[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Bautechnik, insbesondere
den Bereich der Baukonstruktion. Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Fassung
für eine Öffnung in einem Boden. Ein zweiter Aspekt betrifft eine Extrusionsmatrize
für ein Metallprofil; ein dritter Aspekt betrifft ein Metallprofil. Ein vierter Aspekt
betrifft ein Zugangspaneel. Ein fünfter und letzter Aspekt betrifft ein Verfahren
zur Montage einer Fassung in einer Öffnung in einem Boden.
[0002] In der Bautechnik beim Bau von Gebäuden, insbesondere in solchen mit grossen Räumen
wie Bürogebäuden, Veranstaltungshallen, Einkaufszentren oder Ein- sowie Mehrfamilienhäusern,
ist es unerlässlich, einen flexiblen und umfassenden Zugang zu wichtigen Infrastrukturelementen
wie Rohrleitungen, beispielsweise Sanitärleitungen sowie Leitungen für flüssige und
gasförmige Medien, und elektrischen Verkabelungen, beispielsweise für Daten- und Stromleitungen,
zu gewährleisten. Traditionell sind solche Zugänge oft an den Seitenwänden der Räume
platziert. Dies kann jedoch in grossen Räumen zu erheblichen Einschränkungen führen,
da der Zugang zu diesen wichtigen Elementen auf bestimmte Bereiche des Raumes beschränkt
ist.
[0003] In solchen Fällen werden unter anderem Zugangspaneele für Öffnungen in den Böden,
auch als Bodendosen bekannt, verwendet. Diese ermöglichen den Zugang zu Rohrleitungen
und Verkabelungen direkt vom Boden aus, wodurch die Zugänglichkeit und Flexibilität
erheblich erhöht wird, da man nicht auf Zugangspunkte an den Wänden angewiesen ist.
[0004] Solche Zugangspaneele umfassen dabei typischerweise eine Fassung, welche in einer
Öffnung im Boden fixiert wird. Je nach Verwendungszweck des Zugangspaneels wird möglicherweise
ein speziell für den Verwendungszweck hergerichteter Einsatz im Rahmen angebracht.
Beispielsweise kann der Einsatz mit Stromsteckdosen und/oder Netzwerkbuchsen ausgestattet
sein, welche mit dem Stromnetzwerk und/oder dem Datennetzwerk des Gebäudes verbunden
werden. Ebenfalls denkbar sind Armaturen für Gase und Flüssigkeiten. Das Zugangspaneel
ist in der Regel mit einem Deckel verschliessbar, der beispielsweise entweder über
ein Scharnier und/oder eine Schnappverbindung mit der Fassung verbunden ist, oder
lose auf der Fassung platzierbar ist.
[0005] In der Regel ist es wünschenswert, dass, nach Aufbringen eines bestimmten Bodenbelags
(beispielsweise Teppich, Linoleum, Polyurethan-Beläge (PU-Beläge), Parkett, Steinplatten,
Gussbeläge, Hartbeton, Terrazzo oder geschliffener Unterlagsboden) auf den Boden und
auf den Deckel der Fassung, das Zugangspaneel bündig mit der Oberfläche des Boden
abschliesst.
[0006] In den folgenden Abschnitten werden die verschiedenen Bodenarten (Unterlagsböden,
Hohlraumböden und Doppelböden) beschrieben, in denen Zugangspaneels eingesetzt werden.
[0007] Bei einem Unterlagsboden werden zuerst die gewünschten Bodeninstallationen (beispielsweise
Wärme- sowie Schallisolationen, Elektroleerrohre, Unterflurkanäle und Bodenheizungsrohre)
auf dem tragenden Boden des Gebäudes eingerichtet. Danach wird das Material (beispielsweise
Anhydrid oder Zement) für den Unterlagsboden so eingegossen, dass der gesamte Boden
bis zu einer gewünschten Höhe mit dem Material gefüllt wird.
[0008] Ein Hohlraumboden (oder Hohlboden) ist mit Stützen auf dem tragenden Boden aufgeständert,
so dass ein Zwischenraum für Installationen entsteht. Nach Aufbringen einer Trennschicht
(Schrenzlage) wird der Boden vergossen.
[0009] Ein Doppelboden hat, ähnlich wie beim Hohlraumboden, einen Zwischenraum, da er durch
Stützen erhöht wird. Bei gewissen Ausführungsformen des Doppelbodens sind einzelne
Platten sichtbar, welche aufgenommen werden können. In anderen Ausführungsformen des
Doppelbodens werden die Bodenplatten über eine Nut-Kamm- oder Nut-Feder-Klebeverbindung
aneinander befestigt. Darüber wird dann der Bodenbelag vollflächig verlegt.
[0010] Diese Bodenarten können mit Zugangspaneelen ausgestattet werden, um auf die Installationselemente
zugreifen zu können. Oft werden im Stand der Technik die Fassungen dieser Zugangspaneele
auf dem darunterliegenden tragenden Rohboden abgestützt und durch eine Höhenjustierung
auf das gewünschte Niveau gebracht. Beim Unterlagsboden wird die Fassung vor dem Eingiessen
an der gewünschten Stelle platziert und das innere Volumen der Fassung wird nicht
vergossen. Beim Hohlraumboden und beim Doppelboden werden jeweils Ausschnitte in den
Boden eingearbeitet, in welche die Fassungen hineingestellt werden.
[0011] Dadurch, dass die Fassungen auf dem tragenden Boden aufgestützt sind und dass daher
eine Höhenjustierung nötig ist, ist die Montage einer solchen Anordnung mit viel Aufwand
verbunden und führt oft zu Ungenauigkeiten der Einbauhöhe der Fassungen. Ausserdem
ist die nachträgliche Anpassung der Höhenjustierung (insbesondere bei Unterlagsböden)
sehr umständlich oder sogar unmöglich. Weitere Probleme, welche mit dieser Anordnung
auftreten, sind erhöhte Schallübertragung auf den tragenden Boden, das Entstehen von
Rissen im Boden und die Notwendigkeit von Kittfugen zwischen dem Boden und der Fassung.
[0012] Als Alternative dazu werden im Stand der Technik auch Fassungen für Zugangspaneele
beschrieben, die mit einem Flansch ausgestattet sind, welcher auf dem Rand der Bodenöffnung
aufliegt, und das Zugangspaneel trägt. Ein solcher tragender Flansch wird beispielsweise
in
EP 1173647 B1 (CABSCAPE HOLDINGS, 23. September 2009) beschrieben. Die Fassung steht dabei nicht auf dem tragenden Boden und muss darum
auch nicht in der Höhe justiert werden. Ein tragender Flansch muss jedoch eine entsprechend
hohe Tragkraft aushalten können, wenn das Zugangspaneel schweren Lasten ausgesetzt
wird. Bei einem zu dünnen Flansch besteht daher die Gefahr, dass das Zugangspaneel
bei zu hoher Last einbricht oder dass nach einem gewissen Zeitraum durch ständiges
Be- und Entlasten Ermüdungserscheinungen auftreten. Wenn der Flansch ausreichend dick
ist, um auch über einen längeren Zeitraum hohe statische und/oder zyklische Lasten
auszuhalten, kann die Anordnung oft nicht so gestaltet sein, dass sie bündig mit der
Oberfläche des Bodens abschliesst. So kann keine ebene Bodenfläche erzeugt werden,
was das Schieben von Gegenständen und das Rollen von Wagen erschwert. Ausserdem sind
solche Erhebungen im Boden gefährliche Stolperfallen.
[0013] Wenn der Auflageflansch der Fassung möglichst dünn gestaltet werden soll und somit
keine tragende Funktion mehr übernimmt, gibt es im Stand der Technik verschiedene
Methoden, um eine Fassung in einer Öffnung im Boden zu fixieren. Die gängigen Techniken
umfassen mechanische Befestigung und Verklebung.
[0014] Bei der mechanischen Befestigung wird die Fassung mittels Schrauben oder anderen
Befestigungselementen in der Bodenöffnung fixiert. Diese Methode bietet eine robuste
Verbindung, kann jedoch komplex in der Anwendung sein.
[0015] Die Verklebung hingegen nutzt Klebstoffe, um die Fassung sicher in der Bodenöffnung
zu halten. Dies ermöglicht eine schlankere Gestaltung, kann aber in Bezug auf die
Langzeitstabilität und die Wartungsfreundlichkeit Einschränkungen mit sich bringen.
