[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet des Straßenbaus mit einem Straßenfertiger. Insbesondere
betrifft die Erfindung den Einbau eines mehrlagigen Fahrbahnbelags entlang einer Trasse.
[0002] Aus der
EP 1 118 713 B1 ist ein Verfahren zum automatischen Steuern eines Straßenfertigers bekannt. An einer
Einbaubohle des Straßenfertigers ist ein Messpunkt fest angebracht. Der Messpunkt
kann beispielsweise am Ende eines Ausziehbohlenteils der Einbaubohle angeordnet sein.
Anhand von Planungsdaten werden Soll-Werte für die Position des Messpunkts bestimmt.
Es wird eine Positionsabweichung zwischen einer Ist-Position des Messpunkts und einer
Soll-Position errechnet. Basierend auf der berechneten Positionsabweichung wird eine
Verstellung der Einbaubohle vorgenommen.
[0003] Das System der
EP 1 118 713 B1 ist nur einsetzbar, wenn geeignete Planungsdaten vorliegen.
[0004] Die
DE 10 2020 117 095 A1 beschreibt eine Straßenfertigungssteuereinheit, welche eine Begrenzungskarte eines
Belags erzeugen kann, die auf Positionen einer ersten Bohlenverbreiterung und einer
zweiten Bohlenverbreiterung basiert. In einigen Fällen kann die Begrenzungskarte als
ein zweidimensionales digitales Modell oder ein dreidimensionales digitales Modell
des Belags oder der gefertigten Arbeitsfläche erzeugt werden.
[0005] Es ist aus der Praxis bekannt, einen mehrlagigen Fahrbahnbelag durch mehrmaliges
Abfahren einer Trasse mit einem Straßenfertiger einzubauen, wobei der Straßenfertiger
jeweils manuell von einem Fahrer gelenkt wird und die Bohlenbreite des Straßenfertigers
manuell durch zumindest einen Bohlenbediener eingestellt wird.
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Einbau eines mehrlagigen
Fahrbahnbelags bereitzustellen.
[0007] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Einbau eines mehrlagigen
Fahrbahnbelags bereitgestellt. Mit einem ersten Straßenfertiger wird eine erste Belagschicht
entlang einer Trasse eingebaut. Mit dem ersten Straßenfertiger oder mit einem zweiten
Straßenfertiger wird über der ersten Belagschicht eine zweite Belagschicht eingebaut.
Bei dem Einbau der ersten Belagschicht werden Einbaudaten aufgezeichnet. Die Einbaudaten
erlauben zumindest eine Ermittlung einer bei dem Einbau der ersten Belagschicht von
einer Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers durchlaufenen Verlaufsspur. Die
Einbaudaten werden bei dem Einbau der zweiten Belagschicht zum Steuern des ersten
Straßenfertigers oder des zweiten Straßenfertigers herangezogen.
[0008] Durch das Aufzeichnen der Einbaudaten bei dem Einbau der ersten Belagschicht werden
Informationen gewonnen, die den Einbau der zweiten Belagschicht erleichtern können.
Die Einbaudaten können gewissermaßen als Beiprodukt des Einbaus der ersten Belagschicht
abgegriffen werden. Ein separater Schritt zum Gewinnen der Einbaudaten im Rahmen einer
Planung kann entfallen oder vereinfacht werden.
[0009] Durch das Heranziehen der Einbaudaten beim Einbau der zweiten Belagschicht kann die
zweite Belagschicht besonders gut auf die erste Belagschicht abgestimmt eingebaut
werden. Durch ein auf die erste Belagschicht abgestimmtes Einbauen der zweiten Belagschicht
kann eine hohe Fahrbahnqualität erreicht werden.
[0010] Die bei dem Einbau der ersten Belagschicht von der Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers
durchlaufene Verlaufsspur kann einen Verlauf einer seitlichen Außengrenze der ersten
Belagschicht darstellen. Die Einbaudaten können eine korrekte Positionierung der zweiten
Belagschicht bezüglich der ersten Belagschicht erleichtern. Die Einbaudaten können
einen Einbau der zweiten Belagschicht mit einem Verlauf erleichtern, welcher möglichst
genau dem Verlauf der ersten Belagschicht entspricht.
[0011] Die von der Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers durchlaufene Verlaufsspur
kann eine Verlaufsspur eines Punkts der Bohlenaußenkante oder eines Punkts an der
Bohlenaußenkante sein. Vorzugsweise ist die von der Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers
durchlaufene Verlaufsspur eine Verlaufsspur eines hinteren Endes oder eines hinteren
Endpunkts der Bohlenaußenkante. Der Verlauf eines hinteren Endes oder eines hinteren
Endpunkts der Bohlenaußenkante kann einen Verlauf einer seitlichen Außengrenze der
ersten Belagschicht darstellen.
[0012] Bei dem Einbau der ersten Belagschicht kann der erste Straßenfertiger teilweise oder
vollständig manuell von einem oder mehreren Bedienern gesteuert werden. Beispielsweise
können Ausfahrpositionen von Ausfahrteilen, insbesondere eines linken Ausfahrteils
und eines rechten Ausfahrteils, einer Einbaubohle des ersten Straßenfertigers bei
dem Einbau der ersten Belagschicht manuell gesteuert werden. Zusätzlich oder alternativ
kann beispielsweise eine Lenkung des ersten Straßenfertigers bei dem Einbau der ersten
Belagschicht manuell gesteuert werden. Zusätzlich oder alternativ kann beispielsweise
eine Einstellung eines Querneigungswinkels der Einbaubohle des ersten Straßenfertigers
bei dem Einbau der ersten Belagschicht manuell gesteuert werden.
[0013] Der erste Straßenfertiger oder der zweite Straßenfertiger kann bei dem Einbau der
zweiten Belagschicht basierend auf den Einbaudaten zumindest teilweise manuell gesteuert
werden. Beispielsweise können einem Bediener des ersten Straßenfertigers oder des
zweiten Straßenfertigers bei dem Einbau der zweiten Belagschicht basierend auf den
Einbaudaten Einstellungsempfehlungen angezeigt werden. Durch die Einstellungsempfehlungen
kann der Einbau der zweiten Belagschicht vereinfacht werden.
[0014] Der erste Straßenfertiger oder der zweite Straßenfertiger kann bei dem Einbau der
zweiten Belagschicht basierend auf den Einbaudaten zumindest teilweise automatisch
gesteuert werden. Durch eine zumindest teilweise automatische Steuerung kann die Bedienung
des ersten Straßenfertigers oder des zweiten Straßenfertigers bei dem Einbau der zweiten
Belagschicht vereinfacht sein.
[0015] Der erste Straßenfertiger kann eine erste Steuerung umfassen. Die erste Steuerung
kann dazu konfiguriert sein, eine oder mehrere Funktionen des ersten Straßenfertigers
zu steuern. Der zweite Straßenfertiger kann eine zweite Steuerung umfassen. Die zweite
Steuerung kann dazu konfiguriert sein, eine oder mehrere Funktionen des zweiten Straßenfertigers
zu steuern.
[0016] Die Einbaudaten können während des Einbaus der ersten Belagschicht aufgezeichnet
werden. Die Einbaudaten können von dem ersten Straßenfertiger aufgezeichnet werden.
