[0001] Die Erfindung betrifft einen Stampfer-Baukasten für Stampfer zur Bodenverdichtung
mit unterschiedlichen Antriebstypen.
[0002] Stampfer zur Bodenverdichtung werden häufig auch als Vibrations- oder Rüttelstampfer
bezeichnet und weisen einen rotierenden Antrieb, z.B. einen Verbrennungs- oder Elektromotor
auf, der ein Federstampfsystem mit einem Kurbeltrieb und einem Federsystem antreibt.
Üblicherweise weist ein Stampfer eine Obermasse auf, die im Wesentlichen durch den
Motor und z.B. den Kurbeltrieb und weiteren Komponenten gebildet wird, sowie eine
mit der Obermasse über das Federstampfsystem gekoppelte und relativ zu der Obermasse
hin und her bewegbare Untermasse, die eine Bodenkontaktplatte bzw. einen Stampffuß
umfasst. Obermasse und Untermasse können z.B. zusätzlich noch durch einen Balg verbunden
sein, der die Beweglichkeit der Komponenten zueinander zulässt und das Innere, insbesondere
den Kurbeltrieb und das Federsystem, vor dem Eindringen von Staub und Schmutz schützt.
[0003] An der Obermasse kann eine Führungsvorrichtung, z.B. ein Führungsbügel, zum Führen
des Stampfers durch einen Bediener angebracht sein. Dabei ist es möglich, zwischen
der Obermasse und dem Führungshandgriff eine Schwingungsentkopplungsvorrichtung, z.B.
in Form von Gummielementen, vorzusehen, damit die an der Obermasse herrschenden starken
Schwingungen nicht unmittelbar in die Hände und Arme des Bedieners eingeleitet werden.
[0004] Derartige Stampfer werden dabei typischerweise mittels eines drehenden Antriebs über
einen Kurbeltrieb, ein Pleuel und ein doppeltwirkendes Federstampfsystem betrieben.
Dazu ist in dem Federstampfsystem ein von dem Pleuel hin und her bewegbarer Kolben
vorgesehen, an dessen beiden Seiten, also insbesondere oberhalb und unterhalb, jeweils
in Federpaket anliegt.
[0005] Der Kurbeltrieb wird dabei an der Obermasse von einem Kurbelgehäuse umschlossen,
an dem auch der Antrieb befestigt ist.
[0007] Vibrationsstampfer wurden in der Vergangenheit häufig durch Verbrennungsmotoren,
z.B. Diesel- oder Zweitakt- bzw. Viertaktbenzinmotoren angetrieben. Zunehmend werden
die Antriebe aber elektrifiziert. Insbesondere moderne Batterietechniken ermöglichen
es, Vibrationsstampfer auch durch leistungsfähige Elektroantriebe anzutreiben.
[0008] Auf Herstellerseite muss für jeden Stampfer- bzw. Antriebstyp ein eigenes Kurbelgehäuse
mit passendem Motorflansch vorgesehen werden. An dem Motorflansch des Kurbelgehäuses
kann der jeweils vorgesehene Motor (Antrieb) befestigt werden. Durch die Vielfalt
der Antriebsoptionen und der daraus resultierenden Kurbelgehäuse entsteht herstellerseitig
ein zunehmend größerer logistischer Aufwand. So müssen viele verschiedene Komponenten
vorgehalten und der Montagelinie zugeführt werden. Die Montage der Komponenten an
bekannten Kurbelgehäusen ist mitunter aufwändig und ineffizient.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, der zunehmenden Anzahl von verschiedenen
Komponenten bei der Montage von Vibrationsstampfern zu begegnen und die Komponentenanzahl
zu reduzieren.
