkuschrauber ermöglicht werden können.
Zur Bewegung des Arretierelements über einen externen Antrieb kann es erforderlich
sein, den Pneumatikzylinder vorher, insbesondere manuell, zu entlüften, so dass dieser
eine entsprechende Bewegung nicht verhindert.
[0026] Über die externe Antriebsvorrichtung kann sich ein Ritzel drehen lassen, welches
mit einer mit dem Arretierelement verbundenen Zahnstange kämmen kann, so dass sich
über eine Drehung des Ritzels das Arretierelement zwischen der Arretierstellung und
der Freigabestellung hin- und herbewegen lassen kann. Wie auch bei der Notantriebsschnittstelle
der Hubvorrichtung kann die Notantriebsschnittstelle der Arretierung als Sechskantschnittstelle
ausgestaltet sein, so dass beide Notantriebsschnittstellen eine Betätigung über dasselbe
Werkzeug, insbesondere über denselben Akkuschrauber, erlauben. Somit können sowohl
die Bewegung des Arretierelements als auch die Bewegung der Plattform in einfacher
Weise hintereinander von derselben Person durchgeführt werden.
[0027] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn mehrere, insbesondere
zwei Arretierelemente vorgesehen sind, die jeweils über ein Stellelement, insbesondere
jeweils über einen Pneumatikzylinder, bewegbar sind. Über die beiden Arretierelemente
kann eine Doppelsicherung erreicht werden, so dass sich die wirkenden Kräfte auf beide
Arretierelemente aufteilen können. Ferner führen die beiden Arretierelemente zu einer
Redundanz, so dass die Gefahr eines Ausfalls insgesamt verringert wird. Die beiden
Arretierelemente können parallel zueinander angeordnet und gleichläufig bewegbar sein.
[0028] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die
Waffenstation in der Betriebsstellung gegenüber der Kontur des Fahrzeugs hervorsteht.
Vorteilhaft steht die Waffenstation nach oben gegenüber der Kontur des Fahrzeugs hervor,
so dass durch diese Anordnung der Waffenstation auch Ziele im direkten Nahbereich
des Fahrzeugs bekämpft werden können. Dafür kann das Waffenrohr oder die Waffenrohre
der Waffenstation in eine Depressionsstellung überführt werden. Die Waffenstation
kann somit den höchsten Punkt darstellen, so dass sich durch die Absenkung der Waffenstation
bzw. die Bewegung in die Transportstellung die Verlademaße, insbesondere in vertikaler
Richtung, verringern lassen.
[0029] Dahingehend hat es sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Waffenstation
in der Transportstellung innerhalb der Kontur des Fahrzeugs angeordnet ist. Wenn die
Waffenstation innerhalb der Kontur des Fahrzeugs angeordnet ist, werden die Verlademaße
nur durch das Fahrzeug selbst bestimmt, so dass die Waffenstation die Verlademaße
nicht beeinflusst bzw. vergrößert. Zum Verladen kann die Waffenstation daher in die
Kontur des Fahrzeugs hineinbewegt werden. Die Waffenstation ist dann unterhalb der
Dachebene des Fahrzeugs angeordnet und bildet nicht mehr den höchsten Punkt des Fahrzeugs.
Wenngleich es zur Realisierung minimaler Verlademaße vorteilhaft ist, wenn die Waffenstation
in der Transportstellung komplett innerhalb der Kontur des Fahrzeugs angeordnet ist,
kann es jedoch auch bereits genügen, wenn die Waffenstation in der Transportstellung
weniger stark gegenüber der Kontur des Fahrzeugs hervorsteht als in der Betriebsstellung.
Denn auch dadurch lassen sich die Verlademaße insgesamt bereits verringern.