In
EP 2177689 B1 (BRECO-BAUELEMENTE AG, 30. November 2016) wird eine Fassung für eine Bodendose offenbart, welche einen nichttragenden Flansch
aufweist zum Positionieren der Fassung oben an einer Bodenöffnung. Die Fassung weist
ausserdem eine Mantelfläche auf, auf welcher ein Hinterschnitt ausgebildet ist. Dieser
Hinterschnitt wirkt als Klebenut, wenn die Mantelfläche mit der Innenwandung der Bodenöffnung
verklebt wird. Gegenüber einer planaren Fläche ermöglicht diese Klebenut laut
EP 2177689 B1 eine verbesserte Verklebung der Fassung in der Bodenöffnung. Vor dem Einsetzen der
Fassung in die Bodenöffnung wird der Klebstoff auf die Mantelfläche aufgetragen. Es
hat sich jedoch herausgestellt, dass sich der Klebstoff mit einer derart hergerichteten
Fassung beim Einsetzen der Fassung oft nicht gleichmässig entlang der Mantelfläche
verteilt und die Klebenut, in welcher der Klebstoff eigentlich eingebracht werden
sollte, nur unzureichend mit Klebstoff ausgefüllt wird. Zudem ist die Klebstoffschicht
in der Klebenut sehr dick, was ein vollständiges Trocknen des Klebstoffs erschwert.
Dies führt in der Praxis häufig zu einer unzureichend starken Klebeverbindung, so
dass die Fassung die nötigen statischen und zyklischen Belastungen nicht standhalten
kann. Nebst der Anfälligkeit für eine mangelhafte Klebeverbindung, weist das kantige
Profil der Fassung auch Sollbruchstellen auf, was die Fassung noch anfälliger für
Störungen macht. Diese unzuverlässige Stabilität der klebbaren Bodendosen des Stands
der Technik führt zu aufwändigen Reparaturarbeiten und stellt auch ein hohes Unfallrisiko
dar.
[0016] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, zumindest einige, wenn nicht alle
Nachteile des Stands der Technik zu überwinden. Es ist insbesondere Aufgabe der Erfindung,
eine Fassung für ein Zugangspaneel für eine Öffnung in einem Boden bereitzustellen,
welche eine verbesserte Montage ermöglicht. Die verbesserte Montage umfasst sowohl
den erleichterten Einbau der Fassung in der Öffnung als auch die verbesserte Stabilität
der eingebauten Fassung bei Belastung. Die verbesserte Stabilität sollte insbesondere
auch bei unsorgfältiger Montage gewährleistet sein.
[0017] Die Aufgabe wird durch eine Fassung für eine Öffnung in einem Boden, eine Extrusionsmatrize
für ein Metallprofil zur Herstellung einer Fassung, ein Metallprofil zur Herstellung
einer Fassung, ein Zugangspaneel für eine Öffnung in einem Boden und ein Verfahren
zur Montage einer Fassung in einer Öffnung in einem Boden gemäss den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0018] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Fassung für eine Öffnung in einem Boden.
Der Boden ist dabei insbesondere ein Fussboden eines Gebäudes. Die Fassung umfasst
einen Flansch zur Auflage auf dem Boden. Sie umfasst ausserdem eine Mantelfläche zum
Einführen in die Öffnung. Die Mantelfläche umfasst wiederum einen Klebebereich zum
Fixieren der Fassung in der Öffnung. Die Fassung ist dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand zwischen dem Flansch und dem Klebebereich höchstens 10 mm, bevorzugt höchstens
5 mm, noch mehr bevorzugt höchstens 1 mm beträgt. Am meisten bevorzugt grenzt der
Klebebereich unmittelbar an den Flansch an.
[0019] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist eine Fassung als Teil eines Zugangspaneels
eine umlaufende Struktur, die speziell für eine Öffnung in einem Boden vorgesehen
ist, wobei die Öffnung im Wesentlichen senkrecht verlaufende Seitenwände aufweist.
Die Hauptfunktion des Zugangspaneels besteht darin, einen geordneten und sicheren
Zugang zu elektrischen Verkabelungen und/oder Rohrleitungen zu ermöglichen, die unterhalb
der Bodenfläche verlaufen. Die Fassung dient als Rahmen oder Gehäuse, der/das in die
Öffnung im Boden eingesetzt wird, und bietet eine stabile und definierte Schnittstelle,
um das Zugangspaneel zu befestigen und zu unterstützen.
[0020] Die Fassung kann für verschiedene Bodenarten und Bodenbeläge hergerichtet sein. Der
Bodenbelag ist der zuoberst liegende, sichtbare Teil des Bodens. Mögliche Bodenbeläge
umfassen Teppich, Linoleum, Polyurethan-Beläge (PU-Beläge), Parkett, Steinplatten,
Gussbeläge, Hartbeton und Terrazzo. Je nach Art und Dicke des Bodenbelags ist die
Fassung entsprechend hergerichtet, damit das Zugangspaneel bündig mit der Oberfläche
des Bodens abschliesst. Mit Bodenart ist der Teil des Bodens zwischen dem tragenden
Boden und dem Bodenbelag gemeint. Die erfindungsgemässe Fassung kann in verschiedenen
Bodenarten verwendet werden. Mögliche Bodenarten umfassen Unterlagsböden, Hohlraumböden
und Doppelböden.
[0021] Bei einem Unterlagsboden werden die gewünschten Bodeninstallationen (beispielsweise
Unterflurkanäle) auf dem tragenden Boden des Gebäudes eingerichtet. Dort, wo die Zugangspaneele
platziert werden sollen, werden entsprechende Schalungen als Aussparungen auf dem
tragenden Boden platziert. Das flüssige Material (Anhydrid oder Zement) für den Unterlagsboden
wird dann so eingegossen, dass der gesamte Boden bis zu einer gewünschten Höhe mit
dem Material gefüllt wird. Die Aussparungen werden dabei nicht befüllt. Die Seitenwände
der Aussparungen werden dann mit dem Klebebereich der Fassung verklebt.
[0022] Sowohl ein Hohlboden als auch ein Doppelboden sind mit Stützen auf dem tragenden
Boden aufgeständert. Beim Doppelboden sind, anders als beim Hohlraumboden, die einzelnen
Bodenplatten sichtbar. Bei beiden Bodenarten werden beim Einbau Ausschnitte in den
Boden eingearbeitet, in welche die Fassungen eingeführt werden können.
[0023] Generell kann die erfindungsgemässe Fassung auch in Betonplatten und Holzkonstruktionen
eingebaut werden. Zudem begrenzt sich der Einsatzbereich der erfindungsgemässen Fassung
nicht nur auf Zugangspaneele für Öffnungen in Böden, sondern auch für Öffnungen in
Wänden und Decken.
[0024] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist ein Fussboden ein horizontal ausgerichtetes
Bauelement, auf dem Personen und Objekte platziert und/oder bewegt werden können.
[0025] Der Flansch, als Teil der erfindungsgemässen Fassung, ist eine Struktur, die sich
ausgehend von der Aussenseite der Fassung von der Mitte der Öffnung der Fassung weg
erstreckt. In der Montagephase der Fassung wird der Flansch auf den Boden aufgelegt
und dient als vorübergehende Stütze, die das Gewicht der Fassung hält, bevor der Klebstoff
für die Verklebung der Fassung an der Öffnung des Bodens ausgehärtet ist. Der Flansch
ist nicht dafür ausgelegt, schwere Lasten wie das Gewicht von Menschen und Objekten
wie Möbel oder gar Autos zu tragen.
[0026] Die Mantelfläche, im Kontext einer erfindungsgemässen Fassung, bezeichnet den Teil
einer umlaufenden Aussenseite der Fassung, der unterhalb des Flansches liegt, wenn
die Fassung bestimmungsgemäss in eine Öffnung eines Bodens eingebaut ist. Die Mantelfläche
ist der Teil der Aussenseite der Fassung, der in die Öffnung des Bodens eingeführt
wird, und dient als Verbindungselement zwischen der Fassung und der umgebenden Bodenstruktur.
Zwischen der Öffnung des Bodens und der Mantelfläche ist nach Einsetzen der Fassung
ein Spalt vorhanden, der zumindest teilweise verfüllbar ist, etwa mit einem Klebstoff.
[0027] Der Klebebereich bezieht sich auf einen spezifischen Teil oder die gesamte Mantelfläche
einer erfindungsgemässen Fassung, der zum Fixieren der Fassung dient, insbesondere
in einer Öffnung eines Bodens. Der Klebebereich ist eine speziell geformte Fläche,
die so konzipiert ist, dass ein bei bestimmungsgemässem Gebrauch in den Spalt zwischen
der Fassung und der Bodenöffnung einzubringender Klebstoff unter Ausbildung eines
Formschlusses aushärtbar ist. Der Formschluss zwischen Klebebereich und Klebstoff
ermöglicht eine dauerhafte und stabile Verbindung zwischen der Fassung und der umgebenden
Struktur. Der Klebebereich ist vorzugsweise kein selbstklebender Bereich der Mantelfläche,
sondern ein Bereich, der für das Verkleben mit einem darauf aufzutragenden Klebstoff
vorgesehen ist.