[0010] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Stampfer-Baukasten mit den Merkmalen von Anspruch
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0011] Es wird ein Stampfer-Baukasten für Stampfer zur Bodenverdichtung mit unterschiedlichen
Antriebstypen angegeben, mit einem Kurbelgehäuse zum Aufnehmen eines Kurbeltriebs
zum Wandeln einer von einem Antrieb erzeugten rotatorischen Antriebsbewegung in eine
oszillatorische translatorische Bewegung, wobei das Kurbelgehäuse eine Anschlussöffnung
aufweist, an der ein Antriebsdeckel anschließbar ist, wobei der Antrieb an dem Antriebsdeckel
befestigt ist, und wobei als Teil des Baukastens für Antriebe unterschiedlicher Antriebstypen
unterschiedliche Antriebsdeckel vorgesehen sind, während das Kurbelgehäuse für Antriebe
unterschiedlicher Antriebstypen identisch ist.
[0012] Während somit beim Stand der Technik für unterschiedliche Antriebstypen auch unterschiedliche
Kurbelgehäuse zum Aufnehmen des Kurbeltriebs notwendig sind, können erfindungsgemäß
einheitliche bzw. identische Kurbelgehäuse eingesetzt werden. Lediglich die Antriebsdeckel,
die die Anschlussöffnung am Kurbelgehäuse zum Anschließen des Antriebs abdecken, können
variieren.
[0013] Der im Inneren des Kurbelgehäuses angeordnete Kurbeltrieb kann insbesondere einen
Kurbelzapfen oder Kurbelnocken aufweisen, über den ein Pleuel antreibbar ist, über
das die damit erzeugbare oszillatorische translatorische Bewegung als Arbeitsbewegung
erzeugt werden kann.
[0014] Die unterschiedlichen Antriebstypen umfassen unterschiedliche Motortypen, mit denen
jeweils der Stampfer angetrieben werden kann. Als Systemgrenze für einen Antrieb bzw.
Motor wird die Motorwelle angesehen, an die sich nachfolgend weitere Komponenten anschließen
können.
[0015] Entsprechend dem Grundgedanken des Baukastens bzw. Baukastensystems können erfindungsgemäß
somit verschiedene Stampferausführungen mit dem stets gleichen Kurbelgehäuse aufgebaut
und montiert werden. Der Baukasten weist somit eine einzige Bauart eines Kurbelgehäuses
auf sowie mehrere auf dem Kurbelgehäuse montierbare Antriebsdeckel, auf denen ihrerseits
ein Antrieb befestigbar ist.
[0016] Die an dem Kurbelgehäuse befestigbaren Antriebsdeckel können standardisiert sein
und mit unterschiedlichen Antrieben bestückt werden. Standardisiert bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass der am Kurbelgehäuse zu befestigende Anschlussflansch des Antriebsdeckels
standardisiert, also vereinheitlicht werden kann, während weitere Bereiche des Antriebsdeckels
in Abhängigkeit von dem daran zu montierenden Antrieb ausgestaltet und individualisiert
bzw. an den Antrieb angepasst werden können.
[0017] Damit wird eine modulare Antriebsaufnahme ermöglicht. Insbesondere kann der Antrieb
mit dem Antriebsdeckel als Modul vormontiert werden, bevor Antrieb und Antriebsdeckel
gemeinsam an dem Kurbelgehäuse des Stampfers befestigt werden. Auf diese Weise können
die Antriebe bereits vorher vollständig auf dem Antriebsdeckel aufgebaut werden. Der
Antriebsdeckel wird dann zusammen mit dem vollständig montierten Antrieb auf das Kurbelgehäuse
aufgesetzt und befestigt.
[0018] Der Antriebsdeckel komplettiert und verschließt das Kurbelgehäuse, sodass das Innere
des Kurbelgehäuses gegen das Eindringen von Staub und Schmutz geschützt ist.
[0019] Wenn der Antrieb vollständig an dem Antriebsdeckel befestigt ist, trägt der Antriebsdeckel
den Antrieb.
[0020] Der weitere Aufbau des Stampfers ist an sich aus dem Stand der Technik bekannt. So
kann der Stampfer eine Obermasse und eine relativ zu der Obermasse bewegliche Untermasse
aufweisen, wobei die Untermasse einen Stampffuß mit einer Bodenkontaktplatte zur Bodenverdichtung
aufweisen kann, das Kurbelgehäuse Teil der Obermasse sein kann und wobei der Kurbeltrieb
dazu ausgebildet sein kann, den Stampffuß hin- und her zu bewegen.
