(19)
(11) EP 4 513 078 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.02.2025  Patentblatt  2025/09

(21) Anmeldenummer: 23193184.1

(22) Anmeldetag:  24.08.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F17C 1/00(2006.01)
F17C 1/14(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F17C 1/00; F17C 2201/0109; F17C 2201/056; F17C 2203/0604; F17C 2203/0619; F17C 2203/0641; F17C 2203/0643; F17C 2209/2181; F17C 2209/221; F17C 2209/224; F17C 2209/234; F17C 2221/012; F17C 2223/036; F17C 2223/0123; F17C 2260/013; F17C 2260/048; F17C 2270/0168; F17C 1/14; F17C 2201/0123
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: SAG Group B.V.
2222 AK Katwijk (NL)

(72) Erfinder:
  • WINKLHOFER, Johannes
    5431 Kuchl (AT)
  • LOIDOLT, Peter
    5600 St. Johann im Pongau (AT)

(74) Vertreter: Weiser & Voith Patentanwälte Partnerschaft 
Kopfgasse 7
1130 Wien
1130 Wien (AT)

   


(54) DRUCKBEHÄLTER FÜR EIN GAS


(57) Druckbehälter (1) für ein Gas (2), insbesondere für gasförmigen Wasserstoff, mit einer Innenlage und einer die Innenlage umgebenden Außenlage, wobei die Innen- und Außenlage aus verschiedenen Metalllegierungen sind und die Innenlage eine höhere Beständigkeit gegenüber dem genannten Gas (2) hat als die Außenlage und die Außenlage eine höhere mechanische Zugfestigkeit hat als die Innenlage, wobei die Innenlage durch einen Innenbehälter (3) und die Außenlage durch einen vom Innenbehälter (3) separat gefertigten Außenbehälter (4) gebildet sind, in welchen der Innenbehälter (3) eingeführt ist, wobei der Innenbehälter (3), ohne eine metallurgische Verbindung mit dem Außenbehälter (4) einzugehen, am Außenbehälter (4) anliegt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Druckbehälter für ein Gas, insbesondere für gasförmigen Wasserstoff, mit einer Innenlage und einer die Innenlage umgebenden Außenlage, wobei die Innen- und Außenlage aus verschiedenen Metalllegierungen sind und die Innenlage eine höhere Beständigkeit gegenüber dem genannten Gas hat als die Außenlage und die Außenlage eine höhere mechanische Zugfestigkeit hat als die Innenlage.

[0002] Um den Energiegehalt von gasförmigen Energieträgern, insbesondere von Wasserstoff oder Erdgas, zu erhöhen, werden diese für Transport- und Lagerungszwecke entweder komprimiert und in Druckbehältern unter einem maximalen Druck von 300 bar bis 700 bar gespeichert oder auf Tieftemperatur abgekühlt und dabei zu einem Kryofluid zumindest teilverflüssigt und in temperaturisolierten Behältern unter einer Temperatur von z.B. -161 °C bei verflüssigtem Erdgas oder sogar -252 °C bei verflüssigtem Wasserstoff gespeichert. Diese mit hoher Energiedichte gespeicherten Energieträger können dann beispielsweise zum Betrieb von im wesentlichen herkömmlichen Verbrennungskraftmaschinen oder Brennstoffzellen der Fahrzeuge genutzt werden. Behälter solcher Art sind auch zum Speichern anderer Gase, z.B. Helium, Stickstoff etc., einsetzbar, die nicht als Energieträger dienen.

[0003] Der extrem hohe Druck erfordert eine besonders hohe mechanische Festigkeit, insbesondere Zugfestigkeit, des Druckbehälters, weshalb dieser meist aus hochfesten Glasfaser- oder Kohlefaserverbundstoffen gefertigt ist. Um ein Diffundieren insbesondere von Wasserstoff durch den Verbundstoff hindurch zu verhindern oder zumindest zu reduzieren, erhält dieser im Allgemeinen eine zusätzliche wasserstoffdichte Innenbeschichtung. Solche - insbesondere innenbeschichtete - Faserverbund-Druckbehälter sind aufwändig in der Herstellung und gerade für eine Serienfertigung in hohen Stückzahlen ungeeignet.

