[0001] Die Erfindung betrifft ein Dampfauftragssystem, für das effiziente Erwärmen einer
Papier- Karton- oder Faserstoffbahn mittels Kondensation von Dampf, umfassend einen
Dampfblaskasten, der eine Mehrzahl von Auftragszonen umfasst, die mittels Auftragsventilen
mit einer Dampfleitung verbunden sind. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Auftrag von Dampf auf eine Papier- Karton oder Faserstoffbahn, mittels einem Dampfauftragssystem.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist sind Dampfblaskästen bekannt, die zu einer Erwärmung
der Papierbahn in der Papierproduktion verwendet werden. Die
WO 2021 20 92 32 A1 zeigt einen besonders kompakten Dampfblaskasten, bei dem die Dampfmengenmessung und
Dampfkonditionierung bereits in den Dampfblaskasten integriert sind. Eine Dampfmengenmessung
ist dabei aber stets aufwendig und fehlerbehaftet. In der Praxis werden Dampfblaskästen
weiterhin nicht effektiv betrieben, um sicher zu stellen, dass Dampf, der nicht an
der Papierbahn kondensiert, nicht als Nebel in die Umgebung entweicht. Den idealen
Betriebspunkt zu finden, erfordert umfangreiche manuelle Versuche, für die in der
Praxis bei veränderlichen Randbedingungen oft die Zeit fehlt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein effizientes Dampfauftragssystem bereitzustellen,
um eine effiziente Bedampfung der Papierbahn zu erreichen, und zu verhindern, dass
Dampf ungenutzt in die Umgebung gelangt, und nicht an der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn
kondensiert. Weiterhin kann in einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung auf
eine Dampfmengenmessung verzichtet werden, um hier mittels Berechnungen ein besonders
effizientes und günstiges Dampfauftragssystem zu erhalten, sowie ein Verfahren bereitzustellen,
dieses effizient zu betreiben. Eine Automatische effizientere Steuerung der Dampfmenge
soll so ermöglicht werden.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ausführung entsprechend den unabhängigen
Ansprüchen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
finden sich in den Unteransprüchen.
[0005] Weiterhin wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, wobei das Dampfauftragssystem
eine Regelvorrichtung umfasst, die eingerichtet ist, die Auftragsmenge des Dampfes
für jede Auftragszone zu regeln, wobei die Auftragsventile eine Einrichtung zur Erfassung
der Ventilstellung umfassen, und die Dampfleitung eine Druckmessung umfasst und wobei
die Regelvorrichtung eingerichtet ist die Auftragsmenge aus der Ventilstellung und
gemessenen Wert der Druckmessung zu berechnen.
[0006] Für eine Regelung der Auftragsmenge ist es notwendig, Informationen zu dem Dampfdurchsatz
zu ermitteln. Im Stand der Technik kommen hier Durchflussmessungen zum Einsatz, die
eine definierte Vorlauf und Nachlauf Länge einer Dampfleitung benötigen. Die Durchflussmessungen
sind dabei besonders anfällig für Messfehler, was eine präzise und damit effiziente
Dosierung der Auftragsmenge erschwert. Im Rahmen dieser Erfindung wird daher auf die
Durchflussmessungen an der Dampfleitung verzichtet. Die Auftragsventile umfassen stattdessen
eine Messeinrichtung zur Erfassung und Übermittlung der genauen Ventilstellung. Die
Messeinrichtung kann dabei über einen Wegaufnehmer ausgeführt sein, oder eine Berechnung
der Position umfassen, die durch eine Erfassung der Schritte eines Schrittmotors erfolgt.
