[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung, insbesondere einen Reinigungsroboter,
mit einem herausnehmbaren Sammelbehälter. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen
Sammelbehälter für eine Reinigungsvorrichtung.
[0002] Eine Reinigungsvorrichtung, insbesondere eine Saugvorrichtung, weist typischerweise
eine Saugdüse mit einem Saugmund auf, über die mittels eines Luftstroms Verunreinigungen
bzw. Schmutz, insbesondere Staubpartikel, von einer zu reinigenden Oberfläche, aufgesaugt
werden. Der Luftstrom kann durch ein Gebläse bewirkt werden. Durch den Luftstrom wird
der Schmutz von dem Saugmund, über einen Saugkanal, in einen Schmutzsammelbehälter
der Reinigungsvorrichtung gefördert.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die
DE 10 2017 208 969 A1 bekannt, welche eine Staubabscheideeinheit für einen Staubsauger oder Staubsaugroboter
offenbart, die zumindest eine Verriegelungseinheit zur lösbaren Fixierung der Staubabscheideeinheit
an dem Staubsauger aufweist.
[0004] Zum Entleeren des Sammelbehälters kann der Nutzer der Reinigungsvorrichtung den Sammelbehälter
aus der Reinigungsvorrichtung entnehmen und zu einem Abfalleimer bringen. Dabei kann
es ggf. vorkommen, dass bei der Entnahme unbeabsichtigt Schmutzpartikel durch eine
Öffnung aus dem Sammelbehälter herausfallen.
[0005] Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, einen Sammelbehälter
und eine Reinigungsvorrichtung mit einem Sammelbehälter bereitzustellen, die eine
komfortable sichere Entnahme des Sammelbehälters ermöglichen, ohne dass dabei Schmutzpartikel
aus dem Sammelbehälter herausfallen können.
[0006] Die Aufgabe wird jeweils durch die Gegenstände der einzelnen unabhängigen Patentansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind insbesondere in den abhängigen Patentansprüchen
definiert, in nachfolgender Beschreibung beschrieben oder in der beigefügten Zeichnung
dargestellt.
[0007] Gemäß einem Aspekt wird ein Sammelbehälter beschrieben, der ausgebildet ist, in eine
Reinigungsvorrichtung, insbesondere in einen Reinigungsroboter, eingesetzt zu werden,
und der ausgebildet ist, während des Reinigungsbetriebs der Reinigungsvorrichtung
Schmutzpartikel aufzunehmen. Die Reinigungsvorrichtung weist eine Behälter-Aussparung
auf, in die der Sammelbehälter eingesetzt werden kann.
[0008] Der Sammelbehälter umfasst einen Grundbehälter, der typischerweise eine Filtereinheit
aufweist. Die Filtereinheit kann ausgebildet sein, Schmutzpartikel aus dem Saugluftstrom
der Reinigungsvorrichtung in dem Grundbehälter zurückzuhalten. Das Gebläse der Reinigungsvorrichtung
(zur Erzeugung des Saugluftstroms) kann in Strömungsrichtung hinter der Filtereinheit
angeordnet sein. Der Grundbehälter kann z. B. quaderförmig oder zylinderförmig ausgebildet
sein.
[0009] Der Grundbehälter kann eine Entleer-Öffnung zum Entleeren des Grundbehälters aufweisen.
Der Saugluftstrom mit den Schmutzpartikeln kann durch die Entleer-Öffnung in den Sammelbehälter
eintreten. Der Saugluftstrom kann durch die Filtereinheit gesogen werden, sodass die
Schmutzpartikel durch die Filtereinheit in dem Grundbehälter des Sammelbehälters zurückgehalten
werden.
[0010] Der Sammelbehälter umfasst einen Deckel, der ausgebildet ist, den Grundbehälter,
insbesondere die Entleer-Öffnung des Grundbehälters, zu bedecken, sodass von dem Deckel
das Herausfallen von Schmutzpartikeln aus dem Sammelbehälter unterbunden wird. Der
Deckel kann ggf. über eine Schwenkachse an dem Grundbehälter schwenkbar gelagert sein.
Der Deckel kann eine (ggf. durch eine Klappe verschließbare) Saugkanal-Öffnung zur
Aufnahme des Saugluftstroms mit den Schmutzpartikeln aufweisen.
[0011] Der Sammelbehälter umfasst ferner zumindest ein Führungselement, das ausgebildet
ist, mit zumindest einem komplementären Führungselement der Behälter-Aussparung der
Reinigungsvorrichtung zu interagieren, sodass der Sammelbehälter beim Herausnehmen
aus der Behälter-Aussparung durch das Führungselement automatisch von einer (im Wesentlichen
und/oder vorwiegend) waagerechten Ausrichtung in eine (mit dem Deckel nach oben) gekippte
Ausrichtung überführt wird. Dabei können in der waagerechten Ausrichtung der Deckel
und der Grundbehälter des Sammelbehälters auf (zumindest nahezu) gleicher Höhe relativ
zu der Reinigungsvorrichtung angeordnet sein. In der gekippten Ausrichtung kann der
Deckel relativ zu der Reinigungsvorrichtung (zumindest teilweise bzw. zumindest der
höchste Punkt) höher angeordnet sein, als der Grundbehälter.
[0012] Der Deckel kann entlang der Längsachse des Sammelbehälters gegenüber der Grundfläche
des Grundbehälters angeordnet sein. Mit anderen Worten, der Sammelbehälter kann eine
Längsachse aufweisen, die sich von der Grundfläche des Grundbehälters zu dem Deckel
hin erstreckt. Die Reinigungsvorrichtung kann eine Längsachse aufweisen, die im Reinigungsbetrieb
der Reinigungsvorrichtung (im Wesentlichen und/oder vorwiegend) parallel zu der Fläche
angeordnet ist, die von der Reinigungsvorrichtung gereinigt wird (und die typischerweise
der Bewegungsrichtung der Reinigungsvorrichtung entspricht). Beispielsweise kann die
Längsachse der Reinigungsvorrichtung während des Reinigungsbetriebs der Reinigungsvorrichtung
einen Winkel zu der Fläche aufweisen, die von der Reinigungsvorrichtung gereinigt
wird, der betraglich kleiner als 10°, bevorzugt kleiner als 5° oder kleiner als 2°,
ist. Allgemein sei angemerkt, dass wenn in diesem Dokument beschrieben wird, dass
zwei Achsen und/oder Richtungen (im Wesentlichen) parallel sind, dies bevorzugt bedeutet,
dass die zwei Achsen und/oder Richtungen einen Winkel zueinander aufweisen, der betraglich
kleiner als 10°, bevorzugt kleiner als 5° oder kleiner als 2°, ist.
