TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Beschreibung betrifft eine Ventilationsvorrichtung zur Schaffung
einer Luftströmung auf Körperpartien, die zum Tragen unter Bekleidung vorgesehen ist.
Im Speziellen handelt es sich um eine Ventilationsvorrichtung der in den Ansprüchen
beschriebenen Art. Weiterhin beschrieben ist ein Verfahren zur Schaffung einer Luftströmung
auf Körperpartien.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0002] Zur Gewährleistung der passiven Sicherheit wird bei der Ausübung einer Vielzahl von
Tätigkeiten, welche eine mechanische Verletzungsgefahr durch äussere Einflüsse bergen,
angepasste Schutzkleidung getragen. Als Beispiele seien die Schutzkleidung genannt,
die bei der Verwendung einer Kettensäge Verletzungen durch die Kettensäge verhindern
sollen, die Schutzkleidung von Motorradfahrern, oder auch Schutzwesten, die im zivilen
wie militärischen Bereich ihren Träger vor Stich- und/oder Schussverletzungen und
sonstiger Gewalteinwirkung schützen sollen. Selbstverständlich sind diese aufgezählten
Beispiele nicht abschliessend und sollen nur einige Bereiche illustrieren, in denen
Schutzbekleidung getragen wird. Auf der anderen Seite kann derartige Schutzkleidung
zum Wärmestau unter der Kleidung führen, da die Belüftung wie auch die Abgabe von
verdunstetem Schweiss behindert sind und diese Bekleidung den Körper auch gegen konvektiven
Wärmeaustausch mit der Umgebung abschirmt. Gerade in Verbindung mit körperlichen Aktivitäten
und/oder bei hohen Aussentemperaturen kann dies für den Träger zu einer Belastung
werden. Diese Folgen können von einem reduzierten Komfortgefühl für den Träger über
eine verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit im Extremfall bis hin
zu ernsthaften körperlichen Folgen mit Kreislaufkollaps und Hitzschlag führen. Der
Erhöhung der passiven Sicherheit kann somit eine Minderung der aktiven Sicherheit
entgegenwirken, welche die Erhöhung der passiven Sicherheit möglicherweise gar überkompensieren
kann. Es ist daher wünschenswert, geeignete Vorrichtungen vorzusehen, welche eine
angemessene Kühlung des Trägers von Schutzkleidung sicherstellen.
[0003] Es sind Vorrichtungen bekanntgeworden, durch die aktiv ein Luftstrom auf die Haut
des Trägers der Schutzkleidung zwischen der Haut des Trägers der Schutzkleidung und
der Innenseite der Schutzkleidung induziert und ein Abströmen von erwärmter und mit
verdunstetem Schweiss angereicherter Luft unterstützt wird. Durch die Ventilation
von Luft über der Haut des Trägers wird einerseits die Wärmeabgabe von der Haut an
die Luft ermöglicht, andererseits wird durch den Abtransport von mit verdunstetem
Schweiss angereicherter Luft die Verdunstung von Schweiss gefördert. Es ist damit
ermöglicht, dass die natürlichen Kühlungsmechanismen des Körpers durch die Haut auch
unter der Schutzkleidung funktionieren. Gesundheitliche Risiken für den Träger können
damit vermieden werden, die Leistungsfähigkeit des Trägers kann aufrechterhalten werden,
und das Wohlbefinden des Trägers wird erhöht bzw. mangelndem Wohlbefinden wird entgegengewirkt.
Wenn solche Vorrichtungen mit einem regelbaren Gebläse zur Aufbringung der Luftströmung
versehen sind, kann der Träger, selbstverständlich innerhalb der Grenzen der Leistungsfähigkeit
des Gebläses und innerhalb der Grenzen, welche durch die Temperatur und Feuchtigkeit
der von dem Gebläse geförderten Luft gegeben sind, die Luftventilation derart regulieren,
dass er sich in seinem persönlichen Komfortbereich hinsichtlich der Hauttemperatur
befindet.
[0004] In dieser Hinsicht ist es auch wichtig, den Luftstrom möglichst gleichmässig, oder,
in möglichen Anwendungen, gezielt der lokalen Schweissproduktion angepasst, auf den
beaufschlagten Hautpartien zu verteilen, um lokal nicht hinreichend angeströmte und
damit nicht hinreichend gekühlte Hautbereiche zu vermeiden, welche wiederum als unangenehm
empfunden würden. Diese gleichmässige bzw. angepasste Luftströmung resultiert in einer
effizienten Nutzung der in Bewegung versetzten Luft und damit der für den Antrieb
der Luftströmung eingesetzten Energie für den Zweck, Schweiss zu verdunsten und die
Feuchtigkeit abzuführen und damit ein angenehmes Klima zwischen Schutzkleidung und
Körper zu schaffen.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Ansätze bekannt. In der
US 2001/0000849 A1 ist eine Kühlvorrichtung für einen menschlichen Körper offenbart, bei der zum Körper
hin offene Kanäle mit einem von einem Ventilator erzeugten Luftstrom durchströmt werden,
um eine Kühlung des Körpers durch darüberstreichende Luft zu erzielen. Gemäss der
Lehre der
US 2005/0066401 A1 wird Luft von einem Ventilator durch Kammern geleitet, wobei eine Seite der Kammer
von einem luftundurchlässigen Material gebildet ist und die andere Seite von einem
luftdurchlässigen Material gebildet ist. Dabei ist vorgesehen, dass das luftdurchlässige
Material auf dem Körper zu liegen kommt und durch Überströmung, aber auch Durchströmung
des luftdurchlässigen Materials, der Körper gekühlt wird. Der in
WO 2005/118167 A2 vorgeschlagene Gegenstand umfasst drei Schichten, nämlich eine kugelsichere Aussenschicht,
eine poröse Innenschicht, sowie eine Zwischenschicht. Die Zwischenschicht ist als
Hohlraum ausgeführt und wird von einem Gebläse oder Ventilator mit Luft gespeist.
Löcher in derjenigen Seite der Zwischenschicht, welche an die Innenschicht angrenzt,
entlassen die Luft aus der Zwischenschicht in die Innenschicht, die auf dem Körper
aufliegt und welche die Luft zur Kühlung des Körpers weiter verteilt und Schweiss
aufnimmt. In
US 2020/0217584 A1
ist eine schusssichere Weste vorgeschlagen, bei der benachbart bzw. in Kontakt mit
einer innersten Materiallage doppelwandige Röhren angeordnet sind. In der innersten
Röhre befindet sich eine Flüssigkeit. Im Mantelraum zwischen den beiden Wandungen
der Röhren strömt Luft, die gekühlt oder auch erwärmt werden kann. Dabei dient das
Fluid innerhalb der innersten Röhre als Wärme- bzw. Kältespeicher, derart, dass ein
Wärme- bzw. Kühleffekt auch dann erzielt werden kann, wenn eine Temperaturregeleinheit,
welche die Luft im Mantelraum zwischen den beiden Wandungen der Röhren antreibt und
deren Temperatur regelt, nicht in Betrieb ist. In
US 2013/0319031 A1 wird vorgeschlagen, einen plattenförmigen Fluidverteiler vorzusehen. An den Körper
anliegend ist eine Fläche mit Bohrungen, bzw. im Bereich der Wirbelsäule ein Netz,
vorgesehen. Verteilkanäle innerhalb des Fluidverteilers führen eine Luftströmung zu
den Bohrungen bzw. dem Netz, so, dass die Luft durch die Bohrungen bzw. die Öffnungen
des Netzes auf den Körper geleitet wird. In
US 2019/0008219 A1 wird vorgeschlagen, Verteilkanäle für Luft vorzusehen, welche zum Körper hin durch
eine perforierte Wand abgeschlossen sind. An der Aussenseite der perforierten Wand,
die zur Anordnung zum Körper hin vorgesehen ist, sind Abstandshalter angeordnet, derart,
dass die Wand mit den Ausblaseöffnungen bei ordnungsgemässer Anwendung vom Körper
beabstandet ist. Die Verteilkanäle werden von einem Ventilator oder Gebläse gespeist.
US 2019/0008219 A1 schlägt weiterhin vor, dass die Grösse der Ausblaseöffnungen in einer stromabwärtigen
Richtung innerhalb der Verteilkanäle zunimmt. Weiterhin ist vorgesehen, an den stromabwärtigen
Seiten der Ausblaseöffnungen innerhalb der Verteilkanäle Strömungsablenker anzuordnen,
um die Fluidströmung in die Ausblaseöffnungen umzulenken. Weiterhin ist vorgeschlagen,
Wassertropen in den Luftstrom zur Kühlung einzubringen. An dieser Stelle setzt die
Lehre von
US 2019/0008219 A1 darauf, eine Kühlwirkung durch die Verdunstung von zugeführten Wassertröpfchen zu
erreichen anstatt durch die Förderung der Verdunstung von Schweiss die natürlichen
Kühlungsmechanismen des Körpers zu unterstützen.
DARSTELLUNG DES GEGENSTANDES DER VORLIEGENDEN BESCHREIBUNG
[0006] Vorliegend sind eine Ventilationsvorrichtung sowie ein Verfahren zur Schaffung einer
Luftströmung auf Körperpartien der eingangs beschrieben Art vorgeschlagen. Die vorgeschlagene
Ventilationsvorrichtung soll gemäss bestimmter Aspekte der vorliegenden Beschreibung
aufgrund einer variablen Luftventilation über der Haut eine einstellbare Kühlwirkung
bieten, bei der der Träger der Ventilationsvorrichtung die Kühlwirkung bzw. Kühlleistung
einstellen und für den eigenen Komfortbereich regulieren kann. Dabei ist der Ausdruck
«Kühlleistung» nicht zwangsweise dahingehend zu verstehen, dass die eingesetzte Luft
gekühlt würde. In diesem Sinne ergibt sich die «Kühlleistung» im Zusammenspiel zwischen
der bewegten Luft, der Strömung der Luft über die Haut des Trägers, und die Verdunstung
von Schweiss auf der Haut des Trägers. Gemäss weiterer Aspekte soll sichergestellt
werden, dass die Verteilung der Luftströmung über den beaufschlagten Hautbereich vorhersehbar
und - zumindest innerhalb des vorgesehenen Regelbereichs - möglichst gering durch
den eingestellten Volumenstrom bzw. Massenstrom an Luft beeinflusst wird. Gemäss weiterer
Aspekte soll auch die Wirksamkeit der Ventilationsvorrichtung berücksichtigt werden,
in dem Sinne, dass die eingesetzte bewegte Luft eine unter den jeweils gegebenen Umständen
maximale Kühlwirkung für den Körper erzielt. Gemäss einem weiteren Aspekt strebt die
vorliegend offenbarte Lehre an, die Verdunstung von Schweiss und die Abfuhr von durch
die Verdunstung von Schweiss mit Feuchtigkeit angereicherte Luft zu fördern und die
durch Verdunstung von Schweiss mit Feuchtigkeit angereicherte Luft durch frische Luft
- oder ein anderes geeignetes Fluid - zu ersetzen, so, dass der Schweiss jederzeit
gut verdunsten kann. Dies resultiert insofern in einer Selbstregelung der aufgrund
der Ventilation erzielten Kühlwirkung, da die Haut, sofern sie lokal keiner Kühlung
mehr bedarf, eben an dieser Stelle keinen Schweiss mehr produziert und die Kühlung
an der genannten Stelle drastisch reduziert wird. Derart wird, im Gegensatz zu Vorrichtungen
und Verfahren, welche mit aktiv gekühltem Fluid oder mittels der Verdunstung einer
extern zugeführten Flüssigkeit arbeiten, potenziellen lokalen oder gesamthaften Überkühlungen
entgegengewirkt, welche ihrerseits in Komforteinschränkungen und dem Potential von
durch Kälte hervorgerufenen Erkrankungen resultieren würden.