[0028] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat der Klebebereich in einem Schnitt senkrecht
zur Längsachse einer Leiste der Fassung zwischen einem Anfangspunkt und einem Endpunkt
bei einer Grenzwellenlänge von 2 mm ein Welligkeitsprofil mit einer Wellentiefe von
zwischen 0.6 mm und 2.4 mm, bevorzugt zwischen 1.0 mm und 2.0 mm, am meisten bevorzugt
zwischen 1.4 mm und 1.6 mm.
[0029] Vorzugsweise wird das gemessene Oberflächenprofil mit einem berührungslos arbeitenden
Messgerät, vorzugsweise einem Weisslichtinterferometer, ermittelt. Aus diesem gemessenen
Oberflächenprofil wird das Welligkeitsprofil bestimmt. Das Welligkeitsprofil (W-Profil)
ist das Profil, das sich aus der elektronischen Tiefpassfilterung des gemessenen Oberflächenprofils
mit einer Grenzwellenlänge von 2 mm ergibt.
[0030] Die Grenzwellenlänge wird dazu verwendet, das Oberflächenprofil in zwei Komponenten
zu zerlegen: das Welligkeitsprofil (langwellig) und das Rauheitsprofil (kurzwellig).
Wellenlängen, die länger als die Grenzwellenlänge sind, werden dem Welligkeitsprofil
zugeordnet, während kürzere Wellenlängen dem Rauheitsprofil zugeordnet werden. Bei
der Analyse einer Oberfläche wird das gemessene Gesamtprofil durch entsprechende Filtertechniken
in diese beiden Anteile zerlegt, damit die makroskopischen Wellen (Welligkeit) von
den mikroskopischen Unebenheiten (Rauheit) unterschieden werden können. Die Grenzwellenlänge
ist die Wellenlänge, bei der das verwendete Gauss-Filter die Wellenlänge um 50 % abschwächt.
Das bedeutet ebenfalls, dass diese Wellenlänge zu 50 % übertragen wird.
[0031] Mit dem Abstand zischen Flansch und Klebebereich ist die kürzeste Strecke zwischen
der dem Klebebereich zugewandten Seite des Flansches und dem Beginn des Klebebereichs
gemeint.
[0032] Es hat sich gezeigt, dass eine Fassung gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung eine
besonders gute Montage in einer Öffnung eines Bodens ermöglicht. Die gute Montage
umfasst sowohl einen erleichterten Einbau der Fassung als auch eine verbesserte Stabilität
der eingebauten Fassung bei Belastung.
[0033] Es hat sich insbesondere gezeigt, dass die Platzierung des Beginns des Klebebereichs
möglichst nahe, insbesondere unmittelbar an den Flansch zu einer verbesserten Verteilung
des Klebstoffs entlang des gesamten Klebebereichs führt. Selbst wenn der Klebstoff
an der Kante zwischen Flansch und Mantelfläche aufgetragen wird, verteilt sich der
Klebstoff im vorgesehenen Klebebereich und nicht (wie beispielsweise in
EP 2177689 B1, BRECO-BAUELEMENTE AG, 30. November 2016) ausserhalb davon. Somit wird der Klebstoff bei einer erfindungsgemässen Fassung
auch bei unsorgfältiger Montage an der gewünschten Stelle aufgetragen. Erstens erleichtert
das den Einbau der Fassung, zweitens führt das zu einer verbesserten Stabilität und
somit zu einer geringeren Fehleranfälligkeit der eingebauten Fassung bei Belastung
im Vergleich zu den Fassungen des Stands der Technik.
[0034] Abgesehen vom erleichterten Einbau und von der erhöhten Stabilität benötigt die erfindungsgemässe
Fassung eine kürzere Mantelfläche als vergleichbare Fassungen des Stands der Technik,
da der Klebebereich näher beim Flansch beginnt. Damit kann zum einen Material gespart
werden, zum anderen eignet sich die erfindungsgemässe Fassung auch für weniger tiefe
Öffnungen in Böden.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung beträgt in
einem Schnitt senkrecht zur Längsachse einer Leiste der Fassung die Sehnenlänge zwischen
einem Anfangspunkt und einem Endpunkt des Klebebereichs mindestens 13 mm, vorzugsweise
mindestens 18 mm, am meisten bevorzugt mindestens 23 mm.
[0036] Eine Leiste einer Fassung bezeichnet vorzugsweise ein spezifisches längliches Seitenteil,
das aus Metallprofilen gebildet wird. Diese Leisten entstehen beispielsweise durch
das Zuschneiden und Abschrägen des Metallprofils und das anschliessende Verschweissen
mehrerer solcher abgeschrägter Metallprofile. Die Definition einer Leiste, wie sie
hier beschrieben ist, gilt auch für alle folgenden bevorzugten Ausführungsformen.
[0037] Als Längsachse einer Leiste wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung die imaginäre
Linie bezeichnet, die sich in der Längsrichtung der Leiste erstreckt und ihren Verlauf
bestimmt. Sie verläuft parallel zu den längsten Seiten der Leiste.
[0038] Als Schnitt senkrecht zur Längsachse einer Leiste der Fassung wird im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ein imaginärer Schnitt bezeichnet, der rechtwinklig zur Längsachse
der Leiste verläuft. Dieser Schnitt stellt keine physische Trennung oder Bearbeitung
der Leiste als strukturelles Merkmal dar, sondern dient als gedankliche Referenz und/oder
Betrachtungsebene.
[0039] Der Anfangspunkt und der Endpunkt des Klebebereichs beziehen sich auf spezifische
Positionen auf dem Schnitt senkrecht zur Längsachse einer Leiste der Fassung. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung wird der Anfangspunkt des Befestigungsbereichs als der
Punkt definiert, an dem der Klebebereich beginnt, während der Endpunkt den Abschluss
dieses Bereichs markiert.
[0040] Mathematisch gesehen ist die Sehnenlänge zwischen zwei Punkten auf einer ebenen Kurve
die gerade Linie, die die beiden Punkte miteinander verbindet, ohne die Kurve selbst
zu berücksichtigen. Die Sehnenlänge zwischen dem Anfangspunkt und dem Endpunkt im
Kontext der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die kürzeste Verbindungslinie
zwischen diesen zwei Punkten.
[0041] Es hat sich gezeigt, dass ein im Schnitt senkrecht zur Längsachse einer Leiste der
Fassung möglichst langer Klebebereich und somit ein möglichst grosser Klebebereich
auf der Mantelfläche der Fassung besonders vorteilhaft ist für die Haftung des Klebstoffs,
um die Fassung an der Seitenwand der Öffnung im Boden zu verkleben. Das führt zu einer
besseren Stabilität der Fassung in der Öffnung und trägt somit zur verbesserten Montage
der Fassung bei.
[0042] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung ist
der Klebebereich der Fassung ein in einem Schnitt senkrecht zur Längsachse einer Leiste
der Fassung kantenloser und gewellter, vorzugsweise sinusoidal gewellter, Klebebereich.
[0043] Ein kantenloser und gewellter Befestigungsbereich im Kontext der vorliegenden Erfindung
bezeichnet einen Bereich, der keine scharfen oder ausgeprägten Kanten und dessen Oberfläche
eine wellenförmige Struktur aufweist. Die Wellen können unterschiedliche Formen, Wellenlängen
und Amplituden haben. Die Wellen können harmonische Wellen, bei denen die Wellenlänge
und Amplitude konstant sind, oder unharmonische Wellen, bei denen die Wellenlänge,
die Amplitude oder beide Parameter entlang der Länge der Welle variieren, sein. Für
kantenlose harmonische Wellen kommen beispielsweise Sinuswellen, kantenlose Sägezahnwellen,
kantenlose Rechteckwellen und kantenlose Dreieckswellen infrage, wobei allfällige
Kanten der Wellenform abgerundet werden. Der Radius der Abrundung beträgt dabei mindestens
0.50 mm, vorzugsweise mindestens 0.75 mm, am meisten bevorzugt mindestens 1.00 mm.
Es kommen auch übereinander gelagerte Wellenformen infrage.
[0044] Bei einem sinusoidal gewellten Klebebereich weist die Welle eine sinusförmige Form
auf.