[0013] In der waagerechten Ausrichtung des Sammelbehälters kann die Längsachse des Sammelbehälters
(im Wesentlichen und/oder nahezu) parallel zu der Längsachse der Reinigungsvorrichtung
ausgerichtet sein (mit einem Kippwinkel von (nahezu) Null, z. B. mit einem Kippwinkel
von 10° oder weniger, insbesondere 5° oder weniger oder 2° oder weniger). Andererseits
können in der gekippten Ausrichtung die Längsachse des Sammelbehälters und die Längsachse
der Reinigungsvorrichtung einen Kippwinkel größer Null bilden. Der Kippwinkel kann
20° oder mehr, insbesondere 40° oder mehr, sein.
[0014] Es wird somit ein Sammelbehälter beschrieben, der ein oder mehrere Führungselemente
aufweist, durch die der Sammelbehälter beim Herausnehmen des Sammelbehälters aus der
Behälter-Aussparung der Reinigungsvorrichtung automatisch in eine (mit dem Deckel
nach oben) gekippte Ausrichtung überführt wird. So kann eine komfortable und sichere
Entnahme des Sammelbehälters bewirkt werden.
[0015] Der Sammelbehälter kann als Führungselement an zumindest einer Seitenwand zumindest
einen Führungsstift aufweisen, der ausgebildet ist, in eine entsprechende Führungsschiene
(insbesondere in eine Führungsnut) an zumindest einer Seitenwand der Behälter-Aussparung
einzugreifen. Die Seitenwand des Sammelbehälters kann (im Wesentlichen und/oder überwiegend
und/oder nahezu) parallel zu der Längsachse des Sammelbehälters angeordnet sein. In
entsprechender Weise kann die Seitenwand der Behälter-Aussparung (im Wesentlichen
und/oder überwiegend und/oder nahezu) parallel zu der Längsachse der Reinigungsvorrichtung
angeordnet sein. Durch die Bereitstellung von ein oder mehreren Führungsstiften kann
das Ankippen des Sammelbehälters beim Herausnehmen in besonders effizienter Weise
bewirkt werden.
[0016] Der Sammelbehälter weist entlang der Querachse des Sammelbehälters typischerweise
zwei gegenüberliegende Seitenwände auf. In entsprechender Weise weist die Behälter-Aussparung
typischerweise zwei gegenüberliegende Seitenwände auf. Der Sammelbehälter weist bevorzugt
an beiden Seitenwänden jeweils zumindest einen Führungsstift, insbesondere jeweils
zwei Führungsstifte, auf. So kann das Ankippen des Sammelbehälters beim Herausnehmen
in besonders zuverlässiger Weise bewirkt werden.
[0017] Der Sammelbehälter kann an einer oder beiden Seitenwänden jeweils einen dem Deckel
zugewandten vorderen Führungsstift und einen von dem Deckel abgewandten hinteren Führungsstift
aufweisen. Der hintere Führungsstift kann in Bezug auf die Hochachse des Sammelbehälters
höher, insbesondere um 30% oder mehr der Gesamthöhe des Sammelbehälters (entlang der
Hochachse) höher, angeordnet sein, als der vordere Führungsstift. Durch die Verwendung
von zwei Führungsstiften (an beiden Seitenwänden), die unterschiedlich hoch angeordnet
sind, kann in besonders zuverlässiger Weise ein Ankippen des Sammelbehälters beim
Herausnehmen bewirkt werden.
[0018] Wie bereits weiter oben dargelegt, kann der Deckel über eine Schwenkachse schwenkbar
an dem Grundbehälter gelagert sein. Der Sammelbehälter kann eine elastische Dichtung
aufweisen, die an der Innenwand des Grundbehälters und an der Innenwand des Deckels
befestigt ist und die die Schwenkachse bedeckt. So können in besonders zuverlässiger
Weise ein Verschmutzen und ein Verklemmen der Schwenkachse vermieden werden.
[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Reinigungsvorrichtung, insbesondere ein Reinigungsroboter,
beschrieben. Die Reinigungsvorrichtung umfasst typischerweise eine Reinigungseinheit
(z. B. eine Saugeinheit), die eingerichtet ist, eine Fläche zu reinigen, z. B. eine
Fläche auf der die Reinigungsvorrichtung angeordnet ist und/oder auf der sich die
Reinigungsvorrichtung (ggf. autonom) bewegt. Die Reinigungsvorrichtung kann ferner
den in diesem Dokument beschriebenen Sammelbehälter zur Aufnahme von Schmutzpartikeln
aufweisen. Des Weiteren kann die Reinigungsvorrichtung einen Saugkanal umfassen, der
die Reinigungseinheit fluidleitend mit dem Sammelbehälter verbindet, und ein Gebläse
umfassen, das ausgebildet ist, einen Saugluftstrom durch die Reinigungseinheit und
durch den Saugkanal bis zu dem Sammelbehälter zu bewirken.
[0020] Die Reinigungsvorrichtung umfasst insbesondere eine Behälter-Aussparung zur Aufnahme
eines Sammelbehälters für Schmutzpartikel. Des Weiteren umfasst die Reinigungsvorrichtung
zumindest ein Führungselement, das ausgebildet ist, mit zumindest einem komplementären
Führungselement des Sammelbehälters zu interagieren, sodass der Sammelbehälter beim
Herausnehmen aus der Behälter-Aussparung durch das Führungselement automatisch von
der waagerechten Ausrichtung in die (mit dem Deckel des Sammelbehälters nach oben)
gekippte Ausrichtung überführt wird.
[0021] Wie bereits dargelegt, kann die Reinigungsvorrichtung als Führungselement an zumindest
einer Seitenwand der Behälter-Aussparung zumindest eine Führungsschiene (insbesondere
eine Führungsnut) aufweisen, die ausgebildet ist, den entsprechenden Führungsstift
an einer Seitenwand des Sammelbehälters aufzunehmen. Die zumindest eine Führungsschiene
kann sich ausgehend von der Oberseite der Reinigungsvorrichtung entlang der Hochachse
der Reinigungsvorrichtung in die Behälter-Aussparung hinein erstrecken. Ferner kann
die Führungsschiene an der Oberseite der Reinigungsvorrichtung eine trichterförmige
Vergrößerung aufweisen, durch die das Einfädeln des entsprechenden Führungsstiftes
(beim Einsetzen des Sammelbehälters) erleichtert wird.