[0007] Weitere Wirkungen und Vorteile der vorliegend offenbarten Lehre, ob explizit angegeben
oder nicht, ergeben sich im Lichte der vorliegenden Beschreibung.
[0008] Dies wird mittels der im Anspruch 1 angegebenen Vorrichtung sowie dem im unabhängigen
Verfahrensanspruch beschriebenen Verfahren erreicht.
[0009] Beschrieben ist demnach eine Ventilationsvorrichtung zur Schaffung einer Luftströmung
auf Körperpartien, welche insbesondere vorgesehen und konfiguriert ist, unter Bekleidungsstücken
getragen zu werden. Beispielsweise kann die Ventilationsvorrichtung vorgesehen und
konfiguriert sein, um am Oberkörper getragen zu werden. Dabei kann die Ventilationsvorrichtung
direkt auf der Haut getragen werden; es kann aber durchaus auch der Fall sein, dass
ein weiteres, insbesondere Schweiss absorbierendes oder Schweiss abtransportierendes,
Kleidungsstück zwischen der Ventilationsvorrichtung und der Haut getragen wird. Die
Ventilationsvorrichtung umfasst eine Plenumshülle, die ihrerseits eine erste Wand
und eine zweite Wand umfasst. Die zweite Wand ist gegenüberliegend der ersten Wand
angeordnet. Die zweite Wand umfasst eine der ersten Wand zugewandte Innenseite und
eine der ersten Wand abgewandte Aussenseite, wobei insbesondere die Innenseite der
zweiten Wand, zumindest bereichsweise, von einer Innenseite der ersten Wand beabstandet
ist, wodurch zwischen der Innenseite der ersten Wand und der Innenseite der zweiten
Wand ein Plenum gebildet ist. Die erste Wand ist bestimmungsgemäss zur Anordnung vom
Körper eines Benutzers weg weisend vorgesehen, während die zweite Wand zur Anordnung
zum Körper eines Benutzers hin vorgesehen ist. Insofern kann die erste Wand auch als
körperferne bzw. distale Wand der Plenumshülle bezeichnet werden, und die zweite Wand
kann als körpernahe bzw. proximale Wand und der Plenumshülle bezeichnet werden. Derart
bildet die erste Wand eine distale Seite der Plenumshülle und die zweite Wand eine
proximale Seite der Plenumshülle, wobei sich zwischen der distalen Seite der Plenumshülle
und der proximalen Seite der Plenumshülle ein umlaufender Rand erstreckt. In bestimmten
Ausführungsformen ist eine Verbindungsnaht zwischen der ersten, distalen, Wand und
der zweiten, proximalen, Wand zumindest teilweise entlang des umlaufenden Randes gebildet
oder erstreckt sich entlang wenigstens eines Teils des umlaufenden Randes. In anderen
Ausführungsformen hingegen ist die gesamte Plenumshülle mittels eines geeigneten additiven
Herstellverfahrens nahtlos und einstückig hergestellt. In der zweiten, proximalen,
Wand sind eine Mehrzahl von Ausströmkanälen angeordnet, die sich zwischen der Innenseite
der zweiten, proximalen, Wand und der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand erstrecken
und die eine kumulierte Austritts-Querschnittfläche aufweisen, welche der Summe der
Strömungsquerschnittsflächen aller Ausströmkanäle entspricht. Wenn die Ausströmkanäle
oder einige der Ausströmkanäle nicht-konstante Querschnitte aufweisen, handelt es
sich um die Summe der jeweils kleinsten Strömungsquerschnittsflächen jedes Ausströmkanals.
Die Strömungsquerschnittsfläche ist dabei insbesondere jeweils senkrecht zur Längsachse
eines Ausströmkanals gemessen. Die Mehrzahl von Ausströmkanälen umfasst insbesondere
wenigstens 50 Ausströmkanäle, und in spezifischeren Ausführungsformen wenigstens 100
Ausströmkanäle. Die Ventilationsvorrichtung umfasst weiterhin wenigstens ein Gebläse,
welches an seiner Druckseite in das Plenum mündet, das im Innern der Plenumshülle
der Ventilationsvorrichtung gebildet ist. Das Plenum steht mit den Ausströmkanälen
in Fluidverbindung und ist an der Druckseite des Gebläses von der Austrittsfläche
des Laufrads des Gebläses begrenzt. Die Ausströmkanäle zweigen insbesondere unmittelbar
von dem Plenum ab. Das Plenum, bzw. ein Volumen des Plenums, umfasst damit den gesamten
freien Raum innerhalb der Plenumshülle der Ventilationsvorrichtung stromab der Austrittsfläche
des Laufrads des wenigstens einen Gebläses. Weiterhin weisst die Plenumshülle wenigstens
eine Einlassöffnung auf, die entweder mit der Saugseite wenigstens eines des wenigstens
einen Gebläses in Fluidverbindung steht und damit ermöglicht, dass ein innerhalb des
Innenraums der Plenumshülle angeordnetes Gebläse Fluid aus der Umgebung ansaugen und
in das Plenum fördern kann, oder eine Fluidverbindung zwischen dem Plenum und der
Druckseite eines ausserhalb der Plenumshülle angeordneten Gebläse herstellt und damit
ermöglicht, dass ein ausserhalb des Innenraums der Ventilationsvorrichtung angeordnetes
Gebläse Fluid in das Plenum fördern kann. Es erschliesst sich dem Fachmann ohne Weiteres,
dass die Öffnungen des Plenums, die an der Druckseite des wenigstens einen Gebläses
anschliessen, bestimmungsgemäss zur Zufuhr von Fluid in das Plenum vorgesehen sind
und daher Einströmöffnungen des Plenums darstellen. Derart ist das Gebläse konfiguriert,
um Fluid in das Plenum und durch die Ausströmkanäle aus dem Plenum zu fördern. Es
ist weiterhin vorgesehen, dass ein Verhältnis des Volumens des Plenums zur kumulierten
Austritts-Querschnittfläche der Ausströmkanäle 0,75 m oder mehr beträgt. Wie oben
dargelegt, entspricht das Volumen des Plenums dem gesamten freien Raum innerhalb des
Innenraums der Ventilationsvorrichtung stromab der Druckseite des wenigstens Gebläses
und ist stromauf durch die druckseitige Austrittsfläche des Laufrads des wenigstens
einen Gebläses begrenzt bzw. wird bis zur druckseitigen Austrittsfläche des Laufrads
des wenigstens einen Gebläses gemessen. Mit anderen Worten entspricht das Volumen
des Plenums dem Volumen des von der ersten; distalen; Wand und der zweiten, proximalen,
Wand begrenzten Innenraums der Plenumshülle stromab der druckseitigen Austrittsfläche
des Laufrads des wenigstens einen Gebläses, das mit Fluid füllbar und durchströmbar
ist.
[0010] Das genannte mindeste Verhältnis des Volumens des Plenums zur kumulierten Austritts-Querschnittfläche
bewirkt, dass sich innerhalb des Plenums eine hinreichend geringe Strömungsgeschwindigkeit
einstellt damit Druckunterschiede innerhalb des Plenums und benachbart zu den Ausströmkanälen
derart minimiert sind, dass sich über jeden der Ausströmkanäle eine in guter Näherung
gleiches Druckdifferenz einstellt. Dadurch wird gewährleistet, dass der Massenstrom
durch einen der Ausströmkanäle im Verhältnis zu einem Gesamt-Massenstrom durch alle
Ausströmkanäle zumindest im Wesentlichen nur durch dessen Strömungsquerschnittsfläche
im Verhältnis zur kumulierten Austritts-Querschnittsfläche der Ausströmkanäle gegeben
ist und nicht von der Lage des Ausströmkanals in der zweiten, proximalen, Wand abhängt.
Im Weiteren werden, wenn das Volumen des Plenums im Verhältnis zur kumulierten Austritts-Querschnittsfläche
der Ausströmkanäle hinreichend gross ist, die Ausströmkanäle aus einem quasi ruhenden
Fluidvolumen angeströmt. Damit findet am Eintritt in die Ausströmkanäle keine oder
praktisch keine Strömungsumlenkung aus einer gerichteten Strömung im Plenum statt.
Aufgrund dieser Auslegung sind inhärent gleichmässige homogene Fluidzustände und Strömungsbedingungen
stromauf der einzelnen Ausströmkanäle gewährleistet. In der Folge werden die Ausströmkanäle
zumindest weitestgehend gleichmässig angeströmt. Es ist daher nicht erforderlich,
dass zur Verbesserung einer gleichmässigen Verteilung des Fluidstroms über die Ausströmkanäle
und damit verbunden einer gleichmässigen Kühlwirkung deren Durchmesser in stromabwärtiger
Richtung vom Gebläse grösser zu gestalten oder Strömungsablenker an den stromabwärtigen
Seiten der Ausströmkanäle anzuordnen, wie es in der
US 2019/0008219 vorgeschlagen wird. Die Auslegung der geometrischen Verhältnisse gemäss der vorliegend
vorgeschlagenen Ventilationsvorrichtung resultiert hingegen gesamthaft in einer gleichmässigen
Beaufschlagung der Ausströmkanäle mit dem vom Gebläse geförderten Fluid und einer
kontrollierten Anströmung der Ausströmkanäle. Daraus resultiert auch eine hervorragende
Kontrollierbarkeit der Verteilung des ausströmenden Fluids und damit der Ventilations-
und Kühlwirkung über die Fläche der zweiten, proximalen, Wand, sowie eine effiziente
Ausnutzung des ausgeblasenen Fluids, welche im Wesentlichen vom gesamten Fluidmassenstrom
unabhängig ist.