[0021] Der Antriebsdeckel kann vollständig vormontierbar sein, derart, dass der Antrieb
vollständig auf dem Antriebsdeckel aufgebaut ist, bevor der Antriebsdeckel auf das
Kurbelgehäuse aufgesetzt wird.
[0022] Die Antriebstypen können ausgewählt sein aus der Gruppe:
- Verbrennungsmotor;
- Elektromotor, bei dem ein Antriebsdrehmoment des Elektromotors über ein Getriebe auf
den Kurbeltrieb übertragen wird;
- Elektromotor, wobei der Elektromotor als Direktantrieb ausgebildet ist, mit einem
Rotor und einem Stator, wobei der Rotor auf einer Motorwelle ausgebildet ist, die
das Antriebsdrehmoment direkt auf den Kurbeltrieb überträgt, ohne dass ein weiteres
Getriebe zwischengeschaltet ist;
- Elektromotor, wobei der Elektromotor als Segmentmotor ausgebildet ist, mit einem Rotor
und einem den Rotor über ein Kreissegment mit einem Winkel von weniger als 360 Grad
umgebenden (Segment-)Stator;
[0023] Als Verbrennungsmotor eignen sich Benzinmotoren, nämlich Zweitakter oder Viertakter,
sowie Dieselmotoren.
[0024] Zwischen dem Motor und dem Kurbeltrieb kann, neben dem oben erwähnten Getriebe, auch
eine Kupplung, insbesondere eine Kupplungsglocke angeordnet sein. Die Kupplungsglocke
weist eine Fliehkraftkupplung auf, die drehzahlabhängig die Kupplung öffnet bzw. schließt
und somit einen Drehmomentfluss erlaubt oder nicht. Dabei kann eine Grenzdrehzahl
eingestellt sein, oberhalb von der die Kupplung schließt, so dass das Antriebsdrehmoment
den Kurbeltrieb antreiben kann.
[0025] Die Elektromotortypen können unterschiedlich ausgebildet sein. So kann bei einer
Variante ein Elektromotor unmittelbar einen Verbrennungsmotor ohne weitere bauliche
Änderungen im Antriebsbereich ersetzen, wobei das Antriebsdrehmoment des Elektromotors
über ein Getriebe auf den Kurbeltrieb übertragen wird.
[0026] Bei einer anderen Variante ist der Elektromotor als Direktantrieb ausgebildet. Dabei
wird das Antriebsdrehmoment von der Motorwelle des Elektromotors direkt auf den Kurbeltrieb
übertragen, ohne dass ein weiteres Getriebe, z.B. ein Zahnradgetriebe, zwischengeschaltet
ist. Der Kurbeltrieb kann dann z.B. direkt mit dem Rotor des Elektromotors gekoppelt
sein.
[0027] Eine spezielle Ausführungsform des Elektromotors kann der Segmentmotor sein, bei
dem ein (Segment-)Stator den Rotor über ein Kreissegment mit einem Winkel von weniger
als 360° umgibt. Auch hier bildet der Rotor direkt die Motorwelle und kann unmittelbar
mit dem Kurbeltrieb gekoppelt sein. Insbesondere kann der Rotor direkt auch den Kurbelzapfen
tragen, der zum Antreiben des Pleuels dient.
[0028] An der Anschlussöffnung des Kurbelgehäuses kann ein Anschlussflansch vorgesehen sein,
wobei die unterschiedlichen Antriebsdeckel jeweils einen zu dem Anschlussflansch des
Kurbelgehäuses angepassten Anschlussflansch aufweisen und wobei die Anschlussflansche
der unterschiedlichen Antriebsdeckel zueinander identisch sind. Relevant für die Identität
der Anschlussflansche ist dabei ein identisches Flanschbild mit identischer Anordnung
der Schrauben und gegebenenfalls Dichtungsverläufe.