[0030] Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Fahrzeugs selbst hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, wenn dieses eine gegenüber dem höchsten Punkt des Fahrzeugdachs nach
unten versetzt und horizontal angeordnete obere Montagefläche zur Montage der Arretierung
aufweist. Durch die nach unten gegenüber dem höchsten Punkt des Fahrzeugdachs versetzte
Fläche wird genug Platz zur Montage der Arretierung geschaffen, so dass diese nicht
gegenüber der Kontur des Fahrzeugs hervorsteht. Vielmehr kann der Pneumatikzylinder
auf der oberen Montagefläche angeordnet sein und das Arretierelement parallel zur
oberen Montagefläche bewegen. In der Vergangenheit wurde die Waffenstation ohne Absenkmöglichkeit
direkt auf der oberen Montagefläche montiert. Die obere Montagefläche kann somit genug
Platz zur direkten Montage der Waffenstation selbst bieten.
[0031] Durch die Nutzung der Montagefläche zur Montage der Arretierung und ggf. auch einem
Teil der Hubvorrichtung ändert sich die Position der auf der Plattform angeordneten
Waffenstation gegenüber einer direkt auf der oberen Montagefläche montieren Waffenstation
nur geringfügig. Dadurch ist keine große Anpassung der Steuerungselektronik der Waffenstation
im Fahrzeug erforderlich und die Plattform, die Hubvorrichtung, die Hubschräge sowie
die Arretierung können als Nachrüstlösung für Fahrzeuge mit fest montieren Waffenstationen
verwendet werden.
[0032] Ferner kann eine Verkleidung vorgesehen sein, die den Versatz der oberen Montagefläche
abdeckt, wodurch sich ein unterbrechungsfreies Erscheinungsbild ergibt. Dies kann
im Hinblick auf die Aufklärbarkeit des Fahrzeugs vorteilhaft sein. Die Verkleidung
kann an die Kontur des Fahrzeugs angepasst sein und diese nachzeichnen. Die obere
Montagefläche kann somit nicht sichtbar, sondern durch die Verkleidung abgedeckt sein.
Die Verkleidung kann die Arretierung sowie einen ggf. auf der oberen Montagefläche
montierten Teil der Hubvorrichtung überdecken. Weiterhin kann sich die Hubschräge
bzw. die Führung sich bis auf die Verkleidung erstecken, so dass sich die Hubschräge
zumindest teilweise auch über die Verkleidung gegenüber dem Fahrzeug abstützen kann.
Die Verkleidung kann versatzfrei in die Schrägfläche übergehen, so dass sich die gerade
ausgestaltete Hubschräge von der Schrägfläche auf die Verkleidung erstrecken kann.
[0033] Damit das Arretierelement bzw. die Arretierelemente in die Plattform in der Betriebsstellung
arretieren können, kann die Verkleidung Ausnehmungen aufweisen, die eine entsprechende
Bewegung der Arretierelemente erlauben. Ferner kann die Verkleidung eine Wartungsöffnung
aufweisen, die mit einer Abdeckung versehen sein kann. Die Abdeckung kann insofern
ebenfalls an die Kontur des Fahrzeugs angepasst sein, sich jedoch entfernen lässt,
um bspw. Wartungsarbeiten durchzuführen oder bspw. auch um die Arretierung manuell
zu lösen. Die Verkleidung kann als Arretiergehäuse ausgestaltet sein, die die Arretierung
vor äußeren Einflüssen schützt.
[0034] Weiterhin hat es sich im Hinblick auf das Fahrzeug als vorteilhaft herausgestellt,
wenn dieses eine Schrägfläche aufweist, an der die Hubschräge montiert ist. Über die
Schrägfläche können somit Kräfte von der Hubschräge in das Fahrzeug eingeleitet werden.
Vorteilhaft liegt die Hubschräge flächig auf der Schrägfläche auf, um eine zuverlässige
Kraftübertragung zu gewährleisten. Über die Hubvorrichtung kann die Plattform somit
entlang der Schrägfläche hoch- und runterbewegt werden.