[0004] In Serienfertigung einfacher und kostengünstiger herstellbar wären Metallbehälter, insbesondere Stahlbehälter. Allerdings weisen nur wenige Metalle bzw. Metalllegierungen ausreichende Zugfestigkeit auf. Insbesondere Wasserstoff versprödet überdies viele Metalle und Metalllegierungen, sodass sich z.B. Risse bilden und die (Zug-)Festigkeit wesentlich reduziert. Solche Metalle und Metalllegierungen sind folglich nicht beständig gegenüber dem genannten Gas, insbesondere Wasserstoff. Oft ist auch die Diffusionsdichte dieser Metalle und Metalllegierungen gerade gegenüber Wasserstoff gering.

[0005] Aus JP 2018/083391 A ist bekannt, einen Behälter aus Stahl oder einer Aluminiumlegierung zur Erhöhung seiner Beständigkeit gegen Wasserstoff mit einer Innenbeschichtung aus Polyethylen oder Polypropylen zu versehen. Aus Gründen mechanischer Festigkeit wird der Behälter zusätzlich mit einem Kohlefaserverbundstoff ummantelt. Die Herstellung ist damit besonders aufwändig.

[0006] In DE 10 2017 204 240 A1 wird vorgeschlagen, einen monolithischen Behälter aus einem niedrigfesten Stahl mit metastabiler, austenitischer Gefügestruktur, welcher gegen Versprödung und Diffusion weitgehend beständig ist, derart nachzuhärten, dass sich in einer äußeren Schicht eine hochfeste martensitische Gefügestruktur bildet, welche die erforderliche Zugfestigkeit aufweisen soll. Allerdings ist dieser aufwändige Herstellungsprozess schlecht kontrollierbar: Bereits geringste Inhomogenitäten des Behälters oder Abweichungen im Prozess führen zu ungleichmäßigen Schichtdicken der inneren und äußeren Schicht; überdies bildet sich eine zwischenliegende Übergangsschicht unkontrollierbarer Dicke mit undefinierten Eigenschaften. Infolgedessen ist der Behälter lokal wesentlich weniger wasserstoffbeständig und/oder zugfest. Um daraus resultierenden Sicherheitsrisiken zu begegnen, sind größere Wandstärken des Druckbehälters erforderlich, was ihn voluminöser, kostspieliger und wesentlich schwerer macht.

[0007] Die DE 10 2021 122 024 A1 beschreibt einen ähnlichen Behälter aus zwei Lagen verschiedener, miteinander porenfrei metallurgisch verbundener Stähle bzw. Stahllegierungen, wozu die beiden Lagen entweder miteinander rohrgezogen oder pressgeschweißt werden. Dadurch sind die gewünschten Behältereigenschaften gut kontrollierbar zu erzielen. Allerdings ist eine entsprechende Verformbarkeit beider Lagen erforderlich, was die Auswahl an Stählen bzw. Stahllegierungen einschränkt und/oder äußerst aufwändige Verbindungs- und Umformprozesse der beiden Lagen erfordert. Ferner schwächt sowohl der Verbindungs- als auch der Umformprozess die Festigkeit der Außenlage. Auch lassen sich die beiden Lagen aufgrund ihrer metallurgischen Verbindung später nicht mehr auf einfache Weise sortenrein voneinander trennen.

[0008] Die Erfindung setzt sich zum Ziel, einen Druckbehälter für ein Gas zu schaffen, welcher auch in Serienfertigung einfach und kostengünstig herstellbar ist und dabei vorgegebene Eigenschaften kontrolliert erzielen lässt.

[0009] Dieses Ziel wird mit einem Druckbehälter der einleitend genannten Art erreicht, der sich erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, dass seine Innenlage durch einen Innenbehälter und seine Außenlage durch einen vom Innenbehälter separat gefertigten Außenbehälter gebildet sind, in welchen der Innenbehälter eingeführt ist, wobei der Innenbehälter, ohne eine metallurgische Verbindung mit dem Außenbehälter einzugehen, am Außenbehälter anliegt.