[0029] Der jeweils einem Antriebsdeckel zugeordnete Antrieb kann unmittelbar auf einer Seite
des Antriebsdeckels befestigt sein. Somit kann der Motor unmittelbar innen oder außen
an dem Antriebsdeckel befestigt sein und von diesem getragen werden. Dabei werden
Verbrennungsmotoren in der Regel immer außen befestigt sein, während bei Elektromotoren
typabhängig gewählt werden kann, ob die Befestigung außen oder innen (und damit im
Inneren des Kurbelgehäuses) erfolgen soll. Der Antrieb bzw. der Motor kann direkt
an den Antriebsdeckel geschraubt bzw. mit einer geeigneten Halterung befestigt werden.
[0030] Der Kurbeltrieb kann einen von dem Antrieb drehend angetriebenen Kurbelzapfen aufweisen.
Zur Drehmomentübertragung zwischen der Motorwelle bzw. dem Rotor des Antriebs und
dem Kurbelzapfen können verschiedene Bauarten realisiert werden. So kann der Kurbelzapfen
direkt auf dem Rotor des Elektromotors angeordnet sein, wie dies z.B. bei einem Direktantrieb
bzw. Segmentmotor der Fall ist.
[0031] Bei einer Variante kann eine Getriebestufe zwischen Motorwelle und Kurbelzapfen vorgesehen
werden, wobei der Kurbelzapfen selbst auf einem Zahnrad befestigt ist. Bei einer anderen
Variante kann zwischen der Motorwelle und der Getriebestufe noch eine Kupplungsglocke
vorgesehen sein, die ein Unterbrechen des Drehmomentflusses bei niedriger Motordrehzahl
erlaubt. Erst beim Hochfahren des Motors auf eine höhere Drehzahl schließt sich die
Kupplung, so dass das Getriebe und damit der Kurbelzapfen drehend angetrieben werden.
[0032] Wie bereits erläutert, kann der Antrieb einen elektrischen Segmentmotor aufweisen,
wobei der Segmentmotor einen Rotor aufweist und einen Segmentstator, der den Rotor
nicht über den gesamten Umfang, sondern nur über ein Kreissegment umschließt. Der
Winkel des Kreissegmentes liegt dabei unter 360°, z.B. bei kleiner oder gleich 180°,
kleiner oder gleich 120° oder kleiner oder gleich 90°.
[0033] Der Segmentmotor lässt sich besonders vorteilhaft an dem Antriebsdeckel montieren.
Dazu kann an einer Innenseite des Antriebsdeckels ein Lagerzapfen vorgesehen bzw.
ausgebildet sein, zum drehbaren Tragen bzw. Lagern des Rotors, wobei auf der Innenseite
des Antriebsdeckels dann auch der Segmentstator gehalten sein kann.
[0034] Bei einer besonderen Ausführungsform können auf der Innenseite des Antriebsdeckels
wenigstens zwei nutförmige Ausnehmungen ausgebildet sein, wobei der Segmentstator,
in seiner Umfangsrichtung gesehen, zwei stirnseitige Enden aufweisen kann, wobei an
den beiden stirnseitigen Enden des Segmentstators jeweils ein Nocken ausgebildet sein
kann, der in die jeweils zugeordnete nutförmige Ausnehmung einschiebbar ist, und wobei
die jeweiligen Paarungen aus Nocken und nutförmiger Ausnehmung an den beiden stirnseitigen
Enden des Segmentstators Statorhalterungen bilden, die in Umfangsrichtung des Segmentstators
angeordnet sind.
[0035] Die Enden des Segmentstators sind in diesem Fall stirnseitig angeordnet, gesehen
in Umfangs- bzw. Haupterstreckungsrichtung des Segmentstators. Die Statorhalterungen
bzw. Paarungen dienen vor allem der Zentrierung des Stators am Antriebsdeckel. Damit
lassen sich Rotor und Stator bequem an dem Antriebsdeckel vormontieren, bevor die
vollständige Einheit, bestehend aus Antriebsdeckel und Segmentmotor an dem restlichen
Stampfer bzw. dessen Kurbelgehäuses befestigt wird.
[0036] Die Statorhalterungen sind in Umfangsrichtung des Segmentstators angeordnet und können
auf diese Weise das Antriebsdrehmoment gut abstützen.