Die Einbaudaten können von der ersten Steuerung aufgezeichnet werden. Die Einbaudaten
können in einem Datenspeicher gespeichert werden. Der Datenspeicher kann als Teil
des ersten Straßenfertigers vorgesehen sein. Der Datenspeicher kann mit dem ersten
Straßenfertiger per Datenkommunikation verbunden sein. Der Datenspeicher kann beispielsweise
als Cloud-Speicher ausgebildet sein. Der Datenspeicher kann als transportables Datenmedium
ausgebildet sein, welches mit dem ersten Straßenfertiger verbindbar ist. Das transportable
Datenmedium kann beispielsweise als Diskette, oder als CD, oder als USB-Stick, oder
als Festplatte, oder als SSD, oder als Flash-Speichereinrichtung ausgebildet sein.
Der Datenspeicher kann Teil eines externen elektronischen Geräts, insbesondere eines
Smart Devices, sein. Das externe elektronische Gerät kann ein Betriebssystem und ein
Benutzerinterface umfassen. Das externe elektronische Gerät kann ein Handheld-Gerät
sein. Das externe elektronische Gerät kann ein Display umfassen, insbesondere einen
Touchscreen. Das externe elektronische Gerät kann beispielsweise als PC, oder als
Notebook, oder als Tablet-PC, oder als Smartphone ausgebildet sein. Das externe elektronische
Gerät kann zur Datenkommunikation mit dem ersten Straßenfertiger verbindbar sein.
Das externe elektronische Gerät kann über eine drahtlose Datenverbindung mit dem ersten
Straßenfertiger verbindbar und/oder an dem ersten Straßenfertiger anmeldbar sein.
Auf dem externen elektronischen Gerät kann eine App zum Speichern oder Laden der Einbaudaten
installiert sein. Die App kann zum Bearbeiten der Einbaudaten konfiguriert sein.
[0017] Die erste Steuerung kann den ersten Straßenfertiger bei dem Einbau der zweiten Belagschicht
basierend auf den Einbaudaten zumindest teilweise automatisch steuern. Die zweite
Steuerung kann den zweiten Straßenfertiger bei dem Einbau der zweiten Belagschicht
basierend auf den Einbaudaten zumindest teilweise automatisch steuern. Wenn die zweite
Belagschicht mit dem zweiten Straßenfertiger eingebaut wird, können die Einbaudaten
vor dem Einbau der zweiten Belagschicht auf den zweiten Straßenfertiger übertragen
werden, oder die zweite Steuerung kann die Einbaudaten von einem außerhalb des zweiten
Straßenfertigers vorgesehenen Speicher abrufen, insbesondere von einem Cloud-Speicher.
Ein Abrufen der Einbaudaten durch den zweiten Straßenfertiger kann ein Übertragen,
insbesondere ein Kopieren, der Einbaudaten auf den zweiten Straßenfertiger umfassen,
oder einen Zugriff auf die Einbaudaten durch den zweiten Straßenfertiger. Beispielweise
kann der zweite Straßenfertiger, insbesondere die zweite Steuerung, die Einbaudaten
aus einem Cloud-Speicher kopieren. Die Einbaudaten können insbesondere in einer Cloud
verarbeitet und dann durch den zweiten Straßenfertiger aus der Cloud abgerufen werden.
Insbesondere können die Einbaudaten von dem Datenspeicher auf den zweiten Straßenfertiger
übertragen werden oder die zweite Steuerung kann die Einbaudaten von dem Datenspeicher
abrufen, welcher insbesondere als Cloud-Speicher ausgebildet sein kann. Ein Abrufen
der Einbaudaten durch den zweiten Straßenfertiger kann erfolgen, nachdem die erste
Belagschicht komplett eingebaut wurde. Ein Abrufen der Einbaudaten durch den zweiten
Straßenfertiger kann bereits während des Einbaus der zweiten Belagschicht erfolgen.
Insbesondere kann der zweite Straßenfertiger die Einbaudaten während des Einbaus der
ersten Belagschicht kontinuierlich, oder periodisch, oder zumindest mehrmals abrufen.
[0018] Der zweite Straßenfertiger oder zumindest eine Funktion des zweiten Straßenfertigers
kann durch die Cloud basierend auf den Einbaudaten ferngesteuert werden.
[0019] Dass die Einbaudaten eine Ermittlung einer bestimmten Information, wie beispielsweise
einer bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer Bohlenaußenkante des ersten
Straßenfertigers durchlaufenen Verlaufsspur, erlauben, kann umfassen, dass die entsprechende
Information direkt in den Einbaudaten enthalten ist.
[0020] Dass die Einbaudaten eine Ermittlung einer bestimmten Information, wie beispielsweise
einer bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer Bohlenaußenkante des ersten
Straßenfertigers durchlaufenen Verlaufsspur, erlauben, kann umfassen, dass die entsprechende
Information aus den Einbaudaten alleine ermittelbar ist.
[0021] Dass die Einbaudaten eine Ermittlung einer bestimmten Information, wie beispielsweise
einer bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer Bohlenaußenkante des ersten
Straßenfertigers durchlaufenen Verlaufsspur, erlauben, kann umfassen, dass die entsprechende
Information unter Berücksichtigung einer oder mehrere bekannter weiterer Informationen
aus den Einbaudaten ermittelbar ist. Die bekannten weiteren Informationen können beispielsweise
Maschinendaten des ersten Straßenfertigers umfassen, insbesondere Abmessungen des
ersten Straßenfertigers.
[0022] Die Einbaudaten können eine Ermittlung einer bei dem Einbau der ersten Belagschicht
von einer linken Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers durchlaufenen Verlaufsspur
erlauben. Alternativ oder zusätzlich können die Einbaudaten eine Ermittlung einer
bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer rechten Bohlenaußenkante des ersten
Straßenfertigers durchlaufenen Verlaufsspur erlauben. Die von der jeweiligen Bohlenaußenkante
durchlaufene Verlaufsspur kann in einem ortsfesten Koordinatensystem darstellbar sein.
[0023] Die Verlaufsspur einer Bohlenaußenkante beim Einbau der ersten Belagschicht kann
zumindest im Wesentlichen einem Verlauf einer seitlichen Grenze der eingebauten ersten
Belagschicht entsprechen. Ein Heranziehen der bei dem Einbau der ersten Belagschicht
von einer Bohlenaußenkante durchlaufenen Verlaufsspur kann ein Einbauen der zweiten
Belagschicht an der richtigen Position und mit der richtigen Breite vereinfachen.
[0024] Die Einbaudaten können eine Ermittlung einer Verlaufsspur erlauben, welche bei dem
Einbau der ersten Belagschicht von einem relativ zu einem Chassis des ersten Straßenfertigers
ortsfesten Referenzpunkt durchlaufenen wurde. Bei dem Referenzpunkt kann es sich beispielsweise
um einen theoretischen Drehpunkt des ersten Straßenfertigers handeln. Die von dem
Referenzpunkt durchlaufene Verlaufsspur kann einen Fahrtweg des ersten Straßenfertigers
beim Einbau der ersten Belagschicht repräsentieren.
[0025] Beschriebene Verlaufsspuren, insbesondere Verlaufsspuren von Bohlenaußenkanten oder
eine Verlaufsspur eines relativ zu dem Chassis des ersten Straßenfertigers ortsfesten
Referenzpunks, können von diskreten Punkten gebildete Verlaufsspuren oder kontinuierliche
Verlaufsspuren sein. Die Verlaufsspuren können beispielsweise mindestens einen Datenpunkt
pro Meter der eingebauten ersten Belagschicht aufweisen.