[0035] Das Fahrzeug kann eine gegenüber der oberen Montagefläche nach unten versetzt angeordnete
untere Montagefläche aufweisen, wobei sich die Schrägfläche zwischen den beiden Montageflächen
erstrecken kann. Die beiden Montageflächen können somit parallelversetzt zueinander
sein und die Plattform kann in der Betriebsstellung im Wesentlichen auf der Höhe der
oberen Montagefläche und in der Transportstellung im Wesentlichen auf der Höhe der
unteren Montagefläche angeordnet sein. Die Schrägfläche kann als ebene Fläche ausgestaltet
sein und sich schräg zwischen den beiden Montageflächen erstrecken. Die Hubschräge
bzw. die Führung können sich von der oberen Montagefläche zur unteren Montagefläche
entlang der Schrägfläche erstrecken. Die beiden Montageflächen können im Wesentlichen
horizontal ausgerichtet sein.
[0036] Ferner kann das Fahrzeug einen Fahrzeugunterbau, bspw. eine Fahrzeugwanne, und einen
gegenüber dem Fahrzeugunterbau drehbar angeordneten Turm aufweisen, wobei die Hubschräge
am Turm des Fahrzeugs angeordnet sein kann. Insofern kann auch die Schrägfläche Teil
des Turms sein, genauso wie auch die beiden Montageflächen. Der Turm kann auf dem
Fahrzeugunterbau angeordnet sein und die Hubschräge kann im oberen Bereich des Turms
angeordnet sein, so dass die Waffenstation in der Betriebsstellung den höchsten Punkt
des Fahrzeugs darstellen und somit über der Kontur des Turms hervorstehen kann. Ferner
kann der Turm eine großkalibrige Waffe aufweisen, die die Hauptbewaffnung des Fahrzeugs
darstellen kann. Die Hubschräge kann neben der Waffe angeordnet sein, so dass entsprechend
auch die Waffenstation neben der Waffe am Turm angeordnet sein kann. Die Waffenstation
kann gegenüber der Waffe ein deutlich kleineres Kaliber aufweisen, dafür jedoch eine
deutlich höhere Kadenz erreichen. Beispielsweise kann die Waffenstation ein Maschinengewehr
aufweisen. Vorteilhaft lässt sich mit der Waffenstation patronierte Munition automatisiert
verschießen, die bspw. über einen Patronengurt zugeführt werden kann. Bei dem Fahrzeug
kann es sich vorteilhaft um eine Radhaubitze handeln, die über die Hauptbewaffnung
Ziele in großer Entfernung unter Beschuss nehmen kann. Die Waffenstation kann hingegen
für die Bekämpfung von Zielen im Nahbereich des Fahrzeugs verwendet werden.
[0037] Im Hinblick auf die Montage der Waffenstation hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn die Plattform eine Montageschnittstelle zur Montage der Waffenstation auf der
Plattform aufweist. Über die Montageschnittstelle kann eine mechanische Verbindung
der Waffenstation mit der Plattform realisiert werden, so dass die Waffenstation einen
sicheren Halt auf der Plattform hat. Ferner können über die Montageschnittstelle auch
Steuersignale sowie elektrische Energie zur Waffenstation übertragen werden, um diese
entsprechend zu betreiben und zu steuern. Die Steuersignale können aus dem Fahrzeug
über Kabel zunächst zur Plattform und dann zur Waffenstation übertragen werden. Die
Waffenstation kann lösbar, insbesondere über mehrere Schraubverbindungen, mit der
Plattform verbunden sein. Vorteilhaft weist die Montageplattform am unteren Ende einen
Verbindungsflansch auf, der eine zuverlässige Verbindung ermöglicht.