[0037] Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand von
Beispielen unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Perspektivansicht ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen Stampfer
zur Bodenverdichtung;
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung verschiedene Varianten von Stampfern mit unterschiedlichen
Antriebstypen;
- Fig. 3
- einige der Varianten von Fig. 2 in detaillierterer Darstellung; und
- Fig. 4
- ein Beispiel für einen Antriebsdeckel für einen Segmentmotor, mit vormontiertem Segmentstator.
[0038] Fig. 1 zeigt ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen Stampfer.
[0039] Der Stampfer weist eine Obermasse 1 und eine relativ zu der Obermasse 1 bewegliche
Untermasse 2 auf. An der Obermasse 1 ist ein Führungsbügel als Führungshandgriff 3
für einen Bediener angebracht. Zur Verbindung und Schwingungsentkopplung zwischen
der Obermasse 1 und dem Führungshandgriff 3 sind Schwingungsentkopplungselemente in
Form von Gummipuffern 4 in an sich bekannter Weise angeordnet.
[0040] Bestandteil der Obermasse 1 ist auch ein Antriebsmotor 5, der als Verbrennungs- oder
Elektromotor ausgebildet sein kann, wie später noch im Einzelnen erläutert wird.
[0041] Der Antriebsmotor 5 treibt in dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel über ein Getriebe
6, das z.B. ein Ritzel aufweisen kann, eine Kurbelscheibe 7 drehend an. Die Kurbelscheibe
7 trägt dementsprechend eine Außenverzahnung. An der Kurbelscheibe 7 ist ein Pleuel
8 über einen Kurbelzapfen 9 angekoppelt, wodurch ein Kurbel-Drehgelenk gebildet wird.
[0042] Der durch die Kurbelscheibe 7 und den Kurbelzapfen 9 gebildete Kurbeltrieb ist in
einem Kurbelgehäuse 10 untergebracht. An dessen Unterseite erstreckt sich ein äußeres
Führungsrohr 11.
[0043] Die Untermasse weist einen Stampffuß 12 mit einer Bodenkontaktplatte 13 und einem
sich von der Bodenkontaktplatte 13 nach oben erstreckenden inneren Führungsrohr 14
auf. Das innere Führungsrohr 14 der Untermasse 2 kann in dem äußeren Führungsrohr
11 der Obermasse 1 axial hin und her bewegt werden.
[0044] Das Kurbelgehäuse 10 ist mit dem Stampffuß 12 über einen Faltenbalg 15 verbunden,
um die dort vorgesehenen Komponenten vor Schmutz, Staub und Feuchtigkeit zu schützen.
[0045] Im Inneren des inneren Führungsrohrs 14 ist ein Kolben 16 angeordnet, der über ein
Drehgelenk 17 mit dem Pleuel 8 beweglich verbunden ist.
[0046] Oberhalb und unterhalb von dem Kolben 16 ist jeweils ein Federpaket, nämlich ein
oberes Federpaket 18 und ein unteres Federpaket 19 angeordnet. Die beiden Federpakete
18, 19 liegen somit mit einer Seite der jeweiligen Federn an dem Kolben 16 an. Mit
der anderen, gegenüber liegenden Seite liegt jedes Federpaket 18, 19 an einem stirnseitigen
Ende des inneren Führungsrohrs 14 an. Auf diese Weise kann die durch die Bewegung
des Pleuels 8 erzwungene Bewegung des Kolbens 16 schwingend über die beiden Federpakete
18, 19 in an sich bekannter Weise auf den Stampffuß 12 übertragen werden.
[0047] Der Aufbau eines derartigen Stampfers ist insoweit bekannt.
[0048] Er kann einheitlich für Stampfer mit unterschiedlichen Antriebstypen eingesetzt werden.
So ist es möglich, für den Antriebsmotor 5 Motoren unterschiedlicher Bauart einzusetzen,
wie später noch anhand der Figuren 2 bis 4 erläutert wird.