Bei hydraulischen oder pneumatischen Ventilen kann die Positionsbestimmung der Ventile
auch über eine Druckmessung des Steuermediums erfolgen. Um für jede Auftragszone die
Auftragsmenge zu bestimmen und zu regeln, wird in der Regelung eine Kennlinie für
die Auftragsventile hinterlegt, die die Auftragsmenge in Abhängigkeit von dem Dampfdruck
in der Dampfzuleitung und dem Umgebungsdruck umfasst. Weiterhin vorteilhaft kann die
Druckmessung auch noch eine Temperaturmessung umfassen, so kann die Temperatur ebenfalls
für die Berechnung der Auftragsmengen berücksichtigt werden (Die Druckmessung ist
dann Temperaturkompensiert). Die Kennlinie kann weiterhin spezifische Geometrieinformationen
der Auftragskammer umfassen, und eine hohe Genauigkeit für die Verwendung in dem Dampfblaskasten
erreichen. Die Auftragsventile sind vorteilhaft bereits in den Dampfblaskasten integriert
und befinden sich dabei zwischen Dampfleitung und Auftragszone. Die Auftragszonen
umfassen vorteilhaft eine größere Anzahl von Auftragsdüsen oder Auftragsöffnungen,
insbesondere zwischen 10 und 200 Auftragsöffnungen pro Auftragszone, durch die der
Dampf auf die Papier- Karton- oder Faserstoffbahn gelangt.
[0007] Weiterhin vorteilhaft ist ein Dampfauftragssystem, wobei die Regelvorrichtung einen
Geschwindigkeitswert der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn umfasst, und die Auftragsmenge
an Dampf in Korrelation mit dem Geschwindigkeitswert regelt.
[0008] Um eine Auftragsmenge pro Fläche der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn zu errechnen
und zu regeln ist ein Geschwindigkeitswert vorteilhaft. Die Geschwindigkeit ist dabei
die Produktionsgeschwindigkeit und/oder die Geschwindigkeit, mit der die Papier- Karton-
oder Faserstoffbahn an dem Dampfblaskasten vorbeibewegt wird. Der Geschwindigkeitswert
wird dabei vorteilhaft aus der Maschinensteuerung digital an die Regelvorrichtung
übermittelt.
[0009] Weiterhin vorteilhaft ist ein Dampfauftragssystem, wobei die Regelvorrichtung einen
Sortenwert der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn umfasst, und die Auftragsmenge
an Dampf in Korrelation mit dem Sortenwert regelt.
[0010] Der Sortenwert wird vorteilhaft aus der Maschinensteuerung und/oder einem Produktionsplanungssystem
digital an die Regelvorrichtung übermittelt. Der Sortenwert ist dabei ein Summenwert
von verschiedenen Qualitätswerten und/oder Produktionseinstellungen der Papier- Karton-
oder Faserstoffbahn. Der Sortenwert umfasst dabei eine Flächengewichtswert und/oder
Werte über die Stofflichen Zusammensetzung der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn.
Auch Einstellungen in einer Formiersektion und/oder einer Pressenpartie der Maschine
zur Herstellung der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn können optional in dem Sortenwert
enthalten sein. Auch die aufzutragende Dampfmenge kann spezifisch für die Sorte gewählt
werden, und mit der Regelvorrichtung dementsprechend automatisch eingestellt werden.
[0011] Weiterhin vorteilhaft ist ein Dampfauftragssystem, wobei das Dampfauftragssystem
ein Messystem umfasst, wobei das Messystem Qualitätswerte der Papier- Karton- oder
Faserstoffbahn als Profilwerte über die Maschinenquerrichtung (CD) ermittelt und and
die Regelvorrichtung übermittelt und wobei die Regelvorrichtung die Auftragsmenge
in Korrelation mit den Profilwerten für jede Auftragszone regelt.
[0012] Die Qualitätswerte der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn werden als Profil über
die Breite der Bahn gemessen. Dies wird vorteilhaft mittels eines Messrahmens und
traversierender Sensorik in einem Qualitätsleitsystem (QCS) ermittelt, das Teil des
Dampfauftragssystems ist. Für das Dampfauftragssystem ist eine Regelung mittels Regelvorrichtung
und Messwerten des QCS vorteilhaft, da die Auftragsmenge so über die Maschinenquerrichtung
(CD) angepasst werden kann und die Qualitätswerte ausgeglichen und/oder verbessert
werden können. Durch Schwankungen im Rohmaterial und oder in den Maschinenparametern
kann es über die Breite der Papier-Karton- oder Faserstoffbahn zu unterschiedlichen
Qualitätswerten kommen. Eine gezielte verstärkte Erwärmung mittels Dampfes in einzelnen
Auftragszonen, kann in diesen Bereichen eine Verbesserung der Qualitätswerte erreichen,
beispielsweise durch eine Verbesserung der Trocknung oder Entwässerung.