[0010] Sowohl der Innen- wie der Außenbehälter können dabei völlig unabhängig voneinander entsprechend den Anforderungen an ihre jeweiligen Eigenschaften wie Form, Masse, Festigkeit und/oder Versprödungsresistenz bzw. Beständigkeit gegenüber dem Gas etc. hergestellt und erst hinterher zum Druckbehälter zusammengefügt werden. Der Druckbehälter bzw. Innen- und Außenbehälter kann/können so für sehr verschiedene Anwendungen, z.B. unterschiedliche Gase, Volumina, Drücke etc. jeweils optimiert werden, wobei die Gefügestruktur beider Behälter beim Zusammenfügen nicht beeinträchtigt wird, sodass die vorgegebenen Eigenschaften des Behälters kontrolliert erzielt werden können. Durch das Anliegen des Innenbehälters am Außenbehälter ist sichergestellt, dass der Außenbehälter die auf den Innenbehälter wirkenden Druckkräfte aufnimmt. Wird der Druckbehälter nicht mehr benötigt, können Innen- und Außenbehälter einfach getrennt und kostengünstig separat rezykliert werden.

[0011] In einer vorteilhaften Variante hat der Innenbehälter eine höhere Diffusionsdichte gegenüber dem genannten Gas als der Außenbehälter. Infolgedessen diffundieren die wenigen durch den Innenbehälter diffundierenden Gasteilchen rascher durch den Außenbehälter, sodass ein Ansammeln von Gas zwischen Innen- und Außenbehälter effektiv verhindert wird.

[0012] Besonders günstig ist, wenn der Außenbehälter martensitisch ist. Martensitische Metalllegierungen zeichnen sich durch hohe Festigkeit, insbesondere Zugfestigkeit, aus und lassen sich erforderlichenfalls zumindest geringfügig umformen.

[0013] Eine Vielzahl an Metalllegierungen kommt jeweils für den Innen- und den Außenbehälter in Frage. Viele davon sind flexibel zum Druckbehälter kombinierbar, da keine metallurgische Verbindung zwischen Innen- und Außenbehälter erforderlich ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Innenbehälter aus 34CrMo4-Stahl und der Außenbehälter aus 35MnB5-Stahl. 34CrMo4-Stahl zeichnet sich durch seine günstigen mechanischen Festigkeitswerte bei hoher Beständigkeit gegenüber Wasserstoff, insbesondere Resistenz gegen Versprödung, aus. 35MnB5-Stahl hat bei guter Verarbeitbarkeit eine hohe (Zug-)Festigkeit.

[0014] Zur einfachen Herstellung und universellen Einsetzbarkeit ist günstig, wenn der Innenbehälter die Form eines langgestreckten Hohlzylinders mit kreiszylindrischem Mantel und kalottenförmigen Endkappen hat. Ein solcher Innenbehälter kann z.B. dadurch gebildet werden, dass die Endkappen an die Enden eines kreiszylindrischen Rohrs geschweißt oder die Rohrenden zur Kalottenform umgeformt werden. Jede Größe, auch jedes Verhältnis zwischen Länge und Durchmesser des Innenbehälters ist dadurch flexibel herstellbar.

[0015] Vorteilhaft ist ferner, wenn die Wandstärke des Innenbehälters im Bereich der Endkappen größer ist als im Bereich des Zylindermantels. Dies bewirkt eine Verstärkung der Endkappen.

[0016] Der Außenbehälter ist zumindest in seinem Inneren an die Form des Innenbehälters angepasst, um dessen Anliegen sicherzustellen. Günstig ist, wenn der Außenbehälter die Form eines langgestreckten Hohlzylinders mit kreiszylindrischem Mantel und zur Anlage an den Endkappen des Innenbehälters verjüngten, offenen Enden hat. Auch der Außenbehälter ist auf diese Weise einfach herstellbar und der Innenbehälter kann einfach axial in den Außenbehälter eingeführt werden, indem zumindest eines der offenen Enden erst nach dem Einführen des Innenbehälters verjüngt wird. Insbesondere im Zusammenspiel mit der vergrößerten Wandstärke des Innenbehälters im Bereich seiner Endkappen, kann diese Verjüngung auch nur gering ausfallen, wodurch die Herstellung des Druckbehälters besonders einfach ist. Die langgestreckte Form erleichtert die Unterbringung des Druckbehälters z.B. in einem Fahrzeug und/oder seine Stapelbarkeit bei Lagerung und Transport.