[0045] Es hat sich gezeigt, dass ein gewellter Klebebereich und dessen kantenlose Gestaltung
für eine gleichmässige und störungsfreie Verbindung zwischen der Fassung und der Öffnung
des Bodens sorgt:
Der gewellte Klebebereich ermöglicht einen besonders gut ausgebildeten Formschluss
(welcher bereits weiter oben beschrieben wurde) zwischen dem Klebebereich und dem
Klebstoff. Bei Belastung der Fassung in Montagerichtung werden die Wellenhügel des
gewellten Klebebereichs gleichmässig auf den formschlüssig ausgehärteten Klebstoff
gepresst, was zu einer gleichmässigen Kraftübertragung auf den Klebstoff führt. Durch
die Wellenform vergrössert sich zudem die Kontaktfläche zwischen Klebebereich und
Klebstoff. Der Klebstoff wird beim Einsetzen der Fassung in die Öffnung des Bodens
ausserdem im gewellten Klebebereich gleichmässig verteilt, was wiederum zu einer gleichmässigen
Verteilung der Belastung auf die Klebeverbindung führt. Ausserdem kann der Klebstoff,
wenn er besser verteilt ist, besser trocknen, als wenn das ganze Volumen des Klebstoffs
an einer einzelnen Stelle liegt, was das Trocknen des Kerns des Volumens erschwert
oder gar verunmöglicht.
[0046] Zudem hat sich bei den Fassungen mit kantigen Klebebereichen des Stands der Technik
(wie beispielsweise in
EP 2177689 B1, BRECO-BAUELEMENTE AG, 30. November 2016) gezeigt, dass die Klebeverbindung nicht besonders stabil ist. Es wurde überraschend
festgestellt, dass eine Klebenaht, die mit einer kantigen Oberfläche verbunden ist,
eher bricht als ein kantenloser Klebebereich. Es wurde somit gefunden, dass unter
anderem der kantige Querschnitt für diese Instabilität verantwortlich ist. Nebst der
stabileren Klebenaht ist durch die kantenlose Ausgestaltung des Klebebereichs die
Fassung selbst stabiler. Die Kanten des Klebebereichs sind Sollbruchstellen, die bei
zu starker Belastung zu einem Bruch der Fassung führen können. Der kantenlose Klebebereich
der erfindungsgemässen Fassung führt daher zu einer erhöhten Stabilität.
[0047] Durch die stark verbesserte Stabilität der Klebeverbindung und der Fassung im Vergleich
zu Fassungen des Stands der Technik wird eine kürzere Mantelfläche benötigt, was (wie
weiter oben beschrieben) zu Materialeinsparungen führt und den Einbau der Fassung
in weniger tiefe Öffnungen ermöglicht.
[0048] Es hat sich zudem gezeigt, dass ein sinusoidal gewellter Klebebereich besonders vorteilhaft
ist, um eine bessere Stabilität der Fassung und der Klebeverbindung zu gewährleisten.
[0049] Somit ermöglicht ein kantenloser und gewellter, vorzugsweise sinusoidal gewellter,
Klebebereich eine verbesserte Montage der Fassung.
[0050] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung ist
das Verhältnis zwischen der Bogenlänge und der Sehnenlänge zwischen einem Anfangspunkt
und einem Endpunkt des in einem Schnitt senkrecht zur Längsachse einer Leiste der
Fassung kantenlosen und gewellten, vorzugsweise sinusoidal gewellten, Klebebereichs
grösser als 1.2, bevorzugt grösser als 1.3, noch mehr bevorzugt grösser als 1.4, am
meisten bevorzugt grösser als 1.5.
[0051] Die Bogenlänge einer ebenen Kurve wird verwendet, um die physische Länge der Kurve
zwischen zwei auf der Kurve liegenden Punkten zu beschreiben. Im Gegensatz zur Sehnenlänge,
welche die kürzeste Distanz zwischen den beiden Punkten beschreibt, wird mit der Bogenlänge
die Distanz des Pfads entlang der Kurve beschrieben. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bezieht sich die Bogenlänge auf die Länge des möglicherweise gekrümmten Pfads, der
die beiden Punkte innerhalb des Klebebereichs verbindet.
[0052] Es hat sich gezeigt, dass ein erfindungsgemässes Verhältnis der Bogenlänge und der
Sehnenlänge besonders vorteilhaft ist, um die weiter oben beschriebenen Eigenschaften
des erfindungsgemässen Klebebereichs zu erzielen. Insbesondere wird dadurch die Fläche
des Klebebereichs vergrössert, was zu einer Verstärkung der Klebeverbindung und somit
zu einer erhöhten Belastbarkeit der Fassung führt.
[0053] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer der beiden vorangehenden Ausführungsformen
des ersten Aspekts der Erfindung bezieht sich auf eine Fassung, bei der der in einem
Schnitt senkrecht zur Längsachse einer Leiste der Fassung kantenlose und gewellte,
vorzugsweise sinusoidal gewellte, Klebebereich eine Wellenlänge von zwischen 4.7 mm
und 6.0 mm, bevorzugt zwischen 5.0 mm und 5.7 mm, am meisten bevorzugt zwischen 5.3
mm und 5.4 mm hat. Ausserdem hat der genannte Klebebereich eine Amplitude von zwischen
0.3 mm und 1.2 mm, bevorzugt zwischen 0.5 mm und 1.0 mm, am meisten bevorzugt zwischen
0.7 mm und 0.8 mm.
[0054] Es hat sich gezeigt, dass ein gewellter Klebebereich mit einer solchen Wellenstruktur
besonders vorteilhaft ist zur Lösung der Aufgabe der Erfindung. Zum einen führen diese
Dimensionen der Wellenlänge und Amplitude zu einer stabilen, formschlüssigen Verbindung
zwischen Klebstoff und Klebebereich, andererseits sind die Vertiefungen der Wellenstruktur
auch nicht zu tief, was eine rasche und vollständige Trocknung des Klebstoffs erlaubt.
[0055] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorangehenden Ausführungsform des ersten
Aspekts der Erfindung beträgt die Länge des in einem Schnitt senkrecht zur Längsachse
einer Leiste der Fassung kantenlosen und gewellten, vorzugsweise sinusoidal gewellten,
Klebebereichs mindestens 2.5, vorzugsweise mindestens 3.5, am meisten bevorzugt mindestens
4.5 Wellenlängen.
[0056] Es hat sich gezeigt, dass ein kantenloser und gewellter Klebebereich, der mehrere
Wellenzyklen aufweist, besonders vorteilhaft ist. So kann bei Belastung der Fassung
die Kraft von der Fassung über mehrere Ausbuchtungen des Klebebereichs auf den ausgehärteten
Klebstoff übertragen werden. Bei mehreren Wellenzyklen ist auch die Verteilung des
Klebstoffs entlang des Klebebereichs besser, was (wie weiter oben beschrieben) vorteilhaft
ist.
[0057] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung ist
der Flansch der Fassung in bei bestimmungsgemässem Gebrauch vertikaler Richtung höchstens
1.0 mm, vorzugsweise höchstens 0.8 mm, am meisten bevorzugt höchstens 0.5 mm dick.
[0058] Der bestimmungsgemässe Gebrauch bezieht sich in diesem Zusammenhang auf den Gebrauch
der Fassung in einem Boden.
[0059] Ein möglichst dünner Flansch erlaubt, dass der Boden nach Aufbringen des Bodenbelags
möglichst eben ist, selbst dort, wo der Flansch der Fassung auf der unter dem Bodenbelag
liegenden Bodenfläche aufliegt. Erhöhungen des Bodenbelags über dem Flansch sind nicht
nur ästhetisch unerwünscht, sondern führen auch zu Beschädigungen des Bodenbelags
bei wiederholtem Betreten von Personen oder wenn das Zugangspaneel wiederholt befahren
wird oder Gegenstände darüber hinweg geschoben werden.
[0060] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung umfasst
die Fassung zusätzlich einen sich zur Mitte der Fassung erstreckenden Vorsprung zur
Auflage eines Einsatzes und/oder eines Deckels. Dabei liegt eine Oberseite des Vorsprungs
tiefer als eine dem Klebebereich zugewandte Seite des Flansches. Ausserdem beträgt
die Distanz zwischen der Oberseite des Vorsprungs und der dem Klebebereich zugewandten
Seite des Flansches zwischen 4 mm und 9 mm, bevorzugt zwischen 5 mm und 8 mm, am meisten
bevorzugt zwischen 6 mm und 7 mm.
[0061] In diesem Kontext bedeutet der Ausdruck «tiefer liegen» die räumliche Position der
Oberseite des Vorsprungs im Verhältnis zur dem Klebebereich zugewandten Seite des
Flansches, wenn die Fassung bestimmungsgemäss in eine Öffnung im Boden eingeführt
ist.
[0062] Der Vorsprung, als Teil der erfindungsgemässen Fassung, ist eine Struktur, die sich
ausgehend von der Innenseite der Fassung zur Mitte der Öffnung der Fassung hin erstreckt.
Der Vorsprung ist so hergerichtet, dass ein Einsatz und/oder ein Deckel so darauf
platziert werden können, dass eine Oberseite des Deckels im Wesentlichen koplanar
zur dem Klebebereich zugewandten Seite des Flansches angeordnet ist. Das ermöglicht,
dass die Oberseite des Zugangspaneels koplanar zur Oberseite des Bodens angeordnet
ist, wenn der Bodenbelag auf dem Boden und auf dem Deckel angebracht ist.