[0022] Die Behälter-Aussparung weist typischerweise zwei entlang der Querachse der Reinigungsvorrichtung
gegenüberliegende Seitenwände auf. Bevorzugt weist die Behälter-Aussparung an beiden
Seitenwänden jeweils zumindest eine Führungsschiene, insbesondere jeweils zumindest
zwei Führungsschienen, auf. So kann das Ankippen des Sammelbehälters beim Herausnehmen
in besonders zuverlässiger Weise bewirkt werden.
[0023] Die Reinigungsvorrichtung kann an ein oder beiden Seitenwänden der Behälter-Aussparung
(jeweils) entlang der Längsachse der Reinigungsvorrichtung eine dem Deckel des Sammelbehälters
zugewandte erste vordere Führungsschiene und eine dem Deckel abgewandte hintere Führungsschiene
aufweisen. Die hintere Führungsschiene kann an einer hinteren Position geradlinig
entlang der Hochachse der Reinigungsvorrichtung in die Behälter-Aussparung hinein
verlaufen. Die erste vordere Führungsschiene kann ausgehend von einer vorderen Position
an der Oberseite der Reinigungsvorrichtung entlang der Hochachse der Reinigungsvorrichtung
in die Behälter-Aussparung hinein verlaufen. Dabei kann die erste vordere Führungsschiene
ausgehend von der vorderen Position mit zunehmender Eindringtiefe in der Behälter-Aussparung
zu der hinteren Position hin gekrümmt sein. Durch die Bereitstellung einer gekrümmten
Führungsschiene kann das Ankippen des Sammelbehälters beim Herausnehmen in besonders
effizienter und zuverlässiger Weise bewirkt werden.
[0024] Die Reinigungsvorrichtung kann an einer oder beiden Seitenwänden der Behälter-Aussparung
(jeweils) eine zweite (geradlinige) vordere Führungsschiene aufweisen, die entlang
der Hochachse der Reinigungsvorrichtung parallel zu der hinteren Führungsschiene in
die Behälter-Aussparung hinein verläuft (an einer Position, die zwischen der hinteren
und der vorderen Position angeordnet ist).
[0025] Die zweite vordere Führungsschiene kann sich an einer bestimmten Eindringtiefe in
die Behälter-Aussparung mit der ersten (gekrümmten) vorderen Führungsschiene vereinen.
An der bestimmten Eindringtiefe kann eine Weiche angeordnet sein. Die Weiche kann
derart ausgebildet sein (z. B. durch Verwendung einer Feder, die die Weiche in einer
definierten Lage hält), dass
• ein Führungsstift beim Einsetzen des Sammelbehälters in die Behälter-Aussparung
ab der bestimmten Eindringtiefe (durch die Weiche) von der zweiten vorderen Führungsschiene
zu der ersten vorderen Führungsschiene geführt wird (sodass der Sammelbehälter in
der waagerechten Ausrichtung in die Behälter-Aussparung eingesetzt werden kann); und
• der Führungsstift beim Herausnehmen des Sammelbehälters aus der Behälter-Aussparung
(durch die Weiche) an der zweiten vorderen Führungsschiene vorbeigeführt und in der
ersten vorderen Führungsschiene gehalten wird (sodass der Sammelbehälter beim Herausnehmen
aus der Behälter-Aussparung in die gekippte Ausrichtung überführt wird).
[0026] Durch die Bereitstellung einer zweiten vorderen (geradlinigen) Führungsschiene kann
der Komfort beim Einsetzen und Herausnehmen des Sammelbehälters weiter erhöht werden.
[0027] Es ist zu beachten, dass jegliche Aspekte des in diesem Dokument beschriebenen Sammelbehälters
und/oder der in diesem Dokument beschriebenen Reinigungsvorrichtung in vielfältiger
und/oder beliebiger Weise miteinander kombiniert werden können. Insbesondere können
die Merkmale der Patentansprüche in vielfältiger und/oder beliebiger Weise miteinander
kombiniert werden.
[0028] Im Weiteren wird die Erfindung anhand von in der beigefügten Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen:
Figuren 1a und 1b einen beispielhaften Reinigungsroboter als Beispiel für eine Reinigungs-
und/oder Saugvorrichtung in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten;
Figur 1c beispielhafte Komponenten einer Reinigungsvorrichtung;
Figuren 2a bis 2e einen beispielhaften Sammelbehälter und eine beispielhafte Behälter-Aussparung
einer Reinigungsvorrichtung;
Figuren 3a bis 3c beispielhafte Führungsschienen;
Figuren 4a bis 4c beispielhafte Führungsscheinen mit einer Führungsweiche; und
Figuren 5a bis 5b einen Sammelbehälter mit einer Dichtung.
[0029] Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument damit, das unbeabsichtigte
Herausfallen von Schmutz aus einem Sammelbehälter beim Herausnehmen des Sammelbehälters
aus einer Reinigungsvorrichtung in effizienter und zuverlässiger Weise zu vermeiden.
In diesem Zusammenhang zeigen Fig. 1a die Oberseite 121 und Fig. 1b die Unterseite
122 eines Reinigungsroboters 100 als Beispiel für eine Reinigungsvorrichtung, insbesondere
als Beispiel für eine Saugvorrichtung. Die spezifisch für einen Reinigungsroboter
beschriebenen Aspekte gelten allgemein für eine Reinigungsvorrichtung.
[0030] Die Unterseite 122 ist im Saugbetrieb des Reinigungsroboters 100 dem zu reinigenden
Boden bzw. der zu reinigenden Fläche eines Reinigungsbereichs, etwa eines Raumes,
zugewandt. Die Unterseite 122 des Reinigungsroboters 100 weist typischerweise ein
oder mehrere Antriebseinheiten 101 (mit ein oder mehreren Antriebsrädern) auf, durch
die der Reinigungsroboter 100 selbstständig bewegt werden kann, um unterschiedliche
Bereiche eines Bodens zu reinigen. Des Weiteren kann der Reinigungsroboter 100 ein
oder mehrere Führungs- und/oder Stützelemente 104 (z. B. nicht angetriebene Räder)
aufweisen, die eine stabile Bewegung des Reinigungsroboters 100 über den zu reinigenden
Boden ermöglichen. Außerdem umfasst ein Reinigungsroboter 100 typischerweise ein oder
mehrere Reinigungseinheiten 106 (insbesondere Saugdüsen), die eingerichtet sind, den
Boden unter dem Reinigungsroboter 100 zu reinigen.