[0026] Die Einbaudaten können eine Ermittlung eines bei dem Einbau der ersten Belagschicht
durchlaufenen Verlaufs einer Orientierung des ersten Straßenfertigers erlauben. Die
Orientierung des ersten Straßenfertigers kann beispielsweise als Winkel zwischen einer
momentanen Einbaufahrtrichtung des Straßenfertigers und einer bestimmten Himmelsrichtung,
beispielsweise einer Nord-Süd-Richtung, angebbar sein. Der Verlauf der Orientierung
des ersten Straßenfertigers kann ein ortsabhängiger Verlauf sein. Die Einbaudaten
können beispielsweise zu jedem Datenpunkt einer Position des zu dem Chassis des ersten
Straßenfertigers ortsfesten Referenzpunkts einen Wert angeben, welcher eine korrespondierende
Orientierung des ersten Straßenfertigers definiert. Es kann für die Orientierung des
ersten Straßenfertigers beispielsweise mindestens ein Datenpunkt pro Meter der eingebauten
ersten Belagschicht aufgezeichnet werden.
[0027] Die Einbaudaten können eine Ermittlung eines bei dem Einbau der ersten Belagschicht
durchlaufenen Verlaufs eines Querneigungswinkels einer Einbaubohle des ersten Straßenfertigers
erlauben. Die Querneigung der Einbaubohle kann eine Neigung entlang einer quer zu
der Einbaufahrtrichtung stehenden Querrichtung sein. Der Querneigungswinkel kann ein
Winkel gegenüber einer horizontalen Ebene sein. Beispielsweise kann ein bezüglich
der Einbaufahrtrichtung linker Bereich der Einbaubohle höher oder tiefer liegen als
ein bezüglich der Einbaufahrtrichtung rechter Bereich der Einbaubohle. Durch eine
Querneigung der Einbaubohle kann ein geneigter Fahrbahnbelag eingebaut werden, beispielsweise
in Kurven. Es kann für den Querneigungswinkel beispielsweise mindestens ein Datenpunkt
pro Meter der eingebauten ersten Belagschicht aufgezeichnet werden.
[0028] Das Aufzeichnen der Einbaudaten kann ein Bestimmen und/oder Aufnehmen von Positionen
zumindest zweier Positionsmesspunkte in einem ortsfesten Koordinatensystem umfassen.
Die zumindest zwei Positionsmesspunkte können zwei Positionsmesspunkte oder mehr als
zwei Positionsmesspunkte sein. Die zumindest zwei Positionsmesspunkte können ortsfest
an einem Chassis des ersten Straßenfertigers vorgesehen sein. Die zumindest zwei Positionsmesspunkte
können an bekannten Positionen ortsfest an dem Chassis des ersten Straßenfertigers
vorgesehen sein. Die Positionen der zumindest zwei Positionsmesspunkte können jeweils
paarweise bestimmt und/oder aufgenommen werden. Die Positionen der zumindest zwei
Positionsmesspunkte können während des Einbaus der ersten Belagschicht periodisch
bestimmt und/oder aufgenommen werden.
[0029] Aus einem zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgenommenen Datenpaar, welches die Positionen
der beiden Positionsmesspunkte zu dem bestimmten Zeitpunkt enthält, kann, insbesondere
unter Berücksichtigung bekannter geometrischer Verhältnisse des ersten Straßenfertigers,
ermittelt werden, welche Position der relativ zu dem Chassis des ersten Straßenfertigers
ortsfeste Referenzpunkt, insbesondere der theoretische Drehpunkt des ersten Straßenfertigers,
zu dem bestimmten Zeitpunkt eingenommen hat. Basierend auf dem Datenpaar kann zusätzlich
oder alternativ, insbesondere unter Berücksichtigung bekannter geometrischer Verhältnisse
des ersten Straßenfertigers, eine Orientierung des ersten Straßenfertigers zu dem
bestimmten Zeitpunkt ermittelt werden.
[0030] Das Aufzeichnen der Einbaudaten kann das Ermitteln einer Position einer linken Bohlenaußenkante
des ersten Straßenfertigers und/oder einer Position einer rechten Bohlenaußenkante
des ersten Straßenfertigers umfassen. Die Position der jeweiligen Bohlenaußenkante
kann eine Position eines Punktes der Bohlenaußenkante sein, insbesondere eine Position
eines hinteren Endes oder eines hinteren Endpunkts der Bohlenaußenkante. Die Position
der jeweiligen Bohlenaußenkante kann beispielsweise direkt durch einen an der Bohlenaußenkante
vorgesehenen Positionssensor, wie beispielsweise einen GPS-Sensor, ermittelt werden.
Die Position der jeweiligen Bohlenaußenkante kann basierend auf einer Ausfahrposition
eines auf der jeweiligen Seite vorgesehenen Ausfahrteils der Einbaubohle des ersten
Straßenfertigers ermittelt werden. Die Ausfahrposition des jeweiligen Ausfahrteils
kann basierend auf einem zugeordneten Ausfahrpositions-Sensor, beispielsweise einem
an der Einbaubohle angebrachten Abstandssensor, oder basierend auf einem in der ersten
Steuerung vorliegenden Einstellwert für die jeweilige Bohlenausfahrposition ermittelt
werden. Aus der Ausfahrposition kann insbesondere in Kombination mit den Positionen
der beiden ortsfest an dem Chassis des ersten Straßenfertigers vorgesehenen Positionsmesspunkte
eine Position der jeweiligen Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers ermittelt
werden.
[0031] Der Einbau der zweiten Belagschicht kann mit dem ersten Straßenfertiger erfolgen,
also mit demselben Straßenfertiger, mit dem die erste Belagschicht eingebaut wurde.
Alternativ kann der Einbau der zweiten Belagschicht mit einem zweiten Straßenfertiger
erfolgen. Der zweite Straßenfertiger kann ein anderer Straßenfertiger sein als der
erste Straßenfertiger. Wenn der Einbau der zweiten Belagschicht mit dem zweiten Straßenfertiger
erfolgt, können die Einbaudaten mit oder ohne vorheriger Bearbeitung auf den zweiten
Straßenfertiger übertragen werden. Die Einbaudaten können beispielsweise mittels eines
Speichermediums oder mittels einer Datenverbindung direkt oder indirekt auf den zweiten
Straßenfertiger übertragen werden. Die Einbaudaten können beispielsweise drahtlos
auf den zweiten Straßenfertiger übertragen werden.
[0032] Der Einbau der zweiten Belagschicht kann erfolgen, nachdem der Einbau der ersten
Belagschicht abgeschlossen ist. Der Einbau der zweiten Belagschicht erfolgen, nachdem
eine Einbaufahrt des ersten Straßenfertigers zum Einbau der ersten Belagschicht abgeschlossen
ist.
[0033] Wenn der Einbau der zweiten Belagschicht mit dem zweiten Straßenfertiger erfolgt,
kann der Einbau der zweiten Belagschicht optional zumindest teilweise gleichzeitig
mit dem Einbau der ersten Belagschicht erfolgen. Der zweite Straßenfertiger kann hinter
dem die erste Belagschicht einbauenden ersten Straßenfertiger herfahren und die zweite
Belagschicht einbauen. Ein Abstand entlang einer Einbaufahrtrichtung zwischen dem
ersten Straßenfertiger und dem zweiten Straßenfertiger kann während einer gemeinsamen
Einbaufahrt zum Beispiel weniger als 100 m, oder weniger als 50 m, oder weniger als
25 m, oder weniger als 15 m, oder weniger als 10 m betragen. Der zweite Straßenfertiger
kann die Einbaudaten während des Einbaus der zweiten Belagschicht kontinuierlich oder
periodisch empfangen, insbesondere direkt oder indirekt von dem vor dem zweiten Straßenfertiger
herfahrenden ersten Straßenfertiger. Der zweite Straßenfertiger kann die Einbaudaten
während des Einbaus der zweiten Belagschicht verarbeiten.