[0063] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorangehenden Ausführungsform des ersten
Aspekts der Erfindung ist mindestens eine Verbindungskante zwischen einer Innenfläche
der Fassung und dem Vorsprung mit einem Radius von mindestens 1 mm, vorzugsweise mindestens
2 mm, am meisten bevorzugt mindestens 3 mm abgerundet.
[0064] Eine Innenfläche der Fassung ist eine Fläche, deren Normalvektor zur Mitte der Fassung
gerichtet ist, und welche sowohl senkrecht angeordnet ist zum Flansch als auch senkrecht
angeordnet ist zum Schnitt, welcher senkrecht zur Längsachse einer Leiste der Fassung
angeordnet ist.
[0065] Die Verbindungskanten zwischen der Innenfläche der Fassung und dem Vorsprung sind
Kanten, welche sich parallel zur Längsachse einer Leiste der Fassung erstrecken. Sie
bilden den Übergang zwischen der Innenseite der Fassung und dem Vorsprung, welche
vorzugsweise senkrecht zueinander angeordnet sind.
[0066] Das Abrunden mindestens einer Verbindungskante zwischen der Innenfläche der Fassung
und dem Vorsprung führt zu einer höheren Festigkeit des Vorsprungs und somit der gesamten
Fassung. Das verhindert oder zumindest vermindert die Durchbiegung des Vorsprungs
oder von anderen Teilen der Fassung, wenn Kräfte auf den Deckel des Zugangspaneels
ausgeübt werden.
[0067] Es ist zudem auch möglich, dass noch weitere Kanten der Fassung abgerundet sind,
um eine höhere Stabilität zu gewährleisten.
[0068] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Extrusionsmatrize für ein Metallprofil,
insbesondere ein Aluminiumprofil, zur Herstellung einer Fassung nach dem ersten Aspekt
der Erfindung durch Ablängen, Anschrägen und Verschweissen.
[0069] Eine Extrusionsmatrize ist ein spezialisiertes Werkzeug, das in der Fertigung, insbesondere
im Extrusionsverfahren (auch Strangpressverfahren genannt), verwendet wird. Sie besteht
aus einer robusten, oft aus gehärtetem Stahl oder anderen widerstandsfähigen Materialien
gefertigten Form, die eine oder mehrere Öffnungen mit einem spezifischen Querschnitt
aufweist. Diese Öffnungen entsprechen der gewünschten Form des Endprodukts, wie beispielsweise
eines Metallprofils.
[0070] Im Extrusionsprozess wird ein erhitztes und formbares Material, wie Aluminium oder
Kunststoff, durch die Extrusionsmatrize gepresst. Dabei nimmt das Material die Form
der Öffnungen in der Matrize an und erstarrt beim Abkühlen, wodurch das gewünschte
Profil entsteht.
[0071] Zur Herstellung der Fassung wird ein durch den Extrusionsprozess erzeugtes Metallprofil,
vorzugsweise Aluminiumprofil, bearbeitet durch:
- Ablängen, wobei das Ablängen das Zuschneiden des Metallprofils in einzelne Metallprofilteile,
vorzugsweise Aluminiumprofilteile, umfasst;
- Anschrägen, wobei das Anschrägen das Zuschneiden der Enden der Metallprofilteile,
vorzugsweise Aluminiumprofilteile, auf einen gewünschten Winkel umfasst; und
- Verschweissen, wobei das Verschweissen das Verbinden der angeschrägten Metallprofilteile,
vorzugsweise Aluminiumprofilteile, zu einer Fassung umfasst.
[0072] Für eine quadratische oder rechtwinklige Fassung werden die Enden mit einem 45°-Winkel
angeschrägt. Für eine quadratische oder rechtwinklige Fassung werden vier angeschrägte
Metallprofilteile miteinander verschweisst, um die fertige Fassung zu erhalten. Diese
Metallprofilteile sind Leisten als Teil der Fassung.
[0073] Das Ablängen, Anschrägen und Verschweissen sind die einzigen substanziell durchzuführenden
Schritte. Weitere mögliche Schritte wie das Schleifen von Schnittkanten und Schritte
zur Oberflächenbearbeitung (beispielsweise Reinigen, Schleifen, Polieren, Lackieren,
Galvanisieren oder Eloxieren) sind auch durchführbar, wobei diese Schritte das Profil
nicht im Wesentlichen verändern. Die Strukturmerkmale der Leisten der fertigen Fassung
entsprechen den Strukturmerkmalen des durch den Extrusionsprozess erzeugten Metallprofils,
vorzugsweise Aluminiumprofils. Es werden also beispielsweise keine weiteren Vertiefungen
in das Profil gefräst.
[0074] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Fassung des ersten Aspekts der Erfindung
eine Schutzkante zum Schutz des Bodenbelags, wobei die Schutzkante ein umlaufender
Vorsprung ist, welcher auf der dem Klebebereich abgewandten Seite des Flansches ausgebildet
ist. Somit umfasst die Extrusionsmatrize des zweiten Aspekts der Erfindung eine entsprechende
Aussparung für diese Schutzkante. Diese Schutzkante kann nach dem Extrudieren des
Metallprofils, vorzugsweise Aluminiumprofils, je nach Dicke des Bodenbelags auf die
gewünschte Länge zugeschnitten werden, was die einzige wesentliche Veränderung des
Profils der Fassung ist.
[0075] Eine erfindungsgemässe Extrusionsmatrize des zweiten Aspekts der Erfindung ermöglicht
das Herstellen einer Fassung des ersten Aspekts der Erfindung mit den oben genannten
Vorteilen. Der zweite Aspekt der Erfindung ermöglicht also das Bereitstellen einer
Fassung für ein Zugangspaneel für eine Öffnung in einem Boden, welche eine verbesserte
Montage ermöglicht.
[0076] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Metallprofil, insbesondere ein Aluminiumprofil,
zur Herstellung einer Fassung nach dem ersten Aspekt der Erfindung durch Ablängen,
Anschrägen und Verschweissen.
[0077] Dabei erfolgt die Herstellung der Fassung ausgehend vom Metallprofil, vorzugsweise
Aluminiumprofil, wie im zweiten Aspekt der Erfindung beschrieben; die Herstellung
unterliegt auch den dort genannten Beschränkungen. Die wesentlichen strukturellen
Merkmale des erfindungsgemässen Metallprofils, vorzugsweise Aluminiumprofils, entsprechen
denen einer Leiste der Fassung des ersten Aspekts der Erfindung.
[0078] Der dritte Aspekt der Erfindung ermöglicht ebenfalls das Bereitstellen einer Fassung
für ein Zugangspaneel für eine Öffnung in einem Boden, welche eine verbesserte Montage
ermöglicht.
[0079] Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft ein Zugangspaneel für eine Öffnung in einem
Boden, insbesondere einem Fussboden eines Gebäudes. Das Zugangspaneel umfasst eine
Fassung gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung.
[0080] Das Zugangspaneel umfasst ausserdem optional einen Einsatz. Der Einsatz ist auf einem
Vorsprung der Fassung platzierbar und er ist an der Fassung montierbar. Vorzugsweise
ist er durch eine Schraubverbindung und/oder Klemmverbindung montierbar.
[0081] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist der Begriff «oder» als eine ausschliessende
Disjunktion zu verstehen. «A oder B» sagt aus, dass genau eine der beiden Aussagen
wahr ist (wenn die Disjunktion wahr ist).
[0082] Das Zugangspaneel umfasst auch einen Deckel. Der Deckel ist zum Schliessen des Zugangspaneels
auf den Vorsprung der Fassung und/oder den optionalen Einsatz platzierbar. Eine Oberseite
des Deckels ist bei geschlossenem Zugangspaneel im Wesentlichen koplanar zu einer
dem Klebebereich zugewandten Seite des Flansches der Fassung angeordnet.
[0083] Das Zugangspaneel umfasst ebenfalls optional ein Dämpfungselement aus einem gummielastischen
Material. Vorzugsweise ist das gummielastische Material ein Ethylen-Propylen-Dien
Kautschuk aus der M-Gruppe (EPDM). Das Dämpfungselement ist zwischen dem Deckel und
der Fassung und/oder zwischen dem Deckel und dem optionalen Einsatz platzierbar. Das
Dämpfungselement ist vorzugsweise am Deckel, an der Fassung oder am optionalen Einsatz
angeklebt.