[0011] Dieser Effekt wird selbstverständlich umso grösser, je grösser das Verhältnis von
Plenum-Volumen zur kumulierten Austritts-Querschnittfläche der Ausströmkanäle ist.
Insofern können spezifischere Ausführungsformen ein Verhältnis des Volumens des Plenums
zur kumulierten Austritts-Querschnittfläche der Ausströmkanäle aufweisen, das 0.9
m oder mehr, 1.2 m oder mehr, 1.5 m oder mehr, 2.0 m oder mehr, 2.5 m oder mehr, oder
auch 3.0 m oder mehr beträgt. An dieser Stelle stellt in der Praxis die Baugrösse
der Ventilationsvorrichtung, bei einer gegebenen kumulierten Austritts-Querschnittfläche
der Ausströmkanäle, welche wiederum die gesamt erzielbare Ventilations- und damit
Kühlwirkung beeinflusst, einen nach oben limitierenden Faktor dar.
[0012] Es versteht sich von selbst, dass die Abströmung des Fluids aus dem Plenum zumindest
im Wesentlichen ausschliesslich durch die Ausströmöffnungen in der zweiten, proximalen,
Wand erfolgen soll, da das durch diese Ausströmöffnungen ausströmende Fluid letztlich
die Kühlwirkung bewirkt. Daher ist gemäss anderer Aspekte die Plenumshülle beispielsweise
derart konfiguriert, dass, wenn die wenigstens eine Einlassöffnung verschlossen ist
bzw. das wenigstens eine Gebläse in Betrieb ist, bei einer bestimmten Druckdifferenz
zwischen dem Plenum und der Umgebung der Massenstrom durch die zweite, proximale,
Wand wenigstens 75% oder mehr des gesamten aus dem Inneren der Plenumshülle abströmenden
bzw. von dem wenigstens einen Gebläse geförderten Massenstroms beträgt. In beispielhaften
Ausführungsformen beträgt dieser Wert 80% oder mehr. 85% oder mehr, 90% oder mehr,
95% oder mehr oder 99,5% oder mehr. Der Bezugsquerschnitt für den Druckverlustbeiwert
ist dabei die Gesamtfläche des jeweiligen Bereichs der Plenumshülle. Es kann vorgesehen
sein, dass die Plenumshülle, abgesehen von den Ausströmkanälen und der wenigstens
einen Einlassöffnung, zumindest im Wesentlichen fluid- bzw. luftundurchlässig ist.
Dergestalt sind das wenigstens eine Gebläse und das Plenum so konfiguriert, dass von
dem wenigstens einen Gebläse in das Plenum gefördertes Fluid zumindest im Wesentlichen
ausschliesslich und einzig über die Ausströmkanäle in der zweiten, proximalen, Wand
aus dem Plenum abströmen kann, wenigstens, solange das Gebläse in Betrieb ist.
[0013] Die beschriebene Ventilationsvorrichtung ist an der Aussenseite der zweiten, proximalen,
Wand insbesondere derart gestaltet, dass die Abströmung von wenigstens 80% der Ausströmkanäle
unmittelbar und frei und ungehindert in die Umgebung austritt bzw., bei bestimmungsgemässer
Anwendung, unmittelbar und frei und ungehindert auf die Haut oder Bekleidung des Trägers
trifft.
[0014] "Ein" oder "eine" sind im Rahmen der vorliegenden Beschreibung als unbestimmte Artikel
und nicht als Zahlwort zu verstehen, sofern nicht explizit auf eine andere Bedeutung,
beispielsweise durch die Verwendung von "genau ein" oder "genau eine" hingewiesen
wird.
[0015] Gemäss weiterer Aspekte ist das wenigstens eine Gebläse ein Radialgebläse. Das Laufrad
des wenigstens einen Gebläses weisst eine Umfangs-Mantelfläche an seinem Aussenumfang
auf, wobei das Verhältnis der kumulierten Umfangs-Mantelfläche des wenigstens einen
Gebläses dividiert durch die kumulierte Austritts-Querschnittfläche der Austrittskanäle
2,4 oder mehr beträgt. Die kumulierte Umfangs-Mantelfläche stellt die Summe der Umfangs-Mantelflächen
der Laufräder aller Gebläse dar. Diese Grösse setzt in gewisser Weise den dynamischen
Druck am Laufradaustritt mit dem dynamischen Druck in den Ausströmkanälen ins Verhältnis.
Auch diesbezüglich wird der Fachmann ohne Weiteres erkennen, dass die Anströmung der
Auslasskanäle um so gleichmässiger gestaltet werden kann je grösser das Verhältnis
der kumulierten Umfangs-Mantelfläche des wenigstens einen Gebläses dividiert durch
die kumulierte Austritts-Querschnittfläche der Austrittskanäle ist. In spezifischeren
Ausführungsformen beträgt das Verhältnis der kumulierten Umfangs-Mantelfläche des
wenigstens einen Gebläses dividiert durch die kumulierte Austritts-Querschnittfläche
der Austrittskanäle 3,0 oder mehr, 5,0 oder mehr, oder 10,0 oder mehr.
[0016] Gemäss weiterer Aspekte ist der hydraulische Durchmesser von wenigstens 80% der Ausströmkanäle
kleiner oder gleich 50% der Länge des jeweiligen Ausströmkanals. Dies gewährleistet
eine gerichtete Ausströmung des Fluids aus den Ausströmkanälen, welche diese Bedingung
erfüllen, wodurch es möglich ist, den so erzeugten Fluidstrahl gezielt auf die Haut
des Trägers zu leiten. Diese Formulierung schliesst im Zusammenhang des vorliegenden
Dokuments ausdrücklich auch den Fall ein, in dem zwischen der Ventilationsvorrichtung
und der Haut ein, beispielsweise Schweiss absorbierendes oder Schweiss transportierendes,
Kleidungsstück getragen wird. Auch in diesem Falle wird der Einfachheit halber davon
gesprochen, dass der Fluidstrahl auf die Haut des Trägers geleitet wird. Der Kühlungseffekt
auf der Haut durch die Verdunstung von Schweiss ist in diesem Falle im Wesentlichen
identisch mit dem Kühlungseffekt wenn der Schweiss direkt auf der Haut verdunstet.
Dabei ist die beschriebene Ventilationsvorrichtung ist an der Aussenseite der zweiten,
proximalen, Wand insbesondere derart gestaltet, dass die Abströmung von wenigstens
80% dieser wenigstens 80% der Ausströmkanäle, deren hydraulischer Durchmesser kleiner
oder gleich 50% der Länge des jeweiligen Ausströmkanals ist, unmittelbar und frei
und ungehindert in die Umgebung austritt bzw., bei bestimmungsgemässer Anwendung,
unmittelbar und frei und ungehindert auf die Haut oder Bekleidung des Trägers trifft.
In spezifischeren Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Abströmung zumindest
im Wesentlichen aller dieser wenigstens 80% der Ausströmkanäle, deren hydraulischer
Durchmesser kleiner oder gleich 50% der Länge des jeweiligen Ausströmkanals ist, unmittelbar
und frei und ungehindert in die Umgebung austritt bzw., bei bestimmungsgemässer Anwendung,
unmittelbar und frei und ungehindert auf die Haut oder Bekleidung des Trägers trifft.
Bei ausreichender Geschwindigkeit dringt dieser Strahl aus einer bestimmten Distanz
bis auf die Haut des Trägers oder ein zwischen der Ventilationsvorrichtung und der
Haut getragenes Kleidungsstück durch, durchdringt Fluidgrenzschichten verdrängt mit
Feuchtigkeit angereichertes Fluid, und fördert dergestalt besonders effizient die
Verdunstung von Schweiss. Falls der Querschnitt der Ausströmkanäle über deren Länge
variiert, ist der kleinste hydraulische Durchmesser der einzelnen Ausströmkanäle ausschlaggebend,
d.h. der kleinste hydraulische Durchmesser jedes von wenigstens 80% der Ausströmkanäle
ist kleiner oder gleich 50% der Länge des jeweiligen Ausströmkanals. Der hydraulische
Durchmesser berechnet sich bekannterweise als vier mal die Querschnittsfläche dividiert
durch den Umfang eines Ausström kanals.
[0017] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass auf der Aussenseite der zweiten, proximalen,
Wand wenigstens ein Abstandselement angeordnet ist, welches eine Höhenerstreckung
von der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand aufweist. Das Abstandselement ermöglicht
es, einen in vergleichsweise engen Grenzen definierten Abstand der Aussenseite der
zweiten, proximalen, Wand von einem gegenüberliegenden Gegenstand, beispielsweise
vom Körper des Trägers, zu gewährleisten, derart, dass der Abstand, in dem ein aus
einer Auslassöffnung austretender Luftstrahl auf die Haut des Trägers auftrifft, innerhalb
vergleichsweise enger Grenzen definiert ist, während andererseits auch ein mindester
Raum beibehalten wird, durch den die erwärmte und/oder mit Feuchtigkeit angereicherte
Luft wieder abströmen kann. Beispielsweise kann das wenigstens eine Abstandselement
eine Mehrzahl von pilzförmigen Abstandselementen sein, die sich von des Aussenseite
der zweiten, proximalen, Wand erstrecken. In einem anderen Beispiel wird das wenigstens
eine Abstandselement durch ein Abstandsgewirke bereitgestellt, das auf bzw. über der
Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand angeordnet ist. Abstandsgewirke können beispielsweise
beschrieben werden als doppelflächige Textilien, bei denen die kettengewirkten Warenflächen
durch abstandshaltende Verbindungsfäden, sogenannte Polfäden, auf Distanz gehalten
werden. Die Höhenerstreckung des wenigstens einen Abstandselements ergibt sich in
diesem Falle aus der Dicke des Abstandsgewirkes. Das Abstandsgewirke kann insbesondere
derart ausgebildet und angeordnet sein, dass die Öffnungen der Ausströmkanäle an der
Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand nicht überdeckt sind. Selbstverständlich
sind die genannten Beispiele nicht abschliessend zu verstehen. Das wenigstens eine
Abstandselement kann insbesondere derart angeordnet sein, dass die gesamte Oberfläche
der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand in einem Abstand von einer gegenüberliegenden
Auflagefläche gehalten wird. Dazu können zum Beispiel eine Mehrzahl von einzelnen
Abstandselementen angeordnet sein oder ein Abstandsgewirke kann die gesamte Aussenseite
der zweiten, proximalen, Wand überdecken. Entscheidend ist aber, dass das wenigstens
eine Abstandselement den Fluss von Fluid parallel zur Aussenseite der zweiten, proximalen,
Wand in einem Raum, der zwischen der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand und
einer gegenüberliegenden Auflagefläche, auf der das wenigstens eine Abstandselement
aufliegt, möglichst gering behindert ist, um das Abströmen von mit Feuchtigkeit angereicherter
und/oder erwärmter Luft zwischen der Plenumshülle und dem Körper des Trägers zu ermöglichen.