[0034] Der erste Straßenfertiger kann ein Zugfahrzeug und eine an dem Zugfahrzeug angebrachte
Einbaubohle umfassen. Das Zugfahrzeug kann ein Chassis umfassen. Die Einbaubohle kann
als Einbaubohle für den schwimmenden Einbau eines Fahrbahnbelags ausgebildet sein.
In Einbaufahrtrichtung vorne kann der erste Straßenfertiger einen Gutbunker zur Aufnahme
von Einbaugut umfassen. Während des Einbaus von einer Belagschicht kann Einbaugut
aus dem Gutbunker entgegen der Einbaufahrtrichtung nach hinten gefördert und der Einbaubohle
vorgelegt werden. Die Einbaubohle kann das Einbaumaterial glätten und verdichten.
[0035] Die Einbaubohle des ersten Straßenfertigers kann eine Grundbohle und beidseitig an
der Grundbohle vorgesehene Ausfahrteile umfassen, insbesondere ein in Einbaufahrtrichtung
gesehen linkes Ausfahrteil und ein in Einbaufahrtrichtung gesehen rechtes Ausfahrteil.
Die Ausfahrteile können entlang einer senkrecht zu der Einbaufahrtrichtung stehenden
Querrichtung jeweils seitlich aus- und eingefahren werden, um eine Einbaubreite zu
variieren. Das Verändern einer Ausfahrposition eines Ausfahrteils kann über an der
Einbaubohle vorgesehene Aktoren erfolgen. Die Ausfahrpositionen der Ausfahrteile können
zumindest im Wesentlichen stufenlos verstellbar sein. Die Ausfahrteile können jeweils
ein Begrenzungsblech aufweichen, welches eine Bohlenaußenkante auf der jeweiligen
Seite definiert.
[0036] Der zweite Straßenfertiger kann ein Zugfahrzeug und eine an dem Zugfahrzeug angebrachte
Einbaubohle umfassen. Das Zugfahrzeug kann ein Chassis umfassen. Die Einbaubohle kann
als Einbaubohle für den schwimmenden Einbau eines Fahrbahnbelags ausgebildet sein.
In Einbaufahrtrichtung vorne kann der zweite Straßenfertiger einen Gutbunker zur Aufnahme
von Einbaugut umfassen. Während des Einbaus von einer Belagschicht kann Einbaugut
aus dem Gutbunker entgegen der Einbaufahrtrichtung nach hinten gefördert und der Einbaubohle
vorgelegt werden. Die Einbaubohle kann das Einbaumaterial glätten und verdichten.
[0037] Die Einbaubohle des zweiten Straßenfertigers kann eine Grundbohle und beidseitig
an der Grundbohle vorgesehene Ausfahrteile umfassen, insbesondere ein in Einbaufahrtrichtung
gesehen linkes Ausfahrteil und ein in Einbaufahrtrichtung gesehen rechtes Ausfahrteil.
Die Ausfahrteile können entlang einer senkrecht zu der Einbaufahrtrichtung stehenden
Querrichtung jeweils seitlich aus- und eingefahren werden, um eine Einbaubreite zu
variieren. Das Verändern einer Ausfahrposition eines Ausfahrteils kann über an der
Einbaubohle vorgesehene Aktoren erfolgen. Die Ausfahrpositionen der Ausfahrteile können
zumindest im Wesentlichen stufenlos verstellbar sein. Die Ausfahrteile können jeweils
ein Begrenzungsblech aufweisen, welches eine Bohlenaußenkante auf der jeweiligen Seite
definiert.
[0038] Bei dem Einbau der zweiten Belagschicht kann eine Lenkung des ersten Straßenfertigers
oder des zweiten Straßenfertigers basierend auf den Einbaudaten gesteuert werden,
insbesondere automatisch gesteuert werden. Die Lenkung des ersten Straßenfertigers
oder des zweiten Straßenfertigers kann bei dem Einbau der zweiten Belagschicht basierend
auf einem oder mehreren von Folgenden gesteuert werden: eine bei dem Einbau der ersten
Belagschicht von einer Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers durchlaufene Verlaufsspur;
eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer linken Bohlenaußenkante des
ersten Straßenfertigers durchlaufene Verlaufsspur; eine bei dem Einbau der ersten
Belagschicht von einer rechten Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers durchlaufene
Verlaufsspur; eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von dem relativ zu dem Chassis
des ersten Straßenfertigers ortsfesten Referenzpunkt durchlaufene Verlaufsspur; eine
bei dem Einbau der ersten Belagschicht von dem theoretischen Drehpunkt des ersten
Straßenfertigers durchlaufene Verlaufsspur; ein Verlauf einer Orientierung des ersten
Straßenfertigers bei dem Einbau der ersten Belagschicht.
[0039] Basierend auf den Einbaudaten kann die Lenkung des ersten Straßenfertigers oder des
zweiten Straßenfertigers beim Einbau der zweiten Belagschicht derart gesteuert werden,
dass der zweite Straßenfertiger zumindest im Wesentlichen die Spur abfährt, die der
erste Straßenfertiger bei dem Einbau der ersten Belagschicht abgefahren ist.
[0040] Der erste Straßenfertiger oder der zweite Straßenfertiger kann bei dem Einbau der
zweiten Belagschicht basierend auf den Einbaudaten derart gesteuert werden, dass er
die zweite Belagschicht in derselben Fahrtrichtung einbaut wie die erste Belagschicht
von dem ersten Straßenfertiger eingebaut wurde. Der erste Straßenfertiger oder der
zweite Straßenfertiger kann bei dem Einbau der zweiten Belagschicht basierend auf
den Einbaudaten derart gesteuert werden, dass er die zweite Belagschicht in einer
Einbaufahrtrichtung einbaut, welche der Einbaufahrtrichtung entgegengesetzt ist, in
welche die erste Belagschicht von dem ersten Straßenfertiger eingebaut wurde. Ein
Einbau in entgegengesetzter Richtung kann den Vorteil haben, dass der Straßenfertiger
zum Einbau der zweiten Belagschicht nicht erst zu dem Ausgangspunkt zurückgefahren
werden muss. Es kann durch einen Bediener eine Auswahl erfolgen, in welcher Einbaufahrtrichtung
(entsprechend oder entgegen der bei dem Einbau der ersten Belagschicht vorliegenden
Einbaufahrtrichtung) die zweite Belagschicht eingebaut wird. Die Auswahl der Einbaufahrtrichtung
durch den Bediener kann durch eine Bedienereingabe erfolgen. Die Einbaufahrtrichtung
kann automatisch basierend auf einer Positionierung und/oder Ausrichtung des die zweite
Belagschicht einbauenden Straßenfertigers vor Einbaubeginn der zweiten Belagschicht
bestimmt werden, insbesondere durch eine Steuerung des die zweite Belagschicht einbauenden
Straßenfertigers.
[0041] Der erste Straßenfertiger kann basierend auf den Einbaudaten dazu angesteuert werden,
auf der eingebauten ersten Belagschicht zu einem Ausgangspunkt des Einbaus der ersten
Belagsschicht zurückzufahren, insbesondere automatisch zurückzufahren.
[0042] Bei dem Einbau der zweiten Belagschicht kann eine Bohlenbreiteneinstellung des ersten
Straßenfertigers oder des zweiten Straßenfertigers basierend auf den Einbaudaten gesteuert
werden, insbesondere automatisch gesteuert werden. Die Bohlenbreiteneinstellung kann
eine Ausfahrposition eines linken Ausfahrteils der Einbaubohle des ersten Straßenfertigers
oder des zweiten Straßenfertigers und/oder eine Ausfahrposition eines rechten Ausfahrteils
der Einbaubohle des ersten Straßenfertigers oder des zweiten Straßenfertigers umfassen.