[0013] Weiterhin vorteilhaft ist ein Dampfauftragssystem, wobei das Dampfauftragssystem
ein Messystem umfasst, wobei das Messystem einen Feuchtewert und/oder Flächengewichtswert
der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn als Profilwerte über die Maschinenquerrichtung
(CD) ermittelt und and die Regelvorrichtung übermittelt, wobei die Regelvorrichtung
die Auftragsmenge in Korrelation mit den Profilwerten für jede Auftragszone regelt.
[0014] Das Dampfauftragssystem kann den Feuchtewert der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn
direkt beeinflussen, da die erhöhte Temperatur durch Dampfauftrag eine verbesserte
Entwässerung und/oder Trocknung ermöglicht. Daher ist der Feuchtewert eine vorteilhafte
Eingangsgröße für die Regelvorrichtung des Dampfauftragssystems. Auch das Flächengewicht
wird von dem Messystem oder QCS gemessen und vorteilhaft an die Regelvorrichtung übermittelt,
da die Auftragsmenge an Dampf je nach Flächengewicht der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn
einen unterschiedlichen Effekt hat, wobei je höher das Flächengewicht ist, desto höher
kann die Auftragsmenge an Dampf geregelt werden.
[0015] Weiterhin vorteilhaft ist ein Dampfauftragssystem, wobei das Dampfauftragssystem
einen Temperatursensor umfasst, wobei die Regelvorrichtung ausgeführt ist die Auftragsmenge
in Korrelation mit dem Messwert des Temperatursensors zu regeln.
[0016] Die Temperatur der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn sowie die Umgebungstemperatur
haben einen direkten Einfluss auf die Effektivität des Dampfauftrags. Je höher die
Bahntemperatur, desto geringer die Kondensationsrate des aufgetragenen Dampfes. Auch
andere Prozesstemperaturen können in der Regelung vorteilhaft berücksichtigt werden,
da sie die Qualität des Produkts oder die Qualitätswerte beeinflussen. Der Temperatursensor
kann dabei als Kontaktsensor, oder Infrarotsensor ausgeführt sein, oder einen indirekten
Messwert umfassen, der mittels Berechnung oder Messung beispielsweise aus einem Prozessleitsystem
an die Regelvorrichtung übermittelt wird.
[0017] Weiterhin vorteilhaft ist ein Dampfauftragssystem, wobei das Dampfleitung über die
Länge in Maschinenquerrichtung (CD) eine Querschnittsfläche von 100 - 3000 cm
2 aufweist, insbesondere eine Querschnittsfläche von 200 - 1000 cm
2.
[0018] Für eine Regelung der der Auftragszonen mittels Auftragsventilen, ist nur möglich,
wenn ein gleichmäßiger Dampfdruck an allen Auftragsventilen anliegt. Eine entsprechend
große Dimensionierung de Dampfleitung ist dafür vorteilhaft. Erst wenn die Leitung
eine ausreichende Querschnittsfläche aufweist, kann über die gesamte Bahnbreite in
Maschinenquerrichtung (CD) an alle Auftragsventile ein ausreichende Dampfversorgung
sichergestellt werden. Die Dampfleitung ist dabei besonders vorteilhaft dimensioniert,
wenn die Querschnittsfläche zwischen 250 - 1000 cm
2 ausgeführt ist, und die Länge der Dampfleitung zwischen 3 und 13 m lang ist. Weiterhin
vorteilhaft ist ein Verfahren zum Auftrag von Dampf auf eine Papier- Karton oder Faserstoffbahn,
mittels einem Dampfauftragssystem, umfassend 10 - 200 Auftragszonen, und wobei jede
Auftragszone mit einem Auftragsventil verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass
folgende Verfahrensschritte ausgeführt werden:
- Ermitteln der Ventilstellung für jedes Auftragsventil und Übermittlung der Werte an
eine Regelvorrichtung
- Druckmessung des Dampfdrucks in der Dampfleitung und Übermittlung der Messwerte an
eine Regelvorrichtung
- Berechnung der Auftragsmenge für jede Auftragszone in der Regelvorrichtung mittels
den in vorgenannten Messwerten
- Regelung der Auftragsmenge für jede Auftragszone mittels Verstellung der Auftragsventile.