[0031] Eine Reinigungseinheit 106 (insbesondere eine Saugdüse) kann eine Bürstenwalze 102
aufweisen, die ausgebildet ist, sich um eine Rotationsachse zu drehen, wobei die Rotationsachse
typischerweise parallel zu der Unterseite 122 des Reinigungsroboters 100 angeordnet
ist. Die Bürstenwalze 102 kann dazu verwendet werden, Staub und/oder Verunreinigungen
auf dem zu reinigenden Boden mechanisch von dem Boden zu lösen, sodass der Staub und/oder
die Verunreinigungen mit erhöhter Zuverlässigkeit in den Saugmund 107 der Reinigungseinheit
106 gesogen werden können.
[0032] An der Oberseite 121 des Reinigungsroboters 100 kann eine Benutzerschnittstelle angeordnet
sein, die es einem Nutzer des Reinigungsroboters 100 ermöglicht, Steuereingaben zu
tätigen. Außerdem kann der Reinigungsroboter 100 an einer Seitenwand 123 (z. B. an
einer Seitenwand 123 im Frontbereich des Reinigungsroboters 100) einen Stoßfänger
105 umfassen, wobei an dem Stoßfänger 105 ein Stoßsensor angeordnet sein kann, der
eingerichtet ist, Sensordaten zu erfassen, die anzeigen, ob der Reinigungsroboter
100 in Bewegungsrichtung 120 gegen ein Hindernis gestoßen ist oder nicht. Das Auslösen
des Stoßsensors (aufgrund der Auslenkung des Stoßfängers 105) durch ein Hindernis
kann z. B. bewirken, dass sich der Reinigungsroboter 100 um seine, senkrecht auf dem
Boden stehende, Vertikal- bzw. Hochachse dreht, und dadurch die Bewegungsrichtung
120 ändert, um dem Hindernis auszuweichen.
[0033] Des Weiteren weist ein Reinigungsroboter 100 typischerweise ein oder mehrere Umfeldsensoren
110 auf (siehe Fig. 1c), die eingerichtet sind, Umfeld- bzw. Sensordaten in Bezug
auf das Umfeld des Reinigungsroboters 100 zu erfassen. Die ein oder mehreren Umfeldsensoren
110 können umfassen: eine oder mehrere Bildkameras, ein oder mehrere Ultraschallsensoren,
ein oder mehrere taktile und/oder optische Abstandssensoren, ein oder mehrere akustische
Sensoren, ein oder mehrere Temperatursensoren, ein oder mehrere Lidar- und/oder Radarsensoren,
etc. Eine Steuereinheit 130 des Reinigungsroboters 100 kann eingerichtet sein, auf
Basis der Umfelddaten digitale Karteninformation in Bezug auf den zu reinigenden Reinigungsbereich
zu ermitteln und ggf. auf einer Speichereinheit 111 des Reinigungsroboters 100 zu
speichern. Der Reinigungsroboter 100 kann die digitale Karteninformation nutzen, um
sich innerhalb des Reinigungsbereichs (z. B. innerhalb eines Raums) selbstständig
zu orientieren und/oder um eine Fahrroute zur Reinigung des Reinigungsbereichs festzulegen.
[0034] Fig. 1c zeigt ein kartesisches Koordinatensystem mit einer Längsachse (d. h. mit
einer x-Achse), mit einer Querachse (d. h. mit einer y-Achse) und mit einer Hochachse
(d. h. mit einer z-Achse). Die Bewegungsrichtung 120 der Reinigungsvorrichtung 100
entspricht typischerweise der Längsachse. Die Rotationsachse der Bürstenwalze 102
verläuft typischerweise entlang der Querachse.
[0035] Die Reinigungsvorrichtung 100 weist typischerweise einen Sammelbehälter 140 auf,
der in eine Behälter-Aussparung 150 der Reinigungsvorrichtung 100 eingesetzt bzw.
aus der Behälter-Aussparung 150 der Reinigungsvorrichtung 100 herausgenommen werden
kann. In den Figuren 2a und 2b ist veranschaulicht, wie der Sammelbehälter 140 aus
der Behälter-Aussparung 150 der Reinigungsvorrichtung 100 herausgenommen werden kann.
Ferner zeigen Figuren 2c und 2d eine beispielhafte Behälter-Aussparung 150 mit Führungsschienen
(insbesondere Nuten) 221, 222 und Fig. 2e zeigt einen beispielhaften Sammelbehälter
140 mit entsprechenden Führungsstiften 211, 212, die beim Herausnehmen bzw. bei Einsetzen
des Sammelbehälters 140 in den entsprechenden Führungsschienen 221, 222 bewegt werden
können.
[0036] Der Sammelbehälter 140 kann einen Grundbehälter 205 aufweisen, der mit einem Deckel
202 bedeckt werden kann. Der Deckel 202 kann z. B. über ein Gelenk und/oder über eine
Schwenkachse schwenkbar an dem Grundbehälter 205 gelagert sein. An dem Deckel 202
kann ein Griff 204 zum Öffnen des Deckels 202 und/oder zum Herausnehmen des Sammelbehälters
140 aus der Behälter-Aussparung 150 angeordnet sein. Der Grundbehälter 205 kann an
einer Behälterwand eine Filtereinheit 203 aufweisen, durch die Saugluft gesogen wird.
Die Filtereinheit 203 kann ausgebildet sein, Schmutzpartikel, die von der Reinigungsvorrichtung
100 über den Saugmund 107 in den Sammelbehälter 140 gesogen wurden, aus der Saugluft
herauszufiltern, sodass die Schmutzpartikel in dem Sammelbehälter 140 zurückbleiben.
[0037] An dem Sammelbehälter 140, insbesondere an dem Deckel 202 des Sammelbehälters 140,
kann eine Saugkanal-Öffnung 201 angeordnet sein, über die die Saugluft (mit den Schmutzpartikeln)
in den Sammelbehälter 140 gelangt. An der Saugkanal-Öffnung 201 kann eine Klappe vorgesehen
sein, mit der die Saugkanal-Öffnung 201 verschlossen werden kann (wenn die Reinigungsvorrichtung
100 nicht im Reinigungsbetrieb betrieben wird). Die Klappe kann derart ausgebildet
sein, dass sich die Klappe automatisch öffnet (z. B. aufgrund des Saugluftstroms),
wenn die Reinigungsvorrichtung 100 im Reinigungsbetrieb betrieben wird.