Beim Einbau der zweiten Belagschicht kann der erste Straßenfertiger oder der zweite
Straßenfertiger basierend auf den Einbaudaten derart gesteuert werden, dass die Bohlenaußenkanten
des ersten Straßenfertigers oder des zweiten Straßenfertigers zumindest im Wesentlichen
dem Verlauf der Bohlenaußenkanten des ersten Straßenfertigers beim Einbau der ersten
Belagschicht folgen. Beim Einbau der zweiten Belagschicht kann der erste Straßenfertiger
oder der zweite Straßenfertiger basierend auf den Einbaudaten derart gesteuert werden,
dass Bohlenaußenkanten des ersten Straßenfertigers oder des zweiten Straßenfertigers
innerhalb von Grenzen verlaufen, welche verglichen mit dem Verlauf der Bohlenaußenkanten
des ersten Straßenfertigers beim Einbau der ersten Belagschicht nach innen, auf einander
zu versetzt sind. Die zweite Belagschicht kann zumindest etwas schmaler eingebaut
werden als die erste Belagschicht. Durch einen schmaleren Einbau der zweiten Belagschicht
kann sichergestellt werden, dass die zweite Belagschicht vollständig von der ersten
Belagschicht getragen wird.
[0043] Eine von der Bohlenaußenkante des zweiten Straßenfertigers durchlaufene Spur kann
eine Spur eines Punkts der Bohlenaußenkante oder eines Punkts an der Bohlenaußenkante
sein. Vorzugsweise ist die von der Bohlenaußenkante des zweiten Straßenfertigers durchlaufene
Spur eine Spur eines hinteren Endes oder eines hinteren Endpunkts der Bohlenaußenkante.
Der Verlauf eines hinteren Endes oder eines hinteren Endpunkts der Bohlenaußenkante
kann einen Verlauf einer seitlichen Außengrenze der zweiten Belagschicht darstellen.
[0044] Bei dem Einbau der zweiten Belagschicht kann eine Querneigungseinstellung einer Einbaubohle
des ersten Straßenfertigers oder des zweiten Straßenfertigers basierend auf den Einbaudaten
gesteuert werden, insbesondere automatisch gesteuert werden. Bei dem Einbau der zweiten
Belagschicht kann die Querneigungseinstellung der Einbaubohle des ersten Straßenfertigers
oder des zweiten Straßenfertigers basierend auf den Einbaudaten derart gesteuert werden,
dass ein ortsabhängiger Verlauf der Querneigungseinstellung einem ortsabhängigen Verlauf
der Querneigungseinstellung bei dem Einbau der ersten Belagschicht entspricht.
[0045] Aus den aufgezeichneten Einbaudaten kann zumindest eine bei dem Einbau der ersten
Belagschicht von einer Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers durchlaufene Verlaufsspur
ermittelt werden und mit oder ohne vorheriger Bearbeitung bei dem Einbau der zweiten
Belagsschicht als Soll-Spur für eine Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers
oder des zweiten Straßenfertigers herangezogen werden. Die vorherige Bearbeitung kann
ein Glätten und/oder ein Verschieben der ermittelten Verlaufsspur der Bohlenaußenkante
des ersten Straßenfertigers umfassen.
[0046] Aus den aufgezeichneten Einbaudaten kann insbesondere eine bei dem Einbau der ersten
Belagschicht von einer linken Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers durchlaufene
Verlaufsspur ermittelt werden und mit oder ohne vorheriger Bearbeitung bei dem Einbau
der zweiten Belagsschicht als Soll-Spur für eine Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers
oder des zweiten Straßenfertigers herangezogen werden. Aus den aufgezeichneten Einbaudaten
kann insbesondere eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer rechten Bohlenaußenkante
des ersten Straßenfertigers durchlaufene Verlaufsspur ermittelt werden und mit oder
ohne vorheriger Bearbeitung bei dem Einbau der zweiten Belagsschicht als Soll-Spur
für eine Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers oder des zweiten Straßenfertigers
herangezogen werden.
[0047] Beispielweise kann die Bearbeitung ein Verschieben einer Verlaufsspur einer Bohlenaußenkante
oder ein Verschieben der Verlaufsspuren beider Bohlenaußenkanten auf die jeweils andere
Verlaufsspur zu umfassen. So kann eine Einbaubreite für die zweite Belagschicht verringert
werden, was insbesondere sicherstellen kann, dass die zweite Belagschicht ausreichend
durch die erste Belagschicht unterbaut ist.
[0048] Aus den aufgezeichneten Einbaudaten kann eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht
von einem relativ zu einem Chassis des ersten Straßenfertigers ortsfesten Referenzpunkt,
insbesondere einem theoretischen Drehpunkt des ersten Straßenfertigers, durchlaufene
Verlaufsspur ermittelt werden und mit oder ohne vorheriger Bearbeitung bei dem Einbau
der zweiten Belagsschicht als Soll-Spur für einen relativ zu einem Chassis des ersten
Straßenfertigers oder des zweiten Straßenfertigers ortsfesten Referenzpunkt herangezogen
werden. Die vorherige Bearbeitung kann ein Glätten und/oder ein Verschieben der ermittelten
Verlaufsspur umfassen.
[0049] Ein Verschieben einer Verlaufsspur, insbesondere ein Verschieben einer Verlaufsspur
einer Bohlenaußenkante oder ein Verschieben einer Verlaufsspur des relativ zu dem
Chassis des ersten Straßenfertigers ortsfesten Referenzpunkts, kann umfassen, dass
die Verlaufsspur insgesamt, sozusagen als starres Objekt um einen bestimmten Vektor
verschoben wird. Alternativ kann ein Verschieben einer Verlaufsspur, insbesondere
ein Verschieben einer Verlaufsspur einer Bohlenaußenkante oder ein Verschieben einer
Verlaufsspur des relativ zu dem Chassis des ersten Straßenfertigers ortsfesten Referenzpunkts,
umfassen, dass jeder Punkt der Verlaufsspur orthogonal zum ursprünglichen Kurvenverlauf
verschoben wird, so dass sich auch die Radien verändern, wenn eine gekrümmte Spur
verschoben wird.
[0050] Ein Verschieben einer Verlaufsspur kann umfassen, dass die gesamte Verlaufsspur verschoben
wird, oder dass nur ein oder mehrere Teilbereiche der Verlaufsspur verschoben werden,
oder dass unterschiedliche Bereiche der Verlaufsspur unterschiedlich verschoben werden.
[0051] Vor einem Glätten einer Verlaufsspur, insbesondere vor einem Glätten einer Verlaufsspur
einer Bohlenaußenkante oder einem Glätten einer Verlaufsspur des relativ zu dem Chassis
des ersten Straßenfertigers ortsfesten Referenzpunkts, kann eine Datenreduktion erfolgen,
also eine Verminderung von Datenpunkten oder Stützstellen der Verlaufsspur.
[0052] Aus den aufgezeichneten Einbaudaten kann zumindest eine bei dem Einbau der ersten
Belagschicht von einer Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers durchlaufene Verlaufsspur
ermittelt werden und auf einem Display angezeigt werden. Insbesondere können aus den
aufgezeichneten Einbaudaten eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer
linken Bohlenaußenkante des ersten Straßenfertigers durchlaufene Verlaufsspur und
eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer rechten Bohlenaußenkante des
ersten Straßenfertigers durchlaufene Verlaufsspur ermittelt werden und auf einem Display
angezeigt werden.