[0017] Zwar kann der Druckbehälter seine Zufuhr- bzw. Entnahmeöffnung an beliebiger Stelle haben, bevorzugt jedoch hat zumindest eine der Endkappen eine zentrale Öffnung für die Zufuhr und/oder Entnahme des genannten Gases. Der Hohlzylindermantel sowohl des Innen- als auch des Außenbehälters ist somit jeweils nicht durchbrochen. Dabei benötigt der Außenbehälter in diesem Fall dank seiner offenen Enden keine zusätzliche Öffnung, sodass seine strukturelle Festigkeit nicht geschwächt wird.

[0018] Um Gewicht und Material zu sparen, hat bevorzugt der Zylindermantel des Innenbehälters geringere Wandstärke als der Zylindermantel des Außenbehälters, bevorzugt weniger als die Hälfte, besonders bevorzugt zwei Fünftel der Wandstärke des Zylindermantels des Außenbehälters.

[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Druckbehälter für ein Gas in einer Perspektivansicht von schräg oben;

Fig. 2 den Druckbehälter von Fig. 1 in einem perspektivischen Längsschnitt;

Fig. 3 einen Endabschnitt des Druckbehälters von Fig. 1 in einem Längsschnitt; und

Fig. 4 den Druckbehälter von Fig. 1 im Querschnitt.



[0020] Die Fig. 1 bis 4 zeigen einen Druckbehälter 1 zur Aufnahme eines Gases 2, z.B. Wasserstoff, Erdgas, Helium, Stickstoff etc., in seinem Inneren. Derartige Druckbehälter 1 werden unter anderem zum Transportieren und Lagern des Gases 2 eingesetzt. Sie können auch in mobilen Anwendungen - z.B. als Fahrzeugtank zum Betrieb einer Verbrennungskraftmaschine oder Brennstoffzelle in einem Fahrzeug - genutzt werden, in welchem Fall das Gas, z.B. Wasserstoff oder Erdgas, als Fahrzeugkraftstoff, d.h. als Energieträger für das Fahrzeug, dient. Der Druckbehälter 1 hält dabei je nach Anwendung und Ausführungsform einem maximalen Innendruck von bis zu 300 bar oder sogar bis zu 600 oder 700 bar stand. Überdies ist der Druckbehälter 1 gegenüber dem aufgenommenen Gas 2 möglichst beständig. Insbesondere Wasserstoff versprödet bei Kontakt - und umso mehr, wenn er eindiffundiert - viele Metalle und Metalllegierungen, wodurch es unter anderem zu unerwünschter, oft gefährlicher Rissbildung kommt.

[0021] Um die gewünschte Druckfestigkeit und Beständigkeit zu erzielen, hat der Druckbehälter 1 einen Innenbehälter 3, welcher eine Innenlage des Druckbehälters 1 bildet, und einen Außenbehälter 4, der eine die Innenlage vollständig oder weitgehend umgebende Außenlage des Druckbehälters 1 bildet. Der Innen- und der Außenbehälter 3, 4 sind aus verschiedenen Metalllegierungen, wobei der Innenbehälter 3 eine höhere Beständigkeit und, um nicht übermäßig Gas 2 zu verlieren, optional auch eine höhere Diffusionsdichte gegenüber dem Gas 2 hat als der Außenbehälter 4 und der Außenbehälter 4 eine höhere mechanische Zugfestigkeit hat als der Innenbehälter 3. Der Innenbehälter 3 und der Außenbehälter 4 sind voneinander separat gefertigt und der Innenbehälter 3 darauf in den Außenbehälter 4 eingeführt, wodurch der Außenbehälter 4 den Innenbehälter 3 vollständig oder weitgehend umgibt. Dabei liegt der Innenbehälter 3 mit seiner Außenseite 3' an der Innenseite 4' (Fig. 4) des Außenbehälters 4 an, ohne eine metallurgische Verbindung mit dem Außenbehälter 4 einzugehen. Dadurch können Innen- und Außenbehälter 3, 4 auch ohne größeren Aufwand voneinander getrennt werden, z.B. um sie nach der Nutzungsdauer des Druckbehälters 1 separat rezyklieren zu können.

[0022] Im Sinne der vorliegenden Beschreibung und Patentansprüche ist unter einer metallurgischen Verbindung zwischen Innen- und Außenbehälter 3, 4 eine flächige, zumindest weitgehend porenfreie Verbindung zu verstehen, welche sich über den Großteil der aneinander anliegenden Außen- bzw. Innenseiten 3', 4' des Innen- bzw. Außenbehälters 3, 4 erstreckt.