[0019] Das Verfahren zum Regeln der Auftragsmenge von Dampf für jede Auftragszone kommt
dabei vorteilhaft ohne weitere Dampfmengenmessungen aus. Dies ist sowohl ein Vorteil
bei den Investitionskosten als auch für die Genauigkeit der Regelung, da die Messfehler
aus einer Dampfmengenmessung vermieden werden. Anstelle der Mengenmessung und/oder
Volumenmessung in der Dampfleitung verwendet dieses Verfahren lediglich einen Druckwert
und eine präzise ermittelte Ventilstellung, um die Auftragsmenge zu bestimmen und/oder
zu regeln. Weiterhin ist für die Regelung mittels Ventilstellung eine Druckmessung
in der Dampfleitung notwendig, wobei die Druckmessung vorteilhaft nach einem Dampfmengenventil
angeordnet ist, dass die Dampfmenge, die in die Dampfleitung strömt, regelt. Vorteilhaft
umfasst die Druckmessung auch eine Temperaturmessung, um eine Temperaturkompensation
der Druckmessung zu ermöglichen.
[0020] Weiterhin vorteilhaft ist ein Verfahren wobei in einem weiteren Verfahrensschritt
Temperaturwerte, Sortenwerte und/oder Geschwindigkeitswerte an die Regelvorrichtung
übermittelt werden und für die Regelung der Auftragsmenge berücksichtigt werden.
[0021] Die Übermittlung der Temperaturen, Sortenwerte und/oder Geschwindigkeitswerte erfolgt
dabei vorteilhaft aus dem Kontrollsystem der Maschine zur Herstellung der Papier-
Karton- oder Faserstoffbahn. Üblicherweise wird ein Verteiltes Regel und Steuer-System
verwendet (Distributed Control System, oder DCS), dass mittels digitaler Signalübermittlung
verschiedene Messwerte an die Regelvorrichtung des Dampfauftragssystems übermittelt.
Die Messwerte werden im DCS aus verschiedenen Sensoren und/oder Berechnungen ermittelt.
[0022] Weiterhin vorteilhaft ist ein Verfahren, wobei das Dampfauftragssystem ein Messystem
umfasst, wobei das Messystem einen Profilwert eines Qualitätswertes der Papier-Karton-
oder Faserstoffbahn an die Regelvorrichtung übermittelt, wobei die Zielgröße für die
Regelung der Auftragsmenge für jede Auftragszone unter Berücksichtigung des Profilwerts
ausgeführt wird.
[0023] Aus dem Herstellungsprozess der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn können Unregelmäßigkeiten
über die Bahnbreite entstehen. Diese werden über ein Qualitäts-Messystem und Regelsystem
(QCS) ermittelt und als Profilinformationen an die Regelvorrichtung des Dampfauftragssystems
übermittelt.
[0024] Weiterhin vorteilhaft ist ein Verfahren, wobei die Qualitätswerte die Feuchte und/oder
das Flächengewicht der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn umfassen.
[0025] Aus den im QCS ermittelten Profilwerten, ist besonders das Flächengewicht und die
Feuchte der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn wichtig, um eine Regelung der Auftragsmenge
an Dampf effizient zu erreichen.
[0026] Weiterhin vorteilhaft ist ein Verfahren, wobei in der Regelvorrichtung ein Kondensationspotential
der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn errechnet wird, wobei das Kondensationspotential
für die Regelung der Auftragsmenge berücksichtigt wird.
[0027] Die Auftragsmenge an Dampf, die an der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn kondensiert,
ist von verschiedenen Größen abhängig. Die Feuchte, das Flächengewicht und die Geschwindigkeit
der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn sind die am stärksten für die Kondensation
relevanten Qualitätswerte. Über die Kondensation von Dampf kommt es zu einer Erwärmung
der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn, wobei die Bahn ein zeitlich und örtlich unterschiedliches
Kondensationspotential aufweist. Wird das Kondensationspotential berücksichtigt kann
bei sich ändernden Produktionsbedingungen immer die optimale Dampfauftragsmenge berechnet
werden, die in den Auftragszonen des Dampfauftragssystems auf die Papier- Karton-
oder Faserstoffbahn aufgetragen wird. So kann verhindert werden, dass Dampf ungenutzt
aus dem Dampfauftragssystem in die Umgebung entweicht und dort Nebel verursacht. Andererseits
kann bei einer zu geringen Auftragsmenge die vorteilhafte Erwärmung nicht ausreichend
genutzt werden, wenn das Kondensationspotential nicht ausgeschöpft wird.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Figur erläutert.