[0018] In beispielhaften Ausführungsformen ist wenigstens ein Gebläse des wenigstens einen
Gebläses im Inneren der Plenumshülle angeordnet und steht saugseitig mit wenigstens
einer der wenigstens einen Einlassöffnung in Fluidverbindung. Insbesondere kann vorgesehen
sein, dass alle Gebläse im Inneren der Plenumshülle angeordnet sind und an ihrer Saugseite
mit wenigstens einer der wenigstens einen Einlassöffnung in Fluidverbindung stehen.
Diese Bauform mit im Inneren der Plenumshülle integriertem Gebläse resultiert in einer
kompakten und leicht zu handhabenden Vorrichtung. Eine Einlassöffnung, d.h. wenigstens
eine der wenigstens einen Einlassöffnung, kann insbesondere an einem umlaufenden Rand
der Plenumshülle angeordnet bzw. gebildet sein. Dieser Rand kann insbesondere zwischen
der ersten Wand und der zweiten Wand angeordnet sein. Diese Ausführungsform kann sich
als vorteilhaft erweisen, da die erste, distale, Wand vorgesehen ist, um von Kleidung
überdeckt zu werden. Dabei ist gerade Schutzkleidung in der Regel schwer und dicht,
so, dass das Ansaugen von Umgebungsluft durch die Kleidung, die auf der ersten, distalen,
Wand aufliegt oder eng an dieser anliegt, nicht oder nur mit grossen Druckverlusten
möglich ist. Die zweite, proximale, Wand hingegen ist zur Anordnung benachbart zum
Körper vorgesehen, wodurch an dieser Stelle bereits erwärmte und/oder mit Feuchtigkeit
angereicherte Luft angesaugt würde, wodurch die Anordnung einer Einlassöffnung an
der zweiten, proximalen, Wand die Wirksamkeit und Effizient der angestrebten Kühlung
für den Körper des Trägers beeinträchtigen würde.
[0019] Es kann in diesem Zusammenhang weiter vorgesehen sein, dass sich im Bereich der wenigstens
einen Einlassöffnung ein strömungshinderndes Element in Umfangsrichtung der Plenumshülle
erstreckt, wobei das strömungshindernde Element eine von der Aussenseite der zweiten
Wand gemessene Höhenerstreckung aufweist, und wobei das strömungshindernde Element
in Umfangsrichtung zumindest die wenigstens eine Einlassöffnung überdeckt. Das strömungshindernde
Element ist demnach ein, insbesondere plattenartiges, Element, das eine Höhenerstreckung
und eine Erstreckung in Umfangsrichtung der Plenumshülle aufweist. Dabei ist die Umfangsrichtung
insbesondere entlang des Umfangs der ersten Wand und/oder der zweiten Wand definiert.
Die Höhenerstreckung erstreckt sich über die Aussenseite der zweiten, proximalen,
Wand. D.h., das strömungshindernde Element erstreckt sich mit seiner Höhenerstreckung
auf die Seite der Plenumshülle, an der die zweite Wand angeordnet ist, oder, in Bezug
auf die bestimmungsgemässe Verwendung, proximal, d.h. zum Körper des Trägers hin.
Das strömungshindernde Element weist für eine Anströmung auf seine Fläche einen Druckverlustbeiwert
von wenigstens 100 auf, wobei der Druckverlustbeiwert in spezifischeren Ausführungsformen
1000 oder mehr beträgt oder 2500 oder mehr beträgt oder 10000 oder mehr beträgt. Der
Bezugsquerschnitt für den Druckverlustbeiwert ist hierbei die Fläche des strömungshindernden
Elementes, gebildet aus der Höhenerstreckung und der Erstreckung in Umfangsrichtung
der Plenumshülle. In spezifischeren Ausführungsformen ist das strömungshindernde Element
zumindest im Wesentlichen fluidundurchlässig bzw. luftundurchlässig. Dies kann in
anderen Aspekten für alle zumindest derjenigen Einlassöffnungen der wenigstens einen
Einlassöffnung vorgesehen sein, die im Rand angeordnet bzw. gebildet sind. Es kann
weiter vorgesehen sein, dass sich das strömungshindernde Element seitlich der jeweiligen
Einlassöffnung um wenigstens 50%, in spezifischeren Fällen wenigstens 100% der Umfangserstreckung
der jeweiligen Einlassöffnung auf jeder Seite der Einlassöffnung in Umfangsrichtung
erstreckt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Höhenerstreckung des genannten strömungshindernden
Elements von der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand zumindest im Wesentlichen
der Höhe des oben erwähnten wenigstens einen Abstandselements entspricht, bzw. eine
Höhe aufweist, die 80-100% der Höhe des wenigstens einen Abstandselements entspricht.
Das strömungshindernde Element verhindert wirksam, dass bereits erwärmte und/oder
mit Feuchtigkeit angereicherte Luft aus dem Bereich zwischen der zweiten, proximalen,
Wand und dem Körper des Trägers wieder von einem Gebläse angesaugt wird, da diese
die Effizienz der Kühlung signifikant verschlechtern würde.
[0020] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass sich entlang dem Umfang der Plenumshülle eine
Mehrzahl von strömungshindernden Elementen in Umfangsrichtung der Plenumshülle erstrecken.
Die strömungshindernden Elemente weisen eine von der Aussenseite der zweiten Wand
gemessene Höhenerstreckung auf, wobei zwischen jeweils zwei strömungshindernden Elementen
eine Abströmpassage gebildet ist. Die Höhenerstreckung erstreckt sich über der Aussenseite
der zweiten, proximalen, Wand. D.h., die strömungshindernden Elemente erstrecken sich
mit ihrer Höhenerstreckung auf die Seite der Plenumshülle, an der die zweite Wand
angeordnet ist, oder, in Bezug auf die bestimmungsgemässe Verwendung, proximal, d.h.
zum Körper des Trägers hin. Bei bestimmungsgemässer Anwendung des vorliegend beschriebenen
Gegenstands ist dadurch zwischen der zweiten, proximalen, Wand, dem Körper des Trägers
und der segmentierten Wand ein Auslassplenum gebildet. Bei der bestimmungsgemässen
Anwendung der Ventilationsvorrichtung, kann durch die Abströmpassagen Fluid aus dem
Auslassbereich respektive dem Auslassplenum abströmen wenn der Auslassbereich durch
eine geschlossene Fläche, also beispielsweise den Körper des Trägers, gegenüber der
Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand versperrt bzw. eingeengt ist. Eine gesamte
durchströmbare Querschnittsfläche der zwischen den strömungshindernden Elementen eingeschlossenen
Abströmpassagen ist wenigstens 10 mal so gross wie die kumulierte Austritts-Querschnittsfläche
der Ausströmkanäle. Aufgrund des Vorhandenseins der strömungshindernden Elemente kann
die Strömung innerhalb des derart bei bestimmungsgemässer Anwendung gebildeten Auslassplenums
beruhigt werden, derart, dass von den Auslasskanälen ausströmendes Fluid in geringerem
Ausmass seitlich ausweichen kann und somit gerichtet auf die gegenüberliegende Haut
trifft und entlang der Haut abströmt. Auf der anderen Seite stellt die Grösse der
kumulierten Mindestquerschnittsfläche der Abströmpassagen sicher, dass innerhalb des
bei bestimmungsgemässer Anwendung gebildeten Auslassplenums kein wesentlicher Gegendruck
aufgebaut wird, der der Bildung von aus den Ausströmkanälen ausströmenden Fluidstrahlen
entgegenwirkt. Die Abströmpassagen können so angeordnet werden, dass sie bei bestimmungsgemässer
Anwendung der Ventilationsvorrichtung das verbrauchte Fluid dort abströmen lassen,
wo damit zu rechnen ist, dass diese möglichst ungehindert unter der Kleidung abströmen
kann. Zum anderen kann die abströmende Luft derart kanalisiert werden, dass sie bestimmte,
neben der eigentlichen Ventilationsvorrichtung angeordnete Körperpartien überströmt
und auch dort in einem, wenn auch geringeren Masse, verdunstungsinduzierte Kühlung
bewirkt. Gemäss weiterer Aspekte können die Abströmpassagen so angeordnet werden,
dass die resultierende Querströmung im Betrieb die Fluidstrahlen, die aus den Abströmkanälen
ausströmen, möglichst gering stört. Es kann vorgesehen sein, dass auch die hier genannten
strömungshindernden Elemente beispielsweise eine Höhenerstreckung über der Aussenseite
der zweiten, proximalen, Wand aufweisen, die zumindest im Wesentlichen der Höhe des
oben erwähnten wenigstens einen Abstandselements entspricht, bzw. eine Höhe aufweist,
die 80-100% der Höhe des wenigstens einen Abstandselements entspricht.
[0021] Die strömungshindernden Elemente können beispielsweise als integrale Bestandteile
der Plenumshülle bzw. einer Komponente der Plenumshülle gebildet sein. In anderen
Ausführungsformen, insbesondere, wenn das wenigstens eine Abstandselement auf der
Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand ein Abstandsgewirke ist, können die strömungshindernden
Elemente durch entsprechend geeignete, beispielsweise mit Neopren, beschichtete Umfangsbereich
am Umfang des Abstandsgewirkes sein.
[0022] Gemäss weiterer Aspekte kann vorgesehen sein, dass an wenigstens einem des wenigstens
einen Gebläses druckseitig ein Diffusor angeordnet ist, dessen Durchströmungsquerschnitt
sich vom Austritt aus dem Laufrad des Gebläses stetig erweitert und der mit einem
unstetigen Querschnittsübergang in das Plenum mündet.
[0023] In weiteren beispielshaften Ausführungsformen ist das Plenum, stromab eines allenfalls
angeordneten Austrittsdiffusors für die Abströmung von dem wenigstens einen Gebläse,
ohne strömungsleitende Elemente und insbesondere ohne Unterteilung gestaltet. Das
heisst, es kann vorgesehen sein, dass das Plenum, stromab eines fallweise angeordneten
Austrittsdiffusors für die Abströmung von dem wenigstens einen Gebläse, eine einzige
zusammenhängende und nicht unterteilte Kavität ist. Auch dies ist geeignet, inhärent
gleichmässige homogene Fluidzustände und Strömungsbedingungen stromauf der einzelnen
Ausströmkanäle zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang sei betont, dass das Innere
eines oben genannten Diffusors Teil des Plenums ist, während ein Teil des Innenraums,
in dem das wenigstens eine Gebläse in Ausführungsformen angeordnet ist, oder Platz
im Innenraum, der in Ausführungsformen zur Aufnahme von Energiespeichern, Steuerungen
und dergleichen dient, definitionsgemäss nicht Teil des Plenums ist.