[0038] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass über
die Montageschnittstelle Waffenstationen unterschiedlichen Typs auf der Plattform
montierbar sind. Die Schnittstelle erlaubt somit eine gewisse Modularität und eine
Anpassung an unterschiedliche Waffenstationtypen. Es ist somit möglich, in Abhängigkeit
der äußeren Randbedingungen, Waffenstationen auszuwählen und diese dann über die Montageschnittstelle
auf der Plattform anzuordnen. Da auch sehr schwere und große Waffenstationen verwendet
werden können, müssen die übrigen Komponenten und insbesondere die Hubvorrichtung
entsprechend ausgelegt sein. Gerade die Bewegung der Plattform und der Waffenstation
entlang der Hubschräge, so dass mitunter große Kräfte über die Hubschräge abgestützt
werden können, erlauben eine zuverlässige Verwendung und Bewegung auch von großen
und schweren Waffenstationen.
[0039] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nachfolgend anhand der in
den schematischen Zeichnungen exemplarisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert werden. Darin zeigen:
- Fig. 1a, b
- perspektivische Seitenansichten eines Fahrzeugs mit einer über eine Hubvorrichtung
bewegbaren Plattform in einer Betriebsstellung und in einer Transportstellung;
- Fig. 2a, b
- perspektivische Seitenansichten von zwei unterschiedlichen Waffenstationen, die auf
der Plattform in der Betriebsstellung montiert sind;
- Fig. 3
- eine perspektivische Detailansicht einer Arretierung zur Arretierung der Plattform;
- Fig. 4
- eine Schnittansicht mit Blick auf die Plattform und die Arretierung in der Betriebsstellung.
[0040] Die Darstellung in der Fig. 1 zeigt einen perspektivischen Ausschnitt eines militärischen
Fahrzeugs 10, welches eine Fahrzeugwanne und einen drehbar auf der Wanne angeordneten
Turm aufweist. Der Turm weist dabei die Hauptbewaffnung des Fahrzeugs 10 in Form eines
155 mm Artilleriegeschützes auf. Neben dem großkalibrigen Artilleriegeschütz ist zudem
eine fernbedienbare Waffenstation 1 vorgesehen, die insbesondere zur Bekämpfung von
Feinden im Nahbereich dient.
[0041] Damit die Waffenstation 1 den kompletten Umgebungsbereich des Fahrzeugs 10 abdecken
kann, stellt diese gemäß den Darstellungen in den Fig. 2a, 2b den höchsten Punkt des
Fahrzeugs 10 dar und steht nach oben gegenüber dem Dach des Fahrzeugs 10 bzw. dem
Dach des Turms hervor. Wenngleich sich dann aus dieser exponierten Stellung auch der
direkte Nahbereich des Fahrzeugs 10 zuverlässig bekämpfen lässt, erhöhen sich durch
die Waffenstation 1 jedoch die Verlademaße des Fahrzeugs 10 in erheblichem Umfang.
Damit das Fahrzeug 10 trotz der Waffenstation 1 die maximal zulässigen Verlademaße
einhalten kann, ist die Waffenstation 1 zwischen der in den Darstellungen der Fig.
2a, 2b gezeigten Betriebsstellung B, in eine demgegenüber abgesenkte Transportstellung
T nach unten bewegbar. In der Transportstellung T ist die Waffenstation 1 dann innerhalb
der Kontur des Fahrzeugs 10 angeordnet, so dass diese nicht mehr gegenüber dem Turmdach
hervorsteht und die maximal zulässigen Verlademaße eingehalten werden können.
[0042] Um die Waffenstation 1 entsprechend zwischen der Betriebsstellung B und der Transportstellung
T hoch- und runterzubewegen, ist diese über mittels eine Hubvorrichtung 2 auf einer
Hubschräge 7 bewegbaren Plattform 3 angeordnet. In den Darstellungen der Fig. 1a und
1b ist diese Plattform 3 in den beiden Endstellungen, also in der Transportstellung
T und der Betriebsstellung B, gezeigt.