[0038] Es kann insbesondere dann, wenn die Saugkanal-Öffnung 201 des Sammelbehälters 140
nicht mit einer Klappe bedeckt werden kann, vorkommen, dass Schmutzpartikel beim Herausnehmen
des Sammelbehälters 140 aus der Behälter-Aussparung 150 aus dem Sammelbehälter 140
herausfallen, z. B. wenn der Sammelbehälter 140 waagerecht oder mit der Saugkanal-Öffnung
201 nach unten herausgenommen wird. Der Sammelbehälter 140 und die Behälter-Aussparung
150 können daher derart ausgebildet sein, dass die Saugkanal-Öffnung 201 und/oder
der Deckel 202 beim Herausnehmen des Sammelbehälters 140 automatisch nach oben ausgerichtet
werden. Dies kann durch die in den Figuren 2c und 2d dargestellten Führungsschienen
221, 222 und die in Fig. 2e dargestellten Führungsstifte 211, 212 (allgemein Führungselemente)
bewirkt werden.
[0039] Der Sammelbehälter 140 kann eine Längsachse aufweisen, die sich von der Grundfläche
des Grundbehälters 205 zu dem Deckel 202 des Sammelbehälters 140, insbesondere zu
der Entleer-Öffnung des Grundbehälters 205, erstreckt. Das Gelenk des Sammelbehälters
140 kann ausgebildet sein, den Deckel um eine Schwenkachse zu schwenken, die parallel
zu der Querachse des Sammelbehälters 140 verläuft. Die Hochachse des Sammelbehälters
140 kann senkrecht zu der Längsachse und der Querachse angeordnet sein. Im eingesetzten
Zustand des Sammelbehälters 140 können: die Längsachse des Sammelbehälters 140 der
Längsachse der Reinigungsvorrichtung 100 entsprechen, die Querachse des Sammelbehälters
140 der Querachse der Reinigungsvorrichtung 100 entsprechen, und/oder die Hochachse
des Sammelbehälters 140 der Hochachse der Reinigungsvorrichtung 100 entsprechen.
[0040] Der Sammelbehälter 140 kann z. B. eine Quaderform aufweisen. Ferner kann der Sammelbehälter
140 entlang der Querachse eine erste Seitenwand und eine gegenüberliegende zweite
Seitenwand aufweisen. An beiden Seitenwänden können jeweils zwei Stifte 211, 212 angeordnet
sein. Die Behälter-Aussparung 150 ist typischerweise entsprechend und/oder komplementär
zu der Form des Sammelbehälters 140 ausgebildet. Die Behälter-Aussparung 150 kann
entlang der Querachse (der Reinigungsvorrichtung 100) eine erste Seitenwand und eine
gegenüberliegende zweite Seitenwand aufweisen. In beiden Seitenwänden können jeweils
zwei Führungsschienen 221, 222 (für die entsprechenden Stifte 212, 212 des Sammelbehälters
140) angeordnet sein.
[0041] An den Seitenwänden des Sammelbehälters 140 kann jeweils ein (in Bezug auf die Längsachse)
vorderer Stift 211 und ein hinterer Stift 212 angeordnet sein, wobei der vordere Stift
211 näher an der Saugkanal-Öffnung 201 angeordnet ist, als der hintere Stift 212.
Der hintere Stift 212 kann in Bezug auf die Hochachse höher angeordnet sein, als der
vordere Stift 211.
[0042] In entsprechender Weise kann an den Seitenwänden der Behälter-Aussparung 150 jeweils
eine (in Bezug auf die Längsachse) vorderer Führungsschiene 221 (für den jeweils vorderen
Stift 211) und eine hintere Führungsschiene 222 (für den jeweils hinteren Stift 212)
angeordnet sein, wobei die vordere Schiene 221 näher an dem Saugkanal angeordnet ist,
als die hintere Schiene 222.
[0043] In den Figuren 3a bis 3c sind unterschiedliche Anordnungen der Stifte 211, 212 in
den entsprechenden Schienen 221, 222 beim Herausnehmen des Sammelbehälters 140 aus
der Behälter-Aussparung 150 dargestellt. Fig. 3a zeigt die Anordnung der Stifte 211,
212, wenn der Sammelbehälter 140 vollständig in der Behälter-Aussparung 150 eingesetzt
ist (z. B. während des Reinigungsbetriebs der Reinigungsvorrichtung 100). Der Sammelbehälter
140 befindet sich in der waagerechten Ausrichtung.
[0044] Fig. 3b veranschaulicht eine Situation, bei der der Sammelbehälter 140 waagerecht
(d. h. mit horizontal ausgerichteter Längsachse) angehoben wurde. Aufgrund der Krümmung
der vorderen Schiene 221 kann der Sammelbehälter 140 nur bis zu einer bestimmten Höhe
waagerecht angehoben werden. Ab der in Fig. 3b dargestellten Stelle muss der Sammelbehälter
140 um die Querachse nach hinten gedreht werden, um den effektiven Abstand zwischen
den beiden Stiften 211, 212 (entlang der Längsachse der Reinigungsvorrichtung 100)
zu erhöhen. Erst dann kann der Sammelbehälter 140 weiter aus der Behälter-Aussparung
150 angehoben werden, wie beispielhaft in Fig. 3c dargestellt.
[0045] In den Figuren 4a bis 4e ist ein Beispiel dargestellt, bei der die Seitenwände der
Behälter-Aussparung 150 jeweils eine zweite vordere Führungsschiene 421 aufweisen,
die es ermöglicht, den Sammelbehälter 140 in waagerechter Ausrichtung in die Behälter-Aussparung
150 einzusetzen. Die Behälter-Aussparung 150 weist an jeder Seitenwand jeweils eine
erste vordere Schiene 221 auf, die eine Krümmung aufweist, um das Ankippen des Sammelbehälters
140 beim Herausnehmen zu erzwingen. Ferner weist jede Seitenwand eine zweite vordere
Schiene 421 auf, die ein waagerechtes Einsetzen des Sammelbehälters 140 in die Behälter-Aussparung
150 ermöglicht.
[0046] Die beiden vorderen Führungsschienen 221, 421 sind bevorzugt durch eine Trennwand
401 und eine beweglich (an einer Schwenkachse 402) gelagerte Weiche 403 voneinander
getrennt. Die Weiche 403 kann dabei standardmäßig den Zugang zu der zweiten vorderen
Schiene 421 ausgehend von dem eingesetzten Zustand des Sammelbehälters 140 verschließen,
sodass der vordere Stift 211 beim Herausnehmen des Sammelbehälters 140 entlang der
ersten vorderen Schiene 221 geführt wird. Andererseits kann die Weiche 403 ausgehend
von der zweiten vorderen Schiene 421 beim Einsetzten des Sammelbehälters 140 durch
den vorderen Stift 211 ausgelenkt werden, um den Sammelbehälter 140 waagerecht entlang
der zweiten vorderen Schiene 421 in den eingesetzten Zustand zu überführen.