[0049] Der Antriebsmotor 5 wird von einem Antriebsdeckel 20 getragen, an dem im gezeigten
Beispiel auch das Getriebe 6 sowie die Kurbelscheibe 7 mit dem Kurbelzapfen 9 befestigt
bzw. drehbar gelagert ist. Der Antriebsdeckel 20 bildet in montierter Form einen Teil
des Kurbelgehäuses 10 und verschließt eine rückseitige Anschlussöffnung des Kurbelgehäuses
10.
[0050] Fig. 2 zeigt Beispiele für Stampfer mit unterschiedlichen Antriebstypen in schematischer
Darstellung.
[0051] Variante A betrifft einen so genannten Direktantrieb, bei dem der Antriebsmotor 5
an dem Antriebsdeckel 20 auf der Innenseite befestigt ist, sodass alle Komponenten
des Antriebsmotors 5 im Inneren des Kurbelgehäuses 10 angeordnet sind. Der Direktantrieb
kann vorteilhaft durch einen Segmentmotor gebildet werden, der später noch anhand
der Figuren 3 und 4 erläutert wird.
[0052] Bei Variante B ist der Antriebsmotor 5 als innenliegender Elektromotor ausgebildet,
der das Getriebe 6 antreibt.
[0053] Bei Variante C ist der Antriebsmotor 5 als außenliegender Elektromotor realisiert
und treibt das Getriebe 6 an.
[0054] Variante D zeigt einen Zweitakt-Benzinmotor mit außenliegendem Verbrennungsmotor
als Antriebsmotor 5, der das innenliegende Getriebe 6 antreibt.
[0055] Bei Variante E ist ein Viertaktmotor als Antriebsmotor 5 vorgesehen, bei Variante
F ein Dieselmotor.
[0056] In Fig. 3 sind die Varianten von Fig. 2 detaillierter dargestellt.
[0057] Die Variante A von Fig. 2 entspricht der Variante A von Fig. 3. Dabei ist der Antriebsdeckel
20 schematisch gezeigt, der auf seiner Innenseite einen Segmentstator 21 und einen
auf dem Antriebsdeckel 20 drehbar gelagerten Rotor 22 aufweist. Der Segmentstator
21 umschreibt den Rotor nur über ein bestimmtes Kreissegment von z.B. 100° oder 90°.
Das reicht aus, um den Rotor 22 drehend anzutreiben. An der Stirnseite des Rotors
22 ist der Kurbelzapfen 9 ausgebildet, so dass der Rotor 22 und der Kurbelzapfen 9
zusammen eine Kurbelscheibe 7 bilden.
[0058] Ein Beispiel für den Segmentmotor wird später noch anhand von Fig. 4 erläutert.
[0059] Die Variante B von Fig. 3 entspricht der Variante B von Fig. 2. Dementsprechend ist
auf der Innenseite des Antriebsdeckels 20 der Antriebsmotor 5 als Elektromotor angebracht,
der über ein Ritzel 23 (schematisch lediglich als schwarze Linie dargestellt) ein
Zahnrad 24 drehend antreibt. Das Ritzel 23 und das Zahnrad 24 bilden das Getriebe
6. An dem Zahnrad 24 ist der Kurbelzapfen 9 befestigt.
[0060] Die Variante C von Fig. 2 und 3 sind ebenfalls identisch. Hier ist der Antriebsmotor
5 als außenliegender Elektromotor angebracht. Eine nicht dargestellte Motorwelle des
Antriebsmotors 5 führt zu einer Kupplungsglocke 25, die drehzahlabhängig einen Drehmomentfluss
zu dem Ritzel 23 zulässt oder unterbricht. Insbesondere bei höheren Motordrehzahlen
schließt die Kupplungsglocke 25, so dass das Ritzel 23 drehend angetrieben wird.
[0061] Bei Variante D ist der Antriebsmotor 5 als außenliegender Verbrennungsmotor an dem
Antriebsdeckel 20 angebracht.