[0043] Die Hubschräge 7 erstreckt sich in schräger Richtung, so dass die Plattform 3 auf
der Hubschräge 7 zwischen der Transportstellung T und der Betriebsstellung B nach
oben und nach unten verfahren werden kann. Die Hubschräge 7 weist dabei zwei nach
Art einer Schiene nebeneinander angeordnete Führungen 7.1 auf, die über eine Montageplatte
7.2 miteinander verbunden sind. Diese Montageplatte 7.2 liegt flächig auf einer Schrägfläche
10.1 des Fahrzeugs 10 bzw. des Turms auf und ist über mehrere Schraubverbindungen
mit dieser verbunden. Mittels die Hubvorrichtung 2 kann die Plattform 3 somit über
die Hubschräge 7 bzw. über die Führungen 7.1 entlang der Schrägfläche 10.1 hoch- und
runterbewegt werden. Da die Hubschräge 7 unmittelbar auf der Schrägfläche 10.1 aufliegt,
kann die Gewichtskraft der mitunter sehr schweren Waffenstation 1 zuverlässig vom
Fahrzeug 10 aufgenommen und diese sicher zwischen der Transportstellung T und der
Betriebsstellung B hin- und herbewegt werden.
[0044] Die Schrägfläche 10.1 ist als gerade Fläche ausgestaltet, die eine obere Montagefläche
10.2 und eine untere Montagefläche 10.3 des Turms miteinander verbindet. Anhand der
Darstellung in der Fig. 2a, 2b ist dabei zu erkennen, dass diese beiden Montageflächen
10.2, 10.3 horizontal und parallel zueinander angeordnet sein können. In der Betriebsstellung
B ist die Plattform 3 dabei in etwa auf der Höhe der oberen Montagefläche 10.3 angeordnet
und in der Transportstellung T in etwa auf der Höhe der unteren Montagefläche 10.4.
Die obere Montagefläche 10.3 ist gegenüber dem Turmdach nach unten versetzt, so dass
sich ein Versatz ergibt, auf dem die nachfolgend noch näher beschriebenen Arretierung
5 angeordnet ist. Weiterhin ist eine Verkleidung 6 vorgesehen, die diesen Versatz
bzw. die obere Montagefläche 10.2 überdeckt, so dass diese von außen nicht sichtbar
ist. Die sich in die Kontur des Turms einfügende Verkleidung 6 ist bspw. anhand der
Darstellung der Fig. 3 zu erkennen. Unterhalb der Verkleidung befindet sich dann die
auf der oberen Montagefläche 10.2 angeordnete Arretierung 5.
[0045] Um die Plattform 3 zwischen der Transportstellung T und der Betriebsstellung B zu
bewegen, weist die Hubvorrichtung 2 im Wesentlichen drei Elemente auf, nämlich eine
sich entlang der Hubschräge 7 und mit dieser verbundene Zahnstange 2.2, ein plattformseitiges
Ritzel sowie einen in die Plattform 3 integrierten Antrieb zur Drehung des Ritzels.
Das Ritzel ist dabei derart auf der Zahnstange 2.2 angeordnet, dass es sich bei einer
Drehbewegung in linearer Richtung entlang der Zahnstange 2.2 bewegt. Da das Ritzel
in die Plattform 3 integriert bzw. mit der Plattform 3 verbunden ist, kann somit über
eine Drehung des Ritzels die Plattform 3 und somit auch die auf der Plattform 3 montierte
Waffenstation 1 entlang der Hubschräge 7 in linearer Richtung hin- und herbewegt werden.
[0046] Zur Bewegung des Ritzels weist der Antrieb einen Elektromotor auf, der über eine
Schleppkabelverbindung mit dem Fahrzeug 10 verbunden ist und der von dem Fahrzeug
10 mit elektrischer Energie gespeist wird. In den Darstellungen der Fig. 2a und 2b
ist dabei die bei einer Bewegung der Plattform 3 mitlaufende Schleppkabelführung 4
zu erkennen, die die stromführenden Kabel gegen äußere Einflüsse schützt und die sich
parallel zu der Hubschräge 7 entlang der Schrägfläche 10.1 des Turms erstreckt.