[0047] Es werden somit Maßnahmen beschrieben, die es ermöglichen, während der Entnahme ein
automatisches Ankippen der Staubbox 140 (d. h. allgemein des Sammelbehälters 140)
zu bewirken. Durch das Kippen der Staubbox 140 wird bewirkt, dass darin befindlicher
Staub und Schmutz von der Frontklappe 202 weg zur hinteren Wand (d. h. zur Grundfläche)
der Staubbox 140 bewegt wird. Durch die Kippbewegung kann sich der Staub in zuverlässiger
Weise von der Filtereinheit 203 der Staubbox 140 lösen. Ferner kann erreicht werden,
dass der Staub nicht mehr im Bereich der Frontklappe 202 (d. h. des Deckels) liegt
und somit nicht aus der Staubbox 140 herausfallen kann, wenn der Nutzer die Frontklappe
140 öffnet.
[0048] Die Staubbox 140 kann derart ausgebildet sein, dass die Staubbox 140 nach oben aus
dem Reinigungsroboter 100 herausgezogen werden kann. Die Staubbox 140 weist eine Frontklappe
202 auf, die eine vollständige Entleerung des Inhalts der Staubbox 140 erlaubt.
[0049] Im Reinigungsroboter 100 ist eine Führung integriert, an der die Staubbox 140 entlangbewegt
wird, wenn diese aus dem Reinigungsroboter 100 entnommen oder in diesen eingesetzt
wird. Diese Führung ist zumindest teilweise nicht geradlinig, sondern weist ein oder
mehrere Kurven auf, die so gestaltet sind, dass die Staubbox 140 während der Entnahme
aus dem Reinigungsroboter 100 um die Querachse (mit der Frontklappe 202) nach oben
gekippt wird.
[0050] An der Staubbox 140 können zu diesem Zweck Führungsstifte 211, 212, z. B. Nutsteine,
vorgesehen sein. Ferner können im Reinigungsroboter 100 die dazu passenden Führungsschienen
221, 222 (z. B. Nuten) angeordnet sein. Die ein oder mehreren Kurven der Führungsschienen
221, 222 können so ausgelegt sein, dass die Staubbox 140 nicht nur vertikal bewegt
wird, sondern gleichzeitig um die Querachse gekippt wird. Für den Nutzer stellt sich
dies als eine durchgehende Bewegung dar, die z. B. als Arretierungsschritt wahrnehmbar
ist.
[0051] Bei der Entnahme der Staubbox 140 nach oben wird die vordere, untere Kante der Staubbox
140 in dem in den Figuren 3a bis 3c gezeigten Beispiel in einer gebogenen Bahn nach
oben geführt. Die Staubbox 140 kippt bei dieser Bewegung, so dass die Front der Staubbox
140 angehoben wird. Staub fällt dabei in den hinteren Bereich der Staubbox 140 und
bleibt dort liegen. Mit Beenden der geführten Entnahmebewegung ist die Staubbox 140
durch den Nutzer frei nach oben entnehmbar. Wenn der Nutzer die Staubbox 140 auf dem
Weg zu einem Mülleimer weiter in dieser Ausrichtung hält, so kann sichergestellt werden,
dass der Staub beim Öffnen der Frontklappe 202 nicht unerwartet herausfällt.
[0052] Beim Wiedereinsetzen der Staubbox 140 in den Reinigungsroboter 100 wird die Staubbox
140 in dem Beispiel der Figuren 3a bis 3c in der gekippten Ausrichtung in den Reinigungsroboter
100 eingesetzt und wird daraufhin in der weiteren Bewegung nach unten wieder in die
horizontale und/oder waagerechte Ausrichtung gebracht. Am Reinigungsroboter 100 sind
bevorzugt trichterförmig erweiterte Einführungsöffnungen in die Führungsschienen 221,
222 vorgesehen, um ein Einfädeln der entsprechenden Stifte 211, 212 der Staubbox 140
zu erleichtern.
[0053] Die Kurvenform der Führungsschienen 221, 222 ist bevorzugt derart ausgebildet, dass
die Führungsschienen 221, 222 das Ankippen der Staubbox 140 bei der Entnahme erzwingen,
und beim Einsetzen der Staubbox 140 ein Verkeilen und/oder Verhaken der Führungsstifte
211, 212 zuverlässig vermieden wird. Die für das Kippen der Staubbox 140 zuständige
Kurve ist bevorzugt ausgebildet, eine Verlagerung der vorderen Führungsstifte 211
zu erzwingen, bevor die hinteren Führungsstifte 212 aus den entsprechenden Führungsschienen
222 herausgehoben werden können. Die gebogene Kurvenführung beginnt daher relativ
früh (d. h. relativ weit unten innerhalb der Behälter-Aussparung 150). Beim Wiedereinsetzen
der Staubbox 140 kann ein Verkeilen dadurch verhindert werden, dass die (vorderen)
Führungsschienen 221 relativ breit (entlang der Längsachse) ausgebildet sind, um ausreichend
Spiel beim Einsetzen und beim nach-unten-Drücken durch den Nutzer zu ermöglichen.
[0054] Eine Unterstützung der Ankippbewegung während des Heraushebens kann durch die Gestaltung
von ein oder mehreren Griffen 204 an der Staubbox 140 bewirkt werden. Wenn die Staubbox
140 nur an ihrer vorderen Kante bzw. im vorderen Bereich einen Griff 204 aufweist,
so wird allein durch die Gewichtsverteilung relativ zu dem Griff 204 automatisch ein
Kippen der Staubbox 140 bewirkt, wenn die Staubbox 140 herausgehoben wird.
[0055] Alternativ oder zusätzlich können die Führungsschienen 221, 222 am Reinigungsroboter
100 so ausgelegt werden, dass die Staubbox 140 beim Entnehmen angekippt wird, jedoch
beim Einsetzen in den Reinigungsroboter 100 auch horizontal eingeführt werden kann
(wie beispielhaft in den Figuren 4a bis 4e dargestellt). Ähnlich einem Gleis-Weichensystem
werden dabei die vorderen Führungsstifte 211 der Staubbox 140 auf dem Weg nach oben
nach vorn geleitet. Beim Einsetzen können die Führungsstifte 211 auch einen geradlinigen
Weg nach unten nehmen und die Weiche 403 dabei umgehen bzw. wegdrücken. Die Weiche
403 kann durch Federkraft in ihre Sollstellung gedrückt werden.