[0053] Aus den aufgezeichneten Einbaudaten kann eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht
von einem relativ zu einem Chassis des ersten Straßenfertigers ortsfesten Referenzpunkt,
insbesondere einem theoretischen Drehpunkt des ersten Straßenfertigers, durchlaufene
Verlaufsspur ermittelt werden und auf einem Display angezeigt werden.
[0054] Auf dem Display angezeigte Verlaufsspuren können zusammen mit einer Landkarte oder
zusammen mit einem Luftbild angezeigt werden.
[0055] Das Display kann an dem ersten Straßenfertiger oder an dem zweiten Straßenfertiger
oder an einem externen Gerät vorliegen oder angebracht sein.
[0056] Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren anhand von Ausführungsformen
weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Straßenfertigers gemäß einer
Ausführungsform.
Fig. 2 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Straßenfertiger gemäß der Ausführungsform.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung von bei einem Einbau einer ersten Belagschicht
aufgezeichneten Verlaufsspuren.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Anzeige der aufgezeichneten Verlaufsspuren
auf einem Display nach einer zumindest teilweise durchgeführten Bearbeitung.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Einbaus einer zweiten Belagschicht
auf der ersten Belagschicht.
[0057] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Straßenfertigers 1 gemäß einer
Ausführungsform. Der Straßenfertiger 1 umfasst ein Zugfahrzeug 3 und eine an dem Zugfahrzeug
3 angebrachte Einbaubohle 5. Die Einbaubohle 5 kann als Einbaubohle 5 für den schwimmenden
Einbau eines Fahrbahnbelags ausgebildet sein. Der Straßenfertiger 1 umfasst einen
Bedienstand 7, welcher Platz für eine Bedienperson bildet. Auf dem Bedienstand 7 ist
ein Bedienpult 9 vorgesehen, über welches eine Bedienperson Funktionen des Straßenfertigers
1 steuern kann. Auf dem Bedienstand 7 ist zudem ein Display 11 vorgesehen. Der Straßenfertiger
1 umfasst eine Steuerung 13 zum Steuern von Maschinenkomponenten des Straßenfertigers
1. Die Steuerung 13 ist zur Datenkommunikation mit dem Bedienpult 9 verbunden.
[0058] In Einbaufahrtrichtung 15 vorne umfasst der Straßenfertiger 1 einen Gutbunker 17
zur Aufnahme von Einbaugut. Während des Einbaus einer Belagschicht wird Einbaugut
aus dem Gutbunker 17 entgegen der Einbaufahrtrichtung 15 unter dem Bedienstand 7 hindurch
nach hinten gefördert und der Einbaubohle 5 vorgelegt. Die Einbaubohle 5 glättet und
verdichtet das Einbaumaterial. Die Einbaubohle 5 kann hierzu beispielsweise Glättbleche
und Verdichtungseinrichtungen aufweisen. Die Verdichtungseinrichtungen können beispielsweise
Vibrationselemente oder Stampferelemente aufweisen.
[0059] Figur 2 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Straßenfertiger 1. An dem Straßenfertiger
1, insbesondere an dem Zugfahrzeug 3, sind zwei Positionsmesspunkte 19 vorgesehen.
Die Positionsmesspunkte 19 sind ortsfest an einem Chassis des Straßenfertigers 1 vorgesehen.
Die Positionsmesspunkte 19 erlauben jeweils ein Bestimmen einer absoluten Position
des Positionsmesspunktes 19 in einem ortsfesten Koordinatensystem. Beispielsweise
können die Positionsmesspunkte 19 jeweils einen GNSS-Empfänger, beispielsweise einen
GPS-Empfänger, umfassen. Aus Messdaten, welche die Positionen des Positionsmesspunkte
19 angeben, lässt sich eine Position des Straßenfertigers 1 bestimmen. Beispielsweise
kann eine Position eines in Bezug auf den Straßenfertiger 1, insbesondere in Bezug
auf ein Chassis des Straßenfertigers 1, ortsfesten Referenzpunkts 21 bestimmt werden.
Bei dem ortsfesten Referenzpunkt 21 kann es sich beispielsweise um einen theoretischen
Drehpunkt des Straßenfertigers 1 handeln oder um einen beliebigen anderen Punkt des
Straßenfertigers 1. Eine Bestimmung der Position des Referenzpunkts 21 kann unter
Berücksichtigung der bekannten Relativpositionen zwischen den Positionsmesspunkten
19 und dem Referenzpunkt 21 erfolgen.
[0060] Da die Lage der Positionsmesspunkte 19 zueinander und in Bezug auf den Straßenfertiger
1, insbesondere in Bezug auf ein Chassis des Straßenfertigers 1, bekannt ist, kann
anhand der ermittelten Positionen der Positionsmesspunkte 19 auch eine Orientierung
des Straßenfertigers 1 im Raum bestimmt werden. Die Orientierung des Straßenfertigers
1 kann beispielsweise in Form eines Winkels angebbar sein, welcher in Draufsicht auf
den Straßenfertiger 1 zwischen der momentanen Einbaufahrtrichtung 15 und einer bestimmten
Himmelsrichtung, beispielsweise einer Nord-Süd-Richtung, vorliegt.
[0061] Die Einbaubohle 5 des Straßenfertigers 1 umfasst eine Grundbohle 23 und beidseitig
an der Grundbohle 23 vorgesehene Ausfahrteile, insbesondere ein in Einbaufahrtrichtung
15 gesehen linkes Ausfahrteil 25 und ein in Einbaufahrtrichtung 15 gesehen rechtes
Ausfahrteil 27. Die Ausfahrteile 25, 27 können entlang einer senkrecht zu der Einbaufahrtrichtung
15 stehenden Querrichtung 29 jeweils seitlich aus- und eingefahren werden, um eine
Einbaubreite zu variieren. Das Verändern einer Ausfahrposition eines Ausfahrteils
25, 27 kann über an der Einbaubohle 5 vorgesehene Aktoren erfolgen. Die Ausfahrpositionen
der Ausfahrteile 25, 27 können zumindest im Wesentlichen stufenlos verstellbar sein.
[0062] Über einen oder mehrere weitere Aktoren kann ein Querneigungswinkel der Einbaubohle
5 veränderlich sein. Der Querneigungswinkel der Einbaubohle 5 gibt einen Winkel an,
um welchen die Einbaubohle 5 bei einem auf einer horizontalen Fläche stehenden Straßenfertiger
1 entlang der Querrichtung 29 gegenüber der horizontalen Ebene geneigt ist. Durch
Verändern des Querneigungswinkels der Einbaubohle 5 kann eine Belagschicht mit einer
Querneigung eingebaut werden.
[0063] In der dargestellten Ausführungsform ist an einem hinteren Ende der Bohlenaußenkanten
31 jeweils ein Bohlen-Positionsmesspunkt 35 vorgesehen. Die Bohlen-Positionsmesspunkte
35 können beispielsweise jeweils einen GNSS-Empfänger, insbesondere einen GPS-Empfänger,
umfassen, welcher eine direkte Messung einer Absolutposition des jeweiligen Bohlen-Positionsmesspunkts
35 erlaubt. Alternativ könnten die Positionen der hinteren Enden der Bohlenaußenkanten
31, 33 beispielsweise bestimmt werden, indem eine momentane Ausfahrposition des jeweiligen
Ausfahrteils 25, 27 der Einbaubohle 5 mit den ermittelten Positionen der Positionsmesspunkte
19 oder daraus abgeleiteten Werten im Bezug gesetzt werden. Der momentane Wert der
Ausfahrposition eines Ausfahrteils 25, 27 der Einbaubohle 5 lässt sich beispielsweise
aus Einstellwerten für die Ausfahrposition ermitteln oder durch einen Bohlenbreiten-Sensor
ermitteln.