[0047] Wenngleich die Plattform 3 über die Hubvorrichtung 2 üblicherweise automatisiert
aus dem Inneren des Fahrzeugs 10 bewegt wird, ist jedoch auch eine Bewegung der Plattform
3 über eine externe Antriebsvorrichtung möglich. Wenn es bspw. zu einer Fehlfunktion
der Hubvorrichtung 3 oder zu einer Stromunterbrechung kommt, kann dadurch eine Bewegung
der Plattform 3 sichergestellt bleiben.
[0048] Zur entsprechenden Bewegung der Plattform 3 weist die Hubvorrichtung 2 eine in der
Darstellung der Fig. 4 zu erkennende Notantriebsschnittstelle 2.3 auf. Diese ist mit
dem Ritzel gekoppelt, so dass sich das Ritzel über eine Drehbewegung der Notantriebsschnittstelle
2.3 ebenfalls drehen und die Plattform 3 somit in der vorstehend beschriebenen Weise
hoch- und runterfahren lässt. Die Notantriebsschnittstelle 2.3 lässt sich dabei mit
einem Werkzeug oder auch mit einem Akkuschrauber koppeln, so dass sich die Plattform
3 entsprechend auch durch einen externen Antrieb bewegen lässt.
[0049] Damit die Plattform 3 gerade in der Betriebsstellung B, in der neben der Gewichtskraft
der Waffenstation 1 auch Abschussreaktionskräfte aufgenommen werden müssen, zuverlässig
in dieser Position verbleibt und die auf den Antrieb bzw. die Hubvorrichtung 2 einwirkenden
Kräfte in einem überschaubaren Rahmen bleiben, ist eine Arretierung 5 vorgesehen.
Die Arretierung 5 besteht im Wesentlichen aus zwei in der Darstellung der Fig. 3 zu
erkennenden Pneumatikzylindern 5.3, die jeweils mit einem Arretierelement 5.2 verbunden
sind, so dass die Arretierelemente 5.2 entsprechend über die Pneumatikzylinder 5.3
in linearer Richtung zwischen einer Arretierstellung und einer Freigabestellung hin-
und herbewegt werden können. Die Arretierelemente 5.2 können in der Arretierstellung,
wenn sich die Plattform 3 in der Betriebsstellung B befindet, in diese eingreifen
bzw. formschlüssig mit dieser zusammen wirken, so dass dann eine Bewegung der Plattform
3 nicht mehr möglich ist und die einwirkenden Kräfte größtenteils über die Arretierelemente
5.2 in das Fahrzeug 10 eingeleitet werden können. Die Arretierelemente 5.2 sind dabei
in horizontaler Richtung und damit parallel zu der oberen Montagefläche 10.3 bewegbar.
[0050] Um eine in der Betriebsstellung B arretierte Plattform 3 in die Transportstellung
T abzusenken, ist es somit erforderlich, zunächst einmal die Arretierung zu lösen
und die Arretierelemente 5.2 in die Freigabestellung zu überführen. Dies geschieht
im Normalfall, in dem die Arretierelemente 5.2 durch die Pneumatikzylinder 5.3 zurückgezogen
werden. Sofern dies jedoch bspw. aufgrund einer Beschädigung oder einer Fehlfunktion
nicht möglich sein sollte, kann auch die Arretierung über eine externe Antriebsvorrichtung
gelöst werden. Dies funktioniert im Grunde ganz ähnlich wie auch die Bewegung der
Plattform 3 über die Notantriebsschnittstelle 2.3 der Hubvorrichtung 2. Denn auch
die Arretierung 5 weist eine Notantriebsschnittstelle 5.4 auf, die in der Darstellung
der Fig. 4 zu erkennen ist.