[0084] Der Einsatz besteht in der Regel aus einer robusten Metall- oder Kunststoffkonstruktion,
die auf dem Vorsprung platzierbar ist und dort befestigt wird. Beispielsweise können
nach dem Platzieren des Einsatzes Schrauben so in die Fassung montiert werden, dass
der Einsatz festsitzt und nicht ohne Lösen der Schrauben aus der Fassung daraus entnommen
werden kann. Ebenfalls denkbar ist eine Klebeverbindung, um den Einsatz zu montieren.
Der Einsatz kann beispielsweise für Stromsteckdosen und/oder Netzwerkanschlüsse hergerichtet
sein, damit entsprechende Buchsen in den Einsatz eingebaut und dafür vorgesehene Kabel
an die Buchsen angeschlossen werden können. Der Einsatz kann auch Armaturen für Gase
und/oder Flüssigkeiten umfassen, welche mit entsprechenden Leitungen verbunden sind.
Umfasst das Zugangspaneel einen solchen Einsatz, wird auch von einer Verteilerdose
gesprochen. Ermöglicht das Zugangspaneel nur einen Zugang zu Unterflurkanälen beispielsweise,
wird von einer Zugdose gesprochen.
[0085] Der Deckel ist so hergerichtet, dass derselbe Bodenbelag darauf befestigt werden
kann, der auch für den Rest des Bodens des Raums verwendet wird; und zwar so, dass
die Oberseite des Bodenbelags auf dem Deckel und die Oberseite des Bodenbelags auf
dem Rest des Bodens im Wesentlichen koplanar zueinander angeordnet sind.
[0086] Zum Schliessen des Deckels kann dieser entweder lose auf den Vorsprung der Fassung
und/oder den optionalen Einsatz aufgelegt werden. Es ist auch möglich, dass der Deckel
mittels Scharnier an der Fassung befestigt ist und/oder dass er mit einer Klemmverbindung
an der Fassung befestigt werden kann.
[0087] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck «im Wesentlichen koplanar»,
dass zwei Flächen zumindest nahezu in derselben geometrischen Ebene liegen. Dabei
sind geringfügige Abweichungen oder Unregelmässigkeiten, die in der Praxis auftreten
können, erlaubt. Diese Abweichungen sind jedoch so minimal, dass sie die beabsichtigte
Funktion der betreffenden Objekte nicht wesentlich beeinträchtigen. Im vorliegenden
Fall bedeutet, dass die Oberseite des Deckels bei geschlossenem Zugangspaneel im Wesentlichen
koplanar zu einer dem Klebebereich zugewandten Seite des Flansches der Fassung angeordnet
ist, dass die Ebenen, in der die beiden Flächen liegen, höchstens 3.0 mm, vorzugsweise
höchstens 2.0 mm, noch mehr bevorzugt höchstens 1.0 mm, am meisten bevorzugt höchstens
0.5 mm voneinander entfernt sind.
[0088] Das optionale Dämpfungselement dient als Schallschutz und schützt zudem das Material
der Fassung, des optionalen Einsatzes und des Deckels.
[0089] Ethylen-Propylen-Dien Kautschuke aus der M-Gruppe (EPDM) sind Terpolymere aus Ethylen,
Propylen und einem nicht näher festgelegten Dien und sind durch die Norm ASTM D1418-22
(Stand: 15. Juni 2015) definiert.
[0090] Das Zugangspaneel des vierten Aspekts der Erfindung umfasst die Fassung des ersten
Aspekts der Erfindung, deren Vorteile weiter oben ausführlich beschrieben wurden;
somit ermöglicht auch das Zugangspaneel gemäss viertem Aspekt der Erfindung das Ermöglichen
einer verbesserten Montage der Fassung.
[0091] In einer bevorzugten Ausführungsform des vierten Aspekts der Erfindung umfasst das
Zugangspaneel eine erste Schutzkante zum Schützen des Bodenbelags. Dabei ist die erste
Schutzkante als Teil der Fassung ausgebildet, oder ein eigenes, an der Fassung befestigtes
Bauteil. Optional umfasst das Zugangspaneel eine zweite Schutzkante zum Schützen des
Bodenbelags, wobei die zweite Schutzkante als Teil des Deckels ausgebildet ist.
[0092] Wenn die erste Schutzkante als Teil der Fassung ausgebildet ist, ist die erste Schutzkante
ein die Fassung umlaufender Vorsprung, welcher auf der dem Klebebereich abgewandten
Seite des Flansches ausgebildet ist.
[0093] Wenn die erste Schutzkante ein eigenes, an der Fassung befestigtes Bauteil ist, ist
sie vorzugsweise über eine Klebeverbindung mit einer in der Fassung ausgebildeten,
die Fassung umlaufenden Vertiefung befestigt. Eine solche Schutzkante kann auch als
Steckkante bezeichnet werden. Typischerweise wird bei einer solchen ersten Schutzkante
ein Material gewählt, welches zur Optik des Bodenbelags passt, da die erste Schutzkante
bei geschlossenem Zugangspaneel sichtbar ist.
[0094] Die zweite Schutzkante ist ein den Deckel umlaufender Vorsprung auf der Oberseite
des Deckels.
[0095] Bei einer im Boden eingebauten Fassung ist/sind die erste und/oder zweite Schutzkante
also nach oben gerichtet. Die Länge der ersten und/oder zweiten Schutzkante wird durch
die Dicke des jeweiligen Bodenbelags so definiert, dass eine planare Oberseite der
jeweiligen Schutzkante im Wesentlichen koplanar zur Oberfläche des Bodenbelags angeordnet
ist.
[0096] Die erste Schutzkante und die optionale zweite Schutzkante schützen die Kanten des
Bodenbelags gegen Beschädigungen bei wiederholtem Betreten von Personen oder wenn
das Zugangspaneel wiederholt befahren wird oder Gegenstände darüber hinweg geschoben
werden.
[0097] Ein fünfter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage einer Fassung
gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung in einer Öffnung in einem Boden. Die Öffnung
ist dabei grösser als die Fassung. Das Verfahren umfassend den Schritt des Verklebens
der Fassung in der Öffnung. Und zwar erfolgt die Verklebung derart, dass sich ein
Klebstoff so in einem Spalt zwischen dem Klebebereich und der Öffnung verteilt, dass
der Spalt zumindest teilweise mit Klebstoff gefüllt wird.
[0098] Die Öffnung im Boden weist dabei im Wesentlichen senkrecht verlaufende Seitenwände
auf und bietet Zugang zu elektrischen Verkabelungen und/oder Rohrleitungen. Die Fassung
ist dabei vorzugsweise Teil eines Zugangspaneels gemäss dem vierten Aspekt der Erfindung.
[0099] Das Verkleben erfolgt, indem ein geeigneter Klebstoff so aufgetragen wird, dass der
Klebebereich nach Einführen der Fassung in die Öffnung mit Klebstoff verfüllt ist.
Je nach Lasten, die später auf die ausgehärtete Klebeverbindung ausgeübt werden, muss
darauf geachtet werden, dass mindestens 80 %, vorzugsweise mindestens 90 %, am meisten
bevorzugt 100 % der Fläche des Klebebereichs mit Klebstoff bedeckt sind. So kann eine
ausreichend stabile Klebeverbindung gewährleistet werden.
[0100] Nach dem Auftragen des Klebstoffs wird die Fassung in die Öffnung eingeführt. Der
Flansch liegt dann auf der Bodenfläche auf und trägt die Fassung während des Aushärtens
des Klebstoffs. Vor dem Aushärten der Fassung soll die Fassung abgesehen vom Eigengewicht
der Fassung nicht zusätzlich belastet werden. Die Fassung kann in diesem Zustand zwar
beispielsweise den Einsatz und/oder den Deckel tragen, aber keine schwereren Lasten
wie Menschen, Möbel oder Fahrzeuge.
[0101] Nach dem Aushärten bildet der Klebstoff einen Formschluss mit der Klebefläche der
Fassung, was der Verbindung zwischen der Fassung und der Bodenöffnung eine besonders
hohe Stabilität verleiht. Die Vorteile des Verfahrens des fünften Aspekts der Erfindung
entsprechen den Vorteilen der vorangehenden Aspekte. Somit ermöglicht auch der fünfte
Aspekt der Erfindung eine verbesserte Montage einer Fassung für ein Zugangspaneel
für eine Öffnung in einem Boden.
[0102] In einer bevorzugten Ausführungsform des fünften Aspekts der Erfindung erfolgt das
Kleben der Fassung in der Öffnung derart, dass der Klebstoff auf den Klebebereich
der Fassung aufgetragen wird.
[0103] Zusätzlich dazu kann der Klebstoff auch auf die Bodenöffnung oder auf den Flansch
der Fassung aufgetragen werden.
[0104] Die Erfindung wird nun anhand konkreter Ausführungsbeispiele beschrieben. Diese Ausführungsformen
sollen den Kern der Erfindung in keiner Weise einschränken, sondern dienen vielmehr
das Verständnis der Erfindung zu erleichtern.