[0024] Die Ventilationsvorrichtung ist in beispielhaften Ausführungsformen vorgesehen, um
am Oberkörper auf der Brust oder auf dem Rücken getragen zu werden. Dabei weist die
Plenumshülle eine Oberseite und eine Unterseite auf, wobei die Oberseite zur kranialen
Anordnung, zum Hals hin weisend, und die Unterseite zur kaudalen Anordnung, zu den
Beinen hin weisend, vorgesehen ist. Dabei sind die erste, distale, Wand und die zweite,
proximale, Wand an einer Oberseite der Ventilationsvorrichtung sich zu einem oberen
Ende der Ventilationsvorrichtung hin verjüngend, beispielsweise trapezförmig, ausgeführt.
In spezifischeren Ausführungsformen ist die wenigstens eine Einlassöffnung an der
Unterseite der Plenumshülle angeordnet.
[0025] Weiterhin ist ein Schutz-Bekleidungsstück offenbart, in das eine Ventilationsvorrichtung
der oben beschriebenen Art integriert ist, wobei die zweite, proximale, Wand als Innenseite
des Schutz-Bekleidungsstücks angeordnet ist. Insbesondere kann das Schutz-Bekleidungsstück
eine schusssichere Weste sein.
[0026] Gemäss weiterer Aspekte kann die vorliegend beschriebene Lehre auch durch ein Verfahren
zur Schaffung einer Luftströmung auf Körperpartien umgesetzt werden. Das Verfahren
umfasst, eine Plenumshülle, welches ein Plenum einschliesst und eine Lochplatte aufweist,
über einer Körperpartie anzuordnen. Die Plenumshülle wird derart angeordnet, dass
die Lochplatte zu der entsprechenden Körperpartie hin angeordnet ist. Dabei wird insbesondere
die Lochplatte in einem definierten Sollabstand von der Körperpartie angeordnet. In
das Plenum wird mittels wenigstens eines Gebläses Luft, insbesondere Umgebungsluft,
eingebracht. Diese Luft wird über Öffnungen der Lochplatte aus dem Plenum auf die
Haut der Körperpartie geleitet. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die austretende
Luft aus wenigstens 80% der Öffnungen der Lochplatte unmittelbar und frei und ungehindert
auf die Haut der Körperpartie geleitet wird. In spezifischeren Ausgestaltungen des
beschriebenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die austretende Luft aus wenigstens
im Wesentlichen allen Öffnungen der Lochplatte unmittelbar und frei und ungehindert
auf die Haut der Körperpartie geleitet wird. Das Gebläse wird derart betrieben, dass
der statische Druckabbau über die Öffnungen der Lochplatte wenigstens 25% des statischen
Druckaufbaus über das Laufrad des wenigstens einen Gebläses beträgt. Dieser Betriebsparameter
bewirkt eine gleichmässige Beaufschlagung der Öffnungen der Lochplatte. Die Vorteile
der gleichmässigen Beaufschlagung sowie die resultierende Kühlwirkung für die vom
Luftstrom beaufschlagte Körperpartie sind oben ausführlich diskutiert. Gemäss anderer
Aspekte wird das wenigstens eine Gebläse derart betrieben, dass am Austritt aus wenigstens
80% der Öffnungen der Lochplatte eine turbulente Strömung vorliegt. Dies begünstigt
die Entstehung stark gebündelter und gerichteter Luftstrahlen beim Austritt aus den
Öffnungen, was auf die oben beschriebene Weise nach Art einer Prallkühlung die effiziente
Nutzung der Luft unterstützt. Das Verfahren wird beispielsweise, aber nicht notwendigerweise,
mittels einer Ventilationsvorrichtung bzw. einem Schutz-Bekleidungsstück der oben
beschriebenen Art ausgeführt, wobei die Lochplatte die zweite, proximale, Wand der
Plenumshülle ist und die Öffnungen der Lochplatte die Ausströmkanäle sind.
[0027] Die oben genannten spezifischen Ausführungsformen können untereinander kombiniert
werden. Weitere, nicht spezifisch offenbarte Ausführungsformen der Lehre dieses Dokumentes
erschliessen sich dem Fachmann ohne Weiteres.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0028] Die hier dargelegten Sachverhalte werden nachfolgend anhand ausgewählter in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im Einzelnen zeigen
- Fig. 1
- eine Ansicht einer ersten beispielhaften Ausführungsform einer Ventilationsvorrichtung
der oben beschriebenen Art;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Plenumshülle der Ventilationsvorrichtung aus Figur 1 ;
- Fig. 3
- eine perspektivische Sicht auf die Ventilationsvorrichtung aus Figur 1 mit Blickrichtung
auf die zweite, proximale, Wand der Plenumshülle;
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch die Ventilationsvorrichtung aus Figur 1;
- Fig. 5
- eine Explosionsdarstellung einer Plenumshülle einer zweiten beispielhaften Ausführungsform
einer Ventilationsvorrichtung der oben beschriebenen Art; und
- Fig. 6
- ein Futteral, in dem die Plenumshülle aus Figur 5 aufnehmbar ist, zur Bildung eine
Ventilationsvorrichtung der oben beschriebenen Art.
[0029] Die Zeichnungen sind teilweise stark schematisiert. Nicht für das Verständnis der
beschriebenen Gegenstände notwendige Einzelheiten sind weggelassen worden. Weiterhin
zeigen die Zeichnungen nur ausgewählte Ausführungsbeispiele und dürfen nicht zur Einschränkung
der in den Ansprüchen beschriebenen Gegenstände herangezogen werden. Nicht gezeigte
Ausführungsformen der beanspruchten Erfindung fallen unter die Ansprüche.
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0030] Figur 1 zeigt eine Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegend beschriebenen
Ventilationsvorrichtung 1 mit einem perspektivischen Blick auf die erste, distale,
Wand 11. Gegenüberliegend der ersten, distalen, Wand 11 ist eine in der vorliegenden
Darstellung nicht sichtbare zweite, proximale, Wand 12 angeordnet. Die erste, distale,
Wand 11 und die zweite, proximale, Wand 12 sind miteinander verbunden. «Verbunden»
ist vorliegend so zu verstehen, dass die beiden Strukturelemente, in denen die beiden
Wände gebildet sind, strukturell relativ zueinander fixiert sind und nicht so, dass
sie sich zwangsweise direkt berühren müssen, wobei dies selbstverständlich keineswegs
ausgeschlossen und durchaus eine äusserst praktikabel Ausführungsform ist. Es können
durchaus auch ein oder mehrere den beiden genannten Strukturelementen zwischengeordnete
Elemente vorhanden sein. Ebenso könnte die gesamte Plenumshülle 10 mittels eines geeigneten
additiven Herstellverfahrens nahtlos und einstückig hergestellt sein. Derart bilden
die erste, distale, Wand 11 und die zweite, proximale, Wand 12 eine Plenumshülle 10.
Hieraus ergibt sich implizit, dass eine der ersten, distalen, Wand zugewandte Innenseite
der zweiten, proximalen, Wand und eine der zweiten, proximalen, Wand zugewandte Innenseite
der ersten, distalen, Wand zumindest bereichsweise einen Abstand voneinander aufweisen,
derart, dass innerhalb der Plenumshülle 10 ein Innenraum gebildet ist, der ein Plenum
umfasst, wie unten ersichtlich ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Ventilationsvorrichtung
vorgesehen, um unter Kleidung am Oberkörper getragen zu werden. Dabei ist bestimmungsgemäss
vorgesehen, dass die zweite, proximale, Wand 12 proximal, also zum Körper hin weisend,
angeordnet ist und die erste, distale, Wand 11 distal, also vom Körper weg weisend,
angeordnet ist. Die Plenumshülle 10 weist eine Oberseite 20 auf, die zur kranialen
Anordnung, also zum Hals hin, vorgesehen ist, sowie eine Unterseite 30, die zur kaudalen
Anordnung, also zu den Beinen hin, vorgesehen ist. Die Plenumshülle verjüngt sich
in ihrem oberen Teil zur Oberseite 20 hin anatomisch vorteilhaft, um an dieser Stelle
gut zum Beispiel zwischen den Schultern getragen werden zu können und dabei die Bewegungsfreiheit
möglichst wenig einzuschränken. Benachbart zur Unterseite 30 der Plenumshülle 10 ist
innerhalb der Plenumshülle 10 eine Kammer 101 für ein Gebläse vorgesehen. Die Gebläsekammer
101 ist erhaben an der Aussenseite der ersten, distalen, Wand 11 angeordnet, da an
dieser zur Anordnung distal vom Körper vorgesehenen Seite der Plenumshülle 10 Erhebungen
auf der Aussenseite der Plenumshülle keine Komforteinbussen in Form von Druckstellen
und Ähnlichem nach sich ziehen. Die erste, distale, Wand ist im Bereich der Gebläsekammer
101 durch Streben 102 versteift. Die Gebläsekammer weist weiterhin einen Deckel 103
auf, der eine Montageöffnung der Gebläsekammer 101 verschliesst. Durch die vom Deckel
103 verschlossene Montageöffnung kann ein Gebläse, insbesondere ein Radialgebläse,
innerhalb der Gebläsekammer 101 montiert und aus dieser entfernt werden. Weiterhin
ist im Bereich der Gebläsekammer 101 eine Einlassöffnung 14 in einem umlaufenden Rand
13 der Plenumshülle 10 angeordnet. Durch die Einlassöffnung 14 kann ein innerhalb
der Gebläsekammer 101 angeordnetes Gebläse Fluid, insbesondere Luft, ansaugen und
auf unten beschriebene Weise in ein innerhalb der Plenumshülle 10 gebildetes Plenum
fördern, von wo es auf ebenfalls unten näher beschriebene Weise durch Ausströmkanäle
der zweiten, proximalen, Wand auf den Körper des Trägers geleitet wird.