[0051] Diese Notantriebsschnittstelle 5.4 ist ebenfalls mit einem Ritzel verbunden, welches
über eine Drehung der Notantriebsschnittstelle 5.4, bspw. über ein Werkzeug per Hand
oder bspw. auch über einen Akkuschrauber, drehbar ist. Das Ritzel kämmt mit einer
Zahnstange, die über das Ritzel in linearer Richtung bewegbar ist und die mit den
beiden Arretierelementen 5.2 gekoppelt ist, so dass über eine Drehung des Ritzels,
die Arretierelemente 5.2 in linearer Richtung zwischen der Arretierstellung und der
Freigabestellung bewegbar sind. Zunächst müssten dafür jedoch die beiden Pneumatikzylinder
5.3 entlüftet werden, da diese eine entsprechende Bewegung über einen externen Antrieb
verhindern würden. Insgesamt kann die Plattform 3, bspw. in einer Notsituation, somit
durch einen externen Antrieb nicht nur hoch- und runterbewegt, sondern entsprechend
auch arretiert bzw. wieder freigegeben werden.
[0052] Um einen Zugang zu der Arretierung 5 und insbesondere den Pneumatikzylindern 5.3
zu schaffen, weist die Verkleidung 6 eine Öffnung auf, die wahlweise über eine Abdeckung
6.1 verschlossen werden kann und die in der Darstellung der Fig. 2a und 2b zu erkennen
ist. In der Darstellung der Fig. 3 ist die Abdeckung 6.1 entfernt, so dass die Arretierung
5 und insbesondere die beiden parallel nebeneinander angeordneten Pneumatikzylinder
5.3 zu erkennen sind.
[0053] Weiterhin weist die Verkleidung 6 gemäß der Darstellung der Fig. 1a zwei Ausnehmungen
auf, so dass sich die Arretierelemente 5.2 in der Arretierstellung durch die Wandung
der Verkleidung 6 erstrecken und somit die Plattform 3 in der Betriebsstellung B arretieren
können. Ferner erstreckt sich die Hubschräge 7 bis auf die Verkleidung 6 und stützt
sich am oberen Ende auf der Verkleidung 6 bzw. über die Verkleidung 6 am Fahrzeug
10 ab. Die Verkleidung 6 geht dabei versatzfrei in die Schrägfläche 10.1 über, so
dass sich auch die Hubschräge 7 von der Schrägfläche 10.1 bis auf die Verkleidung
6 erstrecken kann. Dies ist bspw. in der Darstellung der Fig. 1a gut zu erkennen.
[0054] So wie dies anhand der Darstellungen der Fig. 2a und 2b ersichtlich ist, können auf
der Plattform 3 verschiedene Waffenstationen 1 montiert werden. In den Darstellungen
der Fig. 2a und 2b sind daher zwei Waffenstationen unterschiedlichen Typs gezeigt.
Zur Montage verschiedener Waffenstationstypen weist die Plattform 3 eine universelle
Montageschnittstelle 2.3 auf. Ferner kann die Waffenstation 1 über die Montageschnittstelle
2.3 auch mit elektrischer Energie zum Betrieb der Waffenstation 1 versorgt werden
und es können über die Montageschnittstelle 2.3 auch Steuersignale zum Richten und
Abfeuern der Waffenstation 1 übertragen werden.
[0055] Insgesamt lässt sich über die schräg nach oben und nach unten bewegbare Plattform
3 die Waffenstation 1 zwischen der Betriebsstellung B und der Transportstellung T
bewegen, so dass in der Transportstellung T die maximal zulässigen Verlademaße eingehalten
und das Fahrzeug 10 trotz der Waffenplattform 1 in ein Transportfahrzeug verladen
verwenden kann. Da die Plattform 1 in jeder Stellung und somit auch zwischen der Transportstellung
T und der Betriebsstellung B auf der Hubschräge 7 angeordnet ist, die sich ihrerseits
flächig am Turm des Fahrzeugs 10 abstützt, ist eine hohe mechanische Stabilität jederzeit
sichergestellt.