[0062] In den gezeigten Beispielen sind jeweils die kompletten Antriebe, d.h. nicht nur
der Antriebsmotor 5, sondern auch das Getriebe 6 und gegebenenfalls die Kupplungsglocke
25 an dem Antriebsdeckel 20 gehalten und werden von diesem getragen. Die jeweils gezeigten
Einheiten lassen sich auf diese Weise einfach vormontieren und können als Ganzes vollständig
in das Kurbelgehäuse 10 eingesetzt und an diesem befestigt werden.
[0063] Fig. 4 zeigt ein Beispiel für eine Ausführungsform des Antriebsdeckels 20 für einen
Segmentmotor.
[0064] Der Antriebsdeckel 20 weist einen Anschlussflansch 26 auf, mit entsprechenden Bohrungen
27, in die Schrauben zum Befestigen des Antriebsdeckels 20 an dem Kurbelgehäuse 10
eingesetzt werden können. Zudem kann der Anschlussflansch 26 eine nicht dargestellte
Dichtung tragen.
[0065] Auf der Innenseite des Antriebsdeckels 20 ist ein Lagerzapfen 28 befestigt, auf den
ein nicht dargestellter Rotor sowie gegebenenfalls geeignete Lagerelemente aufgeschoben
werden können. Der Rotor entspricht einem Beispiel für den in Fig. 3, Variante A,
gezeigten Rotor 22. Der Lagerzapfen 28 kann einteilig mit dem Antriebsdeckel 20 ausgebildet
sein. Beispielsweise kann der Antriebsdeckel 20 als Grussteil zusammen mit dem Lagerzapfen
28 gefertigt werden. Der Rotor ist auf dem Lagerzapfen 28 drehbar gelagert.
[0066] Ebenfalls auf der Innenseite des Antriebsdeckels ist ein Segmentstator 29 befestigt,
der einem Beispiel für den in Fig. 3, Variante A, gezeigten Stator 21 entspricht.
Der Segmentstator 29 erstreckt sich nur über ein bestimmtes Kreissegment, in dem in
Fig. 4 gezeigten Beispiel über einen Winkel von ca. 90°. Der Segmentstator 29 ist
mit dem Antriebsdeckel 20 verschraubt. An stirnseitigen Enden 30 des Segmentstators
29 ist beidseitig jeweils ein Nocken 31 vorgesehen, der in eine entsprechende Nut
32 eingeschoben werden kann. Die beiden Nuten 32 sind Teil des Antriebsdeckels 20.
[0067] Damit kann der Segmentstator 29 stabil formschlüssig an dem Antriebsdeckel 20 gehalten
werden. Die beiden Nocken 31 und die beiden zugeordneten Nuten 32 bilden zusammen
jeweils eine Statorhalterung, die den Segmentstator 29 gut in Richtung des Antriebsdrehmoments
abstützt.
[0068] Das durch die Bohrungen 27 und deren Lage vorgegebene Schraubenbild des Anschlussflanschs
26 kann für alle Varianten des Antriebsdeckels 20 identisch sein, unabhängig vom jeweils
aufgebauten Antriebstyp. Die weitere Gestaltung des Antriebsdeckels 20 ist dann variabel
und abhängig von dem Antriebstyp, der durch den Antriebsdeckel 20 getragen werden
soll.
1. Stampfer-Baukasten für Stampfer zur Bodenverdichtung mit unterschiedlichen Antriebstypen,
mit
- einem Kurbelgehäuse (10) zum Aufnehmen eines Kurbeltriebs (7, 9) zum Wandeln einer
von einem Antrieb (5) erzeugten rotatorischen Antriebsbewegung in eine oszillatorische
translatorische Bewegung;
wobei
- das Kurbelgehäuse (10) eine Anschlussöffnung aufweist, an der ein Antriebsdeckel
(20) anschließbar ist;
- der Antrieb (5) an dem Antriebsdeckel (20) befestigt ist; und wobei
- als Teil des Baukastens für Antriebe (5) unterschiedlicher Antriebstypen unterschiedliche
Antriebsdeckel (20) vorgesehen sind, während das Kurbelgehäuse (10) für Antriebe (5)
unterschiedlicher Antriebstypen identisch ist.