[0031] Figur 2 zeigt einen Schnitt durch die in Figur 1 dargestellte Plenumshülle 10 mit
einem Blick auf die Innenseite der zweiten, proximalen, Wand 12. Der umlaufende Rand
13 ist dabei geschnitten dargestellt. Innerhalb der Plenumshülle ist ein Plenum 15
gebildet. Ausgehend von der Gebläsekammer 101 erstreckt sich in der vorliegenden beispielhaften
Ausführungsform eine Diffusionsstrecke 104 mit sich von der Gebläsekammer 101 weg
stetig erweiternder Querschnittsfläche, die an einem Stossdiffuser 105 endet. Ein
innerhalb der Gebläsekammer angeordnetes Radialgebläse 109 kann Fluid durch die Einlassöffnung
14 ansaugen und in das Plenum 15 fördern. Als Plenum ist in diesem Zusammenhang der
gesamte freie Raum innerhalb der Plenumshülle bei eingebautem Gebläse definiert, und
die stromaufwärtige Begrenzung des Plenums ist bei eingebautem Gebläse durch die Austrittsfläche
des Laufrads des Gebläses auf der Druckseite des Gebläses begrenzt. Wie ersichtlich
ist, ist das Plenum 15 stromab der Diffusionsstrecke 104 ohne strömungsleitende Elemente
und ohne Unterteilungen gestaltet. Die zweite, proximale, Wand 12 umfasst eine Mehrzahl
von Ausströmkanälen 121, die sich von der Innenseite der zweiten, proximalen, Wand
12, die zur ersten, distalen, Wand 11 hin weisend angeordnet ist, und der Aussenseite
der zweiten, proximalen, Wand 12, welche von der ersten, distalen, Wand 11 weg weisend
angeordnet ist, erstrecken. Durch die Ausströmkanäle 121 kann vom Gebläse 109 in das
Plenum 15 gefördertes Fluid aus dem Plenum 15 abströmen und trifft bei bestimmungsgemässer
Anordnung der Ventilationsvorrichtung auf dem Körper eines Trägers auf die Haut des
Trägers oder eine auf der Haut getragene Schweiss abtransportierende und/oder Schweiss
absorbierende Kleidungsschicht, wo sie zur Verdunstung von Schweiss und, je nach Temperaturverhältnissen,
auch zur konduktiven Wärmeaufnahme beiträgt und somit eine Kühlung des Körpers des
Trägers bewirkt. Im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Ausströmkanäle
121 über der Fläche der zweiten, proximalen, Wand gleichverteilt, was aber nicht zwangsläufig
der Fall ist. Bedarfsweise können die Ausströmkanäle 121 beispielsweise an Stellen,
die zur Anordnung über einer Körperpartie vorgesehen sind, wo eine erhöhte Schweissproduktion
erwartet wird, dichter angeordnet werden und/oder einen grösseren Durchmesser aufweisen
als an anderen Stellen der zweiten, proximalen, Wand 12. Weiterhin sind auf der Innenseite
der zweiten, proximalen, Wand 12 erhabene Distanzhalteelemente 122 angeordnet. Diese
verhindern, dass das Plenum 15 durch äussere Kräfte zusammengedrückt wird. Dies ermöglicht
es auch, die erste, distale, Wand 11 und die zweite, proximale, Wand 12 aus vergleichsweise
weichen Werkstoffen herzustellen, was weiterhin den Tragekomfort verbessert. Wie ersichtlich
ist, sind die Distanzhalteelemente 122 die einzigen innerhalb des Plenums 15 angeordneten
Elemente und erfüllen keine Strömungsleitungsfunktion.
[0032] Figur 3 zeigt eine Ansicht der in den Figuren 1 und 2 beispielhaft illustrierten
Ausführungsform der vorliegend beschriebenen Ventilationsvorrichtung 1 mit einem perspektivischen
Blick auf die Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand 12. Die Ausströmkanäle 121
münden auf der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand 12. Auf der Aussenseite der
zweiten, proximalen, Wand 12 sind weiterhin eine Mehrzahl von Abstandselementen 123
angeordnet. Diese bewirken, dass zwischen der Aussenseite der zweiten, proximalen,
Wand 12 und einem Gegenstand, dem gegenüberliegend die Ventilationsvorrichtung 1 mit
der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand 12 angeordnet ist, also zum Beispiel
dem Körpers des Trägers, immer ein Mindestabstand gegeben ist, so, dass zwischen einem
solchen Gegenstand und der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand 12 ein mindester
Raum beibehalten wird, durch den die erwärmte und/oder mit Feuchtigkeit angereicherte
Luft abströmen kann. Die Abstandselemente 123 sind pilzförmige Zapfen, deren abgerundete
und verbreiterte Köpfe oberhalb der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand 12 angeordnet
sind und vorgesehen sind, um auf dem Körper des Trägers oder einer Bekleidungsschicht
aufzuliegen. Die verbreiterte und abgerundete Form, welche ebenfalls in Verbindung
mit Figur 4 ersichtlich ist, verbessert ebenfalls den Tragekomfort. Im Bereich der
Einlassöffnung 14 erstreckt sich ein strömungshinderndes Element 108 von der Aussenseite
der zweiten, proximalen, Wand 12, das eine Höhenerstreckung über der Aussenseite der
zweiten, proximalen, Wand aufweist, und in Umfangsrichtung zumindest die Einlassöffnung
14 überdeckt. Im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel bildet die Unterseite
der Gebläsekammer 101 einen Teil dieses strömungshindernden Elements. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel erstreckt sich das strömungshindernde Element 108 über die gesamte
Unterseite 30 der Ventilationsvorrichtung und weiterhin auch ein Stück seitlich. Es
kann damit vermieden werden, dass durch die Einlassöffnung 14 im Betrieb verbrauchte,
bereits einmal durch die Ausströmkanäle 121 ausgeblasene, Luft angesaugt und damit
rezirkuliert wird, was selbstverständlich die Kühleffizienz signifikant verschlechtern
würde. Weiterhin erstrecken sich entlang dem Umfang der Plenumshülle 10 eine Mehrzahl
strömungshindernder Elemente 107, wobei die einzelnen strömungshindernden Elemente
107 in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind, derart, dass zwischen jeweils
zwei strömungshindernden Elementen 107 eine Abströmpassage gebildet ist. Die gesamte
durchströmbare Querschnittsfläche der zwischen allen strömungshindernden Elementen
107, 108 eingeschlossenen Abströmpassagen ist wenigstens 10 mal so gross wie die kumulierte
Austritts-Querschnittsfläche der Ausströmkanäle 121 in der zweiten, proximalen, Wand
12. Damit ist sichergestellt, dass beim Durchströmen der Abströmpassagen kein wesentlicher
Gegendruck aufgebaut wird, der seinerseits den Impuls und damit die Effektivität der
aus den Ausströmkanäle 121 ausströmenden Luft vermindern würde. Zum anderen kann aufgrund
des Vorhandenseins der strömungshindernden Elemente 107 und 108 die Strömung innerhalb
des derart bei bestimmungsgemässer Anwendung gebildeten Auslassplenums beruhigt werden,
derart, dass von den Auslasskanälen ausströmendes Fluid in geringerem Ausmass seitlich
ausweichen kann und somit gerichtet auf die gegenüberliegende Haut trifft und entlang
der Haut abströmt.
[0033] Figur 4 illustriert einen Querschnitt durch einen Teil der Ventilationsvorrichtung
1 mit einer Schnittebene senkrecht zur ersten, distalen, Wand 11 und zur zweiten,
proximalen, Wand 12. Ersichtlich ist, wie sich die Distanzhalteelemente 122 zwischen
den Innenseiten der ersten, distalen, Wand 11 und der zweiten, proximalen, Wand 12
erstrecken und derart die erste, distale, Wand 11 und die zweite, proximale, Wand
12 gegeneinander abstützen. Zwischen der ersten, distalen, Wand 11 und der zweiten,
proximalen, Wand 12 ist das Plenum 15 gebildet. Durch die zweite, proximale, Wand
12 erstrecken sich die Ausströmkanäle 121. Diese sind vorliegend als zylindrische
Bohrungen dargestellt, können aber auch andere Geometrien aufweisen. Vorteilhaft ist
es, wenn ein kleinster hydraulischer Durchmesser eines Ausströmkanals 50 % oder weniger
der Länge des Ausströmkanals beträgt. Dies fördert die Bildung eines gerichteten Fluidstrahls
am Austritt aus dem Ausströmkanal 121. Weiter ist für den vorliegend beschriebenen
Gegenstand entscheidend, und zwar unabhängig vom dargestellten Ausführungsbeispiel,
dass ein Verhältnis von Volumen des Plenums 15, d. h., des gesamten freien Raums innerhalb
der Plenumshülle 10 stromab der druckseitigen Austrittsfläche des Laufrads des Gebläses
109, zur kumulierten Austritts-Querschnittsfläche der Ausströmkanäle der zweiten,
proximalen, Wand 12 einen Wert von wenigstens 0.75 m aufweist. Dadurch, dass das Volumen
im Verhältnis zur kumulierten Austritts-Querschnittsfläche der Ausströmkanäle der
zweiten, proximalen, Wand 12 entsprechend gross gewählt ist, stellt sich innerhalb
des Plenums 15 ein nahezu ruhendes Fluidvolumen mit einer vernachlässigbaren oder
nur sehr kleinen Strömungsgeschwindigkeit durch das Plenum ein. Infolgedessen sind
die Druckunterschiede innerhalb des Plenums 15 zumindest im Wesentlichen zu vernachlässigen,
so, dass jeder der Ausströmkanäle 121 an seinem Einlass, d. h., an der Innenseite
der zweiten, proximalen, Wand 12, nahezu mit dem gleichen Druck beaufschlagt wird.
Dadurch, und dadurch, dass jeder der Ausströmkanäle 121 aus einem nahezu ruhenden
Fluidvolumen angeströmt wird, ergibt es sich, dass der Massenstrom durch einen Ausströmkanal
121 bei gegebenem Druck im Plenum 15 und gegebenem Aussendruck, im Wesentlichen ausschliesslich
von dessen kleinstem Strömungsquerschnitt abhängt und im Wesentlichen unabhängig ist
von der Lage des Ausströmkanals 121 auf der zweiten, proximalen, Wand 12. Weiter erkennbar
sind strömungshindernde Elemente 107, welche eine Höhenerstreckung H über der Aussenseite
der zweiten, proximalen Wand sowie eine Umfangserstreckung U aufweisen. Insbesondere
die Umfangserstreckung unterschiedlicher strömungshindernder Elemente 107 kann unterschiedlich
sein.
[0034] Im Zusammenhang mit den Figuren 5 und 6 wird nun eine weitere beispielhafte Ausführungsform
der beschriebenen Ventilationsvorrichtung erläutert.