[0056] Für den Nutzer ergibt sich damit die Möglichkeit, die leere Staubbox 140 auch in
waagerechter Ausrichtung wieder in den Reinigungsroboter 100 einzusetzen, was eine
besonders komfortable und intuitive Handhabung ermöglicht.
[0057] Beim waagerechten Einsetzen gleitet der (vordere) Führungsstift 211 vertikal nach
unten in den hinteren, zweiten Kanal 421 der vorderen Führungsschiene 221, 421 (d.
h. in die zweite vordere Führungsschiene 421). Die federnd gelagerte Weiche 403 wird
dabei zur Seite gedrückt und der Führungsstift 211 kann an der Weiche 403 vorbeigleiten.
Beim Entnehmen der Staubbox 140 wird der Führungsstift 211 durch die Weiche 403 in
den vorderen, ersten Kanal 221 der vorderen Führungsschiene 221, 421 (d. h. in die
erste vordere Führungsschiene 221) gezwungen, sodass die Staubbox 140 angekippt wird.
[0058] Für den Fall, dass die Frontklappe 202 der Staubbox 140 mit der Schwenkachse 501
nach unten aufgeschwenkt wird (wie beispielhaft in den Figuren 5a und 5b dargestellt),
kann es sein, dass beim Entleeren der Staubbox 140 Schmutz und Staub über die Kante
des Grundbehälters 205 auf die Frontklappe 202 gelangen. Um ein Verschmutzen der Dichtungen
an der Klappe 202 zu verhindern, kann eine flexible Dichtung 502 zwischen dem Grundbehälter
205 und der Frontklappe 202 integriert werden, die gestrafft bzw. gespannt wird, wenn
die Frontklappe 202 geöffnet wird, so dass ein durchgehender, glatter Übergang zwischen
dem Grundbehälter 205 und der Klappe 202 entsteht.
[0059] Durch das in diesem Dokument beschriebene automatische Ankippen der Staubbox 140
werden Staub und Schmutz in den hinteren Bereich der Staubbox 140 bewegt und können
somit beim Öffnen der Frontklappe 202 nicht mehr herausfallen. Durch das Ankippen
der Staubbox 140 kann ein zusätzlicher Reinigungseffekt für die Filtereinheit 203
bewirkt werden, insbesondere um relativ große Flusen zu lösen. Durch das Führen der
Staubbox 140 bei der Entnahme kann ein besonders zuverlässiges Ankippen der Staubbox
140 bewirkt werden. Durch ein optionales Weichensystem kann ein waagerechtes Einsetzen
der Staubbox 140 ermöglicht werden.
[0060] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur das Prinzip
des in diesem Dokument beschriebenen Sammelbehälters und/oder der in diesem Dokument
beschriebenen Reinigungsvorrichtung veranschaulichen sollen.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 100
- Reinigungsvorrichtung (Reinigungsroboter)
- 101
- Antriebseinheit
- 102
- Bürstenwalze
- 104
- Führungs- und/oder Stützelement
- 105
- Stoßfänger
- 106
- Reinigungseinheit / Saugdüse
- 107
- Saugmund
- 110
- Umfeldsensor
- 111
- Speichereinheit
- 120
- Bewegungsrichtung / Längsrichtung
- 121
- Oberseite
- 122
- Unterseite
- 123
- Seitenwand
- 130
- Steuereinheit
- 140
- Sammelbehälter / Staubbox
- 150
- Behälter-Aussparung
- 201
- Saugkanal-Öffnung
- 202
- Deckel / Frontklappe
- 203
- Filtereinheit
- 204
- Griff
- 205
- Grundbehälter
- 211, 212
- Führungselement (Führungsstift)
- 221, 222
- Führungselement (Führungsschiene)
- 401
- Trennwand
- 402
- Gelenk
- 403
- Weiche
- 421
- Führungselement (Führungsschiene)
- 501
- Schwenkachse
- 502
- Dichtung
1. Sammelbehälter (140), der ausgebildet ist, in eine Behälter-Aussparung (150) einer
Reinigungsvorrichtung (100) eingesetzt zu werden und während eines Reinigungsbetriebs
der Reinigungsvorrichtung (100) Schmutzpartikel aufzunehmen; wobei der Sammelbehälter
(140) umfasst,
- einen Grundbehälter (205) mit einer Filtereinheit (203); wobei die Filtereinheit
(203) ausgebildet ist, Schmutzpartikel aus einem Saugluftstrom der Reinigungsvorrichtung
(100) in dem Grundbehälter (205) zurückzuhalten;
- einen Deckel (202), der ausgebildet ist, den Grundbehälter (205) zu bedecken, sodass
von dem Deckel (202) ein Herausfallen von Schmutzpartikeln aus dem Sammelbehälter
(140) unterbunden wird; und
- zumindest ein Führungselement (211, 212), das ausgebildet ist, mit zumindest einem
komplementären Führungselement (221, 222, 421) der Behälter-Aussparung (150) der Reinigungsvorrichtung
(100) zu interagieren, sodass der Sammelbehälter (140) beim Herausnehmen aus der Behälter-Aussparung
(150) durch das Führungselement (211, 212) automatisch von einer waagerechten Ausrichtung
in eine gekippte Ausrichtung überführt wird.
2. Sammelbehälter (140) gemäß Anspruch 1, wobei
- in der waagerechten Ausrichtung der Deckel (202) und der Grundbehälter (205) des
Sammelbehälters (140) auf gleicher Höhe relativ zu der Reinigungsvorrichtung (100)
angeordnet sind; und
- in der gekippten Ausrichtung der Deckel (202) relativ zu der Reinigungsvorrichtung
(100) höher angeordnet ist, als der Grundbehälter (205).
3. Sammelbehälter (140) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- der Deckel (202) entlang einer Längsachse des Sammelbehälters (140) gegenüber einer
Grundfläche des Grundbehälters (205) angeordnet ist;
- die Reinigungsvorrichtung (100) eine Längsachse aufweist, die im Reinigungsbetrieb
der Reinigungsvorrichtung (100) im Wesentlichen parallel zu einer Fläche angeordnet
ist, die von der Reinigungsvorrichtung (100) gereinigt wird;
- in der waagerechten Ausrichtung die Längsachse des Sammelbehälters (140) im Wesentlichen
parallel zu der Längsachse der Reinigungsvorrichtung (100) ausgerichtet ist; und
- in der gekippten Ausrichtung die Längsachse des Sammelbehälters (140) und die Längsachse
der Reinigungsvorrichtung (100) einen Kippwinkel größer Null bilden; wobei der Kippwinkel
insbesondere 20° oder mehr ist.