- Fig. 1:
- Schnittzeichnungen der Leisten von verschiedenen Ausführungsformen der erfindungsgemässen
Fassung;
- Fig. 2:
- Schnittzeichnung einer Leiste einer erfindungsgemässen Fassung verklebt in eine Öffnung
eines Bodens;
- Fig. 3:
- Illustration der Mantelfläche und des darauf liegenden Klebebereichs einer erfindungsgemässen
Fassung;
- Fig. 4:
- Schnittzeichnung einer erfindungsgemässen Extrusionsmatrize;
- Fig. 5:
- Illustration des Herstellungsprozesses einer erfindungsgemässen Fassung ausgehend
von einem Metallprofil;
- Fig. 6:
- Schnittzeichnung eines erfindungsgemässen Zugangspaneels in einer Bodenöffnung; und
- Fig. 7:
- perspektivische Explosionsansicht eines erfindungsgemässen Zugangspaneels.
[0105] In Figur 1 sind Schnittdarstellungen der Leisten (1130) von drei verschiedenen Ausführungsformen
der erfindungsgemässen Fassung (1100) dargestellt. Die Schnittdarstellung entspricht
dem Schnitt (1140) senkrecht einer Längsachse (1131) einer Leiste (1130). Eine Fassung
(1100) ist typischerweise aus mehreren Metallprofilelementen zusammengesetzt, welche
in der fertigen Fassung (1100) die einzelnen Leisten (1130) bilden (siehe weiter unten).
[0106] Die Fassung (1100) umfasst einen von der Mitte der Fassung (1100) weg gerichteter
Flansch (1110) und eine Mantelfläche (1120). Die Mantelfläche (1120) beginnt in Figur
1 unter dem Flansch (1110) und erstreckt sich bis ans untere Ende der Fassung (1100).
Auf der Mantelfläche (1120) ist ein sinusoidal gewellter Klebebereich (1121) ausgebildet.
In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist im Wesentlichen die gesamte Mantelfläche
(1120) der Klebebereich (1121). Die dem Klebebereich (1121) zugewandte Seite (1111)
des Flansches (1110) grenzt in allen drei Ausführungsbeispielen unmittelbar an den
Klebebereich (1121) an. Ein zur Mitte (nach rechts in Figur 1) der Fassung gerichteter
Vorsprung (1150) umfassend eine Oberseite (1151) und eine abgerundete Verbindungskante
(1152) liegt dabei auf Figur 1 tiefer als der Flansch (1110).
[0107] Die drei Ausführungsbeispiele unterscheiden sich in Ihrer jeweiligen Ausführung der
Schutzkante (1160) zum Schutz des Bodenbelags. Die Ausführungsform in Figur 1A hat
eine niedrigere Schutzkante (1160') als die Schutzkante (1160") in Figur 1B. Die Fassung
(1100) in Figur 1A ist für weniger dicke Bodenbeläge (2300) ausgerichtet als die Fassung
(1100) in Figur 1B. Figur 1C zeigt eine Fassung (1100) ohne Schutzkante. Dafür umfasst
diese Ausführungsform eine Vertiefung (1170), welche zur Aufnahme einer Schutzkante
als separates Bauteil vorgesehen ist. Diese separate Schutzkante wird durch eine Klebeverbindung
an der Fassung (1100) befestigt.
[0108] In Figur 2 ist die Fassung (1100) des Ausführungsbeispiels aus Figur 1A in einer
Schnittdarstellung dargestellt. Die Mantelfläche (1120) ist in eine Öffnung (2210)
eines Bodens (2200) eingeführt. Die dem Klebebereich (1121) zugewandte Seite (1111)
des Flansches (1110) liegt dabei auf der Oberfläche (2220) eines Bodens (2200) auf.
Zwischen einer Seitenwand (2211) der Öffnung (2210) und dem Klebebereich (1121) befindet
sich ein Spalt (2230), der mit Klebstoff (3000) befüllt ist. Der ausgehärtete Klebstoff
(3000) bildet einen Formschluss mit dem Klebebereich (1121) der Fassung (1100). Wirkt
eine Last auf die Fassung (1100) in vertikaler Richtung, werden die Erhebungen des
Klebebereichs (1121) auf die formschlüssigen Erhebungen des Klebstoffs (3000) gedrückt
für eine optimale Kraftübertragung. Dadurch, dass der Klebebereich (1121) unmittelbar
unter dem Flansch (1110) beginnt (es gibt in diesem Ausführungsbeispiel keinen Abstand
(1122) zwischen dem Flansch (1110) und dem Klebebereich (1121)) und dass der Klebstoff
(3000) durch die erfindungsgemässe Fassung (1100) beim Einsetzen auf dem gesamten
Klebebereich (1121) verteilt wird, ist die Klebeverbindung besonders stabil.
[0109] Die Begriffe «vertikal» und «horizontal» beziehen sich auf die in Bezug auf die Richtung
der Schwerkraft horizontale Oberfläche (2220) des Bodens (2200).
[0110] Die Oberseite (1151) des Vorsprungs (1150) liegt in einer bestimmten Distanz (1153)
unterhalb der dem Klebebereich (1121) zugewandten Seite (1111) des Flansches (1110),
damit auf den Vorsprung (1150) ein Deckel (1300) platziert werden kann. Nach Aufbringen
des Bodenbelags (2300), welcher in Figur 2 nicht gezeigt ist, auf den Boden (2200)
und den Deckel (1300), ist die Oberfläche des Bodenbelags (2300) im Wesentlichen koplanar
mit der Oberseite der Schutzkante (1160'), um eine insgesamt ebene Fläche zu bilden.
[0111] In Figur 3 ist die Mantelfläche (1120) eines sinusoidal gewellten Klebebereichs im
Detail illustrativ dargestellt. Der Klebebereich (1121) ist der Teil der Mantelfläche
(1120), der zwischen dem Anfangspunkt (1141) und dem Endpunkt (1142) liegt. Die Sehnenlänge
(1143) zwischen diesen beiden Punkten ist dabei deren direkte Verbindungslinie (gepunktete
Linie). Die Bogenlänge (1144) ist die tatsächliche Länge der Kurve zwischen den beiden
Punkten (Strichpunktlinie). Die Wellenlänge (1145) entspricht der Distanz zwischen
zwei benachbarten Scheitelpunkten der Wellenstruktur. Die Amplitude (1146) beschreibt
die Distanz zwischen der imaginären Mittellinie der Wellenstruktur und den Scheitelpunkten.
[0112] In Figur 4 ist eine Extrusionsmatrize (4000) illustrativ dargestellt für ein Metallprofil
(5000) zur Herstellung einer erfindungsgemässen Fassung (1100). Der innere Bereich
der Kontur der Fassung (1100) ist dabei aus der Extrusionsmatrize (4000) ausgefräst.
Der Prozess zur Herstellung einer erfindungsgemässen quadratischen Fassung (1100)
ausgehend von einem Metallprofil (5000) ist in Figur 5 illustrativ dargestellt. Das
Metallprofil (5000) wird zuerst durch Ablängen (i) in Profilteile mit der gewünschten
Länge aufgeteilt. Durch Anschrägen (ii) der Profilteile können sie durch Verschweissen
(iii) miteinander verbunden werden. Die vier Profilteile bilden die einzelnen Leisten
(1130) der fertigen Fassung (1100). In Figur 5 ist auch die Längsachse (1131) einer
Leiste (1130) eingezeichnet, sowie ein senkrecht zur Längsachse (1131) einer Leiste
(1130) liegender Schnitt (1140).
[0113] Die erfindungsgemässe Fassung (1100) ist in der Schnittzeichnung in Figur 6 als Teil
des erfindungsgemässen Zugangspaneels (1000) mit Schutzkanten (1160, 1320) dargestellt.
Auf dem tragenden Boden (2100) ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Unterlagsboden
(2200) aufgebracht, wobei eine Öffnung (2210) im Boden (2200) ausgespart wurde für
das Zugangspaneel (1000). Ein Einsatz (1200) liegt dabei auf der Fassung (1100) und
ist befestigt (die Befestigung ist in Figur 7 nicht sichtbar). Der Einsatz (1200)
umfasst Steckdosenöffnungen (1210), an welche Stromkabel angeschlossen werden können.
Zudem erlauben Zugangsöffnungen (1220) das Durchführen von angeschlossenen Kabeln
aus dem Zugangspaneel (1000). Ein Deckel (1300) ist auf den Einsatz (1200) aufgesetzt
und dazwischen befindet sich ein Dämpfungselement (1400), welches am Deckel (1300)
befestigt ist. Der Deckel (1300) ist zudem mit einer zweiten Schutzkante (1320) ausgestattet.