[0035] Figur 5 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der Plenumshülle 10 einer Ventilationsvorrichtung
der vorliegend beschriebenen Art in einer Explosionsdarstellung. Die Plenumshülle
umfasst zwei Hälften 16 und 17, wobei die erste, distale, Wand 11 auf der ersten Hälfte
16 und die zweite, proximale, Wand 12 mit den Ausströmkanälen 121 in der zweiten Hälfte
17 gebildet sind. In der ersten Hälfte 16 der Plenumshülle ist weiterhin eine Kammer
101 für das Gebläse 109 gebildet. Das Gebläse 109 kann durch eine Öffnung 101a der
Kammer 101 auf der Oberseite der ersten Hälfte 16 der Plenumshülle in die Kammer 101
eingesetzt und auch wieder entnommen werden. Auf diese Weise kann das Gebläse 109
auch dann ausgetauscht werden wenn die beiden Hälften 16 und 17 zu einer Plenumshülle
für die Ventilationsvorrichtung zusammengebaut sind, wie unten dargelegt ist. Ein
Deckel 103 ist vorgesehen, um die Öffnung 101a zu verschliessen. Dabei wird der Deckel
103 mittels an sich bekannter lösbarer Rastelemente an der ersten Hälfte 16 der Plenumshülle
fixiert. Die Gebläsekammer 101 wird an ihrer Unterseite durch den Kammerboden 101b
verschlossen, der in der zweiten Hälfte 17 der Plenumshülle integriert ist. Die beiden
Hälften 16 und 17 können entlang ihrer Ränder 13a und 13b gefügt werden, beispielsweise
durch Kleben oder Verschweissen, wodurch sie eine Plenumshülle bilden, welche das
Plenum 15 umschliesst. Auch in dieser Ausführungsform ist das Plenum 15 stromab einer
Fallweise angeordneten Diffusionsstrecke für die Abströmung vom Gebläse 109 ohne strömungsleitende
Elemente und ohne Unterteilungen gestaltet. Vor dem Fügen der Hälften 16 und 17 wird
ein entsprechend zugeschnittenes inneres Abstandsgewirke 18 zwischen die beiden Hälften
eingebracht, derart, dass dieses nach dem Fügen innerhalb des Plenums zu liegen kommt.
Das innere Abstandsgewirke 18 stützt die erste, distale, Wand 11 und die zweite, proximale,
Wand 12 gegeneinander ab, derart, dass ein Zusammendrücken des Plenums 15 durch äussere
auf die Wände wirkende Kräfte vermieden oder zumindest stark eingeschränkt wird. Das
innere Abstandsgewirke 18 ist damit ein Analogon zu den in Figur 2 dargestellten Distanzhalteelementen
und erfüllt ebenfalls keine Strömungslenkungsfunktion sondern eine ausschliessliche
Distanzhaltefunktion zwischen der ersten, distalen Wand und der zweiten, proximalen
Wand. Das innere Abstandsgewirke 18 ist perforiert, derart, dass die Ausströmkanäle
121 nicht überdeckt werden. Im Weiteren ist die Fadendichte innerhalb des Abstandsgewirkes
vergleichsweise gering, so, dass das Volumen des Plenums 15, also das innerhalb des
Plenums 15 enthaltene Fluidvolumen, durch das innere Abstandsgewirke 18 nicht wesentlich
reduziert wird, und weiterhin derart, dass auch innerhalb des Abstandsgewirkes grosse
Strömungsquerschnitte vorliegen. Somit bewirkt auch das innere Abstandsgewirke 18,
insbesondere in Kombination mit der wie beschrieben geringen Strömungsgeschwindigkeit
innerhalb des Plenums 15, keinen wesentlichen Druckverlust innerhalb des Plenums.
Dabei ist die Plenumshülle, bzw. sind die Hälften 16 und 17 derart dimensioniert,
dass auch hier ein Verhältnis von Volumen des Plenums 15, d. h., des gesamten freien
Raums innerhalb der Plenumshülle stromab der druckseitigen Austrittsfläche des Laufrads
des Gebläses 109, zur Summe kumulierten Austritts-Querschnittsfläche der Ausströmkanäle
121 der zweiten, proximalen, Wand 12 einen Wert von wenigstens 0.75 m aufweist. Durch
dieses Verhältnis ergibt sich wiederum, dass die Strömungsgeschwindigkeit im Plenum
sehr gering ist, so, dass in Kombination mit der geringen Fadendichte des inneren
Abstandsgewirkes 18 das Aufkommen von Druckverlusten beim Durchströmen des inneren
Abstandsgewirkes zumindest im Wesentlichen vermieden wird. Wie dargelegt, ergibt sich
aus diesem Verhältnis von Volumen des Plenums zur kumulierten Austritts-Querschnittsfläche
der Ausströmkanäle, wie oben bereits dargelegt, dass alle Ausströmkanäle mit dem gleichen
Druck, oder zumindest mit vernachlässigbaren Druckunterschieden, sowie aus einem nahezu
ruhenden Volumen angeströmt werden. Die Vorteile, die sich hieraus ergeben, sind oben
ausgeführt.
[0036] Zur Vervollständigung der Ventilationsvorrichtung gemäss der in den Figuren 5 und
6 erläuterten Ausführungsform wird weiterhin ein Futteral 2 der in Figur 6 als beispielhaft
gezeigten Art bereitgestellt. Das Futteral 2 umfasst beispielsweise eine Textilfläche
21 und ein äusseres Abstandsgewirke 22, welche entlang eines Randes 23 am Umfang des
Futterals 2 miteinander vernäht, verklebt, verschweisst oder auf sonstige geeignete
Art verbunden sind. An einer Umfangsseite 28 ist das Futteral offen, derart, dass
die in Verbindung mit Figur 5 erläuterte Plenumshülle, welche aus den beiden Hälften
16 und 17 zusammengesetzt ist, in eine zwischen der Textilflächen 21 und dem äusseren
Abstandsgewirke 22 gebildete Tasche 24 eingesetzt werden kann. Das Futteral ist derart
bemessen, dass die im Zusammenhang mit Figur 5 erläuterte Plenumshülle 10, welche
ein Plenum einschliesst, innerhalb der Tasche 24 straff aufgenommen wird. An die Textilfläche
21 sind keine besonderen Anforderungen zu stellen; selbstverständlich sollte das verwendete
Material hinreichend robust sein. Anstelle der Textilfläche 21 könnte auch eine Fläche
aus einem geeigneten nichttextilen Material Verwendung finden. Benachbart zur offenen
Umfangsseite 28 sind an der Textilfläche 21 Laschen 25 und 26 ausgebildet. Die Laschen
25 und 26 können mittels Klettverschlüssen, Druckknöpfen oder anderen geeigneten Mitteln
an der Aussenseite des äusseren Abstandsgewirkes 22 lösbar befestigt werden. Diese
ermöglichen es, wenn die Plenumshülle 10 in die Tasche 24 eingesetzt ist, die Plenumshülle
innerhalb der Tasche 24 zu fixieren, aber auch, nach dem Lösen vom äusseren Abstandsgewirke
22 die Plenumshülle wieder aus der Tasche 24 zu entnehmen. Das Abstandsgewirke 22
erstreckt sich bis zum Rand 23, derart, dass die Porositäten des Abstandsgewirkes
am Rand 23 offen sind. Am Umfang des Futterals 2 sind verschiedene Umfangsbereiche
angeordnet, in denen der Rand 23 mit einer Materiallage 27 mit zumindest gegenüber
dem äusseren Abstandsgewirke 22 erhöhtem Strömungswiderstand verschlossen bzw. abgedeckt
ist. Analog zu den oben hinsichtlich der strömungshindernden Elemente gemachten Aussagen
weisen die Materiallagen 27 einen Druckverlustbeiwert von wenigstens 100 auf, wobei
der Druckverlustbeiwert in spezifischeren Ausführungsformen 1000 oder mehr beträgt
oder 2500 oder mehr beträgt oder 10000 oder mehr beträgt. Der Bezugsquerschnitt für
den Druckverlustbeiwert ist hierbei die von der jeweiligen Materiallage überdeckte
Fläche des äusseren Abstandsgewirkes. In spezifischeren Ausführungsformen sind die
Materiallagen 27 zumindest im Wesentlichen fluidundurchlässig bzw. luftundurchlässig.
Die Materiallagen 27 erstrecken sich dabei über den Randbereich des äusseren Abstandsgewirkes
22 und überdecken und verschliessen in den jeweiligen Umfangsbereichen die offene
Porosität des äusseren Abstandsgewirkes 22 am Rand 23. Die Materiallagen 27 mit erhöhtem
Strömungswiderstand schliessen in Umfangsrichtung Lücken 29 zwischen sich ein, in
denen die Porositäten des äusseren Abstandsgewirkes 22 im Randbereich offen sind.
Die Materiallagen 27 können beispielsweise durch eine Beschichtung mit Neopren realisiert
werden.
[0037] Es ist nun vorgesehen, dass die im Zusammenhang mit Figur 5 erläuterte Plenumshülle
derart in die Tasche 24 eingeschoben wird, dass die Textilfläche 21 auf der Aussenseite
der ersten, distalen, Wand zu liegen kommt, während das äussere Abstandsgewirke 22
auf der Aussenseite der zweiten, proximalen Wand zu liegen kommt. Es kann vorgesehen
sein, dass auf der Innenseite der Textilfläche 21 und auf der Aussenseite der ersten,
distalen, Wand 11 zusammenwirkende Klettverschlusselemente angeordnet sind, durch
welche die Plenumshülle 10 innerhalb der Tasche 24 fixierbar ist. Auf der Aussenseite
der zweiten, proximalen, Wand können Noppen angeordnet sein, welche das äussere Abstandsgewirke
22 in einer Richtung parallel zur Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand und relativ
zur zweiten, proximalen, Wand 12 der Plenumshülle 10 fixieren. Ebenso kann vorgesehen
sein, dass das äussere Abstandsgewirke 22 perforiert ist mit einer Anordnung der Perforationsöffnungen,
die der Anordnung der Mündung der Ausströmkanäle 121 auf der Aussenseite der zweiten,
proximalen, Wand 12 der Plenumshülle 10 entspricht. Derart kann die Plenumshülle 10
so innerhalb der Tasche 24 angeordnet werden, dass jeder Ausströmkanal 121, oder,
in anderen Ausführungsformen, wenigstens 80% der Ausströmkanäle 121 in eine Perforationsöffnung
des äusseren Abstandsgewirkes 22 mündet. Die Abströmung aus wenigstens 80% der Ausströmkanäle
bzw. aus jedem Ausströmkanal 121 tritt somit unmittelbar und frei und ungehindert
in die Umgebung aus bzw. trifft, bei bestimmungsgemässer Anwendung, unmittelbar und
frei und ungehindert auf die Haut oder Bekleidung des Trägers. Die Einlassöffnung
14 der Plenumshülle kommt in der offenen Umfangsseite 28 des Futterals 2 zu liegen.