[0029] Die
Figur 1 zeigt eine schematische nicht maßstäbliche isometrische Übersichtsdarstellung eines
Dampfauftragssystems 1, für den Auftrag von Dampf auf eine Papier- Karton- oder Faserstoffbahn
2. Das Dampfauftragssystem 1 umfasst einen Dampfblaskasten 3, ein Regelsystem 6 sowie
ein Messystem 5, sowie die Leitungen zum Transport von Dampf, Druckluft und/oder Signalen.
Der Dampfblaskasten 3 ist ausgeführt Dampf in unterschiedlicher Menge auf die Papier-
Karton- oder Faserstoffbahn 2 mittels einer Mehrzahl von Auftragszonen 4 aufzubringen.
Die Auftragszonen sind vorteilhaft in Maschinenquerrichtung CD über die Papier- Karton-
oder Faserstoffbahn 2 verteilt. Vorteilhaft sind die Auftragszonen 4 zwischen 5 -
50 cm breit (in CD). Bei einer typischen Bahnbreite von 3 - 13 m umfasst ein Dampfblaskasten
3 vorteilhaft zwischen 10 und 300 Auftragszonen 4. Besonders voreilhaft ist eine Breite
der Zonen in CD von 4 - 40 cm, und eine Anzahl von 25 - 250 Auftragszonen, da so eine
besonders genaue Regelung der Dampfauftragsmenge in CD erreicht werden kann. Jede
Auftragszone 4 verfügt über eine Verteilkammer, mit und vorteilhaft über Dampfausström-Öffnungen
oder Dampf-Auftragsdüsen. Die Verteilkammer jeder Auftragszone ist mit einem Auftragsventil
8 verbunden, und wird aus einer gemeinsamen Dampfleitung 9 mit Dampf versorgt. Die
Dampfleitung 9 ist dabei vorteilhaft in einem ausreichend großen Volumen ausgeführt,
um an allen Auftragszonen den gleichen Druck bereitzustellen. Besonders vorteilhaft
ist dabei eine Dampfleitung 9, die eine Querschnittsfläche nach einem Dampfmengenventil
10 von 100 cm
2 bis 1000 cm
2 aufweist. Der Dampfblaskasten umfasst die Auftragszonen 4, die Auftragsventilen 8,
die Dampfleitung 9, ein Dampfmengenventil 10 sowie eine Druckmessung 7 die den Druck
in der Dampfleitung 9 nach dem Dampfmengenventil 10 erfasst. Die Dampfleitung 9 umfasst
weiterhin vorteilhaft (nicht bildlich dargestellt) weitere Ventile, um Kondensat abzuleiten
und/oder beheizte Kammern um Kondensation in dem Dampfblaskasten zu vermindern. Die
Auftragsventile 8 verfügen vorteilhaft über eine Positionserfassung der Ventilstellung,
wobei über eine Kennlinie der Durchsatz an Dampf in Abhängigkeit von Ventilstellung
und der Druckdifferenz vor und nach dem Auftragsventil 8 dargestellt werden kann.