Auf der Oberfläche (1310) des Deckels (1300) und auf dem Boden (2200) ist der Bodenbelag
(2300) aufgebracht, wobei der Bodenbelag (2300) auf dem Deckel (1300) und der Bodenbelag
(2300) auf dem Boden (2200) im Wesentlichen koplanar zueinander angeordnet sind.
[0114] Figur 7 zeigt eine isometrische Explosionsansicht des erfindungsgemässen Zugangspaneels
(1000) ohne Schutzkante umfassend eine Fassung (1100), ein Einsatz (1200), ein Deckel
(1300) sowie ein am Deckel (1300) befestigtes Dämpfungselement (1400).
1. Fassung (1100) für eine Öffnung (2210) in einem Boden (2200), insbesondere einem Fussboden
eines Gebäudes, wobei die Fassung (1100) umfasst:
- einen Flansch (1110) zur Auflage auf dem Boden (2200);
und
- eine Mantelfläche (1120) zum Einführen in die Öffnung (2210), die Mantelfläche (1120)
umfassend einen Klebebereich (1121) zum Fixieren der Fassung (1100) in der Öffnung
(2210);
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (1122) zwischen dem Flansch (1110) und dem Klebebereich (1121) höchstens
10 mm, bevorzugt höchstens 5 mm, noch mehr bevorzugt höchstens 1 mm beträgt, am meisten
bevorzugt, dass der Klebebereich (1121) unmittelbar an den Flansch (1110) angrenzt.
2. Fassung (1100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in einem Schnitt (1140)
senkrecht zur Längsachse (1131) einer Leiste (1130) der Fassung (1100) der Sehnenlänge
(1143) zwischen einem Anfangspunkt (1141) und einem Endpunkt (1142) des Klebebereichs
(1121) mindestens 13 mm, vorzugsweise mindestens 18 mm, am meisten bevorzugt mindestens
23 mm beträgt.
3. Fassung (1100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Klebebereich (1121)
ein in einem Schnitt (1140) senkrecht zur Längsachse (1131) einer Leiste (1130) der
Fassung (1100) kantenloser und gewellter, vorzugsweise sinusoidal gewellter, Klebebereich
(1121) ist.
4. Fassung (1100) nach Anspruch 3, wobei das Verhältnis zwischen der Bogenlänge (1144)
und der Sehnenlänge (1143) zwischen einem Anfangspunkt (1141) und einem Endpunkt (1142)
des in einem Schnitt (1140) senkrecht zur Längsachse (1131) einer Leiste (1130) der
Fassung (1100) kantenlosen und gewellten, vorzugsweise sinusoidal gewellten, Klebebereichs
(1121) grösser als 1.2, bevorzugt grösser als 1.3, noch mehr bevorzugt grösser als
1.4, am meisten bevorzugt grösser als 1.5 ist.
5. Fassung (1100) nach einem der Ansprüche 3 und 4, wobei der in einem Schnitt (1140)
senkrecht zur Längsachse (1131) einer Leiste (1130) der Fassung (1100) kantenlose
und gewellte, vorzugsweise sinusoidal gewellte, Klebebereich (1121)
- eine Wellenlänge (1145) von zwischen 4.7 mm und 6.0 mm, bevorzugt zwischen 5.0 mm
und 5.7 mm, am meisten bevorzugt zwischen 5.3 mm und 5.4 mm hat; und
- eine Amplitude (1146) von zwischen 0.3 mm und 1.2 mm, bevorzugt zwischen 0.5 mm
und 1.0 mm, am meisten bevorzugt zwischen 0.7 mm und 0.8 mm hat.
6. Fassung (1100) nach Anspruch 5, wobei die Länge des in einem Schnitt (1140) senkrecht
zur Längsachse (1131) einer Leiste (1130) der Fassung (1100) kantenlosen und gewellten,
vorzugsweise sinusoidal gewellten, Klebebereichs (1121) mindestens 2.5, vorzugsweise
mindestens 3.5, am meisten bevorzugt mindestens 4.5 Wellenlängen (1145) beträgt.
7. Fassung (1100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Flansch (1110) in
bei bestimmungsgemässem Gebrauch vertikaler Richtung höchstens 1.0 mm, vorzugsweise
höchstens 0.8 mm, am meisten bevorzugt höchstens 0.5 mm dick ist.
8. Fassung (1100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Fassung (1100) zusätzlich
einen sich zur Mitte der Fassung (1100) erstreckenden Vorsprung (1150) zur Auflage
eines Einsatzes (1200) und/oder eines Deckels (1300) umfasst, wobei
- eine Oberseite (1151) des Vorsprungs (1150) tiefer liegt als eine dem Klebebereich
(1121) zugewandte Seite (1111) des Flansches (1110); und
- die Distanz (1153) zwischen der Oberseite (1151) des Vorsprungs (1150) und der dem
Klebebereich (1121) zugewandten Seite (1111) des Flansches (1110) zwischen 4 mm und
9 mm, bevorzugt zwischen 5 mm und 8 mm, am meisten bevorzugt zwischen 6 mm und 7 mm
beträgt.
9. Fassung (1100) nach Anspruch 8, wobei mindestens eine Verbindungskante (1152) zwischen
einer Innenfläche der Fassung (1100) und dem Vorsprung (1150) mit einem Radius von
mindestens 1 mm, vorzugsweise mindestens 2 mm, am meisten bevorzugt mindestens 3 mm
abgerundet ist.
10. Extrusionsmatrize (4000) für ein Metallprofil (5000), insbesondere ein Aluminiumprofil,
zur Herstellung einer Fassung (1100) nach einem der vorangehenden Ansprüche durch
Ablängen, Anschrägen und Verschweissen.
11. Metallprofil (5000), insbesondere Aluminiumprofil, zur Herstellung einer Fassung (1100)
nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durch Ablängen, Anschrägen und Verschweissen.
12. Zugangspaneel (1000) für eine Öffnung (2210) in einem Boden (2200), insbesondere einem
Fussboden eines Gebäudes, wobei das Zugangspaneel (1000) umfasst:
- eine Fassung (1100) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9;
- optional, einen Einsatz (1200), wobei
- der Einsatz (1200) auf einem Vorsprung (1150) der Fassung (1100) platzierbar ist,
und
- der Einsatz (1200) an der Fassung (1100) montierbar ist, vorzugsweise durch eine
Schraubverbindung und/oder Klemmverbindung; einen Deckel (1300), wobei
- der Deckel (1300) zum Schliessen des Zugangspaneels (1000) auf den Vorsprung (1150)
der Fassung (1100) und/oder den optionalen Einsatz (1200) platzierbar ist, und
- eine Oberseite (1310) des Deckels (1300) bei geschlossenem Zugangspaneel (1000)
im Wesentlichen koplanar zu einer dem Klebebereich (1121) zugewandten Seite (1111)
des Flansches (1110) der Fassung (1100) angeordnet ist; und
- optional, ein Dämpfungselement (1400) aus einem gummielastischen Material, vorzugsweise
ein Ethylen-Propylen-Dien Kautschuk aus der M-Gruppe, wobei
- das Dämpfungselement (1400) zwischen dem Deckel (1300) und der Fassung (1100) und/oder
zwischen dem Deckel und dem optionalen Einsatz (1200) platzierbar ist, und
- das Dämpfungselement (1400) vorzugsweise am Deckel (1300), an der Fassung (1100)
oder am optionalen Einsatz (1200) angeklebt ist.
13. Zugangspaneel (1000) nach Anspruch 12, wobei das Zugangspaneel (1000)
- eine erste Schutzkante (1160) zum Schützen des Bodenbelags (2300) umfasst, wobei
die erste Schutzkante (1160) als Teil der Fassung (1100) ausgebildet ist, oder ein
eigenes, an der Fassung (1100) befestigtes Bauteil ist; und
- optional, eine zweite Schutzkante (1320) zum Schützen des Bodenbelags (2300) umfasst,
wobei die zweite Schutzkante (1320) als Teil des Deckels (1300) ausgebildet ist.
14. Verfahren zur Montage einer Fassung (1100) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9 in einer
Öffnung (2210) in einem Boden (2200), wobei die Öffnung (2210) grösser ist als die
Fassung (1100), das Verfahren umfassend den Schritt:
- Verkleben der Fassung (1100) in der Öffnung (2210) derart, dass sich ein Klebstoff
(3000) so in einem Spalt (2230) zwischen dem Klebebereich (1121) und der Öffnung (2210)
verteilt, dass der Spalt (2230) zumindest teilweise mit Klebstoff (3000) gefüllt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei das Kleben der Fassung (1100) in der Öffnung (2210)
derart erfolgt, dass der Klebstoff (3000) auf den Klebebereich (1121) der Fassung
(1100) aufgetragen wird.