2. Stampfer-Baukasten nach Anspruch 1, wobei
- der Stampfer eine Obermasse (1) und eine relativ zu der Obermasse (1) bewegliche
Untermasse (2) aufweist;
- die Untermasse (2) einen Stampffuß (12) mit einer Bodenkontaktplatte (13) zur Bodenverdichtung
aufweist;
- das Kurbelgehäuse (10) Teil der Obermasse (1) ist; und wobei
- der Kurbeltrieb (7, 9) dazu ausgebildet ist, den Stampffuß (12) hin- und her zu
bewegen.
3. Stampfer-Baukasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Antriebsdeckel
(20) vollständig vormontierbar ist, derart, dass der Antrieb (5) vollständig auf dem
Antriebsdeckel (20) aufgebaut ist, bevor der Antriebsdeckel (20) auf das Kurbelgehäuse
(10) aufgesetzt wird.
4. Stampfer-Baukasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Antriebstypen
ausgewählt sind aus der Gruppe:
- Verbrennungsmotor;
- Elektromotor, bei dem ein Antriebsdrehmoment des Elektromotors über ein Getriebe
(6) auf den Kurbeltrieb (7, 9) übertragen wird;
- Elektromotor, wobei der Elektromotor als Direktantrieb ausgebildet ist, mit einem
Rotor und einem Stator, wobei der Rotor auf einer Motorwelle ausgebildet ist, die
das Antriebsdrehmoment direkt auf den Kurbeltrieb (7, 9) überträgt, ohne dass ein
weiteres Getriebe zwischengeschaltet ist;
- Elektromotor, wobei der Elektromotor als Segmentmotor ausgebildet ist, mit einem
Rotor (22) und einem den Rotor (22) über ein Kreissegment mit einem Winkel von weniger
als 360 Grad umgebenden Stator (21, 29).
5. Stampfer-Baukasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
- an der Anschlussöffnung des Kurbelgehäuses (10) ein Anschlussflansch vorgesehen
ist;
- die unterschiedlichen Antriebsdeckel (20) jeweils einen zu dem Anschlussflansch
des Kurbelgehäuses (10) angepassten Anschlussflansch (26) aufweisen; und wobei
- die Anschlussflansche (26) der unterschiedlichen Antriebsdeckel (20) zueinander
identisch sind.
6. Stampfer-Baukasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der jeweils einem
Antriebsdeckel (20) zugeordnete Antrieb (5) unmittelbar auf einer Seite des Antriebsdeckels
(20) befestigt ist.
7. Stampfer-Baukasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Kurbeltrieb (7,
9) einen von dem Antrieb (5) drehend angetriebenen Kurbelzapfen (9) aufweist.
8. Stampfer-Baukasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
- der Antrieb (5) einen elektrischen Segmentmotor aufweist; und wobei
- der Segmentmotor einen Rotor aufweist und einen Segmentstator (29), der den Rotor
nicht über den gesamten Umfang, sondern nur über ein Kreissegment umschließt.
9. Stampfer-Baukasten nach Anspruch 8, wobei
- auf einer Innenseite des Antriebsdeckels (20) ein Lagerzapfen (28) vorgesehen ist,
zum drehbaren Tragen des Rotors; und wobei
- auf der Innenseite des Antriebsdeckels (20) der Segmentstator (29) gehalten ist.
10. Stampfer-Baukasten nach Anspruch 8 oder 9, wobei
- auf der Innenseite des Antriebsdeckels (20) wenigstens zwei nutförmig Ausnehmungen
(32) ausgebildet sind;
- der Segmentstator (29), in seiner Umfangsrichtung gesehen, zwei stirnseitige Enden
(30) aufweist;
- an den beiden stirnseitigen Enden (30) des Segmentstators (29) jeweils ein Nocken
(31) ausgebildet ist, der in die jeweils zugeordnete nutförmige Ausnehmung (32) einschiebbar
ist;
- die jeweiligen Paarungen aus Nocken (31) und nutförmiger Ausnehmung (32) an den
beiden stirnseitigen Enden (30) des Segmentstators (29) Statorhalterungen bilden,
die in Umfangsrichtung des Segmentstators (29) angeordnet sind.