Der derart entstehende Gegenstand stellt eine Ventilationsvorrichtung dar, bei der
das äussere Abstandsgewirke 22 die Funktion eines Abstandselements 123, welches eine
Höhenerstreckung über der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand 12 aufweist und
damit sicherstellt, dass zwischen der Aussenseite der zweiten, proximalen, Wand 12
und einer dieser gegenüberliegenden Fläche immer ein Mindestabstand gegeben ist, durch
den Luft, welche durch die Ausströmkanäle 121 auf der Aussenseite der zweiten, proximalen,
Wand 12 ausströmt, abströmen kann. Diese Abströmung erfolgt durch die Porositäten
des äusseren Abstandsgewirkes 22. Die Luft strömt aus dem äusseren Abstandsgewirke
22 durch die Lücken 29 zwischen den Materiallagen 107 am Rand 23 in die Umgebung aus.
Es erschliesst sich dem Fachmann vollkommen zwanglos, dass eine Materiallage 27 mit
erhöhtem Strömungswiderstand in diesem Falle ein strömungshinderndes Element 107 darstellt,
welches sich in Umfangsrichtung der Plenumshülle erstreckt und eine von der Aussenseite
der zweiten, proximalen Wand gemessene Höhenerstreckung aufweist.
[0038] Gemäss einem vorliegend beschriebenen Verfahren, mittels welchem die hier beschriebene
Lehre ebenfalls umsetzbar ist, wird eine Plenumshülle, die ein Plenum einschliesst
und eine Lochplatte aufweist, oberhalb der Haut einer zu kühlenden Körperpartie mit
der Lochplatte zur zu kühlenden Körperpartie hin weisend angeordnet. Mittels wenigstens
eines Gebläses wird Luft in das Plenum eingebracht und die Luft wird über Öffnungen
der Lochplatte aus dem Plenum auf die Haut der zu kühlenden Körperpartie geleitet.
Hierdurch wird unter Anderem die Verdunstung von Schweiss und der Abtransport mit
Feuchtigkeit angereicherter Luft über der Haut gefördert, woraus die angestrebte Kühlung
resultiert. Das Gebläse wird derart betrieben, dass der statische Druckabbau über
die Öffnungen der Lochplatte wenigstens 25% des statischen Druckaufbaus über das Laufrad
des wenigstens einen Gebläses beträgt.. Dies gewährleistet ebenfalls dass alle Öffnungen
der Lochplatte mit einem im wesentlichen gleichen Druck und aus einem nahezu ruhenden
Volumen angeströmt werden. Die damit erzielten technischen Wirkungen und verbundenen
Vorteile sind oben ausführlich dargelegt. In einer Weiterbildung dieses Verfahrens
wird das Gebläse derart betrieben, dass am Austritt aus wenigstens 80 % der Öffnungen
der Lochplatte eine turbulente Strömung vorliegt. Damit wird sichergestellt, dass
gerichtete Strahlen aus den Öffnungen der Lochplatte austreten, die mit ihrem Impuls
Grenzschichten auf der gegenüberliegenden Fläche - dies ist insbesondere die Haut
einer zu kühlenden Körperpartie sein oder ein Schweiss absorbierendes oder Schweiss
transportierendes Kleidungsstück, welches auf der Haut getragen wird - durchbrechen,
wodurch die Wirkung der so auf die Haut oder das Kleidungsstück gerichteten Luftströmung
signifikant erhöht wird. Dieses Verfahren kann optional mittels einer Ventilationsvorrichtung
der oben beschriebenen Art ausgeführt werden.
[0039] Obschon der Gegenstand der vorliegenden Beschreibung anhand ausgewählter Ausführungsbeispiele
erläutert wurde, sollen diese nicht einer Einschränkung der beanspruchten Erfindung
dienen. Die Ansprüche umfassen Ausführungsformen, die nicht explizit dargestellt sind,
und Ausführungsformen der vorliegend beanspruchten Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
beschrieben ist, die aber von den gezeigten Beispielen abweichen, sind dennoch von
den Ansprüchen gedeckt.
1. Ventilationsvorrichtung (1) zur Schaffung einer Luftströmung auf Körperpartien, welche
vorgesehen und konfiguriert ist, unter Bekleidungsstücken getragen zu werden, wobei
die Ventilationsvorrichtung eine Plenumshülle (10) umfasst, die ihrerseits eine erste
Wand (11) und eine zweite Wand (12) umfasst, wobei die zweite Wand gegenüberliegend
der ersten Wand angeordnet ist,
wobei die zweite Wand eine der ersten Wand zugewandte Innenseite und eine der ersten
Wand abgewandte Aussenseite umfasst und in der zweiten Wand eine Mehrzahl von Ausströmkanälen
(121) angeordnet sind, die sich zwischen der Innenseite der zweiten Wand und der Aussenseite
der zweiten Wand erstrecken und die eine kumulierte Austritts-Querschnittfläche aufweisen,
welche der Summe der jeweils kleinsten Strömungsquerschnittsflächen jedes Ausströmkanals
entspricht,
und wobei die Ventilationsvorrichtung weiterhin wenigstens ein Gebläse (109) umfasst
und die Plenumshülle wenigstens eine Einlassöffnung (14) aufweist, die mit wenigstens
einem des wenigstens einen Gebläses in Fluidverbindung steht und welches Gebläse an
seiner Druckseite in ein Plenum (15) mündet, welches Plenum in der Plenumshülle der
Ventilationsvorrichtung gebildet ist, wobei das Plenum (15) mit den Ausströmkanälen
(121) in Fluidverbindung steht und an der Druckseite des wenigstens einen Gebläses
von der Austrittsfläche des Laufrads des wenigstens einen Gebläses begrenzt ist, wodurch
das wenigstens eine Gebläse (109) konfiguriert ist, um Fluid in das Plenum (15) und
durch die Ausströmkanäle (121) aus dem Plenum zu fördern, wobei ein Verhältnis des
Volumens des Plenums zur kumulierten Austritts-Querschnittfläche der Ausströmkanäle
0,75 m oder mehr beträgt.
2. Ventilationsvorrichtung gemäss Anspruch 1, wobei das wenigstens eine Gebläse (109)
ein Radialgebläse ist und das Laufrad des wenigstens einen Gebläses eine Umfangs-Mantelfläche
an seinem Aussenumfang aufweist, wobei das Verhältnis der kumulierten Umfangs-Mantelflächen
des wenigstens einen Gebläses dividiert durch die kumulierte Strömungsquerschnittsfläche
der Austrittskanäle 2,4 oder mehr beträgt.
3. Ventilationsvorrichtung gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der hydraulische
Durchmesser von wenigstens 80% der Ausströmkanäle (121) kleiner oder gleich 50% der
Länge des jeweiligen Auslasskanals ist.
4. Ventilationsvorrichtung gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei auf der Aussenseite
der zweiten Wand (12) wenigstens ein Abstandselement (123) angeordnet ist, welches
eine Höhenerstreckung (H) von der Aussenseite der zweiten Wand aufweist.
5. Ventilationsvorrichtung gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei wenigstens
ein Gebläse des wenigstens einen Gebläses (109) im Inneren der Plenumshülle angeordnet
ist und saugseitig mit wenigstens einer der wenigstens einen Einlassöffnung (14) in
Fluidverbindung steht.
6. Ventilationsvorrichtung gemäss dem vorstehenden Anspruch, wobei wenigstens eine der
wenigstens einen Einlassöffnung (14) an einem umlaufenden Rand (13) der Plenumshülle
(10) angeordnet ist.
7. Ventilationsvorrichtung gemäss einem der beiden vorstehenden Ansprüche, wobei sich
im Bereich der wenigstens einen Einlassöffnung (14) ein strömungshinderndes Element
(108) in Umfangsrichtung der Plenumshülle (10) erstreckt, wobei das strömungshindernde
Element eine von der Aussenseite der zweiten Wand gemessene Höhenerstreckung (h) aufweist,
und wobei das strömungshindernde Element in Umfangsrichtung zumindest die wenigstens
eine Einlassöffnung überdeckt.
8. Ventilationsvorrichtung gemäss Anspruch 7 in Abhängigkeit von Anspruch 4, wobei die
Höhenerstreckung (h) der strömungshindernden Elemente im Wesentlichen gleich der Höhenerstreckung
(H) des wenigstens einen Abstandelements (123) ist.
9. Ventilationsvorrichtung gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei an wenigstens
einem des wenigstens einen Gebläses druckseitig ein Diffusor (104) angeordnet ist,
dessen Durchströmungsquerschnitt sich vom Austritt aus dem Laufrad des Gebläses stetig
erweitert und der mit einem unstetigen Querschnittsübergang (105) in das Plenum (15)
mündet.
10. Ventilationsvorrichtung gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Ventilationsvorrichtung
vorgesehen ist, um am Oberkörper auf der Brust oder auf dem Rücken getragen zu werden,
wobei die Plenumshülle (10) eine Oberseite (20) und eine Unterseite (30) aufweist,
wobei die erste Wand und die zweite Wand an der Oberseite der Ventilationsvorrichtung
sich zu einem oberen Ende der Ventilationsvorrichtung hin verjüngen.
11. Schutz-Bekleidungsstück, insbesondere schusssichere Weste, wobei eine Ventilationsvorrichtung
gemäss einem der vorstehenden Ansprüche in das Schutz-Bekleidungsstück integriert
ist und die zweite Wand (12) als Innenseite des Schutz-Bekleidungsstücks angeordnet
ist.
12. Verfahren zur Schaffung einer Luftströmung auf Körperpartien, umfassend, eine Plenumshülle,
welches ein Plenum einschliesst und eine Lochplatte aufweist, oberhalb der Haut einer
Körperpartie anzuordnen, wobei die Plenumshülle derart angeordnet wird, dass die Lochplatte
zu der Körperpartie hin angeordnet ist, die Lochplatte beabstandet zu der Körperpartie
anzuordnen und mittels wenigstens eines Gebläses Luft in das Plenum einzubringen und
die Luft über Öffnungen der Lochplatte aus dem Plenum auf die Haut der Körperpartie
zu leiten, wobei das wenigstens eine Gebläse derart betrieben wird, dass der statische
Druckabbau über die Öffnungen der Lochplatte wenigstens 25% des statischen Druckaufbaus
über das Laufrad des wenigstens einen Gebläses beträgt.
13. Verfahren gemäss dem vorstehenden Anspruch, wobei das wenigstens eine Gebläse derart
betrieben wird, dass am Auftritt aus wenigstens 80% der Öffnungen der Lochplatte eine
turbulente Strömung vorliegt.
14. Verfahren gemäss dem vorstehenden Anspruch, wobei das Verfahren mittels einer Ventilationsvorrichtung
(1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10 oder einem Schutz-Bekleidungsstück gemäss
Anspruch 11 ausgeführt wird, wobei die Lochplatte die zweite Wand (12) der Plenumshülle
(10) ist und die Öffnungen der Lochplatte die Ausströmkanäle (121) sind.