[0064] Die Erfindung bezieht sich auf den Einbau eines mehrlagigen Fahrbahnbelags. Es wird
zunächst eine erste Belagschicht entlang einer Trasse eingebaut. Zu einem späteren
Zeitpunkt wird über der ersten Belagschicht eine zweite Belagschicht entlang der Trasse
eingebaut. Die zweite Belagschicht kann direkt auf der ersten Belagschicht eingebaut
werden oder es können eine oder mehrere Zwischenschichten zwischen der ersten Belagschicht
und der zweiten Belagschicht vorliegen.
[0065] Die erste Belagschicht wird mit einem ersten Straßenfertiger 1 eingebaut, welcher
die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Konfiguration aufweisen kann. Die zweite Belagschicht
kann mit demselben Straßenfertiger 1, also ebenfalls mit dem ersten Straßenfertiger
1 eingebaut werden. Alternativ kann zum Einbau der zweiten Belagschicht aber auch
ein anderer Straßenfertiger 1, insbesondere ein zweiter Straßenfertiger 1 eingesetzt
werden. Der zweite Straßenfertiger 1 kann ebenfalls die in den Figuren 1 und 2 gezeigte
Konfiguration aufweisen.
[0066] Beim Einbau der ersten Belagschicht wird der Straßenfertiger 1 zumindest teilweise
manuell gesteuert. Beim Einbau der ersten Belagschicht können beispielsweise eine
Lenkung des Straßenfertigers 1, eine Bohlenbreitensteuerung des Straßenfertigers 1
und eine Querneigungseinstellung der Einbaubohle 5 des Straßenfertigers 1 manuell
gesteuert werden. Die Bohlenbreitensteuerung kann ein Einstellen einer Ausfahrposition
des linken Ausfahrteils 25 und ein Einstellen einer Ausfahrposition des rechten Ausfahrteils
27 der Einbaubohle 5 umfassen.
[0067] Bei dem Einbau der ersten Belagschicht werden von der Steuerung 13 des Straßenfertigers
1 Einbaudaten aufgezeichnet. Die Einbaudaten umfassen eine von dem Referenzpunkt 21
des Straßenfertigers 1 durchlaufene Verlaufsspur 41 oder lassen eine Ermittlung einer
von dem Referenzpunkt 21 des Straßenfertigers 1 durchlaufenen Verlaufsspur 41 zu.
Die Einbaudaten umfassen eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von der linken
Bohlenaußenkante 31 des Straßenfertigers 1 durchlaufene Verlaufsspur 43 oder lassen
eine Ermittlung einer bei dem Einbau der ersten Belagschicht von der linken Bohlenaußenkante
31 des Straßenfertigers 1 durchlaufenen Verlaufsspur 43 zu. Die Einbaudaten umfassen
eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von der rechten Bohlenaußenkante 33 des
Straßenfertigers 1 durchlaufene Verlaufsspur 45 oder lassen eine Ermittlung einer
bei dem Einbau der ersten Belagschicht von der rechten Bohlenaußenkante 31 des Straßenfertigers
1 durchlaufenen Verlaufsspur 45 zu.
[0068] Figur 3 zeigt die Verlaufsspuren 41, 43, 45 in schematischer Draufsicht. Wie in Figur
3 durch die gestrichelte Darstellung der Verlaufsspuren 41, 43, 45 symbolisiert, können
die Verlaufsspuren 41, 43, 45 jeweils durch Aufnahme diskreter Messpunkte aufgenommen
und/oder definiert werden.
[0069] Die Verlaufsspur 41 des Referenzpunkts 21 kann anhand von Positionsbestimmungen der
Positionsmesspunkte 19 ermittelt werden. Die Verlaufsspuren 43, 45 der Bohlenaußenkanten
31, 33 können anhand der Positionsermittlungen der Bohlen-Positionsmesspunkte 35 ermittelt
werden.
[0070] Die Verlaufsspuren 41, 43, 45 können bereits während des Einbaus der ersten Belagschicht
ermittelt werden, insbesondere durch die Steuerung 13, und als Verlaufsspuren 41,
43, 45 gespeichert werden. Alternativ können während des Einbaus der ersten Belagschicht
lediglich Daten gespeichert werden, insbesondere durch die Steuerung 13 gespeichert
werden, welche ein späteres Ermitteln der Verlaufsspuren 41, 43, 45 erlauben. Die
Daten können Positionsbestimmungen der Positionsmesspunkte 19 und Positionsbestimmungen
der Bohlen-Positionsmesspunkte 35 umfassen.
[0071] Die Verlaufsspuren 41, 43, 45 können auf dem Display 11 angezeigt werden. Figur 4
zeigt schematisch eine Ansicht des Displays 11 während der Anzeige der Verlaufsspuren
41, 43, 45. Die Verlaufsspuren 41, 43, 45 können auf dem Display 11 vor dem Hintergrund
einer Landkarte oder vor dem Hintergrund eines Luftbilds angezeigt werden, um eine
Einordnung der Verlaufsspuren 41, 43, 45 in eine tatsächliche Umgebung zu erleichtern.
Eine momentane Position des Straßenfertigers 1 kann zusammen mit den Verlaufsspuren
41, 43, 45 angezeigt werden.
[0072] Die beim Einbau der ersten Belagschicht aufgenommenen Verlaufsspuren 41, 43, 45,
beziehungsweise beim Einbau der ersten Belagschicht aufgenommene Einbaudaten, welche
eine Ermittlung der Verlaufsspuren 41, 43, 45 erlauben, werden beim Einbau der zweiten
Belagschicht zur Steuerung des Straßenfertigers 1 herangezogen. Insbesondere wird
der Straßenfertiger 1 beim Einbau der zweiten Belagschicht basierend auf den aufgezeichneten
Einbaudaten zumindest teilweise automatisch gesteuert.
[0073] Figur 5 zeigt den Straßenfertiger 1 beim Einbau der zweiten Belagschicht, wobei die
Verlaufsspuren 41, 43, 45 mit dargestellt sind. Eine Lenkung des Straßenfertigers
1 wird zum Einbau der zweiten Belagschicht basierend auf den Einbaudaten derart gesteuert,
dass der Referenzpunkt 21 des Straßenfertigers 1 entlang der Verlaufsspur 41 bewegt
wird. Die Ausfahrpositionen der Ausfahrteile 25, 27 der Einbaubohle 5 des Straßenfertigers
1 werden beim Einbau der zweiten Belagschicht derart gesteuert, dass die Bohlen-Positionsmesspunkte
35 den Verlaufsspuren 43, 45 folgen.
[0074] Die Lenkung des Straßenfertigers 1 und/oder die Ausfahrpositionen der Ausfahrteile
25, 27 können beim Einbau der zweiten Belagschicht basierend auf den Einbaudaten manuell
gesteuert werden. Einer Bedienperson kann hierzu auf dem Display 11 eine Darstellung
der Verlaufsspuren 41, 43, 45 zusammen mit einem Modell des Straßenfertigers 1 angezeigt
werden. Basierend auf dieser Anzeige kann der Bediener den Straßenfertiger 1 zum Einbau
der zweiten Belagschicht basierend auf den Einbaudaten steuern. In einer zumindest
teilweise automatisierten Ausführungsform erfolgt zumindest die Steuerung der Lenkung
des Straßenfertigers 1 und/oder die Steuerung der Ausfahrpositionen der Ausfahrteile
27, 29 der Einbaubohle 5 des Straßenfertiges 1 basierend auf den Einbaudaten automatisch
durch die Steuerung 13 des Straßenfertigers 1.