[0023] Innen- und Außenbehälter 3, 4 können nicht nur aus verschiedenen Metalllegierungen sondern insbesondere aus Metalllegierungen verschiedener Metalle sein und haben optional zusätzlich unterschiedliche Gefügestruktur. Beispielsweise kann der Außenbehälter 4 gehärtet sein, insbesondere aus gehärtetem Stahl, und dabei eine martensitische Gefügestruktur aufweisen. Der Innenbehälter 3 hat optional eine austenitische Gefügestruktur. In einer möglichen Ausführungsform ist der Innenbehälter 3 aus 34CrMo4-Stahl und der Außenbehälter 4 aus 35MnB5-Stahl.

[0024] In der dargestellten Ausführungsform hat der Innenbehälter 3 die Form eines langestreckten Hohlzylinders mit einem um eine zentrale Achse A konzentrischen kreiszylindrischen Mantel 5 und zwei kalottenförmigen Endkappen 6. Der Außenbehälter 4 hat eine dazu komplementäre Form eines langgestreckten Hohlzylinders, der ebenfalls einen kreiszylindrischen Mantel 7 und im dargestellten Beispiel offene Enden 8 hat, welche zur Anlage an zumindest einem Teil der Endkappen 6 des Innenbehälters 3 verjüngt sind.

[0025] "Langgestreckt" ist ein Körper, wenn seine Längserstreckung in einer Raumrichtung (hier: entlang der Achse A) größer ist als seine Quererstreckung in die beiden orthogonalen Raumrichtungen (hier: in Radialrichtung).

[0026] Es versteht sich, dass der Druckbehälter 1 auch andere Form haben kann, z.B. Kugelform, Ellipsoidform etc. Ferner kann der Außenbehälter 4 den Innenbehälter 3 alternativ vollständig umschließen und der Innenbehälter 3 somit rundum mit seiner Außenseite 3' an der Innenseite 4' des Außenbehälters 4 anliegen, z.B. indem die Enden 8 des Außenbehälters 4 geschlossen sind oder Innen- und Außenbehälter 3, 4 jeweils vollständige Kugel- oder Ellipsoidform haben.

[0027] Im dargestellten Beispiel wird zum Herstellen des Druckbehälters 1 der Innenbehälter 3 entlang der Achse A in den separat gefertigten Außenbehälter 4 eingeführt. In diesem Schritt ist zumindest eines der Enden 8 des Außenbehälters 4 noch nicht verjüngt, sondern wird erst nach dem Einführen des Innenbehälters 3 z.B. durch Kaltverformen verjüngt. Alternativ kann das verjüngte Ende 8 des Außenbehälters 4 nach dem Einführen des Innenbehälters 3 z.B. dadurch hergestellt werden, dass ein sich verjüngender Ring an das zumindest eine nicht-verjüngte Ende des Mantels 7 des Außenbehälters 4 geschweißt wird. In einer weiteren Alternative wird der Außenbehälter 4 zwei- oder mehrteilig, insbesondere in Form zweier Halbschalen, vorgefertigt, worauf die zwei oder mehr Teile unter Aufnahme des Innenbehälters 3 in ihrem Inneren zusammengefügt - z.B. geschweißt - werden.

[0028] Gemäß den Fig. 3 und 4 ist optional die Wandstärke Wi,E des Innenbehälters 3 im Bereich seiner Endkappen 6 größer als seine Wandstärke Wi,Z im Bereich des Zylindermantels 5, damit der Druckbehälter 1 auch, wenn der Außenbehälter 4 offene Enden 8 hat, ausreichende Festigkeit aufweist. D.h. umgekehrt, dass die Wandstärke Wi,Z im Bereich des Zylindermantels 5 des Innenbehälters 3, wo der Innenbehälter 3 im Wesentlichen als gegenüber dem Gas 2 beständigere - und gegebenenfalls diffusionsdichtere - Innenlage dient, wesentlich geringer sein kann, als die Wandstärke Wi,E im Bereich der Endkappen 6, was Material und Gewicht einsparen lässt.