Bezugszeichen:
[0056]
- 1
- Waffenstation
- 2
- Hubvorrichtung
- 2.2
- Zahnstange
- 2.3
- Notantriebsschnittstelle
- 3
- Plattform
- 3.2
- Montageschnittstelle
- 4
- Schleppkabelführung
- 5
- Arretierung
- 5.2
- Arretierelement
- 5.3
- Pneumatikzylinder
- 5.4
- Notantriebsschnittstelle
- 6
- Verkleidung
- 6.1
- Abdeckung
- 7
- Hubschräge
- 7.1
- Führung
- 7.2
- Montageplatte
- 10
- Fahrzeug
- 10.1
- Schrägfläche
- 10.2
- obere Montagefläche
- 10.3
- untere Montagefläche
- B
- Betriebsstellung
- T
- Transportstellung
1. Fahrzeug, insbesondere militärisches Landfahrzeug, mit einer Waffenstation (1), insbesondere
einer fernbedienbaren Waffenstation, die auf einer über eine Hubvorrichtung (2) zwischen
einer Betriebsstellung (B) und einer Transportstellung (T) bewegbaren Plattform (3)
montiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plattform (3) über die Hubvorrichtung (2) entlang einer Hubschräge (7) hin und
her bewegbar ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffenstation (1) über die Plattform (3) entlang der Hubschräge (7) parallel
bewegbar ist.
3. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubschräge (7) eine Führung (7.1) aufweist, wobei die Plattform (3) über die
Hubvorrichtung (2) entlang der Führung (7.1) hin und her bewegbar ist.
4. Fahrzeug nach Anspruch 3, durch gekennzeichnet, dass die Hubschräge (7) mit einer
Schrägfläche (10.1) des Fahrzeugs (10) verschraubt ist.
5. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (3) über einen in der Plattform (3) integrierten Antrieb entlang der
Hubschräge (7) hin und her bewegbar ist.
6. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtung (2) eine Zahnstange (2.2) und ein mit der Zahnstange (2.2) kämmendes
Ritzel aufweist, wobei das Ritzel plattformseitig angeordnet ist, so dass über eine
Drehung des Ritzels die Plattform (3) entlang der Zahnstange (2.2) bewegbar ist und
wobei die Hubvorrichtung (2) einen Elektroantrieb zur Drehung des Ritzels aufweist.
7. Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtung (2) eine Notantriebsschnittstelle (2.3) aufweist, über die das
Ritzel mittels einer externen Antriebsvorrichtung antreibbar ist.
8. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (3) in der Betriebsstellung (B) über eine Arretierung (5) arretierbar
ist.
9. Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung (5) zur Arretierung der Plattform (3) ein Arretierelement (5.2) aufweist,
welches zwischen einer Arretierstellung und einer Freigabestellung bewegbar ist.
10. Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierelement (5.2) über ein Stellelement zwischen der Arretierstellung und
der Freigabestellung bewegbar ist, wobei das Stellelement als Pneumatikzylinder (5.3)
ausgestaltet ist.
11. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung (5) eine Notantriebsschnittstelle (5.4) aufweist, über die das Arretierelement
(5.2) mittels einer externen Antriebsvorrichtung bewegbar ist.
12. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffenstation (1) in der Betriebsstellung (B) gegenüber der Kontur des Fahrzeugs
(10) hervorsteht.
13. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffenstation (1) in der Transportstellung (T) innerhalb der Kontur des Fahrzeugs
(10) angeordnet ist.
14. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Fahrzeugunterbau und einen gegenüber dem Fahrzeugunterbau drehbar angeordneten
Turm, wobei die Hubschräge (7) am Turm des Fahrzeugs (10) angeordnet ist.
15. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (3) eine Schnittstelle (3.2) zur Montage der Waffenstation (1) auf
der Plattform (3) aufweist, wobei über die Schnittstelle (3.2) Waffenstationen (1)
unterschiedlichen Typs auf der Plattform (3) montierbar sind.