[0075] Bevor die Einbaudaten, beziehungsweise die von den Einbaudaten definierten Verlaufsspuren
41, 43, 45 zum Steuern des Straßenfertigers 1 beim Einbau der zweiten Belagschicht
herangezogen werden, kann eine Bearbeitung der Einbaudaten, beziehungsweise eine Bearbeitung
der Verlaufsspuren 41, 43, 45 erfolgen. Eine solche Bearbeitung kann ein Glätten der
Verlaufsspuren 41, 43, 45 umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann die Bearbeitung
ein Verschieben einer oder mehrerer der Verlaufsspuren 41, 43, 45 umfassen. Die Bearbeitung
kann direkt auf dem Straßenfertiger 1 vorgenommen werden, insbesondere mit Hilfe der
Steuerung 13 des Straßenfertigers 1. Eine Bearbeitung der Einbaudaten, beziehungsweise
der Verlaufsspuren 41, 43, 45, kann basierend auf einer Benutzereingabe erfolgen.
Beispielsweise kann ein Benutzer einen zu verwendenden Glättungsalgorithmus definieren
und/oder eine gewünschte Verschiebung einer oder mehrerer der Verlaufsspuren 41, 43,
45 definieren.
[0076] Es können noch weitere Daten beim Einbau der ersten Belagschicht aufgezeichnet werden
und zur insbesondere automatischen Steuerung des Straßenfertigers 1 beim Einbau der
zweiten Belagschicht herangezogen werden. Zum Beispiel kann ein ortsabhängiger Verlauf
einer Querneigungseinstellung der Einbaubohle 5 des Straßenfertigers 1 beim Einbau
der ersten Belagschicht aufgezeichnet werden. Es kann insbesondere für jeden Messpunkt
der Verlaufsspur 41 des Referenzpunkts 21 ein zugehöriger Wert für die Querneigungseinstellung
aufgezeichnet werden. Beim Einbau der zweiten Belagschicht kann die Steuerung 13 eine
Querneigungseinstellung des Straßenfertigers 1 basierend auf den Einbaudaten entsprechend
eines Verlaufs der Querneigungseinstellung beim Einbau der ersten Belagschicht steuern.
1. Verfahren zum Einbau eines mehrlagigen Fahrbahnbelags, umfassend:
Einbau einer ersten Belagschicht entlang einer Trasse mit einem ersten Straßenfertiger
(1); und
Einbau einer zweiten Belagschicht über der ersten Belagschicht mit dem ersten Straßenfertiger
(1) oder mit einem zweiten Straßenfertiger (1);
wobei bei dem Einbau der ersten Belagschicht Einbaudaten aufgezeichnet werden, welche
zumindest eine Ermittlung einer bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer Bohlenaußenkante
(31, 33) des ersten Straßenfertigers (1) durchlaufenen Verlaufsspur (43, 45) erlauben;
und
wobei die Einbaudaten bei dem Einbau der zweiten Belagschicht zum Steuern des ersten
Straßenfertigers (1) oder des zweiten Straßenfertigers (1) herangezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der erste Straßenfertiger (1) oder der zweite Straßenfertiger
(1) bei dem Einbau der zweiten Belagschicht basierend auf den Einbaudaten zumindest
teilweise automatisch gesteuert wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einbaudaten eine Ermittlung
einer bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer linken Bohlenaußenkante (31)
des ersten Straßenfertigers (1) durchlaufenen Verlaufsspur (43) und einer bei dem
Einbau der ersten Belagschicht von einer rechten Bohlenaußenkante (33) des ersten
Straßenfertigers (1) durchlaufenen Verlaufsspur (45) erlauben.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einbaudaten eine Ermittlung
einer bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einem relativ zu einem Chassis des
ersten Straßenfertigers (1) ortsfesten Referenzpunkt (21), insbesondere einem theoretischen
Drehpunkt des ersten Straßenfertigers (1), durchlaufenen Verlaufsspur (41) erlauben.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einbaudaten eine Ermittlung
eines bei dem Einbau der ersten Belagschicht durchlaufenen Verlaufs einer Orientierung
des ersten Straßenfertigers (1) erlauben.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einbaudaten eine Ermittlung
eines bei dem Einbau der ersten Belagschicht durchlaufenen Verlaufs eines Querneigungswinkels
einer Einbaubohle (5) des ersten Straßenfertigers (1) erlauben.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Aufzeichnen der Einbaudaten
ein Bestimmen von Positionen zumindest zweier Positionsmesspunkte (19) in einem ortsfesten
Koordinatensystem umfasst, wobei die zwei Positionsmesspunkte (19) ortsfest an einem
Chassis des ersten Straßenfertigers (1) vorgesehen sind.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei bei dem Einbau der zweiten
Belagschicht eine Lenkung des ersten Straßenfertigers (1) oder des zweiten Straßenfertigers
(1) basierend auf den Einbaudaten gesteuert wird, insbesondere automatisch gesteuert
wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei bei dem Einbau der zweiten
Belagschicht eine Bohlenbreiteneinstellung des ersten Straßenfertigers (1) oder des
zweiten Straßenfertigers (1) basierend auf den Einbaudaten gesteuert wird, insbesondere
automatisch gesteuert wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei bei dem Einbau der zweiten
Belagschicht eine Querneigungseinstellung einer Einbaubohle (5) des ersten Straßenfertigers
(1) oder des zweiten Straßenfertigers (1) basierend auf den Einbaudaten gesteuert
wird, insbesondere automatisch gesteuert wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei aus den aufgezeichneten Einbaudaten
zumindest eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer Bohlenaußenkante (31,
33) des ersten Straßenfertigers (1) durchlaufene Verlaufsspur (43, 45) ermittelt wird
und mit oder ohne vorheriger Bearbeitung bei dem Einbau der zweiten Belagsschicht
als Soll-Spur für eine Bohlenaußenkante (31, 33) des ersten Straßenfertigers (1) oder
des zweiten Straßenfertigers (1) herangezogen wird.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei aus den aufgezeichneten Einbaudaten
eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einem relativ zu einem Chassis des
ersten Straßenfertigers (1) ortsfesten Referenzpunkt (21), insbesondere einem theoretischen
Drehpunkt des ersten Straßenfertigers (1), durchlaufene Verlaufsspur (41) ermittelt
wird und mit oder vorheriger Bearbeitung bei dem Einbau der zweiten Belagsschicht
als Soll-Spur für einen relativ zu einem Chassis des ersten Straßenfertigers (1) oder
des zweiten Straßenfertigers (1) ortsfesten Referenzpunkt (21) herangezogen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei die vorherige Bearbeitung ein Glätten und/oder
ein Verschieben der ermittelten Verlaufsspur (41, 43, 45) umfasst.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei aus den aufgezeichneten Einbaudaten
zumindest eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einer Bohlenaußenkante (31,
33) des ersten Straßenfertigers (1) durchlaufene Verlaufsspur ermittelt wird und auf
einem Display (11) angezeigt wird.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei aus den aufgezeichneten Einbaudaten
eine bei dem Einbau der ersten Belagschicht von einem relativ zu einem Chassis des
ersten Straßenfertigers (1) ortsfesten Referenzpunkt (21), insbesondere einem theoretischen
Drehpunkt des ersten Straßenfertigers (1), durchlaufene Verlaufsspur (41) ermittelt
wird und auf einem Display (11) angezeigt wird.