4. Sammelbehälter (140) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sammelbehälter
(140) als Führungselement (211, 212) an einer Seitenwand zumindest einen Führungsstift
(211, 212) aufweist, der ausgebildet ist, in zumindest eine entsprechende Führungsschiene
(221, 222, 421) an einer Seitenwand der Behälter-Aussparung (150) einzugreifen.
5. Sammelbehälter (140) gemäß Anspruch 4, wobei
- der Sammelbehälter (140) an der Seitenwand einen dem Deckel (202) zugewandten vorderen
Führungsstift (211) und einen von dem Deckel (202) abgewandten hinteren Führungsstift
(212) aufweist; und
- der hintere Führungsstift (212) in Bezug auf eine Hochachse des Sammelbehälters
(140) höher, insbesondere um 30% oder mehr einer Gesamthöhe des Sammelbehälters (140)
höher, angeordnet ist, als der vordere Führungsstift (211).
6. Sammelbehälter (140) gemäß einem der Ansprüche 4 bis 5, wobei
- der Sammelbehälter (140) zwei entlang einer Querachse des Sammelbehälters (140)
gegenüberliegende Seitenwände aufweist; und
- der Sammelbehälter (140) an beiden Seitenwänden jeweils zumindest einen Führungsstift
(211, 212), insbesondere jeweils zwei Führungsstifte (221, 212), aufweist.
7. Sammelbehälter (140) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- der Deckel (202) über eine Schwenkachse (501) schwenkbar an dem Grundbehälter (205)
gelagert ist; und
- der Sammelbehälter (140) eine elastische Dichtung (502) aufweist, die an einer Innenwand
des Grundbehälters (205) und an einer Innenwand des Deckels (202) befestigt ist und
die die Schwenkachse (501) bedeckt.
8. Sammelbehälter (140) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Deckel (202)
eine Saugkanal-Öffnung (201) zur Aufnahme des Saugluftstroms mit den Schmutzpartikeln
aufweist.
9. Reinigungsvorrichtung (100) zur Reinigung einer Fläche; wobei die Reinigungsvorrichtung
(100) umfasst,
- eine Behälter-Aussparung (150) zur Aufnahme eines Sammelbehälters (140) für Schmutzpartikel;
und
- zumindest ein Führungselement (221, 222, 421), das ausgebildet ist, mit zumindest
einem komplementären Führungselement (211, 212) des Sammelbehälters (140) zu interagieren,
sodass der Sammelbehälter (140) beim Herausnehmen aus der Behälter-Aussparung (150)
durch das Führungselement (221, 222, 421) automatisch von einer waagerechten Ausrichtung
in eine gekippte Ausrichtung überführt wird.
10. Reinigungsvorrichtung (100) gemäß Anspruch 9, wobei die Reinigungsvorrichtung (100)
als Führungselement (221, 222, 421) an einer Seitenwand der Behälter-Aussparung (15ß0)
zumindest eine Führungsschiene (221, 222, 421) aufweist, die ausgebildet ist, in zumindest
einen entsprechenden Führungsstift (211, 212) an einer Seitenwand des Sammelbehälters
(140) aufzunehmen.
11. Reinigungsvorrichtung (100) gemäß Anspruch 10, wobei sich die Führungsschiene (221,
222, 421) ausgehend von einer Oberseite (121) der Reinigungsvorrichtung (100) entlang
einer Hochachse der Reinigungsvorrichtung (100) in die Behälter-Aussparung (100) hinein
erstreckt.
12. Reinigungsvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 11, wobei
- die Reinigungsvorrichtung (100) an der Seitenwand entlang einer Längsachse der Reinigungsvorrichtung
(100) eine einem Deckel (202) des Sammelbehälters (140) zugewandte erste vordere Führungsschiene
(221) und eine dem Deckel (202) abgewandte hintere Führungsschiene (222) aufweist;
- die hintere Führungsschiene (222) an einer hinteren Position geradlinig entlang
einer Hochachse der Reinigungsvorrichtung (100) in die Behälter-Aussparung (150) hinein
verläuft; und
- die erste vordere Führungsschiene (221) ausgehend von einer vorderen Position an
einer Oberseite (121) der Reinigungsvorrichtung (100) entlang der Hochachse der Reinigungsvorrichtung
(100) in die Behälter-Aussparung (150) hinein verläuft; wobei die erste vordere Führungsschiene
(221) ausgehend von der vorderen Position mit zunehmender Eindringtiefe in der Behälter-Aussparung
(150) zu der hinteren Position hin gekrümmt ist.
13. Reinigungsvorrichtung (100) gemäß Anspruch 12, wobei
- die Reinigungsvorrichtung (100) an der Seitenwand eine zweite vordere Führungsschiene
(421) aufweist, die entlang der Hochachse der Reinigungsvorrichtung (100) parallel
zu der hinteren Führungsschiene (222) in die Behälter-Aussparung (150) hinein verläuft;
- sich die zweite vordere Führungsschiene (421) an einer bestimmten Eindringtiefe
in die Behälter-Aussparung (150) mit der ersten vorderen Führungsschiene (221) vereint;
und
- an der bestimmten Eindringtiefe eine Weiche (403) angeordnet ist, die derart ausgebildet
ist, dass
- ein Führungsstift (211) beim Einsetzen des Sammelbehälters (140) in die Behälter-Aussparung
(150) ab der bestimmten Eindringtiefe von der zweiten vorderen Führungsschiene (421)
zu der ersten vorderen Führungsschiene (221) geführt wird; und
- der Führungsstift (211) beim Herausnehmen des Sammelbehälters (140) aus der Behälter-Aussparung
(150) an der zweiten vorderen Führungsschiene (421) vorbeigeführt und in der ersten
vorderen Führungsschiene (221) gehalten wird.
14. Reinigungsvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei
- die Behälter-Aussparung (150) zwei entlang einer Querachse der Reinigungsvorrichtung
(100) gegenüberliegende Seitenwände aufweist; und
- die Behälter-Aussparung (150) an beiden Seitenwänden jeweils zumindest eine Führungsschiene
(221, 222, 412), insbesondere jeweils zumindest zwei Führungsschienen (221, 222, 412),
aufweist.
15. Reinigungsvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 9 bis 14, wobei die Reinigungsvorrichtung
(100) einen Sammelbehälter (140) aufweist, der gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet
ist.