Diese Kennlinien sind vorteilhaft in Regelvorrichtung 6 für jede Auftragszone als
Daten hinterlegt. Die Regelvorrichtung 6 umfasst vorteilhaft ein Computersystem, die
technischen Vorrichtungen zur Signalverarbeitung (IO-Interfaces, DA/AD Wandler), sowie
entsprechende Wandler, um Steuersignale an die Auftragsventile zu übergeben, und dort
eine entsprechende Verstellung zu erreichen. Als Eingangsgrößen für die Regelvorrichtung
6 übermitteln die Auftragsventile 8 die aktuelle Ventilstellung, weiterhin werden
die Daten eines Messystems 5 an die Regelvorrichtung 6 übermittelt. Das Regelsystem
ist außerdem mit der Druckmessung 7 aus der Dampfversorgung verbunden, wobei die Druckmessung
7 üblicherweise für einen Dampfdruck in dem Bereich 0 - 8 bar Überdruck, und insbesondere
für einen Bereich von 0 - 2 bar Überdruck ausgelegt ist. Das Messsystem 5 ist ausgeführt
Qualitätswerte 16 der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn 2 zu erfassen und ist in
dem Herstellungsprozess nach dem Dampfblaskasten angeordnet. Das Messsystem 5 ist
dabei ausgeführt über die Bahnbreite in Maschinenquerrichtung CD eine Vielzahl von
Messungen der Qualitätswerte 16 auszuführen, sodass ein Profilwert 14 ermittelt werden
kann. Das Messsystem 5 ist dabei vorteilhaft ausgeführt Qualitätswerte 16 für die
Feuchte, die Temperatur und/oder das Flächengewicht der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn
2 ermitteln. Typischerweise sind zwischen dem Dampfblaskasten 3 und dem Messsystem
weitere Produktionsabschnitte angeordnet, wie beispielsweise (nicht bildlich dargestellt)
eine Pressensektion, eine Trockenpartie und/oder eine Leimpresse. Die Regelvorrichtung
6 ist ausgeführt die übermittelten Profilwerte 14 zu verarbeiten und Stellsignale
an die Auftragsventile 8 auszugeben. Vorteilhaft und optional werden weitere Signale
aus dem Herstellungsprozess und oder der Umgebung der Maschine zur Herstellung der
Papier- Karton- oder Faserstoffbahn 2 in der Regelung verarbeitet. Besonders vorteilhaft
wird der Geschwindigkeitswert 12 in der Regelvorrichtung 6 verwendet, um die Auftragsmenge
an Dampf anzupassen. Der Geschwindigkeitswert korreliert dabei linear mit der Auftragsmenge
an Dampf die and er Papier- Karton- oder Faserstoffbahn 2 kondensiert werden kann.
In ähnlicher Weise kann auch ein Temperaturwert, der mittels einem Temperatursensor
15 ermittelt wird, einen Einfluss auf die Kondensation haben, und entsprechend in
der Regelvorrichtung 6 verwendet werden. Besonders vorteilhaft und optional kann dabei
die Temperatur der Papier-Karton oder Faserstoffbahn gemessen werden, und/oder eine
Umgebungstemperatur und/oder eine Prozesstemperatur. Die Kondensationsrate an der
Papier- Karton- oder Faserstoffbahn 2 ist geringer je höher die Temperatur der Papier-
Karton- oder Faserstoffbahn 2 ist. Die Regelvorrichtung 6 kann weiterhin auch unterschiede
in der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn 2 in der Regelung berücksichtigen, insbesondere
Informationen wie der Sortenwert 13, der ein Sammelwert mehrerer Qualitätswerte 16
ist, kann vorteilhaft und optional in der Regelung verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Dampfauftragssystem
- 2
- Papier- Karton- oder Faserstoffbahn
- 3
- Dampfblaskasten
- 4
- Auftragszonen
- 5
- Messsystem
- 6
- Regelvorrichtung
- 7
- Druckmessung
- 8
- Auftragsventil
- 9
- Dampfleitung
- 10
- Dampfmengenventil
- 11
- Dampfzuführung
- 12
- Geschwindigkeitswert
- 13
- Sortenwert
- 14
- Profilwert
- 15
- Temperatursensor
- 16
- Qualitätswert
- CD
- Maschinenquerrichtung (Cross Direction)
- MD
- Maschinenlaufrichtung (Machine Direction)
1. Dampfauftragssystem (1), für das effiziente Erwärmen einer Papier-Karton- oder Faserstoffbahn
(2) mittels Kondensation von Dampf, umfassend einen Dampfblaskasten (3), der eine
Mehrzahl von Auftragszonen (4) umfasst, die mittels Auftragsventilen (8) mit einer
Dampfleitung (9) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Dampfauftragssystem (1) eine Regelvorrichtung (6) umfasst, die eingerichtet ist,
die Auftragsmenge an Dampf für jede Auftragszone (4) zu regeln, wobei die Auftragsventile
(8) eine Einrichtung zur Erfassung der Ventilstellung umfassen, und die Dampfleitung
(9) eine Druckmessung (7) umfasst und wobei die Regelvorrichtung (6) eingerichtet
ist die Auftragsmenge aus der Ventilstellung und dem gemessenen Wert der Druckmessung
(7) zu berechnen.
2. Dampfauftragssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelvorrichtung (6) einen Geschwindigkeitswert (12) der Papier- Karton- oder
Faserstoffbahn (2) umfasst, und die Auftragsmenge an Dampf in Korrelation mit dem
Geschwindigkeitswert (12) regelt.
3. Dampfauftragssystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelvorrichtung (6) einen Sortenwert (13) der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn
(2) umfasst, und die Auftragsmenge an Dampf in Korrelation mit dem Sortenwert (13)
regelt.
4. Dampfauftragssystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dampfauftragssystem (1) ein Messystem (5) umfasst, wobei das Messystem (5) Qualitätswerte
der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn (2) als Profilwerte (14) über die Maschinenquerrichtung
(CD) ermittelt und and die Regelvorrichtung (6) übermittelt, wobei die Regelvorrichtung
(6) die Auftragsmenge in Korrelation mit den Profilwerten (14) für jede Auftragszone
(4) regelt.
5. Dampfauftragssystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dampfauftragssystem (1) ein Messystem (5) umfasst, wobei das Messystem (5) einen
Feuchtewert und/oder Flächengewichtswert der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn (2)
als Profilwerte (14) über die Maschinenquerrichtung (CD) ermittelt und and die Regelvorrichtung
(6) übermittelt, wobei die Regelvorrichtung (6) die Auftragsmenge in Korrelation mit
den Profilwerten (14) für jede Auftragszone (4) regelt.
6. Dampfauftragssystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dampfauftragssystem (1) einen Tempersensor (15) umfasst, wobei die Regelvorrichtung
(6) ausgeführt ist die Auftragsmenge in Korrelation mit dem Messwert des Temperatursensors
(15) zu regeln.
7. Dampfauftragssystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dampfleitung (9) über die Länge in Maschinenquerrichtung (CD) eine Querschnittsfläche
von 100 - 3000 cm2 aufweist, insbesondere eine Querschnittsfläche von 100 - 1000 cm2.
8. Verfahren zum Auftrag von Dampf auf eine Papier- Karton oder Faserstoffbahn (2), mittels
einem Dampfauftragssystem (1) nach einem der der vorherigen Ansprüche, wobei das Dampfauftragssystem
(1) 10 - 250 Auftragszonen umfasst, und wobei jede Auftragszone (4) mit einem Auftragsventil
(8) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass folgende Verfahrensschritte ausgeführt werden:
• Messen der Ventilstellung für jedes Auftragsventil (8) und Übermittlung der Messwerte
an eine Regelvorrichtung (6)
• Druckmessung (7) des Dampfdrucks in der Dampfleitung (9) und Übermittlung der Messwerte
an eine Regelvorrichtung (6)
• Berechnung der Auftragsmenge für jede Auftragszone (4) in der Regelvorrichtung (6)
mittels den in vorgenannten Messwerten
• Regelung der Auftragsmenge für jede Auftragszone (4) mittels Verstellung der Auftragsventile
(8).
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einem weiteren Verfahrensschritt Temperaturwerte, Sortenwerte und/oder Geschwindigkeitswerte
an die Regelvorrichtung (6) übermittelt werden und für die Regelung der Auftragsmenge
berücksichtigt werden.
10. Verfahren nach Anspruche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Dampfauftragssystem (1) ein Messystem (5) umfasst, wobei das Messystem (5) einen
Profilwert (14) eines Qualitätswertes der Papier-Karton- oder Faserstoffbahn an die
Regelvorrichtung übermittelt, wobei die Zielgröße für die Regelung der Auftragsmenge
für jede Auftragszone (4) unter Berücksichtigung des Profilwerts (14) ausgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruche 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Qualitätswerte die Feuchte und/oder das Flächengewicht der Papier-Karton- oder
Faserstoffbahn (2) umfassen.
12. Verfahren nach einem der Anspruche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Regelvorrichtung (6) ein Kondensationspotential der Papier- Karton- oder Faserstoffbahn
(2) errechnet wird, wobei das Kondensationspotential in der Regelvorrichtung (6) für
die Regelung der Auftragsmenge an Dampf berücksichtigt wird.