[0029] Im dargestellten Beispiel hat der Zylindermantel 5 des Innenbehälters 3 eine geringere Wandstärke Wi,Z als der Zylindermantel 7 des Außenbehälters 4, z.B. weniger als die Hälfte, insbesondere etwa zwei Fünftel oder weniger, der Wandstärke Wa,Z Außenbehälters 4 im Bereich seines Zylindermantels 7. Beispielsweise kann bei einem Druckbehälter 1 mit einem üblichen Außendurchmesser D von 136 mm die Wandstärke Wi,Z des Zylindermantels 5 des Innenbehälters 3 etwa 2 mm und die Wandstärke Wa,Z des Außenbehälters 4 im Bereich seines Zylindermantels 7 etwa 5 mm sein. Mit zunehmendem Außendurchmesser D des Druckbehälters 1 würde dann zumindest die Wandstärke Wa,Z des Außenbehälters 4 im Bereich seines Zylindermantels 7 etwa proportional mit dem Außendurchmesser D steigen.

[0030] Der Druckbehälter 1 hat zumindest eine (hier: zwei) Öffnung/en 9 für die Zufuhr und/oder Entnahme des Gases 2. Diese Öffnung/en 9 kann/können an jeder beliebigen Stelle des Druckbehälters 1 liegen; im dargestellten Beispiel hat zumindest eine (hier: beide) der Endkappen eine zentrale Öffnung 9 für die Zufuhr bzw. Entnahme des Gases 2. Da die Öffnungen 9 im dargestellten Beispiel zentral in den Endkappen 6 des Innenbehälters 3 angeordnet sind, und der Außenbehälter 4 an dieser Stelle offene Enden 8 hat, entfällt ein zusätzlicher Durchbruch des Außenbehälters 4 für die Öffnungen 9. Optional können die Öffnungen 9 wie dargestellt jeweils mit einem Anschlussstutzen für ein Ventil, ein Rohr, einen Schlauch od.dgl. versehen sein.

[0031] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern umfasst alle Varianten, Modifikationen und deren Kombination, die in den Rahmen der angeschlossenen Ansprüche fallen.


Ansprüche

1. Druckbehälter für ein Gas (2), insbesondere für gasförmigen Wasserstoff, mit einer Innenlage und einer die Innenlage umgebenden Außenlage, wobei die Innen- und Außenlage aus verschiedenen Metalllegierungen sind und die Innenlage eine höhere Beständigkeit gegenüber dem genannten Gas (2) hat als die Außenlage und die Außenlage eine höhere mechanische Zugfestigkeit hat als die Innenlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenlage durch einen Innenbehälter (3) und die Außenlage durch einen vom Innenbehälter (3) separat gefertigten Außenbehälter (4) gebildet sind, in welchen der Innenbehälter (3) eingeführt ist, wobei der Innenbehälter (3), ohne eine metallurgische Verbindung mit dem Außenbehälter (4) einzugehen, am Außenbehälter (4) anliegt.
 
2. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenbehälter (3) eine höhere Diffusionsdichte gegenüber dem genannten Gas (2) hat als der Außenbehälter (4).
 
3. Druckbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenbehälter (4) martensitisch ist.
 
4. Druckbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenbehälter (3) aus 34CrMo4-Stahl und der Außenbehälter (4) aus 35MnB5-Stahl ist.
 
5. Druckbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenbehälter (3) die Form eines langgestreckten Hohlzylinders mit kreiszylindrischem Mantel (5) und kalottenförmigen Endkappen (6) hat.
 
6. Druckbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke (Wi,E) des Innenbehälters (3) im Bereich der Endkappen (6) größer ist als im Bereich des Zylindermantels (5).
 
7. Druckbehälter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenbehälter (4) die Form eines langgestreckten Hohlzylinders mit kreiszylindrischem Mantel (7) und zur Anlage an den Endkappen (6) des Innenbehälters (3) verjüngten, offenen Enden (8) hat.
 
8. Druckbehälter nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Endkappen (6) eine zentrale Öffnung (9) für die Zufuhr und/oder Entnahme des genannten Gases (2) hat.
 
9. Druckbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylindermantel (5) des Innenbehälters (3) geringere Wandstärke (Wi,Z) hat als der Zylindermantel (7) des Außenbehälters (4), bevorzugt weniger als die Hälfte der Wandstärke (Wi,Z), besonders bevorzugt zwei Fünftel der Wandstärke (Wi,Z) des Zylindermantels (7) des Außenbehälters (4) .
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente